An der Hand der Stars - · PDF filekleine Dalida kletterte aus Neu-gier über die Mauer:...

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Ein Projekt der Nationalen Initiative Printmedien Das größte Stadion der Welt, das Stadion Erster Mai, steht in Pjöngjang in Nordkorea und hat 150 000 Plätze. Hier falten! Der Russe Walentin Iwanow zog im Achtelfinale zwischen den Niederlanden und Portugal 2006 ganze 16 Gelbe und 4 Rote Karten – so viel gab es nie zuvor bei einem WM-Spiel. An der Hand der Stars 1 4 Nicht nur für die Fußballer erfüllen sich Träume bei der WM in Südafrika. Auch für viele Kinder werden Träume wahr, wenn sie Hand in Hand mit den Stars ins Stadion einlaufen: Sie sind die so genannten „Escort-Kids“, die mit den Spielern auf den Rasen laufen dürfen. Bei der WM in Südafrika erfüllt sich dieser Traum gerade für über 1400 Kinder aus aller Welt. Wie man Escort-Kid wird und wie sich das anfühlt, weiß Pascal Kliese, 9 Jahre, aus Ebersberg bei München. Er bewarb sich, weil er gerne mit dem deutschen Torwart einlaufen wollte, denn er ist selbst Torwart. Er lief am 13. Juni beim Spiel Deutschland gegen Australien mit unserem Nationaltorhü- ter Manuel Neuer ins Stadion ein. „Ich war ganz doll aufgeregt“, sagt Afrika nur im Fernsehen? Das war uns zu we- nig. Wir wollten einen Hauch von afrikanischer Kultur für unsere Redaktion und machten uns auf nach Berlin-Moabit ins Afrika-Haus. Dort empfing uns Omar Diallo. Er ist nicht nur der Chef, sondern auch ein leidenschaftlicher Koch. Omar lud uns ein, mit ihm ein traditionelles westafrikanisches Gericht zu kochen: „Tiadij“. Der Name des Gerichts setzt sich aus zwei Worten zusammen. „Tia“ heißt Erdnuss und „Dij“ heißt Wasser. Das Gericht bestand ne- ben Reis aus Erdnussbutter, Möhren, Tomaten, Paprika, Zwiebeln und Weißkohl. Es gab auch noch eine zweite Variante des Gerichts, die zusätzlich noch aus Spinat und Lammhackfleisch bestand. „Tiadij“ ist sehr einfach zu kochen. Aber es braucht seine Zeit. Doch wer sich die Zeit nimmt, wird mit einem afrikanischen Erlebnis für die Geschmacksnerven belohnt. Uns jedenfalls hat es sehr gut geschmeckt. Ein Hauch von Afrika in Berlin Wir sind die 12 Schülerinnen und Schüler der Vuvuzela-Redaktion. Wir kommen aus verschiedenen Teilen Deutschlands und haben beim Schü- lerwettbewerb der Nationalen Initiative Printmedien gewonnen, wodurch wir drei Tage beim Tagesspiegel in Berlin verbringen durften. Dort hatten wir nicht nur großen Spaß, sondern haben auch viel gelernt. Zwei unserer Redakteure sind gehörlos und so führten wir im Team viele Gespräche in Gebärdensprache, was für die meisten von uns eine neue Erfahrung war. Die Zusammenarbeit im Team war echt toll. Wir haben mit südafri- kanischen Schülern gesprochen und waren auf der Fanmeile. Wir haben afrikanisch gekocht, waren zu Besuch im ZDF-WM-Café und haben den Innenminister getroffen. All das und vieles mehr haben wir aufgeschrie- ben. Wir wünschen viel Spaß beim Lesen! Die Redaktion von Vuvuzela Flaggenkunst Flaggen zum Naschen Mit etwas Farbe und viel Kreati- vität kannst du zeigen, wer deine Lieblingsmannschaft ist: von der brasilianischen Limette bis zum argentinischen Haargummi. Flagge zeigen auch beim Essen! Mit einem Deutschlandkuchen oder einer süßen Südafrika- platte als Snack macht das Fußballgucken gleich noch mehr Spaß. Mit bunten Weingummis und Früchten könnt ihr das natürlich auch für alle anderen Länderflaggen machen. Tolle Tore, die unsere deutsche Mannschaft da geschossen hat. Gegen Australien der Kracher von Podolski, der Abstauber von Cacau oder Mesut Özils Traumtor gegen Ghana. Deutsche Spieler heißen heute nicht nur Müller, Lahm oder Schweinsteiger, sondern auch Podolski, Özil, Cacau oder Khedira. Viele von ihnen sind gar nicht aus Deutschland oder ihre Eltern kommen aus anderen Ländern. Mesut Özils Eltern kommen aus der Türkei. Lukas Podolski und Miroslav Klose sind in Polen geboren, Cacau stammt aus Brasilien. Sami Khedira ist Sohn eines tunesischen Vaters und einer deutschen Mutter und Marko Marin wurde in Bosnien-Herzegowina geboren. Klar, wer für Deutschland spielt, muss den deutschen Pass haben. Aber vor allem müssen die Spieler tolle Fußballer sein. Am wich- tigsten ist es natürlich, dass die Spieler zusammen ein gutes Team sind. Dann ist es egal, woher sie kommen. Aber wie ist das eigentlich für die Fans in Deutschland? Viele davon sind nicht hier geboren oder ihre Eltern sind aus einem anderen Land. Auf den Straßen haben wir nachgefragt. Esra (11) aus Wuppertal hat türkische Wurzeln und bedauert, dass die Türkei bei der WM nicht dabei ist. Sie sagt: „Ich als Migrantenkind unterstütze auch mein Heimatland.