Auswahl eines Lebensstilansatzes
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Auswahl eines Lebensstilansatzes
10.02.2011 Jürgen Deuschle; Marco Sonnberger
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Zentraler Anspruch der Lebensstilforschung
Lebensstilkonzepte können menschliches Verhalten besser als demographische und sozioökonomische
Variablen vorhersagen.
10.02.2011 Jürgen Deuschle; Marco Sonnberger
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Begriffsdefinition
Lebensstile kann man „[…] als raum-zeitlich strukturierte Muster der Lebensführung fassen, die von Ressourcen
(materiell und kulturell), der Familien- und Haushaltsform und den Werthaltungen abhängen“.
(Müller 1997: 376)
10.02.2011 Jürgen Deuschle; Marco Sonnberger
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Dimensionen von Lebensstilen
Strukturkontext, d. h. soziodemographische Variablen
Mentalität, d. h. Werte, Einstellungen und Präferenzen
[Performanz, d. h. Verhaltensweisen und Handlungen (ABER: Tautologiegefahr!)]
10.02.2011 Jürgen Deuschle; Marco Sonnberger
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Verschiedene Arten von Lebensstilansätzen
Holistische Ansätze
SINUS-Milieus
Euro-Socio-Styles (GfK)
Erlebnismilieus (Schulze)
Integrative Lebensführungstypologie (Otte)
Bereichsspezifische Ansätze
Konsumstile, Ernährungsstile und Mobilitätsstile (ISOE)
WELSKO-Typen (Prose/Wortmann)
Ökologische Sozialcharaktere (Buba/Globisch)
10.02.2011 Jürgen Deuschle; Marco Sonnberger
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Vorteile der integrativen Lebensführungstypologie
Bereits mehrfach quantitativ getestet und in verschiedenen Bereichen angewandt (u.a. Mobilität).
GILDED (PIK) und „Der Einfluss von Lebensstilen auf den privaten Energieverbrauch in Haushalten in Frankreich und Deutschland“ (ZIRN).
Die Erhebungsinstrumente sind veröffentlicht und frei zugänglich.
Die Typologie kann mittels eines Kurzfragebogens, der nur 10 Items umfasst, erhoben werden.
10.02.2011 Jürgen Deuschle; Marco Sonnberger
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Unklar, inwiefern die Lebensführungstypologie bei der Anwendung auf spezifische Lebensbereiche erklärungskräftig ist bisher liegen keine empirischen Ergebnisse bzgl. Energieverbrauch vor.
10.02.2011
Nachteil der integrativen Lebensführungstypologie
Jürgen Deuschle; Marco Sonnberger
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Die integrative Lebensführungstypologie
10.02.2011
Ausstattungs-niveau
gehobenKonservativ Gehobene
Liberal Gehobene Reflexive
mittel Konventionalisten Aufstiegsorientierte Hedonisten
niedrigTraditionelle
ArbeiterHeimzentrierte
Unterhaltungs-suchende
traditional / biogr. Schließung
teilmodern / biogr. Konsolidierung
modern / biogr. Offenheit
Modernität / biogr. Perspektive
Ausstattungs-niveau
gehobenKonservativ Gehobene
Liberal Gehobene Reflexive
mittel Konventionalisten Aufstiegsorientierte Hedonisten
niedrigTraditionelle
ArbeiterHeimzentrierte
Unterhaltungs-suchende
traditional / biogr. Schließung
teilmodern / biogr. Konsolidierung
modern / biogr. Offenheit
Modernität / biogr. Perspektive
Jürgen Deuschle; Marco Sonnberger
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Zusammenfassung der Typen I
Gruppe 1: Traditionelle Arbeiter + Heimzentrierte + Konventionalisten (25,4 %):Orientierung an traditionellen Werten (Sauberkeit, Sparsamkeit, Ordnung), Religiosität, schlichter Lebenswandel, gemütliches Zuhause, SPD- bzw. CDU-nah (Konventionalisten), eher älter, leben in Paarhaushalten mit Kindern bzw. in nachelterlichen Paarhaushalten, hauptsächlich Hauptschulabschluss als höchster Bildungsabschluss, Arbeiter-/Großwohnsiedlungen bzw. dörflich strukturierte Gebiete (vgl. Otte 2008: 174, 201, 203, 337).
Gruppe 2: Hedonisten + Unterhaltungssuchende (21,6 %):Viel ausgehen, das Leben in vollen Zügen genießen, Ablehnung traditioneller Werte, jung, Single-Haushalt oder bei Eltern wohnend, Wohnen in innenstadtnähe oder dörflich strukturierten Gebieten, Kneipen und Fitnessstudios, Strandurlaube, SPD- bzw. Bündnis90/Grüne-nah (vgl. Otte 2008: 176, 201, 203, 337).
Gruppe 3: Aufstiegsorientierte (23,4 %):Garten und Heimwerken, Ablehnung hedonistischer Prinzipien, hauptsächlich Abitur, eher mittleres Alter, Leben in Paarhaushalten mit Kindern oder in nachelterlichen Haushalten, Wohnen in innenstadtnahen, gehobenen Lagen oder in dörflich strukturierten Gebieten, SPD- bzw. CDU-nah, Städtereisen (vgl. Otte 2008: 175, 201, 203, 337).10.02.2011 Jürgen Deuschle; Marco Sonnberger
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Zusammenfassung der Typen II
Gruppe 4: Konservativ Gehobene (3,3 %):Orientierung an traditionellen Werten (Sauberkeit, Sparsamkeit, Ordnung), Religiosität, gehobener Lebensstandard, Ablehnung hedonistischer Prinzipien, bildungsbürgergliche Freizeitgestaltung (Oper, Kunstaustellungen, Vorträge, klassische Konzerte etc.), hauptsächlich Hochschulabschluss, eher älter, Leben in nachelterlichen Paarhaushalten der in Single-Seniorenhaushalten, Wohnen in innenstadtnahen, gehobenen Wohnlagen, Natururlaube, CDU-nah (vgl. Otte 2008: 174, 201, 203, 337).
Gruppe 5: Liberal Gehobene + Reflexive (26,3 %):Interesse an (alternativer) Kunst, gehobener Lebensstandard, Leben in Single-Haushalten, mittleres Alter (reflexive eher jünger), Selbsterfahrung, Wohnen in gehobenen Innenstadtlagen, Bildungsreisen, verhältnismäßig viele Bündnis90/Grüne- und FDP-Wähler (vgl. Otte 2008: 175 f., 201, 203, 337).
10.02.2011 Jürgen Deuschle; Marco Sonnberger
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ReferentDatum