„Nicht größer, sondern besser“ · „Nicht größer, sondern besser“ ... ist es aber oft...

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Unsere Kontaktdaten Blumengroßmarkt Stuttgart eG Langwiesenweg 30 70327 Stuttgart-Wangen Tel + 49 711 484001 Fax + 49 711 484003 [email protected] www.blumengrossmarkt.de Öffnungszeiten Erzeugermarkt: Dienstag, Donnerstag und Samstag 04:00 - 08:00 Uhr Öffnungszeiten Ganztagesmarkt: Montag Dienstag Mittwoch Donnerstag Freitag Samstag 05:00 - 12:00 Uhr 04:00 - 12:00 Uhr 05:00 - 20:00 Uhr 04:00 - 12:00 Uhr 05:00 - 12:00 Uhr 04:00 - 08:00 Uhr energieschirmbau.de Tel.: 02689.958618 „Nicht größer, sondern besser“ Martin Vogler Liebe Kunden, der Anteil landwirtschaftlich genutzter Flächen in Deutschland sinkt langsam, aber beständig. Die Flächen werden hauptsächlich für Siedlung und Verkehr benötigt. Beim Gespräch mit Martin Vogler von der gleichnamigen Gärtnerei in Stuttgart wurde klar, dass eine Erweiterung einer bestehenden Gärtnerei auf neuer Fläche keine Option ist, die sich wirtschaftlich tragen kann. Gerade in unseren dicht besiedelten Regionen, wo jeder Quadratmeter Land gefühlt Gold wert ist, muss also mit dem Bestand gearbeitet werden. Martin Vogler hat es sich daher zur Aufgabe gemacht, anstatt auf Masse auf Qualität zu setzen und entwickelt in seiner Gärtnerei neue, bessere Sorten für den regionalen Markt. Frei nach dem Motto „Nicht größer, sondern besser“. Diesen Ansatz kann man jedem in unserer Branche ans Herzen legen, denn das ist das, was wir können: gärtnerische und floristische Highlights produzieren, mit denen wir uns von der Konkurrenz abheben können. Dieser Ausgabe des Marktblatts liegt wieder der praktische A3-Kalender 2020 bei, weitere Exemplare sowie die XXL-Jahresplaner erhalten Sie wie gewohnt an der Info auf dem Blumengroßmarkt. Freuen wir uns gemeinsam auf einen goldenen Herbst und eine schöne Wintersaison. Wir freuen uns auf Ihren Besuch. Gert Hieber, Geschäftsführer Blumengroßmarkt Stuttgart eG

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„Nicht größer, sondern besser“Martin Vogler

Liebe Kunden,

der Anteil landwirtschaftlich genutzter Flächen in Deutschland sinkt langsam, aber beständig. Die Flächen werden hauptsächlich für Siedlung und Verkehr benötigt. Beim Gespräch mit Martin Vogler von der gleichnamigen Gärtnerei in Stuttgart wurde klar, dass eine Erweiterung einer bestehenden Gärtnerei auf neuer Fläche keine Option ist, die sich wirtschaftlich tragen kann. Gerade in unseren dicht besiedelten Regionen, wo jeder Quadratmeter Land gefühlt Gold wert ist, muss also mit dem Bestand gearbeitet werden. Martin Vogler hat es sich daher zur Aufgabe gemacht, anstatt auf Masse auf Qualität zu setzen und entwickelt in seiner Gärtnerei neue, bessere Sorten für den regionalen Markt. Frei nach dem Motto „Nicht größer, sondern besser“. Diesen Ansatz kann man jedem in unserer Branche ans Herzen legen, denn das ist das, was wir können: gärtnerische und floristische Highlights produzieren, mit denen wir uns von der Konkurrenz abheben können.

Dieser Ausgabe des Marktblatts liegt wieder der praktische A3-Kalender 2020 bei, weitere Exemplare sowie die XXL-Jahresplaner erhalten Sie wie gewohnt an der Info auf dem Blumengroßmarkt.

Freuen wir uns gemeinsam auf einen goldenen Herbst und eine schöne Wintersaison.

Wir freuen uns auf Ihren Besuch.

