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‚S a t t e l i s c h b ä u m i g’ Projektbeschrieb 2006 Landschaftsentwicklungskonzept LEK Sattel 2002-2010

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‚S a t t e l i s c h b ä u m i g’

Projektbeschrieb 2006

Landschaftsentwicklungskonzept LEK Sattel 2002-2010

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L E K

S A T T E L 2 0 0 2 - 2 0 1 0

P r o j e k t b e s c h r i e b1 2. J u n i 2 0 0 6

Trägerschaft Gemeinde Sattel SZ

Verabschiedet Gemeinderat, 12. Juni 2006

Kontakt Gemeindeverwaltung Sattel Adolf Lüönd Dorfplatz 2 6417 Sattel

Fachplanung HSR Hochschule für Technik Rapperswil Fachstelle für Landschaftsentwicklung Peter Bolliger / Stefan Kunz Oberseestrasse 10 8640 Rapperswil

Spaargaren + Partner AG Raum- und Umweltplanung Geni Widrig Glärnischstrasse 7 8640 Rapperswil

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Inhaltsverzeichnis

1 PhilosophieundInnovation1.1 Sattel,eineGemeindemitPfiff.................................................................41.2 Drei Leitideen für das Projekt...................................................................5

2 Projektbeschrieb LandschaftsentwicklungskonzeptLEKSattel2.1 Weit gefächerte Ziele und Arbeitsschwerpunkte.......................................62.2 Organisation und Ablauf............................................................................72.� Nachhaltige Wertschöpfung der Landschaft.............................................92.4 Konzeptbausteine zum Erfolg.................................................................102.5 Ziel- und Massnahmentabelle.................................................................15

3 UmsetzunginvollemGange�.1 Erste Massnahmen in die Tat umgesetzt................................................25�.2 Die Wirkungen des LEK periodisch prüfen.............................................29

Dank.......................................................................................................�1 VerzeichnisseundGrundlagen...........................................................�2

Die Dokumentation des Landschaftsentwicklungskonzeptes besteht aus den folgenden Teilen:

- Projektbeschrieb,2006- Technischer Bericht mit Protokollen der Sitzung und Meilensteinen, 2006- Plan 1: Bestand Lebensräume und Nutzungen, 2006- Plan 2: Bestand Erholung und Tourismus, 2006- Plan �: Konzept und Massnahmen, 2006- Vernetzungsprojekt Sattel gemäss ÖQV, 200�

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1 Philosophie und Innovation

1.1 Sattel,eineGemeindemitPfiff

Portrait15. November 1�15: Schlacht am Morgarten. Bestens bekannt aus der Primarschulzeit. Ein wesentlicher Teil des historischen Geländes liegt auf Sattler Boden. Die Morgartenschlacht ist einer der vielen geschichtlichen Aspekte, die noch heute die Landschaft und das Leben in der Gemeinde prägen.

Sattel liegt mitten in der Schweiz, in der waldreichen Voralpenlandschaft des Kan-tons Schwyz, im Taleinschnitt der Steineraa, am Fusse von Morgarten, Chaiserstock und Hochstuckli. Im Süden grenzt Sattel an den Hauptort Schwyz, im Norden an die zuge-rischen Gemeinden Ober- und Unterägeri und reicht fast bis zum malerischen Aegerisee. Die Wirtschaftsmetropole Zug und der weltbe-kannte Tourismusort Luzern sind weniger als �0 Minuten entfernt.

Die Gemeinde erstreckt sich über eine Fläche von 1800 Hektaren von 7�0 bis 1555 Meter über Meer. Davon sind 970 Hektaren land-wirtschaftlicheNutzflächeund540HektarenWald. Die rund 1500 Einwohner schätzen die vielfältige, weitgehend intakte landwirt-schaftlich geprägte Kulturlandschaft. Die be-stehende Wohn- und Lebensqualität in dieser wertvollen voralpinen Landschaft wird gross geschrieben. Entsprechend nachhaltig sollen auch die wichtigen Standbeine Landwirtschaft, Forstwirtschaft, Sommer- und Wintertourismus betrieben werden.

Innovationsgeist1998 wurde Sattel Partnergemeinde des Netzwerkes ‚Allianz in den Alpen’. Das Ge-meinde-Netzwerk ‚Allianz in den Alpen’ ist ein Zusammenschluss von ca. 190 Gemeinden im gesamten Alpenraum von Frankreich bis Slo-wenien. ‚Global denken, lokal handeln’ ist zu einem wichtigen Leitgedanken der aktiven Ge-staltung der Sattler Zukunft geworden. Inno-vative Projekte, wie das Energieleitbild (1996) oder das Tourismuskonzept (2000), resultieren aus den gemeinsamen Anstrengungen. Sattel übernimmt damit im Kanton und der Region die Vorreiterrolle in Sachen innovative und nachhaltige Projekte.

Abb. 1: Ausschnitt Übersichtskarte 1:200`000

Abb. 2: Gemälde Schlacht am Morgarten

Abb. 3: Kulturlandschaft Sattel

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1.2 Drei Leitideen für das Projekt

Landschaft umfassend verstehenLandschaft umfasst Naturräume, ländliche Kulturlandschaften, aber auch Städte und Ag-glomerationen, Seen und Flüsse, unabhängig davon, ob sie als bemerkenswert oder als gewöhnlich, alltäglich oder gar als zerstört be-urteilt wird. Da jede Landschaft ein Individuum ist, können Entwicklungsvorstellungen nicht von einer Landschaft auf eine andere übertra-gen werden. Sattel bleibt Sattel.

