Ausgabe Gemeindebrief der Prot. Verbandspfarrei Schifferstadt · PDF file Morgens riecht die...
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Bildquelle: pixabay.com
Gemeindebrief der Prot. Verbandspfarrei Schifferstadt
Überregional und Ortsausgabe Kirchengemeinde Schifferstadt
Der Duft des Winters?
Tiefster Winter, es ist kalt. Irgendwie schon und
irgendwie wieder doch nicht. Die Temperatur
schwankt zwischen Null und zehn Grad! Der
Wechsel macht einem wirklich zu schaffen. Die
eisige durchgehende Kälte bleibt allerdings aus.
Da ist nicht viel drin mit: sich-wärmstens-
einpacken-und-Stiefel-für-den-Schnee-anziehen.
Das scheint nicht
nötig. Denn unser
Winter ist ein
‚Mischmasch’ aus
Winteranfang und
Frühling gewor-
den. Wer die ver-
schneiten Winter-
abende von da-
mals geliebt hat,
kann sich offenbar
davon verabschie-
den. Es ist einfach
viel zu warm;
zwar nicht warm
genug um es Sommer zu nennen, aber auch nicht
kalt genug um es Winter zu nennen; Klimawandel
eben. Was geblieben ist, ist morgens der Geruch
der Jahreszeit. Kälte – selbst die, die wir hier
jahreszeitlich bedingt als Kälte bezeichnen
müssen – bringt einen ganz eigenen Geruch mit.
Morgens riecht die Luft insbesondere im Winter
anders. Die Luft ist nicht nur kälter, sondern vor
allem klarer. Wer abends in einer verrauchten
Kneipe unterwegs war, oder ordentlich gekocht
hat und seine Klamotten über Nacht raushängt,
wird erstaunliches feststellen: der Geruch auf der
Kleidung ist entweder stark minimiert, oder gänz-
lich verschwunden. Die kalte Luft über Nacht
vertreibt die üblen Gerüche. Schließlich sind die
einen ja auch angenehm, die anderen wiederum
nicht. Aber was macht Gerüche so besonders?
Wir alle reagieren auf Düfte bzw. Gerüche
unterschiedlich. Niemand verhält sich dazu neu-
tral. Das liegt daran, dass wir in unserer Kindheit
von Gerüchen begleitet wurden und es schon
immer werden.
Alle Erlebnisse,
die wir als Kinder
hatten, gute wie
auch schlechte,
hatten einen un-
auffälligen Be-
gleiter, der immer
dabei war: einen
Begleiter namens
Duft. Alle Sorten
davon zählen
dazu: ob Douglas-
parfüm oder
Schweißgeruch;
ob Rauchkneipe oder rauchfreie Zone im Restau-
rant: Gerüche bzw. Düfte haben uns immer
begleitet. Jeder einzelne Duft hat sich automatisch
mit einer Erinnerung verbunden und wurde
abgespeichert; so entsteht eine Verknüpfung
zwischen Geruch und Erinnerung. Diese Ver-
knüpfung macht es uns möglich uns zeitlich
zurückversetzen zu lassen. Bin ich z.B. in einer
besonders guten Bäckerei und rieche frische
Croissants, kommt bei mir automatisch eine
wichtige Erinnerung meiner Kindheit hervor.
Gerüche wecken aber nicht nur gute Erinner-
ungen. Sie schützen uns auch vor möglichen
Gefahren und geben uns damit Orientierung.
Ausgabe
Februar/März 2018
Nicht umsonst gibt es die Redewendungen: ‚sich
nicht riechen können‘; oder: ‚mir stinkt’s!’
Allerdings sind Gerüche auch tückisch. Denn sie
verleiten uns durch unsere Erlebnisse dazu, uns
vorschnell über Dinge ein Urteil zu bilden, über
die wir noch nicht ausreichend Kenntnisse haben,
um sie fair beurteilen zu können. So sind wir
manchem Tier ähnlicher als wir denken; wir
gehen unsere Schritte also der Nase nach, ohne
dass wir es merken. Wer riecht reagiert, egal wie,
aber er reagiert.
Selbst Gott riecht, so jedenfalls die Bibel. Nach
der Sintflut, nachdem Mose mit seiner Familie die
Arche verlässt und das Land wieder als solches
erkennbar ist, baut er Gott, wie damals als
Ausdruck des Danks üblich, einen Altar und
bereitet ihm ein Brandopfer. Gott gefiel der Duft
so sehr, dass er darauf beschloss nie mehr das
Leben auf der Erde zu vernichten. Seltsam aber ja,
Gott fasst einen Beschluss, nachdem er etwas
Bestimmtes gerochen hat; Nach Auffassung des
Alten Orients damaliger Zeit, glaubte man, dass
Göttern Ehrerbietung dargeboten werden könnte,
indem man ihnen etwas für die Nase anbot. Und
da man der Auffassung war, dass sie sich allesamt
im Himmel aufhielten, war es nur logisch,
unterschiedliche Arten von Rauch in den Himmel
aufsteigen zu lassen. So fand Gott, dem Alten
Testament nach, besonders Wohlgefallen daran,
Tiere auf einem Altar geopfert zu bekommen, von
denen er zwar nicht essen, aber immerhin riechen
konnte.
