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3/17 www.digital-manufacturing-magazin.de D, A, CH: 9,50 Euro, weitere EU-Länder: 11,70 Euro

AUFBAU UND OPTIMIERUNG IT-GESTÜTZTER PRODUK TIONSPROZESSE Industrie 4.0 | Internet der Dinge

Auf dem Weg zur digitalen Fabrik

Mehr Produktivität durch eine vernetzte Fertigung

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Liebe Leser,

die Redaktion von Digital Manufacturing will Ihnen nicht nur zeigen, wie Sie mit aktuellen Lösungen und Techno-logien Ihre Produktion effizienter machen können, wir wollen Sie mit unserer Fachzeitschrift auch darüber in-formieren, wohin die Reise im Produktionsumfeld in den nächsten Jahren gehen soll. Die Vernetzung und Digitali-sierung der Produktion im Zuge von Industrie 4.0 bietet Unternehmen unbestritten interessante Möglichkeiten, noch flexibler und kostengünstiger zu fertigen. Letztend-lich ist eine spürbare Produktivitätssteigerung das Ziel.

Ein wichtiger Baustein dafür sind Big-Data-Anwendun-gen. Maschinen und Anlagen werden mit immer mehr Sensoren ausgestattet, die eine große Menge an Daten liefern. Ein Bearbeitungszentrum kann so pro Jahr locker mehrere Terabyte an Daten „ausspucken“. Für die zentra-le Auswertung dieser Daten benötigt man allerdings die richtige Strategie und geeignete Tools. Ein Beispiel für eine sinnvolle Big-Data-Anwendung ist die vorausschau-ende Wartung, mit der sich Stillstandzeiten in der Fabrik minimieren lassen. Auf der Hannover Messe konnte man dazu schon einige Praxisbeispiele sehen.

Man merkt aber auch: Das Thema Big Data in der Produk-tion wirft viele Fragen auf, sei es zu den Voraussetzungen, zur Sicherheit und zur optimalen Umsetzung. Deshalb haben wir dazu zehn Experten befragt. Die Zusammen-fassung finden Sie auf den Seiten 28 bis 31.

Rainer Trummer, Chefredakteur

Mehr Wissen in der Fabrik

E D I T O R I A L

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Werden Sie Aussteller auf der IT2Industry 2017

Integrativer Marktplatz im Industrie-4.0-Zeitalter

Im Rahmen der Fachmesse und Open Conference IT2Industry 2017 bietet Ihnen der WIN-Verlag die Möglichkeit, sich mit Ihrem Unternehmen am Gemeinschaftstand „Industrie 4.0 – Make it run“ zu beteiligen. Informieren Sie sich über die Teilnah-mebedingungen und reservieren Sie bis spätestens 14. Juli Ihren Platz auf

der IT2Industry, die vom 14. bis 17. November 2017 parallel zur Weltleit-messe productronica auf dem Münch-ner Messegelände stattfindet.

Kontakt:Martina SummerTelefon: 08106 / 306-164E-Mail: [email protected]

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I N H A LT

NewsAktuelles aus der Branche 6

Titelstory: Schritt für Schritt zur digitalen FabrikVernetzung und Digitalisierung im Tübinger Siemens-Getriebemotorenwerk 8

MES als Vehikel zur Industrie 4.0Eine Analyse aus Sicht des MES- Anbieters Gefasoft 10

ERP und MES als DienstleistungImpress hat seine SAP-Landschaft samt Wartung und Weiterentwicklung komplett zu einem Dienstleister ausgelagert 12

MES: Den Produkten auf der SpurEinzelteilrückverfolgung integriert ins Manufacturing Execution System (MES) 14

Das MES bei Ritter SportMit Einführung des neuen MES entfällt bei den KVP-Experten viel Handarbeit 16

Durchgängige Industrie-4.0- Lieferkette dank MESProxia für BDE und Feinplanung 18

SPECIAL AUTOMATISIERUNG & ROBOTIK

Besserer InformationsaustauschIntelligente und sichere Kommuni-kationsstruktur für Industrie 4.0 22

Dank automatischer ZuführungFür einen Hersteller von Gussfittings realisierte HK-Con eine Anlage, die drei Vorgängeranlagen ersetzt 24

Industrie 4.0 und nun?Industrie 4.0 stellt die Automatisierungs-pyramide in Frage – was danach kommt, klärt der Sensoranbieter Leuze 26

Big Data in der ProduktionFachleute erläutern in einer Expertenrunde, wie sich aus den Produktionsdaten der größtmögliche Nutzen ziehen lässt 28

Die Fertigung absichernUm Produktionsprozesse abzusichern, sind speziell auf die Industrie ausgerichtete IT-Sicherheitslösungen nötig 32

Retrofit im laufendem BetriebWie man Lagertechnik in der laufenden Produktion modernisieren kann 34

Mehr Automatisierung im QM-ArbeitsalltagQualitäts management nach der Norm DIN EN ISO 9001:2015 36

Maintenance 4.0Instandhaltungsmanagement für die Fabrik der Zukunft 38

3D-Druck in der SerieSiemens Mobility liefert Bauteile aus dem 3D-Drucker – auch für die Serie 40

Internationale Norm als IdeengeberDie entstehende ISO 45001 bildet eine Grundlage, um Arbeits- und Gesundheits-schutz effektiv zu managen 42

Kostenreduktion auf KnopfdruckVisualisierung und Auswertung von Produktionsdaten bei Britax Römer 44

Vorschau, Impressum 47

Hegemann liefert an die Automotive- und Aerospace-Industrie. Um bei den Produktionsprozessen höchste Qualität sicherzustellen, nutzt das Unternehmen moderne BDE- und Feinplanungstools. Bild: Proxia Software AG

HK-Con plant und baut Zerspanungsmaschinen. Für einen Hersteller von Gussfittings realisierte der Maschinenbauer eine komplette Anlage, die drei Vorgängeranlagen ersetzt. Bild: Yaskawa

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Titelanzeige: Siemens AG

Auf dem Weg zur digitalen Fabrik

Die Vernetzung und Digitalisierung der Fertigung bringt neues Potenzial, um höhere Produktionsstufen zu errei-chen. Am Beispiel des Tübinger Getriebemotorenwerks von Siemens zeigt sich, wie das in der Praxis gelingen kann. Denn dort wurden im brown field – also auf der Grundlage eines bestehenden, gemischten Maschinen-parks – mehrere Anwendungen aus der Software-Suite Sinumerik Integrate eingeführt.

