Aussaat und Bestandesführung insbesondere N- Düngung + … · 2017-12-08 · Aussaat und...
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RAPOOL-Fachtagungen
Aktuelle Sortenempfehlung 2015
Nadine Wellmann
Aussaat und Bestandesführung insbesondere N-Düngung + Düngeverordnung + Dormanz
Ludger AlpmannProduktmanager Deutsche Saatveredelung
Ernterückstände - Wertvoll auf dem Acker…
Bodenbearbeitung vor Raps
Produktionstechnische Maßnahmen• Vorbedingungen Ernte
• Häckselqualität, Strohverteilung, Strohlänge
Häckselqualität und Strohverteilung
Strohverteilung
Häckselqualität
Stroheinarbeitung und räumliche Verteilung im Bearbeitungshorizont
TIPP
Nach Anwendung der Düngeverordnung
Stroh der Vorfrucht abfahren.
Aussaat…
Saatbett geht vor Saatzeit
Frühsaaten sind besser als Spätsaaten
Vitalität ist abhängig vom Wassergehalt, vom Sauerstoffanteil und der Bodentemperatur im Boden
Licht, Temperatur und Wasser beeinflussen den Ertrag
SaatterminWinterhärteTM - ZuwachsKrankheitsauftretenSchädlingsauftretenLagerReifeterminErnteterminQualität (Ölgehalt)
Auswirkungen auf...
Quelle: Alpmann/DSV
Temperatursummen...
Temperatursummen in °C von der Aussaat des Rapses bis…
Aussaat
31.12.
Schossen Knospe Blühbeginn Blühende Ernte
955 1116 1174 1328 1691 2641
Quelle: DWD 15 jähriges Mittel 1992 – 2007 Temp. Summen >0°C -35 StationenDie Streuung der Temp. Werte zur Ernte beträgt ca. 300°C
Quelle: DWD/Alpmann/DSV
0
100
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1400W
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Frühsaaten ab 12. Aug. möglich
Mittlere Saattermine 15 - 25. Aug.
Spätsaaten 25. Aug - 5 Sept.
Referenzorte
Temperatursummen Aussaat des Rapses bis 31. 12 des Jahres (Mittel 1992 - 2007)
Temp. Summe > 0°C
Quelle: DWD 2008 ergänzt Alpmann
Aussaatdaten
Empfehlung:
10. August – 5. Sept
Aussaatziel: 35 – 55 Körner/m²
Feldaufgang: > 80%
Saattiefe: 1 cm (feucht) – 3-cm (trocken)
Bodenbearbeitung je nach Witterung- Normale Bodenfeuchte -
Es geht fast alles !
Faktoren für die Tiefe der Bearbeitung (ab 12/15 cm)
• Vorfrucht
• Strohanfall (je to. Stroh 2 cm
Bearbeitungstiefe)
• Lockerungsbedürftigkeit
• Bodenart, Spuren/Verdichtungen
unterfahren
• Flexible Intensität
Bodenbearbeitung je nach Witterung- Zu feucht, nass -
Es geht fast nichts!Der Pflug hat Vorteile…
wenn konservierend dann…Mehrfache, nur flache Bearbeitung (bei schweren
Böden)tiefe Bearbeitung max bis ca. 15-20 cm
• schmale Werkzeuge auf lehmigen Böden• Doppelherzschare auf sandig-schluffigen Böden
• Nachläufer u. Rückverfestigung weglassen !!!!!!!
Weniger ist mehr !!!!!!!Saatbett geht vor Saatzeit!!!!!!!
Bodenbearbeitung je nach Witterung- Trocken -
Es geht fast nichts!Mulchen und liegenlassen (bis zur Saat oder
Regenereignis)
Drillnahes Vorarbeiten - Restfeuchte nutzen!
Zweimal tief grubbern, sofort einsäen und verfestigen.
Max. Zeit zwischen Öffnen des Bodens und Einsaat mit Rückverfestigung 20 Min.Niederschläge vor der Saat sofort einarbeiten und so
konservieren.Faktoren für die Tiefe der Bearbeitung
• sofort nach der Ernte: flacher Stoppelsturz 1-2 cm (Mulchen)
• Strohmenge je to Stroh 2 cm• Bodenart : Ton flach 6-12 cm – Sand tief 14 – 20 cm• Bei zu erwartender weiterer Trockenheit
getrennte und sichere Rückverfestigung vornehmen.
Schwer und Trocken – Zeitnahe Bodenbearbeitung Aussaat + Rückverfestigung!
