AUSLANDSSEMESTER – ERFAHRUNGSBERICHT · die auch möbliert waren. Es gelang uns nach mehreren...

11
AUSLANDSSEMESTER – ERFAHRUNGSBERICHT Sommersemester 2016 Universidad Complutense de Madrid Escuela Universitaria de Estudios Empresariales Avenida de Islas Filipinas 3 28003 Madrid Einverständnisverklärung: Hiermit erkläre ich mein Einverständnis über die Weitergabe meines Namens, meiner Email-Adresse und meines Erfahrungsberichtes an potentielle Interessenten sowie die Weitergabe des Erfahrungsberichts in anonymisierter Form zum Download von der FK 14-Hompage

Transcript of AUSLANDSSEMESTER – ERFAHRUNGSBERICHT · die auch möbliert waren. Es gelang uns nach mehreren...

Page 1: AUSLANDSSEMESTER – ERFAHRUNGSBERICHT · die auch möbliert waren. Es gelang uns nach mehreren Wochen eine adäquate Wohnung zu finden, jedoch war diese relativ teuer. Ich erfuhr

AUSLANDSSEMESTER – ERFAHRUNGSBERICHT

Sommersemester 2016

Universidad Complutense de Madrid

Escuela Universitaria de Estudios Empresariales

Avenida de Islas Filipinas 3

28003 Madrid

Einverständnisverklärung:

Hiermit erkläre ich mein Einverständnis über die Weitergabe meines Namens, meiner Email-Adresse und

meines Erfahrungsberichtes an potentielle Interessenten sowie die Weitergabe des Erfahrungsberichts in

anonymisierter Form zum Download von der FK 14-Hompage

Page 2: AUSLANDSSEMESTER – ERFAHRUNGSBERICHT · die auch möbliert waren. Es gelang uns nach mehreren Wochen eine adäquate Wohnung zu finden, jedoch war diese relativ teuer. Ich erfuhr

1.) Tipps zu Vorbereitungen

Anreise & Gepäck

Die Anreise nach Madrid gestaltet sich relativ einfach. Verschiedene Airlines wie IBERIA,

Aireuropa sowie Lufthansa bieten täglich Flüge zu unterschiedlichen Zeiten an. Ein

einfacher Flug von München nach Madrid kostet um die 80 – 100 €. Gepäck von 23 kg

sowie ein Handgepäck sind bei den meisten Fluglinien mit inbegriffen. Man kann aber auch

Zusatzgepäck für 30 € hinzubuchen. Ich bin Ende Januar hingeflogen und Anfang Juni

wieder zurück. Daraufhin im Juni noch zweimal, weil ich noch zwei Prüfungen zu schreiben

hatte. Im Schnitt bezahlte ich für Hin – und Rückflug 150 €.

Sprachkurs

Der Sprachkurs, welcher vor Beginn des Semesters von der Universität angeboten wird, ist

kostenlos. Zuvor muss man einen Sprachtest absolvieren und wird dann in die Gruppe mit

den entsprechenden Sprachkenntnissen eingeteilt. Der Sprachkurs begann am 1. Februar

und dauerte zwei Wochen. Man konnte schon einiges mitnehmen, wobei ich am tollsten

fand, dass man andere Erasmus Studenten kennenlernen konnte. Der Sprachkurs fand an

der Philologie Fakultät der Complutense statt (Ciudad Universitaria). Während des

Kurses durfte man einmal fehlen und erhielt nach Beendigung des Kurses ein Zertifikat

über das Sprachniveau. Hierzu musste man keine Prüfung ablegen. Während des

Semester wurde ebenso ein Sprachkurs angeboten, der jedoch um die 300 € kostete und

drei Tage die Woche stattfand. Nach dem Sprachkurs erhielt man nach Absolvieren einer

Prüfung sowie 70% Anwesenheit vier Credits. Diese können aber an der Hochschule

München nicht angerechnet werden.

