Ausbildungs-und Prüfungsreglement Anhang 3: Tronc...

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Ausbildungs-und Prüfungsreglement Anhang 3: Tronc Commun

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Ausbildungs-und Prüfungsreglement

Anhang 3: Tronc Commun

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sbam-Sekretariat: Advokaturbüro Bruno Gutknecht, Elfenstr. 19, Postfach 1010, 3000 Bern 6 Tel. 031 380 54 53, Fax 031 381 04 57, www.sbam.ch, [email protected]

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Genehmigt durch:

Qualitätskommission sbam

Datum Inkraftsetzung:

1.1.2016

(für die darauf folgenden, neuen Ausbildungsgänge)

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Grundlagen

Der sbam übernimmt die Anforderungen des Tronc commun von der OdA KT und ergänzt diese mit atemtherapeutischen Zielen und Inhalten. Die Grundlagen zum Tronc comun werden im Dokument Tronc Commun Komplementärtherapie ausführlich beschrieben.

Zur besseren Orientierung sind nachfolgend Ziele und Ressourcen des Tronc Commun integrativ zusammengefügt. sbam spezifische und verbindliche Ziele und Ressourcen sind blau gekennzeichnet, die Vorgaben der OdA KT sind in schwarzer Schrift gehalten. Die Kontaktstunden entsprechen den Vorgaben des sbam, auf der Grundlage der geforderten Mindeststunden OdA KT.

Weitere Informationen, z.B. über Anforderungen an Lehrpersonen oder mitgebrachte Bil-dungsleistungen gibt das Dokument der OdA KT.

Generelle Anbieteridentifikation sbam

Modul Berufsspezifische Grundlagen BG1

Submodultitel Gesundheitsverständnis, Menschenbild und Ethik

Handlungskompetenz Die AbsolventInnen vergleichen verschiedene Positionen zum Gesundheitsverständnis und dem Menschenbild und handeln nach den Prinzipien der ethischen Entscheidungsfindung.

Angebotsform Frei, gemäss dem Angebot des Ausbildungsinstituts

Lernziele OdA KT Gesundheitsverständnis (K2/H2) – erläutert das Gesundheitsverständnis, den Fokus und die

Ziele der KomplementärTherapie

– beschreibt Modelle, Konzepte und Prinzipien der Gesund-heitsförderung

– erklärt die Begriffe «Gesundheit» und «Krankheit»

– erläutert verschiedene Konzepte von Gesundheit und Krankheit

– erklärt Gesundheit und Krankheit als dynamischen Selbstorganisationsprozess

– reflektiert Aspekte ihres/seines Gesundheitsverständnisses

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Menschenbild (K2/H2) – erklärt das Menschenbild der KomplementärTherapie

– erläutert und interpretiert verschiedene andere Menschenbilder

– setzt sich mit dem eigenen Menschenbild auseinander

Ethik (K2/H2) – erläutert die Begriffe und Prinzipien der Berufsethik und misst

ihnen die Bedeutung in Bezug auf die Berufsausübung als KomplementärTherapeutin zu

– beurteilt berufliche Situationen vor dem Hintergrund ethischer Überlegungen

Lernziele sbam – setzen sich mit dem Gesundheitsverständnis und dem Men-schenbild, wie sie in der MetId der Atemtherapie beschrieben sind, auseinander und können ihre Bedeutung in eigenen Worten beschreiben

– Erklären die Bedeutung der Standesordnung sbam und verstehen ihre berufsethischen Folgerungen

Ressourcen Gesundheitsverständnis – Gesundheitsverständnis, Fokus und Ziele der Komplementär-

Therapie gemäss Grundlagen der KT

– Gesundheitsverständnis MetId Atemtherapie

– Modelle und Konzepte der Gesundheitsförderung (z.B. Ottawa-Charta,

– Salutogenese, Empowerment, Typologie Prävention)

– Definitionen von Gesundheit, Krankheit und Beschwerden

– Unterschied Palliative Care/curative Behandlung

– Konzepte von Gesundheit (z.B. Störungsfreiheit, Leistungsfä-higkeit,

– Rollenerfüllung, Wohlbefinden, Homöostase, Heterostase)

– Gesundheitsdeterminanten und Gesundheitsverhalten (z.B. Lebensführung, Risikoverhalten, Stress-Determinanten und Coping,Ressourcen, Resilienzfaktoren, gesellschaftliche, wirtschaftliche, demografische und kulturelle Einflussfaktoren)

