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Erfassung Hügelbauende Waldameisen 2012 Inhalt: 1. Einleitung 1.1 Was wird erfasst 1.2 Wie wird erfasst 1.3 Wann wird erfasst 1.4 Erfasste Fläche 2. Ergebnisse der Erfassung 2012 2.1 Verteilung der Arten 2.2 Räumliche Verteilung der Arten 2.3 Lichtverhältnisse 2.4 Nestlage der Ameisennester 3. Zusammenfassung 1. Einleitung In diesem Jahr ist es mir gelungen das Erfassungsgebiet auf Teile des LSG Sächsische Schweiz und weitere Teile des Nationalparks auszudehnen. Damit ist der vordere Teil des NP bis auf kleinere Gebiete vollständig erfasst. Die Aufnahme der Ameisennester begann im Frühling 2009 und bis zum Ende des Jahres 2009 wurden 81 Nester erfasst und in eine Karte eingetragen. Ende 2010 waren es bereits 142 Nester, die aufgenommen und kartiert wurden. Es fehlten mir in diesen beiden ersten Jahren der Erfassung, zum einen die notwendigen technischen Voraussetzungen (Mikroskop), noch war ich zum anderen in der Lage, die einzelnen Arten sicher zu bestimmen. Beides hat sich mittlerweile geändert, die Bestimmung der einzelnen Arten stellt kein Problem mehr dar. In der folgende Arbeit wurden nur die Nester aufgenommen deren Arten auch sicher bestimmt wurden konnten. Aus diesem Grund reduzieren sich die folgenden Zahlen um Nester die verlassen wurden und deren Art nicht bestimmt werde. In den Jahren 2009 und 2010 wurden außerdem nur kleinere Gebiete vollständig erfasst. Dies waren im Wesentlichen die Gebiete, an denen größere Kolonien der Kahlrückigen Waldameise existierten. Ab 2011 kann man von einer, mit den unter Punkt 1.4 gemachten Einschränkungen, flächigen Kartierung sprechen. Tabelle 1 gibt einen Überblick über die belebten und verlassenen Nester der Jahre 2009 bis 2012. Auffällig die hohe Anzahl der verlassenen Nester im Jahre 2012. Die Ursache dafür sind häufig schwere Beschädigungen durch Schwarzwild die zu einem Untergang des Volkes führen.

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Erfassung Hügelbauende Waldameisen 2012

Inhalt:

1. Einleitung 1.1 Was wird erfasst 1.2 Wie wird erfasst 1.3 Wann wird erfasst 1.4 Erfasste Fläche 2. Ergebnisse der Erfassung 2012 2.1 Verteilung der Arten 2.2 Räumliche Verteilung der Arten 2.3 Lichtverhältnisse 2.4 Nestlage der Ameisennester 3. Zusammenfassung

1. Einleitung In diesem Jahr ist es mir gelungen das Erfassungsgebiet auf Teile des LSG Sächsische Schweiz und weitere Teile des Nationalparks auszudehnen. Damit ist der vordere Teil des NP bis auf kleinere Gebiete vollständig erfasst.

Die Aufnahme der Ameisennester begann im Frühling 2009 und bis zum Ende des Jahres 2009 wurden 81 Nester erfasst und in eine Karte eingetragen. Ende 2010 waren es bereits 142 Nester, die aufgenommen und kartiert wurden. Es fehlten mir in diesen beiden ersten Jahren der Erfassung, zum einen die notwendigen technischen Voraussetzungen (Mikroskop), noch war ich zum anderen in der Lage, die einzelnen Arten sicher zu bestimmen. Beides hat sich mittlerweile geändert, die Bestimmung der einzelnen Arten stellt kein Problem mehr dar.

In der folgende Arbeit wurden nur die Nester aufgenommen deren Arten auch sicher bestimmt

wurden konnten. Aus diesem Grund reduzieren sich die folgenden Zahlen um Nester die verlassen

wurden und deren Art nicht bestimmt werde. In den Jahren 2009 und 2010 wurden außerdem nur

kleinere Gebiete vollständig erfasst. Dies waren im Wesentlichen die Gebiete, an denen größere

Kolonien der Kahlrückigen Waldameise existierten. Ab 2011 kann man von einer, mit den unter Punkt

1.4 gemachten Einschränkungen, flächigen Kartierung sprechen.

Tabelle 1 gibt einen Überblick über die belebten und verlassenen Nester der Jahre 2009 bis 2012.

Auffällig die hohe Anzahl der verlassenen Nester im Jahre 2012. Die Ursache dafür sind häufig

schwere Beschädigungen durch Schwarzwild die zu einem Untergang des Volkes führen.