Landschaft nachhaltig entwickelnDie Landschaft soll heute und auch in Zu-kunft Lebensraum und Lebensgrundlage des Menschen und einer Vielfalt einheimischer PflanzenundTieresein.Ökologischeundwirtschaftliche Interessen, abgestimmt auf die gesellschaftlichen und kulturellen Gegeben-heiten der Gemeinde sind wichtige Vorausset-zung, um die Landschaft aktiv und gesund in die nächsten Generationen zu führen.

Nutzer und Bevölkerung einbeziehenBereits im Leitbild der Gemeinde Sattel (Ka-pitel 1: Gemeindeentwicklung) steht: ‚Beteili-gung, Eigenverantwortung und Initiative der Bürgerinnen und Bürger werden erwartet und gefördert’.Verschiedene Interessengruppen, wie Bewirtschafter, Behörden und die Bevöl-kerung einzubeziehen, ist eine wichtige Vor-aussetzung für die Akzeptanz von Planungen. Auch Kinder und ältere Menschen sollen die Gelegenheit haben mitzuwirken. Wenn es gelingt diese unterschiedlichen Vertreterinnen und Vertreter an einen Tisch zu holen, beste-hen gute Chancen zur Umsetzung. Die Mass-nahmen sollen mit Information und Beratung undmitfinanziellenAnreizenauffreiwilligerBasis umgesetzt werden.

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2 Projektbeschrieb Landschaftsentwicklungskonzept LEK Sattel 2002-2010

2.1 Weit gefächerte Ziele und Arbeitsschwerpunkte

‚Die Sattler Bevölkerung anerkennt die land-schaftlichen Nutzungen und Produkte. So bleibt die Landschaft auch in Zukunft Lebens-raum und Lebensgrundlage des Menschen sowieeinerVielfalteinheimischerPflanzenund Tiere’.

Dieses übergeordnete Ziel im Hintergrund, skizziert das LEK Sattel die angestrebte Ent-wicklung der Landschaft. Des Weitern sind die Zielsetzungen des Landschaftsentwick-lungskonzeptes an das Leitbild der Gemeinde angelehnt:

• Die bestehende Lebens- und Wohn-qualität in unserer wertvollen voralpi-nen Landschaft soll erhalten und wo nötig noch verbessert werden.

• Die Sattler Landschaft ist auch in Zu-kunft Lebensgrundlage einheimischer Tier-undPflanzenarten.

• Ein massvolles, umweltverträgliches Wachstum von Gewerbe- und Dienst-leistungsbetrieben wird begrüsst.

• Beteiligung, Eigenverantwortung und Initiative der Bürgerinnen und Bürger werden erwartet und gefördert.

• Den Einkaufsmöglichkeiten im Dorf ist grösste Aufmerksamkeit zu schenken.

• Die Gemeinde fördert regional und grenzüberschreitend die Zusammen-arbeit mit anderen Gemeinden und Organisationen.

Arbeitsgruppen (AG) konkretisieren diese ZielsetzungenunderarbeitenspezifischeUmsetzungsmassnahmen. Folgende The-menschwerpunkte werden von diesen Teams bearbeitet:

• AG Land- und Forstwirtschaft• AG Erholung und Tourismus• AG Kommunikation und Siedlung

Wenn es gelingt, möglichst breite Kreise der Bevölkerung von den Ideen und Zielen des LEK zu überzeugen, stehen die Chancen gut, viele Massnahmen in die Tat umsetzen zu können. Die bei der LEK-Erarbeitung Betei-ligten übernehmen Mitverantwortung für das LEK, weil die Zielsetzungen und Massnahmen gemeinsam erarbeitet wurden.

Abb. 4: In Workshops werden Ziele und Massnahmen gemeinsam erarbeitet.

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2.2 Organisation und Ablauf

Gemeinsam Synergien nutzenMit dem Beitritt zum Gemeindenetzwerk ‚Alli-anz in den Alpen’ hat sich die Gemeinde den Grundsätzen der nachhaltigen Entwicklung verschrieben. Diese Überzeugung nutzend, werden unterschiedlichste Projekte, beson-ders mit Schwerpunkten in der Land- oder Forstwirtschaft, dem Tourismus und im Natur- und Landschaftsschutz in die Tat umgesetzt. Das Landschaftsentwicklungskonzept ermög-licht nun all diese Einzelteile zu einem Gan-zen zusammenzufügen. Landwirte, Förster, Planer, Lehrerinnen, Gemeinderäte und Ein-wohnerinnen an einem Tisch eröffnen Mög-lichkeitenSynergienzunutzenundKonfliktezu vermeiden.

Startschuss mit der HSRAm 25. März 2002 erteilt der Gemeinderat Sattel der Fachstelle für Landschaftsentwick-lung der Hochschule für Technik in Rapperswil den Auftrag. Mit diesem ersten Projekt dieser Art im Kanton Schwyz erhält die Fachstelle die Gelegenheit ihre für Landschaftsentwicklungs-konzepte entwickelte Arbeitshilfe Werkzeug-kasten LEK zu testen. Am Dienstag, 2. Juli 2002, traf sich die LEK-Kommission zur ersten Besprechung im Gemeindehaus in Sattel.

Breit abgestütztes TeamFür die Erarbeitung des LEK hat der Ge-meinderateine16köpfigeLEK-Kommissionzusammengestellt und eingesetzt. Dabei konnte die bereits bestehende Netzwerkgrup-pe ‚Allianz in den Alpen’ durch vier Personen und durch Fachkräfte verstärkt werden. Das Erarbeiten des LEK wird gemeinsam von der LEK-Kommission und der Fachstelle für

Landschaftsentwicklung der HSR erarbeitet. Arbeitsgruppen und beigezogene Fachleute zum Beispiel für tierökologische oder touri-stische Aspekte können die LEK-Kommission themenspezifischunterstützen.

