Anzüge, Uhren, Mäntel, Schuhe, Pullover, Jacken und mehr ... · LUCIANO BENETTON WILL ES NOCH MAL...

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LUCIANO BENETTON WILL ES NOCH MAL WISSEN ADAM LEVINE PLÄDIERT FÜR MÄNNERKOSMETIK LEWIS HAMILTON ENTWIRFT SONNENBRILLEN Anzüge, Uhren, Mäntel, Schuhe, Pullover, Jacken und mehr. So kommen Sie stilvoll durch die kalte Jahreszeit FOCUS Nr. 02 2019

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LUCIANO BENETTON WILL ES

NOCH MAL WISSEN

ADAM LEVINEPLÄDIERT FÜR

MÄNNERKOSMETIK

LEWIS HAMILTONENTWIRFT

SONNENBRILLEN

Anzüge, Uhren, Mäntel, Schuhe, Pullover, Jacken und mehr. So kommen Sie stilvoll durch die kalte Jahreszeit

FOCUS Nr. 02 2019

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Style

Dieser Text zeigt evtl. Pro-bleme beim Text an

Breguet La MarineChronograph 5527

W E I T E R E I N F O R M AT I O N E N E R H A LT E N S I E B E I B R E G U E T I N D E U T S C H L A N D + 4 9 ( 0 ) 619 6 8 8777 8 0 0 0 – W W W. B R E G U E T. C O M

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Focus INHALT

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IMPRESSUM-CHEFREDAKTEUR FOCUS Robert Schneider (V.i.S.d.P., FOCUS Style Magazin Verlag GmbH, Arabellastraße 23, 81925 München). FOCUS STYLE wird produziert von Storyboard GmbH REDAKTIONSLEITER José Redondo-Vega ART DIRECTOR Axel Lauer MANAGING EDITOR Christiane Bäumel EDITOR AT LARGE Gordon Detels MODELEITUNG Lale Aktay BILD REDAKTION Elina Gathof, Alissa Selge SCHLUSS REDAKTION Edda Benedikt SCHLUSSGRAFIK Claudia Homer MITARBEITER DIESER AUSGABE Sarah Krammer, Danijela Pilic, Andreas Renner, Thomas Wanka (Uhren), Anna-Lena Wolfarth BILDBEARBEITUNG UND HER STELLUNG magazine services GbR. FOCUS STYLE erscheint in der FOCUS Magazin Verlag GmbH, Ara bellastraße 23, 81925 München ANZEIGENVERKAUF FÜR FOCUS STYLE Stefan Irmler, Tel.: 040/41311222, [email protected] VERANTWORTLICH FÜR DEN ANZEIGENTEIL Kai Sahlfeld, Arabellastraße 23, 81925 München, Tel. 089/9250-2950. DEPUTY MANAGING DIRECTOR Stefan Kossack CFO BURDANEWS Gunnar Scheuer GESCHÄFTSFÜHRER Burkhard Graßmann GRÜNDUNGS-CHEFREDAKTEUR Helmut Markwort VERLEGER Dr. Hubert BurdaDie Redaktion übernimmt keine Haftung für unverlangt eingesandte Manuskripte, Fotos und Illustrationen. Nachdruck ist nur mit schriftlicher Genehmigung des Verlags gestattet. Dieses gilt auch für die Aufnahme in elektronische Datenbanken und Verviel-fältigungen auf CD-ROM. Sofern Sie Artikel aus FOCUS Style in Ihren internen elektronischen Pressespiegel übernehmen wollen, erhalten Sie die erforderlichen Rechte unter www.presse-monitor.de oder unter Tel. 030/284930, PMG Presse-Monitor GmbH.

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EDITOR’S CHOICE

Zum Glück: Es gibt sie noch, die schönen Dinge. Kuratiert vom Focus Style-Chef

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HART AM WIND

Mit diesen Looks kommen Sie gut durch den stürmischen und nassen Herbst. Versprochen

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ADAM LEVINE

Der Frontmann der US-Band Maroon 5 mag Mode, Düfte und Männerpflegeprodukte

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STILFRAGE

Formel-1-Fahrer Lewis Hamilton über das Überschreiten von Grenzen – modisch gesehen

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ESSAY

Warum die Kunst in der Mode darin besteht, auch einfach mal Dinge wegzulassen

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DIE DREI MUSKETIERE

Luciano Benetton, Oliviero Toscani und Jean-Charles de Castelbajac im Gespräch

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DREIMAL GUT

Uhren, Gepäck und Schuhe. Außerdem: Wie man sie tragen und pflegen sollte

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Focus StyleEDITOR’S CHOICEEDITOR’S CHOICE

Stillstand ist der Tod, wusste schon Herbert Grönemeyer. In diesem Sinn: Verfallen Sie in der kommenden dunklen Jahreszeit nicht in Lethargie, sondern machen Sie das Beste draus.

Das Focus Style-Team hat sechs mögliche Tätigkeiten für Sie – plus die passenden Produkte

DAS AM ANFANGBESTE

SCHMECKENZugegeben, der Wine Master von Victorinox macht einen nicht automatisch zum Weinkenner. Aber man hat so das passende Werkzeug zum Öffnen stets griffbereit. Das Degustations-Tool besitzt eine kurze Klinge zum Entfernen der Kapsel, eine lange Spirale zum Fassen des Korkens und einen neuartigen Kapsel-heber. Und mit der langen Klinge? Schneidet man das Baguette zum Bordeaux auf. Entworfen wurde das Taschenmesser von Philipp Schwander, dem ersten und einzigen Schweizer „Master of Wine“.

www.victorinox.com

Der Sonne entgegen geht es mit den neuen Retro-Sonnenbrillen- Modellen der österreichischen Marke Silhouette, die sich an Klas-sikern wie der Aviator-, Wayfarer- oder Panto-Brille orientieren. Die verspiegelten Accent Shades von Silhouette schützen die Augen dabei vor UV-Strahlung und Blaulicht. Träger von Korrekturgläsern haben kein Nachsehen. Viele (der extrem leichten) Modelle lassen sich im Lens Lab in Linz auch optisch verglasen.

www.silhouette.com

Der Certina DS-1 Big Date Powermatic 80 Special Edition zum 60sten Geburtstag ist keine Tätigkeit zu robust. Seit 1959 steht DS für „Doppelte Sicherheit“. Zum Jubiläum bekommt die stoßfeste Uhr mit kratzfestem Saphirglas, aufwendigem Dichtungssystem und verstärktem Boden ein optisches Upgrade. Inklusive gewölbtem Zifferblatt in Grün, dessen Farbe durch Dégradé-Effekt und Son-nenschliff-Finish eine intensive optische Tiefe erhält. Mit Sicherheit.

www.certina.com

Mit dem Modell Move wagt sich Sonos erstmals raus aus den vier Wänden. Dank hoher WLAN-Reichweite spielt der tragbare Smart Speaker die Lieblingssongs selbst in entlegensten Teilen Ihres Grundstücks in bester Sound-Qualität ab. Oder, auch das eine Neuheit bei Sonos, unterwegs per Bluetooth. Und das bis zu zehn Stunden lang. Keine Angst vor dem Novemberwetter: Regen macht dem Sonos Move genauso wenig aus wie Stürze oder Dreck.