So ermöglicht das Programmverwaltungsmodul „Manage MyPrograms“ beispielsweise, die NC-Programme direkt an die Maschinen zu übertragen und trägt so zu effizienten Prozessen und zur Steigerung der Produktivität bei. Manage MyPrograms sorgt für lückenlose Transparenz zwischen Arbeitsvorbereitung und Betrieb, weil sich sämtliche NC-Programmänderungen rückverfolgen und datieren lassen. Deshalb zählt dieses Sinumerik-Integrate-Modul ganz klar zur Qualitätssicherung und Produktivitätssteigerung auf dem Weg zur digitalen Fabrik.

Siemens AGDigital FactoryFrauenauracher Straße 80 D-91056 Erlangenwww.siemens.de/sinumerik

Redaktionell erwähnte Firmen und Institutionenabas [S. 6], Accenture [S. 28], Artschwanger & Kohl Software [S. 34], Atos [S. 28], Britx Römer [S. 44], Cisco [S. 29], ConMoto [S. 38], Consense [S. 36], Deutsche Messe [S. 6], Fastec [S. 16], Framos [S. 7], Fraunhofer Gesellschaft [S. 29], Fraun-hofer IPT [S. 7], GE Digital [S. 29], Gefasoft [S. 10], Heggemann [S. 18], Heitec [S. 34], HK-Con Maschinenbau [S. 24], IBM [S. 29], Impress Surfaces [S. 12], Industrie Informatik [S. 14], It‘s OWL [S. 30], Itac [S. 6], KIT [S. 31], Laser [S. 7], Leuze Electronic [S. 26], Microsoft [S. 30], MPDV Mikrolab [S. 6], Oxford Instru-ments Analytical [S. 36], Phoenix Contact [S. 22], Proxia [S. 18], PSI Technics [S. 34], Ritter Sport [S. 16], Rohde & Schwarz [S. 32], Siemens [S. 8, 31, 40], Stratasys [S. 40], T.Con [S. 12], TÜV Süd [S. 42], VDW [S. 6], Welotec [S. 44], WZL/RWTH Aachen [S. 7], Yaskawa [S. 24].

I N H A LT

Die Mobility-Sparte von Siemens fertigt nicht nur für Kunden in der Mobilitätsbranche individualisierte Bauteile auf dem eigenen 3D-Drucker von Stratasys – auch in Serie. Bild: Stratasys

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AU F B AU U N D O P T I M I E R U N G I T - G E S T Ü T Z T E R P R O D U K T I O N S P R O Z E S S E

weil Qualität entscheidend ist

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N E W S

M P D V

Neue Plattform für Fertigungs-ITMit zukünftigen Anforde-rungen an fertigungsnahe IT-Systeme werden heutige Software-Strukturen bald an ihre Grenzen stoßen – zu diesem Schluss kommt der der MES-Anbieter MPDV und hat eine Manufactu-ring Integration Platform (MIP) konzipiert. Diese biete durch eine offene Architek-tur die notwendige Flexibi-lität und Interoperabilität. Zielgruppen sind sowohl Fertigungsunternehmen als auch Software-Partnern, die eigene Apps und Add-Ons entwickeln und nahtlos in-tegrieren können. Damit re-agieren die MES-Experten

auf aktuelle Veränderungs-tendenzen: einerseits wird die Anzahl der Datenliefe-ranten signifikant steigen und andererseits fordern Anwender immer häufiger, Applikationen unterschied-licher Anbieter und eigene Apps miteinander zu kom-binieren. Dabei soll die MIP keineswegs als Nachfolger heutiger Manufacturing Execution Systeme (MES) gesehen werden. Vielmehr ist sie eine neue Variante zur Realisierung der Auf-gaben und Funktionen, die ein MES üblicherweise ab-deckt. „Einige Unternehmen werden auch in Zukunft mit dem Aufbau und dem Funk-tionsumfang eines heuti-gen Manufacturing Exe-cution Systems (MES) sehr gut leben können.“, erklärt Prof. Dr.-Ing. Jürgen Kletti, geschäftsführender Gesell-schafter der MPDV.

I T A C

Industrie 4.0-Ökosystem vorgestellt Ende April auf der Hannover Messe hat Itac Software die neue Itac.IoT.Platform vor-gestellt. Diese I4.0-Plattform soll intelligente Lösungen zur Vernetzung, Automati-sierung und Verbesserung von Produktionsprozessen bieten. Eine dieser Funktio-nalitäten ist der neue Smart Data Analytics Service, der unter anderem bei der zu-künftigen Implementierung von prozessspezifischen Predictive-Maintenance-Sze-narien zum Einsatz kommt. Dieser Service ergänzt ab sofort auch die Itac.MES.Sui-te. Dieses Manufacturing Execution System bildet das Kernelement für Industrie 4.0-Anwendungen. Gemein-sam mit seiner Tochterge-sellschaft Dualis stellte Itac ein umfassendes Produkt zur echtzeitfähigen Produktions-

planung und -optimierung auf der Hannover Messe vor. Dualis bietet mit Gantt-plan ein Produktionsfeinpla-nungstool (APS: Advanced Planning and Scheduling), das über einen besonders leistungsstarke und präzi-se Algorithmen verfügt. Auf Basis dieser Technologien hat Itac auf der Messe mit Kooperationspartnern zu-dem zwei Hybrid-Cloud-ba-sierte Anwendungsbeispiele präsentiert: Einen digitalen Zwilling in der Elektronikin-dustrie und ein Pay-per-Use-Szenario für I4.0-Devices mit-tels MES-Integration.

A B A S - S T U D I E

Akzeptanz von ERP aus der Cloud steigtWährend 2015 noch 64 Pro-zent der Befragten Cloud-An-gebote im Bereich ERP kate-gorisch ausschlossen, sind es Anfang 2017 nur noch 28 Prozent. Zu diesem Schluss kommt Abas anhand einer Kundenumfrage. Sie richte-te sich an 665 Industrieun-ternehmen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz mit 50 bis 2.000 Mitarbeitern, die Abas ERP anwenden. Ein Schwerpunkt der Abas-Um-frage liegt demnach auf dem Einsatz von Cloud-Lösungen und deren Wirksamkeit in verschiedenen Funktionsbe-reichen: Dabei bewerten 53 Prozent der Teilnehmer Cloud-Lösungen in der Vertriebssteu-

erung und dem Kundenma-nagement als kurzfristig sehr beziehungsweise möglicher-weise interessant. 44 Prozent der Befragten erachten Cloud-Anwendungen im Dokumen-tenmanagement als sinnvoll, während 37 Prozent Busi-ness Intelligence als wichti-ge Cloud-Lösung favorisieren. Die Bereiche Finanzbuchhal-tung, Lohn und Gehalt hinge-gen sind nach Einschätzung der mittelständischen Unter-nehmen für die Cloud gänz-lich ungeeignet, so bewerten 85 Prozent die Buchhaltung beziehungsweise 90 Prozent der Teilnehmer die Vergütung als uninteressante Funktions-bereiche für Cloud-Lösungen.

