Auferstehungskirche fileAuferstehungskirche 23 Gedanken zum Altarkreuz der Auferstehungskirche...

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Auferstehungskirche 23 Gedanken zum Altarkreuz der Auferstehungskirche „Kunst gibt nicht das Sichtbare wieder, son- dern macht sichtbar.“ sagte Paul Klee. Und das gilt für mich im ganz besonderer Weise für Ingrid Seddigs Kunstwerke in der Aufer- stehungskirche: den Auferstandenen über dem Altar und das Altarkreuz. Vertauschte Welt: der Auferstandene, der – so erzählt es die Bibel – selbst von seinen Freunden nicht erkannt wurde, nicht zu fassen und nicht zu berühren war, bekommt ein Bildnis; der Ge- kreuzigte aber, so menschlich wie ein Mensch nur sein kann, wird uns nicht gezeigt. Zu groß die Gefahr zu meinen, man könne das unsagba- re Leiden abbilden. Ist nicht gerade die genaue bildliche Wiedergabe am Ende die oberfläch- lichste? Stattdessen ein Kreuz in ungewohnter Geometrie, mit ungewohntem Ornament. Dieses besondere Kreuz lebt davon, dass wir schon viele Kreuze gesehen haben und da- rum seine außergewöhnliche Gestalt sofort bemerken. Als wollte es sagen: „Glaube nur nicht, weil du schon so viele Kreuze gesehen hast, wüsstest du, was sie bedeuten.“ Auf einer Stange steht es wie ein Schild: „Sieh her!“ Aber es zeigt keine Richtung und keine Warnung. Stattdessen konzentriert es meinen Blick, wann immer ich in der Kirche nach vorne schaue. Und an manchem Sonn(en)tag offenbart es seinen Schatz: Wenn das Licht durch das Fensterband neben dem Altar fällt und den roten Glasstein erglühen lässt wie einen Edelstein in seiner Fas- sung. Vielleicht sind die Spitzen, die man drum herum sieht und von denen zwei nach oben wei- sen, sogar eine Krone. Ist der rote Stein Blut – vergossen am Kreuz? Viel ist in der Tradition vom Blut die Rede, selbst im Gesangbuch, und wenig davon kann ich so er- klären, dass meine Fragen wirklich beantwortet wären. Was heißt das: er hat sein Blut vergossen für uns? Ich will ja gar nicht, dass irgendjemand für mich leidet und bin doch berührt, wie gut es ist, dass das Symbol meines Glaubens kein Tri- umphzeichen ist, sondern das Zeichen des Lei- dens, damit ich es auch im eigenen Leiden noch tragen kann und wissen darf: Gott trägt es auch. Das Zeichen, dass Gottes Allmacht kein eiserner Besen ist, sondern seine Fähigkeit, nicht nur alles machen, sondern auch alles erdulden zu können. Der Glaube an den Gekreuzigten trägt wie die- sen roten Stein einen inneren Schatz, der nicht so schnell zu erklären ist, aber der manchmal aufscheint und einen tiefen Trost entfaltet. Ist dieses Kreuz schön? Es ist so schön, wie es immer wieder einen neuen Blick eröffnet, „sichtbar macht.“ Vielleicht das, was die Kunst des Gesangbuchs hörbar machen will: Schönster Herr Jesu, / Herrscher aller Herren, / Gottes und Marien Sohn, / dich will ich lieben, / dich will ich ehren, / meiner Seele Freud und Kron.“ Axel Rickelt

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Auferstehungskirche

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Gedanken zum Altarkreuz der Auferstehungskirche

„Kunst gibt nicht das Sichtbare wieder, son-dern macht sichtbar.“ sagte Paul Klee. Und das gilt für mich im ganz besonderer Weise für Ingrid Seddigs Kunstwerke in der Aufer-stehungskirche: den Auferstandenen über dem Altar und das Altarkreuz.

Vertauschte Welt: der Auferstandene, der – so erzählt es die Bibel – selbst von seinen Freunden nicht erkannt wurde, nicht zu fassen und nicht zu berühren war, bekommt ein Bildnis; der Ge-kreuzigte aber, so menschlich wie ein Mensch nur sein kann, wird uns nicht gezeigt. Zu groß die Gefahr zu meinen, man könne das unsagba-re Leiden abbilden. Ist nicht gerade die genaue bildliche Wiedergabe am Ende die oberfläch-lichste? Stattdessen ein Kreuz in ungewohnter Geometrie, mit ungewohntem Ornament.