www.sonos.com

Mit der Neuauflage des ikonischen Levi’s Trucker Jackets hat der Träger alles im wahrsten Sinne des Wortes im Griff. In der Manschette der Jeansjacke mit dem Namenszusatz „Jacquard by Google“ wurde ein kleiner Sensor versteckt, der sich mit dem Smartphone verbindet. Durch simple Klopf- oder Wischgesten ist es möglich zu telefonieren, fotografieren, navigieren, Musik zu hö-ren und vieles mehr. Eine Jacke (nicht nur) für Trucker der Zukunft.

www.levis.com

Ein Gentlemen kümmert sich nicht nur um stilvolles Auftreten, sondern auch um die Menschen um ihn herum. Zum Beispiel mit dem Kauf eines Modells aus der Recycled Capsule Collection von Tumi. Diese werden nicht nur zu 70 Prozent aus wiederverwertetem Material hergestellt. Zudem geht ein Prozent des Jahresumsatzes der Kollektion an die Organisation Waves for Water, die Menschen weltweit den Zugang zu sauberem Trinkwasser ermöglicht.

www.tumi.com

ANPACKEN STEUERNLAUSCHEN HELFEN

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VERREISEN

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Focus Style

änner, ihr habt es so einfach. Keine Sorge, ich spreche jetzt nicht davon, dass ihr für den gleichen Job mehr Geld bekommt (wieso eigentlich?), sondern davon, dass ihr weniger anzuziehen habt. Ja, ich beneide Männer um ihre kleinere Auswahl (und folglich Qual) in textilen Fra-gen. Ich müsste mir vor jeder Saison ein Moodboard zusammenstellen, um all die Kollektionen, Zwischen-kollektionen und Inspirationen aus sozialen Medien im Blick zu behalten. Und ihr? Ein Anzug, der sitzt, geht immer. Eine gute Jeans. Ein hochwertiger Kaschmirpullover. Ein klassisch geschnittener Mantel. Schon fertig.

Nur: Wenn man sich in diesen Breiten- und Längengraden umsieht, packt einen doch häufig der Jammer. Denn vielen Männern scheint es immer noch egal zu sein, wie sie rü-berkommen. Ganz nach dem Motto: Kleider machen Leute? Ja, aber nicht aus mir. Dabei ist es auch hier wie-der so einfach. Ihr müsst nur einige modische No-Gos weiträumig um-fahren. Und zwar diese:

1 . Jeans, die blaue Gefahr

Nein, nur weil alle Denim tragen heißt das nicht, dass man damit nichts falsch machen könnte. Im Gegenteil. Die wichtigste Regel lau-

DANIJELA PILIC ist Journalistin und Autorin. Auf glamour.de schreibt sie täglich über ge- und misslungene Red- Carpet-Auftritte Prominenter.

Und ob, findet unsere Autorin. Und erklärt die Kunst der Männermode. Die ganz simpel darin besteht,

manche Dinge einfach mal wegzulassen

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WIRKLICHWENIGER MEHR?

tet: Die Waschung sollte aus einem Guss sein. (Wem Waschung nichts sagt: So nennt man die Farbe.) Also Finger weg von Jeans, die dunkel blau sind und auf der Vorderseite von der Mitte des Oberschenkels bis zur Mitte des Unterschenkels weißgelb ausgeblichen. Warum? Naja, weil das einfach nicht gut aussieht.

Der Schnitt ist natürlich auch wichtig. Was nutzt die richtige Waschung, wenn die Jeans aus Män-nerbeinen Froschschenkel macht? In den letzten Jahren beobachte ich immer mehr enge, stretchige Denim-Hosenbeine, die gefährlich in Richtung Jeggings gehen. Es gibt aber nun mal einen Unterschied zwischen schmalen und zu engen Beinen. Eine Jeans ist zu eng, ganz einfach, wenn man den Wadenmus-kel deutlich erkennt. Wem Skinny Jeans an Rockstars gefallen, die dazu Stiefeletten und dünne Schals tragen: Ja, schöne Inspiration. Steht nur kaum wem. Hier also die Kurz-zusammenfassung: Straight Leg, Mid Rise, schlichtes Blau. Damit kann man wenig falsch machen.

2. T-Shirts. Simpel ist besser Mir ist es ein vollkommenes Rätsel, was diese sinnfreien Aufschriften auf T-Shirts oder Langarmshirts sollen. (Selbst Botschafen, die verständlich sind, sind übrigens keine gute Idee.)

Eine aberwitzige Anreihung von Zahlen und Buchstaben ist schlicht und ergreifend stillos bis dämlich. In den letzten Wochen sah ich auf Männerbrüsten folgende rätselhafte Aufschriften: 1. „Colorado Hot Ga-mes Y246“ 2. „LHR 68 S212 Inter-national“ 3. „Tokio 87“ 4. „Surf South City 1972“ 5. „Mister 09“

Was will ein Mann kommunizie-ren, der so ein T-Shirt trägt? War er 1987 in Tokio? Ist LHR 68 S212 ein Code der Air Traffi Control? Hat er bei den Colorado Hot Games die Kontrolle über sein Leben verloren? Ich will mir solche Gedanken nicht machen müssen – und solche Shirts ab sofort nicht mehr sehen. (Ach ja, Band-Shirts sind vollkommen okay, sofern es so aussieht, als hätte der Mann je ein Konzert dieser Band besuchen können. In allen anderen Fällen: Finger weg.)

Ein weiteres T-Shirt-Problem sind zu enge Ärmel am großen Bi-zeps. Nichts gegen den Bizeps, wirk-lich nicht. Doch wenn ein Mann ihn so in Szene setzt, gehe ich davon aus, dass er in allerlei Situationen auch lieber auf ihn blickt statt auf mich.

V-Ausschnitte an T-Shirts sind schwierig, es kann okay aussehen. Aber nur wenn der Rest sehr klas-sisch gehalten ist. Im Zweifelsfall lie-ber einen Rundkragen wählen.

3. Accessoires, bitte!

Ich fi de Schmuck an Männern – sofern er passt – fantastisch und sexy. Ehrlich. Was passt und was nicht, darüber könnte ich seitenlang schreiben. Doch was nie geht: ein Anhänger, der an einer Lederschnur um den Hals gebunden ist. Das dür-

fen nur 22-jährige Surfer, die gerade ein paar Monate durch Asien reisen.

Stichwort Brille: Scheinbar sehen viele Männer sie als Funktionsteil an, „Ich sehe nicht gut, also setze ich mir ein Gestell auf die Nase.“ Nur leider befi det sich letztere mitten im Gesicht, was bedeutet, dass man (also: ich) während eines Gesprächs mit einem Mann permanent auf sei-ne suboptimale Brille starren muss und abgelenkt ist – leider auf keine gute Art. Man sollte sich schon ein bisschen Zeit nehmen und Gedan-ken machen, wenn man eine Brille aussucht. Folgende Grundregel hilft vielleicht: Bei Alu, Titan und allem, was nach Landespolitiker aussieht, gilt, Finger weg! Überhaupt sollte man Accessoires gegenüber nicht nachlässig sein. Schuhe, Schal, Gür-tel: Das ist kein Beiwerk. Es kann al-les sehr schnell kaputt machen. Vor allem auf Schuhe blickt man häufi zuerst. Warum nicht zu Klassikern in Top-Qualität greifen?