V D W U N D D E U T S C H E M E S S E

Fenster zur Produktion von morgen

Die EMO Hannover 2017 – 18. bis 23. September – möch-te Austausch zwischen Wis-senschaft und Praxis stärken. Dazu organisiert der Verein Deutscher Werkzeugmaschi-nenfabriken (VDW) die Son-derschau „Industrie 4.0 Area“. Auf der Sonderfläche stellen Fraunhofer- und universitäre Forschungsinstitute der Wis-senschaftlichen Gesellschaft für Produktionstechnik (WGP) ihre Entwicklungen zur ver-netzten Produktion vor. Neben der WGP – einem Zusammen-

schluss führender deutscher Maschinenbau-Professoren – zeigen Industrievertreter, wel-che Lösungen sie bereits in die Praxis umgesetzt haben. In ei-nem begleitenden Vortrags-forum stellen Wissenschaftler ihre aktuellen Forschungser-gebnisse vor und zeigen Fir-men ihre Kompetenzen be-züglich der smarten Fabrik. Sie zeigen beispielsweise Lö-sungen für einen standardi-sierten Daten- und Energie-austausch zwischen smartem Werkzeug und der Produkti-onsumgebung, eine „fühlen-de“ Werkzeugmaschine und neue Ansätze in der Sensorik, ein neuartiges Hochfrequenz-Kommunikationssystem für die Produktion sowie eine an-lernfreie Prozessüberwachung und Lösungen zur Mensch-Maschinen-Interaktion.Bi

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N E W S

F R A M O S U N D L A S E R

Komponenten für QualitätBildverarbeitungsspezialist Framos zeigt auf der Photo-nik-Messe Laser vom 26. bis 29. Juni 2017 in München Vi-sion-Komponenten und Sys-temlösungen für die Mess- und Prüftechnik, Automotive, Optik, Medizintechnik und Elektronik. Beispielsweise die neuen LED-Projektoren „EFFI-Lase V2“ von Effilux. Diese können Linien, Gitter, Punktewolken, Kreise oder Kreuze projizieren und La-serprojektoren ersetzen und fallen dabei nicht unter die strengen Laser-Sicherheits-bestimmungen. Mit ihrer Hilfe lassen sich Applikati-onen wie 3D-Triangulation, Positionsbestimmung und Stereo-Vision realisieren. Die kompakte „Twentynine“-Ka-meralinie von Smartek Vision

USB3 Vision oder GigE Vi-sion mit aktu-ellen CMOS-Sensoren in ei-nem Miniaturgehäuse. Für Hochgeschwindigkeitsan-wendungen ist die High-Speed Kamera HR-20000 von Emergent Vision am Framos-Stand zu sehen. Mit 338 fps bei 2 Megapixel oder 32 fps bei 20 Megapixeln setzt die HR-Serie mit 10GigE Inter-face Leistungs-Maßstäbe. Die Serie ist GenICam und GigE Vision kompatibel und kann für größere Kabellängen bis zu 10 Kilometer auch eine SFP+ Glasfaser Verbindung nutzen. Ebenfalls für Hoch-geschwindigkeitsanwendun-gen eignet sich der Coaxex-press-Framegrabber Euresys Coaxlink Quad 3D-LLE.

A A C H E N E R W E R K Z E U G M A S C H I N E N - K O L L O Q U I U M

Internet of ProductionDas Aachener Werkzeugma-schinen-Kolloquiums (AWK) 2017 fand vom 18. bis 19. Mai statt. Als Highlights stellten die Veranstalter, das Werkzeugma-schinenlabor WZL der RWTH Aachen und das Fraunhofer-In-stitut für Produktionstechnolo-gie IPT, das erste mit Methoden der Industrie 4.0 entwickelte Serienauto vor, eröffneten auf dem RWTH Aachen Campus das mit 30.000 Quadratmetern größte produktionstechnische Forschungscluster Europas und präsentierten die neuge-gründete Business School der RWTH Aachen. Ein Vortrags-

programm nebst begleitender Ausstellung und Institutsbe-sichtigungen lockten mehr als 1.000 Experten der Produkti-onstechnik und verwandter Disziplinen an. Die Veranstal-tung bot in zwei parallelen Vortragsreihen mit zwölf Fach-vorträgen und vier Keynotes sowie zusätzlichen Plenarvor-trägen aus Wissenschaft und Praxis einen Überblick über An-sätze und Strategien für Indus-trie 4.0. Vier Vortragssessions zu den Themenfeldern „Agile Produktentwicklung“, „Lernen-de Produktionssysteme“, „Ver-netzte, adaptive Produktion“

und „Wissenschaft in der Produktionspra-xis“ gaben Antwor-ten auf Fragen der heutigen Produkti-onstechnik.

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14.–17. November 2017 | Messe Münchenwww.it2industry.deParallel zur

Internationale Fachmesse und Open Conference für intelligente, digital vernetzte Arbeitswelten

IT2I zeigt IT-Lösungen auf dem Weg zur Smart Factory IT2I erreicht Entscheider aus der Elektronikfertigung IT2I ist die Schnittstelle zwischen Business-IT und Industrie-IT

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I N D U S T R I E 4.0 bietet großes Opti-mierungspotential für die Produktion. In-dustrie 4.0 bedeutet auch die Zukunft der Fertigung. Darum wirkt der Begriff auch so anziehend, anders als der wenig attrak-tive Begriff „MES-Stammdaten“. Dennoch ist Niels Kreutzträger, Betriebsleiter der Heggemann AG in Paderborn, überzeugt: „Industrie 4.0 funktioniert nicht ohne sau-bere MES-Stammdaten, das heißt gesi-cherte und lückenlose Betriebsdaten aus der Produktion.“ In seinem Unternehmen hat er die Erfahrung gemacht, dass die Themen Industrie 4.0 und MES-Stamm-daten Hand in Hand gehen.

Als Design- und Fertigungsspezialist für komplexe Leichtmetallprodukte fo-kussiert die Heggemann AG zwei Ziel-

gruppen mit hohen Anforderungen: die Automotive-Industrie im Premium-segment, wie Bugatti oder Porsche und die Aerospace-Industrie. Hierfür verfügt der Mittelständler über eine Nadcap-Schweiß-Zertifizierung, um die strengen Anforderungen zu erfüllen. An seinem Standort in Nachbarschaft des Paderbor-ner Flughafens beschäftigt die Hegge-mann AG rund 220 Mitarbeiter, die auf einer Produktionsfläche von über 15.000 qm High-Tech-Produkte herstellen.

