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Ausgabe 68 MosKultInfo 1

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Ausgabe 68 1. November 2017

Park Lefortowo im Herbst

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Die nächste Ausgabe erscheint am 1. Dezember 2017.

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Viel Spaß beim Lesen wünscht Ihnen und Ihren Angehörigen

Dr. Simone Hillmann Tel. +7 917 505 8862

Herausgeber und Redaktion

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An der Jausa entlang

Diese Tour zählt nicht unbedingt zu den touristischen Highlights Moskaus, doch beispielsweise mit dem

Fahrrad kann man in den zeitigen Morgenstunden am Wochenende gut am Ufer der Jausa

entlangfahren. Die Jausa mündet in der Nähe der Ustinskij Brücke in die Moskwa. Und hier, am Platz

der Grenzer und dem Glockenturm der Dreifaltigkeitskirche mit einer funktionierenden Uhr in der

Serebrjannki Gasse beginnt der Weg.

In der Serebrannyj Gasse 7 gibt es seit einigen Monaten eine Filiale des Zentrums für Seidenmalerei

Tjoply veter, http://www.butikbatika.ru/. Dort stellen auch andere Mitglieder der Künstlervereinigung

aus. Wenn man ein Geschenk braucht, lohnt es sich hineinzuschauen.

Eins der Wohnhäuser im sogenannten Zuckerbäckerstil erhebt sich auf der anderen Seite. Seine Fassade

wurde vor kurzem gesäubert. In diesem Haus stellte Stalin in den fünfziger Jahren der Primaballerina

des Bolschoi Theaters, Galina Ulanowa, eine Wohnung zur Verfügung, die heute als Museum besichtigt

werden kann. Im Erdgeschoss befinden sich mehrere Geschäfte, unter anderem ein Supermarkt, dessen

Einrichtung ein wenig noch an die Zeit vor siebzig Jahren erinnert, und außerdem das Kino Illusion, in

dem meist ältere ausländische Filme gezeigt werden.

Läuft man den Berg hinauf, erreicht man die hinter dem

Stalinhochhaus am Kotelnitcheskaya naberezhnaya in der ul.

Gontscharnaya 4-6, Metro Taganskaya, die Außenstelle des

Klosters auf dem Berg Athos in Griechenland. Sie wird

dominiert von der Nikolai der Märtyrer Kirche hinter der Jausa.

Die auf dem Berg Schvivaya gorka 1595 errichtete Kirche

gehört zu den ältesten Moskaus. Archäologische

Untersuchungen haben ergeben, dass sich an diesem Ort eine

der frühesten Siedlungen noch vor der Gründung Moskaus

befand. Im 15. und 16. Jahrhundert wurde der Hügel außerhalb

der Stadt von Handwerkern besiedelt, die feuergefährliche Gewerke ausübten – Schmiede und Töpfer.

Die Vorschriften im Kloster sind streng und orientieren sich an denen auf dem Heiligen Berg. Die

Sonntagsgottesdienste werden nachts ab 22.30 Uhr gefeiert. Frauen ist der Zutritt nur im Rock gestattet.

Einzigartig für die russisch-orthodoxen Kirchen – am Eingang weist ein Schild darauf hin, dass Betteln

verboten ist.

Gegenüber befindet sich das sehenswerte Museum der russischen Ikone, http://www.russikona.ru/.

Dort, wo sich die Straße gabelt in das Jausa-Ufer und die ul. Nikolojamskaja, steht die Bibliothek für

ausländische Literatur, in deren Innenhof viele Schriftsteller und Denker verschiedener Epochen in

Bronze gegossen anzusehen sind. Manchmal finden hier auch interessante Ausstellungen statt.

Es geht weiter am Bernikovsky-Ufer der Jausa entlang und wir kreuzen den

Gartenring. Auf der gegenüberliegenden Seite fällt ein besonderer Platz ins

Auge - in zwei kleinen Häusern wurde 1996 ein Museum eröffnet, das dem

sowjetischen Physiker, Dissidenten und Friedensnobelpreisträger Andrej

Sacharow gewidmet ist. Kurz zuvor stehen ein Stück der Berliner Mauer

sowie ein Denkmal für die russische Intelligenz.

Auf dem rechten hohen Ufer sieht man die Kirchtürme des Andronikov-

Klosters. Es wurde Mitte des 14. Jahrhunderts gegründet. Die kleine Erlöser-

Kirche mit dem Helmdach von 1425-27 ist wohl das älteste Gebäude

Moskaus. Gegenwärtig werden im Museum der Altrussischen Malerei im

Kloster viele Ikonen ausgestellt. Andrej Rubljow, ein Ikonenmaler, lebte im

Kloster als orthodoxer Mönch.

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Natürlich treffen wir auch auf Ingenieursbauwerke wie beispielsweise

das Andronikov-Viadukt, eine Eisenbahnbrücke, die 1865 gebaut wurde

und die geschmückt wird

von kleinen Balkons.

Die Jausa an sich hat

auch einiges zu bieten. In

der Nähe von Artplay

wurde 1940 eine Schleuse, eine kleine Staumauer und

einem Miniwasserkraftwerk errichtet. Dort warten die

Müllsammlerboote auf ihren Einsatz.

Schräg gegenüber geht es künstlerisch zu. Im ehemaligen Manometer-Werk siedelte sich das kreative

Zentrum Artplay an, mit vielen Läden, Ausstellungsräumen, Designstudios, der Britischen Designschule

und kleinen Restaurants.

Und noch einmal stehen zwei Kirchen auf der rechten Seite.

Die Dreifaltigkeitskirche im Empirestil wurde 1819 als Sommerkirche

errichtet. In ihr werden Gottesdienste nach altgläubigem Ritus durchgeführt.

Die daneben stehende Unserer lieben Frauen Kirche war als Winterkirche

geplant. 1931 wurden die

Kirchengebäude geschlossen und zu

Wohnungen umgebaut. Bereits in den

achtziger Jahren begann die

Restaurierung, die Kirchen gehörten

damals der Akademie der

Wissenschaften. Zu Beginn der

neunziger Jahre wurden sie der orthodoxen Kirche

zurückgegeben.

Beschließen kann man den Spaziergang oder die Radtour im

Park Lefortowo, dem sogenannten „Versailles an der Jausa“. Er gehörte zu Beginn des 18. Jahrhunderts

zum Katharinenpalast und ist damit einer der ältesten Parks Moskaus.

Simone Hillmann

Buchtipp

Alexandra Litwina und Anna Desnitskaya: In einem alten Haus in Moskau. Ein Streifzug

durch 100 Jahre russische Geschichte

Ein altes Haus in einer stillen Moskauer Gasse, sechs Etagen nach oben, die linke Tür – und schon sind

wir bei den Muromzews. Wir betreten die alte Wohnung an einem Oktoberabends

im Jahr 1902 und verweilen dort die nächsten hundert Jahre – wir erleben die

Zarenzeit, die Revolution, die Verwandlung der Wohnung in eine Kommunalka,

den Stalinschen Terror, den Zweiten Weltkrieg, Tauwetter und Agonie und letzt-

endlich die Perestroikazeit. Wir machen uns bekannt mit einigen Generationen

der Familie, lernen ihre Nachbarn kennen, ihre Freunde, werden Zeugen ihrer

Begegnungen, Trennungen, ihres Leids und Glücks, ihrer Verzweiflung und

Hoffnungen. In den Geschichten der einfachen Bewohner der alten Moskauer

Wohnung spiegelt sich die Geschichte des ganzen Landes wider. Sie wird nicht

nur von den Menschen erzählt, sondern auch von ihren Möbeln, ihrer Kleidung,

dem Geschirr, den Büchern, Spielen und anderen Alltagsgegenständen. Mag der

Staat auch zusammenbrechen, sich selbst zerstören – die Familie bleibt der sichere Rückzugspunkt.

Das Buch ist vielleicht ein schönes Weihnachtsgeschenk (nicht nur) für Kinder und Jugendliche, die

sich für Moskau und Russland interessieren. Die Texte sind kurz und es erinnert an ein Wimmelbuch, so

vieles gibt es auf den Illustrationen zu entdecken.

Simone Hillmann

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Skifahren in Sotchi / Krasnaja Poljana

Wer als Mitteleuropäer gern alpin Ski fährt, hat zumeist Erfahrung in den Skigebieten Deutschlands,

Österreichs, der Schweiz, Italiens und Frankreich gesammelt. Lichtenstein, Andorra Tschechien, Slo-

wenien sind eher selten Ziele und Rumänien oder Bulgarien gelten ebenfalls als exotische Ski-Ziele.

Russland ist mit seinen Skigebieten eher unbekannt. Dabei sollte man (wenn man in Moskau seinen

Wohnsitz hat) durchaus solche Gebiete wie Elbrus (6 Lifte, 2350-3840m, 23km Piste), Cheget (in

Elbrusnähe, 5 Lifte, 2120-3260m, 20 km Piste und eventuell Dombai (3 Lifte, 1620-3005 m, 5km Piste)

ins Auge fassen. Allen ist eigen, dass vom nächstgelegenen Flugplatz Mineralnye Wody (bzw. einge-

schränkt Naltschik) es nochmals ca. 3-5 Stunden Fahrt bis zum Skigebiet sind. In den beiden Elbrus-

Skigebieten wird man mit einem traumhaften Blick und mit einem der höchsten Skigebiete Europas

(nach Cervinia/Zermatt und Chamonix) belohnt. Seitdem die neue französische Seilbahn in Betrieb ist,

gibt es auch keine Probleme mit Wartezeiten mehr.