Ja, es gibt genug Stilregeln, die man brechen kann – aber erst, wenn man sie verstanden hat. Denn so auszusehen, als würden einen die eigenen Klamotten nicht kümmern, ist unverzeihlich – sich selbst und seiner Umwelt gegenüber.

„Gut gekleidet zu sein, gibt einem eine Ruhe, die einem keine Religion der Welt verschaffen kann“, schrieb der US-amerikanische Schrift teller Ralph Waldo Emerson einst. Einfach mal ausprobieren, liebe Männer. Ist doch so einfach.

TAG HEUER CARRERA CALIBRE HEUER 02Geboren für die große Bühne: Chris Hemsworth nimmt jede Herausforderung als neuen Ansporn. Wie TAG Heuer setzt er neue Maßstäbe und hält getreu dem Motto „Don‘t Crack Under Pressure“ jedem Druck stand.

ESSAY

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Adam Levine

MODEIST WIEMUSIK

AUSGEZEICHNET 2013 wurde Adam Levine zum „Sexiest Man Alive“ gekürt. Seitdem zieht er immer wieder mal auf der Bühne blank

Findet Adam Levine, Frontman der US-Pop-Rock-Band Maroon 5, der keine Noten lesen kann und dennoch gute Songs schreibt. Und erfolgreich Mode

entwirft, obwohl er kein Designer ist. Ein Gespräch über Cremes für Männer, Hawaiihemden und den Einfluss, den seine Frau auf ihn hat. Oder nicht hat

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Focus Style

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Focus StyleADAM LEVINEADAM LEVINE

Herr Levine, Sie sind in diesem Frühjahr 40 geworden. Ein gutes Alter für einen Mann? Auf jeden Fall. Ich habe mich nie wohler gefühlt als heute. Ich bin zufrieden mit dem Leben und versuche einfach nur, die beste Variante von mir zu sein, die ich sein kann. Mehr nicht. Vielleicht verleiht mir das eine entspannte Aura, die andere entsprechend interpretieren, keine Ahnung. Aber ich versuche nicht, besonders cool zu wirken.

Wenn Sie sagen, Sie fühlen sich inzwischen wohl, dann gab es auch andere Zeiten?Klar, da bin ich wie jeder andere. Ich möchte wet-ten, dass letztlich jeder von uns, egal wie abgeklärt er scheinen mag, an irgendeinem Punkt in sei-nem Leben mit Selbstzweifeln gekämpft hat. Das ist ganz normal und sehr menschlich. Wir haben uns leider im Laufe der Jahrzehnte als Gesellschaft irgendwann selbst diktiert, dass es besser ist, nach außen eine bestimmte Rolle zu spielen und keine Schwäche zu zeigen.

Wann waren Ihre Selbstzweifel am Größten?In der Pubertät litt ich unter brutaler Akne, ich konnte mich nur schwer im Spiegel betrachten. Geschweige denn, dass ich auch nur ansatzweise bei den Mädchen ankam. Aber das lag auch dar-an, dass ich einfach ein etwas seltsamer Kauz war damals. Ich habe mich für nichts interessiert als für Musik, sie war mein bester Freund.

Mit dem Erfolg kam das Selbstbewusstsein?Ja. Ich habe mit elf Jahren beschlossen, dass ich Musiker sein möchte. Einen Plan B gab es nicht. Ich rechnete damit, ein mittelloser Straßenmusi-ker zu werden, der mit mittellosen Freunden in einer verlausten Wohngemeinschaft altert. Aber ich wusste nicht, was ich sonst hätte machen sol-len und setzte alles auf eine Karte. Die Anfänge waren spärlich, aber irgendwann stellten sich erste Erfolge ein, und die Mädchen fanden mich cool. Das gab dann dem Selbstbewusstsein einen Schub.

Sie reißen sich auf der Bühne gern mal das T-Shirt vom Leib. Ist das eine Art Image-pflege als „Sexiest Man Alive“?Das ist einfach eine spontane Stimmung. Wie ge-sagt: Ich fühle mich wohl in meiner Haut, und das bringe ich damit zum Ausdruck. Vielleicht kommt da aber auch einfach nur der Exhibitionist in mir

raus. Am Ende hat es schlicht etwas Befreiendes, wenn man Emotionen so auslebt, wie man sie empfi det. Den Mut habe ich heute im Gegensatz zu früher, und das fühlt sich verdammt gut an. Also warum nicht?

Längst gibt es von Ihnen nicht nur Songs mit „Maroon 5“, sondern auch Parfüms und Mode. Weil sie wirklich interessiert sind oder weil sich damit Geld verdienen lässt?Ich bin, ehrlich gesagt, kein Experte in Sachen Mode. Ich verfolge keine Trends, bin kein Desig-ner. Aber es macht irre Spaß, an mehreren Fronten kreativ tätig zu sein. Als man mit der Parfümidee auf mich zukam, war ich zunächst skeptisch. Ich habe früher selbst jeden Prominenten verflucht, der seinen Namen auf Düfte drucken ließ. Aber meine Bandkollegen haben mich gedrängt, weil sie nicht verstehen konnten, wie man so viel Geld ablehnen kann. Wir stammen allesamt aus eher einfachen Verhältnissen, da hat der Lockruf des Geldes tatsächlich seine Wirkung. Bei dem Mode-label „222“ ist es aber ein bisschen anders. Da konnte ich gemeinsam mit dem Kreativdirektor Kevin Christiana tatsächlich etwas gestalten und

nicht nur meinen Namen für etwas hergeben, was am Ende nicht viel mit meiner Persönlichkeit zu tun hat. Die Mode würde ich hundertprozentig selbst tragen. Das ist mein Stil, das bin ich. Ich stehe absolut dahinter.

Es gibt auch eine Frauenkollektion. Woher wissen Sie, was Frauen gern tragen?Ich wähle nur Teile aus, die ich selbst an einer Frau schön fände. Oder die ich tragen würde, wäre ich eine Frau. Bei der Mode ist es doch wie bei der Musik: Ich kann keine Noten lesen, aber ich schreibe dennoch Songs. Genauso lasse ich mich bei den Designs von der inneren Stimme leiten.

Sie sind auch Testimonial des Kosmetikher-stellers L’Oréal. Hand aufs Herz: Nutzen Sie die Cremes, die Sie bewerben, selber?Ja, das tue ich. Man wird auch als Mann älter und reifer und kapiert irgendwann, dass Körperpfle e mehr ist, als nur mit Seife zu duschen. Ich habe kein Problem damit, mich zu Männerpflegepro-dukten zu bekennen. Auch wenn meine Bandkol-legen mich manchmal damit aufziehen. Obwohl einige von denen viel eitler sind als ich.

Hat Ihre Frau, das Model Behati Prinsloo, Einfluss darauf, wie Sie sich kleiden oder wie Sie Ihren Körper pflegen?Sie sagt schon, was ihr gefällt und was nicht. Aber das Gute ist: Sie lässt mich einfach sein, wie ich sein will. Das war der Deal: Nimm mich, wie ich bin. Und sie hat mich genommen. Obwohl: Sie würde mir nie durchgehen lassen, wenn ich zu Hause den Macho gebe, der auf traditioneller Rol-lenverteilung zwischen Mann und Frau besteht. Aber genau das fi de ich ja gut an ihr.