Das Unternehmen erfüllt für sämtli-che Anforderungen die komplette Pro-zesskette vom ersten Design über die Konstruktion bis hin zum fertigen und qualitätsgeprüften Produkt. Zu den Ferti-gungstechnologien von Heggemann ge-

hören sämtliche zerspanende Verfahren (CNC-Drehen und -Fräsen), Umform- und Verbindungstechnologien (Rohr- und Profilbiegen, Pressen, Laserschneiden, Schweißen, Löten, Kleben und Hybridfü-gen), Oberflächen- und Wärmebehand-lung sowie zerstörende und zerstörungs-freie Qualitätsprüfungen inklusive der dazugehörigen Dokumentationen. In der Produktion spiegelt sich eine hohe Kom-plexität wider: Jeden Monat führen die Mitarbeiter circa 22.000 verschiedene Ar-beitsschritte in verschachtelter Reihenfol-ge aus, um die rund 1.500 Produkte her-zustellen – dabei stets den Terminplan und die Produktqualität im Fokus. In der Vergangenheit bedeutete dies eine Viel-zahl unterschiedlicher Prozesse und Sys-teme in der Fertigung. Nach Ansicht von Niels Kreutzträger zu viele für eine flexible Produktion im Sinn von Industrie 4.0.

MES-Technologieführer erfüllt Anforderungen optimalUm Einblick in dieses Dickicht zu erhal-ten, beleuchtete das Projektteam von Heggemann zunächst im Rahmen einer Supply-Chain-Analyse sämtliche Prozes-se und Systeme, von der Angebotserstel-lung in der ERP-Ebene über das Projekt-management, die Fertigungsplanung und Produktion bis hin zum Versand. Bei der dem Unternehmen sind vertriebliche und produktionstechnische Komponen-ten stark miteinander verzahnt, berichtet Kreutzträger: „Bereits im Angebotspro-zess bedarf es aufgrund der Produktkom-

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Durchgängige Industrie-4.0- Lieferkette dank MES-LösungHochwertige Produkte, an die extreme Anforderungen gestellt werden, erfordern ebenso hochwertige Bauteile.

Auf derartige Komponenten hat sich die Heggemann AG aus Paderborn spezialisiert. Der Hersteller adressiert

mit seinen High-Tech-Produkten die Branchen der Premium-Automotive- sowie Aerospace-Industrie. Um bei

den internen Produktionsprozessen die höchste Qualität und eine optimale Lieferkette sicherzustellen, nutzt

Heggemann für BDE und Feinplanung Proxia. Die MES-Lösung liefert exakte Stammdaten als Planungsgrundlage

und zur Nachkalkulation sowie eine hochintegrierte Fertigungs-Feinplanung für eine flexible Produktion.

V O N M I C H A E L N A U M A N N

Durch die Einführung einer modernen MES-Lösung wollte die Heggemann AG eine flexiblere Fertigungsplanung und die Optimierung der Lieferkette erreichen.

Vom Design bis zum fertigen Produkt: Die Heggemann ist breit aufgestellt und verfügt über eine Vielzahl von Fertigungsverfahren am Standort in Paderborn. Bilder: Proxia Software AG

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plexität einer Abstimmung mit der Pro-duktion, um Liefertermine zu verifizieren. Nach Auftragserteilung geht die Verant-wortung auf das Projektmanagement, das alle Vorgabezeiten und Arbeitsfol-gen für die Fertigung sauber aufbereitet, über. Gerade wenn man ein derart brei-tes Spektrum an Verfahren und Schnitt-stellen hat, muss man besonders die ab-teilungsübergreifende Kommunikation transparent halten, damit es keine Ver-luste gibt. Hier setzten wir mit der Einfüh-rung eines standardisierten Projektma-nagementprozesses an, um Termintreue und hohe Produktqualität abzusichern.“

Fertigungs-Feinplanung zu starr mittels vorhandenem ERP-SystemBei der Ist-Analyse vorhandener Systeme in der Fertigung zeigte sich, dass die be-stehende Fertigungs-Feinplanung mittels des eingesetzten ERP-Systems pro Alpha zu starr war. „Einzelne Arbeitsgänge lie-ßen sich nicht flexibel per Drag & Drop verschieben und waren anonym, also für den Anwender kaum nachvollziehbar. Auch konnte die Auswirkung von Ver-schiebungen auf konkurrierende Aufträge nicht anschaulich dargestellt werden. Eine Simulation unterschiedlicher Planungs-szenarien war überhaupt nicht möglich, unsere Fertigungsplanung arbeitete im-mer mit Rückstand, eine Zukunftspla-nung war auch aufgrund fehlender oder alter Betriebsdaten nie realistisch“, so der Betriebsleiter. Die bis dahin eingesetz-te starre Betriebsdatenerfassung wurde ohne Vernetzung mit dem ERP über ein Sekundärsystem abgebildet. Daher setz-te man sich bei der Heggemann AG zum Ziel, mit der Einführung einer leistungsfä-higen Feinplanung inklusive ERP-Kommu-nikation die Informationsübergaben zu automatisieren und Prozesse zu beschleu-nigen. Die Einführung eines neuen BDE-

Systems sollte die Feinplanung lückenlos und in Echtzeit mit MES-Stammdaten aus der Fertigung versorgen.

Das Projektteam evaluierte verschie-dene MES-Lösungen, denn die Lösung des eigenen ERP-Anbieters erschien dem Projektteam zu starr und unflexibel. Ähn-lich verhielt es sich mit dem System des Marktführers, das eine zu geringe Flexi-bilität und Anwenderfreundlichkeit bot. Andere Systeme wurden aufgrund des schlechten Supports bereits in der An-gebotsphase aussortiert. „Nach ausführli-cher Betrachtung aller führenden Anbie-ter stand für uns sehr schnell fest, dass Proxia die MES-Lösung ist, die unsere An-forderungen hinsichtlich Performance, moderner Software-Technologien, Aus-baubarkeit und Zukunftssicherheit in ei-nem kompletten System aus einer Hand am besten erfüllt“, fasst Kreutzträger den Auswahlprozess zusammen.

