AWO MiMag 1214 e€¦ · Demokratie ist, was du draus machst!”. Das Leben in Syrien ist die...

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WERTvoll engagiert Aus dem Inhalt: www.awo-sachsenanhalt.de Mit großem Ratgeberteil und Mitmachangeboten Das Journal der AWO Sachsen-Anhalt Aktivieren, Motivieren, Bestärken AWO Innovationen Projekte und Initiativen, die zukunftsweisend sind Berufseinstieg und Berufsorientierung bei der AWO Ausgabe 2 / 2014 WIR wollen etwas bewegen AWO Engagement- berater stellen sich vor

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WERTvoll engagiert

Aus dem Inhalt:

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Aktivieren, Motivieren, Bestärken

AWO Innovationen

Projekte und Initiativen, die zukunftsweisend sind

Berufseinstieg und Berufsorientierung bei der AWO

Ausgabe 2 / 2014

WIRwollen etwas

bewegen

AWO Engagement-berater stellen sich vor

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2 Die AWO Sachsen-Anhalt im Netz: www.awo-sachsenanhalt.de

wer das Besondere der AWO verstehen will, sollte ihre Geschichte kennen: 1919, als Deutschland nach dem Ersten Weltkrieg von Zerstörung und Massenarmut beherrscht wird, ergreift eine ungewöhnliche Frau die Initi-ative: Marie Juchacz, sozialdemokratische Abgeordnete und Frauenrechtlerin. Sie gründet die Arbeiterwohl-fahrt, um die große Not dadurch zu lindern, dass Bedürftige einander solidarisch helfen. Rasch entstehen von Freiwilligen betreute Nähstuben, preiswerte Mittagstische oder Beratungsstellen – erste Schritte auf dem Weg zu einer Organisation, die heute zu den größten Wohlfahrtsverbänden der Bundesrepublik gehört. Engage-ment ist tief in der Tradition der AWO verwurzelt. Seit ihrer Gründung gehören das Soziale und das Demokra-tische für die AWO untrennbar zueinander.

Bis heute ist vielen unbekannt, dass die AWO in der Zeit des Nationalsozialismus verboten wurde und nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges lediglich im demokratischen beziehungsweise westlichen Teil Deutschlands ihre Aktivitäten aufnehmen konnte. Bis 1990 wurde der AWO jegliches Engagement in der DDR untersagt, da die Werte des Verbandes mit dem Gesellschaftsbild einer Diktatur nicht vereinbar sind.

In diesem Heft beschreiben haupt- und ehrenamtliche Mitarbeiter, wie für sie AWO Historie und Werte erleb-bar wurden, wie sie diese heute in den Alltag mitnehmen und selber ein Stück AWO Geschichte mitgestalten. Ohne Engagement gibt es keine funktionierende Demokratie und keine lebendige Zivilgesellschaft.

Die nächste Ausgabe unserer AWO Verbandszeitschrift erscheint im Frühjahr 2015. Darin wollen wir uns aus-führlich mit unserem 25jährigen AWO Jubiläum in Sachsen-Anhalt befassen.

Wir wünschen eine schöne Zeit

Petra Grimm-Benne Wolfgang SchuthAWO Landesvorsitzende AWO Landesgeschäftsführer

AWO I AKTUELL: EDITORIAL

Liebe Leserinnen und Leser,liebe AWO Freundinnen und Freunde,

Impressum Fotoquellen: AWO Sachsen-Anhalt, fotolia.de

Um die Lesbarkeit nicht einzuschränken, wird im Journal auf die Schreibweise des großen Binnen-I sowie teilweise auf Doppelnennungen verzichtet. Die AWO bekennt sich jedoch ausdrücklich zum Ansatz des Gender-Mainstream.

Herausgeber: AWO Landesverband Sachsen-Anhalt e.V. Klausenerstraße 17 • 39112 Magdeburg

V.i.S.d.P.: Wolfgang Schuth, Landesgeschäftsführer

Redaktion: Cathleen Paech, Pressesprecherin E-Mail: [email protected]

Redaktionsteam: Jan Bartelheimer, Kerstin Berger, Tom Bruchholz, Steffen Dörre, Daniela Ferl, Malte Frye, Susanne Machill, Steffi Schünemann, Christiane Theuerkauf, Sarah Zschernitz

In dieser Ausgabe:AWO | SCHWERPUNKT: ENGAGEMENTBERATUNG

AWO Engagementberaterinnen und -berater wollen Ehrenamt

fördern und offen über „Werte“ diskutieren ................................ 3

AWO hilft syrischer Flüchtlingsfamilie in Wittenberg

bei der Integration ......................................................................... 4

Initiative „Gedenktafel Theresienstadt“ ....................................... 6

Neu zu sein bei der AWO ist nicht immer leicht ......................... 8

Projekt „Kompetenzstelle Eltern und Rechtsextremismus“ .......... 10

Schülerprojekt mit Migrantinnen und Migranten ........................ 11

Bibliothek in einer Flüchtlingsunterkunft ....................................... 11

Projekte des Landesverbandes Sachsen-Anhalt e.V. .................. 12

Nachgefragt - die AWO Ehrenamtsakademie ............................ 16

Wettbewerb „Visionäre mit Herz“ ................................................ 17

Neue Schriften und Dokumentationen ......................................... 18

AWO | VERBANDSNACHRICHTEN

Nachruf: Dr. Uwe Küster ............................................................... 19

Die Werte der AWO ..................................................................... 19

Seit an Seit! – Gesellschaft gemeinsam bewegen ..................... 20

Zuckertütenfest in der Harzer Tafel .............................................. 10

AWO Kita Goldener Gockel gewinnt Wettbewerb ................... 20

Von Gabelgarderoben und Koffertischen ................................... 21

Förderaktion „Noch viel mehr vor“ .............................................. 21

AWO | RATGEBER: BERUFSORIENTIERUNG

BFD – ein Dienst, viele Gesichter ................................................. 22

Freiwilligendienste – Schwere Entscheidung leicht(er)

gemacht .......................................................................................... 23

Patricia – Gekommen, um zu bleiben .......................................... 24

„Wake Up!“ – Hilfe zum Berufseinstieg ist gelungen ................. 24

AWO | RATGEBER: PFLEGE UND GESUNDHEIT

Neues AWO Seniorenzentrum entsteht in Leuna ....................... 25

20 Jahre AWO Seniorenzentrum Aken ....................................... 25

Pfl egebedürftig – was nun? .......................................................... 26

Zur Reform der sozialen Pfl egeversicherung ............................... 27

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AWO I SCHWERPUNKT: ENGAGEMENTBERATUNG

AWO Engagementberaterinnen und -berater wollen Ehrenamt fördern und offen über „Werte“ diskutieren

Die AWO hat landesweit im Rahmen des Projektes „Ak-tivieren. Motivieren. Bestärken. Demokratie ist, was du draus machst“ haupt- und ehrenamtliche AWO Mitar-beiter zu Engagementberatern ausgebildet. Die Berater wurden fi t gemacht für die Themen AWO Geschichte und Werte, planen und umsetzen sozialer Projekte, Umgang mit Konfl ikten, Ideen entwickeln sowie Diskriminierung erkennen und begegnen. Sie alle verfolgen gemeinsam

das Ziel, kleine und große Ideen voranzubringen, sich ge-meinsam stark zu machen und andere für das Mitmachen in der AWO zu begeistern.

