Arzneimitteltherapie in der Palliativmedizin: … 1 Hydromorphon Palladon® injekt 2 mg/10 mg/100 mg...

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Arzneimitteltherapie in der Palliativmedizin: kontinuierlich sicher durch pharmazeutische Beratung - Studienprotokoll CAMPUS GROSSHADERN KLINIK UND POLIKLINIK FÜR PALLIATIVMEDIZIN DIREKTORIN: PROF. DR. CLAUDIA BAUSEWEIN Rémi C., Bauer D., Sandhu M., Bausewein C. 1 Klinikum der Universität München, Klinik und Poliklinik für Palliativmedizin, München Hintergrund Der Einsatz von Medikamenten in der Palliativmedizin erfordert ein spezialisiertes pharmakologisches Wissen. Unsicherheiten hinsichtlich Medikationsauswahl und kombination werden verstärkt durch den in der Palliativmedizin häufigen Off-Label Use vieler Medikamente und der relativ dünnen Evidenzlage. Aus diesem Grund wurde schon vor mehreren Jahren in Kooperation mit der Apotheke des Klinikums Großhadern in der Klinik für Palliativmedizin eine pharmazeutische Beratung für die Palliativstation und das spezialisierte ambulante Palliativteam (SAPV) eingerichtet. Die pharmazeutische Begleitung der Arzneimitteltherapie kann u.a. helfen, bedenkliche Arzneimittel zu identifizieren und geeignete Medikamente auszuwählen. Ziel Ziel dieses Projektes ist die Entwicklung und Evaluation von Wirksamkeit und Kosten einer sektorenübergreifenden pharmazeutischen Begleitung von Palliativpatienten im Rahmen eines pharmazeutischen Interventionspfades. 2) Evaluation der praktischen Umsetzung des Interventionspfades inkl. Erfassung der Outcome-Parameter im Rahmen einer Feasibilitätsstudie. Die Evaluation erfolgt als nicht-randomisierte, kontrollierten Studie mit zwei Parallelgruppen (Standardbehandlung + pharmazeutische Intervention) an unterschiedlichen Standorten. Die einzelnen Schritte des pharmazeutischen Interventionspfades werden auditiert. Zudem wird überprüft, ob die Datenerhebung problemlos möglich ist und die Endpunkte adäquat gewählt sind. Eventuell notwendig werdende Nachbesserungen können durchgeführt werden. Ergebnisse Der Interventionspfad (s. Abb. 1) beinhaltet u.a. eine Arzneimittelanamnese inkl. Interaktionscheck im Rahmen der stationären Aufnahme, die kontinuierliche Begleitung des Medikationsregimes und die Vorbereitungen der Entlassung durch Schulung von Patienten bzw. Angehörigen und enge Rücksprache mit Hausarzt und Hausapotheke. Die Bestimmung der Symptomlast als primären Endpunkt erfolgt mithilfe der Integrated Palliative Outcome Scale (IPOS). In Zusammenarbeit mit: Diskussion Die pharmazeutische Begleitung der Arzneimitteltherapie kann u.a. helfen, unnötige Arzneimittel zu identifizieren und geeignete Medikamente auszuwählen. So kann möglicherweise kann die Symptomlast positiv beeinflusst werden. Die pharmazeutische Beratung in der Palliativmedizin verspricht einen Nutzen für Patienten und Ärzte. Die Effektivität einer solchen Beratung muss erst evaluiert werden. Diese Machbarkeitsstudie dient als Vorbereitung für eine randomisierte, kontrollierte Studie mit adäquater Power. Methoden Da es sich bei dem pharmazeutischen Interventionspfad um eine komplexe Intervention handelt, erfolgt die Entwicklung und Evaluation entsprechend der Empfehlungen des britischen Medical Research Council MRC . 1) Ausarbeitung der Intervention und Bestimmung der Outcome Parameter basierend auf Erfahrungen aus klinischer Arbeit, Expertenbefragung und wissenschaftlichen Erkenntnissen. OTC „Over-the-Counter“; ohne Rezept erhältliche Medikamente PallAZ Palliativmedizinisches Arzneimittelinformationzentrum: stellt Informationen zur Arzneimitteltherapie für Ärzte und Apotheker zur Verfügung Arzneimittel- anamnese Aufenthalt Krankenhaus Entlassplanung poststationär Pharmakotherapeutische Begleitung Pharmako- therapeutische Beratung Entlassung Aufnahme Palliativstation Ambulanter Bereich Erfassung aller Medikamente (inkl.OTC, Nahrungsergänzung) Beurteilung von Indikationen Beurteilung patienten- individuelles Risikoprofil Kontinuierliche Begleitung der stationären Arzneimitteltherapie, u.a. Erfassung und Bewertung arzneimittelbezogener Probleme Bewertung neuer Medikamente Beratung Substanzauswahl Dosismodifikationen (z.B. Organinsuffizienz) Beratung alternative Applikationswege Erstellung Medikationsplan Schulung Patient/Angehörige Kontaktaufnahme (Haus-) Arzt Kontaktaufnahme Hausapotheke PallAZ ggf. Nachschulung Patient/Angehörige Abb.1: Pharmazeutischer Interventionspfad 10. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Palliativmedizin Düsseldorf 24.-27. Juni 2014

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Arzneimitteltherapie in der Palliativmedizin: kontinuierlich sicher durch pharmazeutische Beratung - Studienprotokoll

CAMPUS GROSSHADERN KLINIK UND POLIKLINIK FÜR PALLIATIVMEDIZIN

DIREKTORIN: PROF. DR. CLAUDIA BAUSEWEIN

Rémi C., Bauer D., Sandhu M., Bausewein C.

1Klinikum der Universität München, Klinik und Poliklinik für Palliativmedizin, München

Hintergrund

Der Einsatz von Medikamenten in der Palliativmedizin erfordert

ein spezialisiertes pharmakologisches Wissen. Unsicherheiten

hinsichtlich Medikationsauswahl und –kombination werden

verstärkt durch den in der Palliativmedizin häufigen Off-Label

Use vieler Medikamente und der relativ dünnen Evidenzlage.

Aus diesem Grund wurde schon vor mehreren Jahren in

Kooperation mit der Apotheke des Klinikums Großhadern in der

Klinik für Palliativmedizin eine pharmazeutische Beratung für

die Palliativstation und das spezialisierte ambulante

Palliativteam (SAPV) eingerichtet. Die pharmazeutische

Begleitung der Arzneimitteltherapie kann u.a. helfen,

bedenkliche Arzneimittel zu identifizieren und geeignete

Medikamente auszuwählen.

Ziel

Ziel dieses Projektes ist die Entwicklung und Evaluation von

Wirksamkeit und Kosten einer sektorenübergreifenden

pharmazeutischen Begleitung von Palliativpatienten im

Rahmen eines pharmazeutischen Interventionspfades.

2) Evaluation der praktischen Umsetzung des

Interventionspfades inkl. Erfassung der Outcome-Parameter im

Rahmen einer Feasibilitätsstudie. Die Evaluation erfolgt als

nicht-randomisierte, kontrollierten Studie mit zwei

Parallelgruppen (Standardbehandlung + pharmazeutische

Intervention) an unterschiedlichen Standorten.

Die einzelnen Schritte des pharmazeutischen

Interventionspfades werden auditiert. Zudem wird überprüft, ob

die Datenerhebung problemlos möglich ist und die Endpunkte

adäquat gewählt sind. Eventuell notwendig werdende

Nachbesserungen können durchgeführt werden.