Sichere und leicht umsetzbare BetriebsdatenerfassungMit der Ablösung des bestehenden BDE-Systems durch die moderne Betriebsda-tenerfassung ist Heggemann durch die hohe Anwenderfreundlichkeit und Fle-xibilität für alle zukünftigen Herausfor-derungen gut gewappnet. Besonders

in Bezug auf ihre einfache Handhabung überzeugte die Software den Betriebs-leiter: „Die Software-Oberfläche der BDE-Lösung von Proxia ist so einfach gestal-tet, wie bei einem Geldautomaten. Damit kommt jeder Werker auch ohne große Schulungsmaßnahme zurecht und kann schnell und fehlerfrei seine Eingaben tä-tigen, ohne seine Arbeit unterbrechen zu müssen.“ Um die Betriebsdaten kom-plett zu erfassen und so gesicherte MES-Stammdaten aus der Produktion zu erhal-ten, hat das Team von Kreutzträger alle 75 Fertigungsressourcen, also Maschi-nen, Anlagen und Montagearbeitsplät-ze, mit Tablet-PCs zur manuellen Touch-Eingabe von Betriebsdaten ausgestattet. Mit der Implementierung von BDE ent-stand bei der Heggemann AG nicht nur ein modernes Datenerfassungs-System, sondern es wurde auch der Grundstein für Lean Production und einen kontinu-ierlichen Verbesserungsprozess gelegt, ist der Betriebsleiter überzeugt.

Im nächsten Schritt wurde die neue Proxia-Feinplanung in den internen Sup-ply-Chain-Prozess implementiert. Aus der Shopfloor-Ebene wird der Leitstand mit den Betriebsdaten der BDE-Soft-ware versorgt, aus der ERP-Ebene mit allen Auftrags-, Projekt- und Terminda-ten von proAlpha. Um einen reibungs-losen Datentransfer zwischen proAlpha und dem Proxia-Leitstand zu gewährleis-ten, benötigte Heggemann eine speziel-le Schnittstelle, welche die individuellen ERP-Daten überträgt und zugleich für die fehlerfreien Datenrückmeldungen des Leitstandes sorgt. Diese realisierte der IT-Dienstleister Take-IT, der bereits bei anderen Softwareprojekten bei Hegge-mann involviert war, in Abstimmung mit allen am Projekt beteiligten Partnern.

In der Praxis sieht der optimierte Sup-ply-Chain-Prozess bei Heggemann nun

Neben der Kom-ponentenferti-gung und dem Protoypenbau für Automobile im Premium-Segment baut der Herstel-ler derzeit eine mittelständische Lieferkette für die Serienfertigung in der Luftfahrt-industrie auf.

Komplette Supply-Chain bis zum Lieferanten: Die bidirektionale Ver-knüpfung von ERP-, MES- und Shop-floor-Ebene ermög-licht die Abbildung einer Supply-Chain-Lieferkette.

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wie folgt aus: Sobald ein Kunde den Auf-trag erteilt, legt die Arbeitsvorbereitung einen Fertigungsauftrag im ERP mit ent-sprechend validen Vorgabezeiten basie-rend auf den echten MES-Stammdaten aus der Fertigung an. Im ERP erfolgt zu-nächst eine Best-Case-Grobplanung mit unbegrenzten Kapazitäten. In der an-schließenden Real-Case-Planung mit dem Leitstand erfolgt die zentrale Fein-planung in Bezug auf alle verfügbaren Produktions-Ressourcen (Maschinen, Ma-terial, Mitarbeiter) und der Ist-Auslastung. Mit der anschließenden Rückmeldung der Feinplanung an das ERP-System und dem Datenabgleich erfolgt eine Abwei-chungs- und Engpassanlyse. Durch die Möglichkeit unterschiedlicher Planungs-szenarien mithilfe der Simulation im Proxia-Leitstand kann Heggemann die optimale Fertigungsplanung unter un-

terschiedlichen Prämissen vornehmen. Im neuen Leitstand sind Simulationen in allen erdenklichen Varianten einfach durchzuführen, vergleichbar und lassen sich abspeichern. Ist die Feinplanung nach entsprechenden Parametern opti-mal, erfolgt die Datenübergabe auf die BDE-Software der Tablet-PCs in der Ferti-gung und die Abarbeitung der Aufträge beginnt. Die Rückmeldung über den Auf-tragsfortschritt im Prozess erfolgt dabei von BDE über die Feinplanung direkt an das ERP-System proAlpha.

Mit der Einführung eines Fertigungs-journals über alle Abteilungen im ge-samten Werk begann das Team von Kreutzträger zugleich mit der systema-tischen Erfassung aller planungsrelevan-ten, dezentral vorhandenen Informatio-nen und schaffte damit eine effizientere Kommunikation sowie eine belastbare Grundlage für die Ableitung von KVP-Maßnahmen. Die Abteilungsleiter erhal-ten nun mit dem Fertigungsjournal täg-lich eine Übersicht, sodass sie die Zeiten exakt tracken können. Die Analyse der Plan-/Ist-Zeiten auf Tagesbasis sorgte für eine kontinuierliche Verbesserung der Stammdaten und damit der Planungs-güte. So schloss sich der Kreis in der in-ternen Supply-Chain.

Nicht nur im internen Workflow spielt das MES von Proxia eine entscheidende Rolle bei Heggemann. Über ein speziel-les B2B-Portal, das mit dem ERP-System verknüpft ist, sind externe Lieferanten in die Supply-Chain eingebunden. In die-sem Portal hat der Lieferant unter an-derem die Möglichkeit, Auftragsbestäti-gungen einzupflegen und Änderungen vorzunehmen. Bei Auftragsänderungen haben Lieferanten die Möglichkeit, über das B2B-Portal Modifikationen vorzuneh-

men. Das ERP-System meldet die Infor-mationen zurück an das MES, sodass ex-terne Lieferanten auf diese Weise direkt in die Lieferkette integriert werden. Zudem lassen sich die Kunden proaktiv über et-waige Veränderungen bei Liefertermi-nen informieren. Abgerundet wurde der Supply-Chain-Prozess durch die Themen Lean Management und kontinuierlicher Verbesserungsprozess (KVP).

Lean Production und KVP durch vollständige MES-StammdatenDurch die sekundengenauen Rückmel-dungen über die BDE-Software stehen den Mitarbeitern genaue Stammdaten für ihre Produktionsplanung und Arbeits-vorbereitung zur Verfügung. Sie gehören zum Produktionsgedächtnis und sind da-mit essenzieller Bestandteil von Industrie 4.0. Darüber hinaus hatte die Einführung der Proxia-Lösung tiefgreifende Verände-rungen in der Unternehmensorganisa-tion zur Folge. Niels Kreutzträger imple-mentierte standardisierte Prozesse und werksgültige Vorgaben, sodass die Abtei-lungsleiter jeden Morgen eine Übersicht über den Arbeitsvorrat erhalten, der am Vortag nicht abgearbeitet wurde. Außer-dem wurde eine Informationsübersicht erstellt, in dem Änderungen den Kunden proaktiv mitgeteilt werden können. Die Daten für diese Informationsübersicht erhalten die Mitarbeiter automatisch aus dem System.

