Ausbildung junger Männer mit … junger Männer mit Migrationshintergrund in der Altenpflegehilfe...

Ausbildung junger Mnner mit Migrationshintergrundin der Altenpflegehilfe

Das Projekt wird gefrdert vom Hessischen Sozialministerium und dem Europischen Sozialfonds (ESF-Hessen)



Unsere Ziele Jungen Mnnern mit Migrationshintergrund eine

Chance auf einem Arbeitsmarkt der Zukunft bieten

Fachkrfte-Nachwuchs in der Altenpflege frdern

Eine assistierte Ausbildung in einem Ausbildungs-verbund durchfhren

Betriebliche Ausbildungsqualitt frdern



Hrdenlauf Altenpflegeausbildung:

Welche Schwierigkeiten sind bei der Nachwuchsgewinnung zu

berwinden?



Schwierigkeit Nr.1: Die Finanzierung der Ausbildung

Das Schulgeld fr die Ausbildung zum Altenpflegehelfer wird vom Land Hessen bernommen. Die Anzahl der Schulpltze in Hessen war aber bis vor kurzem noch gedeckelt (!!), so dass nicht alle Interessenten einen Platz bekommen konnten

Das Ausbildungsgehalt: Die Ausbildungsbetriebe mssen die Azubis als Kostenfaktor in den Pflegestzen mit einkalkulieren. Zu viele Azubis erhhen den Pflegesatz und beeintrchtigen dadurch die Wettbewerbsfhigkeit



Schwierigkeit Nr.2: Der Beruf ist zu wenig bekannt und hat ein schlechtes

Image Nicht nur Jugendliche, vor allem auch Eltern, Lehrer,

Arbeitsvermittler und Beratungsstellen wissen viel zu wenig berden Beruf des Altenpflegers und verbreiten zum Teil ungenaue oder falsche Informationen

In den Medien taucht das Arbeitsfeld hufig im Zusammenhang mit Skandalen oder Problemen auf, und selten in einem positiven Kontext.



Schwierigkeit Nr.3: Organisation von Praktika

Berufspraktika der Allgemeinbildenden Schulen der Umgebung sind eine gute Sache, fhren aber zu einer Vielzahl von Anfragen, teilweise auch zu zeitlichen berschneidungen

Brokratischer Aufwand: Praktikanten mssen bei der Berufsgenossenschaft angemeldet werden, bentigen anschlieend ein qualifiziertes Zeugnis, etc.

Die Anleitung, Beaufsichtigung und Arbeitssicherheit muss sichergestellt werden



Schwierigkeit Nr.4: Komplizierter Einstieg fr die Azubis

Ausbildungswillige Jugendliche mssen sich um zwei Ausbildungs-vertrge bemhen, getrennt voneinander. Folgende Situationen haben wir schon erlebt:

Azubis finden einen Ausbildungsbetrieb, scheitern aber am Schulvertrag

Azubis werden von einer Altenpflegeschule angenommen, finden aber keinen praktischen Ausbildungsplatz

Schule und Betrieb wrden den Azubi nehmen, wollen aber nicht miteinander kooperieren.



Schwierigkeit Nr.5: Der Personalmangel wirkt sich auf die

Lernsituation der Azubis aus

Personelle Engpsse fhren immer wieder dazu, dass die fachliche Anleitung und Betreuung der Azubis notgedrungen hintenan gestellt wird

Azubis mssen hufig mit einspringen, und werden dabei nicht selten berlastet



Schwierigkeit Nr. 6: Fehlende

pdagogische Strategien fr die Praxis

Pdagogik wird oft als fachfremdes Gebiet erlebt; viele Praxisanleiter wnschen sich aber mehr pdagogisches Handwerkszeug, und vor allem auch Strategien fr den

Umgang mit holprigen Lernprozessen und benachteiligten Jugendlichen



Schwierigkeit Nr.7:

Beeintrchtigungen der Lernfhigkeit

Konzentrationsstrungen

Geringe Frustrationstoleranz

Versagensngste

Mutlosigkeit

Unrealistische Selbsteinschtzung

Legasthenie

mangelnde Ausdauer

fehlende Strategien fr selbstndiges Lernen

mangelndes Selbstwirksamkeitserleben



Schwierigkeit Nr.8: ungengende Deutschkenntnisse und zwar nicht

nur bei MigrantInnen!

