Auf einen Blick - fu-berlin.de · preisträger Orhan Pamuk und Imre Kertész sowie der...

12
Auf einen Blick Ein kurzes Porträt der Freien Universität Berlin

Transcript of Auf einen Blick - fu-berlin.de · preisträger Orhan Pamuk und Imre Kertész sowie der...

Auf einen Blick

Ein kurzes Porträt der Freien Universität Berlin

EXZELLENZ IM GRÜNEN

Die Freie Universität ist eine junge, internationale Universität mit einzigarti-

ger Geschichte. Sie zählt zu den elf in der Exzellenzinitiative des Bundes und

der Länder als Exzellenzuniversität ausgezeichneten Hochschulen. Damit

konnte sie ihr Zukunftskonzept einer Internationalen Netzwerkuniversität

verwirklichen. Knotenpunkte der internationalen Zusammenarbeit sind die

Büros der Universität im Ausland: in Brüssel, Kairo, Neu-Delhi, New York,

Moskau, Peking und São Paulo. Im Reputationsranking des Magazins Times

Higher Education wurde die Freie Universität 2017 unter den besten fünf deut-

schen Universitäten gelistet. In der Rangliste lagen die Geisteswissenschaften

der Freien Universität als Fächergruppe unter den 20 besten weltweit. Auch

gemäß Förderatlas der Deutschen Forschungsgemeinschaft gehört die Freie

Universität zu den fünf leistungsstärksten Universitäten Deutschlands. Im

ruhigen Südwesten Berlins gelegen, ist die Universität Teil eines der größten

Wissenschaftsstandorte Europas.

Innerhalb des Gebäudekomplexes für die Geistes- und Sozialwissenschaften liegt die nach Plänen

von Lord Norman Foster erbaute Philologische Bibliothek. Die Freie Universität bietet hervor-

ragende Arbeitsbedingungen in entspannter Atmosphäre.

DER FREIHEIT VERPFLICHTET

Die Freie Universität Berlin wurde am 4. Dezem-

ber 1948 von Studierenden sowie Wissenschaft-

lerinnen und Wissenschaftlern gegründet, mit

Unterstützung der US-amerikanischen Alliierten

und aus der Berliner Politik. Auslöser war die Ver-

folgung kritischer Studierender an der damaligen

Universität Unter den Linden im sowjetischen

Sektor des geteilten Berlins. Frei von politischem

Einfluss wollten Studentinnen und Studenten

sowie Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler

an der Freien Universität lernen, lehren und for-

schen. Die Freie Universität verdankt großzügigen Spenden aus den USA den

Bau einiger zentraler Gebäude, darunter das Universitätsklinikum Benjamin

Franklin und der Henry-Ford-Bau, das zentrale Hörsaalgebäude. Wegen ihrer

Gründungsgeschichte trägt die Freie Universität die Begriffe Wahrheit, Ge-

rechtigkeit und Freiheit in ihrem Siegel. Persönlichkeiten, die sich um Freiheit

verdient gemacht haben, verleiht die Universität ihren Freiheitspreis, unter

ihnen der Musiker Daniel Barenboim, die frühere Chefanklägerin der Inter-

nationalen Strafgerichtshöfe für das ehemalige Jugoslawien und für Ruanda,

Carla Del Ponte, und der südafrikanische Erzbischof Desmond Tutu.

Der Henry-Ford-Bau wurde 1952 bis 1954 als zentrales Hörsaalgebäude errichtet.

US-Präsident John F. Kennedy

hielt 1963 an der Freien Uni-

versität eine programmatische

Rede.