Lest auf den folgenden Seiten, wer die Engagementbe-rater und -beraterinnen sind, was sie machen und wenn ihr Fragen oder Ideen habt, RUFT SIE AN. Je mehr, desto besser.

„AWO Engagementberater“ – was ist das?

Elias Steger, Projektkoordination „Aktivieren. Motivieren. Bestärken.“Telefon: 0391/6279175

Fragen zum Projekt beantworten:

Steffi Schünemann, Leitung Verband & Soziales

Telefon: 0391/6279112

Jan Bartelheimer, Leitung Sachgebiet Demokratiebildung/MigrationTelefon: 0391/6279174

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AWO I SCHWERPUNKT: ENGAGEMENTBERATUNG

AWO hilft syrischer Flüchtlingsfamilie in Wittenberg bei der Integration

Jessica Wolf, Leiterin der Beratungsstelle für Ausländer, Flüchtlinge und Spätaussiedler des AWO Keisverbandes Wittenberg e.V., sucht ehrenamtliche Alltagslotsen, um die hauptamtliche Beratungs- und Integrationstätigkeit vor Ort zu unterstützen. Entstanden ist die Projektidee im Rahmen der Fortbildungsreihe “Werteorientierte Engage-ment-Beratung der AWO” im Projekt “Aktivieren. Motivie-ren. Bestärken. Demokratie ist, was du draus machst!”.

Das Leben in Syrien ist die Hölle, jeden Tag sterben dort Menschen. Mehr als drei Millionen Syrer sind aus ihrem Land geflohen. „Endlich haben wir das Gefühl von Si-cherheit“, sagt auf Englisch die Mutter einer Familie, die mit Ehemann und den 16, 21 und 24 Jahre alten Söhnen seit kurzem in Wittenberg lebt. Ihren Namen möchten sie nicht nennen, sie haben Angst um Angehörige, die noch in Syrien sind. Die Familie lebte in Damaskus, doch das Wohnquartier wurde durch den Bürgerkrieg zerstört, wer überlebte, musste fliehen.

„Wir sind im Dezember 2012 in den Libanon geflüchtet, weil wir dort Verwandte hatten“, berichtet die Mutter. Bei der UN ließ sich die Familie als Flüchtlinge registrieren. Irgendwann kam der Anruf, ob sie nach Deutschland wollen. Nach dem Anruf dauerte es noch einmal sieben Monaten und dann musste alles ganz schnell gehen: Mit

dem Flugzeug landete die Familie in Hannover, nach zwei Wochen im Grenzdurchgangslager Friedland ging es nach Vockerode und von dort in die Lutherstadt, wo der Familie im Juli 2014 eine Wohnung zugewiesen wur-de.

Seit die Familie in Wittenberg wohnt, kümmert sich Jessica Wolf um die Flüchtlinge. Die Sozialarbeiterin leitet die Be-ratungsstelle der Arbeiterwohlfahrt (AWO) für Ausländer, Flüchtlinge und Spätaussiedler. Jessica Wolf und ehren-amtliche Alltagslotsen leisten Hilfen im Alltag, begleiten zu Ärzten und Behörden, unterstützen beim Erlernen der deutschen Sprache und vermitteln Kontakte zu Instituti-onen und Vereinen. So spielen die Jungs Fußball beim FC Grün‐Weiß Piesteritz, das fördert die Integration. „Frau Wolf unterstützte uns bei der Wohnungssuche und der Ausstattung“, freut sich die Mutter, die in Syrien als Eng-lischlehrerin arbeitete. Ihr Mann, ein Schneidermeister, musste zur Notoperation wegen der Galle in die Witten-berger Klinik, auch hier half Jessica Wolf mit Rat und Tat – nicht zuletzt als Dolmetscherin. Denn der Deutschkurs begann erst Ende Oktober des Jahres, fünf Monate nach Ankunft der Familie in Wittenberg.

„Gerade bei der Bewältigung von Sprach‐ und anderen Alltagsproblemen sind Alltagslotsen sehr wichtig“, betont

Ehrenamtliche Alltagslotsen sollen das Ankommen und die Eingewöhnung in der unbekannten Umgebung erleichtern

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AWO I SCHWERPUNKT: ENGAGEMENTBERATUNG

Jessica Wolf. „Wir sind in Deutschland sehr freundlich aufgenommen worden, wir leben in einem Land mit einer anderen Kultur und einer anderen Sprache und wollen uns schnell integrieren“, versichert die Mutter. Aufgrund der Kontakte zu Gleichaltrigen haben die Söhne schon etwas Deutsch gelernt, der Jüngste besucht eine spezielle Sprachklasse in Dessau, da er mit 16 Jahren noch der Schulpfl icht unterliegt. Die beiden anderen Söhne haben Abitur und wollen ihr in Syrien begonnenes Studium in Deutschland fortsetzen. „Wir sind in den Libanon gefl o-hen, weil wir dachten, wieder in die Heimat zurückkehren zu können“, sagt die Mutter. „Inzwischen haben wir keine Hoffnung, dass sich in absehbarer Zeit die Verhältnisse in Syrien zum Besseren wenden könnten.“

Vor allem die Söhne sehen ihre Zukunft in Deutschland. „Wir müssen mit Hilfe des AWO‐Jugendmigrationsdienstes abklären, ob das Abitur der Söhne in Deutschland aner-

kannt wird oder ein Anerkennungsjahr an einem Studi-en‐Colleg erforderlich ist“, erklärt Jessica Wolf.

Auch die Eltern wollen schnellstmöglich eine Arbeit aufnehmen, doch Grundlage dafür sind gute Deutsch-kenntnisse. Zu den Wittenbergern hat die Familie gute Kontakte, während die Söhne im Sportverein aktiv sind, besuchen die Eltern den Nachbarschaftstreff in ihrem Wohnquartier. „Solche Kontakte sowie gemeinsame Frei-zeitgestaltung sind für die Integration wichtig“, betont Jessica Wolf. Dabei können Alltagslotsen eine tragende Rolle übernehmen. Bislang haben sich drei Interessierte in der AWO‐Beratungsstelle gemeldet, weitere Ehrenamt-liche werden gesucht.