Fhigkeit, sich selbstndig schriftlich auszudrcken Fachsprache und Fachausdrcke mndlich anwenden Verstehen von Bildungsdeutsch: Umgang mit der trockenen

und umstndlichen Sprache in Lehrbchern Verstehen von Fragestellungen bei Prfungen und Klausuren



Schwierigkeit Nr. 9: soziale

Belastungen und fehlende Ressourcen Familientragdien

Schwangerschaft (der Freundin)

Pflege von Angehrigen

Trennung der Eltern

Ungeklrter Aufenthaltsstatus

Beengte Wohnverhltnisse

Kein ruhiger Ort zum Lernen

Schulden

Brokratische Herausforderungen

Geldmangel



Was hat AjuMA bisher versucht,

und wie sind die Erfahrungen?



Gewinnung von Bewerbern

Intensive Werbung fr den Beruf

Vernetzungs- und Aufklrungsarbeit mit Beratungsstellen, Trgern der Jugendarbeit, Schulen, Migrantenvereinen, Arbeitsmtern etc.

Informationen in der Presse und im Internet

Infoveranstaltungen fr Jugendliche: Kein Altruismus, stattdessen harte Fakten ber Verdienst, Karrierechancen und Arbeitsplatzsicherheit, gepaart mit einer praktischen bung (akutes Sturzereignis)



Individuelle Untersttzung der Azubis

Untersttzung bei der Suche nach Ausbildungspltzen

Begleitung des 4-wchigen Vorpraktikums

Schulungstage

Einzelgesprche und Coaching

Sozialberatung

Telefonische Ansprechbarkeit fr alle Arten von Schwierigkeiten

Vermittlung im Konfliktfall

Zeitnahe Kontaktaufnahme bei Fehlzeiten

Nachhilfe und Prfungsvorbereitung



Azubi- Training

einwchige Gruppenfahrt mit erlebnispdagogischen Aufgabenstellungen

Kooperationstraining und Gruppenfindung

Genaue Beobachtung von Verhalten, Sozialkompetenz, Problemlsungskompetenz etc., und anschlieende Auswertungsgesprche mit den Azubis



Sprachkompetenz Deutsch

Begleitender Deutschunterricht (wurde nicht gut angenommen!)

Schreibworkshop: 3 Tage lang freies und kreatives Schreiben ber Erlebnisse bei ihrer Ttigkeit, unter Anleitung eines Journalisten und Schriftstellers

Vermittlung zur Selbstlernwerkstatt Offenbach

Vermittlung an VHS- Sprachkurse und Beratung bei der Finanzierung



Untersttzung der Betriebe

Aufwandsentschdigung fr den Mehrbedarf an Praxisanleitung

Hufige Praxisbesuche zur Zwischenauswertung

Pdagogische Beratung

Vermittlung im Konfliktfall

Lerncoach- Fortbildung fr Praxisanleiter im Umfang von 80 Std.

Fachworkshops, Koordinationstreffen und Fallbesprechungen

Telefonische Ansprechbarkeit fr alle Arten von Schwierigkeiten



Untersttzung der Schule

Finanzieller Zuschuss fr die Bildung kleinerer Klassen

Gemeinsame Erarbeitung von Konzepten fr den Unterricht in

einer reinen Jungs- (bzw. Mnner-)Klasse

Gruppenpdagogische Aktivitten und Interventionen

Beratung und Untersttzung der Lehrkrfte



Ergebnisse der Ausbildungsgnge:

Die meisten Azubis hatten den Beruf vorher nicht im Fokus, sind aber jetzt sehr zufrieden mit ihrer Berufswahl.

Ca. 50 % der Azubis schaffen es bis zur Prfung. Grnde fr die Abbrche sind hufig zustzliche soziale Belastungen.

Die Azubis sind bei den Bewohnern sehr beliebt und werden berwiegend als gute Pflegekrfte eingeschtzt

Alle Azubis, die sich zur Prfung angemeldet haben, haben sie auch bestanden und sind von ihren Betrieben bernommen worden.

Der Groteil hat sich fr die dreijhrige Ausbildung angemeldet.