Dieses besondere Kreuz lebt davon, dass wir schon viele Kreuze gesehen haben und da-rum seine außergewöhnliche Gestalt sofort bemerken. Als wollte es sagen: „Glaube nur nicht, weil du schon so viele Kreuze gesehen hast, wüsstest du, was sie bedeuten.“ Auf einer

Stange steht es wie ein Schild: „Sieh her!“ Aber es zeigt keine Richtung und keine Warnung.

Stattdessen konzentriert es meinen Blick, wann immer ich in der Kirche nach vorne schaue. Und an manchem Sonn(en)tag offenbart es seinen Schatz: Wenn das Licht durch das Fensterband neben dem Altar fällt und den roten Glasstein erglühen lässt wie einen Edelstein in seiner Fas-sung. Vielleicht sind die Spitzen, die man drum herum sieht und von denen zwei nach oben wei-sen, sogar eine Krone.

Ist der rote Stein Blut – vergossen am Kreuz? Viel ist in der Tradition vom Blut die Rede, selbst im Gesangbuch, und wenig davon kann ich so er-klären, dass meine Fragen wirklich beantwortet wären. Was heißt das: er hat sein Blut vergossen für uns? Ich will ja gar nicht, dass irgendjemand für mich leidet und bin doch berührt, wie gut es ist, dass das Symbol meines Glaubens kein Tri-umphzeichen ist, sondern das Zeichen des Lei-dens, damit ich es auch im eigenen Leiden noch tragen kann und wissen darf: Gott trägt es auch. Das Zeichen, dass Gottes Allmacht kein eiserner Besen ist, sondern seine Fähigkeit, nicht nur alles machen, sondern auch alles erdulden zu können.

Der Glaube an den Gekreuzigten trägt wie die-sen roten Stein einen inneren Schatz, der nicht so schnell zu erklären ist, aber der manchmal aufscheint und einen tiefen Trost entfaltet. Ist dieses Kreuz schön? Es ist so schön, wie es immer wieder einen neuen Blick eröffnet, „sichtbar macht.“ Vielleicht das, was die Kunst des Gesangbuchs hörbar machen will: Schönster Herr Jesu, / Herrscher aller Herren, / Gottes und Marien Sohn, / dich will ich lieben, / dich will ich ehren, / meiner Seele Freud und Kron.“

Axel Rickelt

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„Das fängt ja gut an!“ -Gemeinsame Gottesdienstemit der Christuskirche

Schön war es in der Christuskirche am Sonn-tag, 21. Januar, als Auferstehungs- und Chris-tuskirche den Gottesdienst gemeinsam gefei-ert haben. Und beim Abendmahl stand man Seite an Seite. Und ein ganz schön großer Kreis mit vielen Konfirmanden war es obendrein. Der gegenseitige Besuch zwischen den Kirchen ist ja längst schon rege gewesen. Seit Beginn des neuen Jahres laden sich Auferstehungs- und Christuskirche an jedem 3. Sonntag im Mo-nat nun gegenseitig zum Gottesdienst ein, Ort und Zeit jeweils im Wechsel. Das nächste Mal am 18. Februar um 9:30 Uhr in der Auferste-hungskirche und am 18. März in der Christus-kirche um 10:30 Uhr. Gefällt mir!

Bethel Kleidersammlung

Am Freitag, 9. März von 15:00 – 18:00 Uhr und am Samstag, 10. März von 9:00 – 12:00 Uhr können tragbare Kleidung und Schu-he in der Garage des Pfarrhauses in der Liststr. 3 abgegeben

werden. Dazu verwendbare Kleidersäcke lie-gen in der Kirche zur Abholung bereit.

Tauferinnerungsgottesdienst

Am Sonntag, 11. März, um 9:30 Uhr feiern wir mit den Kindern und Familien der KU3-Gruppe

und allen anderen Großen und Kleinen einen besonderen Tauferinnerungsgottesdienst. Chris – die sprechende Taufkerze ist wieder mit dabei und eine echte Taufe gibt es auch. Wer eine Taufkerze hat, bringt sie bitte mit.