BaföG

Ich beantragte vor Beginn des Auslandssemester BaföG bei dem zuständigen BaföG Amt in

Heidelberg. Der Antrag war vergleichbar mit einem „normalen“ BaföG Antrag und die

Bearbeitung verlief relativ schnell und reibungslos. Außerdem erhielt ich um die 100 € mehr

im Ausland. Daher empfehle ich jedem, dieses zu beantragen.

Versicherung

Ich habe keine weitere spezielle Versicherung abgeschlossen, da in meiner sowieso schon

ein halbes Jahr Auslandsaufenthalt mitinbegriffen ist. Das sollte aber jeder selbst

Page 3: AUSLANDSSEMESTER – ERFAHRUNGSBERICHT · die auch möbliert waren. Es gelang uns nach mehreren Wochen eine adäquate Wohnung zu finden, jedoch war diese relativ teuer. Ich erfuhr

herausfinden, denn es besteht die Pflicht, versichert zu sein. Eine günstige

Auslandssversicherung gibt es z.B. bei der Debeka.

Wohnungssuche

Die Wohnungssuche gestaltete sich bei mir sehr schwierig, da ich einerseits in der Nähe

von der Universität wohnen wollte, um sie mit einer Metrolinie oder zu Fuß leicht zu

erreichen und andererseits eine ruhige Lage wollte. Wir suchten Wohnungen über Airbnb,

die auch möbliert waren. Es gelang uns nach mehreren Wochen eine adäquate Wohnung

zu finden, jedoch war diese relativ teuer. Ich erfuhr von anderen Erasmus Studenten, dass

sie relativ schnell WG - Zimmer finden konnten. Man kann z.B. auch erst mal in ein Hostal /

eine Pension gehen, um dann an der Universität einen Aushang für Wohnungssuche zu

machen. Ich denke, dass man relativ schnell ein WG - Zimmer bekommen kann.

Wichtige Dokumente

– Personalausweis und Kopien, wovon man eine mitnehmen kann, da man z.B. beim

Nutzen der Kreditkarte auch den Personalausweis vorzeigen muss

– Reisepass, den man am besten immer zu Hause im Safe lässt

– Führerschein, da man relativ günstig (ca. 30 €/Tag) ein Auto mieten kann, um die

Umgebung zu erkunden

– Krankenversichertenkarte

– Dokumente für die Universität (Learning Agreement, Changes during Mobility,

Document of arrival & departure, etc.)

– Passfotos

2.) Information zu Stadt/Land

Allgemeine Daten

Die Metropolregion Madrid zählt mit etwa sieben Millionen Einwohnern zu den größten

Metropolen Europas. Madrid ist mit rund 3,2 Millionen Einwohnern nach London und Berlin

die drittgrößte Stadt der Europäischen Union und die größte Stadt Südeuropas. Madrid ist

seit Jahrhunderten der geographische, politische und kulturelle Mittelpunkt Spaniens und

der Sitz der spanischen Regierung. Hier residieren auch der König, ein katholischer

Erzbischof sowie wichtige Verwaltungs- und Militärbehörden. Als Handels- und

Finanzzentrum hat die Stadt nationale und internationale Bedeutung. In Madrid befinden

sich sechs öffentliche Universitäten sowie verschiedene andere Hochschulen, Theater,

Museen und Kultureinrichtungen. Die Einwohner Madrids nennt man „Madrilenen“.

Page 4: AUSLANDSSEMESTER – ERFAHRUNGSBERICHT · die auch möbliert waren. Es gelang uns nach mehreren Wochen eine adäquate Wohnung zu finden, jedoch war diese relativ teuer. Ich erfuhr

Kultur & Sehenswürdigkeiten

Man kann in Madrid sehr viel Kulturelles entdecken. Angefangen von den ganzen

Museen für Kunst wie Prado, Reina Sofia oder Thyssen-Bornemisza bis hin zu

naturwissenschaftlichen Museen wie Museo de Ciencia und Museo de America gibt es

noch Unmengen an anderen Museen oder auch Klöstern wie Monasterio de Encarnación,

welches mir persönlich am besten gefallen hat, zu sehen. Man kann sich bei schönem

Wetter in die Parks begeben (Parque Oeste, Retiro, Jardin Botanico), welche wunderschön

sind und zum Ausruhen einladen. Ebenso sind die zahlreichen Cafés einen Besuch wert.

