Ausflüge von Prag aus

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Einleitung

Der vielfältige Einfluss der böhmischen, deutschen und jüdischen Kultur begünstigte in Böhmen das Florieren von Wissenschaft, Kunst und Architektur – besonders in Prag, der Schatztruhe der böhmischen Geschichte. Ein Tag wird daher kaum für die Erkundung der tausendjährigen Geschichte Prags reichen.

Dabei ist Prag nicht die einzige Perle in der Schatztruhe der tschechischen Kultur und Natur. Die Hauptstadt ist der ideale Ausgangspunkt für Ausflüge an Orte, die lebendige Zeugnisse der europäischen Geschichte und Kultur sind; aber auch Orte, an denen man sich den ultimativen Adrenalinkick holen oder einfach die einzigartigen Naturschönheiten auf sich wirken lassen kann.

Sie werden es nicht bereuen! Denn wer auf den ersten Blick von Prag verzaubert wurde, wird sein Leben lang in Tschechien verliebt sein.

Inhaltsverzeichnis

Böhmisch Krumau ............................ 2Karlsbad ............................................. 4Marienbad .......................................... 5Kutná Hora ........................................ 6Burg Karlštejn ................................... 8 Schloss Konopiště ............................. 9Die Böhmische Schweiz ................... 10Burg Český Šternberk ...................... 12 Burg Křivoklát .................................. 13Schloss Nelahozeves ......................... 14Schloss Mělník .................................. 15Das Böhmische Paradies .................. 16Pilsen ................................................. 18Olomouc .......................................... 20Theresienstadt ................................. 22Praktische Informationen ............... 24

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Praha

SLOVENSKO

DEUTSCHLAND

ÖSTERREICH

POLSKA

Liberec

KarlovyVary

MariánskéLázně

ČeskéBudějovice

Kutná Hora

Českýráj

ČeskýŠternberk

KarlštejnKřivoklát

Nelahozeves

MělníkTerezín

KonopištěPlzeň

ČeskýKrumlov

Ústí nad Labem

České Švýcarsko

Olomouc

Ostrava

Brno

JihlavaZlín

Pardubice

HradecKrálové

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Warum sich ein Besuch lohnt

Beim Fest der fünfblättrigen Rose (Slavnosti pětilisté růže) wird die Stadt von Ritterturnieren belebt, die von einem mittelalterlichen Handwerkermarkt, Musik und historischen Umzügen umrahmt werden. Man begegnet Vertretern des Adelsgeschlechts der Rosenberger und kann Kunststücke von Gauklern und Komödianten bestaunen. Die Tradition dieses Fests reicht bis in die Zeit der k. u. k. Monarchie zurück. Es findet regelmäßig zu Beginn des Sommers statt.

Das Museum Fotoatelier Seidel ist ein außergewöhnliches Kulturdenkmal mit einem bemerkenswerten Fotoarchiv über das Leben der Menschen zur Jahrhundertwende des 19./20. Jahrhunderts. Das aus dieser Zeit erhaltene Interieur und die Ausstattung aus dem Jahr 1905 machen die Besucher mit dem Leben der letzten Besitzer des Fotoateliers vertraut.

Das Egon Schiele Art Centrum wartet mit einer Dauerausstellung der Werke des österreichischen Expressionisten Egon Schiele auf. Lassen Sie sich von Böhmisch Krumau inspirieren, wie auch Egon Schiele, der 1910 aus Wien hierher übersiedelte.

GPS des Infozentrums: 48°48‘51.510“N, 14°19‘4.419“E

173 km, 2:25 Std.

Es gibt alle zwei Stunden Verbindungen vom Hauptbahnhof mit Umstieg in České Budějovice, Fahrtzeit 3:40 Std.

Es gibt mehrmals täglich eine Direktverbindung von den Haltestellen Florenc und Na Knížecí (Metro Anděl), Fahrtzeit ca. 3 Std.

Öffnungszeiten des Schlosses: IV bis X (außer montags), 9–17 Uhr.

www.ckrumlov.cz

Böhmisch KrumauBöhmisch Krumau (Český Krumlov) ist zweifellos eine der schönsten Renaissancestädte Europas. Die Stadt ist nach der Prager Burg das beliebteste Touristenziel in Tschechien. Bei einem Spaziergang durch das historische Zentrum wird schnell klar, warum die Stadt ein einzigartiges Schmuckstück ist und deshalb in die UNESCO-Welterbeliste aufgenommen wurde.

Das Wahrzeichen der malerischen Stadt ist das Schloss mit seinem sechsstöckigen Sgraffito-verzierten Turm, von welchem aus man die schönste Aussicht über die alten Dächer hat. Zu den wichtigsten Sehenswürdigkeiten des Schlosses gehören die St.-Georgs-Kapelle, der Maskensaal und die Brücke, die die Obere Burg mit den Gärten und dem Schlosstheater verbindet. Nach der Besichtigung des

Barocktheaters (das in Europa seines Gleichen sucht) lockt der Schlossgarten mit dem Kaskadenbrunnen zum Flanieren und Verweilen. Schmuckstück des Gartens ist das freskenverzierte Lustschloss Bellaria, das zusammen mit dem Park als Kulisse für Vorführungen dient, die von einer Drehtribüne aus betrachtet werden können. Höhepunkt der Kultursaison ist jedes Jahr das Internationale Musikfestival Český Krumlov (Mezinárodní hudební festival Český Krumlov).

Auf dem gegenüberliegenden Moldauufer, das über eine kleine Brücke mit dem Schloss verbunden ist, befindet sich die Altstadt, die mit einzigartigen alten Bürgerhäusern, der St.-Veits-Kirche (Kostel sv. Víta) mit den Gruften der Rosenberger sowie mit stilechten mittelalterlichen Schenken und Gaststätten aufwartet.

