„Qualifizierung und Zuverlässigkeit von Lötverbindungen“ · die Erfahrungen reichen nicht aus...
Transcript of „Qualifizierung und Zuverlässigkeit von Lötverbindungen“ · die Erfahrungen reichen nicht aus...
Arden-Verfahrenstechnik GmbH
Workshop „Photovoltaik-Modultechnik“, Köln, 11.11.2014
„Qualifizierung und Zuverlässigkeit von Lötverbindungen“
Workshop „Photovoltaik-Modultechnik“ 11.Nov. 2014 Referent: Wolfgang Grönig 1 von 29
Abbildung 2Abbildung 1
Arden-Verfahrenstechnik GmbH
Einleitung
„Das Weichlöten ist nach wie
vor aufgrund geringer Kosten
und robuster Fertigungsprozesse
ein sehr wichtiges Fügeverfahren!“
[ZVEI:
DE - Produktionsvolumen 2012 Elektro- und
Elektronikfertigung ~ 170 Millard. €] [Quelle: Jochem Wolters, „Zur Geschichte der Löttechnik“ DEGUSSA]
„Photovoltaik-Modultechnik“ 11. Nov. 2014 2 von 29
Abbildung 3
Arden-Verfahrenstechnik GmbH
Richtlinie 2011/65/EU,
aktuelle Version ab dem 22. Juli 2014 in Kraft
Auszug aus der Richtlinie 2011/65/EU des Europäischen Parlamentes und
des Rates vom 08. Juni 2011 zur Beschränkung der Verwendung bestimmter
gefährlicher Stoffe in
Elektro – und Elektronikgeräten.
Artikel 1: Gegenstand
Diese Richtlinie legt Bestimmungen für die Beschränkung der Verwendung
von gefährlichen Stoffen in Elektro – und Elektronikgeräten fest, um einen
Beitrag zum Schutz der menschlichen Gesundheit und der Umwelt
einschließlich der umweltgerechten Verwertung und Beseitigung von
Elektro – und Elektrotechnik – Altgeräten zu leisten.
„Photovoltaik-Modultechnik“ 11. Nov. 2014 3 von 29
z.B. bleihaltiger Lotwerkstoff
Arden-Verfahrenstechnik GmbH
Artikel 2: Geltungsbereich - Ausnahmeregelung für:
„Photovoltaikmodule, die in einem System verwendet werden
sollen, das zum ständigen Betrieb an einem bestimmten Ort zur
Energieerzeugung aus Sonnenlicht für öffentliche, kommerzielle,
industrielle und private Anwendungen von Fachpersonal
entworfen, zusammengesetzt und installiert wurde“.
„Photovoltaik-Modultechnik“ 11. Nov. 2014 4 von 29
Arden-Verfahrenstechnik GmbH
Produktdesign
Für die zuverlässige elektrische Funktion von elektronischen
Komponenten, wie die Wechselrichter von PV – Anlagen, wird in der
Praxis als Richtwert eine Verfügbarkeit über 15 – 20 Betriebsjahre
kalkuliert.
Basierend auf Praxisdaten besteht bei dieser Verfügbarkeit aber eine
deutliche Diskrepanz mit den lebensdauerkritischen Bauelementen, die
erfahrungsgemäß deutlich früher ausfallen können,
wie beispielweise bestimmte Elektrolyt - oder Folienkondensatoren.
„Photovoltaik-Modultechnik“ 11. Nov. 2014 5 von 29
Arden-Verfahrenstechnik GmbH
Ursache / Wirkung
Bei der Fertigung von elektronischen Komponenten mit
bleifreien Lotwerkstoffen sind i. d. R. 15 – 20 Kelvin höhere
Prozesstemperaturen erforderlich als beim Einsatz von
bleihaltigen Lotwerkstoffen.
Das hat den Effekt, dass diese thermisch kritischen Bauelemente mit
progressiver Vorschädigung, wie z.B. Verlust an Elektrolyt oder mit einer
Foliendegradation, in den Betrieb gehen können.
Hinsichtlich der gesetzeskonformen Weiterverwendung der bleihaltigen
Lotwerkstoffe kristallisiert sich somit ein prozess- und
anwendungstechnischer Vorteil heraus.
„Photovoltaik-Modultechnik“ 11. Nov. 2014 6 von 29
Arden-Verfahrenstechnik GmbH
Die Produzenten
Es sind Produzenten im Photovoltaikmarkt tätig, die entgegen dieser Ausnahmeregelung
die Grenzwerte der EU – Richtlinie einhalten wollen, bzw. auch Teillösungen anstreben.