Hatten Sie Vorbilder, als es um die Entwicklung Ihres Modebewusstseins ging?Mein Vater Fred betreibt eine Boutique-Kette in Los Angeles namens M. Fredric. Dadurch habe ich auch einiges über Mode gelernt. Aber letzt-lich habe ich selbst meinen Stil geprägt. Ich wurde immer mutiger, wagte mich auch mal aus meiner Komfortzone heraus. Das Schöne ist ja: Irgend-wann ist es einem ganz egal, was andere denken. Und genau das macht Mode am Ende aus. Ich lebe nach Motto: „You wear the clothes, the clothes don’t wear you.“

InterviewAndreas Renner

CHAMÄLEON

Mal Streetwear, dann Anzug, immer Tattoos. Adam Levine

trägt, wonach ihm ist. Und entscheidet jeden Tag spontan

Wie würden Sie Ihren Stil beschreiben?Als eine Mischung aus James Bond und Steve Mc-Queen. Ich bin recht entspannt, was meinen Stil angeht. Und lege mich ungern fest. Manchmal wa-che ich morgens auf und habe Lust, mich richtig schick zu kleiden. Meistens aber tun es Jeans und T-Shirt. Ich bin über die Jahre mutiger geworden, was Mode betrifft Manchmal sehe ich auf Reisen irgendwelche Teile, die ich spannend fi de, von denen ich aber nicht ganz sicher bin, ob ich sie tragen sollte. Ich kaufe sie dann meistens trotz-dem, und wenn es passt, dann ziehe ich sie an. Ich fi de nichts schrecklicher als Männer, die mit aller Gewalt versuchen, etwas darzustellen, was sie nicht sind. Deshalb hadere ich manchmal damit, wie mutig ich sein möchte bei der Auswahl meiner Klamotten. Aber irgendwann kommt immer der Tag, an dem es soweit ist und ich mich gut fühle in einem Outfit, das ich einige Wochen oder Monate vorher nicht angezogen hätte.

Ihr absoluter Lieblingslook?Jeans, T-Shirt und eine Lederjacke. Das ist der ur-sprüngliche Adam-Levine-Look, der alle Epochen überlebt hat. Ich war sehr oft der am schlechtesten gekleidete Typ im Raum. Mittlerweile habe ich so-gar Spaß daran, weil ich weiß, dass mich die meis-ten darum beneiden in diesem Augenblick. Ich glaube, viele Männer trauen sich nicht – vor allem bei offiz llen Anlässen, auch mal aus dem Rah-men zu fallen. Sie ziehen den Anzug an, weil man das halt so macht. Viel befreiender ist es, wenn man das nicht tut, weil einem gerade an diesem Tag der Sinn nach einem anderen Outft steht. So sehr ich es genieße, die Freiheit auszuleben, legere Jeans-Outfits zu tragen, wann immer ich will, so sehr genieße ich es auch, wenn ich es mal in die Liste der am besten gekleideten Männer schaffe.

Gibt es für Sie eine Grenze des guten Geschmacks, wenn es um Mode geht?Solange ich mich wohl fühle, gibt es keine. Wenn es passt, trage ich auch pinkfarbene Sweater oder Hawaii-Hemden, warum nicht? Ich finde es schrecklich, wenn man gerade im Bereich Mode jedes Detail zu sehr überdenkt. Ich lasse mich viel lieber von Stimmungen und Emotionen leiten, wenn ich vor dem Kleiderschrank stehe und über-lege, was ich anziehen möchte. Spontanität, das ist meine Defin tion von Stil. Ganz einfach.F

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DREIMALGUT

UHRENSTYLE GUIDE

Uhren, Gepäck und Schuhe: Was Sie dazu wissen müssen und zu welchen Modellen Sie greifen sollten. Plus: Trivia und nützliche Pflegehinweise

StylingLale Aktay

Fotos Mierswa & KluskaIllustrationen Thomas Saible

01 – LACO Dortmund, 02 – IWC Perpetual Calendar Spitfire, 03 – MONTBLANC 1858 Geosphere, 04 – ZENITH Pilot Type 20 Adventure, 05 – ORIS Big Crown Bronze Pointer Date, 06 – ARCHIMEDE Pilot 42 Bronze, 07 – WEMPE Zeitmeister Fliegeruhr XL Bronze

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Focus

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* Dieser Artikel ist ab dem 24.10.2019 in unseren Filialen und im C&A Online-Shop erhältlich und kann daher wegen begrenzter Vorräte bereits vergri� en sein. Keine Mitnahmegarantie. 00059 – C&A Mode GmbH & Co. KG, Wanheimer Straße 70, 40468 Düsseldorf

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STYLE GUIDE

Schlicht, in klassischer Farb-gebung, mit Lederarmband. Sollte maximal 40 Millimeter Durchmesser und höchstens drei Zeiger haben.

Wann tragen? Zu Anzug oder Smoking. Das Armband farblich immer auf Gürtel und Schuhe abstimmen.

Mini-Computer fürs Handge-lenk, der von E-Mail-Anzeige bis Pulsfrequenzmessung (fast) alles kann. Mit digitalem Display und Wechselarmband.

Wann tragen? Zu legeren Freizeit-Outfits. Obwohl: eigentlich nur beim Laufen oder im Fitnessstudio.

Wasserdicht bis mindestens zehn Bar. Mit Metallarmband und einer gegen den Uhr-zeigersinn drehbaren Lünette zur Messung der Tauchzeit.

Wann tragen? Zu sportlichen Looks kom-binieren. Dezente Modelle passen auch zum Zweiteiler.

Mit komplexem Zifferblatt inklusive Datum, Stoppuhr, Tachymeter und weiteren Funktionen. Robust, mit Leder- oder Metallarmband.

Wann tragen? Bei Outdoor-Trips oder auf Großstadtsafari zu Cargo -hose und Parka.

Zertifizierte Präzisionsuhr mit dem Schriftzug „Chrono-meter“ auf dem Zifferblatt. Meist mit integrierter Stopp-uhr und Datumsanzeige.

Wann tragen? Bei formellen Events zum Anzug. Auffällige Modelle nur in der Freizeit, bitte.

Markantes Edelstahldesign mit auffälligen Farben, Schrauben oder anderen Details, die sofort ins Auge stechen.

Wann tragen? Zu entspannten Looks mit Jeans oder Chino, im Büro auch zum sportlichen Anzug.

Kontrastreiches Zifferblatt, auf dem statt der Zwölf meist ein Dreieck abgebildet ist. Rautenförmige Zeiger und große, griffige Krone.

Wann tragen? Im Job zum Sakko, beim Fußballabend mit Kumpels auch zu Jeans und T-Shirt.

Echte Unikate in einzigar-tigen Formen und Farben, dank der besonderen Designsprache mit hohem Wiedererkennungswert.

Wann tragen? Je nach Design zu jedem Outfit, das der besondere Zeitmesser aufwerten soll.