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MarienbadIm Jahr 1197 entdeckten Prämonstratensermönche in den Wäldern um die heutige Stadt Marienbad (Mariánské Lázně) Heilquellen. Aber es vergingen noch weitere 600 Jahre bis der Ort den Status eines Kurbades erhielt. Benannt wurde Marienbad nach der Marienquelle. Im 19. Jahrhundert schossen ringsherum Kurhäuser wie Pilze aus dem Boden. Als Goethe im Sommer 1823 in Liebe zur jungen Ulrike entflammte, war ein Aufenthalt in Marienbad bereits eine gesellschaftliche Pflicht geworden. Zu den Gästen zählten unter anderem auch die Opernsängerin Ema Destinová, die Komponisten Richard Wagner und Frédéric Chopin, der Schriftsteller Franz Kafka und der Erfinder Thomas Edison.

Die Bedeutung dieser Kurstadt wird auch dadurch ersichtlich, dass sie sich zusammen mit anderen europäischen Städten um einen gemeinsamen Eintrag in die UNESCO-Welterbeliste bewirbt. In Marienbad kann man bei den verschiedensten Heilanwendungen herrlich entspannen und köstliche Oblaten probieren.

Warum sich ein Besuch lohnt

Das Prunkstück und das meistbesuchte Denkmal der Stadt ist zweifelsohne die Gusseiserne Kurkolonnade mit der Singenden Fontäne, die in der Regel alle ungeraden Stunden (von April bis Oktober) ein bekanntes Musikstück erklingen lässt. Wenn Sie eine romantische Ader haben, kommen Sie am Abend hierher, denn dann wird die Musik von Lichteffekten begleitet.

1905 eröffnete der englische König Eduard VII. den ersten Golfplatz in Böhmen. Höhepunkt der Clubgeschichte war die Entscheidung der britischen Königin Elisabeth II. dem Golfclub im Jahr 2003 den Titel „Royal Golf Club“ zu verleihen. Auch deshalb gilt Marienbad als Diadem im Juwelenschatz der Böhmischen Kurbäder.

GPS des Infozentrums: 49°58‘31.091“N, 12°42‘10.767“E

170 km, 1:50 Std.

Es gibt Direktverbindungen vom Hauptbahnhof (alle zwei Stunden), Fahrtzeit 2:50 Std.

www.marianskelazne.cz

Karlsbad Als Karl IV. im Jahr 1350 in den Wäldern, die zu seiner Burg Loket gehörten, das heiße Wasser des Sprudels (Vřídlo) kostete, beschloss er, an dieser Stelle ein Kurbad zu gründen. 200 Jahre später besuchten Karlsbad (Karlovy Vary) bereits zahlreiche berühmte Gäste aus aller Welt und die Stadt war zur Perle des westböhmischen Kurdreiecks geworden. Karlsbad wird übrigens als Favorit für die Aufnahme in die UNESCO-Welterbeliste gehandelt.

Welchem Vergnügen wenden wir uns zuerst zu? Einem Spaziergang durch die Kurkolonnaden und einer Verkostung der 12 Quellen? Der Schönheit der Kirchenbauten? Dem Becherovka und den Oblaten? Den Stars und Sternchen beim internationalen Filmfestival? Der exklusiven Atmosphäre bei einer Partie Golf oder beim Pferderennen? Sie haben die Qual der Wahl!

Warum sich ein Besuch lohnt

Der größte Schatz Karlsbads sind die 12 heißen Mineralquellen, die zur Behandlung von Verdauungs- und Stoffwechselstörungen aber auch von onkologischen Erkrankungen und Krankheiten des Bewegungsapparats eingesetzt werden. In der Stadt können Sie aus einem Dutzend herrlicher Villen, Häuser und Kureinrichtungen Ihre Unterkunft auswählen. Zu den bedeutenden Hotels gehören das Grand Hotel Pupp, das Hotel Imperial und das Hotel Thermal.

Ein fester Bestandteil der Stadt ist schon seit über 150 Jahren das Museum Moser, dessen luxuriöses Glas auch als das Glas der Könige bezeichnet wird. Die Ausstellung zeigt insgesamt 2000 Exponate.

Die Ausstellung in den frisch renovierten Kellern im Jan-Becher-Museum, wo der Becherovka bereits seit 143 Jahren erzeugt wird, ist unbedingt einen Besuch wert! An der Bar können Sie den Likör selbstverständlich auch kosten.

GPS des Infozentrums: 50°13‘47.864“N, 12°51‘51.866“E

130 km, 1:40 Std.

Es gibt eine Direktverbindung vom Hauptbahnhof (alle zwei Stunden), Fahrtzeit 3:20 Std.

Es gibt eine Direktverbindung vom Busbahnhof Florenc (stündlich), Fahrtzeit ca. 2:15 Std.

www.karlovyvary.cz

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Gang einer mittelalterlichen Mine.Das historische Stadtzentrum wurde zusammen mit dem Dom der heiligen Barbara und der Klosterkirche Mariä Himmelfahrt in Sedlec in die Welterbeliste der UNESCO aufgenommen.

Warum sich ein Besuch lohnt

In Kutná Hora befindet sich im Stadtteil Sedlec ein weltweit einzigartiges Beinhaus (Kostnice), dessen Verzierung aus menschlichen Knochen von 40.000 Verstorbenen eines zerstörten Friedhofs besteht. Das Beinhaus befindet sich in der Krypta der Kirche. Nach der Zerstörung des einstigen Klosters ging die Kirche mit dem Beinhaus in den Besitz des Adelsgeschlechts der Schwarzenberger aus Orlík über, denen das heutige Aussehen des Beinhauses zu verdanken ist.

Die Königliche Silberfeier (Královské stříbření) ist ein historisches Fest, das den Besuch des böhmischen und römischen Königs Wenzel IV. in Kutná Hora nachstellt. Der Umzug des Hofstaats, der Ritter, Bürger und Bergleute in historischen Kostümen führt während des Wochenendes mehrmals täglich durch die Stadt. Zum mittelalterlichen Flair tragen Ritterturniere, ein historischer Jahrmarkt, Hoffeste und ein Feuerwerk bei. Das Fest findet immer im Juni statt.

Kutná Hora ist auch wegen der Kunstgalerie GASK (Galerie Středočeského kraje), die sich im ehemaligen Jesuitenkolleg befindet, ein beliebtes Ausflugsziel. Zu sehen gibt es hier insbesondere tschechische moderne Kunst des späten 19. und

frühen 20. Jahrhunderts. Die GASK präsentiert auch die zeitgenössische Kunstszene.

