AndreasSeppiistderMons(eigneur) · - Montag, 10. Oktober 2011 Sport 25 ist die...

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- Montag, 10. Oktober 2011 Sport 25 ist die Weltranglisten-Position, auf die sich Andreas Seppi in der Weltrangliste von heute verbessern wird. Mit dem Sieg in Belgien hat er neun Plätze gut gemacht und in diesem Jahr keine Punkte mehr zu verteidigen. 42 15.300 Euro Preisgeld hat Andreas Seppi in Mons kassiert. Bis gestern hatte er in diesem Jahr 489.117 Dollar (umgerechnet 365.000 Euro) verdient. In seiner Karriere hat er an Preisgeldern etwas mehr als 2,5 Millionen Euro eingenommen. Punkte und damit um zwei weniger als sein Gegner Julien Ben- neteau (101) hat Andreas Seppi gestern im Mons-Finale gemacht. Seppi gelangen auch „nur“ sechs Asse (Benneteau 10), dafür spiel- te der Kalterer effektiver. 99 Julia zum siebten Mal IITF: Finalsieg in Antalya gegen Schwester Evelyn ANTALYA (sp). Mit zwei Wo- chen Verspätung hat Julia Mayr ihren siebten Sieg bei einem 10.000-Dollar-Turnier gefeiert. Gestern kam es im Endspiel von Antalya wie erwartet zum 14. Duell mit Schwester Evelyn. Die als Nummer eins gesetzte Julia setzte sich klar mit 6:1, 6:3 durch und verkürzte in den di- rekten Duellen auf 5:9. „Es war heute schwer zu spie- len, weil es sehr windig war“, freute sich die 20-Jährige Julia nach dem siebten Sieg auf der ITF-Tour im elften Endspiel. Vor 14 Tagen in Madrid hatte sie das Finale noch verloren und da- mals Evelyn im Halbfinale be- zwungen. Die beiden Olangerinnen hat- ten am Samstag hart kämpfen müssen, um ihr „Traumfinale“ perfekt zu machen. Julia rang die als Nummer drei gesetzte Italie- nerin Alice Balducci (WTA 492) nach 3:15 Stunden mit 5:7, 7:5, 6:2 nieder. Auch Evelyn stand beim 6:2, 4:6, 6:4 gegen die als Nummer vier gesetzte Agnese Zucchini (WTA 503) zweieinhalb Stunden auf dem Platz. Danach hatten die beiden aber noch Kraft genug, um sich den Doppel-Titel zu sichern. Mayr/Mayr behaupteten sich nach einem langen ersten Satz gegen die Niederländerinnen Anouk Tigu und Bernice van de Velde mit 7:6 (7:5), 6:0. Die beiden Schwestern, in der Weltrangliste auf den Rängen 414 und 430, bleiben an der tür- kischen Riviera und spielen in dieser Woche erneut ein 10.000er in Antalya. Aber diese Woche sind sie „nur“ an Num- mer drei und vier gesetzt. Frühes Aus für Knapp Karin Knapp hat beim WTA- Turnier in Linz in der ersten Runde verloren. Sie unterlag der 183 Weltranglistenplätze hinter ihr liegenden Kroatin Ana Vrljic (WTA 342) nach 2:10 Stunden mit 6:2, 1:6, 4:6 und verpatzte ihr Hallendebüt. Am Samstag spielt sie Qualifikation in Luxemburg. Andreas Seppi ist der Mons(eigneur) TENNIS: Kalterer gewinnt das hochklassige Finale bei Challenger in Belgien gegen Julien Benneteau mit 2:6, 6:3, 7:6 MONS (sp). Game, set, match Seppi – nach 2:17 Stunden und einem zu langen Lob von Julien Benneteau war es gestern um kurz vor 17 Uhr geschafft. Andreas Seppi hat das exklusiv besetzte ATP- Challenger in Mons in Belgi- en (106.500 Euro/Halle, Hart- platz) gewonnen. Erst nach dem Matchball ging er er- leichtert in die Knie. Mindestens genauso hochklassig wie die Besetzung mit zehn Top- 100-Spielern war das Endspiel in der belgischen Region Walloni- en, in dem sich der Kalterer mit 2:6, 6:3, 7:6 (7:4) durchsetzte. Das Match hatte einen ganz ähnlichen Verlauf genommen wie das bisher einzige Duell mit Benneteau im Februar 2008. Da hatte Seppi mit einem 2:6, 6:2, 7:5 über den Franzosen (derzeit Nummer 73 der Welt) in Berga- mo das erste ATP-Challenger sei- ner Karriere gewonnen. Gestern feierte er nicht nur den dritten Turniersieg in die- sem Jahr, sondern auch bei sei- nem siebten Challenger-Finale seinen fünften Sieg. Nur bei der Premiere 2003 in Oberstaufen gegen Martin