Gert Hieber, Geschäftsführer Blumengroßmarkt Stuttgart eG

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Gärtnerei Vogler

mit zweifarbigem Blütenblatt sind ein echtes Highlight. Wir probieren auch immer Neues aus. Eine Idee sind beispielsweise die T6-Cyclamen gebunden in einem Strauß. Eine ungewöhnliche Kombination mit der man überraschen und sich vom Wettbewerb abgrenzen kann. Zusätzlich zu Cyclamen und Hortensien ergänzen wir unser Sortiment passend zur Jahreszeit. Jetzt vor Weihnachten werden dies Amaryllis und Weihnachtssterne sein.

Wo liegen die Herausforderungen einer Gärtnerei wie Ihrer?Selbstständigkeit wird heute immer aufwendiger, die Liste der zu beachtenden Themen und Auflagen immer umfangreicher. Besonders in einer Region mit vielen hoch bezahlten Arbeitsplätzen in Industrie und Dienstleistung ist es schwierig, gute Mitarbeiter zu finden. Ich bilde meine eigenen Mitarbeiter aus, momentan haben wie eine Auszubildende zur Gärtnerin Zierpflanzenbau im ersten Lehrjahr. Zur Nachhaltigkeit eines Betriebes gehört in meinen Augen auch, Wissen weiterzugeben. Die Größe der Gärtnerei ist ein limitierender Faktor – daher die Devise „nicht größer, sondern besser“. Bei der Arbeit mit den Pflanzen ist die Herausforderung, Innovationen einzuführen bei einer gleichzeitig hohen Kultursicherheit und Konstanz. Ganz oben steht immer das Ziel, moderne zeitgemäße Sorten in bester Qualität anzubieten.

Der Aufhänger zum Vorwort dieser Ausgabe kommt von Martin Vogler. Während des Rundgangs durch die Gärtnerei fiel plötzlich der prägnante Satz aus 4 Wörtern: „Nicht größer, sondern besser“. Was Martin Vogler darunter ver-steht, hat er uns im anschließenden Interview erklärt.Herr Vogler, Sie sind durch eine konstant hohe Qualität Ihrer Produktion auf dem Markt bekannt. Wie kann man über eine so lange Zeit die Qualität wahren?Wir sind seit den Anfängen auf dem Blumengroßmarkt als Produzent dabei. Die Gärtnerei befindet sich seit 1955 am gleichen Standort, seither kultivieren wir auch Cyclamen und Hortensien. Diese Konstanz zahlt sich an vielen Stellen aus. Wir haben effiziente und ressourcenschonende Prozesse in der Produktion und können auf viele Erfahrungswerte zurückgreifen. Immerhin arbeiten hier zwei Generationen Gärtner Hand in Hand – meine Eltern unterstützen mich noch im Betrieb. Langjährige Partnerschaften zu Kunden und Lieferanten gehören dazu.

Beim Rundgang durch die Gärtnerei fällt die große Vielfalt in der Produktion auf. Wo liegen Ihre Schwerpunkte?Bei uns im Betrieb stehen Cyclamen und Hortensien im Mittelpunkt. Meine persönliche Lieblingskultur sind die Cyclamen. Ich stehe in regem Austausch mit Saatgutfirmen, um Neuheiten früh anbieten zu können. Dazu entwickle ich auch eigene Sorten und versuche, bestehende Pflanzen zu verbessern oder zu variieren. Die Möglichkeiten sind dabei innerhalb einer Sorte riesig und man weiß nie genau, was man bekommt. Hier kommt die Kreativität des Gärtners ins Spiel. Blattform und -größe, Färbung und Musterung, Blütenfarbe- und -form, Haltbarkeit, all diese Eigenschaften kann ich beeinflussen. Das Ergebnis dieser Arbeit ist eine einzigartige Sorte, in der jede einzelne Pflanze wiederum einzigartig ist. Bis zur fertig verkaufsfähigen Pflanze ist es aber oft ein weiter Weg. In diesem Prozess liegen Reiz und Schönheit unserer Arbeit, das sollten wir uns täglich vor Augen führen. Die Produktionstiefe ist bei uns in vielen Kulturen verhältnismäßig hoch mit eigener Vermehrung von z.B. Begonien und Astern und eigener Hortensien-Rohwarekultur, was heute nur noch ganz wenige Betriebe in Süddeutschland machen.