Der MES-Software kommt dabei eine besondere Rolle zu: Entscheidungen für die Fertigung werden nun zentral an ei-ner Stelle getroffen. Sie ermöglicht die-ser Stelle den Zugriff auf alle relevanten Informationen und stellt die benötigten MES-Stammdaten bereit. Auf diese Wei-se ist die zentrale Bündelung aller In-formationen sichergestellt. Ebenso ist garantiert, dass Projektleiter und Dispo-sition rechtzeitig mit den entsprechen-den Informationen versorgt werden. „Durch die Einführung von Proxia ha-ben wir zunächst einen wichtigen Reini-gungsprozess durchlaufen. Wir konnten durch die Erfassung von MES-Stamm-daten Workflows schlank und effizient gestalten, benötigte Transparenz her-stellen und dadurch eine solide Grund-lage für Industrie 4.0 schaffen“, lautet das Fazit von Niels Kreutz träger. sg

Michael Naumann ist freier Fachjournalist in München.

M A N U FA C T U R I N G E X E C U T I O N S Y S T E M S ( M E S )

Liefertermine im Visier: Vertriebs- und Produktions-komponenten sind bei der Heggemann dank dem MES-System von Proxia eng miteinander verzahnt.

Industrie 4.0 im Team umgesetzt (von rechts

nach links): Jan Wilkening (Leitung

Fertigungssteuerung), Niels Kreutzträger

(Betriebsleiter), Dr. Christian Howe

(Vorstand), Ralf Wegener (Take IT) und

Jürgen Döring (Vertriebsleiter West

bei Proxia).

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A N Z E I G E

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Software Solutions für Industrie 4.0 ifm electronic liefert Systemlösungen zur Prozessoptimierung und -analyse, die dem Anspruch auf

durchgängigen Datenaustausch aller Komponenten im Fertigungsumfeld gerecht werden.

DER INFORMATIONSAUSTAUSCH IM INTERNET of Things benötigt eindeu-tige Standards. Maschinen beziehungs-weise Geräte und Sensoren aller Art kommunizieren miteinander, mit ihrer Umgebung und mit übergeordneten Systemen über Netzwerke. Die Ent-wicklung eines intelligenten, standar-disierten Kommunikations-Interfaces ermöglicht den Datenaustausch zwi-schen der heterogenen Welt der Sen-soren, Steuerungen und Maschinen mit der Welt der ERP-Systeme und/oder Cloud-Lösungen.

Neue Klasse von CPS„From SHOP FLOOR to TOP FLOOR“ oder „Vom Sensor ins ERP“ und auch zurück – so lauten die Slogans, die mit realen Hard- und Software-Kompo-nenten der Prozessindustrie kunden-gerecht umgesetzt werden. Dadurch entstand eine neue Klasse von Cyber-Physikalischen-Systemen (CPS), die eine viel höhere Integration in ein Ge-samtsystem erlauben.

Kommunikation in der Auto-matisierung im Internet of ThingsProdukte von ifm, die als Datenquelle in einem IT-Netzwerk auftreten kön-nen, kommunizieren mittels IoT-Stan-dardsprache und Protokoll über alle Ebenen der Automatisierungspyrami-de, auch im heterogenen Maschinen-umfeld bis zur Cloud. Die Erhebung und Vernetzung der Daten erweitert das Software-Lösungs-produktportfolio zu den Themen:

• Remote Services• Real Time Maintenance• Energy Management• Track, Trace & Quality

Multifunktionaler Datentransfer, intel-ligente Applikationspakete aus dem LINERECORDER-Software-Framework und ifm-Hardware-Komponenten las-

sen sich einfach in Fertigungsland-schaften und -prozesse integrieren.

Hier schließt sich der Kreis smarter Fertigungskonzepte. Online-Paramet-rierung, transparente Prozessdatenaus-wertung und -Überwachung bis hin zur Kommunikation mit ERP-Systemen.

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Datentransfer im Internet of Things „vom Sensor bis ins ERP“. Bild: ifm datalink

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B R I TAX R Ö M E R spielt seit den 1930er Jahren bei der Entwicklung von Stan-dards für die Fahrzeugsicherheit und seit den 1960er Jahren bei der Sicherheit von Kindern im Auto eine wegweisen-de Rolle. Dazu gehören unter anderem der weltweit erste Standard für Sicher-heitsgurte oder – in Zusammenarbeit mit Volkswagen – die Erfindung des Iso-fix-Systems für den sicheren Einbau von Kindersitzen. Die Produkte des Unter-nehmens sind durchweg „Made in Ger-many“ – der Qualität wegen. Um trotz der hohen Lohnstückkosten in Deutsch-land wettbewerbsfähig zu bleiben, müs-sen die Produktionsabläufe jedoch mög-lichst effizient konzipiert sein. Um das zu erreichen, suchte das Unternehmen nach einer Lösung zur Erhebung der Produk-tionskennzahlen: Benötigt wurde eine

Echtzeit-Visualisierung des aktuellen Fer-tigungsstatus für die Mitarbeiter in der Produktion. Zudem sollten die erfassten Daten automatisch ausgewertet und den Mitarbeitern am Ende jeder Schicht in Form von verschiedenen Kennzahlen an-gezeigt werden. Ein weiteres Ziel war es, Rüst- und Störungszeiten zu erfassen.

Maßgeschneiderte Lösung mit StandardkomponentenIn Welotec Systems fand Britax Römer den geeigneten Partner für das Projekt. Der Anbieter für industrielle Kommu-nikation und Automation Welotec fasst in dieser Abteilung Kompetenzen und Ressourcen zusammen, um seinen Kun-den maßgeschneiderte Lösungen unter anderem im Bereich der Produktionsvi-sualisierungs-, Andon- und Werkerfüh-

rungssysteme bieten zu können. „Für die Sonderlösungen werden industrielle Pro-dukte aus dem großen Standardportfolio kundenspezifisch kombiniert und mo-difiziert“, schildert Daniel Schuster, Key Account Manager bei Welotec Systems. So auch bei Britax Römer: Das System besteht einerseits aus einer industriel-len Großbildschirmanzeige zur Visualisie-rung der Kennzahlen an der Linie, ande-rerseits aus einem 7-Zoll-Eingabegerät (HMI) des Typs G307K200 für die interak-tive Kommunikation der Mitarbeiter.

