. Ausgabe | August 2014 Carrier...

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MSOs (Multi System Opera- tors, Mehrdienstanbieter) und Kabelnetzbetreiber sehen sich in der heutigen Multi-Device- und Multime- dia-Welt zahlreichen Mögli- chkeiten und Herausforder- ungen gegenüber. Von HDTV bis hin zu video- lastigen Echtzeitkommu- nikation – sowohl bei Privatanwendern als auch bei Unternehmen - besteht ein wachsender Bedarf im Hinblick auf Anwendungen und Services. Dabei stehen stets vor allem folgende An- forderungen im Vordergrund: hohe Bandbreite und Verfüg- barkeit. Können MSOs diese Anforderungen erfüllen? Herkömmliche Hybrid Fibre Coax (HFC)-Netzwerke, die ursprünglich für die Ein- wegübertragung von analo- gen TV-Signalen gedacht waren, wurden kontinuierlich erneuert, um mehr Dienste mit größerer Bandbreite und Zweiwegekommunikation bzw. Rückkanalfähigkeit zu bieten. Gleichzeitig ist die Verwendung von Glasfaser in diesen Netzwerken stetig gestiegen und der Übergangs- punkt zwischen Glasfaser- und Koaxialkabel liegt immer näher am Grundstück des Kunden, um Bandbreiten-, Leistungs- und betriebliche Anforderungen zu erfüllen. Diese Entwicklung hat dazu geführt, dass viele MSOs auf der ganzen Welt neue All- Fibre-Netzwerke untersucht, getestet und eingeführt haben, um so ihre Wettbew- erbsposition zu stärken und sich Geschäftschancen bei Un- ternehmenskunden und auf den herkömmlichen Privatan- wendermärkten zu sichern. MSOs müssen sich somit da- rauf einstellen, FTTH bereit - stellen zu können. Bei DOCSIS Provisioning over EPON (DPoE) und DOCSIS Provision- ing over RFoG handelt es sich um wichtige Technologiean- sätze, die MSOs für neue FTTH-Services in Erwägung ziehen sollten. Die höchsten Downstream/Upstream-Ge- schwindigkeiten bieten heu- tzutage jedoch GPON und FTTH. Diesen Ansatz hat der innovative spanische Kabel- netzbetreiber Alma (weitere Informationen im Spotlight On-Artikel dieser Ausgabe) mithilfe von Corning-Tech- nologie gewählt, um heute und auch in der Zukunft fortschrittliche und wett- bewerbsfähige Benutzeran- wendungen bereitstellen zu können. Andere MSOs, wie Alma, müssen in ihrem Streben nach FTTH und neuen Gene- rationen von Dienstleistun - gen verschiedene Überlegun- gen abwägen. Dazu zählen beispielsweise die Qualität der Koaxialkabelanlage auf der letzten Meile, die Be- triebs- und Wartungskosten- einsparungen einer passiven außenliegenden Anlage, die Anforderung an höchste Zuverlässigkeit dieser Anlage und die skalierbare, flexible und schnelle Bereitstellung neuer Dienste. All diese technischen Ab- wägungen sind wichtig. Sie beziehen jedoch nicht die, in den Augen der Kunden, immer größer werdende Wichtigkeit von Glasfa- sertechnologie mit ein. Der Kunde ist immer König: Wenn er also Glasfaser haben möchte, so sollten Sie ihm auch Glasfaser geben. Carrier Networks Newsletter • Access All Areas Medien Service Operators: Auf dem Weg zum FTTH • Verbundene Kontinente Nachrichtenschnipsel aus der EMEA Region • Produktneuheiten Neue Generation MBDT • Spotlight (Im Fokus) Spanischer CATV Anbieter Alma • 3-Minuten- Interview Bill Burnham, Vizepräsident des globalen Marketings für Carriers bei Corning Optical Communications • Rückseite Die neue Realität der FTTx Industrie Content 1 Access All Areas MSOs: der Weg zu Fibre-to-the-home (FTTH) 4. Ausgabe | August 2014

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Page 1: . Ausgabe | August 2014 Carrier Networksopcomm.corning.com/rs/corningcablesystemsllc/images/60412... · 2014-08-22 · Kulissen, um neue Möglichkeiten der FTTx-Branche zu entdecken.

MSOs (Multi System Opera-tors, Mehrdienstanbieter) und Kabelnetzbetreiber sehen sich in der heutigen Multi-Device- und Multime-dia-Welt zahlreichen Mögli-chkeiten und Herausforder-ungen gegenüber.