Allerdings empfiehlt es sich generell nicht, während der Russischen Feiertage in russischen Gebieten

Ski fahren zu wollen – also unbedingt die erste Januarwoche und die Tage um den 23.02. vermeiden!

Seit den Vorbereitungen für die olympischen Spiele ist in den letzten

Jahren Sotchi / Krasnaja Poljana eine echte Alternative geworden. Vor-

teilhaft ist die Anreise: Nach zwei Flugstunden aus Moskau und weiteren

40 Minuten Fahrt auf der Schnellstraße ist man am Lift in Gorkij Gorod.

Eigentlich ist Krasnaja Poliana die Bezeichnung des alten Ortes, der

schon zu Sowjetzeiten und früher (als Russische Schweiz bezeichnet)

touristisches Ziel im Winter und vor allem im Sommer war.

Nun sind quasi „im grünen Tale“ vier verstreute kleinere „Ortsteile“ und

nicht zusammenhängende Skigebiete entstanden: Gorkij Gorod (11 Lifte,

960-2300 m, 20 km Piste), Gazprom Laura (15, 949-1800 m, 20 km),

Esto Sadok Alpika (9, 535-2228 m, 25 km) und Rosa Khutor (24, 940-

2320 m, 77 km). Auch wenn die ersten Liftanlagen bereits 1992 gebaut

wurden, wurde die touristische Infrastruktur im Wesentlichen 2009-2014

errichtet.

Liftanlagen und Trassen sind gut abgestimmt, der Schwierigkeitsmix ist

ausgewogen und man versucht, die Trassen zu pflegen. Auch wenn Pis-

tenpräparierung und –sicherung nicht mitteleuropäisch sind – passabel

sind sie allemal. Etwas störend wirkt die Beschallung an den Liften (und

auch in den Orten), der man sich nicht wirklich entziehen kann. Dass man eine jüngere Fahrergruppe

anspricht, ist auch an dem vergleichend mit Mitteleuropa deutlich höheren Snowborderanteil auf der

Piste zu sehen.

Den Skiorten sieht man die Retortengeburt leider an. Städtebaulich sind sie sehr geschickt; mit begrenz-

ter Etagenzahl wurde durch das Anlegen von „Höfen“ eine sehr hohe Bebauungsdichte erreicht. Damit

sind die Wege von der Unterkunft zum Lift durchschnittlich geschätzt weniger als

300 m lang. Auch der Mix an Luxus – vom Appartement bis zum Fünf-Sterne-Resort mit Casino ist

ausgewogen. Ähnlich ist es mit der Gastronomie – von der Selbstverpflegung aus dem Einkaufszentrum

über Selbstbedienungseinrichtungen bis zu Luxusrestaurants ist alles vertreten. Das Servicepersonal ist

freundlich und aufmerksam – auch nicht selbstver-

ständlich in russischen Tourismusorten.

Architektonisch sind die Orte gewöhnungsbedürftig;

aber wer den historisierenden Mischmasch aus der

Luschkow-Zeit in Moskau ertragen hat, der ist von den

Gipsattiken, Säulchen, Türmchen usw. nicht mehr

schockiert. Schockiert waren wir allerdings vom Zu-

stand der Gebäude nach gerade mal fünf Jahren Nut-

zung – so konzentriert haben wir selbst in Moskau

Baufehler und schlampige Ausführung noch nicht gesehen. Aber deswegen waren wir ja nicht dort.

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Wer also auf ein paar Tage aus Moskau kommend Ski/Snowbord fahren will, ist relativ schnell (und

einigermaßen preiswert) in Krasnaja Poliana an der Piste und findet dort skitechnisch gute Bedingungen

vor. Empfehlenswert ist das für Kurzentschlossene (nach vorheriger Abklärung der Schnee- und Wet-

terverhältnisse – da die Schneesicherheit nicht wirklich garantiert werden kann und wir von Be-

schneiungsanlagen nur vom Hörensagen wissen), die dann auch kurzfristige Übernachtungsangebote

nutzen können. Die Bettenkapazität überschreitet (nicht in der Hauptsaison) die Nachfrage und somit

werden oftmals kurzfristig Sonderkonditionen aufgemacht. Das Material in den Skiausleihstationen ist

akzeptabel, das Mietprocedere unkompliziert. Unsere jährliche Skiwoche wollen wir hier nicht verbrin-

gen – aber für ein verlängertes Wochenende kommen wir bestimmt wieder.

PS: Wer in russischen Skigebieten, in Tsakhkadzor/Armenien, Gudauri/ Georgien, Shahdag/ Aserbaid-

schan, Chimbulak/ Kazachstan oder auch auf anderen Pisten Erfahrungen gesammelt hat, möge bitte

den interessierten Lesern davon berichten.

Steffen Hillmann

Die Villa der Familie Lepjoschkin

Gegenüber der Dreifaltigkeitskirche befindet sich auf der ul. Pjatnitskaya 48 das ehemalige Anwesen

der Kaufmanns- und Unternehmerfamilie Lepjoschkin. Sie besaß in Moskau mehrere Fabriken, so dass

Lepjoschkin in der Lage war, viel Geld für den Bau von Kapellen, Armenhäusern und Kirchen, darunter

auch der Kirche in der Nähe seines Wohnhauses, zu spenden.

Die Villa wurde Ende des 18. Jahrhunderts errichtet. Das klassische Adels-

anwesen hatte in der Regel drei Stockwerke, im Erdgeschoss spielte sich der

Haushalt ab und wohnten die Dienstboten, in der ersten Etage repräsentierte

man in verschiedenen Sälen und Salons und ganz oben waren die Wohnräume

einer Familie untergebracht, meist war dort nur eine halbe Etage mit niedri-

gen Decken. Dort befanden sich die Kinderzimmer und die Räume der Kin-

dermädchen. Und auch im Anwesen von Lepjoschkin gab es so eine kleinere

dritte Etage zugunsten der repräsentativen zweiten. Zwar war der Inhaber

kein Adliger, allerdings war

er bestrebt, nach dem Vor-

bild der Adligen zu leben.

Einhundert Jahre später

wurde das Haupthaus umge-

baut. Damals wurde die Fassade reich mit Stuck ver-

sehen, mit sechs Säulen, Kariatyden. Innen war das

Haus im Jugendstil gestaltet. Aus dem 19. Jahrhundert

stammt das Interieur einiger Räume, wie des Esszim-

mers oder des Blauen Salons.

Nach der Oktoberrevolution wurde das Anwesen verstaatlicht, war zeitweise eine Militärschule, Biolo-

gisches Institut und nun befindet sich dort das Astronomische Institut.

Simone Hillmann

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Die Geschichte des Balletts „Schwanensee“

Lebt man in Moskau, gehört sich das Ballett „Schwanensee“ anzusehen, wohl unbedingt in das kulturel-

le Repertoire.

In diesem Jahr feiert das Ballett seinen 140. Geburtstag. 1877 wurde es im Bolschoi Theater erstmals

aufgeführt.

Man geht davon aus, dass Tschaikowskij von seinem Besuch des Schlosses Neuschwanstein Königs

Ludwig II. in Bayern inspiriert wurde. Bis heute gehört ein gotisches Schloss in den Bergen zur klassi-

schen Aufführung des Balletts.

1871 verfasste Tschaikowski ein Kinderballett in einem Akt unter dem Titel „Der See der Schwäne“.

Der Anlass für die unsterbliche Partitur „Schwanensee“ war ein Auftrag der Moskauer Theaterdirektion.

Für den Komponisten waren Auftragswerke keine Seltenheit, er war froh, zu Geld zu kommen. Die

Grundlage der Ballettmusik bildete die von ihm verworfene Oper „Undina“. Tschaikowskis Musik

revolutionierte die Ballettgeschichte – er schrieb eine Musik, nach der man absolut gut tanzen konnte,

allerdings waren es trotzdem keine einfachen oder langweiligen Stücke, sondern lyrische Themen,

Das erste Libretto mit deutschem Kolorit wies eine etwas ironische Note auf, Tschaikowski machte sich

sogar ein bisschen lustig über das Genre Ballett. Das Sujet war folgendes: Prinz Siegfried feierte seine

Volljährigkeit. Sein Freund entdeckte die vorüberziehenden Schwäne und forderte ihn zur Jagd auf.

Siegfried findet sich im tiefen Wald an einem See wieder. Im Mondlicht werfen die verzauberten

Schwäne ihre Flügel ab, Siegfried verliebt sich in Odette. Auf einem Ball im Schloss tanzen viele junge

Mädchen für den Prinzen, aber der hat nur Odette im Kopf und will sich keine Braut aussuchen. Plötz-

lich erscheint der „böse Geist“ von Rotbart mit seiner Tochter Odilia. Sie verwandelt sich in Odette und

bezirzt den Prinzen, der gibt ihr ein Treueversprechen und verrät damit Odette. Die Bühne verdunkelt

sich, der Schrei einer Eule erklingt, Rotbart entledigt sich seiner Kleidung und steht als Dämon da, Odi-

lia lacht böse. Mit einem Krachen öffnet sich das Fenster und es erscheint ein weißer Schwan mit einer

Krone auf dem Kopf. Der Prinz versteht mit einem Male und stürzt aus dem Schloss. Der Helden ster-

ben in den Fluten des Sees.