Konfirmation 2019

Herzliche Einladung zum Infoabend für die Konfirmation 2019 am Mittwoch, 7. Februar, 18:30 Uhr in der Auferstehungskirche, an alle Jugendlichen und ihre Eltern aus dem Pfarrbe-zirk, die im kommenden Schuljahr die 8. Klasse besuchen und/oder 14 Jahre alt werden.

Frühjahrsputz

Am Samstag, 24. März, freuen wir uns ab 9:00 Uhr wieder über jede Unterstützung bei unse-rer Kirchenputzete! Drinnen und draußen gibt es viel zu tun - am besten gemeinsam und mit viel guter Laune. Für die Stärkung zwischen-durch ist gesorgt. Sind Sie dabei?

Frühlingsbasar am 13. April

Bald ist es wieder so-weit und der Früh-lingsbasar öffnet seine Türen. Alle, die gerne einen der begehrten Verkaufstische reser-vieren möchten, kön-nen dies ab dem 20.

März per E-Mail tun: [email protected]

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Die neue Osterkerze

Wie auch schon in den vergangenen Jahren wird der Auf-erstehungskirche eine wunderschöne Os-terkerze gespendet. Sie stammt aus dem Atelier Fischer und hat die Jahreslosung (Offenbarung 21,6) als Motiv: “Gott

spricht: Ich will dem Durstigen geben von der Quelle des lebendigen Wassers umsonst“. Ein Auszug aus den Gedanken der Künstlerin:

“Es geht um Wasser, lebendiges Wasser. Ein Strahl fließt von rechts oben herab in die zur Schale geformten Hände. Links dane-ben ein Gesicht, ein Mensch, der von dem Wasser trinkt. Das Wasser fließt über, es ist zu viel für einen. In der Mitte erwächst ein Baum aus dem Wasser selbst. Der Mensch tut nichts dazu. Der Baum streckt sich nach oben und zur Seite, trägt blaue Blüten inmitten des üppigen Grüns. Hier wächst etwas Neues, fruchtbringendes auf. Gott spricht, spricht zu mir. Der Wasserstrahl ist für mich. Ich brau-che nur die Hände zu öffnen. Ein Geschenk, in meine Hände gelegt.

Umsonst. Nicht vergebens. Kostenlos. Ohne mein Zutun, ohne Vorleistung, ohne dass ich etwas dafür leisten müsste. Der lebendige Gott meint mich. Und ich habe Durst. Durst nach Leben, Frieden, Gerechtigkeit, Erfüllung und Freude. Die Anforderungen des Lebens lassen mich zu Zeiten austrocknen. Und dann dieses Geschenk. Lebendiges Wasser, über-

reich vorhanden. Es wächst Gutes daraus, egal, ob es getrunken wird oder nicht.

Teil des Baumes ist die Lichtkugel. Licht als Wegweiser ist ein ebenso lebensnotwendiges Element wie Wasser. Zeichen für das Licht Christi in meinem Leben. Auch das Kreuz fin-det sich in der Baumgestalt. Fast so wie offene Arme, die mich einladen, zu ihm zu kommen und in seinem Licht, seinem Schatten zu ru-hen." Es ist in der Tat eine ganz besondere Ker-ze! Herzlichen Dank!

Opera Nova –neue Werke, neues Hören

Karsamstag, 31. März20:00 Uhr

Auferstehungskirche

Alles bleibt im ständigen Wandel. So auch OPERA NOVA. Die Intensität, mit der das Ensemble seine Werke aufführt, wächst und entwickelt sich immer weiter. Die Musik ist sozusagen auf dem Weg und schenkt bei je-dem Konzert ein neues Hörerlebnis.

Werner Dannemann (Gitarre, Gesang), Danie-la Epple (Mezzosopran), Zorana Memedo (Vi-oline, Sopran), Elke Rogge (Drehleier) spielen durchweg eigene Kompositionen, die Texte der Bibel und von Franz von Assisi zitieren.Kartenvorverkauf im Gemeindebüro.