Sie bieten Ihre Pflanzen in vielen unterschiedlichen Größen an.Die wichtigsten Kulturen Hortensien und Cyclamen zeichnen sich jeweils durch ein tiefes und breites Sortiment aus. Bei den Cyclamen beginnt das beim 6cm-Topf bis hin zur XXL-Pflanze im 3-Liter-Topf. Hervorragend geeignet für die Dekoration in der 2. Jahreshälfte innen und außen. Auch neue Sorten wie beispielsweise die Indiaca

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Merkmale Cyclamen

Cyclamen-Saat

Großmarkt (LKW)

Senecio `Silver Gleam´

Rohware Hortensien

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Blumen Hermann

Eukalyptus, Craspedia oder Schleierkraut, diese Dinge haben wir immer vorrätig. Allgemein wird Service immer wichtiger. Wir bepflanzen zum Beispiel Balkonkästen und wir liefern vieles auch aus, wenn die Kunden größere Mengen kaufen. Wir öffnen inzwischen schon um 7:00 Uhr, in der ersten Stunde ist auch wirklich viel los. Da kommen die Kunden, die vor der Arbeit schon einkaufen wollen. Auch samstags während dem Wochenmarkt. Viele Stammkunden bestellen telefonisch. Sie erzählen uns, was ansteht, zum Beispiel ein Geburtstag oder Abschied und wir machen ihnen etwas Passendes zum Wunschtermin fertig.

Wie würden Sie Ihren Stil beschreiben?(SH): Alles, was wir machen, ist sehr natürlich und saisonal. Einen großen Anteil an unserem Erfolg hat, dass wir jede Woche den Stil unserer Werkstücke ändern. Wir haben nie dieselbe Ware im Laden und probieren ständig Neues aus. Wir versuchen, immer dem Trend einen Schritt voraus zu sein. Wir gehen zu allen Demoshows hier in der Gegend, lesen Lifestylezeitschriften und kaufen ausgewählte Dekoartikel, um uns von der Konkurrenz durch Besonderheiten und Qualität abzuheben. Wir decken auch als 3-er-Team unterschiedliche Stile ab, ich bediene meist die älteren Kunden, Sandra und Carmen die jüngeren.

Was wird diese Weihnachten gefragt sein? (SH): Weiterhin Natürlichkeit. Also viel Naturmaterialien, dazu Gold - das ist ja ein klarer Trend. Das wird stark sein dieses Jahr. Und klassisch Weiß und Rot. Wir verkaufen hier sehr viele Christrosen. Weihnachtssterne sind eher rückläufig und gehen nur ausgeschmückt.

Als klassisches Blumenfachgeschäft im Herzen von Korb – einer Gemeinde mit 11.000 Einwohnern – zeigt Familie Hermann, wie wichtig gerade diese Geschäfte für ein belebtes Zentrum sind. Ein sanierter Platz vor dem Geschäft und die Anpassung der Räumlichkeiten an eine sich ändernde Kundenstruktur mit neuen Einkaufsgewohnheiten tragen dazu bei, dass Familie Hermann gut für die Zukunft aufgestellt ist.

Ein Gespräch mit Inge (IH) und Sandra Hermann (SH), sowie Mitarbeiterin Carmen Goldberg.

Frau Hermann, Sie haben Ihr Geschäft vor 2 Jahren umgebaut.(SH): Unser Laden bestand aus 2 Stockwerken, die durch eine Treppe getrennt waren. Der obere sehr große und helle Raum, eine Art Verkaufsgewächshaus, war früher voll mit Zimmerpflanzen. Zimmerpflanzen kauft man heute kaum noch beim Floristen oder im Blumenfachgeschäft, dieses Geschäft ist längst zu den Baumärkten und in unserem Fall zum Lebensmitteleinzelhandel abgewandert. Wir merkten dann, dass es keinen Sinn mehr machte, diese große Fläche zu bespielen und entschieden uns, nur noch den Hauptraum zu nutzen. Gemeinsam mit einem Architekten haben wir den dann umgebaut. Diese Zusammenarbeit hat zusätzlich gute Impulse für die neue Einrichtung des Ladens gebracht. Wir kommen dank geschickt geplantem Stauraum mit dem einen Raum mehr als gut aus. Es haben sich auch gute Effekte für die Arbeit im Alltag ergeben. Wir haben einen besseren Überblick über die Kunden und wir können viel schneller umdekorieren.

Den Laden gibt es seit 1950.(IH): 1950 haben meine Eltern das alte Bauernhaus hier am Standort gekauft. Sie verkauften Obst und Gemüse und später auch ein paar Blumen dazu. Dann rissen sie die Garage ab und bauten den Laden mit dem Verkaufsgewächshaus im 1. Stock. Ich machte meine Ausbildung zur Floristin und übernahm am 1.1.1977 das Geschäft. Ende 1977 kam meine Tochter Sandra zur Welt, die nach ihrer Floristenausbildung Vollzeit im Laden arbeitet. Wir sind immer noch ein kleiner Familienbetrieb, jetzt eben zu zweit.