Von HDTV bis hin zu video-lastigen Echtzeitkommu-nikation – sowohl bei Privatanwendern als auch bei Unternehmen - besteht ein wachsender Bedarf im Hinblick auf Anwendungen und Services. Dabei stehen stets vor allem folgende An-forderungen im Vordergrund: hohe Bandbreite und Verfüg-barkeit. Können MSOs diese Anforderungen erfüllen?

Herkömmliche Hybrid Fibre Coax (HFC)-Netzwerke, die ursprünglich für die Ein-wegübertragung von analo-gen TV-Signalen gedacht waren, wurden kontinuierlich erneuert, um mehr Dienste mit größerer Bandbreite und Zweiwegekommunikation bzw. Rückkanalfähigkeit zu bieten. Gleichzeitig ist die Verwendung von Glasfaser in diesen Netzwerken stetig gestiegen und der Übergangs-punkt zwischen Glasfaser- und Koaxialkabel liegt immer näher am Grundstück des Kunden, um Bandbreiten-, Leistungs- und betriebliche Anforderungen zu erfüllen.

Diese Entwicklung hat dazu

geführt, dass viele MSOs auf der ganzen Welt neue All-Fibre-Netzwerke untersucht, getestet und eingeführt haben, um so ihre Wettbew-erbsposition zu stärken und sich Geschäftschancen bei Un-ternehmenskunden und auf den herkömmlichen Privatan-wendermärkten zu sichern.

MSOs müssen sich somit da-rauf einstellen, FTTH bereit -stellen zu können. Bei DOCSIS Provisioning over EPON (DPoE) und DOCSIS Provision-ing over RFoG handelt es sich um wichtige Technologiean-sätze, die MSOs für neue FTTH-Services in Erwägung ziehen sollten. Die höchsten Downstream/Upstream-Ge-schwindigkeiten bieten heu-tzutage jedoch GPON und FTTH. Diesen Ansatz hat der innovative spanische Kabel-netzbetreiber Alma (weitere Informationen im Spotlight On-Artikel dieser Ausgabe) mithilfe von Corning-Tech-nologie gewählt, um heute und auch in der Zukunft fortschrittliche und wett-

bewerbsfähige Benutzeran-wendungen bereitstellen zu können.

Andere MSOs, wie Alma, müssen in ihrem Streben nach FTTH und neuen Gene-rationen von Dienstleistun-gen verschiedene Überlegun-gen abwägen. Dazu zählen beispielsweise die Qualität der Koaxialkabelanlage auf der letzten Meile, die Be-triebs- und Wartungskosten-einsparungen einer passivenaußenliegenden Anlage, die Anforderung an höchste Zuverlässigkeit dieser Anlage und die skalierbare, flexible und schnelle Bereitstellung neuer Dienste.

All diese technischen Ab-wägungen sind wichtig. Sie beziehen jedoch nicht die, in den Augen der Kunden, immer größer werdende Wichtigkeit von Glasfa-sertechnologie mit ein. Der Kunde ist immer König: Wenn er also Glasfaser haben möchte, so sollten Sie ihm auch Glasfaser geben.

Carrier NetworksNewsletter

• Access All Areas Medien Service Operators: Auf dem Weg zum FTTH

• Verbundene Kontinente Nachrichtenschnipsel aus der EMEA Region

• Produktneuheiten Neue Generation MBDT

• Spotlight (Im Fokus) Spanischer CATV Anbieter Alma

• 3-Minuten-Interview Bill Burnham, Vizepräsident des globalen Marketings für Carriers bei Corning Optical Communications

• Rückseite Die neue Realität der FTTx Industrie

Content

1

Access All Areas MSOs: der Weg zu Fibre-to-the-home (FTTH)

4. Ausgabe | August 2014

Page 2: . Ausgabe | August 2014 Carrier Networksopcomm.corning.com/rs/corningcablesystemsllc/images/60412... · 2014-08-22 · Kulissen, um neue Möglichkeiten der FTTx-Branche zu entdecken.

Verbundene KontinenteKurzmitteilungen zum Thema LWL aus dem EMEA Raum BELGIENBelgacom hat angekündigt, für Mehrfamilienhäuser mit mehr als 20 Einheiten FTTH- anstelle von Kupfernetzen einrichten zu wollen. Das Unternehmen will sicherstellen, dass neue Anwesen ausschließlich mit Glasfaser ausgestattet sind, um so Geschwindigkeiten von 1 Gbit/s und mehr zu bieten.