Bei dem Museo de Romanticismo gibt es ein kleines Café im Innenhof, in welches ich mich

verliebt habe. Man sollte auf jeden Fall auch den Palacio Real, Plaza Major sowie Puerta

del Sol gesehen haben. Ich habe mir z.B. auch ein Musical angesehen (El rey de leones)

oder habe eine Flamenco – Show besucht. Beides war sehr interessant und auch

emotional. Ausgehen kann man in Madrid eigentlich jeden Tag. Vor allem die vielen Bars in

Malasana, Chueca oder Moncloa (Univiertel) laden zu dem ein oder anderen Getränk ein.

In den Restaurants sollte man auf jeden Fall alle möglichen Tapas ausprobieren. Ansonsten

gibt es auch viele ausländische Restaurants, z.B. auf der Calle Princessa (Maiia Thai) oder

Fridays mit leckeren Burgern. Verhungern wird man in Madrid auf jeden Fall nicht.

Wetter

Leider war das Wetter fast während meines gesamten Aufenthalts sehr kalt, regnerisch und

windig. Nur in den letzten drei Maiwochen gab es schönes Wetter. Daher war ich ein wenig

enttäuscht, da ich in Madrid deutlich besseres Wetter erwartet hätte. Als wir im Januar

ankamen war es wärmer als im März oder April. Das war schon sehr eigenartig. Als ich

Madrilener danach fragte, meinten sie, sie hätten solch ein Wetter auch noch nie erlebt.

Ausflugsziele

Wenn man dann mal mit den tollen Sehenswürdigkeiten fertig ist, kann man in das Umland

fahren. Ich empfehle auf jeden Fall, warme Tage auszusuchen, da es im Umland immer

kälter ist als in Madrid, weil die meisten Städte in den Bergen liegen. Hierzu gehört z.B.

Toledo. Diese Stadt besuchte ich Ende Februar und es gab einen Schneeregen. Daher

konnte ich sie nicht allzu sehr genießen, sie ist dennoch wunderschön. In Toledo kann man

den Mix der Religionen gut beobachten. Mich erinnnerte Toledo ein wenig an Andalusien.

Dann gibt es auch Segovia zusehen. Das ist ein weiteres kleines Städtchen mit einem

unglaublich gut erhaltenen Aquädukt sowie einem Schloss mit Museum. Außerdem kann

man in Segovia einen leckeren Lammbraten essen, welches die Spezialität dort ist.

Segovia war mein Favorit von allen Städtchen um Madrid. Alcala ist ein anderes

Städtchen, welches eine berühmte Universität sowie einige andere Sehenswürdigkeiten

Page 5: AUSLANDSSEMESTER – ERFAHRUNGSBERICHT · die auch möbliert waren. Es gelang uns nach mehreren Wochen eine adäquate Wohnung zu finden, jedoch war diese relativ teuer. Ich erfuhr

besitzt. In Alcala kann man auch gut shoppen gehen. In Aranjuez gibt es ebenso ein

Schloss mit riesengroßem Park sowie einen kleinen Zug (tren pequeno), der einen durch

die ganze Stadt führt. Das muss man unbedingt gemacht haben. Wer ein paar Tage Zeit

findet und das nötige „Kleingeld“ besitzt, sollte unbedingt nach Valencia oder Alicante.

Diese zwei am Meer gelegenen Städte sind wunderschön und sehr gut zu erreichen. Von

Madrid aus kommt man in 2 ½ h nach Alicante. Nach Valencia benötigt man sogar nur 2

h mit dem Schnellzug AVE. Man fährt von Pinar de Chamartin aus und meiner Meinung

nach ist es sowohl günstiger als auch komfortabler als mit dem Flugzeug.