– Selbstmanagement (eigenes Gesundheitsverhalten, Burnout-Prävention, Work-/Life-Balance, Ressourcenmanagement, Umgang mit starken Gefühlen, Psychohygiene: seelische Stabilität/Vulnerabilität)

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Menschenbild – Menschenbild in der KT gemäss Grundlagen KT

– Verschiedene Menschenbilder (z.B. naturwissenschaftliches, sozialwissenschaftliches, kultur- und gesellschaftswissen-schaftliches, philosophisches Menschenbild)

– Menschenbild Atemtherapie

– Individuelles Menschenbild

Ethik – Definition Moral und Ethik

– Theorie zur Ethik (Typen von Ethik-Konzepten, Menschen-rechte)

– Ethische Fragestellungen in der Gesellschaft

– Berufsethische Grundsätze und Verhaltensrichtlinien (Au-tonomie, Nutzenstiftung, Schadensvermeidung, Gleichbe-handlung, Verhältnismässigkeit, Verantwortlichkeit, berufliche Kompetenzen und Grenzen, Vertrauensverhältnis gegenüber Klientinnen und Klienten,

– Auftritt in der Öffentlichkeit, Zusammenarbeit im Gesundheits-wesen

– Ethische Dilemmata im Beruf

– Grundsätze einer ethischen Entscheidungsfindung

– Rechtliche Verpflichtungen gegenüber KlientInnen (Schweige-pflicht, Datenschutz, Sorgfaltspflicht), berufliche Grenzen

– Richtlinien oder Ethikkodex von Berufsverbänden

– Standesordnung sbam

Überprüfung – schriftlich und/oder mündlich

– Einzeln und/oder in Gruppen

– ev. im Rahmen der Diplomarbeit – Fallanalyse –

Lernzeit – 28 Kontaktstunden

– Selbststudium

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Generelle Anbieteridentifikation sbam

Modul Berufsspezifische Grundlagen BG 2

Submodultitel Berufsidentität, Praxisführung

Handlungskompetenz Die AbsolventInnen kennen die gesetzlichen, berufsethischen und gesellschaftlichen Rahmenbedingungen für die Berufsaus-übung. Sie sind befähigt, eine rechtskonforme Praxis aufzu- bauen und zu führen.

Angebotsform Frei, gemäss dem Angebot des Ausbildungsinstituts

Ziele OdA KT Berufsidentität (K2) – beschreibt den Berufsentwicklungsprozess KT und AM

– kennt die Methoden der KomplementärTherapie und die Fachrichtungen der Alternativmedizin in den Grundzügen

– kennt den Beitrag der KomplementärTherapie an Gesundheit und Gesellschaft

Gesundheitswesen und Vernetzung (K1) – erklärt wesentliche Aspekte des Gesundheitssystems, der

Gesundheitspolitik und -ökonomie

– benennt die wichtigsten Institutionen im Gesundheitswesen

– beschreibt den Aufgaben- und Kompetenzbereich wichtiger Gesundheitsberufe

– beschreibt die Vernetzungsmöglichkeiten mit anderen Ge-sundheitsberufen

– weiss über Versicherungen, Versicherer und Registrierstellen Bescheid

Praxisführung (K2/F2) – erklärt die Bedeutung von Planung und Planungsinstrumen-

ten, von Arbeitsprozessen sowie der Dokumentation und Archivierung für die eigene Berufsausübung

– erstellt im Rahmen der Berufsausübung anfallende Korrespondenzen und Protokolle

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Recht (K1) – beschreibt die für den Gesundheitsbereich relevanten Rechts-

stufen

– zeigt die Bedeutung der berufsrelevanten Vorschriften für die eigene Berufsausübung auf

Qualitätssicherung (K2/F2) – erklärt an ausgewählten Beispielen den Einsatz von Qualitäts-

entwicklungssystemen und -instrumenten

Ziele sbam erklären Aufgaben und sind vertraut mit den berufspolitischen Aktivitäten des Berufsverbands sbam

Ressourcen Berufsidentität – Grundzüge der Geschichte der Berufsentwicklung von KT/AM

seit 2000 gemäss Berufsbild KT und Grundlagen KT

– Methoden der KT (Gemeinsamkeiten, Unterschiede, Über-sicht) und die Fachrichtungen der AM

