Ausgabe08‐September2014 katharina live...Gabrielito und Joel – unterschiedliche Chancen I n...

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ökumenische gemeinschaft mit interreligiöser ausrichtung katharina live D iese Gedichtzeile von Rose Aus- länder, zitiert im Text auf Seite 3, ist der passende Titel für diese katharina live und umfasst, was wir Ihnen heute weitergeben möchten. Leben ist ständige Bewegung Solange wir leben, bewegt uns der Atem – aber auch unsere Gedanken und Ge- fühle. Manchmal stolpert das eine oder andere, ruft zum Innehalten. Wir brau- chen körperliche Ruhe oder eine psychi- sche und spirituelle Auszeit zur Neu- ausrichtung des weiteren Bewegungsab- laufs. Immer mehr Menschen nehmen Brüche in ihrem Leben wahr, wollen sie nicht mehr nur übertünchen, sondern die Chance eines Neuanfangs ergreifen. Manchmal sind wir im Korsett des All- tagstrotts gefangen und kommen nicht alleine heraus. Deshalb sind Orte wich- tig, an denen wir aus dem Alltag rausge- hen können, an denen wir aber auch nicht alleine den Weg ins Neuland gehen müssen: «Vergesset nicht, wir reisen ge- meinsam». Unser Bildungshaus Fernblick ist ein sol- cher Ort des Atemholens, der Stille, des Arbeitens «mit Händen und Füssen», der Erfahrung von Gemeinschaft und spiritu- eller und therapeutischer Begleitung. Das Fernblick-Team entscheidet keine neuen Schritte für seine Gäste, aber es kann «Hebammendienste» auf dem Weg zu einer neuen Geburt leisten. Das Kind muss von jedem Gast selbst geboren werden – aber manchmal kommt es nicht ohne Hilfe zur Welt. Lesen Sie dazu mehr auf Seite 2. Frauen wollen sichtbar mitgestalten Frauen sind oft Motor, nicht nur Ausfüh- rende, des gemeinsamen Weges von Menschen unterschiedlichen Standes und unterschiedlicher Tradition: sie hal- ten immer mehr nicht nur die Familien zusammen, sondern auch religiöse und andere Gemeinschaften. Oft aber kom- men sie und «ihre Themen» in der Öf- fentlichkeit wenig vor. Dies gilt ganz speziell auch für die interreligiösen Be- gegnungen. Der 4. Mai dieses Jahres mit der Begegnung von rund 80 Frauen aus verschiedenen Traditionen, Kulturen, Re- ligionen und Herkunftsländern war des- halb ein erster Versuch, «Frauen interreligiös sichtbarer zu machen» – und einen gemeinsamen Weg anzubahnen. Lesen Sie mehr dazu auf Seite 3. Kommen Sie mit auf den gemeinsa- men Weg! Falls auch Sie gemeinsam auf dem Weg sein möchten, finden Sie Angebote auf Seite 4. Machen Sie aufmerksam auf die- se Vielfalt gemeinsamen Reisens! Auf dem Weg zu neuen Horizonten braucht es manchmal erst Heilung von alten Ver- letzungen, oder Durchatmen nach stres- sigen Zeiten, die «uns die Luft zum At- men nehmen». Schauen Sie im Herbst auf die reichhalti- gen Programme der Woche der Religio- nen, die uns auf einen bereichernden Weg mit Menschen unterschiedlicher Tradition und Religion mitnehmen. Sie sind Teil unseres Zusammenlebens, ma- chen unseren Lebensreichtum aus. Ver- gessen wir nicht gemeinsam zu reisen, nicht nur nebeneinander. Das Seminar im Januar will die Erfahrun- gen der gemeinsamen Reise aufnehmen und vertiefen. Wir haben uns entschlos- sen, nicht mehr aus dem Zug auszustei- gen, damit es in Zukunft keine erste und zweite Klasse mehr gibt, sondern nur noch einen gemeinsamen Weg. Heidi Rudolf ktw «Vergesset nicht, wir reisen gemeinsam» Bild: rhb (Rhätische Bahn) Ausgabe 08 ‐ September 2014

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Page 1: Ausgabe08‐September2014 katharina live...Gabrielito und Joel – unterschiedliche Chancen I n meinem Einsatz in Ecuador lernte ich den einjährigen Gabrielito kennen. In der Schweiz

ökumenische gemeinschaft mit interreligiöser ausrichtung

katharina live«Vergesset nicht, wir reisen gemeinsam»

Bild: rhb (Rhätische Bahn)

Ausgabe 08 ‐ September 2014

Diese Gedichtzeile von Rose Aus-länder, zitiert im Text auf Seite 3,ist der passende Titel für diese

katharina live und umfasst, was wir Ihnenheute weitergeben möchten.