GIS gestützte PlanungDie planerischen Arbeiten erfolgen GIS-gestützt. In Kombination mit den selbst erhobenen Daten ermöglicht dieses Arbeits-instrumenteffizientundzukunftorientiertzu arbeiten. Insbesondere im Bereich von räumlichen Analysen können gute Grundlagen für das Konzept entwickelt werden. Es wäre wünschenswert, zukünftig die GIS-Daten in der Gemeinde selbst zu verwalten und für die Bevölkerung über das Internet zugänglich und nutzbar zu machen.

Der Weg ist ein Teil des ZielesDie Akzeptanz von Planungen steigt mit dem Mass der Partizipation. Finden die Beteiligten einen Konsens, bestehen grosse Chancen Massnahmen umzusetzen. Ein wesentlicher Teil eines LEK ist der Prozess. In zahlreichen Besprechungen über rund zwei Jahre erarbei-tet die Kommission Visionen, Ideen, Ziele und Massnahmen. Diese werden in Form von Plä-nen und einem Bericht dargestellt. Die breite Bevölkerung wird laufend informiert und bei der Umsetzung miteinbezogen.

Die Kosten des LEKDie Kosten für die Erarbeitung des LEK wer-den gemäss Offerte vom 8. Juni 2001 der Fachstelle für Landschaftsentwicklung der HSR Rapperswil auf rund 100`000 Franken geschätzt. Die Finanzierung erfolgt durch die Gemeinde, durch Beiträge des Bundes und des Kantones (für den Bereich Vernetzungs-projekt) und durch Beiträge von Stiftung.

ZeitplanungKonzepterarbeitung: 2002-2005Umsetzung 1. Phase: 2006-2010

Abb. 5: Die Bevölkerung nimmt aktiv an den LEK-Veranstaltungen teil

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Abb. 6: Organigramm des LEK Sattel

GemeindealsAuftrag-undFinanzgeber

Arbeitsgruppen: AG Land- und Forstwirtschaft AG Erholung und Tourismus AG Kommunikation und Siedlung

FachberateranKommissionsitzungen,MitarbeiterinArbeitsgruppen

Patrick Wiedemeier, TierökologeLenz Lothenbach (Schwyzer Umweltrat)

KommunikationmitÖffentlichkeit

Adressaten und Kommunikationsmittel bestimmen

ErfahrungsaustauschmitKanton

Daniel von Euw (Landw. Amt Kt. SZ)Edi Ramp (Fachstelle Naturschutz, Kt. SZ)

FachberatungdurchHSR,FachstelleLEK PeterBolligerundMitarbeiter

Stefan Kunz (Landschaftsarchitekt, HSR)Stefan Racheter (Stud. Raumplanung/GIS)

Meilensteine auf dem Weg zum Konzept 2002 - 2006

25.0�.2002 Gemeinderatsbeschluss Auftragserteilung LEK 04.11.200� Genehmigung des Vernetzungs- projektes nach ÖQV 30.10.2004 Hochstammbaum-Pflanzaktion März 2005 Bachausdolung Figlenbach 24.09.2005 Erlebnistag Wasser im Schornen April 2006 Abschluss Konzeptphase des LEK Sattel und Start in die Umsetzung

Organigramm

LEK-Kommission

Adolf Lüönd-Diener (Vorsitz, Gemeindepräsident und Landwirt)Josef Appert (Förster)Patricia Baumann (Protokollführerin, Mutter und Hausfrau)Erich Betschart (Einwohner Sattel)Irma Betschart (Mutter und Hausfrau)Peter Engel (Lehrer)Paul Hardegger-Schuler (Gemeinderat, Säckelmeister, Präs. Sattel Tourismus)Roman Inderbitzin (Landwirt)Pirmin Moser (Gemeindeschreiber, Bausekretariat)Erich Schuler-Kryenbühl (Gemeinderat, Volks- und Landwirtschaft)Martin Ulrich-Meier (ehem. Gemeindepräsident)

Peter Bolliger (Leiter Fachstelle für Landschaftsentwicklung, HSR Rapperswil)Stefan Kunz (Projektleitung, HSR Rapperswil)Peter Marty (Gemeindenetzwerk ‚Allianz in den Alpen)Dominik Siegrist (Forschungstelle Tourismus und Landschaft, HSR Rapperswil)Geni Widrig (Raum- und Umweltplanung, Spaargaren + Partner AG)

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gleichsflächenamgeographischrichtigenOrtförderndieTier-undPflanzenwelt.Diese Leistungen im Rahmen des Vernet-zungsprojektes werden zusätzlich jährlich mit rund 50`000 Franken Direktzahlungen hono-riert.

2.� Nachhaltige Wertschöpfung der Landschaft

Sattels grösstes Kapital ist die reiche Land-schaft. Materielle Wertschöpfung, wie Ein-nahmen aus dem Tourismus oder Beiträge an ökologische Leistungen in der Landwirtschaft und immaterielle Werte, wie die Bilder der Obstgartenlandschaft, machen den effek-tiven Gewinn für die Gemeinde aus. Eine hohe Wohn- und Lebensqualität wird gross geschrieben. Drei Beispiele wie Sattel im Rah-men des LEK dies umsetzt:

Einheimische Produkte fördernUnter dem Motto ‚Global denken, lokal ein-kaufen’ läuft seit Sommer 2004 das Projekt «Einkaufen im Dorf». Einheimische Detailwa-renläden machen mit wöchentlichen Aktionen auf sich aufmerksam. Ziel ist, dass die Sattler Bevölkerung wieder vermehrt im Dorf einkauft und einheimische Produkte einen Absatz vor Ortfinden.

