Antrag 19 - Open Access

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Bundesverband Liberaler Hochschulgruppen | LHG 49. ordentliche Mitgliederversammlung in Bonn, 18. - 20. Januar 2013 Antragsbuch | Seite 41 Antragsnummer: B 19 Angenommen Antragssteller: Bundesvorstand, LHG Hamburg Abgelehnt Nicht befasst Sunsetklausel: Entfällt Verwiesen an: Antragstitel: Wissenschaft zwischen Rechten und Pflichten - Open Access fördern Die Bundesmitgliederversammlung des LHG möge beschließen: 1 2 Der Bundesverband Liberaler Hochschulgruppen sieht Open Access als Chance für 3 die Wissenschaft: Forscher und Forscherinnen können unabhängig von großen Ver- 4 lagen, ohne hohe Kosten und für alle frei zugänglich ihre Publikationen veröffentli- 5 chen. Zugleich haben Studierende einen freien Zugang zu diesen wissenschaftlichen 6 Werken und sind nicht abhängig von Lizenzen ihrer Universitäten bzw. Bibliothe- 7 ken. 8 Der Bundesverband der Liberalen Hochschulgruppen fordert daher: 9 - Die Einführung eines unabdingbaren Zweitveröffentlichungsrechtes für Wissen- 10 schaftler und Wissenschaftlerinnen mit einer Sperrfrist von 12 Monaten für die 11 Postprintversion einzuführen. Individuelle Vereinbarungen zwischen Wissen- 12 schaftlern und Verlagen, die weitergehend sind, indem sie beispielsweise die 13 Sperrfrist verkürzen, sind begrüßenswert. 14 - Die Einführung der Bedingung der obligatorischen Open-Access-Publikation an 15 aus öffentlichen Drittmitteln geförderter Forschung. 16 - Den Zusammenschluss von Universitäten und Bibliotheken wo immer sinnvoll, 17 die Nachfrage der Studierenden zu bündeln und somit einen größtmöglichen Zu- 18 gang zu den durch Lizenzen beschränkte Periodika zu ermöglichen sowie eine 19 größere Verhandlungsmacht gegenüber den Verlagen zu erhalten. 20

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Veröffentlichung von wissenschaftlichen Arbeiten fördern

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Bundesverband Liberaler Hochschulgruppen | LHG 49. ordentliche Mitgliederversammlung in Bonn, 18. - 20. Januar 2013

Antragsbuch | Seite 41

Antragsnummer: B 19 Angenommen

Antragssteller: Bundesvorstand,

LHG Hamburg

Abgelehnt

Nicht befasst

Sunsetklausel: Entfällt Verwiesen an:

Antragstitel: Wissenschaft zwischen Rechten und Pflichten - Open Access

fördern

Die Bundesmitgliederversammlung des LHG möge beschließen: 1

2

Der Bundesverband Liberaler Hochschulgruppen sieht Open Access als Chance für 3

die Wissenschaft: Forscher und Forscherinnen können unabhängig von großen Ver-4

lagen, ohne hohe Kosten und für alle frei zugänglich ihre Publikationen veröffentli-5

chen. Zugleich haben Studierende einen freien Zugang zu diesen wissenschaftlichen 6

Werken und sind nicht abhängig von Lizenzen ihrer Universitäten bzw. Bibliothe-7

ken. 8

Der Bundesverband der Liberalen Hochschulgruppen fordert daher: 9

- Die Einführung eines unabdingbaren Zweitveröffentlichungsrechtes für Wissen-10

schaftler und Wissenschaftlerinnen mit einer Sperrfrist von 12 Monaten für die 11

Postprintversion einzuführen. Individuelle Vereinbarungen zwischen Wissen-12

schaftlern und Verlagen, die weitergehend sind, indem sie beispielsweise die 13

Sperrfrist verkürzen, sind begrüßenswert. 14

- Die Einführung der Bedingung der obligatorischen Open-Access-Publikation an 15

aus öffentlichen Drittmitteln geförderter Forschung. 16

- Den Zusammenschluss von Universitäten und Bibliotheken wo immer sinnvoll, 17

die Nachfrage der Studierenden zu bündeln und somit einen größtmöglichen Zu-18

gang zu den durch Lizenzen beschränkte Periodika zu ermöglichen sowie eine 19

größere Verhandlungsmacht gegenüber den Verlagen zu erhalten. 20

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Antragsbuch | Seite 42

Begründung: 21

Der freie Zugang zu wissenschaftlichen Publikationen („Open Access“) ist in 22

Deutschland bislang leider nur in wenigen Fachbereichen ausgeprägt. Insbesondere 23

in den MINT-Fächern sind bereits heute einige Modelle bzw. Open-Access-Periodika 24

(regelmäßig erscheinende Formate) verfügbar. 25

Die strengen Auflagen der wissenschaftlichen Publikation bergen Vor- und Nachtei-26

le. Das traditionelle Modell erfüllt eine Qualitätssicherungs- und Allokationsfunkti-27

on, welche die Recherche von Studierenden sowie Forscherinnen und Forschern im 28

Falle der Verfügbarkeit der jeweiligen Publikation deutlich erleichtert und qualita-29

tiv aufwertet. 30

Der hauptsächliche Anteil des Publikationsmarktes ist allerdings durch hohe Kosten, 31

seine oligopole Marktstruktur und den begrenzten Zugang zu Periodika für Studie-32

rende nicht zugänglich. Die etablierten Publikationen beherrschen den Markt durch 33

strenge Zugangsvoraussetzungen und binden die Werke der Wissenschaftlerinnen 34

und Wissenschaftler nach der Veröffentlichung durch Sperrfristen und Einschrän-35

kung des Zweitveröffentlichungsrechts an sich. 36