GPS des Infozentrums: 49°56‘59.125“N, 15°16‘7.410“E

84 km, 1:30 Std.

Es gibt eine Direktverbindung vom Hauptbahnhof zu jeder geraden Stunde, Fahrtzeit 60 min.Der Bahnhof in Kutná Hora ist 3 km vom Zentrum entfernt. Es gibt Verbindungen mit dem öffentlichen Nahverkehr.

www.kutnahora.czwww.guide.kh.cz

Kutná Hora Zu Recht wird die Stadt des Silbers Kutná Hora auch als „die Schatzkammer des Landes“ bezeichnet. Die Silberförderung brachte ihr Reichtum, der wiederum den wirtschaftlichen Aufstieg des Böhmischen Königreichs ermöglichte.

Das einzigartige Gebäude, das den Besuch dieser königlichen Stadt zu einem eindrücklichen Erlebnis macht, ist der spätgotische Dom der heiligen Barbara (Chrám sv. Barbory), der der Schutzpatronin der Bergleute geweiht ist. Der Bau dieses architektonischen Meisterwerks dauerte über 500 Jahre und der Dom war bald das Aushängeschild für die Macht und die Bedeutung dieser Stadt des Bergbaus. Ein weiteres Prunkstück

der Stadt ist die Klosterkirche Mariä Himmelfahrt (Katedrála Nanebevzetí Panny Marie a sv. Jana Křtitele) im Stadtteil Sedlec, die wegen ihrer großen Fenster zu Recht als Tempel des Lichts bezeichnet wird. An ihrem Umbau im Stil der Barockgotik war der bedeutende böhmische Architekt Johann Blasius Santini-Aichl beteiligt.

Beachten Sie bei der Stadtbesichtigung auch den Steinernen Brunnen und den Welschen Hof (Vlašský dvůr), der einst als zentrale Münzanstalt und als Sitz der böhmischen Könige diente. Im Böhmischen Silbermuseum (České muzeum stříbra) erläutert eine anschauliche Ausstellung die Silberförderung in Kutná Hora. Während der Besichtigung steigt man – ausgestattet mit einer Lampe, einem Helm und in Bergmannskluft – durch den 250 m langen

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SchlossKonopiště Burg Konopiště entstand Ende des 13. Jahrhunderts als gotische Festung. Im Laufe der Jahre wurde sie schrittweise zu einem romantischen Schloss umgebaut, das 1887 vom Erzherzog und Thronfolger Österreich-Ungarns Franz Ferdinand von Österreich-Este erworben wurde. In seiner Fortschrittsbegeisterung stattete er das Schloss mit jeglichem Komfort seiner Zeit aus: einem Wasseranschluss, Elektrizität, einem hydraulischen Aufzug und einer Wassertoilette. Franz Ferdinand von Österreich-Este heiratete Sophie Gräfin Chotek und die Eheleute fanden auf diesem Schloss ihren Rückzugsort. Die romantische Liebesgeschichte und Belle Époque fanden jedoch im Sommer 1914 mit dem Attentat von Sarajevo und dem Ausbruch des Ersten Weltkriegs ein jähes Ende.

Warum sich ein Besuch lohnt

Franz Ferdinand von Österreich-Este war ein begeisterter Sammler. Mit seiner Sammlung unterschiedlicher Gegenstände, die einen Bezug zum heiligen Georg haben, wollte er den englischen König Eduard VII. übertreffen, der die gleiche Leidenschaft hatte. Die erhaltenen Exponate sind im St.-Georgs-Museum (Muzeum sv. Jiří) ausgestellt.

Besonders empfehlenswert ist ein Besuch des Rosengartens, dessen Gewächshäuser zum Ausruhen einladen. Hier werden tropische und subtropische Pflanzen

gezüchtet, sowie die gelbe Edelrose „Marschall“, die Gräfin Sophie besonders mochte.

GPS: 49°46‘58.675“N, 14°39‘32.814“E

44 km, 30 min.

Mindestens stündlich gibt es eine Verbindung vom Hauptbahnhof bis zum Bahnhof Benešov, Fahrtzeit 40 min., von hier weiter zu Fuß (ca. 2,5 km) oder mit dem Bus bis zum Schloss.

Direktverbindung vom Bahnhof Florenc stündlich bis Benešov, Fahrtzeit 45 min., weiter zu Fuß oder zwei Haltestellen mit dem Bus bis zur Haltestelle Benešov-Konopiště oder mit dem Ökozug vom Bahnhof aus.

IV–IX (außer montags), ca. 10–16 Uhr.

www.zamek-konopiste.cz

BurgKarlštejn Innerhalb der tschechischen Burgen hat Burg Karlštejn eine ganz besondere Stellung inne. Sie wurde 1348 von Karl IV., dem König von Böhmen und römisch-deutschen Kaiser, errichtet um die Reichskleinodien (heilige Reliquien und die Kronjuwelen) aufzubewahren. Er ließ sie unter dem vergoldeten Gewölbe in der Kapelle des Heiligen Kreuzes verstecken und beaufsichtigte die Fertigstellung der Kaiserlichen Residenz und die Gestaltung der Interieurs persönlich. Er holte für die Gestaltung der Interieurs sogar den Rat seiner Sterndeuter ein.

Diese bedeutendste Königsburg Böhmens wird von drei Seiten durch bewaldete Hänge geschützt und hat sich bis heute ihren magischen Zauber bewahrt. Die Burg gehört

übrigens zur sogenannten Burgenstraße, die über 90 Burgen von Prag bis Mannheim miteinander verbindet.

Warum sich ein Besuch lohnt

Die Kapelle des Heiligen Kreuzes – die Schatzkammer der Kronjuwelen – befindet sich im Großen Turm. Die Wände sind mit geschliffenen Halbedelsteinen und 129 Tafelbildern des Meisters Theoderich verkleidet. Das vergoldete Gewölbe mit Linsen aus Venezianischem Glas erweckt die perfekte Illusion eines Sternenhimmels und macht den Besuch dieses sakralen Ortes zu einem wirklich überirdischen Erlebnis.