Tourismus stärkt SattelWer kennt sie nicht die Morgartenschlacht vom 15. November 1�15? Jährlich besuchen Schulklassen, interessierte Laien und Histo-rikerinnen das geschichtsträchtige Gelände auf Sattler Gemeindegebiet. Bereits sind erste Vorbereitungenfürdie2015stattfindendende700-Jahr-Feier im Gange. In Zusammenarbeit mit Zug Tourismus und dem Verkehrsbüro Ägerisee bietet Sattel Tourismus Erlebnis-Pro-gramme an. Busfahrt, Schifffahrt ab Unterä-geri bis zum Morgarten Denkmal, historische Führung durchs Schlachtgelände und zum Schluss ein heimisches Abendessen in Sattel, Oberägeri oder Morgarten. SchonseitüberfünfzigJahrenfindenzahlrei-che Landwirte bei der Sattel-Hochstuckli AG einen Zusatz- und Nebenverdienst. Die Ge-sellschaft erschliesst das Naherholungs- und Wintersportgebiet Sattel-Hochstuckli, betreibt Lifte und weitere Nebenanlagen und bietet so eine vielfältiges Ganzjahresangebot in der zauberhaften Voralpenlandschaft.

Kulturlandschaft pflegenDie Landwirtschaft ist ein prägender Teil von Sattel. Bäuerinnen und Bauern produzieren NahrungsmittelundpflegendieKulturland-schaft. Als erste Gemeinde im Kanton Schwyz konnte in Sattel ein Vernetzungsprojekt nach ÖQV erarbeitet werden. Ökologische Aus-

Abb. 7: Initianten der Aktion «Einkaufen im Dorf»

Wie ist die Nachfrage?Die Nachfrage nach schöner, wenig berührter Landschaft ist gross. Immer stärker möchte die Bevölkerung von Sattel und aus der nä-heren Umgebung sich vom Alltag erholen und ihre Freizeit draussen an der frischen Luft verbringen. Das Bedürfnis nach naturnaher Landschaft steigt, sei es zum Wandern, für den Wintersport, zum Biken oder Reiten. Es stellt sich die Frage, wie all diese Ansprüche an die Landschaft in Zukunft bewältigt werden können. Das LEK skizziert mögliche Entwick-lungen der Landschaft unter Einbezug der ver-schiedenen Nutzungsansprüche. Synergien nutzen,Konfliktevermeiden!

Abb. 8: Sattel setzt neben dem Sommer- auf denWintersport

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2.4 Konzeptbausteine zum Erfolg

In 14 LEK Kommissionssitzungen und diver-senArbeitssitzungenhatdas16köpfigeTeamKonzeptbausteine, Ziele und Massnahmen er-arbeitet. Die im folgenden beschriebenen Kon-zeptbausteine bilden die Ausgangslage und das gemeinsame Verständnis wie und wohin sich die Sattler Landschaft entwickeln soll. Die als Wegweiser dienenden Ideen sind nicht in Stein gemeiselt. Unsere dynamische Umwelt und sich dadurch verändernde Rahmenbedin-gungen bringen laufend Veränderungen mit sich. Entsprechend möchten wir unser Land-schaftsentwicklungskonzept in Sattel fortlau-fend verbessern und weiterentwickeln.

KonzeptbausteinLandschaftsgestalt

Richtung Ägeri

Richtung Schwyz

Eingebettet zwischen Morgartenberg im Nor-den, Wildspitz im Westen und Hochstuckli im Osten liegt das Dorf Sattel in der voralpinen Landschaft des Kantons Schwyz. Die Gestalt der Landschaft wird durch die beiden Bergzü-ge im Norden und im Süden und die Talebene als Übergang vom inneren Kantonsteil zur Re-gion Ausserschwyz charakterisiert.

DiesüdexponierteTalflankewirddurchflach-gründige und trockene Lebensräume geprägt. Wohingegen die gegenüberliegende zum Mostelberg ansteigende Flanke von wasser-führenden, feuchten Böden und entsprechend angepasstenPflanzenundTierenganzande-re Grundzüge aufweist.

WildspitzMorgartenberg

Hochstuckli

Das Dorf Sattel liegt in der Ebene am Fusse derTalflanken.Feuchte,moorigeBödenwei-sen hier an einigen Stellen auf die ursprüng-licheausgedehnteresumpfigeEbenedesTales hin.

DieWesenszügederNord-undSüdflankeund der Ebene gilt es in der Landschaftsent-wicklung zu berücksichtigen und zu respektie-ren.

Südexponierte FlankeNordexponierte FlankeEbene mit Dorf

Abb. 9: Südexponierte Talseite mit Blick Richtung Wildspitz

(Siehe Plan Nr.�)

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Konzeptbaustein Biotopvernetzung

Vernetzungskorridor BahnlinieFördergebiet für FeuchtgebieteFördergebiet für Trocken- und Ma-gerwiesen im Verbund mit Hecken und Waldrändern

Rote Pfeile: Wildwechselkorridore

200� konnte in der Gemeinde Sattel eines der beiden ersten Vernetzungsprojekte nach ÖQV im Kanton Schwyz genehmigt werden. In Zusammenarbeit mit dem Tierökologen Patrik Wiedemeier wurde der Bestand an Lebens-räumen,ausgewähltenTier-undPflanzen-arten und die aktuellen landwirtschaftlichen Nutzungen erhoben.