Die Uraufführung 1877 erhielt eine schlechte Presse und fiel praktisch durch.

Eine Wiedergeburt erfuhr das Ballett 1895 in Sankt Petersburg. Man erinnerte sich an die Partitur des

bereits verstorbenen Tschaikowski, sein Bruder arbeitete das Libretto um, die Eule verschwand, aus

dem von Rotbart wurde ein Vogel.

Diesmal studierten talentierte Bal-

lettmeister das Stück ein und brach-

ten die berühmten Schwanenszenen,

sinfonische Bilder des Kampfes mit

dem Schicksal in Gestalt wunderba-

rer Tänzerinnen auf die Bühne. Der

Choreograf entwarf Kostüme, die

den heutigen ähnelten, die Flügel mit

den aufgeklebten Federn ver-

schwanden, an ihre Stelle trat der

„Tanz der Hände“. Erstmals tanzten

Odette und Siegfried ein Duett und

wurde der „Tanz der kleinen Schwäne“ aufgeführt. Der Konflikt zwischen Unerfahrenheit und Heimtü-

cke sowie dem Glauben an die Treue ging im Ballett in bisher nie dagewesene psychologische Tiefen.

Das Stück wurde ein Erfolg und diese Petersburger Version bildete die Grundlage für alle nachfolgen-

den Bearbeitungen.

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Die Erfinderin der Armhaltung der Schwäne war die ehemalige Tänzerin des Zarenballetts, Agrippina

Waganowa, nach 1917 arbeitete sie als Tanzpädagogin. In Mos-

kau wurde die Originalversion vom Choreografen Wladimir

Burmeister entwickelt, die man auch heute noch auf der Bühne

des Musiktheaters Nemirowitsch-Dantschenko sehen kann. Un-

angetastet blieb der sogenannte „weiße“ Akt von Lew Iwanow

mit den verzauberten Schwänen auf dem See. Alles andere wurde überarbeitet, sogar das Ende war ein

glückliches.

Juri Grigorjewitsch verwendete Fragmente verschiedener seiner Vorgänger, allerdings forderte man in

der Sowjetzeit von ihm ein Happy End. Erst viele Jahre später konnte er seinen eigentlichen Gedanken,

das Zwillingsmotiv, umsetzen – der böse Genius wurde zum zweiten Ich des guten Helden. In Paris

versorgte Rudolf Nurejew dem Prinzen mehr Gelegenheit zum Tanzen, indem er die Aufmerksamkeit

auf ihn lenkte und nicht auf die Ballerinen.

Ende des zwanzigsten Jahrhunderts erschienen auf den Bühnen der Welt diverse Versionen von

„Schwanensee“, die rein gar nichts mehr weder mit klassischem Tanz noch mit den Traditionen einer

Ballettaufführung zu tun hatten.

Auf der Suche nach neuen Ideen wandten sich viele vom ursprünglichen Inhalt ab. John Neumeier vom

Hamburger Ballett beispielsweise kürte den Bayernkönig Ludwig II. zum Helden.

Radu Poklitaru vom Kiewer Ballett verwendet zwar den traditionellen Inhalt, aber seine Ballerinen tan-

zen ohne Spitzenschuhe und der Schwan wird als Opfer eines wissenschaftlichen Experiments zu einem

Jungen mit Namen Siegfried.

In den letzten Jahren ist man bestrebt, zum eigentlichen Ballett zurückzukehren, nicht nur, was den Ver-

such, vergessene oder verlorengegangene Episoden zu rekonstruieren, angeht, sondern man kümmerte

sich auch um die Bühnenbilder, Musik, Kostüme und sogar die Masken.

„Schwanensee“ lebt weiter und wird immer wieder vom Publikum gewünscht. Alle wollen sich von

Tschaikowskis Musik verzaubern lassen und der humanistischen Idee huldigen: Die Liebe ist stärker als

der Tod!

Simone Hillmann

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Deutsche Gruppe Moskau

Wir, circa achtzig Frauen und Männer, die in Moskau leben und zum Teil arbeiten, sind seit vier Jahren

in der Deutschen Gruppe Moskau organisiert.

Wir treffen uns ein Mal im Monat, in der Regel am zwei-

ten Mittwoch des Monats von 10 bis 12 Uhr, zu einem

Coffee Morning.

Moskauer Neulinge können dort viele nette Menschen

treffen und sich ausreichend vernetzen.

Wir bieten zahlreiche Aktivitäten an – wer Moskau näher

kennenlernen möchte, ist bei den Führungen zu den

wichtigsten Sehenswürdigkeiten, durch Museen und

Galerien, sowie bei den Stadtspaziergängen für Erwach-

sene und auch Kinder abseits touristischer Pfade gut

aufgehoben.

Ausflüge für die ganze Familie führen in die nähere Umgebung Moskaus.

Ein Literaturkreis beschäftigt sich mit interessanten Büchern aus aller Welt.

Und für die Kreativen werden verschiedene Workshops wie beispielsweise Seidenmalerei, Aquarellma-

len oder Origami organisiert.

Natürlich wird auch gefeiert – auf dem Sommerfest, der Weihnachtsfeier und Abendveranstaltungen.

In jedem Jahr haben wir ein Charity-Projekt. In 2016/17 kamen beispielsweise die Einnahmen aus den

Tombolas der Weihnachtsfeier und des Sommerfestes dem kleinen Wanja zugute. Er wurde mit einem

schweren Herzfehler geboren und brauchte unsere Unterstützung.

Auf unserer Homepage www.deutschegruppemoskau.de werden alle wichtigen Termine veröffentlicht.

Die Mitglieder unserer Gruppe können sich über den Kalender für diverse Veranstaltungen anmelden.

Neugierig geworden? Dann kommen Sie einfach zum nächsten Coffee Morning und melden sich an

oder schreiben Sie eine E-Mail an [email protected].

Das Orgateam der Deutschen Gruppe Moskau

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Von Moskau bis nach Rostov am Don

Um den Fluss Don ranken sich viele Mythen und Geschichten.

Schon der Verlauf des Don ist sehr interessant.

Der 1.870 km lange Fluss hat seine Quellflüsse nur etwa 150 km südlich von Moskau. Von dort fließt er

als idyllischer naturbelassener Fluss Richtung Süden, macht dann einen großen Bogen nach Südosten,

bis fast an die Wolga.

Im Jahre 1952 wurde hier der 101 km lange Wolga-Don-Kanal eingeweiht, der die beiden Flüsse Wolga

und Don miteinander verbindet. Er wurde von Strafgefangenen des Gulag

Systems realisiert, wobei fast 15.000 Menschen ihr Leben lassen mussten.

In Kalatsch am Don, im Russischen gleichbedeutend mit Flussschlinge, macht

der Don eine scharfe Kurve und fließt wieder nach Südwesten.

Ab hier wird der Don zu einem riesigen Stausee, dem Zimljansker Stausee, der

an seiner breitesten Stelle unglaubliche 38 km misst und eine Länge von über

300 km hat. Am Anfang des Sees liegt der Ort Wolgodonsk mit der Staumauer,

die hier von 1949 bis 1955 errichtet wurde.

Weiter fließt der Don gemächlich Richtung Rostov am Don, in das 340 qkm

große Mündungsdelta und schließlich in das Asowsche Meer.

Aber zurück nach Moskau oder besser gesagt nach Tula. Der Ort liegt 220 km südlich von Moskau.

Nur 12 km südwestlich von Tula, in Jasnaja Poljana befindet sich das ehemalige Anwesen von Leo

Tolstoi. Es umfasst viele Hektar Land, mit Wäldern, Wiesen,

Obstbäumen, Bienenstöcken und das gut erhaltene Wohnhaus Leo

Tolstois. Hier schrieb er Krieg & Frieden, Anna Karenina und vieles

mehr. Das Wohnhaus, in dem er mehr als 50 Jahre mit seiner Familie

lebte, kann man mit einer Führung besichtigen. Diese werden nur in

russischer Sprache angeboten, aber für den nicht russisch sprechenden

Besucher liegt in jedem Raum eine kurze englische Beschreibung aus.

Sein Grab, das sich übrigens auch auf dem Anwesen befindet, ist nur eine

mit Gras bewachsene schlichte idyllisch im Wald gelegene Erhebung,

umgeben von hohen Bäumen.

Wenn man die Autobahn M2 weiter nach Süden fährt, hat man

einen schönen Blick auf den Ort Zadonsk (Задонск). Es lohnt

sich hier abzufahren.

Sehr sehenswert ist die wunderschön erhaltene und restaurierte

Wladimir Kathedrale des Mutter-Gottes-Klosters. Hier wird die

Ikone der Gottesmutter von Wladimir verehrt. Sie gehört zum

Nationalheiligtum Russlands und ist die wichtigste Ikone der

gesamten Russischen Orthodoxie.

Interessant ist auch, dass die Kathedrale (erbaut 1845-1853) vom Architekten Konstantin Andrejewitsch

Thon entworfen wurde, der auch die Christ Erlöser Kathedrale in

Moskau erbaut hat.

Die Besichtigung ist für Frauen nur mit Rock möglich, den man sich

am Eingang ausleihen kann.

100 km südlich von Zadonsk liegt der Ort Voronezh (Воронеж) am

gleichnamigen Fluss Voronezh, der hier in den Don mündet.