SÜDAFRIKAEine einflussreiche Gemeinschaftsorganisation in Parkhurst, Johannesburg, möchte die Vorstadt in den High-Speed-Internet-Hub von Südafrika verwandeln und fordert Telekommunikationsanbieter dazu auf, FTTH in diesem Gebiet zu installieren.

SPANIENVodafone Spanien hat im letzten Monat Glasfaserdienste in der Stadt Valladolid eingeführt und viele weitere Städte sollen bald folgen. Durch die Einführung werden bis Ende Juli 100 000 Haushalte in Valladolid über FTTH-Zugang verfügen.

VEREINIGTEARABISCHEEMIRATELaut einer Studie des FTTH Council Middle East & North Africa haben die VAE weltweit die höchste Marktdurchdringungsrate im Bereich FTTH-Konnektivität. 85 % aller Haushalte nutzen dort den Dienst. Grund dafür ist die schnelle Ausweitung von Neubaumaßnahmen, bei denen FTTH als Standard eingesetzt wird.

GROSSBRITANNIENAuch wenn Großbritannien in Sachen Glasfaser hinter den meisten anderen europäischen Ländern zurückliegt, zeigen neue Statistiken, dass Cornwall eine Vorreiterrolle einnimmt und bereits in 62 000 Örtlichkeiten im County FTTH anbietet. Cornwall hat den Ausbau extrem schneller Breitbandnetze bereits vor dem Rest Großbritanniens begonnen und kann nun die Vorteile ausschöpfen.

ISRAELIm Rahmen des staatlich gestützten Projekts für eine FTTH-Infrastruktur der nächsten Generation werden nun in Zusammenarbeit mit der Israel Broadband Company neue Dienste eingeführt, die Haushalten und Unternehmen Geschwindigkeiten von bis zu 1 Gbit/s bieten.

RUSSLANDDie russische Regierung hat Rostelecom unter Vertrag genommen, um das Versprechen eines Universalbreitbanddiensts in die Tat umzusetzen. Der Deal im Wert von 4,8 Milliarden USD soll allen unverbundenen Ortschaften mit 250 oder mehr Einwohnern eine Mindestgeschwindigkeit von 10 Mbit/s bieten und umfasst 200 000 km an Glasfaserkabel.

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ModularBasementDistributionTerminalderneuestenGenerationDie FTTH-Lösung von Corning umfasst nun einen Modular Basement Distribution Terminal (MBDT) der neuesten Generation zur Verwendung bei der Bereitstellung von Glasfaserverbindungen in Mehrfamilienhäusern, speziell wenn das Haus von mehreren Serviceanbietern versorgt wird, wie es die Regulierung einiger Länder vorschreibt. Dadurch können Kunden zuverlässige Breitbanddienste mit hoher Kapazität schnell und flexibel bereitgestellt werden. Der zuverlässige und benutzerfreundliche MBDT bietet universelle Funktionalität in den Kellern von Mehrfamilienhäusern. Für die Installation sind keine speziellen Vorkenntnisse und nur ein geringer finanzieller Aufwand erforderlich.

MBDT-Module stehen für verschiedene Arten der Glasfaserbereitstellung zur Verfügung:

• SpleißundPatch: für die Verwendung in Standardinstallationen;

• Patch: für die Verwendung mit vorkonfektionierten oder im Feld konfektionierbaren Steckverbindern;

• Splitter:mit vorkonfektionierten Splitter-Mini-Modulen;

• Spleiß: mit Schornstein für interne Kabelführung ohne Patching.

Die Module sind in drei verschiedenen Größen und mit Kapazitäten für 36, 48

und 72 Fasern mit SC-Adaptern verfügbar. Dank spezieller Steckplätze und Riegel können die Module sicher zusammengesteckt werden, sodass das System auch für höhere Kapazitäten skalierbar ist. Für optimale Bereitstellungsflexibilität kann der MBDT außerdem in verschiedenen modularen Kombinationen konfiguriert werden.

Jedes Modul umfasst zwei Bereiche mit separaten verschließbaren Türen: eine für den Kabeleingang und die Verwaltung von Spleißen und Splittern und eine für die Verbindungen und das Patching. Dadurch können Installationsrisiken beim Verbinden von Kunden reduziert werden und es wird ein sicherer Zugriff für einzelne Betreiber sowie für die betreiberübergreifende Nutzung geboten (falls durch nationale Bestimmungen vorgeschrieben). Obwohl die Module sehr klein sind, sind alle innenliegenden Elemente für Wartungs- und Verbindungszwecke leicht zugänglich.