INTERNATIONAL VON ANFANG AN

Ihre Gründung 1948 verdankt die Freie Universität internationaler Unter-

stützung, und internationale Impulse prägen seither die Forschung und

Lehre. Um akademisch und intellektuell zu bestehen, knüpfte die Freie

Universität von ihrer „Insellage“ in West-Berlin aus Verbindungen zu Or-

ganisationen und Persönlichkeiten in Deutschland, Europa und der ganzen

Welt. Schnell wurde aus der Notwendigkeit eine Erfolgsstrategie: Derzeit

pflegt die Freie Universität rund 180 Partnerschaften mit wissenschaftlichen

Einrichtungen weltweit. Für Forscherinnen und Forscher aus dem Ausland

ist die Freie Universität Berlin eine führende Adresse; sie ist der belieb teste

Aufenthaltsort für Gastwissenschaftlerinnen und Gastwissenschaftler der

Alexander-von-Humboldt-Stiftung. Von den Studierenden und Promovie-

renden kommen 22 Prozent aus dem Ausland.

An der Freien Universität kommen Menschen aus 130 Ländern zusammen.

JUNGE UNIVERSITÄT – REICHE TRADITION

Die Freie Universität ist

im grünen Südwesten Ber-

lins im Stadtteil Dahlem

gelegen. Hier sind viele

Forschungseinrichtungen

angesiedelt, unter anderem

vier Max-Planck-Institute,

das Zuse-Institut Berlin

und die Bundesanstalt für

Materialforschung und

-prüfung. Der Stadtteil Dah-

lem entwickelte sich bereits

im frühen 20. Jahrhundert

nach den Plänen Preußens

für ein „deutsches Oxford“

zu einem Forschungs-

standort ersten Ranges. Den

Grundstein legten wissen-

schaftliche Behörden und

neue Institute der dama-

ligen Berliner Universität.

Zudem eröffnete hier die Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft, Vorläuferin der

Max-Planck-Gesellschaft, seit ihrer Gründung 1911 mehrere Institute. Ein

dynamischer Kreis von Wissenschaftlern – unter ihnen Albert Einstein,

Max Planck und Werner Heisenberg – brachte bahnbrechende und mit

Nobelpreisen gekrönte Forschungsergebnisse hervor. Die Freie Universität

Berlin nutzt seit ihrer Gründung ehemalige Gebäude der Kaiser-Wilhelm-

Gesellschaft und bereichert den Stadtteil mit eigenen, architektonisch in-

novativen Bauten.

In diesem Gebäude wurde die Kernspaltung entdeckt – be-

teiligt waren Otto Hahn, Lise Meitner und Fritz Straß-

mann. Am heutigen Hahn-Meitner-Bau forschen Bioche-

mikerinnen und Biochemiker der Freien Universität.

IMPULSGEBEND UND LEISTUNGSSTARK

Die Jahre 1968, 1990 und 2007 kennzeichnen Wegmarken in der Geschichte

der Freien Universität. Sie war ein zentraler Ort der Studentenproteste der

1960er Jahre – von hier gingen Impulse aus für mehr Offenheit, Gleichbe-

rechtigung und Demokratie. Nach der deutschen Vereinigung 1990 profi-

lierte sich die Freie Universität Berlin neu und steigerte ihre Forschungs-

leistungen in den folgenden Jahren beträchtlich, unter anderem durch

fächerübergreifende Forschungsschwerpunkte. Im Jahr 2007 ging die Freie

Universität Berlin mit den meisten bewilligten Förderanträgen aus der Ex-

zellenzinitiative des Bundes und der Länder hervor und wurde für ihr Zu-

kunftskonzept als Exzellenzuniversität ausgezeichnet. 2012 verteidigte sie

diesen Titel in der zweiten Runde des Exzellenzwettbewerbs. In der neuen

Runde des Wettbewerbs, der Exzellenzstrategie des Bundes und der Länder,

treten die Freie Universität Berlin, die Humboldt-Universität zu Berlin, die

Technische Universität Berlin und die Charité – Universitätsmedizin Berlin

gemeinsam an.

Eine Reihe sogenannter Kleiner Fächer der Geschichts- und Kulturwissenschaften sind seit dem

Frühjahr 2015 unter dem Dach eines neuen Gebäudes vereint.