“ Damit meint sie Deutschland. Sie ist nur erstaunt über das WM-Fieber: „Sogar Frauen und alte Leute, von denen man das nicht erwartetet, sind befallen“, sagt sie schmunzelnd. Shazad (15) stammt aus Pakistan und lebt in Berlin. Auch er drückt der deutschen Mannschaft die Daumen. „Mir gefällt, dass sie nicht mehr so deutsch spielt, sondern dass sie mit Spielern wie Özil und Khedira auch mehr Zauberfußball spielt“, sagt Shazad. Martin (13) lebt auch in Berlin, seine Eltern stammen aus Mali in Afrika. „Ich war für Kamerun, wegen Eto’o, den finde ich super“, sagt er. Aber weil Kamerun schon raus ist, unterstützt er nun das deutsche Team. „Die haben super gespielt gegen England“, sagt er. „Und die Stimmung der Fans hier ist auch irre.“ Viele andere Fans, die wir getroffen haben, waren der gleichen Meinung. Eines wurde ganz klar: Das deutsche Team verbindet Menschen verschiedener Herkunft. Das ist bei den Spielern so und das ist erst recht bei den Fans so. Und das, finden wir, ist schon jetzt weltmeisterlich. Wie deutsch ist die deutsche Mannschaft Der WM-Pokal wurde vom Italiener Silvio Gazzaniga entworfen und ist 36,8 cm hoch. Wer nicht selbst nach Südafrika fliegen kann, kann trotzdem ins Land der Fußball-WM reisen – am Com- puter. „Champions for South Africa – Join the Game!“ heißt das interak- tive Computerspiel der Don Bosco Jugend Dritte Welt. Giovane Elber, ehemaliger Stürmer des FC Bayern München, ist Schirmherr der Aktion. „Bei diesem Spiel lernt man, wie es ist, sich als mittelloses Straßenkind alleine durchschlagen zu müssen“, erklärt Giovane Elber. „Ich finde es wichtig, dass junge Leute Einblicke hinter die schöne Fußballkulisse in Südafrika erhalten und sich Gedanken zum Leben der Kinder in Südafrika machen.“ Giovane Elber tut aber noch viel mehr. Mit seiner Giovane-Elber- Stiftung hilft er Straßenkindern in seiner Heimat Brasilien. Die Stiftung gibt Kindern in seiner Heimatstadt Londrina die Möglichkeit, Berufe zu lernen, wie zum Beispiel Kosmeti- kerin oder Friseur. Darüber hinaus bekommen die Schüler und ihre Familien Hilfe zum Leben. Warum er das tut, erklärt er so: „Ich will den Kindern dort bessere Chan- cen geben. Viele haben nicht das Glück, das ich hatte. Zur Schule ge- hen ist für sie ein Luxus, den sie sich normalerweise nicht leisten können.“ Elber freut sich schon sehr auf die WM im Jahr 2014, die in Brasilien stattfinden wird. „Ich kann mir vor- stellen, dabei Aktionen persönlich zu unterstützen, die auf das Leben der Straßenkinder aufmerksam machen“, sagt er. Wie alle Brasilianer ist Giova- ne Elber schließlich sehr stolz darauf, die WM zum zweiten Mal in seinem Land zu haben. Doch bei aller Freude kennt er auch die Probleme im Land. Gemeinsam kann man sie aber auch lösen, glaubt Elber: „Wenn Kinder in Deutschland etwas über das Leben der brasilia- nischen Kinder erfahren und überle- gen, wie man helfen kann, hätten wir schon sehr viel erreicht.“ Neugierig geworden? Mehr Infos im Netz unter www.join-the-game.de Giovane Elber – Ein Fußballstar hilft Kindern Pascal. Kurz bevor es losging, fragte ihn Manuel Neuer: „Bist du bereit?“Pascal war bereit und los ging es. Die Zuschauer und der Lärm waren beeindruckend. Pascal erinnert sich gut an das Gefühl: „Das hat richtig im Bauch gekribbelt.“ Natürlich gibt es auch Escort-Kids aus Südafrika. Eines davon ist Khanyi Khumalo, acht Jahre. Sie durfte beim ersten Spiel dieser WM, Südafrika gegen Mexiko, an der Hand des mexikanischen Kapitäns einlaufen. „Ich war sehr aufgeregt und habe mich gefreut, mit unserem Team auf das Feld zu gehen“, erzählt Khanyi. Vor allem, weil sie wusste, dass Millionen Menschen zuschauten. „Leider hat der mexikanische Spieler nichts zu mir gesagt. Er hat mit seinem Team geredet, aber in ei- ner Sprache, die ich nicht verste- he“, erinnert sich Khanyi an ihren großen Auftritt. Vor dem Spiel erlebte sie die Eröffnungsfeier mit ihrer Mutter im Stadion. „Das war riesig“, sagt sie. Außerdem hat Khanyi nun viele neue Freund- schaften mit Kindern aus anderen Ländern geschlossen. Wie oft stand Deutschland schon im WM-Finale? 1 Der große Moment: Pascal Kliese vor Natio- naltorhüter Manuel Neuer Wie viele Sprachen werden in Südafrika gesprochen? Wer ist Zakumi? 3 Wie schwer ist der WM-Ball? 4