Uhren

DRESSWATCH

SMARTWATCH

TAUCHERUHR

ABENTEUERUHR

CHRONOGRAF

SPORTLICHE UHR

FLIEGERUHR

DESIGNERUHR

BITTE NUR SO

PFLEGEN & TRAGEN

1. SANFT REINIGENHände weg von ag-gressiven Reinigern. Stattdessen ein weiches Baumwoll-tuch benutzen.

2. PROFIS RANLASSEN Hochwertige Zeit-messer etwa alle fünf Jahre von einem Fachmann warten lassen.

3. ARMBAND WECHSELNEin poröses, abge-nutztes Lederarm-band wirkt leicht schäbig. Sie wissen, was zu tun ist.

4. RICHTIG AUFBEWAHREN Uhren in einer tro-ckenen, staubfreien Umgebung lagern, zum Beispiel in einer Uhrenbox.

5. MIT STIL TRAGEN: Herrenuhren sollten etwa daumenbreit über der Hand-wurzel mit wenig Spielraum sitzen.

Mit einem Blick aufs Handgelenkerkennt man nicht nur die Zeit, sondern auch, ob jemand Stil hat. Acht Uhrentypen, die man auf jeden Fall kennen sollte.

TYPOLOGIE

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Style01 – BOSS Umhängetasche, 02 – TUMI Laptoptasche, 03 – RIMOWA Trolley, 04 – Bally Rucksack, 05 – LOUIS VUITTON Aktentasche, 06 – POLO RALPH LAUREN Weekender, 07– PRADA Rucksack, 08 – 04651/ Weekender, 09 – GIORGIO ARMANI Tote Bag, 10 – HERMÈS Aktentasche, 11 – SALVATORE FERRAGAMO Weekender, 12 – LONGCHAMP Tote Bag

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GepäckSTYLE GUIDE

Natürlich kann man nur miteiner Kreditkarte auf Reisengehen. Wer mehr mitnimmt,beherzige bitte folgende Tipps.Guten Urlaub!

TYPOLOGIE

Schont, besser als ein Messenger Bag, die Schultern und bietet Platz für Geldbeutel, Wechselshirt und Kamera. Passend für den Sportplatz, Wandertouren oder Städtereisen.

Muss mit ins Gepäck:Wasserflasche (reusable, versteht sich)

Unverzichtbar für Frequent Traveller: ein Trolley in Handgepäckgröße, in dem Business- Anzug, Laptop und Co sicher verstaut sind. (Manchmal geht praktisch doch vor stilvoll.)

Muss mit ins Gepäck: Noise-Cancelling-Kopfhörer

Bietet Kleidung für ein bis drei Tage Platz mit ausreichend Stauraum und ist trotzdem noch handlich. Ideal für City Trips oder ein Wellness- wochenende mit der Liebsten.

Muss mit ins Gepäck: Städtereiseführer, Powerbank

Ob Hartschale oder Softcase, mit oder ohne Rollen, ist alles Geschmackssache. Hauptsache, das Gepäckstück ist so geräumig, dass alles, was auf Ihrer Packliste steht, hineinpasst.

Muss mit ins Gepäck: E-Book-Reader, Sonnencreme

TAGESAUSFLUG: RUCKSACK

BUSINESS-REISE: TROLLEY

WOCHENENDTRIP: WEEKENDER BAG

SOMMERURLAUB: KOFFER

CLEVER PACKEN

1. WETTER CHECKENEin kurzer Blick auf die Wettervorher-sage (bitte erst am Vorabend) hilft, richtig zu packen.

2. WENIGER IST MEHRDas gewählte Ge-päck auf dem Bett ausbreiten. Und dann gnadenlos aussortieren.

3. SCHWERES ZUERSTSchuhe und Bücher ganz unten im Kof-fer platzieren. So wird die Kleidung nicht platt gedrückt.

4. KLAMOTTEN ROLLENWer Hosen, Shirts & Co zusammenrollt, packt platzsparend und vermeidet läs-tige Knitterfalten.

5. RAUM NUTZENSchuhe und leere Zwischenräume mit Socken auffüllen. Auch clever: Gür-tel aufrollen und in Hemdkragen legen.

1 . PACKREinfach das Reiseziel, An- und Rückreisetag

sowie die geplanten Ak-tivitäten eingeben, schon

erstellt die App eine individuelle Packliste.

2. LOUNGEBUDDY

Mit der App kann man in Sekundenschnelle

Flughafenlounges welt-weit buchen. Auch ohne

Vielfliegerstatus.

3. MAPS.MEIm Ausland ohne Daten-flat immer wissen, wo es langgeht: Über die App

lässt sich die Karte vorab im WLAN herunterladen.

TOP REISE-APPS

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01 – DIGEL Derby Boot, 02 – BALLY Chelsea Boot, 03 – TOD’S Loafer, 04 – GIORGIO ARMANI Derby, 05 – SCAROSSO Monk, 06 – BERLUTI Whole Cut, 07 – BERLUTI Loafer, 08 – SEBAGO Tasselloafer, 09 – SCAROSSO Derby, 10 – SALVATORE FERRAGAMO Loafer, 11 – LOUIS VUITTON Oxford, 12 – PAUL SMITH Budapester, 13 – HERMÈS Jodhpur, 14 – HERMÈS Budapester, 15 – JIMMY CHOO Monkstrap, 16 – HERMÈS Schnürboots, 17 – BOSS Derby

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STYLE GUIDE

Schuhe Sechs Schuhklassiker,die jeder Mann in seinemSchrank haben sollte. Plus:Wie man Schuhe richtigkombiniert und pflegt.

TYPOLOGIE

Charakteristisch für den eleganten Halbschuh ist die geschlossene, parallele Schnürung. Namensgeber war das britische College.

Passt gut zu: Formellen Outfits, zum Beispiel für Black-Tie-Events oder Hochzeiten.

Robuster Derbyschuh mit Lochmuster, doppelter Sohle, großem Absatz und breiter, gerundeter Spitze.

Passt gut zu: Smarten Freizeit-Outfits mit Cordhose oder Jeans, gern auch hochgekrempelt.

Komfortabler Slip-on mit kleinem Absatz. Als Pennyloafer mit Schlitz, als Tasselloafer mit Ziertroddeln oder als Horsebit mit Metalltresse.

Passt gut zu: Legeren BW-Anzügen oder im preppy College- Stil zu Stoffhose und Buttondown-Hemd.

Stiefelette mit seitlichen, oft farblich ab - ge setzten Gummizugeinsätzen und oft mit Lasche am Schaft für leichteres Anziehen.

Passt gut zu: Lederjacke und Skinny Jeans. Oder als eleganter Winterschuh zum Business-Outfit.

Klassiker mit offener Schnürung und typischem Derbyschaftschnitt. Gibt es als glatte Variante oder auch mit Lochverzierung.

Passt gut zu: Business-Anzügen und sportlich-eleganten Looks mit Jeans und Sakko.

Extravaganter Schuh mit Schnallen verschluss statt Schnürung. Das Modell mit zwei Schnallen wird auch Doppel-Monk genannt.

Passt gut zu: Klassischen Zweiteilern. Kann aber auch lässig zu Jeans oder Chinos getragen werden.

OXFORD

BUDAPESTER

LOAFER CHELSEA BOOT

DERBY

MONK

DREI DOs ZUM THEMA

PFLEGE

1. REGELMÄSSIG

REINIGEN Hochwertige Schuhe

alle zwei Wochen gründlich mit einem weichen Tuch von

Schmutz und Staub befreien, imprägnieren und polieren. Die Sohle dabei nicht vergessen.