Im Soll-Plan des Vernetzungsprojektes sind Fördergebiete für die ökologischen Aus-gleichsflächenantopographischsinnvollerLage ausgeschieden worden. Wichtige Bau-steine sind:

Fördergebiet für Feuchtgebiete: Die Gemeinde Sattel weist über 40 Feucht- oder Nassstandorte auf. Den grössten Teil dieserFlächenfindetsichandennordexpo-nierten Hängen beim Mostelberg und im Ge-biet Mäderen. Diese wertvollen Gebiete blei-ben erhalten und werden sinnvoll miteinander vernetzt.

Fördergebiet für Trocken- und Magerwiesen im Verbund mit Hecken und Waldrändern: An den warmen, besonnten Südhängen, auf kalkreichen, humusarmen, durchlässigen Bö-den beeindrucken magere und trockene

WiesendurchihretierischeundpflanzlicheAr-tenvielfalt. In Kombination mit angrenzenden Hecken oder strukturreichen Waldrändern sind diese Wiesen von ökologisch von grosser Bedeutung.

Vernetzungskorridor Bahnlinie:Insbesondere Reptilien, wie die Zauneidech-se, bewegen sich gerne entlang der warmen Schotter und Böschungen der Eisenbahn. Dieser Korridor ist eine wichtige Vernetzungs-achse zwischen Lebensräumen.

Wildtierkorridore:In der Abbildung sind zwei Wildtierkorridore eingezeichnet. Im Nord-Osten verläuft zwi-schen dem Gebiet Lauitobel/Mädern und dem Morgarten ein Wildtierkorridor von regionaler Bedeutung. Süd-westlich von Sattel quert bei Ecce Homo ein Korridor von lokaler Bedeu-tung das Gemeindegebiet. Diese für das Wild wichtigen Verbindungsachsen gilt es in den landschaftsrelevanten Planungen zu berück-sichtigen.

Abb. 10: Artenreiche Mager-wiesen mit Salbei finden sich an südexponierten, warmen Lagen.

Morgarten

LauitobelEcce Homo

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KonzeptbausteinGewässer

Kerngebiete für Gewässeraufwertung (Schornen, Moos und Eumatt)

Abb. 11: Der Figlenbach im Schornen wurde im April 2005 ausgedolt.

Unzählige Bäche auf der linken und rechten Talseite sowie die auf dem Talboden verlau-fende Steiner-Aa prägen den landschaftlichen Charakter der Gemeinde mit. Trotz der hohen dichte an Gewässern sind viele Abschnitte künstlich verbaut oder gar eingedolt.

In den drei Kerngebieten Schornen, Moos und Eumatt werden, unter Berücksichtigung der ökomorphologischen Gewässerkarte des Kan-tones, beeinträchtigte Abschnitte naturnaher gestaltet. Den Gewässern wird mehr Raum gegeben. Somit können hochwasserschutz-technischen Anforderungen und ökologische Aspekten Rechnung getragen werden. Ein Gewässergesamtkonzept für die Gemeinde oder die Region ist wünschenswert.

Schornen

Moos

Eumatt

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KonzeptbausteinTourismus und Erholung

Kerngebiet HochstuckliKerngebiet MorgartenKerngebiet WildspitzÜberregionale WanderwegeAusgangspunkt Sattel-Dorf

Abb. 12: Die Gemeinde bietet ihren Gästen ein vielfältiges Sommer- und Wintertourismusangebot.

2000 hat die Gemeinde Sattel mit Einbezug verschiedenster Interessenvertreter ein Tou-rismuskonzept mit einem fundierten Ziel- und Massnahmenkatalog erarbeitet. Aufbauend auf diesem Konzept stehen drei Kerngebiete mit unterschiedlichen Angebotsschwerpunkten im Zentrum des tourismusorientierten Land-schaftsentwicklungskonzeptes.

Kerngebiet Hochstuckli:Das Gebiet im Raum Mostelberg-Hochstuckli bietet im Sommer und im Winter attraktive Erholungsangebote. Die 2005 eröffnete neue Rondo Gondelbahn steigert die touristische Attraktivität des Raumes zusätzlich. Der Mo-stelberg mit dem Hochstuckli bleibt Schwer-punktsgebiet des Tourismus in Sattel. Die Entwicklung des Tourismus erfolgt umweltver-träglich.

Kerngebiet Morgarten:Sattel besitzt mit dem Morgarten ein Kultur-denkmal von nationaler Bedeutung und gros-ser Bekanntheit. Name und Ort Morgarten sollen künftig vermehrt für die Entwicklung eines landschaftsorientierten Kulturtourismus genutzt werden.

Kerngebiet Wildspitz:Wanderer im Sommer und Schneeschuh-läufer im Winter geniessen das naturnahe Erholungsgebiet rund um den Wildspitz. Auch zukünftig soll diese Gegend einem sanften naturverträglichen Tourismus zugänglich sein.

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KonzeptbausteinSiedlungsentwicklung

Erhalten und sichern bestehender Siedlungs-qualitäten

Siedlungsentwicklung nach Innen

Siedlungsentwicklung landschaftsverträglich

Abb. 13: Wie sieht Sattel wohl in 20 Jahren aus?

Die geographische Nähe zu Luzern, Zug und Zürich sowie landschaftliche Werte machen Sattel zu einem attraktiven Wohnort. Die Siedlungsentwicklung muss diesem Bedürnis Rechnung tragen. Im Konzeptbaustein Sied-lungsentwicklung werden die drei folgenden Entwicklungsstrategien vorgeschlagen:

Sattel:Das Dorf wird sich weiter entwickeln. Eine sorgfältige, landschaftsverträgliche Raum-planung ist wünschenswert. Die neuen Sied-lungsstrukturen passen sich dem Ort und landschaftlichen Gegebenheiten an und sind von guter architektonischer Qualität.