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Page 1: An der Hand der Stars - · PDF filekleine Dalida kletterte aus Neu-gier über die Mauer: „Ja, das war ein bisschen komisch, aber so Sachen habe ich früher ge-macht“, erzählt

Ein Projekt der Nationalen Initiative Printmedien

Das größte Stadion der Welt, das Stadion Erster Mai, steht in Pjöngjang in Nordkorea und hat 150 000 Plätze.

Hier falten!

Der Russe Walentin Iwanow zog im Achtelfinale zwischen den Niederlanden und Portugal 2006 ganze 16 Gelbe und 4 Rote Karten – so viel gab es nie zuvor bei einem WM-Spiel.

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Nicht nur für die Fußballer erfüllen sich Träume bei der WM in Südafrika. Auch für viele Kinder werden Träume wahr, wenn sie Hand in Hand mit den Stars ins Stadion einlaufen: Sie sind die so genannten „Escort-Kids“, die mit den Spielern auf den Rasen laufen dürfen. Bei der WM in Südafrika erfüllt sich dieser Traum gerade für über 1400 Kinder aus aller Welt.

Wie man Escort-Kid wird und wie sich das anfühlt, weiß Pascal Kliese, 9 Jahre, aus Ebersberg bei München. Er bewarb sich, weil er gerne mit dem deutschen Torwart einlaufen wollte, denn er ist selbst Torwart. Er lief am 13. Juni beim Spiel Deutschland gegen Australien mit unserem Nationaltorhü-ter Manuel Neuer ins Stadion ein.„Ich war ganz doll aufgeregt“, sagt Afrika nur im Fernsehen? Das war uns zu we-

nig. Wir wollten einen Hauch von afrikanischer

Kultur für unsere Redaktion und machten uns

auf nach Berlin-Moabit ins Afrika-Haus. Dort

empfing uns Omar Diallo. Er ist nicht nur der

Chef, sondern auch ein leidenschaftlicher Koch.