Stoppelbearbeitung der Vorfrucht (Gerste/Weizen)Extrem flacher Stoppelsturz direkt nach
Vorfruchternte (evt. mulchen)
Kalium und Phosphatgaben düngen und später mit der Saatbettbereitung einarbeiten
Sollte Niederschlag > 5mm fallen sofort einarbeiten und konservieren. (je mm 1-2 cm tief) mit leichter Rückverfestigung.
Saatbettbereitung
Zeitnah zur Aussaat vorarbeiten (max 1. Std.)
So tief wie möglich direkt vor der Saat
Drillmaschine mit langsamer Fahrgeschwindigkeit arbeiten lassen
Andruckrollen verwenden
Sofortiges Anwalzen in einem 2. Arbeitsgang
Kenngrößen der Bodenbearbeitung
Ziel: Ein für Wasser, Wurzel und Sauerstoff
nach unten offenes, abgesetztes und gut
rückverfestigtes Saatbett
Grubbern bei Trockenheit (sofortige Rückverfestigung)
Pflügen bei Wasserüberschuß (ohne
Rückverfestigung)
(Pflugfurche kann 50 mm Wasser verdauen/kosten)
Düngung bei Trockenheit
Herbst
• Kalium und evt. Phosphat einarbeiten (auch org. möglich)
(Stripe-till Verfahren mit tief abgelegten Düngerdepots sind bei Trockenheit sehr erfolgreich)• Bor muß früh an der Wurzel verfügbar sein
200 g. Bor /ha im Herbst mit viel Wasser oder/und nachfolgendem Niederschlag zur Anwaschung an die Wurzel empfohlen
Herausforderungen im Raps durch die Novellierung der Düngeverordnung
1.Hocherträge > 5 t im Raps nur noch schwer möglich
2.N-Saldo von 50 kg/ha im dreijährigen Mittel (ab 2018)
3.Wasserrahmenrichtlinien (Nitrat)
Grundzüge der Novelle der DüVo in Bezug auf Raps
Grundzüge der Düngeverordnung:
N-Düngung richtet sich nach dem 3-jährigen Ø-Ertrag des Betriebes: N-Sollwert
40 dt/ha = 200 kg N45 dt/ha = 210 kg N usw.
Zu und Abschläge:
1. Verfügbarer Boden-N (0 – 90) [Nmin]
2. N aus Bodenvorrat (>4,5 % Humus)
3. N aus organischer Düngung im Vorjahr [Gesamt N, Anrechnung 10 %]
4. N-Nachlieferung der Vorfrucht
Beispielrechnung:
Dreijährig Ø-Ertrag: 50 dt/ha220 kg N/ha N-Sollwert
Zu und Abschläge:
1. Verfügbarer Boden-N - 20 kg/ha
2. N aus Bodenvorrat
3. N aus organischer - 9 kg/haDüngung im Vorjahr
4. N-Nachlieferung der Vor-frucht
Düngebedarf während der Vegetation: 191 kg N/ha
Bedarf gegen Düngeverordnung
In N-Steigerungs-versuchen der LWK SH wurde pro dtRaps-ertrag ein Aufwand von 4,5 kg N ermittelt.
Eine Abfrage unter Landwirten mit 16.000 Antworten ergab einen Aufwand pro dt von 4,6 kg N/100 kg Raps
Quelle: Berechnungen Alpmann, DSV
100
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200
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30 31 32 33 34 35 36 37 38 39 40 41 42 43 44 45 46 47 48 49 50 51 52
Sti
ckst
off
bed
arf
4,6
kg N
/dt
Kornertrag dt/ha
nach DüVonach Bedarf (Faktor 4,6)nach DüVo + Abschläge
50 dt/ha =
191 kg N
Ortsübliche N-Düngung
500 100
N-Aufnahme im Herbst
N Einsparung
N-Dgg. im Frühjahr
+-
N-Düngung nach Frischmasse (CAU Kiel)
Quelle: Rapool
� Gemeinsame Aussaat von Leguminosen mit Raps
� Ziel: 20 – 40 kg N im Herbst
Praxisbedingungen in DE?
1. Lösungsansatz: Mix Cropping
Foto: Wellmann
Foto:Kivelitz
N-Mengen im oberirdischen Material eines Winterrapsbestandes
Quelle: Merkblatt Wasserschutz LWK Niedersachsen Nr. 08/Sept. 2009; Daten des INTEX Projektes Universität Göttingen
N nach Raps
N im Bestandesabfall
Einfluss dedr Bodenbearbeitung
Quelle:AGGL Starkenburg
Warum keine Bodenbearbeitung nach Raps ?