3.) Vor Ort

a) Informationen zur Wohnungssuche

Unterkunft

Ich hatte eine Wohnung über Airbnb und diese war relativ teuer. Meine erste Wohnung war

im Torre de Madrid. Dieser ist direkt an der Plaza de Espana. Demensprechend war auch

der Lärmpegel. Die Wohnung war zwar relativ gut isoliert, aber Baulärm konnte man

trotzdem nicht ausblenden. Obwohl die Wohnung als luxuriös beworben wurde, ließen die

Fenster Wind durch, die Fliesen im Bad waren unten drunter hohl, etc. Madrid bzw.

Spanien hat eine andere Auffassung von Qualität wie Deutschland. Die zweite Wohnung

lag im Viertel Chambari, ganz in der Nähe von der Universität. Leider war diese sehr

hellhörig, sodass man fast die Gespräche der Nachbarn fast bis ins Detail hören konnte.

Sowohl kostentechnisch sehr hoch als auch qualitätsmäßig sehr niedrig. Ich war auch in

Wohnungen von anderen Erasmus Studenten. Die zahlten deutlich weniger, dafür waren

sie ab vom Schuss, hatten winzige Zimmer und es war unerträglich heiß.

Telefon/Internet

Internet war bei mir in den Wohnungen immer mit inbegriffen. Telefonieren ist dank dem EU

Abkommen relativ günstig. Ich hatte eine Simkarte von Orange und habe im Monat ca. 10

€ gebraucht. Darin war Internet schon enthalten. Man kann dann zu anderen Orange

Kunden kostenlos telefonieren und hat die erste Woche auch die Möglichkeit alle

anderen Nummern kostenlos anzurufen. Es kommt wohl auf die Simkarte und den Tarif

an, den man sich holt.

Bankkonto

Ich habe in Madrid kein Konto eröffnet. Ich besitze schon seit Jahren eine Kreditkarte von

der DKB. Mit dieser kann man weltweit kostenlos Geld abheben. Ansonsten kann man auch

an der ein oder anderen Stelle mit der EC Karte bezahlen, wobei Kreditkarten beliebter

Page 6: AUSLANDSSEMESTER – ERFAHRUNGSBERICHT · die auch möbliert waren. Es gelang uns nach mehreren Wochen eine adäquate Wohnung zu finden, jedoch war diese relativ teuer. Ich erfuhr

sind.

Sport-/Freizeitmöglichkeiten

Ich war im ersten Monat in der Bodyfactory an der Plaza de Espana angemeldet. Das

kostete monatlich um die 20€, wobei man bei der Anmeldung nochmal genauso viel

bezahlen musste. Hier wurden von morgens bis abends diverse Kurse angeboten

(Spinning, BodyPump, Yoga, Personal Defense Training, etc.). Leider war das

Fitnesscenter zu fast jeder Uhrzeit maßlos überfüllt. Da ich dann sowieso umgezogen bin,

wollte ich Crossfit & Boxen machen. Leider war dies sehr teuer. Es kostet um die 70€ im

Monat, wenn man 3 mal pro Woche trainieren will. Außerdem hätte man auch Ausrüstung

für mehrere 100€ gebraucht. Das war es mir dann doch nicht wert. Leider weiß ich nichts

bezüglich dem Sportangebot an der Fakultät. Aber ganz in der Nähe der Fakultät befindet

sich ein riesengroßes Fitnesscenter mit Schwimmbad (GoFit).

Verkehrsanbindung

Madrid verfügt über ein sehr gut ausgebautes Metro-Streckennetz. Außerdem fahren auch

Busse. Vor allem Nachtbusse sind von Vorteil, da zwischen 1.30 – 6 Uhr keine Metro fährt.