Der bleihaltige Lotwerkstoff wird durch bleifreie Lote vollständig oder entsprechend der
Machbarkeit für definierte Baugruppentechnologien substituiert:
Leistungselektronik thermisch kritische
Komponenten mit SnPb - Lot
Kommunikationselektronik thermisch
robuste Komponenten mit SnAgCu – Lot
„Photovoltaik-Modultechnik“ 11. Nov. 2014 7 von 29
Abbildung 4 Abbildung 5
Arden-Verfahrenstechnik GmbH
Qualifizierung von Lötverbindungen
Anforderungen der Lötverbindungen
Bei der Bildung von Lötverbindungen sind metallurgische
Prozesse die grundlegenden Mechanismen, das heißt
Interdiffusion und Phasenbildung an der Grenzfläche
zwischen dem Grundwerkstoff und dem Lot.
Folgende wesentliche Anforderungen sind zu erfüllen:
• Bildung stoffschlüssiger Verbindungen
• geringer thermischer/elektrisch. Widerstand
• geringe Spannungen, um die
Langzeitstabilität der Mikrofügeverbindung
unter den Betriebsbedingungen zu sichern.
„Photovoltaik-Modultechnik“ 11. Nov. 2014 8 von 29
Abbildung 7
Pad - Kupfer
SAC - Lot
Lötstopp-maske
Abbildung 6
SAC - Lot
Sn/Pb - Lot
Arden-Verfahrenstechnik GmbH
Lötprozesse
In der Elektronikfertigung werden im Allgemeinen folgende Lötverfahren eingesetzt:
* Wellen -und Selektivlöten (N2 - Atmosphäre)
* Reflowlöten (N2 - Atmosphäre)
* Dampfphasenlöten
* Nacharbeit mit Handlötwerkzeugen und Reparaturanlagen
Die Qualität und Eigenschaft der Lötverbindungen werden wie folgt bestimmt:
• der eingesetzte Lotwerkstoffe hat Gültigkeit für bleihaltige- oder bleifreie Lote
• Basismaterialien der Leiterplatten und der Bauelemente
• Lötverfahren mit den angepassten Prozessparametern
Bei den Lötprozessen ist – als Voraussetzung für zuverlässige Lötverbindungen -
die benetzungssichere Prozesseinstellung (Temperatur und Zeit) sorgfältig
zu ermitteln und sicherzustellen.
„Photovoltaik-Modultechnik“ 11. Nov. 2014 9 von 29
Arden-Verfahrenstechnik GmbH
Physikalische Daten von typischen Lotwerkstoffen
Lotwerkstoff Schmelzpunkt Prozesstemp.Lötwelle °C
Dichtein g/cm3
Oberfläch. Spannung mN/m
Scherfestigkeit [1]
bei 20° C 7 bei 100° CKriechfestigkeit [2]
bei 20° C /b bei 100° C
Sn-37Pb 183 °C 230 – 255°C 8,42417@235°C
464@235°C/N2
2314
3,31
Sn-3.8Ag-0.7Cu 217 °C 255 - 270°C 7,5 ------2717
135
Sn-3.5Ag 221 °C 255 – 270°C 7,42431@235°C
493@235°C/N2
2717
13,75
Sn-0.7Cu 227 °C 255 – 270°C 7,32491@235°C
461@235°C/N2
2316
8,62,1
1.] Scherfestigkeit: dynam. Belastung; N/mm2 2.] Kriechfestigkeit: Kriechverhalten unter Dauerlast; N/mm2
Thermisch kritische Bauelemente: Elektrolytkondensator SMD -Elektrolyt Kondensator Folienkondensator
„Photovoltaik-Modultechnik“ 11. Nov. 2014 10 von 29
Abbildung 10 Abbildung 11Abbildung 9Abbildung 8
Arden-Verfahrenstechnik GmbH
Qualifizierung
Die Verbindungsqualität von Lötstellen erfolgt i.d.R. durch visuelle Beurteilung nach
definierten Benetzungskriterien im synoptischen Vergleich; also Praxiserfahrungen die
„ mittels Auge“ oder automatisierter AOI – Systeme bewertet werden. Bewertungskriterien:
Lotvolumen (min./max.) Benetzungswinkel und die Benetzungshöhe
Ausrichtung von BE - Anschluss zum Pad
Lagenversatz sowie die Grenzflächenbetrachtung
Abnahmekriterien nach den folgenden Standards von J-STD-001, IPC-A-610 oder
DIN EN 61 191. Diese empirischen Daten aus dem langjährigem Sn/Pb-Zeitalter sind
übertragbar auf bleifreie Lote.