Omar lud uns ein, mit ihm ein traditionelles

westafrikanisches Gericht zu kochen:

„Tiadij“. Der Name des Gerichts setzt sich aus

zwei Worten zusammen. „Tia“ heißt Erdnuss und

„Dij“ heißt Wasser. Das Gericht bestand ne-

ben Reis aus Erdnussbutter, Möhren, Tomaten,

Paprika, Zwiebeln und Weißkohl. Es gab auch

noch eine zweite Variante des Gerichts, die

zusätzlich noch aus Spinat und Lammhackfleisch

bestand. „Tiadij“ ist sehr einfach zu kochen.

Aber es braucht seine Zeit. Doch wer sich die

Zeit nimmt, wird mit einem afrikanischen

Erlebnis für die Geschmacksnerven belohnt.

Uns jedenfalls hat es sehr gut geschmeckt.

Ein Hauch von Afrika in Berlin

Wir sind die 12 Schülerinnen und Schüler der Vuvuzela-Redaktion. Wir kommen aus verschiedenen Teilen Deutschlands und haben beim Schü-lerwettbewerb der Nationalen Initiative Printmedien gewonnen, wodurch wir drei Tage beim Tagesspiegel in Berlin verbringen durften. Dort hatten wir nicht nur großen Spaß, sondern haben auch viel gelernt. Zwei unserer Redakteure sind gehörlos und so führten wir im Team viele Gespräche in Gebärdensprache, was für die meisten von uns eine neue Erfahrung war. Die Zusammenarbeit im Team war echt toll. Wir haben mit südafri-kanischen Schülern gesprochen und waren auf der Fanmeile. Wir haben afrikanisch gekocht, waren zu Besuch im ZDF-WM-Café und haben den Innenminister getroffen. All das und vieles mehr haben wir aufgeschrie-ben. Wir wünschen viel Spaß beim Lesen!

Die Redaktion von Vuvuzela

Flaggenkunst

Flaggen zumNaschen

Mit etwas Farbe und viel Kreati-

vität kannst du zeigen, wer deine

Lieblingsmannschaft ist: von der

brasilianischen Limette bis zum

argentinischen Haargummi.

Flagge zeigen auch beim Essen! Mit einem Deutschlandkuchen oder einer süßen Südafrika-platte als Snack macht das Fußballgucken gleich noch mehr Spaß. Mit bunten Weingummis und Früchten könnt ihr das natürlich auch für alle anderen Länderflaggen machen.

Tolle Tore, die unsere deutsche Mannschaft da geschossen hat. Gegen Australien der Kracher von Podolski, der Abstauber von Cacau oder Mesut Özils Traumtor gegen Ghana. Deutsche Spieler heißen heute nicht nur Müller, Lahm oder Schweinsteiger, sondern auch Podolski, Özil, Cacau oder Khedira. Viele von ihnen sind gar nicht aus Deutschland oder ihre Eltern kommen aus anderen Ländern. Mesut Özils Eltern kommen aus der Türkei. Lukas Podolski und Miroslav Klose sind in Polen geboren, Cacau stammt aus Brasilien. Sami Khedira ist Sohn eines tunesischen Vaters und einer deutschen Mutter und Marko Marin wurde in Bosnien-Herzegowina geboren. Klar, wer für Deutschland spielt, muss den deutschen Pass haben. Aber vor allem müssen die Spieler tolle Fußballer sein. Am wich-tigsten ist es natürlich, dass die Spieler zusammen ein gutes Team sind. Dann ist es egal, woher sie kommen. Aber wie ist das eigentlich für die Fans in Deutschland? Viele davon sind nicht hier geboren oder ihre Eltern sind aus einem anderen Land. Auf den Straßen haben wir nachgefragt. Esra (11) aus Wuppertal hat türkische Wurzeln und bedauert, dass die Türkei bei der WM nicht dabei ist. Sie sagt: „Ich als Migrantenkind unterstütze auch mein Heimatland.“ Damit meint sie Deutschland. Sie ist nur erstaunt über das WM-Fieber: „Sogar Frauen und alte Leute, von denen man das nicht erwartetet, sind befallen“, sagt sie schmunzelnd. Shazad (15) stammt aus Pakistan und lebt in Berlin. Auch er drückt der deutschen Mannschaft die Daumen. „Mir gefällt, dass sie nicht mehr so deutsch spielt, sondern dass sie mit Spielern wie Özil und Khedira auch mehr Zauberfußball spielt“, sagt Shazad. Martin (13) lebt auch in Berlin, seine Eltern stammen aus Mali in Afrika. „Ich war für Kamerun, wegen Eto’o, den finde ich super“, sagt er. Aber weil Kamerun schon raus ist, unterstützt er nun das deutsche Team. „Die haben super gespielt gegen England“, sagt er. „Und die Stimmung der Fans hier ist auch irre.“ Viele andere Fans, die wir getroffen haben, waren der gleichen Meinung. Eines wurde ganz klar: Das deutsche Team verbindet Menschen verschiedener Herkunft. Das ist bei den Spielern so und das ist erst recht bei den Fans so. Und das, finden wir, ist schon jetzt weltmeisterlich.