Zur Uni bin ich von der ersten Wohnung aus mit dem Bus der Linie 2 gefahren. Von der

zweiten Wohnung aus bin ich zu Fuß gelaufen. Es gibt für junge Leute bis 26 Jahren ein

Monatsabo bei der Metro. Dieses kostet 20€.

Einkaufsmöglichkeiten

Eines der Dinge, die man in Madrid sehr gut tun kann ist Einkaufen. Nicht nur weil die

Geschäfte täglich bis in die Nacht hinein geöffnet sind, sondern da z.B. Klamotten sehr

günstig sind. Auf der Gran Via gibt es diverse Läden wie Primark, Mango, Real Madrid

Fanshop, etc. Da ist wortwörtlich für jeden etwas geboten. Und egal wo man wohnt, es gibt

immer einen Supersol, Dia, Carrefour oder Sonstiges in der Nähe, die bis 21/22 Uhr

geöffnet sind.

b) Informationen zur Uni

Semesterzeiten

Mein Sommersemester begann am 11. Februar und endete am 31. Mai. Meine Prüfungen

waren am 31.Mai, 14. Juni und 21. Juni. Die letzte Prüfung der Fakultät fand am 24. Juni

statt.

Campus

Der Großteil der Campi der Universität befindet sich in der Ciudad Universitaria in Moncloa.

Page 7: AUSLANDSSEMESTER – ERFAHRUNGSBERICHT · die auch möbliert waren. Es gelang uns nach mehreren Wochen eine adäquate Wohnung zu finden, jedoch war diese relativ teuer. Ich erfuhr

Leider ist die Tourismus Fakultät nicht dort, wo das ganze Studentenleben stattfindet,

sondern in der Avenida de Islas Filipinas. Es ist eine kleine Fakultät, in der auch Wirtschaft

mit dabei ist. Die Fakultät besitzt eine Cafeteria im Untergeschoss, einige Computerräume

und eine Bibliothek. Direkt nebenan befindet sich das Cafe Rodilla, in dem man leckere

Sandwiches, Kaffee und Kuchen kaufen kann.

Erasmusbüro/Einführung

Die Dame vom Erasmusbüro, die für die Incomings zuständig ist, spricht leider kein Wort

Englisch. Daher kann es am Anfang für den ein oder anderen schwierig werden, sich zu

verständigen. Dafür gibt es einen jungen Herren, der sich auch mal erbarmt, Englisch zu

sprechen, wenn es gar nicht anders geht. Die Einführungsveranstaltung fand kurz vor

Semesterbeginn statt und es wurde alles Wichtige in Kürze erklärt.

Qualität der Vorlesungen und Prüfungen

In den ersten beiden Wochen des Semesters hatten wir die Möglichkeit, uns die Kurse erst

einmal anzusehen, bevor wir uns entscheiden mussten, welchen Kurs wir belegen wollen.

Allderdings haben die Dozenten schon bei der 2. oder 3. Vorlesung Referate oder

Gruppenarbeiten vergeben. Daher musste man sich trotzdem zügig entscheiden. Ich

entschied nach Sympathie. Ich belegte einen Kurs auf Englisch und die anderen vier auf

Spanisch. Die Dozenten sind leider nicht allzu sehr an Erasmus Studenten interessiert. Die

meisten von ihnen halten ihre Vorlesung in demselben Tempo – egal ob mit oder ohne

Erasmus Studenten. Ich belegte folgende Kurse:

1. ) Politica de productos y servicios

Diese Vorlesung war auf Englisch und behandelte große Teile von Marketing und auch

psychologische Aspekte der Kaufentscheidung. Ich persönlich fand diese Vorlesung am

Interessantesten, da der Professor sie möglichst abwechslungsreich gestaltete. Die

Anwesenheit wurde zwar nicht geprüft, jedoch musste man ein mal pro Woche einen

einseitigen Aufsatz abgeben. Diesen durfte man aber auch während der Vorlesung

vorbereiten bzw. schreiben. Zum Ende des Semesters musste man ein Referat über eine

Marke halten. Die Prüfung bestand aus 15 Multiple Choice Fragen und war relativ gut

machbar, wenn man sich das Skript zuvor 1-2 mal durchgelesen hatte.