Ergebnisse

Der Interventionspfad (s. Abb. 1) beinhaltet u.a. eine

Arzneimittelanamnese inkl. Interaktionscheck im Rahmen der

stationären Aufnahme, die kontinuierliche Begleitung des

Medikationsregimes und die Vorbereitungen der Entlassung

durch Schulung von Patienten bzw. Angehörigen und enge

Rücksprache mit Hausarzt und Hausapotheke. Die

Bestimmung der Symptomlast als primären Endpunkt erfolgt

mithilfe der Integrated Palliative Outcome Scale (IPOS).

In Zusammenarbeit mit:

Diskussion

Die pharmazeutische Begleitung der Arzneimitteltherapie kann

u.a. helfen, unnötige Arzneimittel zu identifizieren und

geeignete Medikamente auszuwählen. So kann

möglicherweise kann die Symptomlast positiv beeinflusst

werden. Die pharmazeutische Beratung in der Palliativmedizin

verspricht einen Nutzen für Patienten und Ärzte. Die Effektivität

einer solchen Beratung muss erst evaluiert werden. Diese

Machbarkeitsstudie dient als Vorbereitung für eine

randomisierte, kontrollierte Studie mit adäquater Power.

Methoden

Da es sich bei dem pharmazeutischen Interventionspfad um

eine komplexe Intervention handelt, erfolgt die Entwicklung und

Evaluation entsprechend der Empfehlungen des britischen

Medical Research Council MRC .

1) Ausarbeitung der Intervention und Bestimmung der

Outcome Parameter basierend auf Erfahrungen aus

klinischer Arbeit, Expertenbefragung und wissenschaftlichen

Erkenntnissen.

OTC – „Over-the-Counter“; ohne Rezept erhältliche Medikamente

PallAZ – Palliativmedizinisches Arzneimittelinformationzentrum: stellt Informationen zur Arzneimitteltherapie für Ärzte und Apotheker zur Verfügung

Arzneimittel-

anamnese

Aufenthalt Krankenhaus

Entlassplanung

poststationär

Pharmakotherapeutische

Begleitung

Pharmako-

therapeutische

Beratung

Entlassung Aufnahme Palliativstation Ambulanter Bereich

• Erfassung aller

Medikamente (inkl.OTC,

Nahrungsergänzung)

• Beurteilung von

Indikationen

• Beurteilung

patienten-

individuelles

Risikoprofil

Kontinuierliche Begleitung der stationären Arzneimitteltherapie,

u.a.

• Erfassung und Bewertung arzneimittelbezogener Probleme

• Bewertung neuer Medikamente

• Beratung Substanzauswahl

• Dosismodifikationen (z.B. Organinsuffizienz)

• Beratung alternative Applikationswege

• Erstellung

Medikationsplan

• Schulung

Patient/Angehörige

• Kontaktaufnahme

(Haus-) Arzt

• Kontaktaufnahme

Hausapotheke

• PallAZ

• ggf.

Nachschulung

Patient/Angehörige

Abb.1: Pharmazeutischer Interventionspfad

10. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Palliativmedizin Düsseldorf 24.-27. Juni 2014

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Arzneimitteltherapiesicherheit in der Infusionstherapie

CAMPUS GROSSHADERN KLINIK UND POLIKLINIK FÜR PALLIATIVMEDIZIN

DIREKTORIN: PROF. DR. CLAUDIA BAUSEWEIN

Rémi C.1, Kieslich K.2, Marheineke A.-K.2, Bauer D.1, Bausewein C.1

1Klinikum der Universität München, Klinik und Poliklinik für Palliativmedizin, München 2Julius-Maximilians-Universität, Institut für Pharmazie und Lebensmittelchemie, Würzburg

Hintergrund

Die Mischung von ≥ 2 Arzneimitteln in einer Pumpe zur

kontinuierlichen Infusion gehört zur gängigen Praxis in der

Palliativmedizin. Das Mischen ist jedoch nicht bedenkenlos

möglich, u.a. da es zu Kompatibilitäts- und Stabilitäts-

problemen kommen kann. Die verfügbaren Daten zu

Kompatibilität und Stabilität palliativmedizinisch relevanter

Arzneimittelmischungen sind sehr begrenzt und oftmals nicht

auf deutsche Substanzen übertragbar. Folgen der

unzureichenden Datenlagen können Gefährdung des

Patienten und des Therapieerfolges sowie Probleme bei der

Herstellung aufgrund von Haftungsfragen sein.

Abb.1: Auszüge aus dem Handbuch zu

Arzneimittelkombinationen in der

palliativmedizinischen Infusionstherapie

Ziel

Ziel dieser Studie war es, verfügbare Kompatibilitäts- und

Stabilitätsdaten gängiger Arzneimittelmischungen zu erfassen

und weitere Daten zu erheben.

Ergebnisse

1) Es wurden 13 Substanzen identifiziert, die regelmäßig auf

der Palliativstation als parenterale Dauerinfusion zum Einsatz

kommen (u.a. Opioide, Benzodiazepine, Neuroleptika), s. Abb.1

2) Nur für eine begrenzte Anzahl an möglichen Kombinationen

konnten Kompatibilitäts- und Stabilitätsdaten identifiziert

werden. Die ermittelten Daten wurden in einem Handbuch

zusammengefasst. Für jede Substanz wurde eine eigene

Monographie erstellt, zusätzlich wurden die verfügbaren Daten

(Kombination aus 2 Substanzen) in einer Übersichtstabelle

zusammengefasst. (s.Abb.1)

3) Im neuen Verordnungs- und Dokumentationsbogen für

Infusionstherapien (s. Abb. 2 ) wurden weitere Kontrollen der

Infusionstherapie ergänzt. So erfolgen nun beispielsweise

zusätzliche visuelle Kontrollen von Infusionslösung und

Infusionssystem nach ungefähr der halben Laufzeit.

Diskussion

Die Mischungen von Medikamenten in der Palliativmedizin ist

tägliche Praxis, aber die Datenlage ist begrenzt. Weitere

Erkenntnisse zu Mischungen von 2 und mehr Substanzen

müssen gewonnen werden um die Infusionstherapie in der

Palliativmedizin sicher und effektiv zu gestalten. Mithilfe des

neuen Dokumentationsbogens sollen verwendete Mischungen

systematisch erfasst und mithilfe standardisierter

Überwachungsparameter kontrolliert werden. Die so erhobenen

Daten sollen in einer Datenbank zusammengetragen werden.

Im nächsten Schritt sollen Daten weiterer Substanzen ergänzt

und auch anderen Versorgern zugänglich gemacht werden.

Methoden

1) Erfassung von Substanzen und Arzneimittelmischungen

zur Infusionstherapie, die auf einer Palliativstation häufig

eingesetzt werden.

2) Literaturrecherche in PubMed, der Syringe Driver

Database auf www.palliativedrugs.com und Trissel‘ IV-

ChekTM. Zusammenstellung der ermittelten

Kompatibilitäts- und Stabilitätsdaten, definieren wichtiger

Kontrollparameter.

3) Modifikation des Verordnungs- und Dokumentations-

bogens für Infusionstherapien entsprechend der

Ergebnisse von 2) und nach multiprofesionellem

Austausch.