Was hat sich in den Jahren verändert?(IH): Die meisten Kunden kommen, um Geschenke zu kaufen. Für sich selbst wird nur noch wenig gekauft. Die Kunden suchen bei uns das Individuelle für besondere Menschen. Viele haben überhaupt keine Idee, was sie möchten, sondern wollen sich etwas aus unserem großen Angebot an vorgefertigten Werkstücken aussuchen. Ausgeschmückte, ausdekorierte Dinge, wie aktuell unsere Kürbisse, Windlichter und Schalen laufen sehr gut. Oder Kränze, Saisonsträuße und ausgeschmückte Pflanzen. Dem Vintage-Trend zu den kleinen Einzelvasen werden wir mit einzelnen Schnittblumen gerecht. Das ist auch neu. Die Dekotrends aus den Zeitschriften werden gesucht und verlangt. Dazu gehören

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Archivbilder

Sie liegen sehr zentral hier in Korb, haben aber auch Konkurrenz.(IH): In Korb gibt es noch einen Blumenladen. Der REWE gegenüber unserem Geschäft ist eigentlich schon keine Konkurrenz mehr, aber nur, weil wir unser Sortiment angepasst haben. Im Eingangsbereich vom REWE kommen erst Pflanzen, dann Gestecke, dann frische Schnittblumen, dann saisonale Dekorationen. Die haben 100 Parkplätze, man kann alles auf einmal einkaufen. Wenn REWE-Kunden bei uns einkaufen, dann meistens nicht für sich, sondern weil sie was Besonderes für einen Anlass brauchen. Da wird dann Wert auf ein schönes, individuell gestaltetes Geschenk gelegt. Die Einkaufsgewohnheiten haben sich stark verändert und wir haben uns darauf gezielt eingestellt. Wir können aber immer noch mit hoher Qualität und Besonderheiten punkten, auch im Außenbereich zum Beispiel mit Beet- und Balkonpflanzen. Die kauft Sandra morgens auf dem Großmarkt mit viel Liebe ein. Das schätzen die Kunden sehr.(SH): Wir sind die einzigen in Korb, die noch mit Fleurop zusammen- arbeiten, auch, weil dieses Geschäft unberechenbar ist. Man weiß nie, wann wieviel kommt. Wir können das nur über die Nähe zum Blumengroßmarkt und die Ganztagesanbieter stemmen.

Wie wichtig ist der Blumengroßmarkt für Ihr Geschäft?(IH): Der Einkauf ist für uns elementar. Sandra und ich kaufen immer zusammen die Schnittblumen. Wir suchen Besonderheiten, beste Qualität und schöne, harmonische Kombinationen, die man am besten direkt auf dem Markt zusammenstellt. Wir bestellen keine Blumen über Lieferservices. Wir müssen alles persönlich sehen, spüren, riechen. Wir wollen alles in Ruhe durchsehen, vergleichen auch sehr gerne und schätzen es wirklich sehr, dass es Gärtner auf dem Markt gibt, die viel Zeit und Liebe in ihre Ware stecken und uns immer wieder mit wirklich faszinierenden und besonderen Sorten im Trend überraschen, die auch noch eine Top-Qualität haben. Nur gemeinsam können wir erfolgreich sein.

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Weinrot, Antikgold und Smaragdgrün – ein luxuriöses Flair, das fröhlich und optimistisch wirkt.

Nach Jahren der Abstinenz werden durch den Verbraucherwunsch nach mehr Gemütlichkeit (hygge) Wohnaccessoires wieder populärer. Zu Advent und Weihnachten gewinnt die Farbe Gold eine neue Bedeutung.

Fragt man profilierte Floristen oder auch Trendexperten, dann ist klar: Gold ist die Farbe zu Advent und Weihnachten 2019. Diese Farbvorliebe der Verbraucher hat sich schon im Laufe des Jahres angekündigt, die Nachfrage stieg stetig, die Wohnzeitschriften propagierten den Trend in quasi allen Bereichen der Wohnaccessoires. Dabei handelt es sich nicht um eine gelblich schimmernde (oft billig wirkende) Farbvariante, sondern um ein Antikgold, eine sattfarbene Nuance mit Vintage-Charakter. Der Trend lässt erahnen: Viele Konsumenten wünschen sich „Wertvolles“ und die aus Traditionen erwachsene Geborgenheit.