Vassallo Arguello und 2007 in Sunrise gegen Gael Monfils hat er verloren, die letz- ten fünf Endspiele aber alle für sich entschieden. Nach Bergamo 2008 hat Südti- rols Paradespieler, der seit Mai 2005 nur sieben Wochen nicht in den Top 100 der Weltrangliste stand, auch in San Marino 2009, in Kitzbühel 2010 und in diesem Jahr wieder in Bergamo gewon- nen. Nach dem Zittersieg im Vier- telfinale Freitag Nacht gegen Steve Darcis (3:6, 7:5, 6:0) hatte Seppi im Halbfinale am Samstag Nachmittag gegen den aufstre- benden Litauer Ricardas Beran- kis (ATP 138) ein 2:5 im ersten Satz wettgemacht und vor allem die beiden Tiebreaks beim 7:6 (7:4), 7:6 (7:2) brillant gespielt. Im ganzen zweiten Satz hatte Seppi bei eigenem Service nur einen Punkt abgegeben. Gestern war der Aufschlag lange Zeit das Problem. Das erste Break von Benneteau glich er zum 1:1 aus, doch nach dem Aufschlagverlust zum 2:3 war Satz eins verloren. Seppi servier- te nicht nur schlecht, sondern machte mit dem ersten Auf- schlag kaum Punkte (nur fünf von elf ). Doch nachdem er im zweiten Durchgang zwei Breakbälle von Bennetau abgewehrt und das 1:0 gemacht hatte, war ihm anzu- merken, dass er dieses Finale unbeding gewinnen wollte. Und so spielte er auch. Er machte eine weitere Break- chance zum möglichen 2:3 zu- nichte und schaffte seinerseits den Aufschlagdurchbruch zum 4:2, der Satz zwei entschied, auch wenn er bei 5:3 noch zwei Breakbälle abwehren musste und erst den dritten Satzball mit einem Volley verwandelte. Im Entscheidungssatz steiger- te sich Seppi dann weiter. Aber auch Bennetau. Und die Zu- schauer in der ausverkauften Halle bekamen Tennis vom Feinsten serviert. Seppi begann gleich mit einem Break und blieb bis zum 5:4 bei eigenem Service ungefährdet. Er agierte mit einer spielerischen Leichtigkeit und selbst schwierigste Bälle mit ho- hem Tempo. Doch dann kam die kurze Auszeit. Er gab den Auf- schlag zum 5:5 zu Null ab und musste das Match ein zweites Mal gewinnen. Im Tiebreak, in dem er der aktivere Spieler war, wurde er dafür belohnt. Das Mi- ni-Brak zum 5:3 war am Ende entscheidend. Bei der Siegerehrung vergaß er auch nicht seinem Kumpel Alex Vittur zu bedanken, der ihn nach Belgien begleitet hat. Seppi hat die richtige Wahl getroffen und seine Kritiker Lügen ge- straft. Mit den 125 Weltranglis- tenpunkten für den Sieg in Mons hat er fast schon die Punkte ge- holt, die ihm heute (Tokio 45) und am kommenden Montag (Shanghai 90) aus dem letzten Jahr aus der Wertung fallen. Er hat auf die strapaziöse Asi- en-Tournee in diesem Jahr ver- zichtet und kann nach einer Wo- che Pause ab kommenden Mon- tag in Moskau unbeschwert auf- spielen. In der derzeitigen Ver- fassung ist ihm auch bei den folgenden ATP-Turnieren in St. Petersburg (Beginn 24. Oktober), Basel (1. November) und Paris- Bercy (6. November) sehr viel zuzutrauen. „Noch einiges möglich“ INTERVIEW: Mons-Sieger Andreas Seppi will seine Form halten MONS (sp). Die Rechnung von Andreas Seppi ist aufgegangen. Er hat sich mit dem Sieg in Mons so gut wie sicher einen Platz in den Top 50 bis zum Jahresende gesichert. „Dolomiten“: Das war ein span- nendes Finale. Wie haben Sie es erlebt? Andreas Seppi: Ich habe zu ver- halten begonnen und gewusst, dass ich nach dem ersten Satz mehr tun muss. Da hatte ich schlecht aufgeschlagen. Aber dann habe ich Benneteau schon beim Return unter Druck ge- setzt und die Ballwechsel be- stimmt. „D“: Bei 5:4 im dritten Satz ha- ben Sie zum Sieg aufgeschlagen. Was ist da passiert? Seppi: Natürlich ist etwas Ner- vosität da, wenn man zum Match und zum Turniersieg ser- viert. Aber ich bin auch nach dem 5:5 ruhig geblieben, habe mir drei Breakbälle erarbeitet, eines der besten Games zum 6:6 gespielt und den Tiebreak sehr solide zu Ende gebracht. Wie auch