1

1

Hydromorphon

Palladon® injekt 2 mg/10 mg/100 mg

Indikation

Starke und stärkste Schmerzen bei Patienten

aller Altersgruppen.1

Stabiliät

0,9% NaCl-Lösung: 1,5gm/ml Lösung in 0,9%-

NaCl-Lsg ist 60Tage bei 23°C und Licht stabil2

Inkompatibilität

Inkompatibel mit: Dexamethason,

Levetiracetam, Octreotid, Piritramid

Kompatibiliät

(einzeln)

Kompatibel mit: Butylscopolaminbromid,

Midazolam

Kompatibel mit Einschränkungen :

Haloperidol, Levomepromazin, Metamizol,

Metoclopramid,

Details: siehe Tabelle unten

zugelassene

Applikations-

wege

Intravenös, subkutan als Injektion oder auch

als kontinuierliche Infusion1

zugelassenen

Trägerlösung

Keine Angaben, da fertige Injektionslösung1

Weitere Bestandteile: Ampulle enthält Wasser

für Injektionszwecke, Natriumchlorid,

Citronensäure-Monohydrat, Natriumcitrat

2H2O, Natriumhydroxid-Lösung(0,4%),

Salzsäure 0,36%,1

Off-label-use

Lagerung

Die Ampullen in der Faltschachtel

aufbewahren, um sie vor Licht zu schützen.1

Hydromorphon

(= Palladon®)

Konzentration

(mg/mL)

Trägerlösung Kompatibilität Zeit

Kompatibel

Butylscopolamin-

bromid

(=Buscopan®)

X: 8,00 NaCl Physikalisch 24h Ja2

Y: 0,13

Dexamethason Widersprüchliche Angeben in der Literatur; wegen Gefahr der

Präzipitatbildung ist von einer Mischung der Komponenten abzuraten

Haloperidol X: 0,06 NaCl Physikalisch 24h Ja

Y: 2,22-2,78

X: 1,00-5,00 Aqua Physikalisch 24h !

Y: 1,00

X: 1,00-5,00 Aqua Physikalisch 24h !

Y: 10,00

X: 0,20 G5% Physikalisch 24h !

Y: 0,50

Levetiracetam

(= Keppra®)

Nein3

Levomepromazin

(= Neurocil®)

X: 0,20 G5% Physikalisch 24h !

Y: 0,50

X: 10,00 Aqua Physikalisch,

Chemisch

7d !

Y: 10,00

Levomethadon

(= L-Polamidon®)

Keine Info4

Metamizol

(= Novaminsulfon-

ratiopharm®)

X: 60,00 Keine Angabe;

Empfehlung:

Aqua

Kompatibel

über Y-Stück

Keine

Anga

be

!5

Y: 0,40 < 5,00

X: 60,00 Physikalisch 2d !5

Y: 5,00- 29,00

X: 40,00 Physikalisch 4d !5

Y. 30,00

MCP X: 15,00 Aqua Physikalisch,

Chemisch

24h !

Y: 10,00-20,00

Midazolam X: 0,28 NaCl Physikalisch 24h

Ja

Y: 1,00

X: 0,56 NaCl Physikalisch 24h Ja

Y: 1,67

X: 0,10-0,50 NaCl Physikalisch,

Chemisch

23d Ja

Y: 2,00

X: 0,10-0,50 NaCl Physikalisch,

Chemisch

23d Ja

Y: 20,00

Morphin Keine Info6

Octreotid Nein7

Piritramid Nein8

Abb.2: Ausschnitt aus dem neuen Verordnungs-

und Dokumentationsbogen für Infusionstherapien

10. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Palliativmedizin Düsseldorf 24.-27. Juni 2014

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DIREKTORIN: PROF. DR. CLAUDIA BAUSEWEIN

Die Rolle des Apothekers in der Palliativmedizin

Hintergrund

Die medikamentöse Behandlung belastender Symptome ist

essentiell in der Versorgung von Palliativpatienten. Apotheker

nehmen eine zentrale Position in der Arzneimittelversorgung

ein, da fast alle Arzneimittel letztendlich vom Apotheker an den

Patienten abgegeben werden. Zudem haben Apotheker

Expertise in vielen Fragen rund um die Arzneimitteltherapie,

sind in öffentliche Apotheken wichtige Ansprechpartner und

Vertraute für Patienten sowie deren Angehörige und

übernehmen eine entscheidende Funktion in der Beratung und

Schulung von Palliativpatienten, deren Angehörigen sowie von

Ärzten und Pflegenden zur Arzneimitteltherapie. Dadurch helfen

sie Wirksamkeit, Sicherheit und Compliance in der

Arzneimitteltherapie zu erhöhen. In Deutschland scheinen

Apotheker jedoch noch relativ wenig in palliativmedizinische

Versorgungsstrukturen eingebunden zu sein.

Ziele

Untersuchung der Wahrnehmung der eigenen professionellem

Rolle deutscher Apotheker in der Palliativversorgung sowie

Gründe für oder gegen ein aktives Engagement in diesem

Bereich. Zudem sollen Faktoren eruiert werden, die die aktive

Teilnahme von Apotheker an der Versorgung von

Palliativpatienten erleichtern oder erschweren.

Methoden

Internetbasierte Befragung im Querschnittdesign von

Apothekern aus 4 Bundesländern mittels eines eigens

entwickelten Fragebogens. Der Fragebogen war nur über

direkten Link zugänglich.

Teilnehmer: Apotheker, die in einer öffentlichen Apotheke, im

Krankenhaus oder einem vergleichbaren Arbeitsumfeld tätig

sind.

Rekrutierung: Versendung einer E-Mail Einladung über die

jeweiligen Landesapothekerkammern. Zwei Erinnerungsmails

nach 4 und 8 Wochen. Als Anreiz für die Teilnahme wurden 3

Fachbücher verlost.

Ergebnisse

Die Einladung wurde über die jeweilige

Landesapothekerkammer an ca. 2022 Apotheker aus Bayern,

Sachsen, Mecklenburg-Vorpommern und Westfalen-Lippe

versendet.

184 Apotheker nahmen an der Befragung teil (Rücklaufquote

9,1%), überwiegend aus öffentlichen Apotheken. Die große

Mehrheit (90%) sieht eine Rolle für den Apotheker in der

Versorgung von Palliativpatienten. Der Informationsbedarf von

Patienten, Angehörigen, Pflege und Ärzten hinsichtlich

Arzneimitteln wurde als hoch eingestuft. Gleichzeitig fühlte sich

ein großer Teil (32%) der Befragten nicht gut vorbereitet für die

Beratung in diesem Bereich. 30% beschreiben sich selbst

bereits als in die Palliativversorgung involviert. Barrieren und

Erleichterungen für die intensivere Teilnahme an der

Versorgung von Palliativpatienten sind in Abb. 1 dargestellt.

Die Bereitschaft für ein größeres Engagement in Zukunft ist bei

den meisten Befragten (85%) hoch (s. Abb 2).

Abb.1 Barrieren und Erleichterungen für die intensivere

Teilnahme an der Versorgung von Palliativpatienten [%]

Zusammenfassung

Apotheker können einen positiven Beitrag zur Versorgung von

Palliativpatienten leisten. Die Bereitschaft für ein Engagement

über die reine Arzneimittelversorgung hinaus ist gegeben.

Allerdings scheint Unterstützungsbedarf notwendig zu sein,

damit (deutsche) Apotheker ihre Rolle in der

Palliativversorgung finden.

.

„Konkreter Ansprechpartner zur Arzneitherapie für Palliativpatienten

(Rückfragen bei Unsicherheiten, Dosierung). Beratung des Arztes in der

Medikamentenversorgung und bei der Medikamentenauswahl.“

„Produktberatung (Arznei, Hilfs-und Verbandmittel), auch bezüglich

Auswahl hinsichtlich Packungsgrößen und Kostenfaktor für

Krankenkassen und besonders auch finanzielle Belastung der

Betroffenen., wichtig auch für Standardisierung der Koffer im

Pflegeteam (Arzneimittelsicherheit) und Berücksichtigung individueller

Bedürfnisse der Patienten“

„Koordination der Arzneimitteltherapie, auch logistisch v.a. bei

Behandlung durch verschiedene Ärzte“

Rémi C., Bausewein C.