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Tab.1

Jahr belebt verlassen

2009 74

2010 108 5

2011 167 20

2012 241 63

1.1 Was wird erfasst?

Von den über 70 in Sachsen vorkommenden Ameisenarten wurden nur die Ameisennester der Hügelbauenden Ameisen erfasst. Dies können in unserem Gebiet bis zu 6 Arten. Zu jedem Nest werden neben der Art weitere Informationen gesammelt, wie z.B. Größe des Nestes, Besonnung, Baumbestand und mögliche Gefährdungen.

In Tab.2 sind die erfassten Arten mit ihrem deutschen und wissenschaftlichen Namen aufgelistet.

Tab. 2

deutscher Name wissenschaftlicher Name

Kleine Rote Waldameise Formica polyctena

Große Rote Waldameise Formica rufa

Wiesenameise Formica pratensis

Strunkameise Formica truncorum

Blutrote Raubameise Formica sanguinea

Kerbameise Formica exsecta

Die Kerbameise wurde in Sachsen noch nicht nachgewiesen aber es ist nicht auszuschließen das sie doch in Sachsen vorkommt.

1.2 Wie wird erfasst?

Nach Möglichkeit sollte das Gebiet flächig erfasst werden um einen Überblick über die Dichte der Nester und die Verteilung der einzelnen Arten zu erhalten. Erfasst wird mit dem Erfassungsbogen der von der Deutschen Ameisenschutzwarte LV. Sachsen E.V. herausgegeben wird und alle wichtigen Angaben zur Art und dem Nestzustand enthält.

Ab 2012 habe ich für neu aufgefundenen Nester die Koordinaten mit einen GPS erfasst. Das ist vor allem zum Wiederauffinden der häufig kleinen und recht unscheinbaren Nestern der Blutroten Raubameise sehr hilfreich.

Die Aufnahme aller wichtigen Daten beinhaltet auch die Erfassung der Art was nur mit der nötigen Technik (Mikroskop) und viel Übung erfolgreich ist.

1.3 Wann wird erfasst?

Im Frühling, wenn die Bäume noch ohne Blätter sind und kein Gras und Farnkraut die Sicht beeinflusst, ist die beste Zeit um Ameisennester zu suchen und zu kartieren. Man trägt in den Erfassungsbogen die schon erfassbaren Daten wie Baumbestand und Wuchsklasse ein. Bei einer Ortsbestimmung mit einem GPS Gerät sollte man die Koordinaten bestimmen und in vorgesehenen Felder des Bogens eintragen. Nicht zu vergessen die Lageskizze im unteren Bereich des Blattes. Die

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eigentliche Erfassung der Nester erfolgt nach Möglichkeit in den Monaten Juli und August. Zu dieser Zeit haben die Nester ihre größte Ausdehnung und man kann sich einen guten Überblick über die Belebung verschaffen sowie die noch fehlenden Daten in den Erfassungsbogen eintragen. Wenn nicht schon geschehen entnimmt man noch eine Probe um die Art zu bestimmen.

1.4 Erfasste Fläche

Das Gebiet des Nationalparks Sächsische Schweiz ist, im Gegensatz zu anderen Gebieten Sachsens, meist stark zerklüftet und gegliedert. Dadurch sind einige Bereiche nur schwer oder nur unter größeren Schwierigkeiten zu erreichen. Das erschwert eine lückenlose Erfassung und wird zu einem langwierigen Prozess.

In der folgenden Tabelle (Tab.3) sind die erfassten Flächen in Sachsen und im Nationalpark Sächsische Schweiz gegenübergestellt. Die Anzahl der Nester ist in etwa doppelt so groß wie der sächsische Durschnittswert von ca. 5 Nestern pro 100 ha.

Tab.3

Sachsen (Stand 2008) NP (2011) NP+ LSG (2012)

Erfasste Nester (belebt) 3900 165 241

Fläche in ha ca. 74000 2300 2454

Nester pro 100 ha 5 7 10

Die gestiegene Anzahl der belebten Nester ist im Wesentlichen auf die größere Erfassungsfläche, die

starke Zunahme an Nestern auf der Durchforstungsfläche in Waitzdorf und die zahlreichen

neuentdeckten Nester der Blutroten Raubameise.

Auf der folgenden Karte ist die erfasste Fläche rot umrandet, grau hinterlegt und befindet sich in

den beiden Nationalparkrevieren Lohmen und Hohnstein. Erstmals wurden auch in Teilen des

Landschaftsschutzgebiets Sächsische Schweiz (LSG) erfasst.

Die erfasste Fläche beträgt mittlerweile etwas über 24 Quadratkilometer (2454 ha).

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Bild 1

2. Ergebnisse der Erfassung 2012

Die Erfassung der Nester wurde, wie schon im letzten Jahr, bis Ende September abgeschlossen und die Arten aller aufgefunden Nester bestimmt. Die Bestimmung ist nur mit Hilfe eines Mikroskops möglich und kann sich bei Arten Formica pratensis und Formica rufa recht schwierig gestalten. Beide Arten weisen nur geringe Unterschiede auf und eine sichere Bestimmung ist recht schwierig.