Wer Interesse hat, die Arbeit der Beratungsstelle als ehrenamtlicher Alltagslotse zu unterstützen, meldet sich bitte bei Jessica Wolf (s.o.).

Jessica WolfSozialarbeiterin in der Migrationsberatung (gesonderte Beratung und Betreuung nach dem Landesaufnahmegesetz)

Ich bin gern bei der AWO, weil… ich weiß, dass Veränderungen möglich sind.

Themen, für die Jessica zur Verfügung steht:- Migration, Integration, Flüchtlinge und fallspezifi sche Kooperation- Engagement für Flüchtlinge und Menschen mit Migrationshinter-

grund (z.B. als Alltagslotse)- Ideen zur Stärkung einer Willkommens- und Anerkennungskultur- Werte der AWO, Wofür steht die AWO?- bürgerschaftliches Engagement

Arbeiterwohlfahrt Kreisverband Wittenberg e.V.Beratungsstelle für Ausländer, Flüchtlinge und Spätaussiedler Lerchenbergstraße 6706886 Lutherstadt Wittenberg

Kontakt: Telefon: 03491/8771084 Mobil: 0172/3536510E-Mail: [email protected]: www.awo-wittenberg.de

Die Beratungsstelle für Ausländer, Flüchtlinge und Spätaussiedler des AWO Kreisverbandes in Wittenberg sucht zur ständigen Unterstützung engagierte Ehrenamtliche, um Unterstützung für Flüchtlingsfamilien als Alltagslotsen zu leisten. Dies erstreckt sich u. a. von Hilfe im Alltag, Begleitungen zu Ärzten, Institutionen und das Üben der deutschen Sprache. Alltagslotsen erhalten die Chance, ihr eigenes Wissen und Erfahrungen über das Leben in Deutschland weiter zu geben. Im Gegenzug erfahren Sie etwas über andere Kulturen und se-hen ihr eigenes Land und Leben mit anderen Augen. Dies schafft gute Integrationsbedingungen und trägt zur Etablierung einer Willkommenskultur bei. Begleitet werden sie dabei durch die Beratungsstelle.

Jessicas AWO Projekt:Alltagslotsen für Flüchtlingsfamilien

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AWO I SCHWERPUNKT: ENGAGEMENTBERATUNG

Initiative „Gedenktafel Theresienstadt“

Im Oktober 2012 gründete sich nach einer Gedenkstät-tenfahrt des Landesjugendwerkes der AWO Sachsen-An-halt e.V. nach Theresienstadt und Prag die Initiative „Ge-denktafel Theresienstadt“. Die 15 jungen Menschen der Initiative hatten die Idee, eine Gedenktafel im Kolumba-rium der Gedenkstätte anzubringen, um damit der Mag-deburger Juden zu gedenken, die bis 1945 nach Theresi-enstadt deportiert wurden.

Oberbürgermeister Dr. Trümper unterstützte die Initiative von Anfang an und hatte die Schirmherrschaft dafür über-nommen. Innerhalb eines Jahres gelang es der Initiative durch verschiedene Benefizveranstaltungen und Spen-denaufrufe, das Geld für die Gedenktafel zusammenzu-tragen. Mit einer Gedenkstunde am 18. September 2013 fand in der Gedenkstätte in Theresienstadt im Beisein des Magdeburger Oberbürgermeister und des Direktors der Gedenkstätte, Herr Dr. Jan Munk die Einweihung der Ge-denktafel mit der Aufschrift „Magdeburg gedenkt seiner jüdischen Mitbürgerinnen und Mitbürger“ statt.

Das Engagement der Initiative geht indes weiter. Zuletzt wurde Geld gesammelt und an die Aktion Stolpersteine in Magdeburg gespendet. Von diesem Geld wurde am 24. Oktober 2014 in Anwesenheit des Künstlers Gunter Demnig für das Ehepaar Dr. Michael und Thekla Lehfeldt Stolpersteine verlegt. Beide wurden am 25.11.1942 von Magdeburg nach Theresienstadt und später nach Ausch-witz deportiert, wo sie ermordet wurden.

Den Mitgliedern der Initiative ist wichtig, gerade in Zeiten, in der die Generation der Zeitzeugen von damals verschwindet, die Erinnerung an den Nationalsozialismus und an den Holocaust wach zu halten und im Rahmen

der Bildungsarbeit junge Menschen an dieses Thema he-ranzuführen, damit niemals wieder geschehen kann, was in Theresienstadt und in den Konzentrationslagern des NS-Regimes geschehen ist.

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AWO I SCHWERPUNKT: ENGAGEMENTBERATUNG

Der AWO Kreisverband Harz e.V. und das Landesjugendwerk der AWO Sach-sen-Anhalt e.V. möchten auf lokaler Ebene in Quedlinburg und Umgebung unter dem Motto „Fragen – Zuhören – Beteiligung ermöglichen“ eine dauerhafte Plattform zur Jugendpartizipation mit Einfl ussmöglichkeiten auf die Alltagspolitik einrichten.

Dabei werden junge Menschen befähigt, sich für eine demokratische, solida-rische und gerechte Gesellschaft zu engagieren und an der Gestaltung des gesellschaftlichen Lebens aktiv mitzuwirken um ihre Interessen und Rechte wahr-zunehmen. Das Projekt trägt dazu bei, jungen Menschen ihre Chancen in einem demokratischen System kontinuierlich aufzuzeigen und sie in ihren politischen Meinungen derart zu festigen, dass sie für populistische politische Parolen nicht anfällig sind. Ziel ist es, in Augenhöhe mit den politisch Verantwortlichen auf die Interessen der Kinder und Jugendlichen aufmerksam zu machen und die Sicht auf jugendrelevante Themen in politische Entscheidungsprozesse einzubringen.

Toms AWO Projekte:

Jugendpartizipation – Beteiligung von jungen Menschen (gemeinsam mit dem AWO Kreisverband Harz e.V.)

Initiative „Gedenktafel Theresienstadt“

Tom BruchholzFachbereichsleitung Jugendbildung Verbands- und Jugendbildungsreferent, Ehrenamt: stellv. Vorsitzender AWO Ortsverein Elbestadt

Ich bin gern bei der AWO, weil… die AWO und das Jugendwerk mit ihrer Geschichte und mit ihren Wer-ten sich für eine demokratische, solidarische und gerechte Gesellschaft engagieren und damit junge Menschen befähigt, an der Gestaltung des gesellschaftlichen Lebens aktiv mitzuwirken und ihre Interessen und Rechte wahrzunehmen.