Sehenswert ist die „Maria Verkündigungs Kathedrale“, die mit ihren

97m eine der höchsten christlich orthodoxen Gotteshäuser der Welt

ist.

Zu gewissen Zeiten, u.a. Mitte August finden im Hof vor der

Kathedrale schöne Märkte statt, wo man Kleider, Honig, Lebkuchen,

Gewürze und vieles mehr kaufen kann.

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Peter der Große ließ in Voronezh 1696 eine Werft bauen und eine Flotte

errichten. Ein Nachbau seines Schiffes kann man am Ufer des Voronezh Flusses

besichtigen. Da nur kleine Gruppen zur Besichtigung zugelassen werden, sollte

man sich frühzeitig ein Ticket kaufen, damit man bei einer der mehrmals

täglichen Besichtigungstouren dabei sein kann. Tickets gibt es in einem

Häuschen direkt neben dem Schiff.

Nur 50 km südlich von Voronezh liegt der kleine Ort Kostenki (Костенки) am

Ufer des Don und ist einer der bisher größten bekannten Siedlungskomplexe der

Altsteinzeit. Überraschenderweise kann man in dem kleinen Ort ein interessantes Museum besichtigen

mit Originalresten von runden und ovalen Behausungen aus der Steinzeit, die aus Hunderten von

Mammutknochen erbaut wurden. Zu sehen gibt es außerdem zahlreiche Stein- und Knochenwerkzeuge,

teilweise mit Gravierungen und Figuren aus Mammutelfenbein und Stein.

Der Weg dorthin ist gut ausgeschildert.

Weiter südlich, ca 100 km von Kostenki befindet sich das

Höhlenkloster Diwnogorje (Дивногорье). Das Gebiet um

Diwnogorje ist seit 1991 Naturschutzgebiet. In die Kreidefelsen

von Diwnogorje wurde um 1650 von Mönchen eine Kirche

gehauen, die bis 1918 genutzt wurde und danach erst 1996 wieder

geöffnet wurde. Der ganze Komplex besteht aus mehreren

Höhlenklöstern, die man alle besichtigen kann. Innen herrschen im

Sommer angenehme kühle

Temperaturen. Bis zum Gipfel

sind es 400 Stufen. Von dort gibt es einen Weg mit atemberaubenden

Ausblicken, der zum Diwnogorje Canyon führt.

Bis zum nächsten, sehr sehenswerten Höhlenklosterkomplex

„Svyato Spassky“ in Kostomarovo (Костомарово) sind es weitere

70 km. Wie alt diese Höhlenklöster sind weiß niemand ganz genau.

Es wird angenommen, dass sie im 17. Jahrhundert entstanden sind,

aber sie könnten auch schon viel älter sein.

Durch ein mächtiges Tor gelangt man auf einen Weg, der ansteigend

zu den Klöstern führt.

Die Mönche, die damals dort lebten, haben die Klöster nie verlassen und hatten nur Kontakt mit der

Außenwelt durch kleine Fenster. Unter den Kommunisten wurden die Mönche umgebracht.

Im 2. Weltkrieg boten die Klöster Schutz für die russischen Soldaten. Nachdem es 1943 zu einem

Treffen von Stalin und dem Metropoliten Sergius kam, wurden die orthodoxen Kirchen wiedereröffnet.

Interessanterweise wurde das Kloster vorübergehend eine offizielle Heilige

Katholische Kirche, bis Chruschtschow sie in den frühen 60er Jahren

schließen und die externen Gebäude abbrennen ließ.

Die Atmosphäre dort ist sehr friedlich und entspannend. Schwalben nisten

in den alten Gewölben der Höhlen über den heiligen Ikonen. Pilger aus

ganz Russland kommen hierher.

Insgesamt gibt es in dieser Gegend mehr als 40 Höhlenklöster.

Unweit von Kostomarovo liegt der kleine Ort Kolodezhnoye (Колодежное)

mit einer urigen alten Wassermühle und einer

Trinkwasser Quelle.

Am Ufer des Don kann man fantastisch baden, angeln, die wunderschöne

idyllische Landschaft genießen und einfach die Seele baumeln lassen.

Von hier aus kann man in Belogorye über den Don auf die Autobahn A4

fahren und erreicht nach 400 km Rostov am Don. Die Autobahn ist in einem

sehr guten Zustand und man durchquert einen Teil der Kornkammer Russland.

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Rostov am Don (Ростов на Дону) liegt am nordöstlichen Donufer und besitzt viel historische

Bausubstanz. Ähnlich wie in Moskau, wurden hier im Sommer 2017 die Straßen, Gehwege und Häuser

renoviert. Besonders zu erwähnen sind die Straßen Bolschaja

Sadowaja und Puschkinskaja mit zahlreichen Häusern aus der

Gründerzeit, mit Theatern, Museen und Konzerthallen. Die

Uferpromenade hat eine sehenswerte großzügige Flaniermeile mit

vielen Restaurants und Sitzmöglichkeiten.

Im Sommer kann man hier wunderbar mit Blick auf den Don

verweilen.

Die Stadt besitzt sehr viele Klöster und Kirchen, insgesamt 41 an

der Zahl.

Eine davon ist die „Heilige Jungfrau Maria“ Kathedrale. Sie

wurde 1860, wie auch die Kathedrale in Zadonsk, vom Architekten Thon entworfen. Auch sie befand

sich im August 2017 unter Renovierung und konnte deshalb nicht besichtigt werden.

Rostov ist einer der Austragungsorte der Fußball WM 2018.

Sehr sehenswert ist auch noch das kleine Städtchen Starocherkassk (Старочеркасская). Es liegt 35 km

östlich von Rostov am Don. Der Ort stammt aus dem 16. Jahrhundert und war einst Zentrum der Don

Kosaken. In diesem Ort hat sich eine typische russische Atmosphäre erhalten mit vielen kulturelle

Sehenswürdigkeiten. Immer am letzten Sonntag im Monat von Mai bis

September gibt es ein Kosakenfest mit Tanz, Gesang und einem Markt.

Von hieraus kann man entweder die 1100km über die Autobahn nach

Moskau zurück fahren, oder man fährt quer durchs Land nach Osten an

die Wolga nach Wolgograd, weiter nach Saratov, Samara, Kazan und

wieder nach Moskau.

Falls man diesen Weg zurücklegen möchte, so noch ein kleiner Tipp.

Unweit der Stadt Wolgodonsk liegt das großes Weingut mit Käserei

Usadba Sarkel (Усдьба Саркел Tel. 8-928-176-73-49), wo man auch in

einem geräumigen Gästehaus übernachten kann.

Wie heißt es doch so schön „Viele Wege führen nach Rom / Moskau“.

Viel Spaß bei euren Reisen

Mechthild Manderscheid

Lesekreis – Buchtipp

Am 17. Oktober fand unser erster Lesekreis in diesem Schuljahr statt.

Zur Diskussion stand Martin Suters „Elefant“.

Martin Suter - man mag ihn oder man mag ihn nicht. In seinem sehr speziellen lakoni-

schen Schreibstil erzählt Suter die Geschichte eines kleinen rosaroten Elefanten. Suter ist

Jahrgang 1948 und war lange Zeit Werbetexter. Die hier erzählte Geschichte ist - wie

immer in Suters Romanen - eine gut recherchierte Arbeit zur Genmanipulation, trotzdem

eine Fiktion – ein modernes Märchen. Noch. Denn trotz des leichten, unterhaltsamen

Lesestoffes handelt es sich hier um eine Geschichte mit aktuellem Bezug.

KLAPPENTEXT

Ein Wesen, das die Menschen verzaubert: ein kleiner rosaroter Elefant, der in der Dunkelheit leuchtet.

Plötzlich ist er da, in der Höhle des Obdachlosen Schoch, der dort seinen Schlafplatz hat. Wie das selt-

same Geschöpf entstanden ist und woher es kommt, weiß nur einer: der Genforscher Roux. Er möchte

daraus eine weltweite Sensation machen. Allerdings wurde es ihm entwendet. Denn der burmesische

Elefantenflüsterer Kaung, der die Geburt des Tiers begleitet hat, ist der Meinung, etwas so Besonderes

müsse versteckt und beschützt werden.

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Weihnachtsbasar

an der Deutschen Botschaft

am Samstag, den 02. Dezember 2017

von 10:00 bis 15:00 Uhr

Wo: ul. Mosfilmowskaja 56

Anfahrt: entweder bis Metrostation „Universität“, weiter mit Trolleybus 34 (Richtung „Kiewski

Woksal“), Haltestelle Mosfilmowskaja, dom 13 oder bis Metro „Kiewski Woksal“ und dann Trolleybus

17 oder 34, Haltestelle Mosfilmowskaja, dom 13

Eintritt: 200 Rubel, für Kinder unter 12 Jahren frei

Wir möchten Sie auch dieses Jahr wieder herzlich zum traditionellen

Weihnachtsmarkt in der Deutschen Botschaft einladen. Über 2000 Besu-

cher freuten sich im letzten Jahr über das breite weihnachtliche Angebot

– von Christbaumschmuck über Räuchermännchen bis hin zu Schokola-

denfiguren, Stollen, Marzipan und noch viele schöne Dinge mehr.

Auch die beliebten Lebkuchenhäuschen werden wieder angeboten. Zu-

dem findet eine stündliche Verlosung von Sachpreisen (Eintrittskarte =

Los) statt.