– Positionierung gegenüber anderen Berufen des Gesundheits-wesens

– Berufsverband sbam

Gesundheitswesen und Vernetzung – Nationale und internationale Berufsorganisationen im Bereich

KAM und die von ihnen wahrgenommenen Aufgaben

– Nationale und internationale Organisationen im Gesundheits-wesen

– Aktuelle Themen und Akteure der Gesundheitspolitik

– Kostenentwicklung

Praxisführung – Geschäftsplan (Organisation und Strategie, Grundzüge der

Geschäftsplanung, Öffentlichkeitsarbeit)

– Marketinginstrumente für die Praxis

– Rechnungswesen (Kalkulation der Praxiskosten, mittelfristige Strategie und Finanzplanung, Honorarberechnung, Buchhal-tung)

– Dokumentation, Ablage (Formen der Dokumentation und Ablage)

– Berichte für Krankenkassen

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– Steuern (Steuersysteme der Schweiz, Mehrwertsteuer)

– Versicherungswesen (Sozialversicherungen (AHV, IV, EO, 2./3. Säule), Berufshaftpflichtversicherung, Krankentaggeld-versicherung, Sachversicherungen)

– Krankenkassenregistrierung

– Praxisgestaltung und Hygienestandards

Recht – Berufsrelevante Gesetzgebung Bund und Kantone

– Berufsrelevante Aspekte OR und ZGB

– Berufsausübungsbewilligung, Patientenrecht

– Titelschutz/Titelführung

– betriebliche Rechtsformen inkl. Kriterien für Selbständigerwer-bende

– Krankenversicherungen

Qualitätssicherung – Qualitätssicherungssystem, drei Säulen der Qualitätssiche-

rung (Struktur-, Prozess-, Ergebnis-Qualität)

– Instrumente der therapeutischen Qualitätssicherung (z.B. von Berufsverbänden, sbam)

Kompetenznachweis – schriftlich und/oder mündlich

– Einzeln und/oder in Gruppen

Lernzeit – 28 Kontaktstunden

– Selbststudium

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Generelle Anbieteridentifikation sbam

Modul Sozialwissenschaftliche Grundlagen SG I

Submodultitel Psychologie, Pädagogik, Kommunikation

Handlungskompetenzen – Die AbsovlentInnen benutzen psychologische Konzepte zum Verständnis von Praxissituationen und leiten daraus adäquate therapeutische Interventionen ab

– handeln reflektiert in der atemtherapeutischen Praxis nach psychologischen und pädagogischen Grundsätzen mit Einzel-nen und in der Gruppe

Angebotsform Frei, gemäss dem Angebot des Ausbildungsinstituts

Ziele OdA KT Psychologie (K2) – Erläutert die Grundlagen der Psychologie

– Gibt die Grundzüge der kognitiven, biologischen, Entwick-lungs-, Lern- und Kommunikationspsychologie wieder

Kommunikation (K2/H2) – Erklärt die anerkannten Konzepte von professionellen

Beziehungen

– Beschreibt Aspekte der Kommunikation

Gesprächsführung (K2/F2/H2) – Beschreibt verschiedene Beratungsformen und Gesprächs-

führungstechniken und wendet diese innerhalb bekannter Regeln und Grenzen an

Lern- und Veränderungsprozesse (K2/F2/H2) – Kennt verschiedene ressourcenorientierte Lern- und Verände-

rungsprozesse

– Wendet Techniken der Selbstwahrnehmung an

– Setzt sich mit Formen der Selbstreflexion auseinander

– Kennt lösungsorientierte Vorgehensweisen

Ziele sbam – Übersicht zu den Grundfragen und Problemstellungen der Psychologie gewinnen

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– Grundbegriffe der allgemeinen Psychologie wie Lernen, Ge-dächtnis, Denken, Wahrnehmung, Motivation kennen und erklären

– psychologische Entwicklungstheorien kennen und in ihren Grundzügen erklären

– Themen der therapeutischen Beziehung wie professionelle Empathie, Übertragung/Gegenübertragung verstehen und beschreiben

– Ausgewählte, für die beruflichen Fertigkeiten wesentliche Grundprinzipien und Methoden des menschlichen Lernens erarbeiten

– Grundbegriffe der Kommunikationspsychologie und zwischen-menschlicher Kommunikationsprozesse verstehen und in der therapeutischen Praxis anwenden