Themen, für die Tom zur Verfügung steht:- Bildungsangebote für junge Menschen sowie für Multiplikatoren

der Jugend(sozial)arbeit- Jugendpolitik, Jugendarbeit, Schulsozialarbeit- Partizipationsmöglichkeiten für Kinder und Jugendliche

Landesjugendwerk der AWO Sachsen-Anhalt e.V.Schönebecker Straße 82-8439104 Magdeburg

Kontakt: Telefon: 0391/40 82 90 90Telefax: 0391/40 82 458E-Mail: [email protected]: www.AWO-Jugendwerk-LSA.deFacebook: Landesjugendwerk der AWO Sachsen-Anhalt

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AWO I SCHWERPUNKT: ENGAGEMENTBERATUNG

Neu zu sein bei der AWO ist nicht immer leicht… ob nun als ehren- oder hauptamtlich Tätige/r oder als Mitglied

In meinen ersten Tagen bei der AWO wurde ich mit den unterschiedlichsten Begriffen konfrontiert: KV, OV, LV, SGB, SPFH, Kita, APZ, APD, QM, GF, GL, EZB, EBS, MJH, Ergo, WmS, PPA, TS, ABW, EL, QMB, QB, ASD, KuJ, PuW … und irgendwann schlugen dann auch Be-griffe auf mich ein wie Solidarität, Toleranz, Freiheit, Gleichheit und Gerechtigkeit. Spätestens wenn man durch die Geschäftsstellen läuft, begegnen einem diese Wörter – festgehalten in dem Bild:

Wir bestimmen – vor unserem geschichtlichen Hinter-grund als Teil der Arbeiterbewegung durch die Werte des freiheitlich-demokratischen Sozialismus – Solidarität, Toleranz, Freiheit, Gleichheit und Gerechtigkeit.

Obwohl ich bereits ein Praktikum bei der AWO Kreisver-band Harz e.V. absolvierte und auch im Studium mich intensiv mit der AWO beschäftigen durfte (um genau zu sein mit dem Tandem-Modell der Arbeiterwohlfahrt, sprich: Qualitätsmanagement!), fiel mir die Deutung der Begriffe Solidarität. Toleranz, Freiheit, Gleichheit und Ge-

rechtigkeit eher schwer. Abhilfe verschaffte ein Seminar „Werteorientierte Engagementberatung“, das die Ge-schichte und Werte der Arbeiterwohlfahrt thematisierte.

Wussten Sie zum Beispiel, dass die AWO von einer Frau gegründet wurde und sozusagen als Tochterorganisation der SPD? Das Kinder- und Jugendheim in Harzgerode trägt den Namen dieser berühmten Persönlichkeit: „Ma-rie Juchacz“.

Begonnen hat alles 1918. Nach dem ersten Weltkrieg herrschte in Deutschland Not und Elend unter der Bevöl-kerung: Es gab kein Obdach, keine Kleidung, kein Essen. Frauen waren auf einmal verwitwet, Kinder mussten hun-gern und die übrig gebliebenen Männer waren Opfer des Krieges. Dies animierte zahlreiche Helfer und vor allem Helferinnen zur Selbsthilfe und Solidarität. Zum er-sten Mal kam der Gedanke auf, aus den verschiedenen Arbeiterbewegungen eine Wohlfahrtsorganisation zu gründen.

An dieser Stelle tritt die Na-mensgeberin des Kinder- und Jugendheims in Erscheinung: Marie Juchacz, ihres Zeichens Sozialdemokratin, Vorkämpfe-rin für das Frauenwahlrecht in Deutschland und erste parla-mentarische Rednerin (bisher hatten nur Männer die Ehre) rief im Dezember 1919 den „Hauptausschuss für Arbeiterwohlfahrt“ in der SPD ins Leben. Der erste Grundstein war gelegt. Um die Not zu lindern und weiterem Elend vorzubeugen, entstanden die ersten Dienste und Einrichtungen: Nähstuben sorgten für Kleidung, Werkstätten für Tische und Bänke, Mittagstische für eine warme Mahlzeit. Die AWO wollte die Wohlfahrts-leistungen verbessern und moderne sozialpädagogische Methoden anwenden. Dazu wurden in dieser Zeit Sozial-demokratinnen und Sozialdemokraten für soziale Berufe ausgebildet sowie soziale Rechtsansprüche gefordert.

Im Jahr 1926 wurde die AWO schließlich als Reichsspit-zenverband in der freien Wohlfahrtspflege anerkannt. 1931 unterhielt die AWO 135.000 ehrenamtliche (!) Helferinnen und Helfer in den damaligen Einrichtungen und Diensten. Sie waren unter anderem in der Kinderer-holung und Kinderschutz, in der Altenbetreuung, in der

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AWO I SCHWERPUNKT: ENGAGEMENTBERATUNG

Jugendhilfe oder in Notstandsküchen und Werkstätten tätig. Die AWO half all denjenigen, die Unterstützung be-nötigten – unabhängig von ihrer Religion und Herkunft. Bis es schließlich zu einem einschneidenden Erlebnis kam: 1933, Mitten in der Diktatur der Nazis, wurde die Arbei-terwohlfahrt verboten und anschließend aufgelöst.

Während führende Persönlichkeiten wie Marie Juchacz aus Deutschland fl üchten mussten, wurde die Hilfe der AWO im Untergrund illegal weiter geführt. So kam es,

dass die AWO 1946 in der damaligen Westzone wieder gegründet wurde, während in den sowjetisch besetzten Zonen diese Wohlfahrtsorganisation weiter abgelehnt wurde. 1949 kehrte Marie Juchacz aus Amerika – dort baute sie übrigens nebenbei eine neue AWO auf – zu-rück. Zu dieser Zeit waren 50.000 Ehrenamtliche sowie 300.000 Freunde und Mitglieder für die AWO im We-sten Deutschlands im Einsatz. 1959 waren es dann be-reits 5.000 Ortsvereine, 353 Heime, 250 Kindergärten, 4.000 Hauptamtliche sowie 70.000 Helferinnen und Helfer. Die AWO wuchs und wuchs.

Nach dem Mauerfall und der Wiedervereinigung Deutsch-lands begann der Aufbau in den neuen Bundesländern. Die AWO in Halberstadt und Quedlinburg entstanden beispielweise aus der Volkssolidarität. 1990 kam es dann schlussendlich zum Zusammenschluss der Landes- und Bezirksverbände in ganz Deutschland. Die AWO agierte nun wieder als Verbund in der Bundesrepublik. Heute ist die Arbeiterwohlfahrt in allen Bundesländern als Trägerin sozialer Aufgaben und Dienstleistungen tätig.