2. SICH EIN

SCHUHPUTZ-SET ZULEGEN

Zur Grundausstat-tung gehören eine Schmutzbrüste mit

Naturfaserborsten, eine Glanzbürste, ein weiches

Baumwolltuch, Leder-sohlenöl, Imprägnier-spray und farblich auf

die Schuhe abgestimmte Wachscreme.

3. SCHUHSPANNER

BENUTZENSchuhspanner aus

Holz (!) direkt nach dem Ausziehen in die noch warmen Schuhe ein-

legen. So werden Falten und Verformungen

schonend geglättet.

StyleFocus

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MODEMODE

HARTAM

WINDSie wissen ja: Es gibt kein schlechtes Wetter, es gibt nur ungeeignete Kleidung.

Mit diesen Looks kommen Sie gut durch die stürmische Jahreszeit. Und machen, egal wie trüb und kalt die Aussichten sind, eine gute Figur. Versprochen

AnzugTOD’S

RollkragenpulloverCANALI

HandschuheDIGEL

BrilleMCM

Produktion / StylingLale Aktay

FotosJens Schmidt

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Anzug Rollkragenpullover

BootsHERMÈS

BrilleGUCCI

CabanjackeHERNO

RollkragenpulloverALLUDE

JeansC&A

BrilleMOSCOT

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BlousonLOUIS VUITTON

LammfelljackeBELSTAFF

Pullover COS

„Archive Editions inspired by Bauhaus“

HoseBOSS

SchuheBERLUTI

Focus Style

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Style

WildlederjackeLEVI’S

VINTAGE COLLECTION

Rollkragenpullover Hose

DIGEL

Focus

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StyleStyle

MantelHemdHose

EMPORIO ARMANI

BrilleMOSCOT

P O RT R A I T O F A PA S S I O N AT E M A NH E A D C H EF A N D R E A S B AG H

watch full story: shop.digel.de/passionateman28

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Style

CabanjackeDONDUP

PulloverBRUNELLO CUCINELLI

HoseCANALI

SchuheCALVIN KLEIN JEANS

StrümpfeFALKE

Wenn man so lange schon mechanische Uhren herstellt

wie wir, entstehen einige Dingeganz natürlich.

Big Crown ProPilot X Calibre 115

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Benetton

Ein Gespräch mit dem Unternehmer Luciano Benetton, dem Fotografen Oliviero Toscani

und dem Modedesigner Jean-Charles de Castelbajac

„WIR SIND DIE DREI PUNK-

MUSKETIERE“

HERRENRUNDE

Luciano Benetton (Mitte) mit Oliviero Toscani (rechts) und Jean-Charles de Castelbajac

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Focus StyleBENETTONBENETTON

Tag eins der Mailänder Fashion Week Mitte Sep-tember. Benetton zeigt in einem alten Schwimm-bad nahe Porta Nuova auf einem um das Becken verlaufenden Catwalk die Kollektion für Früh-jahr/Sommer 2020. Die Herbst/Winter Kollekti-on 2019 kam vor wenigen Wochen in die Läden. Und sie bildet eine Zäsur, einen Neuanfang. Für den Luciano Benetton, 84, vor zwei Jahren extra aus dem Ruhezustand zurückkam. Exakt ein Jahr-zehnt, nachdem er seine aktive Rolle bei Benetton niederlegte und ein erfolgreiches Familienunter-nehmen verließ, fand er 2018 eine Firma mit ei-nem Jahresverlust von 60 Millionen Euro vor. Er wurde wieder Verwaltungsratsvorsitzender, holte den Fotografen Oliviero Toscani, 77, der in den 90ern die aufsehenerregenden Plakate für Benet-ton inszeniert hatte, für eine neue Kampagne zu-rück. Und fragte Jean-Charles de Castelbajac, 69, einst Kreativdirektor von Iceberg, der eine eigene Marke besaß und für Modefi men wie Ellesse oder Max Mara arbeitete, ob er Kreativdirektor werden wolle. Das Ergebnis: zwei Kollektionen, die so auffällig, zeitgemäß und bunt sind, wie Benetton schon lange nicht mehr war. Das wirft Fragen auf.

Zusammen sind Sie 230 Jahre alt. Wie reagieren Sie, wenn jemand fragt: Wie wollen drei Senioren eine Marke modernisieren und in die Zukunft führen?B E N E T TO N Für mich zählt unser Enthusiasmus, nicht die Geburtstage, die wir gefeiert haben. Und auch wenn es in unser aller Alter komisch klin-gen mag: Was uns eint ist, dass wir in die Zukunft schauen, nicht zurück. CAST E L B A JAC Ja, wir sind Space-Cowboys, wir sind die drei Punk-Musketiere. Aber Spaß beiseite: Ich kenne genug 20-Jährige, die im Kopf erheblich älter sind als wir, die wir aufgeladen sind mit viel Erfahrung und Wissen.TOSCA N I Und ich ergänze: Ist doch toll, drei alte Säcke zeigen es allen! Das ist absolut neu, so eine Konstellation gab es noch nie.

Herr Benetton, ziemlich genau zehn Jahre, nachdem Sie die Firma verlassen hatten, kamen Sie 2018 zurück. Warum tun Sie sich das mit über 80 Jahren an, wollen Sie Ihr Vermächtnis retten?B E N E T TO N Das ist ganz einfach: Die anderen Familienmitglieder trauten mir zu, die Firma wie-der zum Erfolg zurückzuführen. Wir als Familie hatten das Gefühl, wir müssten beschützen, was wir aufgebaut hatten.

Wie konnte es passieren, dass eine jahr-zehntelang so erfolgreiche Marke plötzlich mit einem zweistelligen Millionenbetrag im Minus dastand?B E N E T TO N Ab dem Jahr 2012 entschieden sich die verbliebenen Familienmitglieder im Unter-nehmen, externen Managern zu vertrauen. Und natürlich versuchten diese, neue Wege und An-sätze zu fi den. Es wurde daher beschlossen, Kol-lektionen herauszubringen, die vor allem günstig waren. Es ging nur noch um den Preis, nicht mehr um die Qualität. CAST E L BA JAC Und dabei ging dann die DNA der Marke verloren, Luciano.

Wie entstand denn die Idee, Ihren alten Weg gefährten Oliviero Toscani auf der einen und Jean-Charles de Castelbajac auf der anderen Seite zu fragen, ob die beim Projekt „Rettet Benetton“ mitmachen wollen?B E N E T TO N Ich wollte die Besten, so simpel ist das. Ich kenne beide schon sehr lange, seit den 80ern. Oliviero ist für mich sogar so etwas wie ein Bruder. Also trafen wir uns, tauschten Ideen aus, und mir war sehr schnell klar, dass es eine perfekte Kombination wäre. Wir ticken gleich, auch, aber nicht nur, was den Aspekt Farbe angeht.

Sie, Herr Toscani, den der Laie vor allem durch die provokanten Benetton-Plakat-

motive aus den 90ern kennt, haben oft gesagt, Sie hätten kein Interesse an Mode. Jetzt, 30 Jahre später, fotografieren Sie wieder die Kampagnen für Benetton, ein Modeunternehmen. Wieso?TO S CA N I Was Benetton jetzt wieder macht, ist keine Mode, es ist modern fashion. Es ist nichts für Hochglanzmagazine, nichts Oberflächliches, nichts für die Reichen. Es ist kunstvoll, besonders, demokratisch. Die neue Kollektion erinnert mich teils an den Bauhaus-Stil, fantastisch. Bauhaus ist modern fashion – war es aber nicht zu seiner Zeit. Weil es zu zukunfts ewandt war.