Der auf dem Weihnachtsmarkt erzielte Erlös geht an soziale Projekte und

Wohltätigkeitsorganisationen hier in Russland, die sich und ihre Arbeit

am Tag des Basars vorstellen werden.

Für weitere Informationen oder Fragen wenden Sie sich bitte per

E-Mail an

[email protected]

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Lebkuchenhaus-Bäcker gesucht! Bald ist es wieder so weit: Der Weihnachtsbasar an der Deutschen Botschaft öffnet seine Pforten! Viele

schöne weihnachtliche Dinge stehen zum Verkauf und der Erlös geht an karitative Einrichtungen hier in

Russland. Jedes Mal werden die selbstgebackenen Lebkuchenhäuschen mit großer Vorfreude erwartet

und sind ein echter Verkaufsschlager.

Bitte unterstützen Sie uns und backen Sie mit! Spenden Sie uns ein oder sogar mehrere Häuschen! Brin-

gen Sie sich beim Backen und Dekorieren in Adventsstimmung und machen Sie Ihren Kindern die

Freude, kreativ zu werden! Nebenbei bemerkt: einige der spektakulärsten Werke stammten von männli-

chen Bäckern!

Beim Backen sind Ihrer Phantasie keine Grenzen gesetzt, mit einer Ausnahme: die Häuschen müssen

durchweg essbar sein, so wie im nachfolgenden Rezept! Schablonen werden bei Bedarf gerne zur Ver-

fügung gestellt ebenso gemahlene Nelken und Klarsichtfolie. Bitte melden Sie sich unter der Maildresse

[email protected].

LEBKUCHEN-Rezept

Sie benötigen:

200 g Honig 1 TL Zimt

75 g Margarine ½ TL gemahlene Nelken

100 g Zucker 1 Msp Muskat

400 g Mehl 1 Prise Salz

2 gestr. TL Backpulver 10 g Back-Kakao

Backpapier 1 Ei

Zubereitung: Honig, Margarine und Zucker in einem Topf unter Rühren erwärmen bis der Zucker gelöst

ist, dann erkalten lassen. Mehl, Backpulver, Gewürze, Salz und Back-Kakao mischen. Das Ei unter die

Honigmasse rühren, nach und nach das Mehlgemisch zufügen. Das restliche Mehlgemisch mit der Hand

unterkneten. Den glatten Teig ca. einen halben Tag ruhen lassen. Dann den Teig auf ein mit Backpapier

ausgelegtes Blech ca. ½ cm dick ausrollen und daraus die "Lebkuchenhaus"-Teile ausschneiden. Bei

160°-170° im vorgeheizten Backofen (Gasherd: Stufe 3) 10 Minuten backen ("golden" nicht "dunkel").

Auf einem Rost abkühlen lassen.

Zuckerguss: Dieses Eiweiß-Puderzucker-Gemisch eignet sich hervorragend zum Aufstellen, zum Zu-

sammenkleben, als Dekoschnee und um die Leckereien auf die Lebkuchenteile zu kleben. Fangen Sie

mit der folgenden Menge an, aber vielleicht werden Sie mehr brauchen!

Zutaten: 3 Eiweiß (steifgeschlagen)

Dekorieren: ca. 500 g Puderzucker

Zusammenkleben: ca. 700 g Puderzucker

Ein paar Spritzer Zitrone (nicht zu viel, da es sonst schnell dünn wird)

Zusammenbau: Beim Aneinanderfügen der Bauteile auf guten Kontakt achten, abstützen, da sonst die

Klebestellen nicht haften und alles zusammenbricht!

Das fertige Haus auf ein mit Alufolie bezogenes Stück Karton setzen, mit dem übrigen Zuckerguss fest-

kleben und eventuell noch ein „Gärtchen“ anlegen.

bzw. Lebkuchen-gewürz

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IWC WINTER BAZAAR

We are pleased to announce that the International Women’s

Club of Moscow (IWC) is hosting its 28th annual Winter

Bazaar on Saturday November 25, 2017 at the Radisson

Slavyanskaya Hotel at Europa Square 2.

The Winter Bazaar is an amazing one day shopping destination

featuring countries from all over the world, with live music and

dance in a festive, lively atmosphere. This annual tradition and

cultural icon is one of Moscow’s longest running shopping and music festivals attracting around 4,500

shoppers each year. It all adds up to a fun, authentic Moscow experience.

Embassies presented in Russia sell their traditional products and food,

and many of them lend their country’s musicians, dancers and other

performers for the event’s cultural program. Local and foreign visitors

enjoy the warm atmosphere, wander the fragrant halls of the Winter

Bazaar and discover exotic holiday gifts and nostalgic goodies from

home at the diverse embassy stands.

This event is one of two major fundraising events of the IWC, where all

proceeds go to several charity projects managed by the IWC Charity

Board. The charity projects provide long term support and emergency

care for people living below the poverty level such as children from

poor and unstable families, the elderly and destitute.

Under the direction of the IWC’s new President, Dr. Gopa

Chokroborty, Spouse of the Ambassador of Bangladesh, in 2016 we

raised a profit of 6.3 million rubles for the charity projects monitored

by the IWC, thanks to the support of over 56 embassies, approximately

4000 visitors, 1000 of volunteers and numerous generous sponsors.

Tickets are 400 rubles per person; children less than 10 years old can visit for free.

About the International Women's Club of Moscow

The International Women's Club of Moscow was founded in 1978 and is the largest women’s club in the

city which is open to all expatriate women residing in Moscow. The IWC is also a non-profit organiza-

tion which exists to promote friendship, further cultural activities among women of all nationalities with

the common goal to raise funds which are donated to charitable activities. The club has over 400 mem-

bers representing approximately 110 countries around the world.

For more information about the event and the IWC please visit our website at www.iwcmoscow.ru or

our Facebook page https://www.facebook.com/IWCMoscow/

Contact: Elena Kubantseva

Email: [email protected]

Event details and Ticket Sales: [email protected]

Website: www.iwcmoscow.ru

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Ausgabe 68 MosKultInfo 16

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Moskau, 30.10.2017

Liebe Eltern der zukünftigen Erstklässler im Schuljahr 2018/2019

wir wollen bereits jetzt das Schuljahr 2018/2019 vorbereiten. Aus diesem Grund bitten wir Sie, ab so-

fort bis zum 30.01.2018 Ihr Kind für die Einschulung an unserer Schule unverbindlich voranzumelden.

Nutzen Sie dazu bitte unser Anmeldeformular, das Sie sich auch von unserer Homepage herunterladen

kann. Sie können das vollständig ausgefüllte Formular mailen, faxen oder am Empfang der Schule

selbst abgeben. Bei Hortplatzbedarf trifft das auch für den Hortantrag zu.

Beachten Sie, dass deutsche Kinder, die bis zum 31. Oktober 2017 6 Jahre alt werden, zur Schule an-

gemeldet werden müssen. Kinder, die danach 6 Jahre alt werden, können zur Schule angemeldet wer-

den. Sollten Sie über einen Rückstellungsantrag nachdenken, sprechen Sie rechtzeitig mit der Grund-

schulleitung. Die endgültige Entscheidung über Rückstellung und Aufnahme trifft die Schulleitung.

Kann-Kinder und Kinder, deren deutsche Sprachkompetenz noch nicht ausreichend ist, werden zum

Sprachstandstest im Dezember 2017 bzw. Ende März 2018 eingeladen.

Nach bestandenem Test erhalten Sie eine Einladung zum Informationsabend, der am 17.05.2018 statt-

findet. Dort bekommen Sie einen ersten Überblick über Organisation und Inhalte des ersten Schuljahres.

Die offizielle Schuleinschreibung findet am 22.05.2018 statt.

Beachten Sie bitte unbedingt, dass die Grundvoraussetzung für die Aufnahme in die Deutsche Schule

Moskau das altersgerechte und ausreichende Beherrschen der deutschen Sprache ist. Bedenken Sie im

Zweifelsfall auch im Vorfeld eine passende Alternative des Schulbesuchs für Ihr Kind.

Die für die offizielle Einschreibung benötigten Dokumente entnehmen Sie bitte unserer Homepage unter

Grundschule/Aufnahme. Die Einschulungsuntersuchung (ein Pflichtdokument für die Schulaufnahme)

sollte nicht vor dem 28.02.2017 erfolgen. Beachten Sie bitte auch, dass Untersuchungsergebnisse von

uns nur akzeptiert werden, wenn sie in Deutschland von einem Schul- oder Kinderarzt oder in Moskau

vom Regionalarzt Herrn Dr. Meyer (in der Deutschen Botschaft Moskau) durchgeführt wurden. Möch-

ten Sie die Untersuchung in Moskau durchführen lassen, sollten Sie ab März 2018 in der Arztstelle der

Botschaft entsprechende Termine vereinbaren. Sie bekommen dazu noch gesonderte Unterlagen.

Hinweis: Die Untersuchung ist kostenpflichtig.

Uwe Beck Annekathrin Korth

Schulleiter Grundschulleiterin

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Ausgabe 68 MosKultInfo 17

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Flexibel, professionell, anders

MASSGESCHNEIDERTE TOUREN AUF DEUTSCH IN MOSKAU UND ST. PETERSBURG

Wir planen individuell mit Ihnen. Alles kann - nichts muss: Stadtrund-

fahrt mit einem russischen Guide mit guten Deutschkenntnissen, Besich-

tigung des Kremls, der Rüstkammer, der Tretjakow-Gemäldegalerie

und des Leo-Tolstoi-Museums sowie des Sowjetischen Museums oder

des GULAG-Museums. Spaziergänge durch alte Moskauviertel lassen Sie

das „andere“ Moskau abseits von Hektik und Stress genauso erleben, wie

Ausflüge zu den Klöstern und Landgütern in der Moskauer Umgebung.