Mostelberg:Ferienhäuser und Wohnhäuser prägen das Siedlungsbild am Mostelberg. Die Entwicklung der Siedlung geschieht hier nach Innen. Das heisst, standortgerechtes, massgeschnei-dertes Ausschöpfen der Nutzung unter Be-rücksichtigung der bestehenden Wohnqualität, der gewachsenen Aussenraumstrukturen und einer ansprechenden Gestaltung.

Ecce Homo und Schornen:In diesen Gebieten steht das Erhalten und Sichern der heute bestehenden Werte im Vor-dergrund.

Sattel

Mostelberg

Schornen

Ecce Homo

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2.5 Ziel- und Massnahmentabelle

Die auf den folgenden Seiten aufgelistete Ziel- und Massnahmentabelle wurde von der LEK-Kom-mission in mehreren Sitzungen und Workshops entwickelt. Ausgehend vom Leitbild der Gemeinde wurden Ziele und Massnahmen mit den entsprechenden Verantwortlichkeiten erarbeitet. Die Tabel-le dient als wichtige Grundlage für die Umsetzung des Landschaftsentwicklungskonzeptes.

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� Umsetzung in vollem Gange

�.1 Erste Massnahmen in die Tat umgesetzt

DasLandschaftsentwicklungskonzeptSattelistkeinPapiertiger!UnterdiesemMottowaresderLEK Kommission schon früh im Erarbeitungsprozess ein grosses Anliegen Massnahmen draussen inderLandschaftumzusetzen.Ab2006startetdasLEKoffiziellinseineUmsetzungsphase.DieLEK Kommission bleibt unverändert und wird so zur Umsetzungskommission.

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Viele Jahrzehnte schon sind die Obstbäume nicht mehr aus dem Landschaftsbild der Ge-meinde wegzudenken. Insbesondere Mitte des 20. Jahrhunderts standen in der Ge-meinde bis über 10`000 Apfel-, Birnen- und Kirschbäume und bereicherten die Bewirt-schafterinnen nicht nur durch ihre Erträge. In den vergangenen Jahren haben sich än-dernde landwirtschaftliche und wirtschaftliche Rahmenbedingungen zu einer drastischen Abnahme der Bäume geführt. Das im Rahmen des LEK 200� erarbeitete Vernetzungsprojekt nach ÖQV bringt Möglichkeiten, dieses wert-volle Landschaftselement gezielt zu fördern und entsprechende Leistungen zu honorieren.

Die Arbeitsgruppe Landwirtschaft hat sich diesen Themen angenommen und in kurzer Zeit einen Hochstammobst-Fördertag unter dem Motto ‚Sattel isch bäumig’ auf die Beine gestellt. Mit dem erklärten Ziel über 200 junge Bäume zu setzen und einheimische Produkte zu fördern.

DieeigentlicheHochstammobstbaum-Pflanz-aktion fand am Samstag, �0. Oktober 2004 auf Christonis Hof in der Eumatt statt. Rund 250 Hochstammfeldobstbäume wurden be-stellt und im Verlaufe des Morgens von den Bäuerinnen und Bauern abgeholt. Verschie-denePflanzteamsausderBevölkerungunter-stützten am Morgen und am Nachmittag die Bewirtschafter beim Setzen der Bäume auf den Höfen verstreut in der ganzen Gemeinde.

NebendereigentlichenPflanzaktionorgani-sierte die Arbeitsgruppe unterschiedlichste Aktivitäten auf und um den Hof. Herr Konrad Gmünder von der landwirtschaftlichen Schule inPfäffikon(SZ)demonstrierteamMorgenund am Nachmittag, wie Obstbäume professi-onell gesetzt werden sollten. Ganz begeistert interessierten sich jeweils über 50 Personen für die spannenden Ausführungen. Auch der von der Sattler Primarschule durchgeführte und prämierte Malwettbewerb und die Most-pressaktion stiessen auf reges Interesse. Den Rahmen rundete die Festwirtschaft mit Musik aus dem Dorf ab.

Abb. 14: Impressionen vom Obstbaumtag 2004

Umsetzungsprojekt ‚Sattel isch bäumig‘

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27Abb. 15: Die Ausdolung des Figlenbaches 2005

Währendrund70JahrenflossderkleineFig-lenbach weitgehend unterirdisch, in einem Rohr mit �5 cm Durchmesser, von der Fig-lenfluedemÄgeriseeentgegen.Erliegtmit-ten in jenem Gelände, das im Jahr 1�15 die Entscheidung Zugunsten der Eidgenossen gab. Das Gebiet gehört heute der Morgarten-stiftung.

Rund 25 Lehrlinge der Firma Tyco Elektronics aus Steinach haben - auf die Vermittlung des WWF Kanton Schwyz - mit vollem Einsatz dem Gewässer auf dem Morgartengelände neues Leben eingehaucht. In Zusammenar-beit mit Fachleuten der Hochschule für Tech-nik Rapperswil und dem Büro Spaargaren konnte das Projekt Ende April 05 während einer Woche in die Tat umgesetzt werden.

Mit der Ausdolung des Figlenbaches - es handelt sich um eines der ersten Bachaus-dolungsprojekte im Kanton Schwyz - konnten verschiedene Zielsetzungen verfolgt werden:

• LebensraumfürzahlreichPflanzenund Tiere, wie der Violette Silberfalter, werden geschaffen.

• Der Erholungsraum um den Bach kann von den Besuchern des Morgarten-geländes vielfältig genutzt und erlebt werden.

• DasfreifliessendeGewässerträgtdurch seine Wasserrückhaltefunktion zur Hochwassersicherheit bei.