Erkennbar ist dieses Gold-Faible 2019 auch im aktuellen Florissima-Katalog. Der Stuttgarter BGM-Anbieter „streckerhandelt“ ist federführend in dieser Einkaufsgemeinschaft, die über die deutschen Grenzen hinaus erfolgreich ist. In fünf unterschiedlichen Themenbereichen werden die Advents- und Weihnachtsprodukte präsentiert – ein mattes aber kräftiges, antik wirkendes Gold findet sich an vielen Stellen.

Doch auch wenn bei Wohnaccessoires das diesjährige „Fest“ golden wird, so gibt es doch verschiedene „Stylings“, die unabhängig voneinander ihre Liebhaber finden. Bei FLORISSIMA beispielsweise steht der „fröhliche Luxus“ (Antikgold/Weinrot/Smaragdgrün, hochwertige Materialien) neben dem schon länger lebendigen Romantiktrend, der träumerisch ist aber ebenfalls elegant, bei dem Rosa und Beerentöne die Stimmung dominieren.

Ein drittes Thema verspricht „Deine Zeit wird leuchten“, Glanz und Glimmer treffen auf Gemütlichkeit, Rosa und Pfirsichtöne auf Silber. Unter „Present the Glamour“ trifft man wieder auf viel Gold, das zu einem ganz tiefen Blau in harmonischem Kontrast steht. Ganz wichtig in diesem Jahr wird das, was man bei FLORISSIMA in den Slogan fasst: „Traditionen sollen erhalten bleiben“. Dabei geht es um das Spektrum der Naturmaterialien, etwa um Holz oder Weide, in moderner Ausführung nach traditionellen Handwerkstechniken gearbeitet. Wie Antikgold hat sich auch dieser Wunsch nach natürlichen Materialien im Jahreslauf angekündigt. „Taschen aus Seegras oder Teller und Coffee-to-go-Becher aus Bambus waren Verkaufsschlager“, erläutert Karina Strecker.

Solch eine Einteilung nach Farbthemen und Dekorationsprodukten kann bekanntlich auch ein Leitfaden für die Präsentation im Blumenfachgeschäft sein. Die Konsumenten schätzen klar ersichtliche Dekorationsinseln, sie erleichtern die Kaufentscheidungen. Berücksichtigen sollte man, was auch Karina Strecker empfiehlt: „Man sollte nie die Kompetenz eines Fachgeschäftes verlieren und auf eine Exklusivität im Einzugsbereich achten“.

Fotos: FLORISSIMA

„Gold und Natur“ Trends Winter 2019

Martin Hein ist freier Journalist und schreibt für die Fachmedien der grünen Branche mit dem Schwerpunkt Marketing-Themen.

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Antikgold ist eine wichtige Trendfarbe zu Advent/Weihnachten 2019.

Weinmann Schnittgrün GbR

Bei uns steht der Kunde im Mittelpunkt!

Unser Wintersortiment:

» Tannengrün» Koniferengrün» Schlehen» Mooszweige

» Kränze / Trauerkränze» Verschiedene Moosarten» Schnittgrün von Efeu, Buxus, Weide Eiche, Roteiche, Koniferen, Pistazien

Gerne erfüllen wir Ihre Wünsche auf Bestellung auf dem Blumengroßmarkt.

Inhaber: H. + F. WeinmannPfalzstraße 6 | 72631 Aichtal-NeuenhausMobil: 0172 - 6035072Telefon: 07127 - 5321 | Fax: 07127 - 56670

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Die Klima- und Plastikdiskussion hat die gesell-schaftlich-politische Agenda in 2019 geprägt – und natürlich ist auch der Blumenhandel davon betroffen. Wie sehr, das zeigte der Verbandstag des Blumen- Groß- und Importhandels (BGI), auf dem eine Reihe hochkarätiger Referenten die komplexen Zusammenhänge schilderten.Wie sehr die Klima- und Plastikdebatte eine Frage der Weltanschauung ist, zeigte das breite Spektrum der Referenten auf dem BGI-Verbandstag (14. September, Köln). Es sprach unter anderem Prof. Dr. Joachim Weimann (Uni Magdeburg), der zu den führenden Umweltökonomen Deutschlands gehört. Seine Kernaussagen: Der Plastikanteil Europas in den Weltmeeren liege bei 0,28 Prozent, der Verwertungsgrad von Kunststoff in Deutschland betrüge 99,5 Prozent. Daher seien „Verzichtsforderungen“ nicht angebracht, „misstrauen Sie den Aktivisten“ resümierte der Wirtschaftswissenschaftler.