Sarahs AWO Projekte:

Jugendpartizipation - Beteiligung von jungen Menschen (gemeinsam mit dem Landesjugendwerk der AWO Sachsen-Anhalt e.V. – s. S. 6)

AWO Werte und Geschichte

Sarah ZschernitzHauptamt: Fachassistenz der GeschäftsführungEhrenamt: Stellv. Vorsitzende AWO Ortsverein Quedlinburg

Ich bin gern bei der AWO, weil… sie mir eine Chance gegeben hat zu wachsen.

Themen, für die Sarah zur Verfügung steht:- Engagementmöglichkeiten im AWO Kreisverband Harz e.V.

und seinen Einrichtungen, Diensten und Ortsvereinen- Strukturen des AWO Kreisverbandes

AWO Kreisverband Harz e.V.Pölkenstr. 9a06484 Quedlinburg

Kontakt: Telefon: 03946/9611-133Telefax: 03946/9611-115E-Mail: [email protected]

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10 Die AWO Sachsen-Anhalt im Netz: www.awo-sachsenanhalt.de

AWO I SCHWERPUNKT: ENGAGEMENTBERATUNG

Kontakt:

Daniels AWO Projekt:

„Kompetenzstelle Eltern und Rechtsextremismus“In Sachsen-Anhalt gibt es derzeit keine spezifi schen Beratungsangebote für Eltern und Angehörige bzw. Be-zugspersonen rechtsorientierter Jugendlicher. Eltern wenden sich aber immer häufi ger an Einrichtungen der Familienhilfe sowie der Ehe-, Familien-, Lebens- und Erziehungsberatungsstellen, wenn ihre Kinder rechts-extreme Orientierungen, rechtsextremen Lifestyle attraktiv fi nden und entsprechendes Verhalten entfalten. Diese Eltern treffen in der Regel kaum auf geeignete Fachkräfte im Themenfeld. Um diese Lücke zu schließen, wurde die „Kompetenzstelle Eltern und Rechtsextremismus“ zur Qualifi zierung für die Beratung von Angehörigen rechtsextremer Jugendlicher sowie zur Unterstützung von Distanzierungs-prozesse vom Rechtsextremismus in Sachsen-Anhalt eingerichtet. Die Kompetenzstelle ist ein gemeinsames Projekt von Miteinander-Netzwerk für Demokratie und Weltoffenheit in Sachsen-Anhalt e.V. und der AWO Sachsen-Anhalt. Durch die Kooperation soll es gelingen, Beratungsangebote zu konzipieren, welche sozial pädagogische Expertise und Fachexpertise im Handlungsfeld Rechtsextremismus verbinden.Das Projekt möchte Erziehungsberatungsstellen im Themenfeld Rechtsextremismus qualifi zieren. Hierzu gehört auch die Vermittlung von Kenntnissen zu Ein- und Ausstiegsprozessen sowie die Erarbeitung von Handlungssicherheit im Erkennen und im Umgang mit rechtsorientierten Jugendlichen.

Daniel KutscheProjektleiter des Aussteigerprojekts „Kompe-tenzstelle Eltern und Rechtsextremismus“

Ich bin gern bei der AWO, weil… die AWO seit fast 100 Jahren die selben positiven Werte vertritt und die nachhaltige Hilfe für Menschen, die sie brauchen, immer im Vordergrund stand und steht. Ich vertraue der AWO und den Menschen, die dort be-schäftigt sind und bin gerne Teil dieser Wohlfahrtsorganisation.

Themen, für die Daniel zur Verfügung steht:- Demokratie und Vielfalt- Rechtsextremismuns- Migration

Daniel Kutsche, AWO Landesverband Sachsen-Anhalt e.V.Klausenerstraße 1739112 Magdeburg

Telefon: 0391/62 79 114Telefax: 0391/62 79 212 E-Mail: [email protected]: 0171/687 0123

- Engagementförderung- Veranstaltungsmanagement

Seit vielen Jahren bin ich stark gegen Rechts engagiert und streite für ein vielfältiges, freundliches und buntes Miteinander der Menschen. So bin ich einer der Haupt-akteure bei der Organisation der alljährlichen demokra-tischen Proteste gegen den Aufmarsch Rechtsextremer in meiner Heimatstadt Dessau-Roßlau, die in jedem März stattfi nden. Nazis nutzen die Jahrestage der Zerstörung der Stadt durch alliierte Luftangriffe, wie auch in vielen anderen Städten mit ähnlichem Schicksal, um die Ge-schichte zu verdrehen und sie so für ihre Propaganda nutzbar zu machen.

Seit Ende August bin ich Projektleiter des Aussteigerpro-jekts „Kompetenzstelle Eltern und Rechtsextremismus“, einem Programm, das Eltern Beratung und Hilfe bietet. Ein solches Projekt gab es so noch nicht. Es ist Neuland auf dem Feld der Rechtsextremismus Beratung. Das ist es was mich reizt: Neues zu schaffen und nachhaltig in der Beratungslandschaft zu verankern. Bis es so weit ist, steht aber noch viel Arbeit an. Es müssen Inhalte geschaffen, Werkstattgespräche und Fortbildungen or-ganisiert und ganz zuerst einmal Menschen gefunden werden, die mitmachen…

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Bibliothek in einer FlüchtlingsunterkunftEin Projekt des AWO Kreisverbandes Börde e.V.

Ljuba WilmsEingliederungsberaterin im Jugendmigrationsdienst

Ich bin gern bei der AWO, weil… das Arbeitsklima unter den Kollegen sehr gut ist.

Themen, für die Ljuba zur Verfügung steht:- Nachholen des Hauptschulabschlusses- Übergang Schule Beruf- Ausländerrecht, Sozialrecht- Gewalt in den Familien

AWO Kreisverband Mansfeld Südharz e.V.JugendmigrationsdienstKarl-Liebknecht-Straße 3306526 Sangerhausen

Kontakt: Telefon: 03464/568818 Telefax: 03464/568813Web: www.awo-mansfeldsuedharz.de

Die Bibliothek steht den Bewohnern der Unterkunft Harbke im Landkreis Börde offen. Thematisch gibt es von Kinder-büchern bis hin zu Gesetzestexten über Roman-, Politlite-ratur auch Wörterbücher zum Ausleihen. Im Vordergrund steht die Hilfe zur Selbsthilfe! Außerdem wird über die Ausleihe auch eine Wertschätzung der zur Verfügung gestellten Bücher erfolgen, da diese allen zugänglich gemacht werden und dementsprechend als Allgemeingut sorgsam behandelt werden sollen.

Das über das Lesen Bildung vermittelt wird, Sprache und auch Fachwissen, bedarf keiner zusätzlichen Erwähnung. Viele Bücher sind in den gängigen Verkehrssprachen (Deutsch, Französisch, Englisch etc.) vorhanden.