MOSKAU

Stadtrundfahrt

Sind Sie neu in Moskau oder möchten Ihrem Besuch besondere Eindrücke ver-

mitteln?

Der beste und schnellste Weg einen Überblick über die hektische Stadt mit ih-

ren vielen ruhigen Oasen zu gewinnen ist eine 3-4stündige Stadtrundfahrt mit

Ihrem oder unserem Auto. Die Stadtrundfahrt ist sowohl am Tag als auch durch

das abendliche beleuchtete Moskau möglich.

Tretjakow-Gemälde-Galerie

Eine der ersten und größten Nationalgalerien Russlands: Hier lernen Sie nicht nur die Kunst, sondern

auch die Geschichte kennen. Wir schlagen vor, die Galerie an zwei Tagen zu entdecken.

Am ersten Tag folgen wir in der Alten Tretjakow-Gemäldegalerie den Spuren der russischen Ikonen.

Am zweiten Tag tauchen wir in der Neuen Tretjakow-Gemäldegalerie in die Welt der russischen Avant-

garde ein. Die russische Ikonenmalerei und russische Avantgarde haben die internationale Kulturszene

besonders stark beeinflusst.

Malkurs in Fedoskino, in einem der drei Zentren der russischen Lackmalerei. Sie werden nicht glau-

ben, dass Sie es gemacht haben, so professionell sehen die mit mehreren Schichten lackierten und abge-

brannten Schatullen aus - ein besonderes Erlebnis für Erwachsene und Kinder.

Tagesausflug nach Swenigorod, in das Sawwino-Storoschewski-Kloster (15. Jahrhundert): der Weg

nach Swenigorod führt über die Uspenskoje-Rubljowskoje-Chaussee (durch Rubljowka, eine der am

dichtesten von Millionären bewohnten Gegend Moskaus), vorbei an der Residenz des russischen Präsi-

denten. Sie besuchen eine der drei ältesten Kirchen in der Moskauer Region. Sie wurde aus weißem

Stein gebaut und befindet sich in einer ruhigen Straße mit typischen einstöckigen Holzhäusern. Sie es-

sen zu Mittag im Refektorium und besteigen den Glockenturm.

ST. PETERSBURG

Die Stadt von Peter dem Großen fasziniert seit 300 Jahren jeden Besucher.

Wohnen Sie in Moskau, dann planen Sie an einem der Wochenenden eine

Fahrt nach St. Petersburg. Rufen Sie uns an und wir unterstützen Sie bei

der Vorbereitung Ihrer Reise.

Weitere Touren und Ausflüge auf Nachfrage.

Ihr Experte für Moskau & St. Petersburg

stage4russia +7 926 229 10 61 [email protected]

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Mein Moskau – Spaziergänge für Wahl-Moskauer und deren Gäste

Abseits der breiten Magistralen und allseits bekannten Sehenswürdigkeiten lädt das historische, typisch

russische Moskau ein, entdeckt und erkundet zu werden. In dieser lauten und hektischen Stadt gibt es

charmante, oftmals versteckte und gemütliche Ecken, meine kleinen Besonderheiten,

die ich Ihnen im Rahmen einer individuellen Exkursion (maximal 5 Personen) gern zeigen möchte.

Wenn Sie also denken, die meisten Sehenswürdigkeiten schon zu kennen und sich dennoch überraschen

lassen wollen oder Ihr Besuch aus der Heimat mehr als den Kreml sehen will, dann melden Sie sich

bitte bei mir. Ihre speziellen Wünsche besprechen wir dann und finden einen geeigneten Termin.

Der Winter naht und „warme“, also eher Indoor-Spaziergänge stehen auf dem Programm – die Drei

Bahnhöfe am Komsomolskaya Platz oder eine Tour durch ehemalige Industriegebiete wie Arma,

Winsawod und Artplay.

Warm angezogen empfehle ich einen Stadtspaziergang in einem der ursprünglichen Viertel, in wel-

chem wir die urbanen Seiten von Moskau kennenlernen; das wären

z.B. Samoskworetschie, der Iwanowhügel, die ehemalige Deutsche

Vorstadt an der Jausa mit dem Deutschen Friedhof sowie die Viertel

rund um die Metro Tschistye Prudy.

Für Interessenten an Architektur bieten sich thematische Spazier-

gänge durch die Gassen der ul. Pretschistenka und Ostoschenka

(Moskauer Architektur vom 17. bis zum 21. Jahrhundert) oder eine

Tour rund um den originellen Schuchowschen Radioturm in der Nähe

der Metro Schabolowskaja (Konstruktivismus) an.

Sie können auf einem Streifzug auch Moskau mit ganz anderen Augen sehen lernen -

mit den Augen von Ingenieuren – und die Spuren hervorragender hier tätiger Ingenieure entdecken.

Ein besonderes Thema für Interessenten an russischer Religionsgeschichte ist

der Besuch der Siedlung Rogoschskij posjolok am 3.Ring, dem Hauptsitz

der kirchlichen Altgläubigen.

Mit kleinen Schritten durch eine große Stadt gehen wir auf Entdeckungsreise

durch alte Stadtviertel für Kinder im Alter zwischen 5 und 13 Jahren (mit

Begleitung).

Ein Muss sind Moskaus Märkte, seien es die Obst- und Gemüsemärkte wie

der Danilowskij oder der Preobrashensky Markt oder die Volkskunst-, Kir-

chen- und Handarbeitsmärkte wie „Formula rukodelija“ oder „Ladja“.

Bitte sprechen oder schreiben Sie mich an.

E-Mail: [email protected] oder

Telefon: +7 917 505 8862

Ich freue mich auf Sie, Simone Hillmann

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Gottesdienste und Veranstaltungen November 2017

05.11. 11.15 Uhr Gottesdienst

10.11. 20.00 Uhr Taizé-Gottesdienst, Pfarrwohnung (Freitag)

19.11. 9.30 Uhr ökumenischer Gottesdienst zum Volkstrauertag,

anschließend Gedenkstunde

26.11. kein Gottesdienst

KonfirmandInnen-Unterricht Samstag, 4.11., 11 – 15 Uhr in der Pfarrwohnung

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Unsere Gottesdienste finden, wenn nicht anders angegeben, im Botschaftssaal,

Mosfilmowskaja ul. 56, statt. Gleichzeitig ist Kindergottesdienst.

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St. Elisabeth Deutschsprachige Katholische Gemeinde Moskau

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Termine unter http://www.elisabethgemeinde-moskau.de/.

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Termine und Veranstaltungen

Ausstellungen und Festivals

Peresagruska – Neuauflage

Bis zum 17. Dezember werden in der Neuen Tretjakowgalerie, ul. Krymsky Wal 10, mehr als 200 Ar-

beiten aus der Zeit zwischen 1960 und 2000 gezeigt, die Hälfte davon erstmals nach einem langen Res-

taurierungsprozess. Die Sammlung der Tretjakowgalerie an moderner Kunst umfasst mehr als 5 000

Werke und demonstriert die Vielfalt der künstlerischen Richtungen dieser Zeit.

Moskau durch die Jahrhunderte

Anlässlich des Geburtstages der Hauptstadt zeigt die Tretjakow-Galerie, Lawruschinskij pereulok 10,

bis zum 21. Januar 2018 eine Ausstellung, die sich mit dem Antlitz Moskaus vom 17. bis zum 21. Jahr-

hundert beschäftigt. Mehr als einhundert Bilder werden zu sehen sein, darunter Werke von Kandinski,

Wasnezow, Perow und vielen anderen.

Irgendjemand 1917

Das Jahr 1917 ist ein bedeutungsträchtiges in der Geschichte Russlands. Die Ausstellung „Irgendjemand

1917“ in der Neuen Tretjakow-Galerie, Krymskij Wal 10, präsentiert bis zum 14. Januar 2018, mit wel-

chen Gedanken und Gefühlen die Künstler damals diese Periode durchlebten.

1917. Der Code der Revolution

Noch bis zum 12. November läuft im Museum der Zeitgeschichte Russlands, ul. Tverskaya 21, die Aus-

stellung „1917. Der Code der Revolution“. Präsentiert werden persönliche Sachen von Teilnehmern der

Revolution, Schriften von Lenin und andere Unikate wie eine Laterne vom Panzerkreuzer Aurora oder

ein Telefonapparat des Revolutionsstabs.

Takasi Murakami

Im Museum Garasch im Gorkipark werden bis zum 4. Februar nächsten Jahres erstmals Werke des ja-

panischen Künstlers ausgestellt.

Klimt und Schiele

Werke von Gustav Klimt und Egon Schiele aus der Sammlung des Wiener Albertinums werden bis

Januar 2018 im Puschkinmuseum gezeigt.

Pieter Breughel

Im Rahmen des europäischen Programms „Flämische Meister“ wird im Artplay, ul. Nishnjaja

Syromjatnitscheskaja 10, bis zum 31. Januar 2018 die Multimediaausstellung gezeigt, die dem Maler

Pieter Breughel gewidmet ist.