Leben ist ständige BewegungSolange wir leben, bewegt uns der Atem– aber auch unsere Gedanken und Ge-fühle. Manchmal stolpert das eine oderandere, ruft zum Innehalten. Wir brau-chen körperliche Ruhe oder eine psychi-sche und spirituelle Auszeit zur Neu-ausrichtung des weiteren Bewegungsab-laufs. Immer mehr Menschen nehmenBrüche in ihrem Leben wahr, wollen sienicht mehr nur übertünchen, sondern dieChance eines Neuanfangs ergreifen.Manchmal sind wir im Korsett des All-tagstrotts gefangen und kommen nichtalleine heraus. Deshalb sind Orte wich-tig, an denen wir aus dem Alltag rausge-hen können, an denen wir aber auchnicht alleine den Weg ins Neuland gehenmüssen: «Vergesset nicht, wir reisen ge-meinsam».

Unser Bildungshaus Fernblick ist ein sol-cher Ort des Atemholens, der Stille, desArbeitens «mit Händen und Füssen», derErfahrung von Gemeinschaft und spiritu-eller und therapeutischer Begleitung. DasFernblick-Team entscheidet keine neuenSchritte für seine Gäste, aber es kann«Hebammendienste» auf dem Weg zueiner neuen Geburt leisten. Das Kindmuss von jedem Gast selbst geborenwerden – aber manchmal kommt es nichtohne Hilfe zur Welt. Lesen Sie dazumehr auf Seite 2.

Frauen wollen sichtbar mitgestaltenFrauen sind oft Motor, nicht nur Ausfüh-rende, des gemeinsamen Weges vonMenschen unterschiedlichen Standesund unterschiedlicher Tradition: sie hal-ten immer mehr nicht nur die Familien

zusammen, sondern auch religiöse undandere Gemeinschaften. Oft aber kom-men sie und «ihre Themen» in der Öf-fentlichkeit wenig vor. Dies gilt ganzspeziell auch für die interreligiösen Be-gegnungen. Der 4. Mai dieses Jahres mitder Begegnung von rund 80 Frauen ausverschiedenen Traditionen, Kulturen, Re-ligionen und Herkunftsländern war des-halb ein erster Versuch, «Fraueninterreligiös sichtbarer zu machen» – undeinen gemeinsamen Weg anzubahnen.Lesen Sie mehr dazu auf Seite 3.

Kommen Sie mit auf den gemeinsa-men Weg!Falls auch Sie gemeinsam auf dem Wegsein möchten, finden Sie Angebote aufSeite 4. Machen Sie aufmerksam auf die-se Vielfalt gemeinsamen Reisens! Aufdem Weg zu neuen Horizonten brauchtes manchmal erst Heilung von alten Ver-letzungen, oder Durchatmen nach stres-

sigen Zeiten, die «uns die Luft zum At-men nehmen».

Schauen Sie im Herbst auf die reichhalti-gen Programme der Woche der Religio-nen, die uns auf einen bereicherndenWeg mit Menschen unterschiedlicherTradition und Religion mitnehmen. Siesind Teil unseres Zusammenlebens, ma-chen unseren Lebensreichtum aus. Ver-gessen wir nicht gemeinsam zu reisen,nicht nur nebeneinander.

Das Seminar im Januar will die Erfahrun-gen der gemeinsamen Reise aufnehmenund vertiefen. Wir haben uns entschlos-sen, nicht mehr aus dem Zug auszustei-gen, damit es in Zukunft keine erste undzweite Klasse mehr gibt, sondern nurnoch einen gemeinsamen Weg.

Heidi Rudolf ktw

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Ein Haus – auch für schwierige Zeiten

Bild: Fernblick

Eine Spezialität des Fernblick, un-seres Bildungshauses in Teufen,sind neben den Kursen die Ange-

bote für Standortbestimmung und Neu-orientierung in schwierigen Lebens-situationen.