schon die Tiebreaks im Halbfinale gegen Berankis. „D“: Es war also die richtige Entscheidung, Peking und Shanghai auszulassen und in Mons anzutreten? Seppi: Wer ein Turnier gewinnt, hat immer richtig entschieden. Es wäre nicht leicht gewesen, in Asien so viele Punkte zu ma- chen, auch wenn ich lieber bei den ganz großen Turnieren an- trete. Aber ich habe nicht genau gewusst, wie es meinem Fuß geht. Ich habe jetzt gesehen, dass ich fünf Matches durchste- hen kann. Ein gutes Zeichen. „D“: Sie haben mit einem Schlag alle Punkte vom Herbst 2010 verteidigt. Was ist jetzt noch drin? Seppi: Weiter zurück als um Platz 50 geht es nicht mehr. Ich habe jetzt vier Turniere, in de- nen ich einen Sprung schaffen kann. Jedes Turnier ist wichtig. Es können gute Turniere wer- den, wenn ich mein Niveau hal- te und fit bleibe. Es ist einiges möglich. „D“: Welchen Anteil hat Alex Vittur am Erfolg? Seppi:Das kann ich nicht sagen, aber es ist angenehm, wenn ei- ner dabei ist, der Dir hilft. Das hat mir in diesem Jahr oft ge- fehlt. Fragen: Stefan Peer Alle Endspiele von Andreas Seppi ATP-World-Tour Gstaad 2007: 7:6, 4:6, 5:7 gegen Paul Henri Mathieu Eastbourne 2011: 7:6, 3:6, 5:3 ret. gegen Janko Tipsarevic Bilanz: 1:1 ATP-Challenger-Tour Oberstaufen 2003: 1:6, 4:6 gegen Martin Vassallo Arguello Sunrise 2007: 3:6, 6:1, 1:6 gegen Ga- el Monfils Bergamo 2008: 2:6, 6:2, 7:5 gegen Julien Benneteau San Marino 2009: 7:6, 2:6, 6:4 gegen Potito Starace Kitzbühel 2010: 6:2, 6:1 gegen Vic- tor Crivoi Bergamo 2011: 3:6, 6:3, 6:4 gegen Gilles Müller Mons 2011: 2:6, 6:3, 7:6 gegen Ju- lien Benneteau Bilanz: 5:2 Int. Tennisturniere Peking Herren, 2.100.000 Dollar (Hart) Halbfinale: Tomas Berdych (Tsche- chien/3) – Jo-Wilfried Tsonga (Frankreich/1) 6:4, 4:6, 6:1; Marin Cilic (Kroatien) – Ivan Ljubicic (Kroatien) 6:4, 6:3. Finale: Berdych – Cilic 3:6, 6:4, 6:1. Damen, 4.500.000 Dollar (Hart) Halbfinale: Agnieszka Radwanska (Polen/11) – Flavia Pennetta (Itali- en) 6:2, 6:4; Andrea Petkovic (Deutschland/9) – Monica Nicules- cu (Rumänien) 6:2, 6:0. Finale: Rad- wanska – Petkovic 7:5, 0:6, 6:4. Tokio Herren, 1.120.000 Dollar (Hart) Halbfinale: Rafael Nadal (Spani- en/1) – Mardy Fish (USA/4) 7:5, 6:1; Andy Murray (Großbritannien/2) – David Ferrer (Spanien/3) 6:2, 6:3. Finale: Murray – Nadal 3:6, 6:2, 6:0. Shanghai Herren, 3.240.000 Dollar (Hart) 1. Runde: Florian Mayer (Deutsch- land/15) – Fabio Fognini (Italien) 6:0, 6:2; Stanislas Wawrinka (Schweiz/13) – Juan Monaco (Ar- gentinien) 3:6, 6:3, 6:3. Murray schlägt Nadal TOKIO (dpa). Andy Murray (Bild) hat mit einer Tennis- Gala das ATP-Turnier in Tokio gewonnen. Er bezwang im Fi- nale den Weltranglistenzwei- ten Rafael Nadal mit 3:6, 6:2, 6:0 und erteilte dem Spanier dabei besonders im dritten Satz eine Lehrstunde. Gerade einmal vier Punkte machte Nadal im Schlussabschnitt, ehe Murray nach 2:16 Stun- den seinen vierten Turnier- sieg in diesem Jahr perfekt machte. „Andy hat fantastisch gespielt und besonders im dritten Satz fast keine Fehler gemacht“, sagte Nadal nach der Partie anerkennend. Mur- ray war dagegen überglück- lich. „Ich habe mir selbst das Ziel gesetzt, das Jahr als Num- mer drei der Welt zu been- den. Ich hoffe, dass ich meine Form halten kann“, sagte die derzeitige Nummer vier. Es war erst sein fünfter Erfolg im 18. Duell mit Nadal. Beim Turnier in Peking gewann To- mas Berdych im Finale gegen Marin Cilic mit 3:6, 6:4, 6:1. Für Berdych war es der sechs- te Titel der Karriere und der erste nach einer Durststrecke von zweieinhalb Jahren. Eine Woche nach Tokio gewann Agnieszka Radwanska auch das WTA-Premium-Turnier in Peking. Julia Mayr sp Andreas Seppi mit der besonderen Siegestrophäe von Mons. apa/epa/Virgie Lefour Andreas Seppi gestern beim Aufschlag. apa/epa/Virginie Lefour