– menschliche Verhaltensweisen als Ausdruck individueller Lebensentwicklungen bewusst wahrnehmen

– erfahren und reflektieren die eigene Persönlichkeitsentwicklung

– eigene Reaktionen und Verhaltensweisen kritisch betrachten, persönliche Entwicklungsmöglichkeiten erkennen und nützen

– lesen und verstehen praxisorientierte psychologische und pädagogische Fachtexte

– therapeutische Beziehungen überlegt gestalten und überprü-fen, ob diese ethischen und kommunikationspsychologischen Forderungen genügen

– mit dem eigenen Lernen auseinandersetzen

– geeignete Lernstrategien und Methoden auswählen und anwenden

Ressourcen Psychologie – Einführung in die Psychologie inkl. Übersicht über die wichtig-

sten Psychotherapie-Richtungen

– Kognitive Psychologie (Wahrnehmung, Gedächtnis, Denken, Emotion, Motivation)

– Biologische Psychologie (neurobiologische Grundlagen, Zu-sammenhang zwischen körperlichen Vorgängen und psychi-schen Prozessen)

– Entwicklungspsychologie (Entwicklungsstufen, Lebenspha-sen; Modelle der Persönlichkeitsentwicklung, Persönlichkeits-muster, Charaktertypologien)

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– Lernpsychologie (Wissensarten, Grundlagen des Lernens, Lernstile, Lernstrategien und -techniken, Lerntypen, Lernmoti-vation)

– Kommunikationspsychologie (Kommunikationsstile, Kommu-nikationsmodelle und -muster)

– Tiefenpsychologische Konzepte

– Verschiedene psychotherapeutische Ansätze (psychoanalyti-sche, humanistische, systemische und verhaltenstherapeuti-sche Richtungen)

Kommunikation – Therapeutische Beziehungsgestaltung (therapeutisches Ge-

fälle, therapeutische Rolle, Nähe und Distanz, Übertragung/Gegenübertragung, Empathie, professionelle Empathie, Ab-grenzung, «Helfersyndrom»)

– Nonverbale Körpersprache (Mimik, Gestik, Haltung, Symbol-sprache)

– Auswirkungen von sozialer Interaktion auf Gefühle, Gedan-ken, Kommunikation und Verhalten

Gesprächsführung – Therapeutische Gesprächsführung: Ziele und Techniken (z.B.

personenzentrierte G., lösungs- und ressourcenorientierte G., motivierende G., Zuhören, Fragen, Feedbacks, Pacing und Leading, Umgang mit Blockaden)

– Gesprächsführungstechniken zur Selbstwahrnehmung (z.B. Focusing, Clean Language)

– Krisen-, Kritik- und Konfliktgespräch

– Erstgespräch, Zielklärungen, Anleitung, Beratung, Evaluati-onsgespräch, Angehörigengespräch

– Grundlagen der Teamarbeit (Gruppendynamiken, Rollen,Teamgespräch)

Lern- und Veränderungsprozesse – Ressourcenorientierte Lern- und Veränderungsprozesse

– Techniken der Selbstwahrnehmung von Körper, Gefühlen, Gedanken,

– Denk- und Verhaltens-Mustern (Achtsamkeit, Visualisierungen)

– Methoden der Reflexion

– Formen der Selbstreflexion, Intervision, Supervision

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– Lösungsorientiertes Handeln (Problemlösen, SMART-Ziele)

Kompetenznachweis – Schriftlich und/oder mündlich

– Einzeln und/oder Gruppe

– Diplomprüfung gemäss Ausbildungs- und Prüfungsreglement sbam

Lernzeit – 110 Kontaktstunden

– 210 Stunden Selbststudium

Generelle Anbieteridentifikation sbam

Modul Medizinische Grundlagen MG 1

Submodultitel Nothilfe, Reanimation

Handlungskompetenz Die AbsoventInnen sind fähig zur Nothilfe gemäss Kurs 1 und 2 für die Laienausbildung im Rettungswesen

Angebotsform Gemäss Ausschreibung des externen Ausbildungsanbieters

Ziele Reanimation BLS-AED (K1/F2) – Alarmiert korrekt

– Beachtet bei der Hilfeleistung die eigene Sicherheit

– Wendet BLS-Massnahmen inkl. Einsatz des AED an Trai-ningsmodellen von Erwachsenen und Kindern korrekt an