Wir suchen Unterstützer für unsere Bibliothek in ei-ner Gemeinschaftsunterkunft für Flüchtlinge.

Aufgaben: - Bücher archivieren, sortieren - Verleih und Rückgabe - Beratung Austausch Zeitaufwand: nach Absprache

Kontakt: AWO Kreisverband Börde e.V. Puschkinstr. 5 • 39387 Oschersleben Telefon: 03949/502161 Telefax: 03949/502174 Web: www.awoboerde.de

Schwerpunkt ist die Entwicklung eines Flyers in verschiedenen Sprachen für Schüler mit Migrationshinter-grund zum Thema: „Was habe ich vom Schulerfolg bzw. vom erfolgreichen Schulabschluss?“. Der Flyer wird in Zusammenarbeit mit der Katharinen-Schule in Eisleben unter Beteiligung von Lehrern, Schülern und dem Jugendmigrationsdienst herausgegeben. Geplant sind vorab eine Diskussion zum Thema und ein Tref-fen mit einem oder mehreren erfolgreichen Migranten.

Ljubas AWO Projekt:

Schülerprojekt mit Migrantinnen und Migranten

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AWO I SCHWERPUNKT: ENGAGEMENTBERATUNG

Steffi SchünemannLeiterin AWO Landesgeschäftsstelle – Bereich Verband und SozialesGeschäftsführerin AWO Gemein-schaftsstiftungVorstandsmitglied AWO Kreisverband Naumburg/Nebra e.V

Ich bin gern bei der AWO, weil… die Verantwortung für ein soziales Miteinander täglich unser Programm ist und jede gute Idee eine Chance bekommt.

Themen, für die Steffi zur Verfügung steht:- Vereinsrecht – Gründung und Organisation, Vorstandsarbeit,

Satzungsfragen, Mitgliedschaftsangelegenheiten, Gremienor-ganisation

- Stiftungen – Errichtung, Zustiftungen, Treuhandstiftungen - Spenden und Sponsoring- Veranstaltungsorganisation- Versicherungsfragen

E-Mail: [email protected]:

Jan BartelheimerAufgabenbereiche: Demokratie-bildung, Migration, Toleranz-förderung und themenbezogenes Projektmanagement

Ich bin gern bei der AWO, weil… hier Platz für neue und innovative Projekte ist, die bislang beispiellos in der Sozialen Arbeit gewesen sind.

Themen, für die Jan zur Verfügung steht:- Unterstützung und Fördermöglichkeiten im Bereich

Demokratie- und Toleranzförderung- Anti-Rassismusarbeit- Organisation zivilgesellschaftlicher Aktionen- Vermittlung zwischen Akteuren im Bereich der De-

mokratieförderung

E-Mail: [email protected]:

Franziska ManskeStellvertretende Geschäftsführerin Qualitätsmanagementbeauftragte

Ich bin gern bei der AWO, weil… ihre Ursprungsleitgedanken und Ziele auch heute gültig sind und gebraucht werden.

Themen, für die Franziska zur Verfügung steht:- Diskriminierung jeglicher Art- Konfliktberatung- AWO Werte und Geschichte- Engagementberatung (mögliche Einsatzbereiche und

Rahmenbedingen)

AWO Kreisverband Magdeburg e.V.Liebknechtstr. 55 • 39108 MagdeburgTelefon: 0391/60 780 66E-Mail: [email protected]: www.awo-kv-magdeburg.de

Kontakt:

Elias StegerKoordinator Projekt „Aktivieren. Motivieren. Bestärken! Demokratie ist, was du draus machst!“

Ich bin gern bei der AWO, weil… mir die bewegende Geschichte der AWO Verantwor-tung bedeutet und ich mich mit den Werten identifizieren kann.

Themen, für die Elias zur Verfügung steht:- Fortbildungen zu AWO Geschichte und Werten- Projektanfragen- Netzwerke auf Bundesebene

E-Mail: [email protected]:

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AWO I SCHWERPUNKT: ENGAGEMENTBERATUNG

In diesem mobilen Seminar sollen Informationen über AWO-Geschichte, Werte, Struktur und Engagementmöglichkeiten für neue Haupt- und Ehrenamt-liche der AWO vermittelt werden. Im Rahmen einer Bus-Tour werden dabei verschiedene Stationen im Verband besucht. Hierbei soll fehlendes Wissen über Organisation und Aufbau als Voraus-setzung für die Verinnerlichung der AWO-Werte genutzt werden. Ziel ist es, ungenutzte Möglichkeiten für Engagement, Mitgliedschaft, Identität und Verbands-Bindung im Haupt- und Ehrenamtliche herzustellen.

Unsere AWO Projekte:

Das „rollende Seminar“

Ehren- und hauptamtliche Mitarbeiter sowie Interessierte sollen in ihrer sozialen Arbeit unterstützt werden, insbesondere, um die Tätigkeit in den Vorständen und Ortsvereinen zu stärken. Die Fortbildungen, Workshops und Vorträge leisten zudem einen wichtigen Beitrag für die Gewinnung, Bindung und Wertschätzung von Ehrenamt.

Die Angebote reichen von Pfl ege- und Gesundheitsthemen, Computerwork-shops, der Projekt- und Öffentlichkeitsarbeit und kreativ-technischen Work-shops über Informationsveranstaltungen zur Vorstandsarbeit und der Ge-schichte der AWO bis zu Weiterbildungen im Bereich der Sozialberatung.

Fortbildungsbroschüre der AWO Ehrenamtsakademie

Cathleen PaechHauptamt: Pressesprecherin beim AWO Landesverband Sachsen-Anhalt e.V.Ehrenamt: Vorstandsmitglied AWO Ortsverein Elbestadt

Ich bin gern bei der AWO, weil… sie Persönlichkeitsentwicklung fördert und mir Werte wie Soli-darität, Toleranz und Gerechtigkeit wichtig sind.

Themen, für die Cathleen zur Verfügung steht:- Presse- und Öffentlichkeitsarbeit sowie soziale Medien- Veranstaltungsorganisation- AWO-Organisationsstruktur, -Projekte und -Verbandsge-

schichte

E-Mail: [email protected]:

Malte FryeAufgabenbereich Engagement-förderung / Ehrenamtsakademie

Ich bin gern bei der AWO, weil… sie mir die Möglichkeit gibt, vielfältigen Menschen zu begeg-nen und gesellschaftlich etwas zu bewegen.