Manchmal ist es wichtig, für eine privateoder berufliche Neuorientierung einenräumlichen und zeitlichen Abstand vomAlltag zu schaffen. Es muss einigesüberdacht, verarbeitet und geklärt wer-den. Die Betroffenen stehen in einerschwierigen Lebenssituation und benöti-gen fachliche Begleitung. Oft sind esauch Menschen, die physisch und psy-chisch erschöpft sind, so dass ihnen derberufliche und private Alltag zu viel wird.Sie brauchen Erholung und sehnen sichnach Stille in einem dafür geeignetenRahmen. Vermehrt wenden sich Men-schen an uns, die den Wunsch nach spi-ritueller Vertiefung spüren. Genausomelden sich Personen, die grosse Zwei-fel hegen an «der Religion, den Kirchen»,und sich dennoch eine Anbindung «ansgrosse Ganze» wünschen. Und es kannsein, dass jemand sich nun endgültig vonalten, eingefahrenen Lebensmustern lö-sen will, die ihm das Leben schwer ma-chen.

Die vereinbarte Auszeit dient der Erho-lung, der Klärung und der Heilung. Wieoben bereits angetönt, werden die Men-schen auf Wunsch geistlich, spirituelloder therapeutisch begleitet.

Die Angebote sind so ausgerichtet, dassauch Menschen, die finanziell «nicht aufRosen gebettet» sind, teilnehmen kön-nen.

Welche Aufenthaltsformengibt es im Fernblick?

SabbatzeitenWährend ihres Aufenthaltes nehmen dieAnwesenden teil am Leben der Hausge-meinschaft, an den gemeinsamen Mahl-zeiten, an der Morgenmeditation undregelmässigen Angeboten des Hauses.Eine Sabbatzeit kann je nach Lebenssi-tuation 2-6 Monate dauern. Dafür bezah-len die «Sabbat-Leute» einen monat-lichen Beitrag von 200 Franken und ar-beiten täglich 4 Stunden im Haus mit.Voraussetzung sind eine klare Motivationund Zielsetzung für die Gestaltung dieser(Aus)Zeit.Ansprechperson: Christa Schwab

«FreiRaum» – auf zu neuen HorizontenManchmal reicht es, mal ein paar TageZeit für sich selbst zu haben, aufatmenzu können in einer wunderschönen Land-schaft, begleitet in einer Gruppe und un-ter Leitung erfahrener Fachfrauen. DieseGruppenauszeiten «FreiRaum» bieten inbelastenden, umtreibenden SituationenBegleitung und schenken ein Gefühl desAufgehobenseins. Dies hilft sich neu zusammeln, aufzutanken, sich neu auszu-richten. Das gemeinsame Unterwegs-sein mit einer intensiven Weggemein-schaft gibt (Denk)Anstösse und Orientier-ung für den Alltag.Leitung: Anna Kuwertz undAnna Regula Maurer ktw

Es sind auch Menschen im Fernblick will-kommen, die einfach für sich selbst Ruhesuchen in einem Haus, in dem sie nachWunsch teilnehmen an den Begegnun-gen der Hausgemeinschaft, oder aucheinfach mal das Gespräch suchen kön-nen.Ansprechperson:Anna Regula Maurer ktw

«TRAFO Jahresgruppe» undEinzelbegleitung für traumaerfahreneMenschenAnfangs Jahr ist eine Jahresgruppe gest-artet und trifft sich an vier Wochenenden(2 x von Donnerstag bis Sonntag). Zwi-schen den Treffen werden die Kontakte inForm von Einzelsitzungen aufrecht erhal-ten, so dass die individuellen Prozesseachtsam und sorgfältig weiter begleitet

werden können. Die ausgeschriebeneJahresgruppe erfreut sich zunehmenderNachfrage, und wir werden im nächstenJahr erneut eine Gruppe anbieten kön-nen.Ansprechperson:Anna Regula Maurer ktw

Ihre Spende – sinnvoll und heilsameingesetztSie können sich sicher vorstellen, dassdiese Angebote für Menschen in Krisen-situationen und unser Engagement mitgrossen Kosten verbunden sind, die derFernblick nicht alleine tragen kann. Wirbitten Sie deshalb, diese wichtigenBrückenangebote mit Ihrem Beitrag zuunterstützen.Ganz herzlichen Dank dafür!