– Erkennt die typischen Merkmale von Atem- und Herzkreislauf-stillstand, Herzinfarkt und Schlaganfall

– Führt eine korrekte Bewusstlosenlagerung durch

– Setzt BLS-Massnahmen in konkreten, zielgruppen-orientier-ten Fallszenarien um

– Setzt sich mit der eigenen Motivation zur Hilfeleistung ausein-ander

– Beschreibt den Umgang mit ersthilfehemmenden Faktoren

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Inhalte Reanimation BLS-AED – Helfen unter Wahrung des Selbstschutzes

– Erkennen und Beurteilen von Notfallsituationen

– Nationale Notrufnummer (wo erforderlich ergänzend lokale Notruf-Konzepte)

– Überlebenskette (Erläuterung und Diskussion)

– Handlungsablauf gemäss SRC-Richtlinien

– SRC-Algorithmus: BLS + AED Erwachsene, Kinder und Säug-linge (ab 1 Monat)

– Grundfertigkeiten-Training: Erstbeurteilung, Herzmassage, Beatmung, AED-Einsatz gemäss SRC-Richtlinien bei Erwach-senen und Kindern

– Bewusstlosenlagerung beim Erwachsenen und Kind

– Situationserfassung, und Problemlösung in verschiedenen Notfall-Situationen

– Kooperation mit Laien- und mit Profi-Helfern

– Teamarbeit und Kommunikation

– Bearbeitung von mindestens 3 Fallszenarien mit zunehmen-der Komplexität (Beispiele mit mindestens zwei Herz-Kreis-lauf-Notfällen und mindestens einer respiratorischen Ursache)

– Motivationen des Helfens inkl. förderlicher und hemmender Einflüsse

– Ethische Grundprinzipien

– Rechtliche Aspekte: Haftung bei unterlassener Hilfeleistung

– Häufige Fehler und deren Vermeidung

– Diskussion offener Fragen

Lernzeit Mindestens 6 Kontaktstunden

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Generelle Anbieteridentifikation sbam

Modul Medizinische Grundlagen MG 2

Submodultitel Biologie, Anatomie, Physiologie, Krankheitslehre, Epidemiologie, Pharmakologie

Handlungskompetenzen Die AbsolventInnen erklären somatische Zusammenhänge der menschlichen Struktur und Funktionen und wenden dieses Wis-sen integrativ in ihrer therapeutischen Arbeit an

Angebotsform Frei, gemäss dem Angebot des Ausbildungsinstituts

Ziele OdA KT Biologie (K1) – erklärt Aufbau und Funktionen von Zellen und Geweben

– benennt in Grundzügen wichtige allgemeine Stoffwechselvor-gänge

– beschreibt die Grundlagen und Gesetzmässigkeiten der Ver-erbung

– beschreibt Bau und Bedeutung von mikrobiologischen Noxen

– kennt hygienische Grundbegriffe und beschreibt praxisrele-vante hygienische Grundsätze und Massnahmen

Anatomie/Physiologie (K1) – beschreibt in Grundzügen die Anatomie und die Physiologie

des Menschen

Allgemeine Pathologie (K2) – erläutert in ihren Grundzügen die wichtigen Phänomene und

Begriffe der allgemeinen Pathologie und kennt deren Bedeu-tung für den Verlauf von Krankheits- und Heilungsprozessen

Pathophysiologie/Krankheitslehre (K2) – beschreibt wichtige Krankheitsbilder/Störungen der verschie-

denen Organsysteme in ihren Grundzügen und in korrekter Fachsprache und kennt deren wesentliche Symptome

– kennt in Grundzügen den ärztlichen Diagnoseweg (Anamne-se, körperliche Untersuchung, Labor, bildgebende Verfahren)

– unterscheidet wichtige Krankheitsbilder aufgrund ihrer Leit-symptome

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Pharmakologie (K1) – benennt die Hauptwirkungen und häufigste Nebenwirkungen

wichtiger Medikamentengruppen

Infektionslehre und Epidemiologie (K1) – kennt wichtige Begriffe der Infektionslehre

– beschreibt wichtige Infektionskrankheiten, Übertragungswege und Präventionsmöglichkeiten

– kennt wichtige epidemiologische Begriffe

– kennt Sinn und Zweck der Erhebung von Daten über Verbrei-tung und Häufigkeit von Krankheiten

– erklärt Massnahmen zur Erkennung, Verhütung und Bekämp-fung von Infektionen

Ziele sbam – Verfügen über vertiefte Kenntnisse des Atmungssystems und vernetzen dieses Wissen mit den therapeutischen Anwendun-gen in der Atemtherapie

– Vertieftes Verständnis der Krankheitsbilder des Atemsystems wie: Erkrankungen der Atemorgane, Fehlformen der Atmung: Ursachen, Risikofaktoren, Prävention, Symptome, Verlaufsfor-men, Behandlungsmöglichkeiten, atemtherapeutische Indika-tionen und Kontraindikationen.