2.) Sostenebilidad, Turismo y Medio Ambiente

Diese Vorlesung war auf Spanisch und behandelte wie der Name schon sagt Tourismus im

Zusammenhang mit Nachhaltigkeit und Umwelt. Die Stunden waren teilweise sehr trocken,

da der Professor viel erzählte oder Studenten reden ließ. Er wollte, dass alle viel

mitmachen. Aber mit so wenig Spanischkenntnissen ist es sehr schwierig, sich an einer

Page 8: AUSLANDSSEMESTER – ERFAHRUNGSBERICHT · die auch möbliert waren. Es gelang uns nach mehreren Wochen eine adäquate Wohnung zu finden, jedoch war diese relativ teuer. Ich erfuhr

Diskussion zu beteiligen. Dieses Fach war ohne Prüfung. Jedoch musste man während des

Semesters so viele Dinge schreiben (wissenschaftliche Arbeiten) und Gruppenarbeiten

sowie Präsentationen vorbereiten, dass ich zeitweise dachte, ich würde es gar nicht

schaffen. Der Professor war aber relativ fair und ich bestand das Fach mit einer guten

Note.

3.) Psicologia del Turismo Social

Dieses Fach war das Langweilste, das ich belegt habe. Es ging um Psychologie im

Tourismusbereich, aber die gesamte Vorlesung wurde von der Professorin in einer Tonlage

gehalten, dass man einfach nicht zuhören konnte. Außerdem war sie auch sehr schwer zu

verstehen. Wir mussten während des Semesters nicht anwesend sein, dafür aber immer

praktische Dinge während der Vorlesung in der Gruppe machen. Daher war es sinnvoll, so

oft wie möglich da zu sein. Ein paar Aufsätze musste man auch daheim schreiben. Am

Ende stand natürlich noch eine Gruppenarbeit mit einer Präsentation an. Ich denke, dass

die Professorin so ziemlich nach Sympathie bewertet hat. Aber machbar ist das Fach

allemal.

4.) Direccion financiera de empresas turisticas

Dieses Fach war vergleichbar mit Finanzmathematik. Am Anfang war es relativ einfach,

doch mit der Zeit wurde es relativ schwer. Daher war auch außer mir sonst kein

Erasmusstudent in diesem Fach. Wenn man gut in Finanzmathematik ist und Spaß daran

hat, kann man dieses Fach schon belegen. Aber aufgrund der fehlenden Fachterminologie,

kann es einen schon zum Verzweifeln bringen. Außerdem mussten wir jede Woche die

neue Lektion selbst lesen und auch einen Test ablegen. Während der Vorlesung erklärte

die Professorin kaum etwas und jeder rechnete für sich. Dementsprechend schwer war

dann auch die Prüfung. Die Professorin setzte zwei Termine an. Bei dem ersten Termine

durfte man die Unterlagen mitnehmen, bei dem zweiten nicht. Daher rate ich, den ersten

Termin wahrzunehmen.

5.) Gestion de eventos turisticos

Das war so ziemlich das schlimmste Fach für mich. Wie der Name erahnen lässt geht es

um Eventmanagement. Der Professor sprach in solch einer Schnelligkeit und nuschelnd,

dass man als Erasmus Student kaum Chancen hatte, auch nur die Hälfte zu verstehen.