Besuchen Sie die Burg während der großen historischen Feier, der traditionellen Weinlese (Vinobraní), die jedes Jahr am letzten Septemberwochenende stattfindet. Dieses Weinfest wird jedes Jahr von Karl IV. und der Kaiserin eröffnet.

GPS: 49°55‘58.711“N, 14°11‘5.975“E

37 km, 50 min.

Es gibt stündliche Direktverbindungen vom Hauptbahnhof, Fahrtzeit 40 min. Von dort ca. 2 km zu Fuß zur Burg.

III–X (täglich außer montags), ca. 9.30–16.30 Uhr, VII und VIII täglich 9.00–18.30 Uhr.

www.hradkarlstejn.cz

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Die BöhmischeSchweiz Die Böhmische Schweiz (České Švýcarsko) ist einer der vier Nationalparks in Tschechien. Durch Erosion von Kreidesedimenten entstanden hier beeindruckende Felstürme, Tore, Wände, Schluchten, ganze Städte und Irrgärten. Der Nationalpark ist zu 97 % bewaldet, befindet sich an der Grenze zu Deutschland und grenzt an den Nationalpark Sächsische Schweiz.

Das Eintrittstor in die Böhmische Schweiz ist Hřensko, die am tiefsten gelegene Gemeinde Tschechiens. Durch die gesamte Böhmische Schweiz führt der 20 km lange Wanderlehrpfad Okolím Hřenska, der zwischen steilen Felsen und

durch Tunnel hindurch verläuft und Sie an Orte bringt, die nur mit einem Boot über den kleinen Fluss Kamnitz (Kamenice) erreichbar sind. Einst war er sowohl ein Hindernis, als auch eine wichtige Einnahmequelle dank des Holztransports und der Lachs- und Forellenfischerei. Heute ist die Kamnitzklamm (Soutěsky Kamenice) ein touristischer Anziehungspunkt. Die wasserführenden Schluchten wurden mit schwimmenden Wegen, Brücken, Tunneln, Stegen und Dämmen begehbar gemacht. 1890 wurde die Edmundsklamm (Edmundova soutěska), auch Stille Klamm (Tichá soutěska) genannt, und 1898 die Wilde Klamm (Divoká soutěska) eröffnet.

Staunen Sie über die Aussicht vom Marienfels (Mariina skála), dem Schauenstein (Šaunštejn) oder dem Belvedere (Belvedér), der ältesten

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Aussichtsplattform in der Böhmischen Schweiz. Von hier aus hat man einen herrlichen Blick auf die 130 m tiefe Elbschlucht und auf die Tafelberge Zirkelstein und Kaiserkrone auf der deutschen Seite.

Warum sich ein Besuch lohnt

Im Herzen der märchenhaften Böhmischen Schweiz befindet sich das Prebischtor (Pravčická brána), das größte natürliche Felsentor in Europa. Die monumentale Höhe und Masse dieses Felsgebildes ist überwältigend – es hat eine Länge von 27 m und eine Höhe von 21 m. Dass das Prebischtor ein märchenhaftes Flair umgibt, wird daran deutlich, dass der dänische Märchenschriftsteller Hans Christian Andersen hier einen Teil seiner „Schneekönigin“ schrieb. Sogar Hollywood entdeckte den Zauber des Ortes und drehte hier einen Teil des Films „Die Chroniken von Narnia“.

Bei schlechtem Wetter empfiehlt sich ein Besuch des Hauses der Böhmischen Schweiz (Dům Českého Švýcarska) in Krásná Lípa. Neben einer Touristeninformation erwartet Sie hier eine interaktive Ausstellung, die alle begeistert, die die Landschaft der Böhmischen Schweiz mit allen Sinnen entdecken möchten. Außerdem wird auch der 20-minütige romantische Film „Geheimnisvolle Landschaft“ („Krajina tajemství“) gezeigt.

GPS Hřensko: 50°52‘26.020“N, 14°14‘10.390“E

130 km, 1:50 Std.

Es gibt ca. alle 2 Stunden eine Direktverbindung vom Hauptbahnhof bis Děčín, Fahrtzeit 1:45 Std. Von dort fährt mehrmals täglich ein Bus bis zur Haltestelle Hřensko, Mezná, Fahrtzeit 40 min.

www.ceskesvycarsko.czwww.pbrana.czwww.hrensko.cz

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Page 8: Ausflüge von Prag aus

BurgKřivoklát Inmitten des Landschaftsschutzgebiets Křivoklátsko ist eine Burg verborgen, die wegen ihrer wunderschönen Lage, umringt von Wäldern, beim böhmischen Adel äußerst beliebt war: Burg Křivoklát. Dieser Königssitz wurde im 13. Jahrhundert als Stützpunkt des Herrschergeschlechts der Přemysliden errichtet. Bis heute kann man auf Schritt und Tritt Spuren der böhmischen Könige und des ausschweifenden Lebensstils entdecken. Die prächtigen Burgsäle erzählen von fröhlichen Festmahlen, jedoch auch von ernsten politischen Gesprächen und schicksalhaften diplomatischen Verhandlungen.

Die Burg besticht durch ihre spätgotische Kapelle und den Königssaal, die Bibliothek mit 52.000 Bänden und die herrliche Aussicht vom Großen Turm aus. Die Folterkammer wiederum lädt zum Gruseln ein. Regelmäßige Kulturveranstaltungen und traditionelle Märkte bringen den Besuchern das Handwerk und die Erzeugnisse der Region Křivoklátsko nahe.

Warum sich ein Besuch lohnt

Der bedeutendste Teil der Burg mit dem mächtigen Rundturm ist der Königssaal mit seinem herrlichen Sternengewölbe. Nach dem Vladislav-Saal auf der Prager Burg ist er der größte Tschechiens.

Jedes Jahr finden in der ersten Augustwoche im Burghof ein traditioneller Handwerkermarkt sowie das Fest der Holzschnitzer, das Křivořezání, statt. Beobachten Sie

ein gutes Dutzend Holzschnitzer bei ihrer Arbeit und besuchen Sie die Dauerausstellung ihrer Arbeiten.