Klinikum der Universität München, Klinik und Poliklinik für Palliativmedizin, München

Abb. 2: Rolle für den Apotheker und zukünftiges

Engagement [%]

Die von den Teilnehmern genannten, möglichen Beiträge zur

Versorgung von Palliativpatienten betrafen verschiedenste

Bereiche des pharmazeutischen Arbeitens (s. Kasten).

10. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Palliativmedizin Düsseldorf 24.-27. Juni 2014

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Background To improve the management of refractory breathlessness in patients with advanced malignant disease, the German Assocation for

Palliative Medicine initiated the development of an evidence based palliative care guideline for cancer patients including a guideline on

breathlessness.

Aim To develop an evidence and consensus based guideline for the management of refractory breathlessness for patients with advanced

malignant disease.

Development of a National Guideline for Refractory

Breathlessness in Cancer Patients

Bausewein C. 1, Simon S. T.2, Geffe V.2,, Heigener D. F.3, Jehser T.4, Kloke M.5, Kranz-Opgen-Rhein B.6, Krumm N.7, von Leupoldt A.7, Loquai C.9, Nehls

W.10, van Oorschot B.11, Riha S.12, Steins M.13, Thomas M.13, Wollenberg B.14, Pralong A.2, Voltz R.2, Magnussen H.15 on behalf of the German Guideline

Group Palliativ Care. (Reg. No. 128-001OL) 1University Hospital Munich, Department for Palliative Medicine, Munich, Germany, 2University Hospital of Cologne, Department of Palliative Medicine, Clinical Trials Unit (BMBF

01KN1106), and Centre for Integrated Oncology (CIO) Cologne/Bonn, Cologne, Germany, 3Hospital Grosshansdorf, Lung clinic, Grosshansdorf, Germany, 4Hospital

Havelhoehe,Department of Palliative Medicine, Havelhoehe, Germany, 5Kliniken Essen-Mitte, Center for Palliative Medicine, Essen, Germany, 6Marienhospital Aachen,

Diagnostik- und Therapiezentrum, Aachen, Germany, 7RWTH Aachen University, Department of Palliative Medicine, Aachen, Germany, 8KU Leuven, Research Group Health

Psychology, Leuven, Belgium, 9University of Mainz, Department of Dermatology, Mainz, Germany, 10HELIOS Klinikum Emil von Behring,Department of Pneumology, Heckeshorn,

Germany, 11University Hospital of Würzburg,Interdisciplinary Center for Palliative Medicine, Würzburg, Germany, 12Fachkrankenhaus Coswig GmbH, Centre for Pulmonary

Diseases and Thoracic Surgery, Coswig, Germany, 13University of Heidelberg, Thoraxklinik, Heidelberg, Germany, 14University of Lübeck, Department of Otorhinolaryngology,

Head and Neck Surgery and Plastic Surgery, Lübeck, Germany, 15Pulmonary Research Institute at Lung Clinic Grosshansdorf, Germany

Methods Experts from various clinical (medical, nursing and

physiotherapy) and research backgrounds developed key

questions in an initial consensus process. Current evidence from

existing guidelines and systematic reviews (including updates)

was collected and new systematic reviews on the role of steroids

and sedative drugs were conducted. Based on this evidence and

clinical experience, recommendations were developed and

formulated dependent on level of evidence (according to SIGN)

or expert consensus with the following graduation: 1) highly

recommended; 2) recommended; 3) optional. The

recommendations were then reviewed and adapted in an online

Delphi consensus process until agreement of at least 75% was

reached.

Conclusion This evidence and consensus based guideline will hopefully improve the care of breathless cancer patients in Germany. An international

adaptation of the guideline is planned.

Acknowledgement: We are grateful to all experts who were committed to the development of this evidence-based guideline. The project is funded by the German Guideline

Programm Oncology (GGPO), in particular by the German Cancer Aid.

Results The guideline covers 20 recommendations on assessment and

therapy of the underlying mechanisms (n=5), pharmacological

therapy (n=9), non-pharmacological measures (n=4) and care in

the dying phase (n=2).

This guideline was finalized in a national consensus conference

in November 2013 and will be published later in 2014 as part of

the complete German Guideline for Palliative Care for Cancer

Patients.

Topic Evidence based

Rec

Consensus

based Rec

Assessment 3

Therapy of under-

lying mechanisms 2

Pharmacological

therapy

Opioids 3

Benzodiazepines 2

Phenothiazines &

antidepressants 2

Steroids 2

Non-

pharmacological

measures

General measures 1

Cool air draft 1

Rollator 1

Oxygen 1

Dyspnoea in the

terminal phase 2

Example for an evidence based recommendation

Oral or parenteral opioids shall be utilised for symptomatic alleviation of dyspnoea among patients with cancer and dyspnoea. Grade of

recommendation A; Level of evidence 1+

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BreathEase - Randomisierte kontrollierte Studie zur Evaluation einer multiprofessionellen Atemnotambulanz für Patienten mit fortgeschrittenen Tumor- und chronischen Erkrankungen

CAMPUS GROSSHADERN KLINIK UND POLIKLINIK FÜR PALLIATIVMEDIZIN

DIREKTORIN: PROF. DR. CLAUDIA BAUSEWEIN

Prof. Dr. C. Bausewein PhD MSc¹, Dr. M. Schunk MPH¹, Prof. Dr. R.M. Huber², Prof. U. Mansmann³ , PD Dr. E. Rehfuess³, Dr. U. Berger³, H. Seidl4, Prof. Dr. R. Holle4, Dr. Sara Booth MD5, Prof. Irene J Higginson6 ¹Klinik und Poliklinik für Palliativmedizin, Klinikum der Universität München ²Sektion Pneumologie Innenstadt u. Thorakale Onkologie, Medizinische Klinik und Poliklinik V, Klinikum der Universität München ³Institut für medizinische Informationsverarbeitung, Biometrie und Epidemiologie, Ludwig-Maximilians-Universität München 4Institut für Gesundheitsökonomie und Management im Gesundheitswesen, Helmholtz Zentrum München 5 Addenbrooke's Hospital Cambridge, UK 6 Cicely Saunders Institute, King's College London, UK

Ziel: Evaluation der Wirksamkeit und der Kosteneffektivität einer multi-professionellen Atemnotambulanz auf den Umgang mit und das Beherrschen von Atemnot und auf die Lebensqualität von Patienten mit fortgeschrittenen Tumor- oder anderen chronischen Erkrankungen.

Abb.1: Evaluationsaufbau

Abb.2: Flußdiagramm

• CRQ - Chronic Respiratory Disease Questionnaire • NRS - Numerical Rating Scale • IPOS -Integrated Palliative Outcome Scale • HADS - Hospital Anxiety and Depression Score • EQ-5D-5L + VAS (Patienten und Angehörige) • FIM-P Inanspruchnahme med. Versorgungsleistungen • Medikation • SPPB – Funktionstest • Lungenfunktion • ZBI - Zarit Burden Inventory (Angehörige) • Schlafqualität (Angehörige)

Erhebungsinstrumente:

Konzept der Atemnotambulanz:

Palliativmediziner und Pneumologen bieten im Rahmen von zwei Besuchen der Atemnotambulanz eine Klärung zugrunde-liegender Ursachen der Atemnot, die Optimierung und Erklärung der krankheitsspezifische Therapie, sie sprechen mit den Patienten über deren Erfahrung und Erleben von Atemnot (Atmen, Denken, Aktivität), entwickeln einen Notfallplan und vermitteln Information, insbesondere über nicht-medikamentöse Maßnahmen wie zum Beispiel Handventilatoren. Zur Intervention gehören auch 1-2 Hausbesuche eines Physiotherapeuten zur individuellen Schulung der Patienten und gegebenenfalls Kontakt zu Sozialarbeitern und Psychologen.

