Angebote für Kinder - Saarland.de · Dorothee Lappehsen-Lengler, LEBENSBERATUNG SAARBRÜCKEN Wege...
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Dorothee Lappehsen-Lengler, LEBENSBERATUNG SAARBRÜCKEN
Eignungs- und Gütekriterienpädagogisch-therapeutischer Angebote für
betroffene Kinder
Vortrag 8.10.08Deutsche Richterakademie Trier
Elterliche Partnerschaftsgewalt
Dorothee Lappehsen-Lengler, LEBENSBERATUNG SAARBRÜCKEN
Elterliche Partnerschaftsgewalt
1. Typische Verarbeitungsmechanismen von Kindern als Zeugen elterlicher Partnerschaftsgewalt
2. Eignungs- und Gütekriterien pädagogisch-therapeutischer Angebote für betroffene Kinder
3. Aspekte zu Umgangsregelungen nach erlebter elterlicher Partnerschaftsgewalt
Dorothee Lappehsen-Lengler, LEBENSBERATUNG SAARBRÜCKEN
Kindgerechte Familienkonstellation
Dorothee Lappehsen-Lengler, LEBENSBERATUNG SAARBRÜCKEN
Konstellation bei häuslicher Gewalt
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Schweige-Gebot
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Wege aus der Ohnmacht:a) Wunsch einzugreifen
Ich kann‘s beenden.
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Wege aus der Ohnmacht:b) Identifikation mit dem Angreifer
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Stockholm-Syndrom
Dorothee Lappehsen-Lengler, LEBENSBERATUNG SAARBRÜCKEN
Stockholm-Syndrom
Ich Vogelfänger bin bekanntBei alt und jung im ganzen Land.Ein Netz für Mädchen knüpfte ich,Ich fing sie dutzendweis für mich!Dann sperrte ich sie bei mir ein,Und alle Mädchen wären mein.Wenn alle Mädchen wären mein,So tauschte ich brav Zucker ein:Die welche mir am liebsten wär, Der gäb ich gleich den Zucker her.Und küsste sie mich zärtlich dann,Wär sie mein Weib und ich ihr Mann.
Dorothee Lappehsen-Lengler, LEBENSBERATUNG SAARBRÜCKEN
Wege aus der Ohnmacht:b) Identifikation mit dem Angreifer
Dorothee Lappehsen-Lengler, LEBENSBERATUNG SAARBRÜCKEN
Wege aus der Ohnmacht:c) Mitleid mit dem Angreifer
Dorothee Lappehsen-Lengler, LEBENSBERATUNG SAARBRÜCKEN
Identifikation mit dem Opfer
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Wege aus der Ohnmacht:d) RetterInnenrollen
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Erinnerung auch in Erholungsphase
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Erinnerung verblasst
Bleibt Hierarchie zwischen Eltern ?
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ASD-Mitarbeiter/in aktiviert Erinnerung,
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Sie/er löst eventuell Flashback/Intrusionen aus
+ Abwehrmechanismen
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Glauben an wirksamen Schutz
Dorothee Lappehsen-Lengler, LEBENSBERATUNG SAARBRÜCKEN
Glauben an wirksamen Schutz ?
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ASD stärker als Angreifer
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Richter/Innen stärker als Angreifer
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auch in Abwesenheit ?
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Wenn wirksamer Schutz realisiert ist
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Wenn wirksamer Schutz realisiert ist
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Eignungs- und Gütekriterienpädagogisch-therapeutischer Angebote
für Kinder
Dorothee Lappehsen-Lengler, LEBENSBERATUNG SAARBRÜCKEN
Erst Schutz und Sicherheit,
dann Maßnahmen zur Erholung und
Verarbeitung
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Kinder als Gesamtpersönlichkeit sehen
OPFER HÄUSLICHER
GEWALT
Kann schon
schwimmen
Spielt gerne
draußen
Kann schonSpaghettikochen
Bringtseine
Freundezum
Lachen
Lieblingsfachin der Schule:
Musik
Spieltgerne
mit dem Hund
Gruseltsich vorSpinnen
UndVielesmehr
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Kindgemäße Lebensbereiche erhalten/ausbauen
z.B.:• in Schule/Kindergarten
gehen• Freunde treffen• Geburtstag feiern• Karnevalsumzug /
Halloween• Adventskalender
schenken / Weihnachten feiern
• Im Sportverein trainieren
solange die Sicherheit gewährleistet ist
Sorgenfreie Räume und Zeiten organisieren
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Fokussieren auf Fähigkeiten, Rettung und Heilung
12-jähriger Junge erzählt:Es hat schon immer viel Streit bei den Eltern gegeben. Mein Vater ist oft laut geworden und hat sie Hure genannt und sie werde schon sehen, wohin sie die Familie bringt. Ich habe oft nicht einschlafen können, bis die Eltern auch geschlafen haben. Einmal hat er Mama die Treppe hinunter geschubst und sie hat gesagt, sie habe den Fuß gebrochen. Ich wollte ihr helfen, aber ich konnte mich nicht rühren. Das war schrecklich. Sie musste zum Arzt.Meine Eltern haben sich jetzt getrennt. Es ist jetzt viel ruhiger bei uns, aber er hat gedroht, er würde sie umbringen, wenn sie sich trennt. Mein kleiner Bruder will ihn besuchen und ich gehe mit, obwohl ich es eigentlich nicht will.
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Fokussieren auf Fähigkeit des Jungen:
• Es hat schon immer viel Streit bei den Eltern gegeben.Du hast gemerkt, dass der Streit schlecht für Dich war.
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Fokussieren auf Fähigkeit des Jungen:
• Ich habe oft nicht einschlafen können, bis die Eltern auch geschlafen haben. Du wusstest, wann die Gefahr gebannt war, denn dann konntest Du schlafen.