GPS: 50°2‘13.467“N, 13°52‘36.814“E

61 km, 60 min.

Es gibt alle zwei Stunden Verbindungen vom Hauptbahnhof mit Umstieg in Beroun, Fahrtzeit ca. 1:30 Std. Der Zug hält auf Haltewunsch.

IV–X (täglich außer montags), ca. 10–16 Uhr.

www.krivoklat.cz

Burg Český ŠternberkDie Burg Český Šternberk, auch Perle des Sázavatals genannt, ist das Wahrzeichen des mittleren Sázava-Stroms. Die Burg gehört noch immer der Gründerfamilie und der Besitzer Zdeněk Sternberg wohnt hier noch heute.

Der Rundgang führt Sie durch 15 prächtig eingerichtete Räume: Er beginnt im repräsentativen Rittersaal, führt durch große und kleine Salons mit Möbeln aus verschiedenen Epochen, und endet im Jagdsalon, in dem zahlreiche Trophäen zu bewundern sind. Sie erfahren viel über die Schicksale und den Lebensstil der letzten Generationen dieser ältesten bis heute lebenden böhmischen Adelsfamilie.

Warum sich ein Besuch lohnt

Auf der Burg können Sie eine einmalige Sammlung bestehend aus 545 Kupferstichen aus der Zeit des Dreißigjährigen Kriegs besichtigen. Eine Besonderheit ist die romantische Eisenbahnstrecke, die den Fluss Sázava säumt und Posázavský Pacifik genannt wird. Die Strecke Nr. 212 führt zur Burg Český Šternberk.

In der Sommersaison sollten Sie sich die Falkenshows im Burghof nicht entgehen lassen. Die traditionelle Falkenjagd fasziniert die Menschen schon seit über 4000 Jahren und wurde 2010 in die UNESCO-Welterbeliste eingetragen.

GPS: 49°48‘27.703“N, 14°55‘26.895“E

50 km, 35 min.

Es gibt ca. alle 2 Stunden Verbindungen vom Hauptbahnhof mit Umstieg in Čerčany, Fahrtzeit 2:10 Std.

Es gibt zweimal täglich eine Direktverbindung von der Station Roztyly, Fahrtzeit 2 Std. Es gibt auch eine Verbindung mit Umstieg in Benešov oder Vlašim; die Busse fahren mehrmals täglich, Fahrtzeit etwa 2 Std.

IV und X (an Wochenenden und Feiertagen): 9–17 Uhr,V und IX (täglich außer montags): 9–17 Uhr,VI–VIII (täglich außer montags): 9–18 Uhr.

www.hradceskysternberk.cz

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Page 9: Ausflüge von Prag aus

SchlossMělník Besuchen Sie jenen Ort, an dem einst 23 böhmische Königinnen und Prinzessinnen lebten. Das Renaissance-Schloss Mělník ist gemeinsam mit der St.-Peter-und-Paul-Kirche (Chrám svatého Petra a Pavla) das Wahrzeichen der Region und thront über dem Zusammenfluss von Elbe und Moldau. Beim Rundgang kann die umfangreiche Gemälde- und Möbelsammlung der Familie Lobkowicz besichtigt werden, in deren Besitz das Schloss bis heute ist.

Vom Schloss-Restaurant hat man eine herrliche Aussicht auf den Zusammenfluss von Elbe und Moldau, den majestätischen Berg Říp, das vulkanische Böhmische Mittelgebirge (České středohoří) und auf die Weinberge der hl. Ludmilla. Den Namen der Heiligen trägt der berühmte Schlosswein von Mělník bis heute. Er wird in originellen Flaschen verkauft und kann im Weinkeller des Schlosses verkostet werden.

Warum sich ein Besuch lohnt

Im Großen Saal des Schlosses können Sie einen Teil der einzigartigen Veduten- und Karten-Sammlung europäischer Staaten und Städte aus dem 17. Jahrhundert besichtigen, die bis heute ein Beleg für die hervorragende Arbeit der Kartographen, Graphiker und Drucker der damaligen Zeit sind. Eine ähnliche Sammlung besitzt nur noch der schwedische König Carl XVI. Gustaf.

Besuchen Sie eines der größten tschechischen Beinhäuser mit den sterblichen Überresten von etwa 15.000 Menschen, das sich in der Krypta der St.-Peter-und-Paul-Kirche in der Nähe des Schlosses befindet.

GPS: 50°21‘8.604“N, 14°28‘30.019“E

32 km, 40 min.

Es gibt alle 1–2 Stunden Verbindungen vom Hauptbahnhof mit Umstieg in Všetaty, Fahrtzeit ca. 1 Std.

Es gibt zweimal pro Stunde Direktverbindungen vom Bahnhof Holešovice, Fahrtzeit ca. 40 min.

I–III 10–18 Uhr, IV–XII 9–18 Uhr.

www.lobkowicz-melnik.cz

SchlossNelahozeves Schloss Nelahozeves mit seinen freskenverzierten Interieurs gehört zu den schönsten Renaissancebauten in Tschechien. Zum Schloss gehören auch ein Museum und eine Galerie, in der eine Ausstellung über das Leben des Adelsgeschlechts der Lobkowicz im 19. Jahrhundert zu sehen ist („Pohled do šlechtického interiéru rodiny Lobkowiczů“). Die Lobkowiczer spielten über 600 Jahre lang eine entscheidende Rolle in der Geschichte Mitteleuropas und trugen den Titel der Reichsfürsten. Sie förderten Wissenschaftler und Künstler, u.a. auch Ludwig van Beethoven.

Warum sich ein Besuch lohnt

Auf dem Schloss kann eine der größten Sammlungen Spanischer Maler der Jahrhundertwende des 16./17. Jahrhunderts in Tschechien bestaunt werden. Diese Sammlung der Familie Lobkowicz umfasst 1500 Gemälde, darunter u.a. Meisterwerke von Brueghel, Velázquez, Rubens, Cranach und Croll.