„Photovoltaik-Modultechnik“ 11. Nov. 2014 11 von 29
Abbildung 13Abbildung 12Abbildung 14 Abbildung 15
Arden-Verfahrenstechnik GmbH
Fortsetzung Qualifizierungsmethoden der Lötverbindungen:
➢ Röntgenanalytik
Lotfüllung
Porosität im Lotdepot,
Lagenversatz von Anschluss/Lötfläche
➢ Metallographische Charakterisierung (Querschliffanalysen)
Gefügesituation
Ausscheidungen
intermetallische Phasen zwischen Fügepartnern und Interfaces
querschnitttragende Flächen etc.
➢ Abscherversuche
„Photovoltaik-Modultechnik“ 11. Nov. 2014 12 von 29
Arden-Verfahrenstechnik GmbH
Beispiele zur Sichtprüfung und Röntgenanalyse
SichtprüfungKriterien im synoptischen Vergleich
RöntgenanalysePorosität im Lotdepot
Aufsicht
Sichtprüfung:
akzeptabel
Röntgenbild
Röntgenaufnahme:
Porosität ca. 20 %
„Photovoltaik-Modultechnik“ 11. Nov. 2014 13 von 29
Abbildung 17
Abbildung 18 Abbildung 19
Abbildung 16
Abbildung 20 Abbildung 21
Arden-Verfahrenstechnik GmbH
Beispiele zur metallographischen Untersuchung
Fehlererkennung
Sichtprüfung nein
Röntgenanalyse ja
Metallographie ja
- bedingt (Randlage)
- nein
- ja
- bedingt
- nein
- ja
Sn/Pb - Lot
bleifrei Lot Sn/Pb - Lot
„Photovoltaik-Modultechnik“ 11. Nov. 2014 14 von 29
Abbildung 24Abbildung 23
Abbildung 22
Arden-Verfahrenstechnik GmbH
Zuverlässigkeit von Lötstellen
• Für die klassischen Weichlötverbindungen führt die in vielen
Einsatzfällen auftretende typische Beanspruchungsform der
Thermo - Ermüdung zu Schäden in den Lotdepots und kann über die
Größen wie der plastischen (Kriech-) Dehnung bzw. der dissipierten
Energie bewertet werden.
• Eine Voraussetzung dafür sind die Kenntnisse des Kriechverhaltens des
betreffenden Lotwerkstoffes.
• Durch entsprechend standardisierte Stress - Tests soll der reale
Belastungsfall widergespiegelt werden und dabei soll möglichst ein
starker Zeitraffer einen Lebenszyklus durchlaufen.
„Photovoltaik-Modultechnik“ 11. Nov. 2014 15 von 29
Arden-Verfahrenstechnik GmbH
Zuverlässigkeit von Lötstellen
• Thermische Belastung für beschleunigte Zuverlässigkeitstests:
Temperaturauslagerung 150°C / 165°C / 180°C
Temperaturwechsel z.B.:
- 20°C / 85°C oder - 40°C / 125°C oder - 40°C / 150°C
# langsame Wechsel: 5°K/min Rampe Ein - Kammerschrank
# Schockwechsel: Umlagerung < 10 s Zwei - Kammerschrank
• Je nach Technologie werden als etablierte Prüfbelastungen
1000, 2000 bis 3000 Zyklen durchgeführt und der Fortschritt der
Degradation ermittelt.
„Photovoltaik-Modultechnik“ 11. Nov. 2014 16 von 29
Arden-Verfahrenstechnik GmbH
Jede Stressart bewirkt in den Lötverbindungen den Ablauf:
Deformation
elastisch und inelastisch
Degradation
Gefüge-Lücken→Anrisse→Bruch
Ausfall
Verlust der Integrität
Stressarten:
1. Temperaturwechselbeanspruchung2. Temperaturschock3. Schwingung (Vibration)4. Stoß (mech.) Schock bzw. Fallprüfung5. Kombinierter Stress
Bei den diversen
Stressarten ergeben sich
prinzipielle Unterschiede
in den Degradations-
mechanismen!