Was ist Dormanz?
Umweltbedingungen
Dormanz (Keimruhe) beachten
Rapssaatgutmengen in 0-10 cm Tiefe als Effekt des Genotyps (hohe und niedrige Dormanz) und Bodenbearbeitung.Sofortige Stoppelbearbeitung sowie tiefe Einarbeitung durch Grundbodenbearbeitung. Winterweizen, Gerste, Rotation.
Tiefe Bodenbearbeitung und dormante Saat
Reduktion durch gering dormanteSaat ohne BearbeitungReduktion
durch gering dormanteSaat
Reduktion dormanteSaat ohne Bearbeitung
Dormanz aufheben
Raps unter Dunkelheit und Wasserstress wird dormant. Keimung im Licht ist weiterhin möglich!
Dormanz lässt sich unterbrechen durch kürzeste Lichtreize. (z.B. Photoblitz)
Je länger die Saat an der Bodenoberfläche liegt, um so geringer ist die sek. Dormanz.
2. Lösungsansatz: Grasuntersaat
Vor der Ernte: 19.07.2014 Nach der Ernte: 21.08.2014
Ergebnisse N-min unter Raps mit Grasuntersaat
ProbeTiefe in cm von
- bis
Nmin kg/ha
NO³-N kg/ha
NH4-N kg/ha
Nullparzelle 0 - 30 45 45 <1
Nullparzelle 30 - 60 25 25 <1
Summe 70 70 <1
Welsches
Weidelgras0 - 30
11 11<1
Welsches
Weidelgras30 - 60
5 5<1
Summe 16 16 <1
Tab. 1: Proben im Weizen gezogen im Sept. direkt nach Grasumbruch
ProbeTiefe in cm von
- bis
Nmin kg/ha
NO³-N kg/ha
NH4-N kg/ha
Nullparzelle 0 - 30 35 35 <1Nullparzelle 30 - 60 40 40 <1Nullparzelle 60 - 90 27 27 <1Summe 102 102 <1Welsches
Weidelgras0 - 30
22 22<1
Welsches
Weidelgras30 - 60
13 13<1
Welsches
Weidelgras60 - 90
9 9<1
Summe 44 44 <1
Tab. 2: Proben im Weizen gezogen im Dez.
Quelle: Versuche DSV
FAZIT:
Effizienter Düngen (Frischmasse-Methode im Herbst)
Stickstoff aus Mischanbau mit Leguminosen (Machbarkeit)
N-Verluste minimieren durch Grasuntersaat
Sorten mit hohem Ölgehalt nutzen (RAFFINESS, BENDER)
Definition N-Effizienz
N-Aufnahmeeffizienz
Saattermin
Wurzelentwicklung/Jugendentwicklung
Vitalität
Wurzeltyp (Hauptwurzeltyp/Verzweiger)
Saug-Druckspannung Wurzel (Hybride)
Wasserversorgung
Sorte X Umwelt (Jugendentwicklung)
N-Speichereffizienz
Sorten/Wuchstyp (Pflanzenlänge)
Kondition der Pflanze
Wasserversorgung
Volumen N-Speicher Stängel/Blatt
N-Translokationseffizienz
Größe N-Speicher
Genetisch verankertes Translokationsprogramm
Wasserversorgung
Grundgesundheit der Pflanze
N-Verwertungseffizienz und Translokation von N in der Rapspflanze bis Blühende
36.4 ± 5.8
86.0 ± 9.0
17.5 ± 1.5
89.9 ± 6.4
G5
23.8 ± 10.9
20.2 ± 2.4
Blatt-
verlust
109.7 ± 34.3
Blüten-
abwurf
41.0 ± 12.7
(31.1%)
54.1 ± 17.5
(41%)
14.6 ± 7.5
(11.1%)
(100%) 47.6 ± 3.2
RAFFINESS
Bender , der Beste in Korn- Ölertrag und Ölgehalt (BSA Höchstnoten 9/9/9)
107108
110
115 115
117
45,3 4544
0
5
10
15
20
25
30
35
40
45
50
100
102
104
106
108
110
112
114
116
118
120
2012/13 2013/14 2014/15
Kornertrag BSA Note 9 Ölertrag BSA Note 9 Ölgehalt BSA Note 9
Relativer KornertragÖlgehalt in %
Quelle: Korn-Ölerträge, Ölgehalte in der Wertprüfung 2013 – 2015 der Sorte Bender Zusammengefasster Prüfbericht BSA im Dez. 2015