Von Frühling bis Herbst findet auf dem Schloss das beliebte Dvořák-Musikfestival (Dvořákova hudební Nelahozeves) statt. Dabei stehen die Werke Antonín Dvořáks im Mittelpunkt. Das Geburtshaus und Museum des Komponisten befindet sich übrigens unterhalb des Schlosses.

Das nahe gelegene Barockschloss Zámek Veltrusy befindet sich in einem wunderschönen Park. Die herrliche Gartenarchitektur und die jahrhundertealten Bäume, deren Kronen Statuen und Pavillons beschatten, lassen die Zeit wie angehalten erscheinen. So lädt Veltrusy zu einem Spaziergang oder einem Ausstellungsbesuch ein.

GPS: 50°15‘39.221“N, 14°18‘1.148“E

39 km, 40 min.

Es gibt alle 1–2 Stunden Direktverbindungen vom Bahnhof Masarykovo nádraží (Metro Náměstí Republiky) aus, Fahrtzeit ca. 50 min.

IV–X (täglich außer montags), 9–17 Uhr.

www.lobkowiczevents.cz

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Page 10: Ausflüge von Prag aus

Wegs ist die Eisenbahnlinie nur 2 km entfernt, sodass man stets entscheiden kann, wie weit man wandern möchte. Ein anderer Wanderweg (rot markiert) führt von Turnov zunächst zur Felsenburg Valdštejn und anschließend zum Schloss Hrubá Skála. Wer noch etwas weiter wandern möchte, kann der roten Markierung bis Burg Trosky folgen (von Turnov aus etwa 15 Kilometer).

Wer auf der Suche nach einem wertvollen Mitbringsel aus Tschechien ist, könnte am traditionellen Schmuck gefallen finden. Man sollte darauf achten, dass er aus Böhmischem Granat hergestellt ist. In der Galerie Granát in Turnov erfährt man mehr über die Geschichte der böhmischen Granatförderung und Schmuckherstellung. Ein hochwertiges Mitbringsel aus dem Böhmischen Paradies wäre z.B. auch eine Kette aus traditionellen Glasperlen oder eine für die Region typische Glasfigur.

GPS: 50°35‘20.337“N, 15°9‘10.926“E

91 km, 1 Std.

Es gibt regelmäßige Direktver-bindungen vom Hauptbahnhof bis Turnov, Fahrtzeit 2:00 Std.

Es gibt regelmäßige Direktverbindungen von den Haltestellen Florenc und Černý Most bis Turnov, Fahrtzeit 1:30 Std.

www.cesky-raj.info

Das Böhmische ParadiesDas Böhmische Paradies (Český ráj) ist seit Jahrhunderten Anziehungspunkt für Maler, Schriftsteller, Künstler und Romantiker. Entdecken Sie die einzigartige Harmonie bizarrer Felsformationen, tiefer Nadelwälder, majestätischer Burgen und Schlösser und verirren Sie sich im Felslabyrinth des Böhmischen Paradieses, einem UNESCO-Geopark.

Die Städte aus Sandsteinfelsen und die Labyrinthe des Böhmischen Paradieses beeindrucken durch zahlreiche kleine Pfade, die zwischen den Felsen hindurchführen. Man läuft durch enge Felsspalten hindurch und kann zu herrlichen Aussichtspunkten empor klettern. Der schönste Aussichtspunkt der Groß-Skaler

Felsenstadt (Hruboskalské skalní město) ist die Mariánská vyhlídka. Hier eröffnet sich ein fantastischer Blick auf den Berg Ještěd sowie auf Schloss Hrubá Skála und die Burgruine Trosky.

Hier kann man die Naturgewalten und deren Auswirkungen aus nächster Nähe bestaunen. Das verwitterte Gestein prägt die Landschaft und bietet herrliche Ausblicke auf die Natur, zum Beispiel vom Aussichtsturm Kozákov, der Burgruine Trosky oder vom Hügel Zebín aus.

Warum sich ein Besuch lohnt

Das Böhmische Paradies bietet nicht nur eine herrliche Natur sondern auch Burgen und Schlösser. Direkt auf einem Felsvorsprung thront das majestätische Schloss Hrubá Skála, in dem man auch übernachten und die Schönheit des Böhmischen Paradieses direkt aus dem Zimmer bewundern kann. Bemerkenswert ist auch die imposante Burgruine Trosky, die auf zwei Vulkanfelsen gebaut wurde und ein Wahrzeichen der Region ist. Die Silhouette ihrer beiden Türme – Baba und Panna (tschechisch für altes Weib und Jungfrau) – war gerade während der Romantik ein beliebtes Ziel von Dichtern und Malern. Empfehlenswert ist auch ein Ausflug zur unbezwingbaren Burg Kost, sowie zum romantischen Schloss Sychrov.

Wer eine Wanderung durch das Böhmische Paradies machen möchte, startet am besten in Turnov. Von hier aus geht es über einen malerischen Weg durch die Felsen von Hrubá Skala in südöstliche Richtung. Während des gesamten

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Page 11: Ausflüge von Prag aus

Pilsen Pilsen (Plzeň) ist eine Stadt, die im wahrsten Sinne des Wortes vom Bier lebt. Alles begann 1842, als erstmals in der damaligen Bürgerbrauerei, dem heutigen Pilsner Urquell (Plzeňský Prazdroj), ein besonderes Bier mit goldgelber Farbe und einem einzigartigen Geschmack gezapft wurde: das Pilsner Urquell. Dieses köstliche Bier kann man in der größten Bierstube Tschechiens kosten: im Restaurant Na Spilce, das sich in einem ehemaligen Gärkeller befindet.

Das Wahrzeichen der Stadt ist die St.-Bartholomäus-Kathedrale (Katedrála sv. Bartoloměje) mit den höchsten Kirchtürmen Tschechiens. Von oben bietet sich ein herrlicher Ausblick auf das historische Stadtzentrum und die bewaldeten Hügel des Pilsener Beckens. Die jüdische Gemeinde errichtete im Jahr 1893 die Große Synagoge (Velká synagoga), die drittgrößte weltweit.

Welche Bedeutung Pilsen auch in kultureller Hinsicht hat, zeigt ihr Sieg im Wettbewerb um den Titel der Europäischen Kulturhauptstadt 2015.