Anna Regula Maurer ktwLeiterin Fernblick

Für weitere Informationen stehen wirIhnen gerne zur Verfügung:Anna Regula MaurerTel. +41 (0)71 335 09 19Mail: [email protected]

Ein Wort zu denBegleiterinnen

Anna Regula Maurer, Mitglied des Ka-tharina-Werks und Leiterin des Fern-blicks; Gesprächs- und Körper-therapeutin, Trauma-Expertin, Meditati-onslehrerin

Christa Schwab, HauswirtschaftlicheLeiterin und stv. Leiterin des Fernblicks;Sozialpädagogin, katholische Theolo-gin, Exerzitienbegleiterin nach FranzJalics

Anna Kuwertz, Freiburg im Breisgau,Trauma-Expertin und ProjektleiterinTRAFO

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Weiterkommen im gegenseitigen RespektEin Bericht über den ersten Schweizerischen interreligiösenBegegnungstag für Frauen

Unterstützung beifinanziellen EngpässenAlleinerziehende, Langzeitarbeitslo-se, Menschen mit gesundheitlichenEinschränkungen, Pensionierte, Stu-dentInnen usw. – für sie hat derFernblick einen Solifonds eingerich-tet.

Mit Ihrer Unterstützung setzen Sieein Zeichen der Solidarität und er-möglichen es Menschen in schwieri-gen Lebenssituationen genau imrichtigen Augenblick an einem Ortsein zu dürfen, an dem sie Hilfe undUnterstützung finden können.

Vielen herzlichen Dank für IhrenBeitrag!

Spendenkonten

CHF: PostcheckkontoKatharina-Werk Basel,PC 40-714142-2

EUR: Katharina-Werk Deutschland e.V.Bank für Sozialwirtschaft, KarlsruheIBAN: DE56 6602 0500 0001 7085 03BIC: BFSWDE33KRL

Bilder : Andrea Wüst

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Alewitische Kinder zeigen den Frauen, wiewichtig ihnen ihre religiöse Tradition ist.

it der Gedichtzeile «Vergessetnicht, wir reisen gemeinsam»von Rose Ausländer als Titel

veröffentlichte der SKF (SchweizerischerKatholischer Frauenbund) 2011 ein Infor-mations- und Diskussionspapier zummuslimisch-christlichen Dialog und wehr-te sich damit gegen das herrschende po-litische Klima der Ausgrenzung. Am SKF-Papier mitgearbeitet hatte – neben musli-mischen Frauen – auch Heidi Rudolf alsexterne Fachfrau. Es war der Anfang ei-ner guten Zusammenarbeit. Beide woll-ten wir dran bleiben am Frauendialog unddas Gespräch ausweiten auf andere Re-ligionsgemeinschaften.

2013 laden wir mutig zum ersten Schwei-zerischen Begegnungstag von und fürFrauen unterschiedlicher religiöser Tradi-tionen nach Basel ein.

Ein Tag der innerlich verändertWir suchen und finden Sponsoren. 18Frauen sind bereit, in religiös gemischtenTeams die acht Workshops zu leiten. Sovielfältig die Hintergründe und Arbeitsbe-reiche der Workshopleiterinnen, so viel-fältig sind auch die Themen. Immer abergeht es darum, voneinander zu hörenund mehr voneinander zu wissen. Dennnur so können wir uns gegenseitig stär-ken und gemeinsam etwas verändern.80 Frauen folgen am 4. Mai der Einla-dung nach Basel. Unzählige Begegnun-gen, anregende Gespräche in denWorkshops, in den Pausen und beim fei-nen pakistanisch-tamilischen Mittages-sen machen den Tag sehr reich. «Fürmich hat sich der Tag wirklich gelohnt -ich denke immer noch an ihn und so

manches geht mir dabei immer wiederdurch den Kopf», schreibt mir eine derTeilnehmerinnen danach. Für mich selbstist die wertschätzende heitere Atmosphä-re etwas Wunderbares. Wir müssen denBoden nicht legen, er ist von Anfang anda – so mein Eindruck. Die Frauen brin-gen ihre Erfahrungen, ihre religiöse Hal-tung und ihren Alltag in die Gesprächeein und machen sich gegenseitig spür-und sichtbar. Fremd- und Selbstbilderwerden thematisiert, radikaler Respektund Achtung vor der Selbstdefinition An-derer als Leitschnur jeder interreligiösenBegegnung eingefordert. Und immer wie-der ist eindrücklich die Überzeugung derTeilnehmerinnen spürbar, dass Religio-nen eine Ressource sind für das gute Zu-sammenleben. «Wir leben alle aus einerQuelle: Glaube, Liebe, Verlässlichkeit…»,formulierte eine Workshopgruppe alsKernsatz ihrer Diskussion.

Eine einmalige Erfahrung geht weiterDer erste interreligiöse Begegnungstagwar nicht nur Ermutigung für die Frauen-arbeit in den verschiedenen Religionsge-meinschaften, sondern auch ein guterAnfang für ein gemeinsames Weiterge-hen. Das Bedürfnis war deutlich spürbar.Es gilt nun, eine Form und einen Rhyth-mus zu finden.