Fazit aus den Beobachtungen und Rckmeldungen im Verlauf des Projekts:

Ein berregionaler Kooperationsverbund Altenpflegeausbildung unter Beteiligung von Schulen, Betrieben, Instituten und

Trgern wre langfristig mehr als sinnvoll.

Unsere Kooperationspartner in Hessen sehen insbesondere folgenden Bedarf:



Koordinationsstelle fr Schul-praktikanten

Lehrer und Schler suchen nach einem Ansprechpartner, der Praktikumsstellen im Pflegeheim vermitteln kann

Betriebe wnschen sich organisatorische Entlastung durch die gezielte Vermittlung von Praktikanten auf offene Stellen, weniger direkte Anrufe und bernahme von Brokratie



Darstellung des Berufsbildes in der ffentlichkeit

Vernetzungsarbeit

Aufklrung

Informationsveranstaltungen in Schulen, Jugendclubs, Beratungsstellen etc.

Artikel und Beitrge fr Presse und Medien



Logistische Untersttzung

bei der Durchfhrung von

Boys DaysViele Betriebe wrden sich gerne beteiligen, schaffen es aber vom Arbeitsaufwand nicht. Hier knnte durch eine regionale Kooperation von mehreren

Trgern und zustzliche organisatorische Untersttzung eine Lsung gefunden werden



Beratung und Untersttzung von Ausbildungssuchenden

Lotsen im Ausbildungsdschungel

Untersttzung bei den brokratischen Erfordernissen

Klrung von Finanzierungsfragen, Antragsstellung

Anerkennung auslndischer Abschlsse

Sozialberatung



Beratung von Betrieben, die erstmalig

ausbilden (wollen)

Information ber rechtliche und organisatorische Voraussetzungen

Untersttzung bei der Einfhrung von den ntigen Strukturen und Vorgehensweisen

Beratung bei der praktischen Umsetzung



Pdagogische Beratung

von Praxisanleitern

Fachlichen Austausch organisieren

regelmige Fallbesprechungen

Ansprechbarkeit fr Fragen und kurzfristigen Beratungsbedarf

Untersttzung fr schwierige Azubis

gezielte Fortbildungen zu pdagogischen Fragestellungen

Vermittlung bei Konflikten



Ausbildungsbegleitende HilfenBetriebe oder Schulen sehen immer wieder bei einzelnen

Azubis einen Bedarf an zustzlicher Untersttzung und wrden sich eine Anlaufstelle wnschen, die ein

entsprechendes Hilfsangebot bereitstellen kann, z.B.: Coaching,

Sozialberatung,

Angehrigengesprche,

Nachhilfe,

etc.



Klassenreisen und

Kooperationstraining

Nicht nur die Altenpflegeschulen, auch Betriebe haben festgestellt, dass die Arbeitshaltung eines Azubis und der Zusammenhalt im Klassenverband durch solche

Aktivitten positiv beeinflusst wird. Sie wrden diese Mglichkeit gerne auch anderen Azubis erffnen.



Evaluation und

Rckmeldung Bereitstellung von Handwerkszeug, mit dem Betriebe

und Schulen die Qualitt ihrer Ausbildung berprfen (und ggf. verbessern) knnen

Rckmeldung aus den Betrieben an die Schulen ber die fachliche Qualitt der Absolventen, ggf.

Verbesserungsvorschlge



Interessensvertretung

Fachliche Stellungnahmen zu Themen der Altenpflegeausbildung

Gemeinsam abgesprochenene Vorschlge fr strukturelle Verbesserungen an Ministerien und Entscheidungstrge

Einflussnahme bei Fehlentwicklungen

Langfristige Strategien zur Nachwuchssicherung etablieren



Welche Vorteile htte ein

Kooperationsverbund? Die breitere Basis ermglicht eine bessere Lobby-Arbeit

mehr Gewicht von Stellungnahmen und Projektantrgen

Gesamtkonzept fr die Untersttzung der Ausbildung statt vieler verschiedener Einzelprojekte

Verbesserung der Ausbildungsqualitt, Verbesserung der Rahmenbedingungen und Verringerung von Abbrchen

Entlastung durch gegenseitige Untersttzung und Austausch



Vielen Dank fr Ihre

Aufmerksamkeit!

Silke Dinius, Projektleitung AjuMA

GOAB gGmbH

Kaiserstr.66

63065 Offenbach

Tel. 069-986 488 21

[email protected]

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