„Photovoltaik-Modultechnik“ 11. Nov. 2014 17 von 29
Abbildung 25 Abbildung 26Abbildung 27
Arden-Verfahrenstechnik GmbH
Durchführung
Ein Temperaturwechsel - Zyklus kann in der Regel mit den folgenden sechs Größen beschrieben werden:
1. obere Haltetemperatur To
2. untere Haltetemperatur Tu
3. Übergangszeitspanne für Tu – To tuo
4. Übergangszeitspanne für To – Tu tou
5. Haltedauer oben to
6. Haltedauer unten tu
Erfahrungs- und Plausibilitätssätze:
Maßgeblich für die Lebensdauer der Lötverbindungen sind die Größen Tu + To.
Die Größen Tu und To bestimmen die maximal mögliche Verformung der
Lötverbindungen im gegebenen Zyklus. Dabei erreicht die reale Verformung nur einen
Teil dieses Verformungswertes. Die Kriechverformung hat den ganz überwiegenden
Anteil an der Verformung. Die Haltedauer to bestimmt, welche Kriechverformung sich bei
der gegebenen Kriechgeschwindigkeit (Temperatur, Kriechspannung) einstellt.
Da die Kriechfreudigkeit der bleifreien Lote unterschiedlich ist, im Allgemeinen
geringer als die von Sn37Pb, folgen daraus entsprechende unterschiedliche
Mindestwerte für die Haltedauer bis zum Erreichen eines gewünschten hohen
Prozentsatzes des max. möglichen Verformungswertes in der Validationsphase.
„Photovoltaik-Modultechnik“ 11. Nov. 2014 18 von 29
Abbildung 29
Abbildung 28
Arden-Verfahrenstechnik GmbH
Degradation der Lötverbindungen–Grundvorstellung gS = Globale Scherung
Beispiel: Zweipoliges keramische SMT – Bauelement
Lotspalt typisch
20 – 50µm
Keramikvielschicht-KondensatorTCE = 8ppm/KAnschlussmetallisierung
LotlegierungTCE zwischen15 und 23 ppm/K
Cu - LandeflächeTCE zwischen(Teil des Leiterbildes)
Leiterplatte / BasismaterialFR4 - TCE = 15...20 ppm/K
In erster Näherung die Lebensdauer bestimmende Größe für
SMT – Lötverbindungen bei Temperaturzykel – Alterung:
gS = (TCES - TCEC) * (TH - TL) * l0 / h
Es gilt die im Zyklus real erreichte Scherung!
TCES: TCE substratTCECS: TCE ComponentTH = obere
ZyklustemperaturTCE = Temp. Coeff.
Expansionl0 = Bezugslängeh = LötspaltweitegS = globale Scherung
„Photovoltaik-Modultechnik“ 11. Nov. 2014 19 von 29
Abbildung 30
Lo
Arden-Verfahrenstechnik GmbH
Basis-Stress - Temperaturwechsel Degradation der Lötverbindungen – Grundvorstellung 2
(**) X = (αs − αc) ∗ (ϑH−ϑL) ∗ l0 / h / A Dimension: [1 /mm²] oder [% /mm²]
freie globale ScherungX: Ist die freie Scherung, bezogen auf den tragenden Querschnitt der Lotfüllung.
(Diese Definition von X berücksichtigt nicht den lokalen Mismatch!)
αs: TCE (Thermal Coefficient of Expansion) der Leiterplatte
αc: TCE des Bauelementes
ϑH: Obere Zykeltemperatur
ϑL: Untere Zykeltemperatur
l0: Größte Distanz 'neutraler Punkt – Lötverbindung' des SMD (DNP)
h: Lotspaltdicke
A: Schwächster Querschnitt der Lotfüllung, gegeben durch die Bruchfläche bei der Ermüdung
BGA - Solderball
schwächster
Querschnitt
zum Interposer -
Rissinitiierung
„Photovoltaik-Modultechnik“ 11. Nov. 2014 20 von 29
Abbildung 32Abbildung 31
Arden-Verfahrenstechnik GmbH
Aspekte der Rissinitiierung
Die real erreichte
inelastische
Verformung der
Lotdepots ist im
Wesentlichen eine
Kriechverformung.
SnPb
ist kriechfreudiger
als alle heute
relevanten
bleifreien Lote.
„Photovoltaik-Modultechnik“ 11. Nov. 2014 21 von 29
Abbildung 37
Sn37Pb - Lot SAC - bleifrei Lot
Abbildung 33 Abbildung 34Abbildung 35
Abbildung 36
Abbildung 38
Arden-Verfahrenstechnik GmbH
Lebensdaueraussagen
• Im Zuge der RoHS - Umsetzung sind für die Auswahl der geeigneten
bleifreien Lotwerkstoffe eine Vielzahl an Basisuntersuchungen
durchgeführt worden.