– Verstehen ausgewählte medizinische Krankheitsbilder dieser Organsysteme und ihre Bedeutung für das atemtherapeuti-sche Handeln

Ressourcen Biologie – Zytologie und Histologie

– wichtige Stoffwechselvorgänge, Homöostase

– Grundzüge der Vererbung

– Bakterien, Viren, Pilze, Parasiten

– Begriffe: Antibiotika/Resistenz, Asepsis/Antisepsis, Kontami-nation/Kolonisation, Sterilisation/Desinfektion

– praxisrelevante hygienische Grundsätze und Massnahmen

Allgemeine Pathologie – Begriffe wie: Hyper-/Atrophie, Hyper-/Hypoplasie, Apoptose/

Nekrose, Ödem, Thrombose, Embolie, Ischämie, Infarkt, Pa-thogenese, Ätiologie

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– Entzündungen, degenerative Prozesse, metabolische, zirku-latorische, funktionelle, genetische Störungen, Infektionen, immunologische Reaktionen

– Onkologische Grundlagen: Neoplasie, Entstehung und Eintei-lung von Tumoren, Warnsignale maligner Tumore, Prävention

Anatomie, Physiologie Pathophysiologie, Krankheitslehre – Herz, Kreislauf und Gefässe

Anatomie/Physiologie: Herz, Blutkreislauf, Arterien, Venen, Kapillaren Pathologie: Herzinsuffizienz, Herzinfarkt, Arteriosklerose, Hyper-/Hypotonie, periphere arterielle Verschlusskrankheit, Varikosis, Thrombophlebitis, Phlebothrombosen, Embolie

– Atmungssystem Anatomie/Physiologie: Obere und untere Luftwege, Nase und Nasennebenhöhlen, Lungen Pathologie: Erkrankungen der Atemwege (Sinusitis, Asthma bronchiale, etc), COPD, Pneumothorax, Pneumonien, Pleuritis, Lungenfibrosen, Tuberkulose, Lungen- und Bronchialtumore

Vertiefte Kenntnisse zu Erkrankungen der Atemorgane, Fehl-formen der Atmung (Ursachen, Risikofaktoren, Prävention, Symptome, Verlaufsformen)

Erweiterte Anwenderkenntnisse zu atemtheraoeutische Be-handlungsmöglichkeiten, Indikationen und Kontraindikationen

– Blut- und Lymphsystem Anatomie/Physiologie: Plasma, Erythrozyten, Leukozyten,Thrombozyten, Blutgruppen (ABO, Rhesus), Ge-rinnungssystem, Lymphgefässe, Lymphknoten, Milz Pathologie: Anämien, Leukämien, Lymphome, Gerinnungsstö-rungen, Lymphödem

– Immunsystem Physiologie: humorale/zelluläre, spezifische/unspezifische Abwehr, aktive/passive Immunisierung Pathologie: Allergien, Autoimmunerkrankungen, HIV-Infektio-nen und AIDS

– Verdauungssystem Anatomie/Physiologie: Mundhöhle und Zähne, Speiseröhre, Magen, Dünn-und Dickdarm, Leber, Gallenblase und Gallen-wege, Pankreas (endokrine und exokrine Funktion) Pathologie: Krankheiten der Speiseröhre, des Magens, des Darms, von Leber, Gallenblase und Bauchspeicheldrüse (ins-besondere Diabetes mellitus)

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– Ausscheidungsorgane Anatomie/Physiologie: Nieren und ableitende Harnwege Pathologie: Nierenentzündungen, Niereninsuffizienz, Nieren-steine, Krankheiten und Störungen der ableitenden Harnwege