ZAHLEN UND FAKTEN

Studierende: rund 33.000 | Professorinnen und Professoren: 357, davon 48

mit außeruniversitären Forschungseinrichtungen; zusätzlich 136 befristete

Professuren zur Qualifikation | Fachbereiche und Zentralinstitute: 12 Fach-

bereiche, 4 Zentralinstitute | Studiengänge: 178 | Promotionsprogramme:

52 | Sonderforschungsbereiche: 10 in Sprecherschaft der Freien Universität

und 9 Beteiligungen; 4 in Sprecherschaft der Charité – Universitätsmedizin

Berlin und 9 Beteiligungen | Staatlicher Jahreszuschuss: 329 Millionen Euro,

davon 62 Millionen Euro für Versorgungsleistungen und Beihilfen (2017) |

verausgabte Drittmittel: 132 Millionen Euro (2017)

Zahlen 2018 und ohne Medizin, sofern nicht anders angegeben

Der Botanische Garten mit seinem Großen Tropenhaus ist einer der größten seiner Art weltweit;

er zieht jährlich 300.000 Besucherinnen und Besucher an.

VIELFÄLTIGE FÄCHER UND FORSCHUNG

Die deutschlandweit einmalige Breite geisteswissenschaftlicher Forschung

an der Freien Universität Berlin steht unter dem Dach des Dahlem Huma-

nities Center. Eine Besonderheit ist die Vielzahl sogenannter Kleiner Fächer

wie Altorientalistik und Judaistik. Das Center for Area Studies bündelt die

regionalwissenschaftliche Forschung zu Nord- und Lateinamerika, Ost-

europa und Ostasien, dem Vorderen Orient und einzelnen europäischen

Ländern. Das Otto-Suhr-Institut für Politikwissenschaft ist die größte poli-

tikwissenschaftliche Einrichtung Deutschlands. Weitere Schwerpunkte der

Universität bestehen in Physik, Mathematik und Informatik sowie in den

Lebenswissenschaften und Geowissenschaften. Eingebettet in das breite

Fächerspektrum ist der Fachbereich Veterinärmedizin, einer von fünf bun-

desweit. Die Charité – Universitätsmedizin Berlin ist der gemeinsame hu-

manmedizinische Fachbereich der Freien Universität Berlin und der Hum-

boldt-Universität zu Berlin.

Die Freie Universität Berlin gehört zu den forschungsstärksten Hochschulen in Deutschland.

EXZELLENT STUDIEREN

Rund 33.000 Studierende sind in 178 Studiengängen eingeschrieben. Als An-

laufstelle für die Beratung rund ums Studium dient das zentral gelegene Stu-

dierenden-Service-Center. Mit einem Mentoring-Angebot werden Studierende

in allen Phasen ihres Studiums unterstützt. Austauschprogramme für Studie-

rende spielten von Anfang an eine besondere Rolle: Die ersten Studierenden

reisten bereits 1949 an die Stanford University in den USA. Derzeit beteiligt

sich die Freie Universität an den Austauschprogrammen Erasmus+ sowie

Promos des Deutschen Akademischen Austauschdienstes; sie unterhält mit

90 Universitäten Vereinba-

rungen zum Direktaustausch.

Statistiken des Deutschen

Akademischen Austausch-

dienstes (DAAD) zufolge ist

die Freie Universität eine

der bundesweit drei wich-

tigsten Gasthochschulen für

Erasmus-Teilnehmerinnen

und -Teilnehmer aus anderen

Ländern; sie entsendet zudem

als Universität die insgesamt

meisten Studierenden mit ei-

nem DAAD-Stipendium ins

Ausland. Junge Wissenschaft-

lerinnen und Wissenschaftler

können ihre Doktorarbeiten

in strukturierten Promotions-

programmen unter dem Dach

der Dahlem Research School

verfolgen.

Beste Arbeitsbedingungen für Studierende und Lehrende

bietet die Philologische Bibliothek der Freien Universität.

Sie umfasst 750.000 gedruckte Bände.