Produktneuheiten

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Vor 20 Jahren war Alma einer der ersten Kabelnetzbetreiber in Spanien, der DOCSIS über sein HFC-Netzwerk bereitstellte und Privatkunden so Daten- und Internetdienste anbieten konnte. Heute stellt Alma hochmodernes interaktives Kabelfernsehen, erweiterte Sprachdienste und extrem schnelles Breitbandinternetzugang bereit. Zusätzlich zu gehosteten/“Cloud“-basierten Unternehmensdiensten ist bereits die Einführung eines Multi-Device-TV-Diensts im Gange – und das alles dank einer neuen FTTH- und GPON-basierten Netzwerkinfrastruktur.

Alma hatte es sich zum Ziel gesetzt, Glasfaser in jeden Privathaushalt und jedes Unternehmen zu bringen, um größere

Kapazitätsanforderungen für innovative neue Anwendungen zu erfüllen. Alma hat verschiedenste Infrastrukturlösungen bewertet, entschied sich letztendlich für die Corning Outside Plant (OSP)-Lösung für FTTH. Servando Sanchez, General Manager bei Alma: „Die Lösung von Corning garantiert eine optimale Bereitstellungszeit und ein zuverlässiges und robustes Netzwerk, das die Bereitstellung von immer anspruchsvolleren Dienstgeschwindigkeiten bei minimalen Betriebs- und Wartungskosten ermöglicht.“

Zurzeit haben wir 14 000 Glasfaserverbindungen zu Kunden. Das entspricht einer Anschlussrate von 80 % für die erschlossenen Örtlichkeiten. Der Schlüssel für den Erfolg dieser Netzwerkbereitstellung waren die Modularität und die vorkonfektionierten Komponenten der OSP-FTTH-Lösung von Corning. Die FTTH-Einführung basierte auf einem simplen Netzwerkaufbau und konnte mit minimalem Zeitaufwand durchgeführt werden – einschließlich des Kundenanschlusses. Im Vergleich zu herkömmlichen Lösungen für den Glasfaserabschluss konnten dadurch geringere Bereitstellungskosten erzielt werden. Der Hauptanteil der Einsparungen beruhte dabei auf den Kundenverbindungen.

Im Fokus …

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DerspanischeKabelnetzbetreiberAlma

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Corning Optical Communications GmbH & Co. KG, Leipziger Strasse 121, 10117 Berlin, Germany. Tel: +00 800 2676 4641 Fax: +49 30 5303 2335 www.corning.com/cablesystems/emea

Corning Optical Communications reserves the right to improve, enhance and modify the features and specifications of Corning Optical Communications products without notification. nClosure, OptiSheath and OptiTap are registered trademarks of Corning Cable Systems Brands, Inc. All other trademarks are the properties of their respective owners. Corning Optical Communications is ISO 9001 certified. © 2013 Corning Optical Communications. All rights reserved. Published in the EU. OUT-0714-A4-DE

Zum Abschluss In jeder Ausgabe werfen wir einen Blick hinter die Kulissen, um neue Möglichkeiten der FTTx-Branche zu entdecken.Ausschnitt aus der Montevideo Mail

Ein bekannter Kabarettist hat bei einer waghalsigen Darbietung, bei der es um eine plumpe Imitation des uruguayischen Fußballhelden Luis Suarez und eine 2 Meter lange Lakritzstange ging, den Mund zu voll genommen.

Der Illusionist Oscar Garcia wollte sich mit dem Weltrekordversuch, sich in weniger als 30 Sekunden durch eine solide Eisenstange zu

beißen, über Suarez, der kürzlich zum dritten Mal innerhalb von drei Jahren gesperrt wurde, weil er einen der Gegner gebissen hatte, lustig machen.

Dieser Plan ging jedoch nach hinten los, als Garcias Assistentin und ehemalige Frau Denise ihm ein Glasfaserkabel statt der vereinbarten Lakritzstange reichte. „Es ist seine eigene Schuld“, sagte Denise.