Saubere Arktis

Im Rahmen des Jahrs der Ökologie in Russland werden im Fotozentrum der Brüder Lumiere, Bolotnaya

Nabereshnaya 3, str. 1 (Roter Oktober), bis zum 7. Januar 2018 fünfzig Fotos ausgestellt, die auf Expe-

ditionen durch die polaren Regionen Norwegens, Canadas, der USA, Grönlands, durch das Nördliche

Eismeer und die antarktische Halbinsel in den letzten Jahren aufgenommen wurden.

Der russische Stil

Im Volkskunstmusem, ul. Delegatskaya 3, wurde am 19. Oktober eine ständige Ausstellung mit Sticke-

reien, Gegenstände aus Metall, Holz und Keramik in diesem Stil eröffnet.

Schöne Fotos und mehr

Am 3. November beginnt im Zentralen Haus der Künstler, Krymsky Wal 10, das diesjährige Festival

der Russischen Geografischen Gesellschaft. Die Ausstellung ist den verschiedenartigen Völkern Russ-

lands gewidmet. Neben tollen Fotos kann man Wohnformen ansehen oder den Volkskünstlern und

Handwerkern über die Schulter schauen.

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Konzerte, Theater und Tanz

Klingende Leinwände

In der evangelischen Peter-und-Paul-Kirche läuft ein Projekt, das Malerei und Musik verbindet. Das

gesamte, sehr umfangreiche Konzertprogramm ist zu finden unter

https://www.lutherancathedral.ru/главная/концерты/.

Duduk

Die oder das Duduk ist ein Holzblasinstrument einem extrem großen Doppelrohrblatt, das bis zu zehn

Zentimeter lang und bis zu drei Zentimeter breit ist. Man findet es bei den Völkern des Kaukasus, am

populärsten ist das Instrument in Armenien. Zu hören ist Musik auf der Duduk gerade in der Peter-und-

Paul-Kirche, Starosadskij per. 7, Metro Kitaigorod, Projekt „Klingende Leinwände“

Samstag, 4.11., 21 Uhr, „Klingende Leinwände. Paul Cézanne“, Orgel, Duduk, Saxophon

Festival des modernen Tanzes

In mehreren Theatern findet bis Anfang Dezember ein Festival des modernen Tanzes statt. Programm

unter http://www.dance-inversion.ru/ru/2017/schedule.php.

Festival „Wladimir Spiwakow lädt ein“

Bis zum 28. Dezember hinein treten im Internationalen Haus der Musik russische und internationale

Musiker auf. Programm und Karten unter http://nfor.ru/2017/04/22/ix-moskovskij-muzykalnyj-festival-

vladimir-spivakov-priglashaet/.

Nacht der Künste

Am 4. November und in der Nacht auf den 5. läuft in ganz Russland unter dem Thema „Kunst verbin-

det“ die Aktion „Nacht der Künste“ – in Museen, Theatern, Bibliotheken, Ausstellungssälen und unter

freiem Himmel. Infos und Programm unter https://www.culture.ru/afisha/moskva/all/noch-iskusstv/

Charity-Konzert in der Deutschen Botschaft

Am Samstag, 11. November, findet um 18 Uhr im Festsaal der Deutschen Botschaft ein Konzert statt.

Tolle Künstler werden einen wunderbaren Abend bereiten, Programm und Infos hier.

Charity-Konzert in der Peter-und-Paul-Kirche

Am Mittwoch, 15. November, lädt die Stiftung des Speransky Kinderkrankenhauses um 20 Uhr zum

Konzert in die Peter-und-Paul-Kirche, Starosadsky per. 7.

Weitere Veranstaltungen

Spaziergang im Dunkeln

Seit einiger Zeit wird im EKZ Riviera, ul. Avtosavodskaya 18, Metro Avtosavodskaya, das Projekt

„Spaziergang im Dunkeln“ verwirklicht. Alle können austesten, wie es ist, wenn man plötzlich nichts

mehr sehen kann – auf der Straße, zu Hause, im Geschäft und im Museum. Im „hellen“ Teil der Ex-

kursion wird die Brailleschrift erklärt. Infos und Karten unter https://progulka-v-temnote.ru/ru.

Märkte für Designer und „Handarbeiter“ – gut, um Geschenke zu finden

Handmade Market „4 Saisons“, 4./5. November, Artplay, ul. Nischnjaja Syromjatnischteskaya 10

Lambada-Market, 11./12. November, in der Trjochgornaja Manufaktur, Komplex Nadeschda, ul.

Rodshelskaya 15, str. 24

Dunjascha Market, 11./12. November, Artplay, ul. Nischnjaja Syromjatnischteskaya 10

Happy Market, 18./19. November, Designsawod Flacon, ul. Nowodmitrowskaya 36, Metro

Dmitrovskaya

Artweekend, 18./19. November, Artplay, ul. Nischnjaja Syromjatnischteskaya 10

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Kirchenmärkte im November

Viele Kirchen und Klöster stellen sich vor und bieten ihre Produktion an, das machen außerdem auch

Ikonenmaler, Juweliere, Handwerker und Bauernwirtschaften.

27. November bis 3. Dezember im Ausstellungszentrum im Park Sokolniki, Pavillon 4

Modell Moskau

Auf der WDNCh wurde das erneuerte Modell der Hauptstadt feierlich eröffnet. Im neuen Pavillon in der

Fliederallee (Sirenjevaya Alleya) können alle 20 000 Gebäude innerhalb des Gartenrings im Maßstab

1: 400 besichtigt werden.

„Mein Bäcker“

Für alle Süßen – am 4. und 5. November findet in der Event Hall Danilovskij, Dubininskaya ul., 71, str.

5 in der Nähe des Danilovskij Klosters eine Messe der süßen Sachen statt. http://mypastry.ru/

Veranstaltungen des Goetheinstituts Leninskij Prospekt 95a, Metro Prospekt Wernadskogo

FILMFESTIVAL DES GOETHE-INSTITUTS BLICK 2017: HARUN FAROCKI 8. BIS 26. NOVEMBER 2017

Eröffnung: Mittwoch, 08.11.2017, 19 Uhr

Zum vierten Mal veranstaltet das Goethe-Institut Moskau das Filmfestival BLICK, in diesem Jahr mit

Filmen des deutschen Regisseurs, Künstlers und Medientheoretikers Harun Farocki (1944-2014) – eine

der wichtigsten Figuren des kritischen Films und der visuellen Kunst der vergangenen 50 Jahre. Aus

seinem rund 130 Filme umfassenden Werk, stellen wir einen exemplarischen Querschnitt vor, ergänzt

um Filme von deutschen und russischen bzw. sowjetischen Regisseuren, die sich auf Harun Farocki

bezogen haben, mit seinen Filmen kontrastieren oder von seinem Werk inspiriert wurden.

Kuratoren: Michael Baute, Saskia Walker

Partner: Zentrum für Dokumentarfilm (ZDK) und Staatliche Tretjakow-Galerie

Ort: 1. Festivalwoche: ZDK, Zubowskij Bulwar, 2, Metro: Park Kultury // 2. Festivalwoche: Staatliche

Tretjakow-Galerie, Lawruschinski per. 12, Metro: Tretjakowskaja

Programm unter

https://www.goethe.de/ins/ru/de/sta/mos/ver.cfm?fuseaction=events.detail&event_id=21092661.

100 REVOLUTION(EN) INTERNATIONALE MEDIENKRITISCHE KONFERENZ ZUM 100. JAHRESTAG DER OK-

TOBERREVOLUTION 8.-10. NOVEMBER 2017, 14-20 UHR

An den ersten beiden Konferenztagen werden in vier thematischen Sektionen – Geschichte, Philosophie,

Kunst und Medien – jeweils 25 unterschiedliche, kurze Beiträge präsentiert. Ziel ist es, insgesamt ein-

hundert Konzepte von Revolution aus unterschiedlichsten Blickwinkeln heraus vorzustellen und zu

betrachten. Wissenschaftler und Gelehrte sind ebenso eingeladen teilzunehmen wie Aktivisten und

Künstler, Journalisten, Politiker oder Kulturschaffende, Designer, Architekten, Psychologen oder Me-

diaexperten. Am dritten Konferenztag gibt es drei öffentliche Podiumsdiskussionen zu Themen, die an

den ersten Tagen von den Konferenzteilnehmern und -gästen festgelegt werden.

Veranstalter: letterra.org mit Unterstützung des Goethe-Instituts und der Rosa-Luxemburg-Stiftung

Ort: Internationale Universität Moskau, Zentrum für Medienphilosophie, Leningradskij Prospekt, 17,

Metro: Belorusskaja

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Ausgabe 68 MosKultInfo 23

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MANIFESTO - FILM VON JULIAN ROSEFELDT

3. NOVEMBER 2017, 19.30 UHR

Im Rahmen der russlandweiten „Nacht der Künste“ zeigt das Staatliche Zentrum für Zeitgenössische

Kunst (NCCA) den Film „Manifesto“ (2016) des deutschen Künstlers und Filmemachers Julian

Rosefeldt. Die Filmvorführung mit anschließender Diskussion ist der Auftakt des dritten Teils des inter-

nationalen Kunstprojekts „Condition humaine“ mit dem Titel „Die Zeit und die Sinne. Trauma, Erinne-

rung, Vergessen, Wissen“.