Herr Castelbajac, natürlich werden auf einer Modenschau vor allem die modischen Teile, Imageträger, gezeigt. Aber betrachtet man Ihre Entwürfe für Frühling/Sommer 2020 oder auch Ihre erste Kollektion für Herbst/Winter 2019, die jetzt in den Geschäften ist, wird klar: Bei so viel Farbe, Materialmix und Comic-Prints muss der Benetton-Mann ganz schön mutig sein.CAST E L BA JAC Als ich vor einem Jahr hier anfing, sagte ich: Wir müssen ein Statement machen, zeigen, wer wir sind und wo wir hinwollen. Die zwei Kollektionen sind ein Manifest der Farben, gepaart mit Humor. Aber klar, sie richten sich weniger an den durchschnittlichen männlichen Käufer, der bei uns Ende 40 ist, sie sind jünger. Aber unsere Basics gibt es ja nach wie vor. Und zu dem, was Oliviero sagt: Ja, Benetton ist Style statt Mode. Wir stehen für fi anziell erreichbare kreative Kleidung. Wir wollen keine Gefangenen der sogenannten fashion sein. Und wir möchten diejenigen begeistern, die uns vielleicht gar nicht kennen. Die Generation der Mittdreißiger weiß, was Benetton ist, aber fragen sie mal 16-Jährige. Und die müssen wir gewinnen.

Die Kollektion setzt das Versprechen „United Colors of Benetton“ um …

InterviewGordon Detels

1993

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1996

1991

SKANDAL MIT ANSAGE

Mit diesen und weiteren Benetton-Plakaten sorgte der Fotograf Oliviero Toscani in den 90er-Jahren weltweit für Aufsehen

»DIE ZWEI NEUEN KOLLEKTIONEN SIND EIN MANIFEST DER FARBEN«

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StyleFocus

CA ST E L B A JAC Ja, die Farben sind zurück, end-lich! Aber Benetton ist mehr: Es ist Qualität, ein exquisites Schneiderlabor mit großer Expertise in Stoffen, Schnitten, Färbetechniken.

Und wie würden Sie die aktuelle Kollektion beschreiben, Herr Benetton?B E N E T TO N Die Kollektion ist eine Hommage an die Marke, aber vor allem ein Blick nach vorn.

Herr Toscani, würden Sie Benetton tragen?TOSCA N I Ich habe sogar eine orangefarbene Jacke aus der aktuellen Kollektion. Und ansonsten: Klar, als junger Mann zöge ich alles an. Mal schauen, ob sich die jungen Leute das trauen. Sie machen ja nur, was alle tun: Lassen sich Tattoos oder Pier-cings stechen und ziehen an, was andere anziehen. Ganz schlimm diese Konformität, keine Vorstel-lungskraft.

Auf einem Teil der Kollektionsstücke sind die Kampagnenfotos von damals zu sehen, die Pferde beim Sex, die Kondome und vieles mehr. Fühlen Sie sich geehrt? TOS CA N I Ich fi de es vor allem lustig, dass sich heute, 30 Jahre später, immer noch so viele an diese Motive von damals erinnern.

Wenn man sich die Themen der damaligen Werbekampagnen anschaut, Krieg, Sexis-mus, Rassismus, unversöhnliche Religionen: Alles ist auch im Jahr 2019 noch hoch-aktuell. Was fühlen Sie dabei?TOSCA N I Es bestätigt mich darin, dass wir unserer Zeit voraus waren. Erst heute werden die Dinge thematisiert, denen wir uns schon damals zuge-wandt haben. Zugegeben, es macht mich schon wütend, dass sich seitdem so wenig zum Guten entwickelt hat. Aber ich schaue nicht zurück, ich schaue stets nach vorn, in die Zukunft.CAST E L B A JAC Ein Blick in die Zukunft gepaart mit der Story von Benetton im Hintergrund, so würde ich auch die neue Kollektion tragen. Oli-viero hat recht, klar kann man Karaoke machen und immer wieder die gleichen Lieder singen. Oder übertragen auf das Designen: Man kann

immer wieder in die Archive einer Marke steigen und Vorhandenes neu interpretieren. Aber das ist langweilig, so arbeite ich nicht.

Sie haben Haute Couture gemacht, Prêt-à-porter, waren für unzählige Marken verantwortlich. Was verbindet Sie mit der Marke Benetton?CAST E L BA JAC Wie Luciano bereits sagte: die Far-ben. Und der Erfi dungsreichtum.

Herr Benetton, Ende 2017 stand im Geschäftsbericht Ihres Unternehmens: „Vor uns liegt ein langer Weg.“ Wo stehen Sie jetzt, zwei Jahre später?B E N E T TO N Erst einmal stehen wir meiner Mei-nung nach ganz gut da, aber wir sind noch lange nicht dort, wo ich hin möchte. Ich würde sagen, unser Boot hat abgelegt, und wir steuern in die richtige Richtung. Jetzt ist es wichtig, dass wir un-seren Kurs nicht verlieren, den Kompass im Blick behalten, den Enthusiasmus und die Begeisterung aller an Bord hochhalten. Und mit alle meine ich alle, nicht nur die wenigen auf der Brücke, son-dern wirklich alle. Für Benetton arbeiten Tausen-de Menschen. Und nur wenn alle überzeugt und begeistert sind, kann es klappen.CAST E L BA JAC Luciano hat Recht, wir haben den Weg aus dem Dunkeln ins Licht geschafft Es ist jetzt Tag, die ersten Schritte sind getan, aber es ist nur ein Anfang.

Was genau haben Sie vor, Herr Castelbajac? Wo wollen Sie mit Benetton hin?C A S T E L B A J AC Ich bin sehr ambitioniert. Ich möchte nichts weniger, als dass wir ein wirtschaft-liches Paradebeispiel dafür werden, wie man eine Marke mit Tradition neu aufstellt und erfolgreich macht. Ich möchte beweisen, dass man sehr wohl extrem hochwertig, schnell, nicht zu teuer und kreativ zugleich sein kann.

Sie mussten im Zuge der Krise Hunderte Geschäfte schließen. Wie sind Ihre Pläne, Herr Benetton: Wollen Sie wieder wachsen oder setzen Sie eher auf online?

B E N E T TO N Zuerst einmal wollen wir das neue Konzept der Kollektion und der Marke überall in den Geschäften umsetzen. Und, um jetzt konkret das Beispiel Deutschland zu nennen: Wir eröffnen bald einen spektakulären Shop in der Frankfurter Zeilgalerie und es gibt Projekte in Hannover so-wie in Hamburg. Außerdem wollen wir ein gutes Gleichgewicht zwischen den klassischen Läden auf der einen und dem Onlinevertrieb auf der an-deren Seite aufb uen. Aber dies ist ein Prozess, in dem sich beide Seiten beeinflussen.