Wie deutsch ist die deutsche

Mannschaft

Der WM-Pokal wurde vom Italiener Silvio Gazzaniga entworfen und ist 36,8 cm hoch.

Wer nicht selbst nach Südafrika fliegen kann, kann trotzdem ins Land der Fußball-WM reisen – am Com-puter. „Champions for South Africa – Join the Game!“ heißt das interak-tive Computerspiel der Don Bosco Jugend Dritte Welt. Giovane Elber, ehemaliger Stürmer des FC Bayern München, ist Schirmherr der Aktion. „Bei diesem Spiel lernt man, wie es ist, sich als mittelloses Straßenkind alleine durchschlagen zu müssen“, erklärt Giovane Elber. „Ich finde es wichtig, dass junge Leute Einblicke hinter die schöne Fußballkulisse in Südafrika erhalten und sich Gedanken zum Leben der Kinder in Südafrika machen.“Giovane Elber tut aber noch viel mehr. Mit seiner Giovane-Elber-Stiftung hilft er Straßenkindern in seiner Heimat Brasilien. Die Stiftung gibt Kindern in seiner Heimatstadt Londrina die Möglichkeit, Berufe zu lernen, wie zum Beispiel Kosmeti-kerin oder Friseur. Darüber hinaus bekommen die Schüler und ihre Familien Hilfe zum Leben.

Warum er das tut, erklärt er so: „Ich will den Kindern dort bessere Chan-cen geben. Viele haben nicht das Glück, das ich hatte. Zur Schule ge-hen ist für sie ein Luxus, den sie sich normalerweise nicht leisten können.“ Elber freut sich schon sehr auf die WM im Jahr 2014, die in Brasilien stattfinden wird. „Ich kann mir vor-stellen, dabei Aktionen persönlich zu unterstützen, die auf das Leben der Straßenkinder aufmerksam machen“, sagt er. Wie alle Brasilianer ist Giova-ne Elber schließlich sehr stolz darauf, die WM zum zweiten Mal in seinem Land zu haben. Doch bei aller Freude kennt er auch die Probleme im Land. Gemeinsam kann man sie aber auch lösen, glaubt Elber: „Wenn Kinder in Deutschland etwas über das Leben der brasilia-nischen Kinder erfahren und überle-gen, wie man helfen kann, hätten wir schon sehr viel erreicht.“