– Sexualorgane Anatomie/Physiologie: weibliche und männliche Geschlechts-organe, Schwangerschaft Pathologie: Störungen und Erkrankungen der männlichen und der weiblichen Geschlechtsorgane, Hernien

– Endokrines System Anatomie/Physiologie: Hormone; Hypothalamus, Hypophyse, Schild- und Nebenschilddrüse, Nebennierenrinde, -mark; Vitamin-D-Hormon und Kalziumstoffwechsel Pathologie: Erkrankungen von Hypophyse, Schild- und Ne-benschilddrüse, Nebennierenrinde und -mark, wichtigste Hor-monmangel-/Überschuss-Syndrome (insbesondere Cushing-Syndrom), Vitamin-D-Hormon-Mangel

– Bewegungsapparat Anatomie/Physiologie: Aufbau und Funktion von Knochen, Gelenken und Muskulatur. Wichtige Knochen, Gelenke und Muskeln folgender Regionen: Schädel, Thorax, Schultergürtel und obere Extremität, Wirbelsäule, Becken, untere Extremität Pathologie: Arthrose, Arthritis, Erkrankungen des rheumati-schen Formenkreises (inkl. Kollagenosen) und der Wirbelsäu-le. Osteoporose, Erkrankungen der Gliedmassen

– Nervensystem Anatomie/Physiologie: (anatomisch) zentrales/peripheres Nervensystem, (physiologisch) willkürliches/vegetatives (auto-nomes) Nervensystem Pathologie: Polyneuropathie, Para-/Tetraplegie, Apoplexie, Multiple Sklerose, Epilepsie, Parkinson-Syndrom, Demenz

– Haut Anatomie/Physiologie: Haut und Anhangsgebilde Pathologie: Effluoreszenzenlehre, Ekzem, Infektionen, Tumoren

– Sinnesorgane Anatomie/Physiologie: Augen, Ohren, Gleichgewicht, Propriozeption Pathologie: Erkrankungen der Augen und der Ohren, Gleichgewichtsstörungen

– Psychische Störungen Leitsymptome, Angst- und Zwangsstörungen, Bulimie/Anore-xie, Depression/Manie, Schizophrenie, psychosomatische

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Krankheiten, Sucht, Stressfolgen und Burnout, Posttrauma-tische Belastungsstörungen, Suizidalität, Persönlichkeitsstö-rungen

Infektionslehre und Epidemiologie – Infektionen: Übertragungswege, Infektionsquellen, Infektions-

ablauf,

– Präventionsmassnahmen, wichtigste Infektionsbegriffe (Inku-bationszeit, Sepsis, etc.)

– Wichtige Infektionskrankheiten

– Wichtige epidemiologische Begriffe wie Epidemie, Pandemie, Morbidität, Mortalität, Inzidenz, Prävalenz, Risikofaktoren

– Verschiedene Massnahmen zur Erkennung, Verhütung und Bekämpfung von Infektionen

– Arten (aktiv/passiv), Sinn und Zweck von Impfungen

Pharmakologie – Übersicht über Hauptwirkungen bzw. die wichtigsten Neben-

wirkungen folgender Medikamentengruppen:

• Atembewusstsein – zugelassener Atem • Herz-Kreislauf (Antihypertensiva, Herzglykoside), • Blut (Antikoagulantien), • Allergien (Antihistaminika, Adrenalin), • Niere (Diuretika), • Magen-Darm-Trakt (Antidiarrhoika, Laxantien, Antiemetika), • Schmerzmittel (Lokalanästhetika, Opiate, Antipyretische

Analgetika, nicht steroidale Antiphlogistika), • Zentralnervensystem (Hypnotika, Narkotika, Antiepileptika,

Psychopharmaka), • Hormone (Glucocorticoide, Insulin, orale Antidiabetika), • Antiinfektiöse Wirkstoffe (Antibiotika), • Tumorchemotherapie (antineoplastische Wirkstoffe)

Überprüfung – Schriftlich

– Abschlussprüfung gemäss Ausbildungs- und Prüfungsregle-ment sbam

Lernzeit – 200 Kontaktstunden

– 200 Stunden Selbststudium zfv (zur freien Verfügung)

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Generelle Anbieteridentifikation sbam

Modul Medizinische Grundlagen 3

Submodultitel KlientInnensicherheit/TherapeutInnensicherheit

Handlungskompetenz Die AbsoventInnen behandeln verantwortungsvoll und sicher-heitsbewusst. Sie kennen und respektieren persönliche, fachli-che und methodische Grenzen.