Themen, für die Malte zur Verfügung steht:- Freiwilligenmanagement und Ehrenamtsprojekte- Mitgliederverband- Engagementpolitik - AWO Geschichte

AWO Landesverband Sachsen-Anhalt e.V.EhrenamtsakademieKlausenerstraße 17 • 39112 MagdeburgTelefon: 0391/6279 132E-Mail: [email protected]

Kontakt:

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AWO Landesverband Sachsen-Anhalt e.V. • Klausenerstraße 17 • 39112 Magdeburg AWO Sachsen-Anhalt im Internet: www.awo-sachsenanhalt.deSchulferien in Sachsen-Anhalt

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1� Die AWO Sachsen-Anhalt im Netz: www.awo-sachsenanhalt.de

NachgefragtBewegen und Begegnen – die AWO Ehrenamtsakademie stellt sich vor

Die AWO Ehrenamtsakademie in Sachsen-Anhalt blickt auf gut vier Jahre Arbeit zurück. Nach dem Beschluss der Lande-skonferenz 2008 nahm sie 2011 ihre Arbeit auf, um freiwilliges Engagement bei der AWO professionell zu unterstützen und zum Mitmachen aufzurufen. Im Online-Portal der Ehrenamtsakademie www.mitmachen.awo-sachsenanhalt.de finden Interessierte eine Vielzahl an Engagementmöglichkeiten, die von Alltagslotsen für Migranten, Lesekreisen mit Kindern und Erwachsenen über Besuchs- und Begleitdienste in Seniorenzentren und Krankenhäusern, der Unterstützung eines Kinderzir-kus, Mitmachmöglichkeiten in einer Bibliothek für Flüchtlinge bis zu Engagementmöglichkeiten in Kitas, Jugendzentren und Begegnungsstätten reichen. Auch eigene Projektideen können umgesetzt werden. Malte Frye, zuständig für das Sachge-biet Engagementförderung/Ehrenamtsakademie beim AWO Landesverband, stellt die Aufgaben und Serviceleistungen der AWO Ehrenamtsakademie vor.

Was antworten Sie auf die Frage, warum sich ein frei-williges Engagement bei der AWO lohnt? Welche Rol-le spielt die Ehrenamtsakademie dabei?Wer sich für das Gemeinwohl einsetzt, lernt andere Men-schen kennen, erweitert die eigenen Fähigkeiten und hat dabei viel Spaß. Bei der AWO erfahren Menschen, dass ehrenamtliches Engagement gut tut. Ehrenamt ist zentraler Bestandteil unserer Verbandsidentität. Um Ehrenamt zu ermöglichen, bedarf es professioneller Bedingungen. Die AWO Ehrenamtsakademie bietet dafür einen Rahmen. Sie berät und unterstützt Interessierte bei der Auswahl möglicher Tätigkeitsfelder, Ehrenamtliche in der AWO werden von kompetenten AWO Mitarbeitern begleitet und betreut. Wir zeigen Möglichkeiten von Engagement auf und bieten Raum für Begegnung und Vernetzung. Ehrenamtliche und freiwillig Engagierte möchten sich zu-dem in ihrer Arbeit weiter entwickeln. Mit unserem Fortbil-dungsprogramm wollen wir dabei unterstützen.

Wie kann ich mir die Arbeit der Ehrenamtsakademie genau vorstellen? Was erwartet mich, wenn ich mich bei Ihnen melde?Wir unterstützen alle ehrenamtlich Interessierten bei der Suche nach einer auf die persönlichen Interessen zuge-schnittenen ehrenamtlichen Tätigkeit. Die Mitmachmög-lichkeiten sind dabei so vielfältig und interessant wie die

Menschen, mit denen wir in der Ehrenamtsberatung in Kontakt kommen. Wir nehmen uns Zeit für ein ausführ-liches Gespräch, geben u.a. Informationen zum Versiche-rungsschutz und Fortbildungen und können die Ehrenamt-lichen in der Regel an verbindliche Ansprechpartner in den AWO Gliederungen weiter vermitteln. Auch danach stehen wir für alle Fragen zur Verfügung. Ein kurzer Anruf genügt!

An welche Ereignisse seit Gründung der Ehrenamts-akademie erinnern Sie sich besonders gerne? Was steht bevor?Das ist wirklich schwer zu sagen. In den vergangenen vier Jahren haben wir zusammen mit unseren Ehrenamtlichen und AWO Gliederungen schon sehr viele Ideen und Pro-jekte in Gang gesetzt und verwirklichen können. Dabei haben wir nicht nur vorhandene Strukturen weiter aus-gebaut, sondern auch neue Formen des Ehrenamtes und der Selbsthilfe erprobt, beispielsweise ehrenamtliche Hel-fer der mobilen Hochwasserhilfe. Die AWO Lesefreunde „Bücherwurm und Lesebrille“ sind heute fester Bestandteil vieler Einrichtungen. In dieser Jahreszeit blicke ich auch gerne auf den Kreativwettbewerb „Mein spielzeugfreier Weihnachtswunsch“ zurück, an dem über sechzig Schul-klassen teilnahmen.

AWO I SCHWERPUNKT: ENGAGEMENTBERATUNG

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Ein großes Highlight 2014 war der AWO Ehrenamtstag in Magdeburg, von dem in der vorherigen Ausgabe be-reits ausführlich berichtet wurde. Das Engagement der über 3.000 Ehrenamtlichen in der AWO ist uns wie der Titel der Veranstaltung schon sagte: „Aller Ehren Wert!“.Im Jahr 2015 richten wir den Fokus auf das 25 jährige

Jubiläum der AWO Sachsen-Anhalt. Vom 13. bis 21. Juni wird es eine Aktionswoche geben, in der uns das The-ma „Echtes Engagement. Echte Vielfalt. Echt AWO.“ an vielen Stationen in Sachsen-Anhalt begegnen wird. Wir laden alle Interessierten schon jetzt herzlich ein, dabei zu sein.

Datum: 18.03.2015Zeit: 10.00 – 14.00 UhrReferentin: Steffi Schünemann

AWO Mitgliederversammlungen (Kreis-konferenzen) vorbereiten und durchführen

Fortbildungsangebote der AWO Ehrenamtsakademie

Datum: 15.04.2015, 14.10.2015Zeit: 9.30 – 16.00 UhrReferenten: Elias Steger, Jan Barthelheimer

Geschichte, Werte und Menschenbild der AWO

Datum: 09.10.2015Uhrzeit: 10.00 – 14.00 UhrReferenten: Cathleen Paech, Tom Bruchholz

Soziale Medien in der Öffentlichkeitsarbeit

Datum: 10.07.2015Zeit: 10.00 – 16.00 UhrReferent: Malte Frye

Google & Co. – Internet für die Generation �0plus

Und wie und wo kann man sich anmelden?

AWO Landesverband Sachsen-Anhalt e.V.EhrenamtsakademieKlausenerstraße 1739112 Magdeburg

Telefon: 0391/6279 132Telefax: 0391/6279 212E-Mail: [email protected]: www.AWO-LSA.de/ehrenamtsakademie

Geht mit uns auf Zeitreise!