Umsetzungsprojekt Bachausdolung ‚Figlenbach‘

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Umsetzungsprojekt Erlebnistag Wasser im Schornen

Am 24. September 2005 ist es soweit. Der ausgedolte Figlenbach und das restaurierte Wasserrad werden feierlich der Bevölkerung von Sattel präsentiert.

Alles rund um das Thema Wasser wird an diesem schönen Herbsttag diskutiert, probiert, angefasst und bestaunt. Das Entenrennen erfreut sich grosser Begeisterung nicht nur bei den jüngeren Besuchern des Wassertages. Auf der anspruchsvollen Strecke liefern sich die Enten einen spannungsgeladenen Wett-kampf um den Sieg. Den Kindern steht neben dem Rennen ein grossartiger Postenlauf mit verschiedenen Spielen als Angebot zur Verfü-gung.

Von der Quelle zur Mündung verfolgen die Be-sucher und Besucherinnen den informativen Spaziergang begleitet durch Vertreter der LEK-Kommission. Auch das Bachausdolungs-projekt mitsamt der neuen Informationstafel werden fachlich kompetent vorgestellt und diskutiert.

Kulinarisch bestens versorgt wird das Publi-kum vom Sattler Buurämärcht. In der Region hergestellte Produkte werden am Mittag und gegen Abend angeboten. Musikalisch wird der gelungene Anlass für die Bevölkerung von Sattel durch eine Ziehharmonika musikalisch untermalt.

Die LEK-Kommission dankt allen Helferinnen und Helfern ganz herzlich von das grosse En-gagement und wünscht erholsame Stunden am Wasser im Schornen.

Abb. 16: Eindrücke vom Wassererlebnistag im Schornen 2005

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Umsetzungsprojekt Burämärcht Sattel

Mit grossem Engagement haben sich 10 Bauern und Bäuerinnen der lokalen Landwirt-schaft im Sommer 2005 zusammengeschlos-sen um die Direktvermarktung von einheimi-schen Produkten zu fördern. In kurzer Zeit ist in der Talstation der Hochstuckli Gondelbahn Rondo ein kleines aber feines Geschäft auf die Beine gestellt worden.

Die grosse Palette an Produkten zeigt die Vielfalt der Sattler Landschaft schön. Obst von Hochstammbäumen,Honig,Konfitüre,Salben,Alpkäse, Fleisch- und Backwaren und vieles mehr. Insgesamt werden über 50 Produkte angeboten und verkauft. Ganz im Sinne der einer nachhaltigen Landschaftsentwicklung produziert die Sattler Landwirtschaft Produkte für die Sattler Bevölkerung.

Das Verkaufslokal bei der Talstation der Dreh-gondelbahn Stuckli Rondo ist während der Sommersaison täglich offen. Wir freuen uns aufIhrenBesuch!

Abb. 17: Burämärcht in der Talstation der Hochstuckli Gondelbahn in Sattel

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�.2 Die Wirkungen des LEK periodisch prüfen

Eine umfassende Erfolgskontrolle erfasst ver-schiedene Aspekte des LEK-Prozesses und -Resultates. Dabei sind erfahrungsgemäss die Wirkungen in der Landschaft am schwie-rigsten und nur mit grossem Aufwand zu analysieren. Denn in der Landschaft schlagen sich letzlich alle raumwirksamen Tätigkeiten nieder und nicht nur die LEK-Massnahmen.

Es wird unterschieden zwischen der Umset-zungs-, Wirkungs- und Zielkontrolle. Die Um-setzungskontrolle erfasst die Art und Weise der Umsetzung, die Wirkungskontrolle erfasst die Wirkungen und die Zielkontrolle prüft, ob die gesetzten Ziele noch gültig sind oder ge-gebenenfalls veränderten Bedingungen ange-passt werden müssen.

1. Jahr2006

2. Jahr �. Jahr 4. Jahr2008

5. Jahr 6. Jahr2010

Start der Pro-jektum-setzung

Standort-Bestimmung und Umset-zungskontrolle

Wirkungskontrolle

Die Umsetzungskontrolle für das LEK Sattel soll folgende Elemente umfassen: - Organisation der Umsetzung- Öffentlichkeitsarbeit, Einstellung des LEK- Zielpublikums- Vertragsabschlüsse (kommunaler Natur schutz, DZV, ÖQV)

Es stellen sich beispielsweise folgendeFragen:- Ist die Bevölkerung über die Inhalte des LEK orientiert?- Wie entwickeln sich die ökologischen Aus-gleichsflächeninderGemeindeSattelinsge- samt und in den Fördergebieten?- Wie viele Einzelbäume wurden dank demLEKneugepflanzt?- Wie viele Laufmeter Gewässer konnten revitalisiert werden?- Entwickelt sich das Tourismusangebot gemäss LEK und Tourismuskonzept?

Die Erfolgskontrolle dient einerseits als Rechen-schaftsbericht und andererseits zur Optimie-rung des Programms. Es soll eine systema-tische, aber einfache Erfolgskontrolle vorgese-hen werden, um den Erfolg zu beurteilen und gegebenenfalls die Ziele und Massnahmen anzupassen. Für das LEK Sattel sind folgende Fragen und Ergänzungen von Interesse:

- Ist das LEK Sattel insgesamt ein erfolg- reiches Projekt oder nicht?- Welche Teile sind nicht erfolgreich? Weshalb nicht?- Welche Korrekturen sollen ergriffen werden?

Abb. 17: Zeitplanung der Erfolgskontrolle des LEK Sattel

Umsetzungkontrolle Wirkungskontrolle

Die Wirkungskontrolle erfasst den Zustand der Landschaft. Folgende Fragen stehen im Zen-trum:- Wie entwickeln sich die Lebensräume, für welche Bonus-Beiträge ausgerichtet werden?- Konnten die Leitarten in Sattel erhalten oder gefördert werden?- Wie verändert sich das Landschaftsbild?