Vergleichstudien aus UK: Ergebnisse von Studien in London und Cambridge zeigen, dass der Besuch der Atemnotambulanz zu weniger Belastung durch Atemnot bei gleichzeitiger Kosteneffizienz führt.

Higginson, Bausewein, Reilly et al, Lancet Respir Med, 2014

Farquhar, Prevost, Mc Crone et al, BMC Med, 2014

Laufzeit: Juni 2014 - Mai 2017

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Meaning in life experience at the end of life Validation of the Hindi version of the Schedule for Meaning in Life Evaluation and a cross-cultural comparison between Indian and German palliative care patients

CAMPUS GROSSHADERN KLINIK UND POLIKLINIK FÜR PALLIATIVMEDIZIN

DIREKTORIN: PROF. DR. CLAUDIA BAUSEWEIN

Dorothea Kudla1, Julius Kujur2, Sumanti Tigga2, Prakash Tirkey2, Punita Rai2, Martin Fegg1

Context The experience of meaning in life (MiL) is a major protective factor against feelings of hopelessness and wishes for hastened death in palliative care (PC) patients. However, most instruments for MiL assessment have only been developed in Western countries so far. Little is known about MiL experience in Asian PC patients.

Objectives This study aimed to develop a Hindi version of the Schedule for Meaning in Life Evaluation (SMiLE), test its’ feasibility and validity in Indian PC patients and compare the results to previous SMiLE studies in Germany.

Results A Hindi forward-backward translation of the SMiLE was provided. 258 Indian PC patients took part in the study (response rate, 93.5%). Convergent validity of the SMiLE was found with the World Health Organization Quality of Life-BREF (r=0.17; p=.008) and the Idler Index of Religiosity (public religiousness: r=0.25, p<.001, private religiousness: r=0.29, p<.001). Indian PC patients’ IoW was 65.8±22.1, IoS 68.6±17.4 and IoWS 70.2±17.0. In multivariate analyses of covariance, they differed significantly from German PC patients only in the IoW (IoW: 84.8±11.5, p<.001; IoS: 70.2±19.7, IoWS: 72.0±19.4).

1) Department of Palliative Medicine, University of Munich, Germany.

2) Jesu Ashram, West-Bengal, India.

Conclusion Preliminary results indicate good feasibility and validity of the Hindi version of the SMiLE. MiL experience seems also to be a coping resource for Indian PC patients.

India Germany Differences Age (M±SD) 37.7±14.7 61.8±11.1 t=16.7, p<.001 Gender (♀) 47.3% 51.0% n.s.

School education Without

1-10 years 10-12 years

University degree

63.5% 33.7% 2.4% 0.4%

4.4%

70.0% 20.0% 5.6%

U=3469.5, p<.001

Religion Hindu

Buddhist Muslim

Christian Animist

Non-denominational Other

72.0% 0.8%

10.1% 14.0% 3.1%

- -

- - -

75.0% -

23.0% 2.0%

X2=236.4, p<.001

Table 1: Respondents' characteristics of Indian (n=258) and German (n=100) PC patients

Table 2: SMiLE areas of Indian (n=258) and German (n=100) PC patients. The model is controlled for sample differences in age, gender, education and religion. Methods

Indian PC patients of a hospice for the destitute were eligible to participate in this cross-sectional study. In the SMiLE, respondents individually listed MiL giving areas before rating their satisfaction and importance of these areas. Overall indices of satisfaction (IoS, range 0-100), weighting (IoW, range 0-100) and weighted satisfaction (IoWS, range 0-100) were calculated.

http://www.meaninginlife.info

India Germany Binary logistic regression Category % % Odds Ratio p Family 73.3 80.0 1.4 0.6 Work 50.8 22.0 0.4 0.1 Social commitment

29.8 7.0 0.03 <0.001

Social relations 29.1 43.0 5.9 0.008 Spirituality 20.5 28.0 0.09 <0.001 Partner 19.8 50.0 2.8 0.1 Home/garden 15.9 13.0 1.5 0.7 Leisure 22.9 55.0 2.2 0.2 Satisfaction 10.5 13.0 1.6 0.6 Finances 9.7 6.0 0.3 0.1 Passing on knowledge

7.8 - - -

Hedonism 7.0 14.0 - 1.0 Values 6.2 - - - Health 5.8 29.0 6.1 0.1 Desires 4.7 - - - Connection to community

2.7 - - -

Nature / animals - 39.0 - -

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CAMPUS GROSSHADERN KLINIK UND POLIKLINIK FÜR PALLIATIVMEDIZIN

DIREKTORIN: PROF. DR. CLAUDIA BAUSEWEIN

Characteristics of people with physical and mental disease committing suicide Sybille Kraus¹, Martin Fegg², Claudia Bausewein²

Background Suicidal ideation is not uncommon in terminally ill patients. However, little is known about people with physical or mental disorders who have committed suicide and whether the underlying situation could give indications whether the suicide would have been preventable. Aim To compare characteristics and risk factors of people who have committed suicide with physical and mental diseases as underlying cause. Methods Descriptive analyses of suicide case notes (including police information and suicide notes) and autopsies of cases admitted to the Institute of Forensic Medicine between 2009 and 2011. Differences between groups were calculated using χ2-tests. Results Of 1069 cases, 552 suffered from physical disease (PD; n=202; 36.6%) or mental disorders (MD; n=350; 63.4%). 63.9% (353) were male, mean age 56.1 years (range 16-97), people with PD were significantly older than those with MD (68.8 vs. 48.7 years; p<0.001). Significantly more men with PD comitted suicide (p=0.002), whereas more single people with MD committed suicide (p<0.001) (see Tab. 1). Of the 220 people with PD, one third suffered from cancer, about one third from chronic pain syndromes and about 1 in 6 from lung disease. There was no difference in the duration of the disease between the two groups but people with more than two diseases in the PD group committed more often suicide (see Tab. 2). Significantly more people with MD had a previous suicide attempt. There was no difference between the groups regarding soft or hard suicide methods. People with PD committed more often suicide through shooting whilst people with MD more often jumped in front of a car (see Tab 3).

Conclusion

A considerable proportion of people committing suicide suffer from physical disease, especially cancer. Older age, number of physical diseases and suicide attempts in the past were risk factors for committing suicide. Professionals in palliative care should be aware of this and explore suicidal ideation in patients at risk.