Angela Büchel Sladkovic,Verbandsvorstand SKF Schweizerischer

Katholischer Frauenbund

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Gabrielito und Joel –unterschiedliche Chancen

In meinem Einsatz in Ecuador lernteich den einjährigen Gabrielito kennen.In der Schweiz hörte ich von Joel. Sie

verbindet das gleiche Schicksal: Ihr klei-ner Kopf hat eine Missbildung, die demHirn eine gesunde Entwicklung verwehrt.Joel wird operiert, Gabrielito, als Baby imAbfall in einer grossen Stadt gefunden,hat diese Chance nicht. Aber Gabrielitogab mir die Chance, ihn kennen zu ler-nen, so wie er ist, mit seinem Köpfchenund den grossen schwarzen Augen. Alser Vertrauen gefunden hatte in die Euro-päerin, lachte er mich an, lachte in meinHerz. Und ich habe ihn lieb. Ich dankeihm für diese Chance!

Hätte ich die Chance zu meinem Einsatznicht gepackt, hätte ich weitere Chancenverpasst. Für mein Leben hat sich einneues Fenster geöffnet, in ein Heim mitbehinderten Menschen. Ich lernte jungeSchwestern kennen, die sich hineingebenin eine Lebensaufgabe. Und mein Daseinwurde diesen Ordensfrauen zur Chance,etwas Neues, etwas von meiner so ver-schiedenen Welt kennen zu lernen. Wirhaben uns aufeinander eingelassen,Chance gegeben und Chance genutzt.Wir haben uns sprachlich nicht immer gutverstanden und der Zeitbegriff war ver-schieden. Aber wir haben es versucht. Inein paar Wochen erhalten sie aus Europaeine grosse Waschmaschine. Sie werdensich freuen, dass sie nicht mehr an denFluss fahren müssen, um dort die Wä-sche für das Heim von Hand zu waschen.Wir nützen die Chance, ihnen mit ge-sammeltem Geld eine grosse Waschma-schine zu schenken.

Alma Haunreiter ktw

live Impuls Veranstaltungen

Woche der Religionenvom 1.-9. November 2014

Seit 2007 fin-det jedes Jahrin der erstenNovemberwo-che in allenRegionen derSchweiz dieWoche derReligionen statt, in der viele interessanteBegegnungsangebote zwischen Men-schen und Gemeinschaften verschiede-ner religiöser Traditionen stattfinden. Alsökumenische Gemeinschaft mit interreli-giöser Ausrichtung sind wir an verschie-denen Orten daran beteiligt. Die Wocheist ein Angebot, damit wir in unserer im-mer multireligiöseren Gesellschaft lernen,miteinander und nicht nur nebeneinanderzu leben, uns gegenseitig kennen zu ler-nen und Respekt und Vertrauen aufzu-bauen. Ab Herbst werden die regionalenVeranstaltungen im Internet aufgelistet.Falls Sie dieses nicht haben, können Sieauch bei uns die Veranstaltungen in IhrerRegion nachfragen.

www.woche-der-religionen.ch

Bild: Alma Haunreiter

ImpressumHerausgeber:Katharina-WerkHoleestr. 123, CH-4015 BaselTelefon: 0041-(0)61-307-23-23Mail: [email protected]:Heidi RudolfLayout:Achim RuhnauDruck:Hornberger Druck GmbHBelchenstrasse 879689 Maulburg

VoranzeigeSonntag, 18. Januar 2015, 10-17 Uhr«Aufwachsen mit und inverschiedenen Kulturen undReligionen»Ein Seminartag in Basel, gestaltet vomKatharina-Werk und von mission 21.Details folgen in Nr. 3 von katharinalive, oder Sie können den Flyer bei unsbestellen.

Bild: Franz Pfluegl Bild: Fernblick

Pia Gyger hat unsere Gemeinschaftvisionär geprägt, indem sie unsereSpiritualität erneuerte, neue Formenvon Mitgliedschaft ermöglichte und dieinterreligiöse Ausrichtung in die Wegeleitete.Sie hatte eine Botschaft an uns. Diesebewegt unsere Herzen und ermutigtuns zu unserem Engagement fürMenschheit und Welt.

In tiefer Dankbarkeithaben wir Abschiedgenommen von

Pia Gyger2.11.1940 – 14.7.2014

Bild: ktw

Bild: Fernblick