Verantwortlich für das Durchführen der Erfolgs-kontrolle ist die Umsetzungskommission. Die Erfolgskontrolle wird im Rahmen der LEK-Umsetzung durch die Fachplaner begleitet.

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Dank

Während über vier Jahren in zahlreichen Sitzungen, Workshops, Begehungen und An-lässen hat die LEK Kommission unermüdlich und ehrenamtlich mit sehr viel Engagement sich für die Sattler Landschaft und deren Be-wohner eingesetzt. Diesem Team gebührt ein grosses Dankeschön.

LEK Kommission aus Sattel:

Adolf Lüönd-Diener Josef Appert Patricia BaumannErich Betschart Irma Betschart Peter Engel Paul Hardegger-Schuler Roman InderbitzinLenz Lothenbach Pirmin Moser Erich Schuler-Kryenbühl Martin Ulrich-Meier

Für die grosszügige Unterstützung des Pro-jektes danken wir der Linsi Stiftung in Stäfa ganz herzlich.

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Verzeichnisse und Grundlagen

Literaturverzeichnis

Amt für Umweltschutz Kanton SZ, 200�: Renaturierung von Fliessgewässern. Bewilligungs- und Beitragsverfahren im Kanton Schwyz.

Bolliger, Peter; Charollais, Myriam; Condrau, Victor und andere, 2002: Werkzeugkasten LEK, Eine Arbeitshilfe zum Erarbeiten von Landschaftsentwicklungskonzepten. HSR Hochschule für Technik Rapperswil.

Duelli P., 1994: Rote Liste der gefährdeten Tierarten in der Schweiz. BUWAL Bundesamt für Umwelt, Wald und Landschaft (Hrsg.), Bern.

Gigon A., Langenauer R., Meier C., Nievergelt B., 1998: Blaue Listen der erfolgreich erhaltenen odergefördertenTier-undPflanzenartenderRotenListen–MethodikundAnwendungindernörd-lichen Schweiz. Veröffentlichungen des Geobotanischen Institutes der ETH, Stiftung Rübel, Zürich (Hrsg.). Heft Nr. 129.

Fachstelle Naturschutz Kanton Zürich (Kontaktstelle LEK), 2004: Arbeitshilfe zur Erarbeitung von LEK-Projektskizzen.

Gemeinde Sattel, 1996: Energieleitbild der Gemeinde Sattel.

Gemeinde Sattel, 1999: Leitbild Gemeindeentwicklung.

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LauberK.,WagnerG.,1998:FloraHelvetica.(2.Auflage).Haupt,Bern.

LBL Landwirtschaftliche Beratungszentrale Lindau (Hrsg.), 2001: Qualität und Vernetzung im öko-logischen Ausgleich. Erläuterungen zur Öko-Qualitätsverordnung (ÖQV).

LBL Landwirtschaftliche Beratungszentrale Lindau (Hrsg.), 2001: Wegleitung für den ökologischen Ausgleich auf dem Landwirtschaftsbetrieb.

Rey, André und Wiedemeier Patrik, 2004: Tagfalter als Ziel- und Leitarten. Planungshilfe für Ver-netzungsprojekte und Landschaftsentwicklungskonzepte im landwirtschaftlichen Kulturland. Pro Natura, Basel.

SchweizerischeVogelwarteSempach(Hrsg.),2002:Vernetzungsprojekte–leichtgemacht.EinLeitfaden für die Umsetzung der Öko-Qualitätsverordnung (ÖQV).

Schweizerischer Bund für Naturschutz (Hrsg.), 1987: Tagfalter und ihre Lebensräume. Arten, GefährdungundSchutz.(Band1,4.Auflage).K.Holliger,Basel.

UVEK Eidgenössisches Departement für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation, 2004: Verhandlungsempfehlungen–EmpfehlungenfürdasVerhandelnbeiProjekten,diedemVerbands-beschwerderecht unterliegen. BUWAL, Bern.

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Internetquellen-Verzeichnis

www.sattel.ch

Kartenverzeichnis

Amt für Umweltschutz Kanton Schwyz, 200�: Gewässerschutzkarte des Kantons Schwyz.

Amt für Umweltschutz Kanton Schwyz, 2005: Ökomorphologische Aufnahmen der Fliessgewässer im Kanton Schwyz. Schlussbericht.

Amt für Wald, Jagd und Fischerei Kanton Schwyz, 2006: Entwurf Wanderwegnetz Kanton SZ.

Bundesamt für Landestopographie, 2005: Swissimage, Luftbild der Gemeinde Sattel auf dem Jahre 2002.

Bundesamt für Landestopographie, 2005: DHM 25 und VECTOR 25 der Gemeinde Sattel.

Bundesamt für Strassen (ASTRA), 2005: Inventar historischer Verkehrswege der Schweiz, IVS-Dokumentation Gemeinde Sattel. Bern.

Landeskarte der Schweiz, M 1:50’000, Blätter Nr. 2�6, 2�5.

Wanderkarte Kanton Schwyz, M 1:50’000. Orell Füssli.

Nationales ökologisches Netzwerk REN, BUWAL, Karten, 2004.

Regionaler Waldplan Sattel, M 1:10’000.

Richtplan Kanton Schwyz, Juli 200�.

Schutzverordnungsplan. Natur- und Landschaftsschutzgebiete von kommunaler Bedeutung. M 1:5’000, 1997.

Übersichtsplan Kanton Schwyz, M 1:10’000.

Zonenplan der Gemeinde Sattel, 1997.