Angebotsform Frei, gemäss dem Angebot des Ausbildungsinstituts

Ziele OdA KT Risikomanagement (K2, F2) – erklärt Inhalt, Ziele und Bedeutung einer Klientinnenbefra-

gung in der KT Praxis und beschreibt die sinnvolle Strukturie-rung / Gewichtung der Fragen

– dokumentiert fachgerecht Klientenbefragung, Befunde, Therapieziele und -plan

– kennt und erkennt Leitsymptome von Erkrankungen der verschiedenen Organsysteme

– unterscheidet wichtige Krankheitsbilder aufgrund ihrer Leit-symptome

– kennt und erkennt wichtige «red flags» (somatische und psy-chische Symptome/Störungsbilder, die zwingend einer ärztli-chen Abklärung bedürfen)

– weist bei Vorliegen von «red flags» die Klientin/den Klienten an die zuständigen Fachstellen weiter

– kann dabei die Dringlichkeit weiterer Abklärung grob abschät-zen (sofort/innerhalb einiger Tage/gelegentlich) und der Klien-tin/dem Klienten angemesssen kommunizieren

– reagiert adäquat bei Notfällen

Zusammenarbeit mit medizinischen Fachpersonen (K2, F2) – nutzt ihre/seine Kenntnis der medizinischen Fachsprache zur

kompetenten Verständigung mit medizinischen Fachpersonen bzw. um deren Berichte zu verstehen

– kann im Einverständnis mit der Klientin/dem Klienten den Kontakt zu involvierten medizinischen/psychologischen Fach-personen suchen

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– kommuniziert der Klientin/dem Klienten eine Weiterweisung in angemessener Weise

Grenzen und Möglichkeiten der KT (K2, F2, H2) – kennt und respektiert die durch die eigene Ausbildung gesetz-

ten Grenzen in Bezug auf ihr/sein medizinisches Wissen und ihre/seine therapeutischen Möglichkeiten

– überdenkt beim Abweichen vom erwarteten Verlauf Inhalt und Ziel der KT Behandlung und reagiert angemessen

– schätzt die eigene Rolle und die Möglichkeiten der KT beim Vorliegen bzw. in der Therapie von körperlichen oder psychi-schen Symptomen bzw. Störungsbildern adäquat ein

Hygiene (K2, F2) – beschreibt die praktische Umsetzung von hygienischen

Grundsätzen und Massnahmen in der eigenen KT Praxis

Ressourcen Risikomanagement – KlientInnenbefragung: Technik, sinnvolle Gliederung und KT

relevante Gewichtung der Fragen

– Sinnvolle Strukturierungsmöglichkeiten der Befragung (Beispiele aus anderen Gesundheitsberufen)

– Leitsymptome von Erkrankungen der verschiedenen Organ- systeme und Zuordnung von wichtigen Symptomen zu bestimmten Störungen und Erkrankungen

– «Red flags»(somatische und psychische Symptome/Stö-rungsbilder, die zwingend einer ärztlichen/psychologischen Abklärung bedürfen)

– Dringlichkeitsstufen von «red flags» (sofort/innerhalb einiger Tage/gelegentlich)

Zusammenarbeit mit medizinischen Fachpersonen – Massnahmen bei Vorliegen von Notfällen bzw. «red flags»

– angemessene Kenntnis der medizinischen Fachsprache (Inhalte von MG 1 und 2)

– (regionale) medizinische bzw. psychologische Fachstellen und ihre Angebote

– Kommunikation mit der Klientin/dem Klienten bei Weiterwei-sung zu bzw. bei Einbezug von medizinischen/psychologi-schen Fachpersonen

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Grenzen und Möglichkeiten der KT – Unterschiede Therapiekonzepte KT - Schulmedizin (Inhalte

von BG 1)

– Grenzen und Möglichkeiten der KT bei Vorliegen medizini-scher/psychologischer Störungen und Erkrankungen (Weiter-weisung, begleitende Therapie)

Hygiene – Hygiene in der KT Praxis: hygienische Anforderungen,

hygienegerechtes Verhalten, Personalhygiene (insbesondere Hygiene der Hände), Umgebungshygiene

Lernzeit 28 Kontaktstunden

Überprüfung Schriftlich und mündlich

Voraussetzung MG 1 und MG2