Hinzu kommt ein recht hoher Anteil von verlassenen Nestern. Im Beobachtungsjahr 2012 wurden 63 Nester verlassen vorgefunden. Dies entspricht einen Anteil von ca. 21%.

2.1 Verteilung der Arten

Das folgende Diagramm veranschaulicht die Verteilung der 240 im Jahr 2012 aufgesuchten Nester. Über den Balken der einzelnen Ameisenarten steht die absolute Anzahl der belebten Nester während in der Achsenbeschriftung über der jeweiligen Art deren prozentualer Anteil wiedergegeben wird.

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Tabelle 4

Ein Vergleich mit dem Jahr 2011 gibt es einige Unterschiede. Die gefundenen Nester der Blutroten

Raubameisen haben sich von 15 auf 44 erhöht. Diese Erhöhung, von 9 auf 18% aller erfassten Nester,

ist keine echte Zunahme der Blutroten Raubameise. Vielmehr ist es auf die gesteigerte

Sensibilisierung, diese meist recht unauffälligen Nester aufzuspüren.

Die mit Abstand zahlreichste Art ist die Kleine Rote Waldameise (Formica Polyctena). Diese Verteilung der einzelnen Arten entspricht im wesentlichen der in Sachsen typischen Verteilung wie man der folgende Grafik eindrucksvoll entnehmen kann.

Territoriale Unterschiede sind dabei nichts Außergewöhnliches. So gibt es zum Beispiel im Gebirge weniger Nester der hügelbauenden Waldameisen als im Flachland und in Ostsachsen ist die Wiesenameise häufiger zu Beobachten als in anderen Gebieten Sachsens.

Tabelle 5

0

50

100

150

200

73 % 18 % 4 % 4 % 1 %

polyctena sanguinea pratensis rufa truncorum

175

44

10 9 2

Verteilung der Arten 2012

0%

20%

40%

60%

80%

100%

polyctena sanguinea pratensis rufa truncorum

Sachsen 71% 3% 15% 10% 1%

NP 73% 18% 4% 4% 1%

An

tei i

n P

roze

nt

Verteilung der Arten in Sachsen und NP

Sachsen

NP

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2.2 Räumliche Verteilung der Arten

Bild 2 gibt die Verteilung aller Ameisennester in den rot umrahmten Erfassungsgrenzen wieder. Deutlich erkennbar, die hohe Konzentration von Nestern in bestimmten Gebieten und anderseits das völlige Fehlen in anderen Teilen der untersuchten Flächen.

Bild 2

Die Konzentration auf einige Gebiete ist im Wesentlichen auf die Koloniebildung der Kahlrückigen Waldameise (Formica Polyctena) zurückzuführen. Noch eindeutiger ist das im nächsten Bild (Bild 3) zu erkennen. Belebte Nester sind durch rote Punkte gekennzeichnet. Die schwarzen Punkte sind 2012 verlassene Nester. Die größten Kolonien befinden sich Forstmeisterweg/ Bruno-Barthel-Weg, der Wehlstraße am Steinernen Tisch, der Sellnitz und in Waitzdorf. Kleinere im Bärenhohl, Polenztal und den Huten zwischen Lohmen und Rathewalde.

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Bild 3

Die anderen Arten der Hügelbauenden Waldameisen neigen nicht dazu große Kolonien zu bilden und

sind somit folglich gleichmäßiger über das Gebiet verteilt (Bild 4).

Bild 4

Formica sanguinea Formica pratensis Formica rufa Formica truncorum

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2.3 Lichtverhältnisse

Hügelbauende Ameisen benötigen in ihrem Nest eine optimale Temperatur für die Entwicklung der

Einer, Larven und Puppen. Ein Faktur der darauf Einfluss nimmt ist die Besonnung, also wie intensiv

und wie lange das Nest der Sonneneinstrahlung ausgesetzt ist.

Die Lichtansprüche der einzelnen Arten hügelbauender Waldameisen sind nicht gleich sondern weisen Unterschiede auf. In den Aufnahmebögen für Hügelbauende Waldameisen werden deshalb, mit Hilfe einer dreistufigen Skala, die Lichtverhältnisse am Ameisennest erfasst. Mit einer „1“ wird ein Ort mit geringer oder keiner Sonneneinstrahlung gekennzeichnet. Liegt das Nest an einem hellen Standort und ist längere Zeit der direkten Sonneneinstrahlung mit einer „3“. Die „2“ gilt als ein teilweise besonnter Standort und liegt zwischen den beiden anderen Werten.