Das 3-Minuten-InterviewBei der Untersuchung von Ansätzen für Kultur und Kommerz findet man Übereinstimmung und Gegensätze typischerweise im gleichen Maß. In dieser Ausgabe unseres 3-Minuten-Interviews teilt Bill Burnham, Vizepräsident im Bereich „globales Marketing für Carrier-Netzwerke“ bei Corning Optical Communications, eine globale Perspektive zu FTTH-Märkten und spricht darüber, was nordamerikanische und EMEA-Betreiber voneinander lernen können.Q: Ihr Sitz ist in den USA. Wie sehen Sie also FTTH in Europa?A: Unabhängig von der Region entscheiden sich weltweit immer mehr Unternehmen für die Bereitstellung von FTTH. Während meiner gesamten Karriere habe ich schon immer einen genauen Blick auf Karten gehabt. Zum Beispiel lernte ich durch Landkarten, zu verstehen, wie Grenzen definiert, ausgetestet und verteidigt werden. Heutzutage finde ich „Heatmaps“ zu Fibre to the Home-Aktivitäten in ganz Europa sehr hilfreich. Ich kann so die Grenzen zwischen verschiedenen Breitbandtechnologien, Geschäftsmodellen und nationalen Richtlinien besser verstehen. Eines zeichnet sich 2014 ganz klar ab: FTTH wird heute mehr bereitgestellt als jemals zuvor. Q: Was sind die Gründe für die Veränderung der FTTH-Landschaft in Europa, dem Mittleren Osten und Afrika in dieser Hinsicht? A: Ein Grund ist die Tatsache, dass Netzbetreiber auf der ganzen Welt Gelder für verschiedenste Infrastrukturinvestitionen freimachen. Wir gehen z. B. davon aus, dass europäische Netzbetreiber dieses Jahr 47 Milliarden USD für neue Infrastrukturinvestitionen vorgesehen haben. Und auch US-amerikanische Netzbetreiber planen Investitionen von rund 72 Milliarden USD – ein klarer Anstieg in den letzten Jahren. Der Unterschied zwischen den USA und Europa liegt nicht so sehr in der Höhe der Investitionsausgaben, sondern vielmehr in der Verteilung und der Diversität. In den USA wird der Großteil dieses Geldes von fünf Unternehmen ausgegeben. In EMEA ist die Anzahl der Unternehmen mindestens 50-mal so hoch. Mit den Investitionsausgaben können natürlich verschiedenste Projekte durchgeführt werden: FTTH und auch Upgrades auf Kupfernetzwerke usw. Hier haben wir es also mit sehr interessanten Grenzen zu tun. Q: Entwickelt sich die Ökonomie von Kupfer vs. Glasfaser auf globaler Ebene?A: Der vormals klare Investitionskostenvorteil von xDSL-Technologien tritt in Anbetracht des Servicepotenzials und der

gesamten Lebenskosten von Glasfaser klar in den Hintergrund. Jedes Geschwindigkeits-Upgrade für Kupferverbindungen erfordert nun kompliziertes und kostspieliges aktives Equipment an praktisch jeder Straßenecke. Und selbst dann können Servicelevels nicht garantiert werden. Aus diesem Grund stellt Verizon ursprüngliche Kupferkunden auf Glasfaser um und spart so ca. 100 Millionen USD an Betriebskosten. Früher hätte man darauf setzen können, dass etablierte Betreiber ihren Breitbandmarktanteil mit Kupferlösungen verteidigen, während ihre Herausforderer versuchen, ihnen mit Glasfaser Konkurrenz zu machen. Spanien jedoch kann als Beispiel für ein Szenario gesehen werden, in dem sowohl Telefonica (etablierter Betreiber) und auch Jazztel (Herausforderer) aggressiv Glasfaserlösungen bereitstellen. Q: Wie ist Corning aufgestellt, um die Marktnachfrage zu decken?A: Wir haben gesehen, dass Flexibilität der wichtigste Aspekt ist, um die Herausforderung der Diversität zu meistern. Ein etablierter Betreiber benötigt eine Lösung, die optimal auf Skaleneffekte ausgelegt ist. Das ist kein Problem – in diesem Bereich kennen wir uns prima aus. Der Herausforderer wiederum benötigt eine Lösung, die für schnellere Markteinführungszeiten und Differenzierung optimiert ist. Auch auf diesem Gebiet sind wir Spezialisten, auch wenn die erforderlichen speziellen Anpassungen sehr unterschiedlich sind. Das ist der Vorteil daran, ein Technologie- und Dienstleistungszentrum im Herzen von Europa, in Berlin, und eine der fortschrittlichsten Fertigungsstätten der Welt in Polen zu haben. Mein Rat: Schauen Sie sich die Heatmap ganz genau an und sorgen Sie dafür, dass Sie sich nicht die Finger verbrennen.