Herr Benetton, Sie haben in Ihrem Leben unterschiedlichste Dinge gemacht. Unter anderem waren Sie auch Chef des Formel-1-Rennstalls Benetton Formula, sind mit Ihrer Imago-Mundi-Initiative seit Jahren ein Kunstmäzen. Wie würden Sie Ihre Rolle jetzt beschreiben? Löschen Sie gerade Brände als eine Art Feuerwehrmann?B E N E T TO N Lassen Sie es mich so sagen: Zeit fließt Es ergeben sich immer wieder neue, spannende Herausforderungen im Leben, die alle auf ihre ganz eigene Art Spaß machen.

Wie lange bleiben Sie drei noch ein Team?TOSCA N I Ich bin noch jung, die Firma ist jung, es kann noch alles gut werden mit der Welt. Benet-ton ist Imagination, der Blick nach vorn. Und das sollten alle tun. Es ist doch so einfach. Jeder kann sich die tollsten Dinge vorstellen, es kostet nichts und es ist fantastisch. Man muss sich nur die Zeit nehmen zu fantasieren.B E N E T TO N Dir scheint das Alter wirklich nichts auszumachen, Oliviero.CAST E L B A JAC Und ich überarbeite zur Zeit die Basic-Linie: eine perfekte Jeans, den idealen An-zug, der auch zu Sneakers passt. Und wer weiß, vielleicht machen wir in Zukunft auch mal eine Home Collection mit Möbeln und Accessoires. Aber: Schritt für Schritt.

Das klingt jetzt aber nicht nach Ruhestand, Herr Benetton.B E N E T TO N Wie sagt man so schön: mitgehangen, mitgefangen.

»WIR DREI SCHAUEN IN DIE ZUKUNF T, WIR BLICKEN NICHT ZURÜCK«

BUNTWÄSCHE

Zurück zu den Wurzeln: Die aktuelle und die kommende Kollektion für Frühling/Sommer 2020 sind wieder so farbenfroh, wie Benetton einst war

UNITED COLORS OF BENETTON

Die Kollektion Herbst/Winter 2019 (drei Fotos oben) und Früh-ling/Sommer 2020 (Mitte & unten)

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Focus Style

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EINE FRAGE DES STILS

Um die vorletzte Jahrhundertwende war es ein beliebtes Gesellschaftsspiel, Gäste distinguierter Partys einen „Questionnaire“ ausfüllen zu lassen. Die Schriftsteller Marcel Proust

und später auch Max Frisch erhoben die Idee zur Institution. Focus Style-Chef José Redondo-Vega hat sich erlaubt, dieser Tradition Mode- und Stilfragen hinzuzufügen

Haben Sie sich schon als Kind für Mode interessiert?Nein. Als Kind drehte sich mein Leben um die Rennstrecke, um nichts anders. Außerdem hatte meine Familie nicht viel Geld.

Modische Rebellion als Teenager. Kommt Ihnen das bekannt vor?Mode ist stets ein Spiegelbild der eigenen Identi-tät, daher kann der persönliche Ausdruck niemals Rebellion sein.

Welche Zeit hat Sie modisch am meisten beeinflusst?Das ist wirklich schwer zu sagen, zumal sich mein Stil logischerweise ständig weiterentwickelt. Seit zehn Jahren beschäftige ich mich mehr mit der Gestaltung von Designs als nur mit dem Einkauf von der Stange. Das hat definitiv viel verändert, besonders was ich anziehe, wonach ich suche und wie ich das Design eines Kleidungsstücks oder Accessoires verstehe.

Fühlen Sie sich immer noch als Teil derJugendbewegung?Eindeutig ja. Sie ist Teil meines persönlichen Stils und ich baue sie gern in meine kreativen Entwürfe ein, wenn ich an einer Kollektion arbeite. Street-wear entwickelt sich genauso wie Haute Couture, und beide haben einen Einfluss auf Trends.

Mit welchem Begriff würden Sie Ihren Stil zusammenfassen?Urban Chic. Aber wie gesagt, mein Stil entwickelt sich ständig weiter, das ist es schließlich, was Mode auszeichnet. Ich sehe immer wieder neue Designs, die Grenzen überschreiten. Ansonsten trage ich gern etwas Besonderes und mische dabei Streetstyle mit Luxusmarken.

Welcher Designer entspricht Ihnen am meisten?Oh! Es gibt zu viele gute Modedesigner, um nur einen einzigen an dieser Stelle zu nennen. Es war allerdings großartig, mit Tommy Hilfi er zusam-menzuarbeiten. Er hat mich sehr inspiriert. Und ich würde defin tiv auch Virgil Abloh und Dona-tella Versace nennen. Sie haben jeweils einen so einzigartigen Stil, ich bin immer wieder begeistert von ihren neuen Kollektionen.

Nennen Sie uns doch bitte Ihre Modeikone - so es eine gibt.Ganz klar Karl Lagerfeld. Als Designer hat er die Messlatte unglaublich hochgelegt. Seine Arbeit schreibt weiterhin Geschichte und beeinflusst alle, die nach ihm kommen.

Welchen Beruf hätten Sie auch ergreifen können?Das ist schwer zu sagen. Ich bin auf jeden Fall glücklich, dass ich Rennen fahren durfte und darf. Es hat viel Arbeit gekostet, bis ich dort ankam, wo ich heute bin. Ich verdanke meinem Vater viel davon, weil er mich im Laufe der Jahre sehr unter-stützt hat. In der Lage zu sein, diesen Karriereweg zu beschreiten, hing nämlich nicht von einer ein-zigen Gelegenheit ab, sondern von Engagement und viel Anstrengung. Aber so hatte ich auch das Glück, in die Modebranche einzu tauchen, einige der Besten kennenzulernen. Zu Ihrer Frage zu-rück: Ich weiß es nicht.

Was gehört als Grundausstattung in jeden Männer-Kleiderschrank?Jeder Mann sollte einen maßgeschneiderten An-zug haben. Dazu ein gutes, frisch gebügeltes Hemd und eine tolle Uhr, fertig! Damit kann man nichts falsch machen. Eine gut sitzende Jeans gehört ebenfalls in jeden Kleiderschrank. Was mich an-geht, ich bin normalerweise eher lässig unterwegs, ich mag es, in Trainingsanzügen zu entspannen. Aber vor allem mag ich es nicht, mich wie alle anderen zu kleiden. Also wähle ich leuchtende, kräftige Farben und Muster aus und erschaffe so mein ganz individuelles Outfit.

Welcher modische Fauxpas ist Ihnen sympathisch?Das Schöne an der Mode ist, dass sie es den Men-schen ermöglicht, sich auszudrücken. Und dass es daher kein Richtig oder Falsch gibt.

Wie geben Sie sich modisch gesehen den letzten Schliff?Mit der Sonnenbrille. Als ich meine Kollektion für die Marke Police entwarf, wollte ich eine breite Palette anbieten. Es gibt klassische Rahmen, die gut zu vielen Outfits passen, aber die Brillen ha-ben auch einen Street-Vibe-Charakter, passend zu etwas kantigeren Styles.

LEWIS HAMILTON Rennfahrer

Der fünffache Formel-1-Weltmeister gilt als Stilikone – auch abseits der Rennstrecke. Das letzte modische Projekt des 34-jährigen Briten? Eine Eyewear-Kollektion zusammen mit der Brillenmarke Police.

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