Neugierig geworden? Mehr Infos im Netz unter www.join-the-game.de

Giovane Elber – Ein Fußballstar hilft Kindern

Pascal. Kurz bevor es losging, fragte ihn Manuel Neuer: „Bist du bereit?“Pascal war bereit und los ging es. Die Zuschauer und der Lärm waren beeindruckend. Pascal erinnert sich gut an das Gefühl: „Das hat richtig im Bauch gekribbelt.“ Natürlich gibt es auch Escort-Kids aus Südafrika. Eines davon ist Khanyi Khumalo, acht Jahre. Sie durfte beim ersten Spiel dieser WM, Südafrika gegen Mexiko, an der Hand des mexikanischen Kapitäns einlaufen. „Ich war sehr aufgeregt und habe mich gefreut, mit unserem Team auf das Feld zu gehen“, erzählt Khanyi. Vor allem, weil sie wusste, dass Millionen Menschen zuschauten. „Leider hat der mexikanische Spieler nichts zu mir gesagt. Er hat mit seinem Team geredet, aber in ei-ner Sprache, die ich nicht verste-he“, erinnert sich Khanyi an ihren großen Auftritt. Vor dem Spiel erlebte sie die Eröffnungsfeier mit ihrer Mutter im Stadion. „Das war riesig“, sagt sie. Außerdem hat Khanyi nun viele neue Freund-schaften mit Kindern aus anderen Ländern geschlossen.

Wie oft stand Deutschland

schon im W

M-Finale?

1

Der große Moment: Pascal Kliese vor Natio-naltorhüter Manuel Neuer

Wie viele Sprachen werden

in Südafrika gesprochen?

Wer ist Zakum

i?

3

Wie schwer ist

der WM-Ball?

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Page 2: An der Hand der Stars - · PDF filekleine Dalida kletterte aus Neu-gier über die Mauer: „Ja, das war ein bisschen komisch, aber so Sachen habe ich früher ge-macht“, erzählt

Der Weltmeister bekommt einen Stern aufs Trikot. Deutschland hat bis jetzt drei davon. Bald vielleicht vier?

Im Mittelalter, als es noch keine Fußbälle gab, spielten die Kinder mit einer Schweinsblase, die mit Erbsen gefüllt wurde.

Diski Dance … bedeutet Fußball-Tanz. Ihr kennt ihn nicht? Kein Problem…

JuggleThe

BridgeTable Mountain

TrepaHeader

TrepaJuggle

Header

Die Nationale Initiative Printmedien ist eine Idee von Kulturstaatsminister Bernd Neumann. Sie soll Kindern und Jugendlichen dabei helfen, den Umgang mit Zeitungen, Zeitschriften und anderen Medien zu erlernen. Dabei spielt es erst einmal keine Rolle, ob es sich um gedruckte Medien oder das Internet handelt. „Zeitungen und Zeitschriften“, sagt der Staatsminister, „öffnen das Tor zur Welt. Deshalb ist es mir besonders wichtig, Kinder und Jugendliche wieder für Zeitungen und Zeitschriften zu begeistern.“ Eine Idee der Initiative ist der Schülerwettbewerb zur Fußball-WM 2010 in Südafrika. Aus den Siegerklassen kommen die Redakteure dieser Zeitung. Von der Arbeit der jugendlichen Redakteure ist Staatsminister Neumann beeindruckt: „Wir wollen junge Menschen für Qualitätsjournalismus begeistern. Wenn ich das Engagement dieser jungen Redakteure von Vuvuzela sehe, denke ich, wir sind auf einem guten Weg.“

Das vollständige Interview mit Staatsminister Neumann gibt es im Netz unter www.tagesspiegel.de/wm2010

Ab 14 zum Traumjob

Manchmal ist der Job ganz schön hart „Man muss aushalten, immer wieder angegriffen zu

werden“, sagt Mehmet. Mit 18 Jahren ist er schon Schiedsrichter in Wuppertal. „Manchmal ist es ganz schön hart, was die Spieler einem so sagen. Einer ist immer sauer“, erzählt er. Aber das ist es ihm wert. Denn Schiedsrichter sein, findet Mehmet, ist ein ganz toller Job. Das findet natürlich auch Herbert Fandel, der Schiedsrichter-Obmann des Deutschen Fußball-Bundes (DFB). Von einer Karriere wie der von Fandel träumen Mehmet und seine Freunde. Rund 80 000 Schiedsrichter gibt es in Deutschland und einige Hunderttau-send auf der ganzen Welt. „Da einmal das WM-Endspiel leiten zu dürfen, ist natürlich nicht mehr zu toppen“, sagt Herbert Fandel. „Das ist eine ganz be-sondere Sache.“ Zumindest der Traum, bei einer WM zu pfeifen, erfüllt sich derzeit für Wolfgang Stark, den einzigen