Tab.1: Sociodemographic Characteristics

Tab.3: Circumstances of suicide

Tab.2: Physical disease

Variables Reason for suicide Physical disease

n = 202

Reason for suicide Mental Disorder

n = 350

Significance

Mean age (SD) range

68.8 years (SD 14.9) 12-105 years

48.7 years (SD 16.1) 16-92 years

χ2:204.5; p<0,001

Sex (%) f: 56 (28.1%) f: 143 (40.9%) χ2:9.6; p=0.002

Education None/unknown Secondary school A-level

0 (0%)/168(83.2%) 6 (3.0%) 28 (13.9%)

6 (1,7%)/85(24.3%) 18 (5.2%) 61 (17.4%)

χ2:3.3, p=0.337

Living situation Living alone Living with somebody else

68 (33.7%) 123 (60.9%)

143 (40.9%) 179 (51.1%)

χ2:3.8, p=0.050

Marital status Single In partnership

106 (52.5%) 95 (47.0%)

239 (68.3%) 109 (31.1%)

χ2:13.9, p< 0.001

Variables Reason of suicide PD

Reason of suicide MD

Significance

Soft suicide methode Hard suicide method

67 (33.3%) 134 (66.7%)

107 (30.7%) 242 (69.3%)

χ2 : 0.422, p=0.516 χ2 : 0.422, p=0.516

Suicide method •  Strangulation •  Intoxication •  Shooting •  Breathing back •  Jump from height •  Sharp forces •  Junping in front of vehicle •  Vehicle against barrier •  Gas inhalation •  Drowning •  Electricity •  Thermic force

35 (17.3%) 59 (29.2%) 41 (20.3%) 12 (5.9%)

34 (16.8%) 15 (7.4%) 4 (2.0%)

2 (1.0%) 3 (1.5%)

16 (7.9%) 1 (0.5%) 1 (0.5%)

88 (25.1%) 90 (25.7%)

9 (2.6%) 10 (2.9%)

80 (22.9%) 21 (6.0%)

35 (10.0%)

2 (0.6%) 12 (3.4%) 18 (5.1%) 3 (0.9%) 8 (2.3%)

χ2 : 4.518, p=0.034 χ2 : 0.793, p=0.373 χ2 : 48.85, p=0.000 χ2 : 3.182, p=0.074 χ2: 2.838, p=0.092 χ2 : 0.427, p=0.513 χ2 : 12.546, p<0.001 χ2 : 0.312, p=0.576 χ2 : 1.830, p=0.176 χ2 : 1.710, p=0.191 χ2 : 0.233, p=0.629 χ2 : 2.561, p=0.110

Suicide attemps in history

25 (12.4%) 136 (38.8%) χ2 : 51.369, p<0.001

Variables Reason for suicide

Physical disease n = 202

Reason for suicide Mental

Disorder n = 350

Significance

Heart disease 56 (29.3%) 14 (13.3%) χ2 : 9.589, p= 0.002

Lung disease 25 (13.1%) 14 (13.3%) χ2 : 0.004, p= 0.953

Vascular disease 55 (28.8%) 25 (23.8%) χ2 : 0.854, p= 0.355

Cancer 62 (32.5%) 8 (7.6%) χ2 : 23.156, p<0.001

Metabolic disorder 48 (25.1%) 33 (31.4%) χ2 : 1.352, p= 0.245

Disease of the musculoskeletal system

45 (23.6%) 24 (22.9%) χ2 : 0.019, p= 0.891

Neurological disease 39 (20.4%) 21 (20.0%) χ2 : 0.007, p= 0.932

Chronic pain 58 (30.4%) 20 (19.0%) χ2 : 4.473, p= 0.034

Other 26 (13.6%) 15 (14.3%) χ2 : 0.026, p= 0.873

Time of disease < 6 months 6 months to 2 years > 2 years

22 (20.0%) 21 (19.1%) 67 (60.9%)

8 (17.8%) 5 (11.1%)

32 (71.1%)

χ2 : 1.814, p=0.404

Number of diseases •  1 disease •  ≥ 2 diseases

68 (33.7%)

123 (60.9%)

57 (16.3%)

48 (13.7%)

χ2 :9,690, p=0,020

1) Institute of Forensic Medicine, University of Munich, Germany 2) Department of Palliative Medicine, University of Munich, Germany

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DIREKTORIN: PROF. DR. CLAUDIA BAUSEWEIN

Qualität von Leitlinien zur palliativen Sedierungstherapie (PST) Eine systematische Übersichtsarbeit und Bewertung anhand des AGREE II-Instruments

Schildmann EK1, Schildmann J2, Dietz I1,3 1 Klinik und Poliklinik für Palliativmedizin, Klinikum der Universität München, Campus Großhadern 2 Institut für Medizinische Ethik und Geschichte der Medizin, Ruhr-Universität Bochum, NRW-Nachwuchsforschergruppe: “Medizinethik am

Lebensende: Norm und Empirie” 3 Klinik für Anaesthesiologie, Klinikum der Universität München, Campus Großhadern

Hintergrund

In den letzten Jahren wurden zunehmend Leitlinien (LL) zur

Durchführung der palliativen Sedierungstherapie (PST) veröffentlicht.

Die Qualität dieser LL wurde bislang kaum untersucht.

Ziel

Untersuchung der Qualität veröffentlichter LL zur palliativen

Sedierungstherapie.

Methoden

Die Auswahl von LL zur PST erfolgte auf der Grundlage einer

Literaturrecherche in den Datenbanken PubMed, EMBASE, PsycINFO,

CINAHL und Cochrane library (1950 bzw. Beginn der Datenbank bis

Februar 2013). Suchbegriffe waren “palliative sedation” OR “sedation”

AND “guideline” OR “policy” OR “framework”. Eingeschlossen wurden

deutsche oder englische LL zu PST, die die Definition einer “Practice

Guideline” in PubMed (MeSH) erfüllten. Die Untersuchung der Qualität

der PST-LL erfolgte durch zwei unabhängige Bewerter mittels des

AGREE (Appraisal of guidelines for research & evaluation) II –

Instruments (www.agreetrust.org). Die Werte für jede der sechs

Qualitäts-Domänen wurden gemäß der AGREE II-Empfehlungen aus

den Bewertungen der beiden Untersucher errechnet (Werte zwischen 0

und 100%, 100% = höchster erreichbarer Wert).

Ergebnisse

Neun PST-LL erfüllten die Einschlusskriterien. Zwei LL wurden auf

internationaler, vier auf nationaler und drei auf regionaler oder lokaler

Ebene entwickelt. In allen Domänen variierten die Qualitäts-

bewertungen erheblich (s. Tab.). Acht LL erhielten Qualitäts-

bewertungen über 50% für die Domäne “Geltungsbereich und Zweck”

(Median 69% (28- 83%). Die Domäne “Anwendbarkeit” erhielt im

Median die niedrigsten Werte (Median 15% (0-25%), die Domäne

“Methodologische Exaktheit der LL-Entwicklung” die zweitniedrigsten

(Median 23% (1-49%)). Drei LL erhielten Werte über 50% in zwei

Domänen, zwei in drei Domänen.

Limitation und Schlussfolgerung

Als Haupt-Limitation muss bedacht werden, dass nur die in

Fachzeitschriften veröffentlichten Versionen der Leitlinien für die

Qualitätsbewertung herangezogen wurden. Die Qualitätsbewertungen

der PST-LL mittels AGREE II sind heterogen und liegen größtenteils

im niedrigen bis mittleren Bereich. Die komparative Analyse

veröffentlichter LL unter Anwendung etablierter Qualitätskriterien kann

als Ausgangspunkt für die zukünftige Entwicklung qualitativ

hochwertiger LL genutzt werden.

Kontakt: [email protected]

Tab: Bewertung der LL mittels des AGREE II - Instruments

AGREE II-Domäne /

Leitlinie (LL)

Geltungs-

bereich +

Zweck

Beteiligung

von

Interessen-

gruppen

Methodolog.

Exaktheit der

LL-

Entwicklung

Klarheit u.