Außerdem sollten wir ein Event planen, welches am Schluss aufgrund fehlender

Finanzmittel doch nicht stattfinden konnte. Das war natürlich total demotivierend. Die

Anwesenheit wurde bewertet sowie die Gruppenarbeit. Das größte Gewicht hat jedoch die

Prüfung, welche mit 50% zur Gesamtnote beiträgt und auch wenn man in den anderen

Page 9: AUSLANDSSEMESTER – ERFAHRUNGSBERICHT · die auch möbliert waren. Es gelang uns nach mehreren Wochen eine adäquate Wohnung zu finden, jedoch war diese relativ teuer. Ich erfuhr

Teilen relativ gut war, kann man aufgrund der Prüfung durchfallen. Die Prüfung beinhaltete

20 Multiple Choice Fragen, die sehr in das Detail gingen. Ich habe das Skript zweimal

durchgelesen und war in fast allen Vorlesungen. Trotzdem gelang es mir nicht, die Prüfung

zu bestehen. Daher empfehle ich dieses Fach nicht zu belegen.

c) Integration und Kontakte

Einheimische

Ich persönlich war zutiefst enttäuscht von den Madrilenern. Ich war schon in vielen anderen

spanischen Städten und Orten, aber so etwas habe ich noch nie erlebt. Die Madrilener sind

sehr verschlossen, unfreundlich und desinteressiert an Ausländern. Ich habe im gesamten

Zeitraum nur eine spanische Freundin für mich gewinnen können. Ich bin ein sehr

kommunikativer Mensch, der nicht mal am anderen Ende der Welt Probleme hatte,

Kontakte zu knüpfen. Doch Madrid hat sogar mich besiegt. Ich denke, dass die Madrilener

einfach zu gestresst sind und eher unter sich bleiben, da sie die wenige kostbare Zeit, die

zur Verfügung bleibt mit Ihresgleichen verbringen wollen. Ich kann es auch ein wenig

verstehen, trotzdem finde ich es schade, dass solch eine Metropole so ein Bild bei mir

hinterlassen hat.

Austauschstudierende

In den ersten zwei Wochen während des Sprachkurses lernt man unheimlich viele

Austauschstudierende kennen. Die meisten stammen aus Italien, Deutschland, Frankreich,

etc. Den Salsaunterricht habe ich auch ausprobiert. Dort lernte ich aber keine anderen

Erasmus Studenten kennen. Ich fand hierfür das Integration Dinner, welches von der

Studentenvereinigung ESN veranstaltet wurde viel hilfreicher. Der Kontakt zu anderen

Erasmus Studenten blieb das ganze Semester über erhalten. Ohne die hätte ich wohl nicht

überlebt, da man zu Einheimischen schwer Kontakt knüpfen kann.

d) Allgemeines Fazit

Ich konnte meine Sprachkenntnisse von A2 auf B2 verbessern, obwohl ich kaum Kontakt zu

Einheimischen hatte. Anscheinend helfen die Vorlesungen und das viele Schreiben auch

einiges. Außerdem muss man ja tagtäglich Konversation führen.

Ich kann Madrid leider nicht weiter empfehlen, da es überhaupt nicht so war wie ich es mir

vorgestellt hatte. Natürlich ist Madrid eine tolle Stadt, in der man vieles sehen kann.

Trotzdem fand ich das Leben dort sehr anstrengend, weil es einfach unheimlich groß, laut

und trubelig ist. Außerdem war ich sehr von den Madrilenern enttäuscht, da ich sie als viel

Page 10: AUSLANDSSEMESTER – ERFAHRUNGSBERICHT · die auch möbliert waren. Es gelang uns nach mehreren Wochen eine adäquate Wohnung zu finden, jedoch war diese relativ teuer. Ich erfuhr

offener und interessierter eingeschätzt hätte. Trotzdem bin ich froh, dass ich das

Auslandssemester zu Ende gebracht habe, weil ich denke, dass die Complutense eine

weltweit hoch angesehen Universität ist. Außerdem konnte ich meine Sprachkenntnisse

deutlich verbessern und weiß jetzt zumindest wo ich nicht leben will...

4.) Bilder über Partneruniversität, Stadt und Land

Page 11: AUSLANDSSEMESTER – ERFAHRUNGSBERICHT · die auch möbliert waren. Es gelang uns nach mehreren Wochen eine adäquate Wohnung zu finden, jedoch war diese relativ teuer. Ich erfuhr