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Fokussieren auf Fähigkeit des Jungen:
• Mein kleiner Bruder will ihn besuchen und ich gehe mit, obwohl ich es eigentlich nicht will. Du bist stärker als Dein kleiner Bruder und möchtest ihn beschützen.
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Übererregung erklären und mit den Kindern für Linderung sorgen
normal
normal
pers. Grenze
Err
egun
gsni
vea
u
Zeit0
erhöht
Wutausbruch, Tränenausbruch, Nervenzusammenbruch
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• Intrusionen, nicht ablaufen lassen sondern Kinder in die Gegenwart führen
• Alpträume unterbrechen können
Intrusionen und Alpträume unterbrechen
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Notfallplan
z.B.• Handy mit
Notrufnummern• Mit Vertrauenspersonen
darüber reden• Hilfe holen bei Nachbarn
oder Großeltern• Sich in Sicherheit bringen
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Korrigieren der Ethik
Kein Ausagieren gegen andere
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sozial verträgliches Verhalten unterstützen
+-
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Impulse,
gewalttätig
zu handeln
Hemmungen,
gewalttätig
zu handeln
Aufbau einer wirksamen Impulskontrolle bei gewalttätigen Ideen
mehr als Anti-Aggressions-Training
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Impulse, gewalttätig zu handeln
Anzahl der erlebten Taten/Gewohnheitsstärke
Mangelnde Moral
MangelndeEmpathie
Eigenes (indirektes) Erleben
Annahmen über Verantwortlichkeit
für das eigenen Handeln
Positive Erfahrungbei eigenem Handeln
(Angstreduktion)
Identifikation mit dem Aggressiven Vorbild
Geringe Wahrscheinlichkeit,bestraft zu werden
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Gruppenangebot?
Vorteile• Andere kennen das
auch• kostengünstiger
Nachteile• zuviel Horror auf
einmal• Habituieren an Horror• Kein individuelles
Tempo möglich• Konkurrenz, wer am
schlimmsten betroffen ist
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Coaching der Bezugspersonen
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Aspekte zu Umgangsregelungen nach erlebter elterlicher Partnerschaftsgewalt
• Auswirkungen auf Verarbeitung des Erlebten und Heilung seelischer Verletzungen
• Auswirkung auf Entwicklung von Empathie
• Auswirkung auf Lernen von Impulskontrolle vongewalttätigen Ideen
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Auswirkungen auf Verarbeitung und Heilung seelischer Verletzungen
Die Dauer der Verarbeitung und Erholung von den seelischen Verletzungen hängt ab von:
• der Brutalität der Taten• der Häufigkeit der erlebten Misshandlungen• dem Hilfssystem, das dem Kind zur Verfügung steht• der Robustheit des Kindes• dem Alter des Kindes• den psychosozialen Konsequenzen(z.B.:Mangelversorgung durch eine verletzte Elternperson)
• der Ausprägung der Abwehrmechanismen
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Ungünstige Auswirkungen auf Verarbeitung und Heilung seelischer Verletzungen
Erinnerungen aktivieren Intrusionen,Flashbacks und Abwehrmechanismen,die das Kind gerade verlernen soll
Verwirrung der Wahrnehmung,wenn über die Gewalttätigkeitennicht adäquat gesprochen wird
?????
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Habituation an eine gefährliche Person
Ungünstige Auswirkungen auf Verarbeitung und Heilung seelischer Verletzungen
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Auswirkung auf Entwicklung von Empathie
B: Störung der Empathie mit dem geschädigten Elternteil
A: Aktivierung von Abwehrmechanismen,die Empathie unterdrücken
MangelndeEmpathie
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Ablehnen der Verantwortlichkeit
für das eigenen Handeln
Auswirkung auf Lernen von Impulskontrolle bei gewalttätigen Ideen
Die anderen sind schuld!
oder
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Die anderen sind schuld.
Sprachliche Suggestionen, die Gewalt ausübende Person sei nicht verantwortlich für ihr Handeln
Löschung
Fusionen
Verschleierung und Verharmlosung im engeren Sinne
Dorothee Lappehsen-Lengler, LEBENSBERATUNG SAARBRÜCKEN
Die anderen sind schuld! Verschleierung und Verharmlosungim engeren Sinne
Ihr zeigen, wo es lang geht verprügeln
die Ehre verteidigen auf das Opfer einstechen
verdiente Strafe geben verbrennen
Sie an ihre Pflicht erinnern vergewaltigen
das Messer gar nicht benutzen das Messer zur Drohungan den Hals halten
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Die anderen sind schuld! Fusionen
FamiliendramaEhestreitBeziehungsdramaFamiliäre InteraktionsstörungFamiliäre GewaltGewalt in der FamiliePartnerkonflikte
Häusliche GewaltElterliche Partnerschaftsgewalt
Dorothee Lappehsen-Lengler, LEBENSBERATUNG SAARBRÜCKEN
Die Gewalt ausübende Person erscheint nur im NebensatzSie ist die Treppe heruntergefallen, als ich sie geschubst habe.Sie hat gleich blaue Flecke, wenn ich sie mal fest anpacke.
Wer ist schuld? Löschung des Angreifers
Ein anderes Subjekt wird eingeführt:Die Hand ist mir ausgerutscht.Es kam zum Streit.Sie/er hat sich dabei verletzt. Das Kind hat an der Tür gestanden, als wir gestritten haben.
Dorothee Lappehsen-Lengler, LEBENSBERATUNG SAARBRÜCKEN
Mangelnde Moral untergräbt Impulskontrolle
Was ich tue, ist o.k.!
Dorothee Lappehsen-Lengler, LEBENSBERATUNG SAARBRÜCKEN
Danke für IhreAufmerksamkeit.