Gestaltung

Anwend-

barkeit

Redaktionelle

Unabhängig-

keit

“EAPC LL”

(Cherny 2009) 67% 36% 42% 64% 19% 25%

“Internationale LL”

(de Graeff 2007) 72% 22% 49% 67% 0% 13%

“Kanadische LL”

(Dean 2012) 69% 28% 45% 56% 15% 63%

“NHPCO LL”

(Kirk 2010) 75% 44% 16% 39% 25% 63%

“Holländische LL”

(Legemaate 2007) 58% 28% 15% 39% 0% 0%

“Japanische LL”

(Morita 2005) 83% 92% 43% 67% 25% 38%

“Regionale LL”

(Braun 2003) 58% 28% 23% 28% 15% 0%

“Massachusetts LL” (Hosp.

+Pall. Care Fed. Mass. 2004) 28% 28% 1% 36% 8% 0%

“Krankenhaus LL”

(Schuman 2005) 69% 28% 13% 42% 19% 33%

Median 69% 28% 23% 42% 15% 25%

Spannweite 28-83% 22-92% 1-49% 28-67% 0-25% 0-63%

Literatur: erhältlich von der Erstautorin

Treffer der Datenbank-

Recherche

(n=811)

Gescreente Titel and

Abstracts

(n=811) Ausgeschlossene

Publikationen

(n=786 )

Prüfung Volltext-Artikel

entsprechend Ein- und

Ausschlusskriterien

(n=25)

Ausgeschlossene

Volltext-Artikel

(n=17)

Eingeschlossene

Publikationen

(n=8)

Eingeschlossene

Publikationen

(n=9)

Relevante Publikation

nach Durchsicht der

Literaturverzeichnisse

(n=1)

Abb.: Flow Chart der Literaturrecherche

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CAMPUS GROSSHADERN KLINIK UND POLIKLINIK FÜR PALLIATIVMEDIZIN

DIREKTORIN PROF. DR. CLAUDIA BAUSEWEIN

A systematic review to identify the outcomes and results of spiritual care education provided to healthcare professionals Piret PAAL, Yousef HELO, Eckhard FRICK Professorship for Spiritual Care at the Ludwig Maximilian University in Munich, Germany

1 educat$ 2 train$ 3 teach$ 4 coach$

5 supervision$ 6 seminar$ 7 lectur$

8 workshop$ 9 curricul$ 10 round$ 11 school$ 12 tutor$ 13 or/1-12

Spiritual$ Adj2 14 care

15 healing 16 guidance 17 therapy

18 treatment 19 supervision

20 history 21 care in medicine 22 future 23 needs

24 councel$ 25 or/15-24

Religio$ Adj2 26 care

27 healing 28 guidance 29 therapy

30 treatment 31 supervision

32 history 33 care in medicine 34 future 35 needs

36 councel$ 37 or/25-36

AND

Review questions Which training objectives can be

identified? Which methods are applied in

teaching spiritual care? Which performance assessment

/course evaluation methods are used?

Which predicted outcomes or/and measured results based on course evaluation, performance assessment, or other effectiveness markers can be outlined?

Databases The Cochrane Central Register of Controlled Trials MEDLINE (1946 to 2013 Week 27) PSYCINFO (to 2013 Week 27) EMBASE (1974 to 2013 Week 27) CINAHL (to 2013 Week 27) ATLA (1949 - May 2013) Web of Knowledge/Science (to 2013 Week 27) ERIC (1966 to Week 27 2013) Assia (1987 to 2013 Week 27) Social Service Abstracts (1979 to 2013 Week 27)

Fig

.1: T

he f

inal

sea

rch

alg

orit

hm.

Literature search Original Papers in English & German

Population: Undergraduate and postgraduate healthcare professionals, who provide their services within the field of medical care.

Intervention: Any form of spiritual care education provided to healthcare professionals in academic or clinical settings.

Comparison: Educational goals and teaching methods.

Objective: To outline the predicted outcomes or/and measured results based on course evaluation, performance assessment, or other effectiveness markers.

Results The main objectives • Developing trainees’ sensitivity towards their

own spirituality • Clarifying the role of spirituality in healthcare • Preparing trainees for spiritual encounters

Performance assessment 37% (n=17) performance assessment conducted 59% (n=27) no performance assessment 20% (n=9) competencies applied in patient care

Teaching methods lectures, presentations, learning through dialogue, non-verbal approaches, multimedia learning, spiritual history taking, Verbatim, discussion rounds, problem based learning, assigned readings, written assignments, role plays, simulation, retreat, mentoring, guest speakers, fieldtrips, practical experience

Advantages in individual approach • awareness about spirituality • recognition of individual spirituality • broadened professional scope • understanding the need for sensitivity

towards the diversity of beliefs among the patients/families

• how to relate more meaningfully to patient/family

• see the relevance of spiritual history taking • rise in (self-estimated) spiritual care

competencies

Advantages in clinical care practice • Success in integrating a spiritual care plan • Increase in pastoral care calls • Increase in filed reports about spiritual

questions and needs in patients • Utilization of spiritual screening tools • Increase in multidisciplinary spiritual care

provision • Better working atmosphere

Additional effectiveness markers • (Short term) health benefits in trainees • Change in patients’ responsiveness

Data extraction process I. Preliminary Data Extraction II. Thematic Content Analysis III. Narrative Synthesis

Study selection

Fig.2: The trial flow.

Course evaluation techniques 58% (n=21) written evaluations 22% (n=8) validated measurement tools 19% (n=7) oral feedback

12529 records identified

through database searching

2 records identified through other

sources

4912 records after duplicates removed

752 records screened

690 records excluded

16 articles excluded based on consensus

62 full‐text articles assessed

for eligibility

46 studies included in final synthesis

Any further questions? Please contact: [email protected]

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CAMPUS GROSSHADERN DEPARTMENT OF PALLIATIVE MEDICINE

PROFESSORSHIP FOR SPIRITUAL CARE

HEAD OF DEPARTMENT PROF. DR. CLAUDIA BAUSEWEIN

Expert Panel on Eliciting a Spiritual History for Research PurposesEthical Framework of Spiritual Assessment in a Palliative Setting Paal P., Roser T., Frick E.

¹ ²

Fig.1: Multiprofessional expert panel: C. Riedner (Germany), E. Frick(Germany), T. Roser (Germany), K. Pargament (USA), C. Taylor (USA), B.Barnet (USA), G. Jobin (Canada), M.C. Mauer (Austria), C. Zwingmann(Germany), N. C. Hvidt (Denmark)

ConclusionsThe expert panel discussion revealed that one has to be

extremely careful in terms of patient's vulnerability.

Taking a spiritual history for research purposes should be

approached as an intervention that needs a systematic

follow up under any circumstances. This is to assure that

emerging spiritual needs of the patient are systemically

considered as well as to grant the researcher with aprimary right of acting as a human being.

Contact [email protected]

Results of the E-Delphi DiscussionWhat qualities are required from a researcher while

taking a spiritual history?

Skills: presence, in depth-listening, picking up patient’swording, posing questions as a response to what is uttered.

Knowledge: awareness of one’s own spirituality, meaning ofspirituality in healthcare setting, knowledge of essentialthemes and questions, consciousness of time and place.

Attitude: not judgmental towards patient’s beliefs.

How should a researcher position him/herself when

taking a spiritual history?

Before: scientific goal and limits of assessment should bemade clear.

Involvement: compassionate neutrality, genuine interest ininterviewee, relationship, human connectedness.

After: recommend a care plan based on patient‘s reactions.

Why is a follow-up contract essential in this context?

Impact: triggers a certain intervention effect.