deutschen Schiedsrichter in Südafrika. „Das schaffen aber nur die allerwenigsten“, sagt Herbert Fandel, dessen persönliches Highlight das Champions-League-Endspiel AC Mailand gegen den FC Liverpool 2007 in Athen war. Schiedsrichter werden kann ei-gentlich jeder, der über 14 Jah-re alt ist. Man muss nur einen vierwöchigen Lehrgang beim DFB machen. Danach werden den neuen Schiedsrichtern Spiele zugeteilt. Der 16-jährige Sebastian Schlüter aus Bremer-vörde pfeift beispielsweise U-14 und U-16-Spiele.Wenn ein Schiedsrichter mal einen Fehler macht, wird er schnell sehr hart kritisiert. Bei der WM in Südafrika kam das häufig vor, denn viele der Schiedsrichter haben Fehler gemacht. Herbert Fandel hofft, dass trotzdem viele junge Menschen diesen Weg gehen. „Man muss aus einem har-ten Holz sein, um den Weg durchzuhal-ten“, sagt Fandel. Aber wer es schafft, hat einen Traumjob, meint der gelernte Konzertpianist. „Das ist ein Job, in dem man unheimlich viel lernt. Man kann erfahren, wie es ist, sich durchzusetzen, auch gegen Widerstände. Man kann erfahren, wie es ist, seine eigene Mei-nung zu vertreten. Und das ist für einen jungen Menschen von großem Wert.“

20. Mai 2010, kurz vor Mitternacht im Coliseum Alfonso Peréz in Madrid. Elfmeterkrimi im Cham-pions-League-Endspiel zwischen Olympique Lyon und Turbine Potsdam. Un-verhofft wird die deutsche Torhüterin Anna Felici-tas Sarholz zur Heldin. Die 17-Jährige hält zwei

Elfmeter der Französinnen. Potsdam gewinnt. Vier Millionen Fernsehzuschauer in Deutschland sind begeistert von der jungen Torhüterin. Die Vuvuzela-Redaktion hat Anna Felicitas Sarholz in Potsdam getroffen. Natürlich verfolgt auch sie die Weltmeisterschaft in Südafrika gebannt am Fernseher. Noch mehr freut sich die junge Torhü-terin aber auf die Frauen-WM 2011 in Deutschland, auch wenn sie nicht glaubt, dass sie da schon im Tor stehen wird. „Ich habe das ganze Sportlerleben ja noch vor mir“, sagt Sarholz. Eines aber will sie auf keinen Fall: Mit dem WM-Ball „Jabulani“ aus Süd-afrika spielen. Sie hat ihn nämlich schon mal testen dürfen und hält gar nichts von ihm: „Wie aus dem Nichts dreht er noch nach links oder rechts ab.“

Starker Auftritt

Der Mexikaner Hugo Sanchez feierte als erster Spieler ein Tor mit einem Salto.

Wie lernt man einen Weltstar kennen?

Ganz einfach, „Klettere bei ihm über die Mauer!“Kein Witz! Dalida Ngongang hat das so gemacht. Die Wuppertaler Schülerin war als kleines Kind zu Besuch bei ihren Eltern in Limbé, in Kamerun. Die Eltern wohnten in einem dreistöckigen Mietshaus neben einer Villa. Die kleine Dalida kletterte aus Neu-gier über die Mauer: „Ja, das war ein bisschen komisch, aber so Sachen habe ich früher ge-macht“, erzählt sie heute. Na-türlich brachten Wachleute sie sofort vom Grundstück. Am näch-sten Tag stand Samuel Eto’o mit seiner Frau vor der Tür, um mit der Familie als Wiedergutmachung zu grillen. Heute ist Dalida 19 Jahre alt, aber natürlich ist sie seitdem ein großer Fan von Eto’o. Und für wen ist sie bei der WM, vielleicht für Ghana? „Nee, vielleicht für Deutschland!“

Über die Seiten sind meine

Freunde verteilt und stellen

neugierige Fragen. Hier

findest du die Antworten:

1. Sieben Mal

2. Elf Sprachen

3. Das Maskottchen der WM

4. 410 bis 450 Gramm

5. Uruguay

6. England

Neue Gebärden für Fußball

DiE NATioNAlE iNiTiATivE PriNTmEDiEN

Zuschauer und Fußballer in Südafrika erfahren gerade, wie es ist, wenn man nicht richtig hört. Durch den Vuvuzela-Lärm können sie kaum ihr eigenes Wort verstehen. Und wenn es etwas zu sagen gibt? Dann am besten in Gebärdensprache. Unsere zwei gehörlosen Redakteure haben sich für die WM neue Zeichen für Fußballbegriffe ausgedacht. Gemeinsam mit den anderen haben sie sie gleich mal ausprobiert.

Herbert Fandel rät jungen Menschen, Schiedsrichter zu werden

Wir stemmen das!

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Die BG Energie Textil Elektro Medienerzeug-nisse hat den Au� rag, Arbeitsunfälle, Berufs-krankheiten und arbeitsbedingte Gesund-heitsgefahren zu verhüten. Wir unterstützen die Unternehmen bei der betrieblichen Sicher-heitsarbeit.

Im Falle eines Arbeitsunfalls oder einer Berufs-krankheit betreuen wir die Betro� enen und sorgen für eine ganzheitliche Rehabilitation. Wir steuern die medizinische Behandlung und die Wiedereingliederung in den Beruf und das soziale Umfeld. Den Lebensstandard sichern wir � nanziell ab.

Diese Aufgaben und Leistungen stemmen wir für 3,7 Millionen Beschä� igte in 237.000 Betrieben.

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Besuch im ZDF-WM-Café: Unsere Redakteure (v.l.) Yunus Suezen, Alexander Kaymer, Christopher Grüninger und Michael Bursian mit Torwartlegende Toni Schumacher (M.).

KARTEGElBE...DRiBBliNG ABSEiTS

FOUlEcKE TOR

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An unserer Schule gibt es viele,

die die deutsche Mannschaft un-

terstützen. Sie ist sehr stark und

hat besonders viele junge Spie-

ler. Ich finde sie sehr gut. Ihnen

gehört die Zukunft! Ich glaube,

es hängt davon ab, wie das Spiel

Deutschland gegen Argentinien aus-

geht, wer Weltmeister wird.

Stephano

Die Fans aller Nationalmannschaften

blasen immer kräftig in die Vuvu-

zela und die gesamte Nachbarschaft

in der Nähe des Stadions bekommt

keinen Schlaf. Du hörst es sogar in

drei bis vier Kilometern

Entfernung vom Stadion.

Mblai

Die Fans feiern alle gleich, alle

blasen in die Vuvuzela. Aber sie

schaffen es nicht, so laut zu sein

wie die Südafrikaner.

Aaron

Das sagen Schüler

in Johannesburg zur WM

?

Bundesinnenminister Thomas de Maizière

3 FrAGEN AN...

Haben Sie auch eine Deutschlandfahne an Ihrem Auto? An meinem Dienstwagen ist keine Fahne. Das darf ich nicht einfach so machen, dafür gibt es besondere Regeln. Aber ich finde es prima, wenn viele Leute an ihrem Auto eine Deutschlandfahne haben, um unser Team zu unterstützen.

Welchen deutschen Spieler finden Sie beson-ders gut? Bastian Schweinsteiger hat bisher tolle Spiele bei der WM in Südafrika gemacht. Bei der letzten WM vor vier Jahren war er noch sehr wild und ungestüm, aber jetzt ist er er-fahrener und bringt immer wieder eine super Leistung auf dem Platz.

Werden Sie nochmal zu einem Spiel unserer Nationalmannschaft fliegen? Ich war am Wo-chenende in Südafrika und habe unsere Nati-onalmannschaft beim 4:1-Sieg gegen England unterstützt. Das war eine klasse Stimmung im Stadion! Jetzt müssen wir Schritt für Schritt sehen, wie sich alles entwickelt. Aber späte-stens wenn unsere Mannschaft am 11. Juli im Finale stehen sollte, gibt es bestimmt eine Mitfluggelegenheit für mich!

Bundesinnenminister Thomas de Maizière mit den Schülern

WM-Schiedsrichter Wolfgang Stark im Einsatz

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