Die Geschichte von Noah und der Sintflut möchte
uns nahebringen, dass Gott danach durch seine
Nase einen Entschluss gefasst hat, der uns alle
etwas angeht: „Und der Herr roch den lieblichen
Geruch und sprach in seinem Herzen: Ich will
hinfort nicht mehr die Erde verfluchen um der
Menschen willen; (...) Und ich will hinfort nicht
mehr schlagen alles, was da lebt, wie ich getan
habe. Solange die Erde steht, soll nicht aufhören
Saat und Ernte, Frost und Hitze, Sommer und
Winter, Tag und Nacht“ (Gen 8,21-22). Gott mag
uns offenbar riechen.
Und das, obwohl wir den Klimawandel selbst
bewirkt haben und immer noch durch unseren
Lebensstil bewirken. Wir stellen es immer wieder
fest. Insbesondere an unseren Winter-
Jahreszeiten, die nicht mehr das sind, was sie
einmal waren.
Passend dazu möchte ich Ihnen ein Auszug aus
einem Gedicht von Friedrich Wilhelm Güll mit-
geben, einem deutschen Kinderlieddichter aus
dem 19. Jahrhundert. Es heißt: „Will sehen was
ich weiß; Vom Büblein auf dem Eis.“ Ich denke,
es spricht für sich:
Gefroren hat es heuer
Noch gar kein festes Eis.
Das Büblein steht am Weiher
Und spricht so zu sich leis:
Ich will es einmal wagen,
Das Eis, es muß doch tragen,
Wer weiß?
Ihr Vikar Lorenzo Cassola (Iggelheim)
I n h a l t sv e r ze ic h n i s
Titelbeitrag/Seite 1+2 (überregional) „Der Duft des Winters?“ (Vikar Lorenzo Cassola, Iggelheim)
Seite 2-7 (überregional) „Auf einen Blick!“ (Übersicht musikalischer Veranstaltungen innerhalb der Verbandspfarrei), Gemeindeveranstaltungen,
Angebote der Prot. Jugendzentrale Speyer
Seite 8-18 (Ortsteile) Kirchengemeinde Schifferstadt
Seite 12 Kontakte Pfarrämter, Vikarin, Prot. Verbandspfarrei, Kitas +
Homepage
Seite 17 + 18 Konfirmationen 2018 + Weltgebetag 2018 (Surinam)
Seite 19 + 20 Gottesdienstpläne 1 + 2 mit Impressum
2
Auf einen Blick!
Musikalische Veranstaltungen innerhalb der Prot. Verbandspfarrei (Stand: 18.01.2018)
(So)
04.02.
2018
Prot. Kirche Böhl
Schulstraße 45
67459 Böhl-Iggelheim
18.00 Uhr „Church in Colors“, ungewöhnliche
Begegnung zwischen Kirche u. Pop-
musik; mit Oliver Dums und Band
(Sa)
17.02.
Prot. Melanchthonkirche
Untergasse 9
67125 Dannstadt-Schauernheim
19.00 Uhr „Singe Seele, Gott zum Preise“, Werke
von Heinrich Schütz bis W.A. Mozart; mit
Lena Kosack(Sopran) und Kevin
Breitbach (Orgel)
(Mo)
19.02.
Prot. Kirche Böhl
Schulstraße 45
67459 Böhl-Iggelheim
19.30 Uhr „The Gregorian Voices – Gregorianik
meets Pop”; mit der bulgarischen Gruppe
Gregorian Voices
(So)
04.03.
Prot. Kirche Assenheim
Langstraße 23
67126 Hochdorf-Assenheim
18.00 Uhr „Abendmusik an der Geib-Orgel“; mit
Laetitia Feige (Sopran) und Bezirkskantor
Johannes Fiedler (Orgel
(Fr)
09.03.
Prot. Gustav-Adolf-Kirche
Lillengasse 99, 67105 Schifferstadt
20.00 Uhr Klezmer-Konzert im Rahmen der Chagall-
Woche
(Sa)
17.03.
Prot. Lutherkirche
Langgasse 56,
67105 Schifferstadt
19.00 Uhr „„Herr, auf Dich steht mein Hoffen“/Kir-
chenmusik auf dem Dörfel; Ökumeni-
scher Chor Schifferstadt
– Ge me i n d e v e r a n s ta l tun g en
Frauenfrühstück am 31. Januar 2018
von 9.00 – 11.00 Uhr
im Evang. Gemeinde-
zentrum in Schifferstadt,
Lillengasse 99
Thema: „Einfach tierisch! -
vergnügliche Zoologie über allerlei Rindviecher,
Maulaffen, dicke Hunde und andere Galgenvögel“-
eine kabarettistische Lesung
Referentin: Evelyn Sperber
Anmeldungen bis 29.01.2018 an: Gemeinde-
pädagogin Beate Özer, Schauernheim,
Tel. 06231-98585; oder Prot. Pfarramt 1,
Schifferstadt, Tel. 06235-959353
Unkostenbeitrag: 4,- €
Terminänderung!
Kirchenportal-Café in Dannstadt Das für Sonntag, 04. Februar 2018, geplante Kirchen-
portal Café unter