Zudem umfasst die Lösung eine Linien zentraleneinheit (LZE) – sie kom-muniziert mit einer bestehenden Da-tenbank, aus der die Rohdaten der Montagelinien entnommen werden (ERP-System). Die LZE besteht wiederum aus einem kleinen Touchscreen-Eingabe-gerät im Produktionsumfeld sowie einer Red Lion ProducTVity Station – letztere übernimmt die Ansteuerung der Anzei-ge. „Die ProducTVity Station ermöglicht eine herstellerunabhängige Anbindung nahezu jeder Maschinensteuerung“, so Daniel Schuster. „Die Daten lassen sich auf jedem Wiedergabegerät mit DVI- oder HDMI-Schnittstelle visualisieren.“ Außerdem sind zahlreiche Zusatzfunkti-onen wie Datenlogging, Anbindung an ERP-Systeme, nutzerspezifische Skrip-te, Anbindung von I/Os und Webserver-funktionalitäten bereits implementiert. So ist ein nahtloses Datenmanagement gewährleistet – vom Erfassen über das Erstellen von Kennzahlen bis hin zur Wei-tergabe an ERP- oder Leitsysteme.

Als zentraler Anlaufpunkt für Daten aller Art fungiert eine Produktionszen-traleinheit (PZE). Hier werden die Daten der Linien-Bedienterminals, des ERP-Sys-

P R O D U K T I O N S D AT E N E R FA S S U N G

Kostenreduktion auf KnopfdruckMontageanlagen rechnen sich in einem Hochlohnland wie Deutschland nur, wenn sie ausgelastet und

störungsarm sind. Aus diesem Grund suchte Britax Römer, Hersteller von Auto-Kindersitzen und Kinderwagen,

nach einer Lösung für die Visualisierung und Auswertung von Produktionsdaten. Welotec Systems konnte

helfen und implementierte ein ausgeklügeltes System, das die Effizienz der Produktion steigert, die Kosten

reduziert und so die Wettbewerbsfähigkeit erhöht.

V O N J O S Z E N N E R

Britax Römer, einer der führenden Hersteller von Auto-Kindersitzen und Kinderwagen, setzt auf die Visualisierung und Auswertung von Produktionsdaten.

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D I G I TA L M A N U FA C T U R I N G M A R K E T P L A C E

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tems und der Linienzentraleinheit erfasst und Kennzahlen ermittelt. Zudem lassen sich über einen Webserver Datenpunkte miteinander in Verbindung bringen und auswerten. Neue Produktvarianten oder aktualisierte Durchlaufzeiten können die Mitarbeiter über jeden im Netzwerk ein-gebundenen Rechner einpflegen; selbst-verständlich sind dabei sensible Bereiche zugriffsgeschützt.

Die vorhandene Infrastruktur nutzen Um die Kosten geringzuhalten, setzt das Visualisierungssystem, soweit möglich, auf vorhandenen Datenquellen und be-stehender Hardware auf. Aus einer Da-tenbank von Britax Römer werden vie-le Produktionsvariablen entnommen, aus denen sich bereits unterschiedliche

Kennzahlen wie die Taktzeit oder die Stückzahl ermitteln lassen. Da eine ma-nuelle Montagetätigkeit an den Linien vorherrscht, arbeitet das System mit Bar-codes, die den jeweiligen Fertigungs-aufträgen zugeordnet sind. Nach dem Scan des Barcodes gibt das ERP-System die relevanten Informationen über eine definierte Standardschnittstelle an die Produktionszentraleinheit (PZE) wei-ter, wo sie gespeichert und ausgewertet werden.

Andere Parameter geben die Mitar-beiter direkt über das Bedienpanel ein – dazu gehören zum Beispiel die indivi-duellen Schichtzeiten, aber auch auftre-tende Störungen. Dabei lassen sich auch die Ursachen der Störungen inklusive Fehlerbeschreibungen erfassen.

Dies ermöglicht eine sehr detaillier-te Auswertung der auftretenden Still-stände, deren Gründe und Folgen sowie der dadurch verursachten Produktions-ausfälle. Die Störungen werden auf der Managementansicht live mittels eines Farbumschlags angezeigt, zudem kann das System auch Alarmierungs-E-Mails senden. So ist sichergestellt, dass die In-standhaltung schnell auf Störungen re-agiert und Produktionsausfälle lassen sich so gering wie möglich halten.

Visualisierung für Management und MitarbeiterDoch nicht nur die Mitarbeiter erhalten eine Visualisierung am Arbeitsplatz: Die sogenannte Managementansicht zeigt eine Übersicht aller Produktionslinien, de-ren Kennzahlen und zeitliche Verläufe be-stimmter Größen. Damit erhält man auf ei-nem Bildschirm einen Überblick über alle Montagelinien. Zum Aufruf der Manage-mentansicht ist keine zusätzliche Soft-ware nötig, ein Webbrowser auf einem Computer im gleichen Netzwerk reicht aus. Selbstverständlich sind alle sensi-blen Bereiche und auch die Visualisierung

an sich passwortgeschützt und genügen höchsten Sicherheitsan sprüchen.

Die Visualisierung an den einzelnen Montagelinien erfolgt über 40-Zoll-Großbildschirme in Industriequalität (lüf-terlos, 24/7). Die Bildschirme zeigen je-weils nur die Daten einer einzigen Linie. Diese werden möglichst groß und plaka-tiv mit einfachen Farbumschlägen visu-alisiert und dienen dazu, die Mitarbeiter über die aktuelle Produktionssituation zu informieren und über geeignete Kenn-zahlen zu motivieren. Dies kann unter anderem durch Trendberechnungen ge-schehen – zum Beispiel lässt sich anzei-gen, wie viele Teile am Ende einer Schicht voraussichtlich produziert sind. Somit ist eine Identifikation der Produktionsvor-gaben viel einfacher und die Mitarbeiter sind motivierter. Übrigens: Solche Visua-lisierungen lassen sich komplett kunden-spezifisch aufbauen. Der Vorstellung sind dabei nahezu keine Grenzen gesetzt.

Bei Britax Römer hat sich das Sys-tem von Welotec System inzwischen bestens bewährt. Dank der gewonne-nen Erkenntnisse aus der Produktions-datenerfassung konnte das Unterneh-men die Produktionsabläufe anpassen und effizienter gestalten. Dies führte zu Kosten einsparungen und die Wettbe-werbsfähigkeit des Unternehmens hat sich verbessert. „Der Einsatz der Techno-logien und Produkte von Welotec ist ein wichtiger Baustein für die Sicherstellung des Produktionsstandorts Deutschland“, bestätigt Angelo Antonio Fanelli, Plant Engineering Manager und Projektleiter bei Britax Römer. Auch die Mitarbeiter möchten das System mittlerweile nicht mehr missen: Das zeigte sich deutlich, als man aufgrund einer Systemerweiterung die Anzeigen an den Produktionslinien für einen Tag deaktivieren musste. r t

Jos Zenner ist Business Development Manager bei Welotec in Laer.