Responsibility: to make sure that patient is not left alonewith his yearning for human connectedness.

¹Frick E, Riedner C, Fegg M, Hauf S, Borasio GD 2006. A clinical interviewassessing cancer patient‘s spiritual needs and preferences. Eur J Cancer Care15:238-234.²Appelbaum PS, Roth LH, Lidz CW, Benson P, Winslade W 1987. False hopesand Best Data: Consent to Research and the Therapeutic Misconception. TheHastings Centre Report 17(2), 20-24.

BackgroundTaking a spiritual history is an assessment designed fortherapeutic use in a clinical setting. To proof the facevalidity of the semi-structured assessment tool SPIR¹(German adaption of FICA) a number of spiritual historieshas been elicited for research purposes in order to createa thick text corpus for further analyses. As scientificgoals differ from therapeutic goals such assessmentsmay lead to therapeutic misconceptions² endangeringpatients’ in vulnerable situation.

Results of the Expert Panel Discussion •SPIR has the face validity to assess patients’ spirituality,religiousness, spiritual well-being, spiritual needs andresources.•Taking a spiritual history in the research contextrequires…

…qualities that transcend researcher’s competences.…going beyond the ethical stance of neutrality.…a follow-up contract.

Methods• Based on the practice of hermeneutic circle 2participants were asked to read a spiritual history takenfrom a palliative patient out loud.

• After the in depth listening session 10 experts withdifferent professional backgrounds were asked tocommunicate their expertise regarding the interviewcontent and methodical issues.

• The discussion was recorded, transcribed and analyzedusing the thematic content analysis (TCA) by oneresearcher over 3 different time points.

• For the consensus discussion 3 questions regarding theethical framework of spiritual assessments for researchpurposes were posted using the e-Delphi method.

• 6 from 10 participants responded. Responses wereanalysed and categorized.

AimsIn July 2012, a group of spiritual care experts was invitedto join a hermeneutic circle to reflect upon thecomplexity of taking spiritual histories. The main aim ofthis interdisciplinary expert gathering was to postulatethe face validity of SPIR questions based on theinterviews conducted for research purposes.

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Developments in Spiritual Care Education in German-speaking Countries

CAMPUS GROSSHADERN KLINIK UND POLIKLINIK FÜR PALLIATIVMEDIZIN

DIREKTORIN PROF. DR. CLAUDIA BAUSEWEIN

Piret PAAL 1, Traugott ROSER 2 , Eckhard FRICK 1

1 Professorship for Spiritual Care, Department of Palliative Medicine at the Ludwig Maximilian University of Munich2 Faculty of Practical Theology at the Westfälische Wilhelms University of Muenster

A cooperation of:

Results33 respondents from Germany, Austria and Switzerland participated in the survey. The response rate was 18.5%.

Setting36%, (n=18) of spiritual care training is located in hospitals 21% (n=10) of spiritual care education is provided by universities: 6% (n=3) faculty of theology, 11% (n=5) medicine, 2% (n=1) psychology, 2% (n=1) interdisciplinary collaboration34% (n=16) of trainings are delivered by different societies, associations or retreat centres57% (n=17) of spiritual care training are part of palliative care education49% (n=15) of spiritual care education is primarily bound to the Christian tradition, 36% (n=11) of provided instruction have no direct association with any religion

Target group18% (n=24) of spiritual care training are provided to nurses,13% (n=18) to social workers, 11% (n=15) to chaplains, 11% (n=15) to physicians working on wards, 8% (n=11) to physiotherapists 15% (n=20) to medical students, 8% (n=11) to theological students, and 10% (n=13) to psychology students

Academic Degree22% (n=14) of available spiritual care education leads to some academic degree; 30% (n=19) to certified qualifications

Spiritual Care Definition64% (n=19) of respondents do not use any specific definition,13% (n=4) use the working definition proposed by EAPC Taskforce on Spiritual Care, 17% (n=5) provide their own definitions

BackgroundA recent European guideline on palliative care core competencies states that the providers of palliative care should be able to meet patients’ spiritual needs, to raise and discuss spiritual/existential issues, demonstrate their individual understanding and reflective capacity, integrate spirituality in the care plan, handle issues with respect and support, and be conscious of the boundaries in terms of cultural taboos, values and choices. To promote and develop the curricula in spirituality and health more information in terms of what is going on is needed.

Aims of the StudyThe overall aim of our online survey was to examine the current situation ofspiritual care in undergraduate and graduate courses among the various healthcare professions in German-speaking countries. More explicitly we expected to: (1) gain insight into organisation and structures;(2) identify educational aims and core competencies;(3) inquire about teaching methods and performance assessment;(4) and learn about Best Practise. The findings should foster further developments in this rapidly growing field.

MethodsThe Online questionnaire launched in February 2013.Invitations were sent using the mailing list of the International Society for Health and Spirituality (IGGS) members. The IGGS currently has 184 members: 139 from Germany, 11 from Austria, 28 from Switzerland and 6 from other countries. A Reminder was sent in March and the survey closed in April 2013. 10 questions with multiple choice responses (in total 85 items) and a field for personal best practice advice.The estimated time to fill out the questionnaire was 15 minutes. The SPSS21 was used for statistical data analysis and the MAXQDA2007 for content analysis.

Core competenciesParticipants were asked to evaluate the frequency of some predefined competencies within their educational model. The essential themes concentrate on the attitudes and knowledge of spirituality and ethical issues, spiritual needs, religious and cultural sensitivity, and communication. In terms of skills, identification of spiritual needs, communication, and ethical counselling were given priority.

Teaching methodsKnowledge: lectures, PowerPoint presentations, journal club, discussion rounds, and individual conversations with mentors. Attitude: visits to patient care units, watching films, discussing provided readings. Skills: self-exploration, meditation, self-care exercises, theme-centredinteraction, case or ritual reviews, spiritual / biographical assessment.

Performance Assessment47% of provided spiritual care courses have no routine performance assessment to control the improvement in participants’ competencies.

Objectives for Good Practice

Requests to stakeholders

• need for governmental support and recognition• lack of official endorsement• a greater allotment of time for presenting the meaning of

spirituality in healthcare• spiritual care currently overlooked even within palliative

education

Commencement of meaningful spiritual care training programmes

• not enough satisfactory curricula available• well evaluated training forms include retreats and

meditation courses• call for caution in the assessment and gaining of access

to individual spirituality during training• important to remain open-minded and creative• involving experts who have field experience• introducing professionals with diverse understanding of

spirituality and religious backgrounds

Acknowledging the specific role of pastoral care

• pastoral care should not be abandoned, as it provides deep knowledge about religion and human religiosity

• replacing healthcare chaplains with voluntary workers is and will be highly problematic

• in case such a replacement proves unavoidable, appropriate spiritual care trainings would be of majorsignificance

• (in Germany) the current strict understanding andhandling of clergy-patient confidentiality, particularly regarding the documentation of patient’s spiritual needs, is viewed as ill-fated

• pastoral care tends to be exclusively Christian, which again may lead to undesirable outcomes in the context of assessing spirituality and providing spiritual care

ConclusionsThe preliminary survey among IGGS members reveals(1) due to the lack of consensus spiritual care is often disregarded even

within palliative education (2) different target groups have different educational needs and aims, which

have to be clearly outlined when integrating spiritual care in any educational model

(3) need to establish a connection between teaching aims, methods, and expected outcomes

(4) an insufficiency in performance assessment and the lack of practical application

(5) an urgent need for official endorsement, recognition and support

Internationale Gesellschaft für Gesundheit und Spiritualität e.V.www.iggs-online.de