ARBEITEN UND GRÜNDEN

Die berufsvorbereitenden Kurse der Bachelorstudiengänge und der Career-

Service der Freien Universität bereiten Studierende auf die Zeit nach dem

Examen vor. Zudem fördert die Freie Universität Unternehmensgründungen

ihrer Studierenden, Absolventinnen und Absolventen sowie Wissenschaft-

lerinnen und Wissenschaftler. Sie ist gemeinsam mit der Charité – Uni-

versitätsmedizin Berlin eine von zwölf Hochschulen bundesweit, die vom

Bundeswirtschaftsministerium für ihr Konzept zur Gründungsförderung

ausgezeichnet wurden. Ein Gründerzentrum bietet Büros mit 100 Arbeits-

plätzen sowie Rat und Tat in der Startphase. Zahlreiche erfolgreiche Firmen

sind aus dem Umfeld der Universität hervorgegangen, ob als Spin-off in der

Informationstechnik und den Naturwissenschaften oder als Dienstleistungs-

unternehmen. Die Freie Universität ist mehrfach für ihre auf Chancengleich-

heit ausgerichtete Personalführung und ihr Engagement im Klima- und

Umweltschutz ausgezeichnet worden. Der Dual Career and Family Service

unterstützt Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie Studierende dabei, das

Familienleben mit dem Beruf oder dem Studium in Einklang zu bringen.

Die Freie Universität bietet den Universitätsangehörigen auch ein Programm

zur Gesundheitsförderung.

Aus einigen Forschungsarbeiten entwickeln sich Geschäftsideen.

BÜRGERNAH UND WELTOFFEN

Forscherinnen und Forscher der Freien Universität öffnen regelmäßig ihre

Institute, Labore und Bibliotheken für die Öffentlichkeit, etwa zur Langen

Nacht der Wissenschaften oder bei Tagen der offenen Tür. Die vielfältigen

Aktivitäten für Schülerinnen und Schüler organisiert das Zentrum für Schul-

kooperationen. Dort werden unter anderem eine Kinder- und eine Sommer-

Uni angeboten mit vielen Veranstaltungen in den Schülerlaboren NatLab und

PhysLab. Bei zahlreichen öffentlichen Vorträgen, unter anderem im Gasthö-

rerprogramm, werden abwechslungsreiche Themen angeboten. Viele Persön-

lichkeiten aus dem In- und Ausland haben die Ehrendoktorwürde der Freien

Universität Berlin erhalten: Zu den Ehrendoktoren gehören Literaturnobel-

preisträger Orhan Pamuk und Imre Kertész sowie der Schriftsteller Salman

Rushdie. An der Freien Universität werden regelmäßig mehrere Gastpro-

fessuren mit renommierten Schriftstellerinnen und Schriftstellern besetzt,

deren Antrittsvorlesungen für ein öffentliches Publikum zugänglich sind.

Auf der Veranstaltung Lange Nacht der Wissenschaften bietet die Freie Universität Berlin ein eigenes

Programm für Kinder an.

Freie Universität BerlinKaiserswerther Straße 16 – 1814195 Berlin

Telefon +49 30 838-1E-Mail [email protected] www.fu-berlin.de

Fotos: Ausserhofer, David (1, 9 M., 11); Bavaria Luftbild (2), ESA/DLR (9 l.); Himsel, Peter (4, 10); Müller-Naumann, Stefan (6); Töpper, Stephan (12); Universitätsarchiv (3 o.); Wannenmacher, Bernd (3, 5, 7)

Herausgegeben vom Präsidium der Freien Universität Berlin, Stabsstelle Presse und Kommunikation, Februar 2019

FACHBEREICHE

33 Biologie, Chemie, Pharmazie

33 Charité – Universitätsmedizin Berlin, gemeinsame Einrichtung

der Freien Universität und der Humboldt-Universität

33 Erziehungswissenschaft und Psychologie

33 Geowissenschaften

33 Geschichts- und Kulturwissenschaften

33 Mathematik und Informatik

33 Philosophie und Geisteswissenschaften

33 Physik

33 Politik- und Sozialwissenschaften

33 Rechtswissenschaft

33 Veterinärmedizin

33 Wirtschaftswissenschaft

ZENTRALINSTITUTE

33 Dahlem School of Education

33 John-F.-Kennedy-Institut für Nordamerikastudien

33 Lateinamerika-Institut

33 Osteuropa-Institut