P R O D U K T I O N S D AT E N E R FA S S U N G

An jeder Produktionslinie werden die Eingaben der Mitarbeiter über ein 7-Zoll-Touch-Bedienpanel erfasst.

Die Red Lion ProducTVity Station übernimmt die Ansteuerung der Anzeige.

Die Visualisierung an den einzelnen Montagelinien informiert und motiviert die Mitarbeiter.Bilder: Welotec

Britax Römer spielt seit den 1960er Jahren bei der Entwicklung von Standards für die Fahrzeugsicherheit und die Sicherheit von Kindern im Auto eine wegweisende Rolle.

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V O R S C H A U A U F D I E A U S G A B E 4 / 2 0 1 7 – E R S C H E I N T A M 5 . S E P T E M B E R 2 0 1 7

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Impressum Herausgeber und Geschäftsführer: Hans-J. Grohmann ([email protected])

DIGITAL MANUFACTURING im Internet: http://www.digital-manufacturing-magazin.de

So erreichen Sie die Redaktion:Chefredaktion: Rainer Trummer (v.i.S.d.P.), [email protected], Tel.: 0 81 06 / 350-152, Fax: 0 81 06 / 350-190 Redaktion: Jan Bihn (-161, [email protected]), Stefan Girschner (freier Mitarbeiter, [email protected])Mitarbeiter dieser Ausgabe: Peter Baumüller, Pia Betzinger, Dr. Iris Bruns, Anja Dienelt, Andreas Engelhardt, Günter Holzbach, Susanna Ising, Herbert Köbel, Jürgen Kohl, Markus März, Anja Moldehn, Michael Naumann, Maren Niedermaier, David Reinmold, Judith Ruppert, Dr. Andreas Schaffry, Jos Zenner

So erreichen Sie die Anzeigenabteilung:Anzeigenverkaufsleitung: Martina Summer (0 81 06 / 30 61 64, [email protected])Mediaberatung: Jana Maier (0 89 / 62 83 37 77, [email protected])Anzeigendisposition: Chris Kerler (-220; [email protected])

So erreichen Sie den Abonnentenservice:Güll GmbH, Aboservice DIGITAL MANUFACTURING, Heuriedweg 19a, 88131 Lindau, Tel. 01805-260119*, Fax. 01805-260123*, E-Mail: [email protected], *14 Cent/Min. aus dem dt. Festnetz, Mobilfunk max. 42 Cent/Min.

Vertrieb: Helga Wrobel, ([email protected]), Tel.: 0 81 06 / 350-132, Sabine Immerfall, ([email protected]), Tel.: 0 81 06 / 350-131, Vertrieb Fax: 0 81 06 / 350-190

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Bezugspreise:Einzelverkaufspreis: 9,50 Euro in D, A, CH und 11,70 Euro in den weiteren EU-Ländern inkl. Porto und MwSt. Jahresabonnement (6 Ausgaben): 57,00 Euro in D, A, CH und 70,20 Euro in den weiteren EU-Ländern inkl. Porto und MwSt. Vorzugspreis für Studenten, Schüler, Auszubildende und Wehrdienstleistende gegen Vorlage eines Nachweises auf Anfrage. Bezugspreise außerhalb der EU auf Anfrage.

Erscheinungsweise: sechsmal jährlichEine Haftung für die Richtigkeit der Veröffentlichungen kann trotz Prüfung durch die Redaktion vom Heraus geber nicht übernommen werden. Honorierte Artikel gehen in das Verfü-gungsrecht des Verlags über. Mit Übergabe der Manuskripte und Abbildungen an den Verlag erteilt der Verfasser dem Verlag das Exklusivrecht zur Veröffentlichung. Für unverlangt eingeschickte Manuskripte, Fotos und Abbildungen keine Gewähr.

Copyright © 2017 für alle Beiträge bei der WIN-Verlag GmbH & Co. KG. Kein Teil dieser Zeitschrift darf ohne schriftliche Genehmi-gung des Verlages vervielfältigt oder verbreitet werden. Unter dieses Verbot fallen insbesondere der Nachdruck, die gewerbliche Vervielfältigung per Kopie, die Aufnahme in elektronische Datenbanken und die Vervielfältigung auf CD-ROM und allen anderen elektronischen Datenträgern.ISSN 1867-9781 Dieses Magazin ist umweltfreundlich auf chlorfrei gebleich-tem Papier gedruckt.Außerdem erscheinen bei der WIN-Verlag GmbH & Co. KG: Magazine: AUTOCAD & Inventor Magazin, digitalbusiness CLOUD & IoT, DIGITAL ENGINEERING Magazin, e-commerce Magazin Partnerkataloge: Autodesk Partnerlösungen, DIGITAL ENGINEERING SOLUTIONS, IBM Business Partner Katalog, Partnerlösungen für HP Systeme.

Im nächsten Heft

ERP und PPS für den MittelstandSoftware für Enterprise Ressource Planning (ERP) und Produktions-Planungs-Systeme (PPS) sind in vielen Unternehmen etabliert. Welche Lösungen eignen sich besonders für den Mittelstand? Was haben diese Systeme mit MES gemein und wo grenzen sie sich ab? Was taugt ein ERP, das in der Cloud läuft, und sind die Daten wirklich sicher? Das sind nur einige der Fragen, denen wir im kom-menden Heft nachgehen.

Werkzeugmaschinen„Das Ganze ist mehr als die Summe seiner Teile“, scheint uns auch heute noch Aristoteles zuzuru-fen. Gilt doch mehr denn je die Maxime, dass nur der das Maximum aus der jeweiligen Bearbei-tungsaufgabe herausholt, der alle für den Bearbei-tungsprozess wichtigen Komponenten und Para-meter wirklich als System begreift. Wie so etwas aussieht, das sehen Sie auf der EMO 2017 vom 18. bis 23. September 2017 und vorher bei uns im Heft im Schwerpunkt Werkzeugmaschinen.

Montage und HandhabungDie Motek – Internationale Fachmesse für Produk-tions- und Montageautomatisierung – plant in ei-ner neuen Hallen-Konstellation auch Änderungen in der Themen-Strukturierung. Diese weist neu die Schwerpunkte „schlüsselfertige Montageanlagen“ und „Schraub- und Verbindungstechnik“ auf. Auch wir werden uns in der kommenden Ausgabe mit dem Thema der Montage- und Handhabungssys-teme auseinandersetzen.

Weitere Themen:• Kollaboration von Mensch und Maschine• Vorausschauende Wartung• Vernetzte Montage und Augmented Reality• Robotik und Automatisierung• MES-Systeme• Mobilgeräte, Scanner und Apps in der Produktion• Die energieeffiziente Produktion

Aus aktuellem Anlass sind Themenänderungen möglich.

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Bild: Proxia