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- Montag, 10. Oktober 2011 Sport 25

ist die Weltranglisten-Position, auf die sich Andreas Seppi in derWeltrangliste von heute verbessern wird. Mit dem Sieg in Belgienhat er neun Plätze gut gemacht und in diesem Jahr keine Punktemehr zu verteidigen.

4215.300Euro Preisgeld hat Andreas Seppi in Mons kassiert. Bis gesternhatte er in diesem Jahr 489.117 Dollar (umgerechnet 365.000Euro) verdient. In seiner Karriere hat er an Preisgeldern etwasmehr als 2,5 Millionen Euro eingenommen.

Punkte und damit um zwei weniger als sein Gegner Julien Ben-neteau (101) hat Andreas Seppi gestern im Mons-Finale gemacht.Seppi gelangen auch „nur“ sechs Asse (Benneteau 10), dafür spiel-te der Kalterer effektiver.

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Julia zum siebten MalIITF: Finalsieg in Antalya gegen Schwester EvelynANTALYA (sp). Mit zwei Wo-chen Verspätung hat Julia Mayrihren siebten Sieg bei einem10.000-Dollar-Turnier gefeiert.

Gestern kam es im Endspielvon Antalya wie erwartet zum14. Duell mit Schwester Evelyn.Die als Nummer eins gesetzteJulia setzte sich klar mit 6:1, 6:3durch und verkürzte in den di-rekten Duellen auf 5:9.

„Es war heute schwer zu spie-len, weil es sehr windig war“,freute sich die 20-Jährige Julianach dem siebten Sieg auf derITF-Tour im elften Endspiel. Vor14 Tagen in Madrid hatte sie dasFinale noch verloren und da-mals Evelyn im Halbfinale be-zwungen.

Die beiden Olangerinnen hat-ten am Samstag hart kämpfenmüssen, um ihr „Traumfinale“perfekt zu machen. Julia rang dieals Nummer drei gesetzte Italie-nerin Alice Balducci (WTA 492)nach 3:15 Stunden mit 5:7, 7:5,6:2 nieder. Auch Evelyn standbeim 6:2, 4:6, 6:4 gegen die alsNummer vier gesetzte AgneseZucchini (WTA 503) zweieinhalbStunden auf dem Platz.