• Der bleihaltige Lotwerkstoff Sn37Pb und Variationen wurden i.d.R. als
Referenzwerkstoffe mit in die Untersuchungen einbezogen und so
existieren umfangreiche Datensätze.
• Das Verständnis für die Alterungsmechanismen, die Testmethodik und
die daraus ableitbaren Prognostikdaten haben einen immensen
Kenntniszuwachs erfahren.
„Photovoltaik-Modultechnik“ 11. Nov. 2014 22 von 29
Arden-Verfahrenstechnik GmbH
Fortsetzung
• Der Vergleich zweier Lote stößt aber auf Schwierigkeiten.
Es müssen alle Einflussgrößen auf die Lebensdauer einbezogen
werden.
• Das Ranking von Lotwerkstoffen im Vergleich kann je nach Typ des
Bauelementes, der Zykluseinstellung sowie Art der Auswertung im
Ergebnis recht unterschiedlich ausfallen.
• Der Vergleich wird schwieriger, wenn weitere Stressarten zum
Temperaturwechsel hinzukommen.
„Photovoltaik-Modultechnik“ 11. Nov. 2014 23 von 29
Arden-Verfahrenstechnik GmbH
„Wenn der Markt bleifreie Produkte fordert“
1. Man definiere zuerst immer die eigenen Anforderungen, weil hiervon ganz
maßgeblich Konzept, Vorgehensweise und Aufwand bestimmt werden.
Abgleich mit den eigenen Ressourcen.
2. Will man die eigenen Produkte hinsichtlich ihrer Zuverlässigkeit validieren
oder optimieren:
Man wird hierzu bereits existierende Untersuchungen heranziehen mit
möglichst vielen Übereinstimmungen mit den eigenen Produkten
(Lote, Lötverfahren, Bauelemente, Leiterplatte, Leiterplattenoberfläche)
und mit den eigenen Untersuchungsverfahren abgleichen
(Stressart, Stresszyklus, Ausfallkriterium, Auswertungsverfahren).
„Photovoltaik-Modultechnik“ 11. Nov. 2014 24 von 29
Arden-Verfahrenstechnik GmbH
3. Nach dem derzeitigen Stand des Wissens müssen Qualifikationen
praktisch durchgeführt werden,
die Erfahrungen reichen nicht aus für „Inter- und Extrapolationen“.
In dieser Phase sind „Einsparungen“ nicht ratsam.
„Photovoltaik-Modultechnik“ 11. Nov. 2014 25 von 29
Arden-Verfahrenstechnik GmbH
Ausblick
Die Anforderungen an die Leistungsdaten der Elektronikkomponenten
werden weiter steigen:
• Das bedeutet zunehmend größere Massen
in der Leiterplattentechnologie durch
hochlagige Multilayer
• Leiter mit Dickkupfer und elektrisch
leistungsstarke Bauelemente,
sowie angepasste Anschlussstrukturen
• Zunahme der Selektivlötverfahren.
„Photovoltaik-Modultechnik“ 11. Nov. 2014 26 von 29
Abbildung 39
Arden-Verfahrenstechnik GmbH
Fortsetzung
• Erfordernis der Erhöhung der Temperaturniveaus in den Lötprozessen
• Der Vorteil des niedrigeren Schmelzpunktes von Sn37Pb geht verloren
durch zunehmende thermische Belastung der verbauten Komponenten, -
dadurch wieder die Gefahr der thermischen Vorschädigung!
„Photovoltaik-Modultechnik“ 11. Nov. 2014 27 von 29
Abbildung 40Abbildung 41
Abbildung 42
Arden-Verfahrenstechnik GmbH
Zum Schluss
Stress- und Degradation sind nicht vermeidbar, aber hinausschiebbar!
In der Realität gilt die Regel, basierend auf Erfahrungswerten:
Die Belastbarkeit der Lötverbindungen ist im Allgemeinen
deutlich größer
als die reale Belastung der Lötverbindungen im Feld.
„Photovoltaik-Modultechnik“ 11. Nov. 2014 28 von 29
Arden-Verfahrenstechnik GmbH
Ich machte mich auf den Weg,
der Sache auf den Grund zu gehen,
...seitdem bin ich noch immer unterwegs !
[Ben Witter]
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!
„Photovoltaik-Modultechnik“ 11. Nov. 2014 29 von 29