Tabelle 6

Tabelle 6 zeigt die Verteilung der 4 häufigsten Arten im Verhältnis zur Besonnung an ihren

Neststandorten. Recht deutlich zeigt sich, dass die Kahlrückige Waldameise auch mit weniger Licht

recht gut zurecht kommt während die Blutrote Waldameise sich mehr an sonnigen Standorten

siedelt. Die beiden anderen Arten liegen mit ihren Lichtansprüchen zwischen beiden Arten. Die

nächste Abbildung stellt es noch deutlicher dar wie die mittlere Besonnungsdauer der einzelnen

Arten von Polyctena bis zu Sanguinea ansteigt.

Aus allen Nestern einer Art habe ich einen Mittelwert gebildet der das noch eindrucksvoller zeigt

(Tabelle 7).

0

20

40

60

80

100

po

lyct

ena

pra

ten

sis

rufa

po

lyct

ena

pra

ten

sis

rufa

san

guin

ea

po

lyct

ena

pra

ten

sis

rufa

san

guin

ea

1 2 3

Besonnung der Arten

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Tabelle 7

Ein Beispiel wie sich mehr Licht und längere Besonnung des Waldbodens auf die Entwicklung einer

Ameisenkolonie auswirkt kann man sehr schön in Waitzdorf beobachten. Hier wurde im Winter

2011/12 eine größere Durchforstung der Bestände durchgeführt.

Durch die Durchforstung der Fläche wurden, bedingt durch die längere und intensivere

Sonneneinstrahlung, die Lebensbedingungen für Waldameisen an vielen Stellen wesentlich

verbessert. Während sich die Nestanzahl anderer Standorte verringert hat bzw. annähernd gleich

geblieben ist hat sich die Anzahl der Nester im Durchforstungsgebiet Waitzdorf um ca. 50% erhöht.

Gebiet Polyctena 2011 Polyctena 2012 verlassen Polyctena 2012

Steinerner Tisch 25 28 13

Sandberg 31 19 16

Waitzdorf 41 61 11

Sellnitz 19 12 10

0,00

0,50

1,00

1,50

2,00

2,50

3,00

Polyctena rufa pratensis sanguinea

Besonnungswert

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Rote Punkte Nester 2011

Gelbe Punkte Nester 2012

2.4 Nestlage der Ameisennester

Im einen engen Zusammenhang mit dem Licht steht die Nestlage. Ein Nest am Waldrand oder an einer lichten Stelle im Wald ist in der Regel auch länger und intensiver der Sonneneinstrahlung ausgesetzt. Auf dem Erfassungsbogen der Ameisenschutzwarte wird die Lage der Nester daher folgendermaßen

eingeteilt.

Man kann allgemein davon ausgehen, dass die Sonneneinstrahlung von GB (geschlossener Bestand) zum WAR (Waldaußenrand) zunimmt.

Wie zu erwarten sind lichte Waldbestände der bevorzugte Lebensraum der Hügelbauenden

Waldameisen.

GB ---------> Geschlossener Bestand LB ---------> lichter Bestand IR ----------> Waldinnenrand WAR ---------> Waldaußenrand

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Zum Beispiel kann man der Grafik entnehmen, dass die kleine rote Waldameise (Formica Polyctena) bevorzugt in lichten Waldbeständen aufzufinden ist, aber auch an allen anderen Standorten beobachtet wird.

3. Zusammenfassung Die hier vorgestellten Beobachtungen und Ergebnisse sollten einen Überblick über die Hügelbauenden Waldameisen in der Sächsischen Schweiz geben. Interessant bleibt weiterhin die blutroten Raubameise (Formica Sanguinea). Ihre Nester sind bis auf wenige Ausnahmen sehr klein und meist auf sehr trockenen Standorten, wie Felsriffen und nach

0

20

40

60

80

100

120

140

GB IR LB WAR

2012

Nestlage-alle Arten

0

20

40

60

80

100

po

lyct

ena

rufa

san

guin

ea

po

lyct

ena

pra

ten

sis

rufa

san

guin

ea

tru

nco

rum

po

lyct

ena

pra

ten

sis

rufa

san

guin

ea

tru

nco

rum

po

lyct

ena

pra

ten

sis

rufa

san

guin

ea

GB LB IR WAR

2012

Nestlage-nach Arten

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Süden ausgerichteten Hängen zu beobachten. Die Felsenwelt der Sächsischen Schweiz bietet dafür die perfekten Voraussetzungen wie sie in Sachsen nur in wenigen Gebieten anzutreffen sind. Es ist aber durchaus davon auszugehen, dass der absolute als auch der prozentuale Anteil der

Blutroten Raubameise in den nächsten Jahren noch ansteigen wird.

Author : Hartmut Goldhahn

E-Mail : [email protected] Neustadt, den 20.01.2013