Danach hatten die beidenaber noch Kraft genug, um sichden Doppel-Titel zu sichern.Mayr/Mayr behaupteten sichnach einem langen ersten Satz

gegen die NiederländerinnenAnouk Tigu und Bernice van deVelde mit 7:6 (7:5), 6:0.

Die beiden Schwestern, in derWeltrangliste auf den Rängen414 und 430, bleiben an der tür-kischen Riviera und spielen indieser Woche erneut ein10.000er in Antalya. Aber dieseWoche sind sie „nur“ an Num-mer drei und vier gesetzt.

Frühes Aus für Knapp

Karin Knapp hat beim WTA-Turnier in Linz in der erstenRunde verloren. Sie unterlag der183 Weltranglistenplätze hinterihr liegenden Kroatin Ana Vrljic(WTA 342) nach 2:10 Stundenmit 6:2, 1:6, 4:6 und verpatzte ihrHallendebüt. Am Samstag spieltsie Qualifikation in Luxemburg.

Andreas Seppi ist der Mons(eigneur)TENNIS: Kalterer gewinnt das hochklassige Finale bei Challenger in Belgien gegen Julien Benneteau mit 2:6, 6:3, 7:6

MONS (sp). Game, set,match Seppi – nach 2:17Stunden und einem zu langenLob von Julien Benneteau wares gestern um kurz vor 17 Uhrgeschafft. Andreas Seppi hatdas exklusiv besetzte ATP-Challenger in Mons in Belgi-en (106.500 Euro/Halle, Hart-platz) gewonnen. Erst nachdem Matchball ging er er-leichtert in die Knie.

Mindestens genauso hochklassigwie die Besetzung mit zehn Top-100-Spielern war das Endspiel inder belgischen Region Walloni-en, in dem sich der Kalterer mit2:6, 6:3, 7:6 (7:4) durchsetzte.

Das Match hatte einen ganzähnlichen Verlauf genommenwie das bisher einzige Duell mitBenneteau im Februar 2008. Dahatte Seppi mit einem 2:6, 6:2,7:5 über den Franzosen (derzeitNummer 73 der Welt) in Berga-mo das erste ATP-Challenger sei-ner Karriere gewonnen.

Gestern feierte er nicht nurden dritten Turniersieg in die-sem Jahr, sondern auch bei sei-nem siebten Challenger-Finaleseinen fünften Sieg. Nur bei derPremiere 2003 in Oberstaufengegen Martin Vassallo Arguellound 2007 in Sunrise gegen GaelMonfils hat er verloren, die letz-ten fünf Endspiele aber alle fürsich entschieden.

Nach Bergamo 2008 hat Südti-rols Paradespieler, der seit Mai2005 nur sieben Wochen nicht inden Top 100 der Weltranglistestand, auch in San Marino 2009,in Kitzbühel 2010 und in diesemJahr wieder in Bergamo gewon-nen.

Nach dem Zittersieg im Vier-telfinale Freitag Nacht gegenSteve Darcis (3:6, 7:5, 6:0) hatteSeppi im Halbfinale am SamstagNachmittag gegen den aufstre-benden Litauer Ricardas Beran-kis (ATP 138) ein 2:5 im ersten

Satz wettgemacht und vor allemdie beiden Tiebreaks beim 7:6(7:4), 7:6 (7:2) brillant gespielt.Im ganzen zweiten Satz hatteSeppi bei eigenem Service nureinen Punkt abgegeben.

Gestern war der Aufschlag

lange Zeit das Problem. Daserste Break von Benneteau glicher zum 1:1 aus, doch nach demAufschlagverlust zum 2:3 warSatz eins verloren. Seppi servier-te nicht nur schlecht, sondernmachte mit dem ersten Auf-

schlag kaum Punkte (nur fünfvon elf).

Doch nachdem er im zweitenDurchgang zwei Breakbälle vonBennetau abgewehrt und das 1:0gemacht hatte, war ihm anzu-merken, dass er dieses Finale

unbeding gewinnen wollte. Undso spielte er auch.