Warum sich ein Besuch lohnt

Wer mehr über die Geschichte des Pilsner Urquells erfahren möchte, sollte sich auf keinen Fall eine Führung durch die weltberühmte Brauerei entgehen lassen, die der Welt das Pils schenkte. Die Ausstellung erläutert auf anschauliche Weise den gesamten Ablauf des Brauens, von den verwendeten Zutaten bis hin zu den früheren und zeitgenössischen Brauküchen und Abfüllräumen. Das

Highlight der Ausstellung und ein wahrer Gaumenschmaus ist die anschließende Kostprobe des gefilterten, nicht pasteurisierten Pilsner Urquells direkt vom Fass. Empfehlenswert ist auch eine Besichtigung des Brauereimuseums (Pivovarské muzeum), wo man die gotische Mälzerei samt Brunnen, sowie einen Keller auf zwei Ebenen, Räume der ehemaligen Schänke und hunderte Ausstellungsstücke über die Geschichte des Bierbrauens vom Altertum bis in die Gegenwart besichtigen kann.

Jedes Jahr findet im Mai das Fest Slavnosti svobody (Freiheitsfeier) statt, bei dem der Befreiung Pilsens durch die amerikanische Armee gedacht wird. Bei dem Fest herrscht eine feierliche Atmosphäre und es nehmen sogar amerikanische Veteranen daran teil; man sieht Jeeps mit Soldaten in amerikanischen Uniformen durch die Stadt fahren und hört an jeder Ecke Jazzmusik. Natürlich dürfen die Jagdflugzeuge und der Panzer M4 Sherman an der Spitze des sogenannten Freiheitskonvois nicht fehlen.

GPS des Infozentrums:49°44‘53.412“N, 13°22‘39.129“E

91 km, 1 Std.

Es gibt eine stündliche Direktverbindung vom Hauptbahnhof, Fahrtzeit 95 min.

Es gibt eine Direktverbindung vom Bahnhof Florenc oder der U-Bahnhaltestelle Zličín aus (mindestens 1x pro Stunde), Fahrtzeit 60 min.

www.icpilsen.cz, www.pilsen.eu

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Warum sich ein Besuch lohnt

Der Stolz von Olomouc ist die Dreifaltigkeitssäule, die 1754 unter Anwesenheit von Kaiserin Maria Theresia eingeweiht wurde. Die Säule ist die größte Barockskulptur Mitteleuropas. Wegen ihrer historischen und künstlerischen Bedeutung wurde sie in die UNESCO-Welterbeliste aufgenommen. Ihre Größe und Pracht ziehen einen sofort in ihren Bann. Sie ist so groß, dass in ihrem Inneren sogar eine kleine Kapelle Platz findet.

Etwa fünf Kilometer nordöstlich von Olomouc erstreckt sich ein bedeutender Pilgerort: der Hügel Svatý Kopeček, Ziel zahlreicher Pilger und Bewunderer barocker Schönheit. Einen Besuch wert ist ebenfalls die elegante Mariä-Heimsuchung-Basilika (Bazilika Navštívení Panny Marie), die 1995 von Papst Johannes Paul II. bei seinem Besuch zur Basilika minor erhoben wurde. Außerdem hat die Stadt auch einen Zoo mit Aussichtsturm zu bieten,

von welchem aus man die Tiere, die Basilika und ganz Olomouc gut überblicken kann.

Sie sollten die lokale Spezialität kosten: die berühmten Olmützer Quargel (Olomoucké tvarůžky). Es handelt sich hierbei um einen Sauermilchkäse, der einen unverwechselbaren pikanten Geschmack und einen typischen Geruch hat.

GPS: 49°35‘30.831“N, 17°16‘43.764“E

280 km, 2:40 Std.

Es gibt eine Direktverbindung vom Hauptbahnhof (zweimal stündlich), Fahrtzeit ca. 2:20 Std.

www.tourism.olomouc.euwww.central-moravia.cz

OlomoucDie Stadt Olomouc (Olmütz) ist bereits seit dem Mittelalter ein für die tschechische Geschichte bedeutender Ort. Die Stadt ist zudem schon seit jeher das spirituelle und historische Zentrum Mährens und steht nach Prag an zweiter Stelle wenn es um die Anzahl bedeutender Denkmäler geht. Heute ist Olomouc auch eine lebendige Universitätsstadt mit einem malerischen historischen Ortskern voller romantischer Ecken, barocker Brunnen und gemütlicher Kaffeestuben. Olomouc zählt jährlich mehr als 100.000 Besucher und wenn Sie noch nicht darunter waren, sollten Sie unbedingt etwas daran ändern!

Beginnen Sie Ihren Stadtspaziergang in den Türmen des Wenzelsdoms (Dóm sv. Václava), der eine Perle sakraler Kunst ist. Oder sie starten in den Katakomben oder mit der Geschichte des Palastes der Přemysliden. Auf dem

Marktplatz lohnt sich ein Blick nach Oben zur Dreifaltigkeitssäule (Sloup Nejsvětější Trojice), einem UNESCO-Denkmal. Auf diesem Platz befindet sich seit dem Jahr 1378 das Rathaus mit seiner Astronomischen Uhr, die im Stil des sozialistischen Realismus gestaltet ist und nach der Aposteluhr in Prag die zweitgrößte des Landes ist. Es empfiehlt sich auch eine Besichtigung des Machtsymbols der Kirche: des Erzbischöflichen Palais (Arcibiskupský palác) mit seinen prunkvollen Sälen.

Olomouc rühmt sich mit einem einzigartigen Befestigungssystem, das aus 20 Forts und weiteren Militärgebäuden bestand. Während der Napoleonischen Kriege wurde hier General Lafayette gefangen gehalten. Und der berühmte Marschall Suworow wurde hier beherbergt. Heute sind die Militärgebäude durch einen 30 km langen Lehrpfad verbunden, der zu Fuß oder mit dem Fahrrad zurückgelegt werden kann.