Eine extrem gegensätzliche Position nahm Dr. Harald Klimenta (Physiker, Attac-Aktivist) ein, der nicht weniger als eine „alternative Wirtschaftsordnung“ forderte. Größte Aufmerksamkeit aber erzielte der Vortrag von Thomas Fischer, da er sich mit einem Thema befasste, das die grüne Branche ganz unmittelbar und aktuell betrifft.

Der Kreislaufspezialist der Deutschen Umwelthilfe sprach über Mehrweg- und Einwegtrays, also die Kultur- und Transportverpack-ungen für Pflanzen. Rund 90 Millionen Einwegtrays (Wasserpaletten) kommen jährlich allein aus Holland auf den deutschen Markt. Sie haben in der Regel nur eine Lebensdauer von wenigen Tagen, bevor sie bei den Floristen, Wochenmarkthändlern, Gartencentern und dem Systemhandel im gelben Sack landen. Thomas Fischer vermutet, dass in Deutschland ebenfalls rund 90 Millionen solcher Wasserpaletten in Umlauf gebracht werden – eine unvorstellbar große Menge Plastikmüll also. „Einweg wird teurer“. Auch BGI-Präsident Norbert Engler argumentierte ähnlich, für ihn ist „die Mehrwegverpackung das zentrale Thema der kommenden Jahre“.

Und das, obwohl es seit fast 30 Jahren mit den Palettinos (Deutschland) und den Floratinos (Holland) funktionierende Mehrwegsysteme gibt. Die Palettinos sind auch die Standardprodukte der Blumengroßmärkte, rund 90 Prozent der Pflanzen des regional orientierten deutschen Gartenbaus werden über dieses Mehrwegsystem geliefert. Die Blumengroßmärkte, deren Kunden und Erzeuger stehen also auf der ökologisch richtigen Seite.

Und auch auf der ökonomisch richtigen Seite, denn mehrere Untersuchungen haben bewiesen, dass das Palettino/Floratino Mehrwegsystem preiswerter ist, als Einwegtrays. Daher resümierte Thomas Fischer: Palettinos seien „ein aktiver Beitrag zum Umweltschutz“, den „Mehrwegsystemen gehört die Zukunft, denn Einweg wird teurer“. Auch BGI-Präsident Norbert Engler argumentierte ähnlich, für ihn ist „die Mehrwegverpackung das zentrale Thema der kommenden Jahre“.

Auf dem Blumengroßmarkt Stuttgart gehören Palettinos zum umweltverträglichen Standard.

Obwohl das eigentliche Thema des BGI-Verbandstages „Allianzen bilden“ lautete, war die Umweltthematik omnipräsent. Oft tauchte in den Beiträgen das Thema Torf auf, alle Referenten forderten einen reduzierten Torfeinsatz. Auch die Pflanztöpfe wurden im Rahmen der Plastikdiskussion thematisiert. In beiden Fällen wurde betont, dass es zurzeit noch keine wirklich funktionierenden Alternativen zur gängigen Praxis gibt, dass es weiterer Forschung und Entwicklung bedarf.

Eine klare Position bezog Dr. Guido Reinhardt vom IFEU Institut Heidelberg bezüglich des ökologischen Fußabdrucks bei Schnittblumen (Rosen). Demnach hat die ökologisch besten Werte die regionale Freilandproduktion. Was für den Blumeneinzelhandel nur bedeuten kann: Solche Ware sollte offensiv beworben werden (etwa über die Regio-Marke „Ich bin von HIER!“), denn das Umweltbewusstsein der Verbraucher wird immer stärker die Kaufentscheidungen beeinflussen.

Wie schon der diesjährige Deutschen Gartenbautag in Heilbronn zeigte auch der BGI-Verbandstag, dass der Umweltschutz zu den ganz großen Herausforderungen der grünen Branche zählt. Daher gilt: Wer wie die Kunden der Blumengroßmärkte mit dem Mehrwegsystem Palettino und der Regional-Marke „Ich bin von HIER!“ den Umweltschutz fördert, steht in den Augen der Verbraucher auf der richtigen Seite.

„Palettinos: Beitrag zum Umweltschutz“

Text: Martin Hein