Er machte eine weitere Break-chance zum möglichen 2:3 zu-nichte und schaffte seinerseitsden Aufschlagdurchbruch zum4:2, der Satz zwei entschied,auch wenn er bei 5:3 noch zweiBreakbälle abwehren mussteund erst den dritten Satzball miteinem Volley verwandelte.

Im Entscheidungssatz steiger-te sich Seppi dann weiter. Aberauch Bennetau. Und die Zu-schauer in der ausverkauftenHalle bekamen Tennis vomFeinsten serviert. Seppi beganngleich mit einem Break und bliebbis zum 5:4 bei eigenem Serviceungefährdet. Er agierte mit einerspielerischen Leichtigkeit undselbst schwierigste Bälle mit ho-hem Tempo. Doch dann kam diekurze Auszeit. Er gab den Auf-schlag zum 5:5 zu Null ab undmusste das Match ein zweitesMal gewinnen. Im Tiebreak, indem er der aktivere Spieler war,wurde er dafür belohnt. Das Mi-ni-Brak zum 5:3 war am Endeentscheidend.

Bei der Siegerehrung vergaßer auch nicht seinem KumpelAlex Vittur zu bedanken, der ihnnach Belgien begleitet hat. Seppihat die richtige Wahl getroffenund seine Kritiker Lügen ge-straft. Mit den 125 Weltranglis-tenpunkten für den Sieg in Monshat er fast schon die Punkte ge-holt, die ihm heute (Tokio 45)und am kommenden Montag(Shanghai 90) aus dem letztenJahr aus der Wertung fallen.

Er hat auf die strapaziöse Asi-en-Tournee in diesem Jahr ver-zichtet und kann nach einer Wo-che Pause ab kommenden Mon-tag in Moskau unbeschwert auf-spielen. In der derzeitigen Ver-fassung ist ihm auch bei denfolgenden ATP-Turnieren in St.Petersburg (Beginn 24. Oktober),Basel (1. November) und Paris-Bercy (6. November) sehr vielzuzutrauen.

„Noch einiges möglich“INTERVIEW: Mons-Sieger Andreas Seppi will seine Form haltenMONS (sp). Die Rechnung vonAndreas Seppi ist aufgegangen.Er hat sich mit dem Sieg in Monsso gut wie sicher einen Platz inden Top 50 bis zum Jahresendegesichert.„Dolomiten“: Das war ein span-nendes Finale. Wie haben Siees erlebt?Andreas Seppi: Ich habe zu ver-halten begonnen und gewusst,dass ich nach dem ersten Satzmehr tun muss. Da hatte ichschlecht aufgeschlagen. Aberdann habe ich Benneteau schonbeim Return unter Druck ge-setzt und die Ballwechsel be-stimmt.

„D“: Bei 5:4 im dritten Satz ha-ben Sie zum Sieg aufgeschlagen.Was ist da passiert?Seppi: Natürlich ist etwas Ner-vosität da, wenn man zumMatch und zum Turniersieg ser-viert. Aber ich bin auch nachdem 5:5 ruhig geblieben, habemir drei Breakbälle erarbeitet,eines der besten Games zum 6:6gespielt und den Tiebreak sehrsolide zu Ende gebracht. Wieauch schon die Tiebreaks imHalbfinale gegen Berankis.

„D“: Es war also die richtigeEntscheidung, Peking und

Shanghai auszulassen und inMons anzutreten?Seppi: Wer ein Turnier gewinnt,hat immer richtig entschieden.Es wäre nicht leicht gewesen, inAsien so viele Punkte zu ma-chen, auch wenn ich lieber beiden ganz großen Turnieren an-trete. Aber ich habe nicht genaugewusst, wie es meinem Fußgeht. Ich habe jetzt gesehen,dass ich fünf Matches durchste-hen kann. Ein gutes Zeichen.

„D“: Sie haben mit einem Schlagalle Punkte vom Herbst 2010verteidigt. Was ist jetzt nochdrin?

Seppi: Weiter zurück als umPlatz 50 geht es nicht mehr. Ichhabe jetzt vier Turniere, in de-nen ich einen Sprung schaffenkann. Jedes Turnier ist wichtig.Es können gute Turniere wer-den, wenn ich mein Niveau hal-te und fit bleibe. Es ist einigesmöglich.