Ort: Zentrum für zeitgenössische Kunst (NCCA), Zoologitscheskaja ul. 13, Geb. 2, Metro:

Barrikadnaja, Krasnopresnenskaja

FILMKLUB IM GOETHE-INSTITUT

24 WOCHEN, 2015/16, 9. NOVEMBER, 19 Uhr Regie: Anne Zohra Berrached, 103 Minuten

Tief bewegendes Drama über eine werdende Mutter, die vor der schier unlösbaren Entscheidung steht,

ob sie ein behindertes Kind zur Welt bringen soll oder nicht. Ein mutig und konsequent erzählter Film,

der lange nachhallt. Der Film wurde im Rahmen der 66. Internationalen Filmfestspiele Berlin (Berlina-

le) uraufgeführt und konkurrierte dort im internationalen Wettbewerb um den Goldenen Bären.

Ort: Goethe-Institut, Leninskij Prospekt 95a, Metro: Nowye Tscherjomuschki, Prospekt Wernadskogo

PLANET KANDINSKY

INTERNATIONALE KONFERENZ UND THEATERAUFFÜRUNG

25./26. NOVEMBER 2017 Wie lässt sich heute eine Auseinandersetzung zwischen Künstlern und Theaterleuten mit dem Werk

Wassili Kandinskys ermöglichen? Die Tagung widmet sich dieser Frage, indem sie auf die synästheti-

schen Experimente von Bulat Galeev eingeht, auf die Rekonstruktion des Kandinsky-Stücks „Bilder

einer Ausstellung“ oder den „Gelben Klang“ im Theater des Plastischen Dramas von 1984. Russische,

deutsche und französische Künstler, Regisseure, Kunsthistoriker und Kritiker werden über ihre Arbeit

berichten; Studierende der Schule am Moskauer Künstlertheater führen das Stück „Planet Kandinsky“

auf.

Ort: Moskauer Künstlertheater, Werkstätte, Kammergerskij Per. 3

ZEMENT

BUCHPRÄSENTATION UND SZENISCHE LESUNG

29. NOVEMBER 2017, 19 UHR 1972 schrieb Heiner Müller das Stück „Zement“, eine nachdenkliche Auseinandersetzung mit den

Schwierigkeiten der nachrevolutionären Jahre auf der Basis des gleichnamigen Romans von Fjodor

Gladkow (1925-1930). Das Handlungsgeschehen umfasst die Zeit von Anfang 1920 bis Ende 1921 – die

Jahre des Übergangs vom Kriegskommunismus zur Neuen Ökonomischen Politik (NÖP) in Sowjetruss-

land. Nun wurde das Stück von Alexander Philippow-Tschechow erstmals ins Russische übertragen und

publiziert. Mit Unterstützung des Goethe-Instituts stellen Schauspieler des Juli-Ensembles das Stück in

einer szenischen Version vor.

Ort: Meyerhold-Zentrum, Schwarzer Saal, Nowoslobodskaja ul. 23, Metro: Mendelejewskaja

ARTÚR VAN BALEN: METAMORPHOSE

25. OKTOBER – 30. NOVEMBER 2017 Zum hundertjährigen Jahrestag der Oktoberrevolution 2017 hat der Aktionskünstler Artúr van Balen

eine aufblasbare Sozialskulptur geschaffen – als Symbol für das Spektakel und die Verführung der Mas-

sen. Sein neues Werk „Metamorphose“ ist inspiriert von einer 15 Meter langen Raupe, die 1934 bei der

Parade zur Oktoberrevolution auf dem Roten Platz gezeigt wurde und den Nationalsozialismus karikier-

te. Die Ausstellung im Rahmen der 7. Moskauer Biennale der Gegenwartskunst zeigt neben dem

Inflatable eine Dokumentation bisheriger Straßenperformances und –interventionen Artúr van Balens

sowie Recherchen zur Verwendung von aufblasbaren Figuren bei Paraden und Massenveranstaltungen

in den 1930er-Jahren.

Ort: CCI Fabrika, Perevedenowskij Pereulok 18, Metro: Baumanskaja oder Elektrozawodskaja

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7. MOSKAUER BIENNALE DER GEGENWARTSKUNST

noch bis 18. Januar 2018

Das Hauptprojekt der 7. Internationalen Moskauer Biennale der Gegenwartskunst steht unter der Über-

schrift Clouds ⇄ Forests. Kuratiert von Yuko Hasegawa, Tokio, wurden 52 Künstlerinnen und Künstler

aus 25 Ländern ausgewählt, darunter die in Deutschland lebenden Künstler Olafur Eliasson, Michael

Najjar, das Künstlerduo „Aurora Sander“ und Nile Koetting. „Bei der Auswahl der Künstler“, so die

Kuratorin, „wurde jenen besondere Aufmerksamkeit geschenkt, die einen frischen Blick auf neue Tech-

nologien werfen, den bekannten Sprachen der Kunst neues Leben geben, dabei ihre kulturellen Wurzeln

nicht vergessen, die Welt als ein einheitliches Ökosystem betrachten und so die Kunst neu erfassen –

ihre Geschichte, Genres und Medien“.

Ort: Neue Tretjakow-Galerie, Krymskij Wal 10, Metro: Park Kultury

Weitere Veranstaltungen unter https://www.goethe.de/ins/ru/de/sta/mos/ver.cfm.

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Deutsches Historisches Institut Moskau

Voroncovskaya ulitsa 8/7, Metro Taganskaya

http://www.dhi-moskau.org/de/veranstaltungen.html

Deutsch-Russisches Haus

Malaya Pirogovskaya 5, Metro Frunsenskaya

Veranstaltungen des Deutsch-Russischen Hauses finden Sie unter www.drh-moskau.ru.

Stadtnachrichten

Vorhaben der Stadt bis 2020

Das Investitionsprogrammprogramm der russischen Hauptstadt für die nächsten zwei Jahre umfasst 600

städtische Objekte. Interessant dabei ist, was genau durch Moskaus Stadtre-

gierung finanziert werden wird:

Priorität wird der Ausbau der Verkehrsinfrastruktur haben, hierhin fließen

siebzig Prozent der Mittel.

Es ist geplant, 35 neue Metrostationen zu übergeben, sechs Depots und 55

Kreuzungsbereiche. Jedes Jahr sollen 100 km neue Straßen gebaut werden,

davon in drei Jahren insgesamt 110 km im Neuen Moskau.

Eine neue Straßenbahnlinie wird von der Metro Prashskaya bis nach Ost-

Biruljowo führen.

Die Uferbereiche der Moskwa sollen einer weiteren Rekonstruierung unterzogen werden, betroffen sind

die Karamyshevsky, Simonovsky, Krutitsky Uferzonen.

478,5 Milliarden Rubel werden ausgegeben für den Wohnungsbau und die dazugehörigen Infrastruktur.

Moskau bereitet sich auf die Fußballweltmeisterschaft vor, das Hauptprojekt - das Lushnikiy-Stadion

wurde bereits übergeben. Andere Objekte werden noch errichtet, darunter einige Einrichtungen im

Lushniky-Sportpark, ein Sportkomplex in Nekrasovka, ein Fußballplatz und zwei Schwimmhallen.

Im Sarjadje-Park wird der Bau der Philharmonie beendet. Daneben entstehen in Moskau je fünf neue

Gebäude für Museen und Theater.

Eisbahnen

Mitte November wird im Gorkipark wieder die Eisbahn eröffnet, diesmal ist das Thema „Stereo“. Alle

kommen in unterschiedlichen Bereichen auf ihre Kosten, Kinder, Erwachsene und die Eishockeyspieler.

Unter der Glaskuppel darf getanzt werden. Am Wochenende hat die Eisbahn bis Mitternacht offen.

Die Kunsteisbahn im Park Sokolniki wurde schon angelegt und seit dem 1. November darf geschlittert

werden.

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Diana, 24 Jahre alt, wohnt in der Nähe der Botschaft sucht Arbeit als Haushaltshilfe. Sie spricht nur

Russisch. Tel. 89654104770

Heraus aus der Ohnmacht. Wie kann ich die innere Führung übernehmen oder

wiedererlangen?

(Seminar für Frauen)

In welchen Situationen kochen die Emotionen bei Ihnen hoch? Was oder wer regt Sie so sehr

auf, dass Sie wortwörtlich explodieren könnten, und dies vielleicht auch manchmal tun? Wie

können Sie sich und andere davor zu schützen?

Im Seminar werden Sie an Hand verschiedenster Übungen ihren „Frusterregern“ auf die Spur kommen

und diese bewerten lernen, ein erster Schritt weg vom „sich beschweren“, heraus aus der Ohnmacht.

Anliegen des Seminars ist es, die persönliche Wahrnehmung zu stärken und Handlungsalternativen und

Reaktionsmodelle kennenzulernen, die zu mehr Gelassenheit und innerer Ruhe führen.

Dieses Seminar in deutscher Sprache wird am 11./12. November stattfinden.

Trainerin: Anja Pabst, BEITRAINING Russia (http://geroi.people-skills.ru/experts.html)

Kosten pro Person: 5800 RUBEL, zahlbar vor Ort oder per Vorabüberweisung

(incl.: 1 Übernachtung, Vollverpflegung, Seminarmaterial)

Keine Mindestteilnehmerzahl, max. 6 Teilnehmerinnen

Anreise: SA bis spät. 11.30 Uhr,

Abreise: SO ab 15.00 Uhr

Anmeldung, weitere Infos: [email protected]