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TheresienstadtDie Festung Theresienstadt (Terezín) ist eine schmerzhafte Erinnerung an die Grausamkeiten, die hier während des Zweiten Weltkriegs verübt wurden. Die Festungsstadt wurde Ende des 18. Jahrhunderts zum Schutz vor den Angriffen der Preußen gebaut, aber die Weiterentwicklung der Waffen und Militärstrategie hatte zur Folge, dass sie nie militärisch genutzt wurde. Die Festungsstadt liegt an beiden Ufern der Ohře, die die Anlage in eine Haupt- und eine Kleine Festung teilt.

In der Hauptfestung (Hlavní pevnost) richteten die Nationalsozialisten während des Zweiten Weltkriegs ein Konzentrationslager ein. Inhaftiert waren hier u.a. auch bekannte Politiker, Wissenschaftler und Künstler der Vorkriegsära. Die Nationalsozialisten nutzten das KZ Theresienstadt vor allem als Durchgangslager und deportierten von hier die jüdische Bevölkerung

in die Vernichtungslager Auschwitz und Treblinka. In der Kleinen Festung (Malá pevnost) richteten die Nationalsozialisten in den Jahren 1940-1945 ein Gestapo-Gefängnis ein.

Warum ein Besuch wichtig ist

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde in der Kleinen Festung die Gedenkstätte KZ Theresienstadt (Památník Terezín) eingerichtet zum Gedenken an die Opfer des Rassenwahns und der politischen Verfolgung durch die Nationalsozialisten. Das Mahnmal ist heute ein nationales Kulturdenkmal. Dazu gehört auch das Ghetto-Museum (Muzeum ghetta), in dem eine Ausstellung über die so genannte Endlösung der Judenfrage von 1941-1945 besichtigt werden kann. Diese Ausstellung entstand in Zusammenarbeit mit ehemaligen Häftlingen des KZ Theresienstadt und zeigt anhand von Hunderten von Dokumenten, Zeichnungen, Gegenständen und Filmen das Leben der Inhaftierten. Die historische Stadt Litoměřice erstreckt sich nur ein paar Kilometer von Theresienstadt entfernt. Lassen Sie sich außerdem auf keinen Fall die interaktive Ausstellung über den böhmischen Weinbau in der renovierten Burg im Stadtzentrum entgehen! Selbstverständlich ist auch eine Weinprobe Teil der Besichtigung. GPS: 50°30‘57.412“N, 14°9‘34.437“E

64 km, 50 min.

Es gibt fast stündlich eine Direktverbindung vom Bahnhof Holešovice; Fahrtzeit 60 min.

www.pamatnik-terezin.cz

Praktische Informationen1/ Für Autofahrer

Grundlende Verkehrsregeln:• Rechtsverkehr,• Promillegrenze 0 ‰,• Der Fahrer darf weder ein Handy noch andere Kommunikationsmittel während der Fahrt bedienen,• Gurtpflicht während der gesamten Fahrtzeit,• Das Einschalten des Tagfahrlichts und des Nachtfahrlichts ist verpflichtend,• Fußgänger haben bei einem Fußgängerübergang stets Vorrang,• Kinder bis 36 kg bzw. bis 150 cm dürfen nur in einem Kinderautositz befördert werden. Das Kind darf nicht auf dem Beifahrersitz sitzen,• Erlaubte Höchstgeschwindigkeiten: Autobahn 130 km/h, Landstraße 90 km/h, in Ortschaften 50 km/h. Mitzuführende Dokumente:• europäischer oder internationaler Führerschein,• Personalausweis (EU),• oder Reisepass,• Fahrzeugpapiere (Zulassungsbescheinigung, Nachweis über KFZ-Versicherung, Grüne Karte).

Gebühren / Autobahnvignette:• Jahresvignette (1.500 CZK), Monatsvignette (440 CZK), 10 Tages-Vignette (310 CZK),• erhältlich an der Grenze, an Tankstellen und bei der Post,• anzubringen an der rechten unteren

Ecke der Windschutzscheibe (aus Sicht des Fahrers),• Hinweise, wo Vignettenpflicht besteht und wo nicht, finden Sie auf entsprechenden Verkehrsschildern (Autobahn, Schnellstraße, „bez poplatku“ = gebührenfrei).

2/ Busse und Bahnen

Tschechien hat eines der dichtesten Eisenbahn- und Busnetze in Europa. Die Bus- und Bahnverbindungen sind in der Regel zuverlässig und günstig.

FahrpläneAlle Informationen über den innerstaatlichen Verkehr finden Sie auf www.idos.cz. Häufig werden hier auch die Fahrpreise angegeben.

VerkehrsunternehmenDen Zugverkehr betreibt fast ausschließlich die Tschechische Bahn České dráhy, den Busverkehr die ČSAD und eine Reihe von privaten Busunternehmen. Das Reisen per Zug ist meist etwas langsamer und gemütlicher. Der Busverkehr ist im Allgemeinen günstiger und schneller.

FahrkartenBusfahrkarten löst man beim Einsteigen beim Fahrer. Zugfahrkarten sind in den Bahnhöfen oder unter www.cd.cz erhältlich.

3/ Unterkünfte

Zahlreiche Übernachtungsmöglichkeiten finden Sie auf www.czechtourism.com, wo Sie sie auch buchen können.

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Offizielle Tourismus-Präsentation der Tschechischen Republikwww.czechtourism.com

Ausflüge von Prag aus

Herausgegeben von: CzechTourism, Prag 2013 ©

Vinohradská 46, 120 41 Praha [email protected]

Text: Agency Prague Cherry, spol. s r.o. und CzechTourism

Übersetzung: Anna TaucFoto: © Ladislav Renner,

Michal Vitásek, Václav Sojka, Libor Sváček, CzechTourism,

Sdružení České dědictví UNESCO, Gestaltung: Verlag MCU,

www.mcumedia.czJahr: 2013, 1. Ausgabe

ISBN: 978-80-87824-23-8Alle Angaben sind trotz sorgfältiger

Bearbeitung ohne Gewähr.

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Na Knížecí(Anděl)

ČernýMost

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Náměstírepubliky

HlavnínádražíMůstek

Florenc

NádražíHolešovice

Muzeum

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