„D“: Welchen Anteil hat AlexVittur am Erfolg?Seppi:Das kann ich nicht sagen,aber es ist angenehm, wenn ei-ner dabei ist, der Dir hilft. Dashat mir in diesem Jahr oft ge-fehlt.

Fragen: Stefan Peer

Alle Endspielevon Andreas SeppiATP-World-TourGstaad 2007: 7:6, 4:6, 5:7 gegen PaulHenri MathieuEastbourne 2011: 7:6, 3:6, 5:3 ret.gegen Janko TipsarevicBilanz: 1:1ATP-Challenger-TourOberstaufen 2003: 1:6, 4:6 gegenMartin Vassallo ArguelloSunrise 2007: 3:6, 6:1, 1:6 gegen Ga-el MonfilsBergamo 2008: 2:6, 6:2, 7:5 gegenJulien BenneteauSan Marino 2009: 7:6, 2:6, 6:4 gegenPotito StaraceKitzbühel 2010: 6:2, 6:1 gegen Vic-tor CrivoiBergamo 2011: 3:6, 6:3, 6:4 gegenGilles MüllerMons 2011: 2:6, 6:3, 7:6 gegen Ju-lien BenneteauBilanz: 5:2

Int. TennisturnierePekingHerren, 2.100.000 Dollar (Hart)Halbfinale: Tomas Berdych (Tsche-chien/3) – Jo-Wilfried Tsonga(Frankreich/1) 6:4, 4:6, 6:1; MarinCilic (Kroatien) – Ivan Ljubicic(Kroatien) 6:4, 6:3. Finale: Berdych– Cilic 3:6, 6:4, 6:1.Damen, 4.500.000 Dollar (Hart)Halbfinale: Agnieszka Radwanska(Polen/11) – Flavia Pennetta (Itali-en) 6:2, 6:4; Andrea Petkovic(Deutschland/9) – Monica Nicules-cu (Rumänien) 6:2, 6:0. Finale: Rad-wanska – Petkovic 7:5, 0:6, 6:4.TokioHerren, 1.120.000 Dollar (Hart)Halbfinale: Rafael Nadal (Spani-en/1) – Mardy Fish (USA/4) 7:5, 6:1;Andy Murray (Großbritannien/2) –David Ferrer (Spanien/3) 6:2, 6:3.Finale: Murray – Nadal 3:6, 6:2, 6:0.ShanghaiHerren, 3.240.000 Dollar (Hart)1. Runde: Florian Mayer (Deutsch-land/15) – Fabio Fognini (Italien)6:0, 6:2; Stanislas Wawrinka(Schweiz/13) – Juan Monaco (Ar-gentinien) 3:6, 6:3, 6:3.

Murray schlägt Nadal

TOKIO (dpa). Andy Murray(Bild) hat mit einer Tennis-Gala das ATP-Turnier in Tokiogewonnen. Er bezwang im Fi-nale den Weltranglistenzwei-ten Rafael Nadal mit 3:6, 6:2,6:0 und erteilte dem Spanierdabei besonders im drittenSatz eine Lehrstunde. Geradeeinmal vier Punkte machteNadal im Schlussabschnitt,ehe Murray nach 2:16 Stun-den seinen vierten Turnier-sieg in diesem Jahr perfektmachte. „Andy hat fantastischgespielt und besonders imdritten Satz fast keine Fehlergemacht“, sagte Nadal nachder Partie anerkennend. Mur-ray war dagegen überglück-lich. „Ich habe mir selbst dasZiel gesetzt, das Jahr als Num-mer drei der Welt zu been-den. Ich hoffe, dass ich meineForm halten kann“, sagte diederzeitige Nummer vier. Eswar erst sein fünfter Erfolg im18. Duell mit Nadal. BeimTurnier in Peking gewann To-mas Berdych im Finale gegenMarin Cilic mit 3:6, 6:4, 6:1.Für Berdych war es der sechs-te Titel der Karriere und dererste nach einer Durststreckevon zweieinhalb Jahren. EineWoche nach Tokio gewannAgnieszka Radwanska auchdas WTA-Premium-Turnier inPeking.

Julia Mayr sp

Andreas Seppi mit der besonderen Siegestrophäe von Mons. apa/epa/Virgie Lefour

Andreas Seppi gestern beim Aufschlag. apa/epa/Virginie Lefour