AWO I SCHWERPUNKT: ENGAGEMENTBERATUNG

Ideen- und Zukunftswettbewerb „Visionäre mit Herz“

Zusammen mit euch wollen wir in der Aktionswoche „25 Jahre AWO in Sachsen-Anhalt“ vom 13. - 21. Juni 2015 den Blick auf die Zukunft richten. Stellt euch unsere Ge-sellschaft, unser Zusammenleben und soziale Hilfen in 20 Jahren vor. Eurer Kreativität und Phantasie sind keine Grenzen gesetzt.Wie sieht eure Vision von sozialen Diensten und Einrich-tungen der Zukunft aus? Stellt euch z.B. vor, wie neue Formen des Zusammenlebens zwischen Jung und Alt, Mann und Frau oder Menschen aus unterschiedlichen Kulturen aussehen könnten. Wofür ist es wichtig aufzuste-hen und zu kämpfen, für welche Werte wollen wir uns stark machen, was erweckt unser Interesse und was hält die Gesellschaft zusammen? Denkt gerne am Rande des Vorstellbaren!

Wer kann alles mitmachen?• AWO Einrichtungen, AWO Projekte und Initiativen

sowie das Landesjugendwerk• AWO Ortsvereine und Ehrenamtliche• alle korporativen Mitglieder, Freundinnen und Freunde

der AWO

Egal ob als Einzelperson oder als Team, wir freuen uns u.a. über Ideenblätter, Fotos, gemalte Bilder und künstle-rische Werke, Filme oder Clips und alles, was euch sonst noch einfällt. Jeder Beitrag sollte eine kleine Erläuterung enthalten!

Eine Jury wird die 5 originellsten Ideen auswählen. Die Preisträger werden mit jeweils 1.000 EUR zur Verwen-dung in Projekten oder Einrichtungen ausgezeichnet. Fer-ner warten vielfältige Sachpreise auf euch. Die Preisver-leihung fi ndet im Rahmen der AWO Aktionswoche vom 13.-21. Juni 2015 statt. Macht mit! Die Beiträge können ab sofort zusammen mit dem Teilnahmeformular einge--reicht werden beim:

AWO Landesverband Sachsen-Anhalt e.V.EhrenamtsakademieStichwort: AWO VisionäreKlausenerstr. 17 • 39112 MagdeburgTelefon: 0391/6279 132 • Telefax: 0391/6279 212E-Mail: [email protected]/ehrenamtsakademie

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1� Die AWO Sachsen-Anhalt im Netz: www.awo-sachsenanhalt.de

AWO I SCHWERPUNKT: ENGAGEMENTBERATUNG

Neue Schriften und Dokumentationen

Dokumentation zu werteorientierter EngagementberatungDie vorliegende Dokumentation fasst die Ergebnisse des Projektes „Aktivieren. Motivie-ren. Bestärken. Demokratie ist, was du draus machst!“ des AWO Landesverbandes Sach-sen-Anhalt zusammen, das im Rahmen der zweiten Förderphase 2013/14 innerhalb des Bundesprogramms „Zusammenhalt durch Teilhabe“ durchgeführt wurde. Im Sinne der Nachhaltigkeit des Projektes, soll die vorliegende Dokumentation nicht nur Inhalte und Abläufe darstellen oder Erfolge aufzeigen, sondern ebenso zur „Nachahmung“ und Wei-terentwicklung der Ansätze und Ergebnisse motivieren, die hier aufgezeigt werden.(ISBN: 978-3-934950-15-3)

Dokumentation zu sozialen Schiefl agen in EuropaAls Wohlfahrtsverband interessiert sich die AWO besonders für Fragen der Sozial-, Bil-dungs- und Gesundheitspolitik. Den Einfl uss von Wirtschafts- und Finanzkrise auf diese Be-reiche beobachten wir mit Sorge. Um mehr über die Hintergründe sozialer Schiefl agen in Europa zu erfahren, veranstaltete der AWO Landesverband Sachsen-Anhalt e.V. gemein-sam mit dem Landesjugendwerk der AWO Sachsen-Anhalt e.V., der Hochschule Magde-burg im Frühjahr eine Europa-Fachkonferenz. Zudem besuchte der Geschäftsführer des AWO Landesverbandes Sachsen-Anhalt, Wolfgang Schuth, gemeinsam mit Vertretern der Volkshilfe Österreich, der Volkshilfe Niederösterreich und des AWO Bundesverbandes im Juni Krankenhäuser und soziale Einrichtungen in Thessaloniki und im Bezirk Athen. Zur Konferenz und der Reise wurde eine Dokumentation erstellt, die im Service- und Infor-mationsteil unter www.awo-sachsenanhalt.de heruntergeladen werden kann.

Eine Welle von Altersarmut droht – Expertise zur AltersarmutDie Bekämpfung der Altersarmut wird zu einer großen sozialpolitischen Herausforderung der Zukunft. Für den Sozialbericht der Landesregierung Sachsen-Anhalt hat die AWO zu diesem Thema eine Expertise erstellt. Die AWO erhofft sich, dass durch die Veröffentli-chung im Armuts- und Reichtumsbericht des Landes Sachsen-Anhalt die Diskussion auf eine breite Öffentlichkeit trifft und als Ergebnis Veränderungsprozesse initiiert.Für die AWO gilt, dass wir die Ursache von Altersarmut nicht in der Lebensphase nach der Verrentung verorten. Von der fehlenden frühkindlichen Bildung über unzureichende Berufs-qualifi zierung, gebrochene Erwerbsbiographien, prekäre Arbeitsverhältnisse und Zeiten von Langzeitarbeitslosigkeit erstreckt sich die Liste der Risikofaktoren für Armut im Alter. Hier sind dringend bildungs- und arbeitsmarktpolitische Initiativen notwendig.

„Altersarmut ist deshalb so folgenreich, weil sie so endgültig ist. Es gibt keine Chancen auf zukünftige Verbesserungen der individuellen Situation“, so die die Vorsitzende des AWO Landesverbandes, Petra Grimm-Benne. Sie weist in diesem Zu-sammenhang darauf hin, dass Altersarmut vorrangig durch Einkommensarmut in den Zeiten der Erwerbstätigkeit entsteht. Die Entwicklung von Niedriglohnsektoren und Brüchen der Erwerbsbiographien, vor allem in Sachsen-Anhalt, führen als Langzeitfolge in dauerhafte Abhängigkeiten von staatlichen Transferleistungen, am Rande des Existenzminimums wie Grundsicherung im Alter.Die AWO fordert deshalb: Arbeit muss vor Armut schützen. Mindestlohn kann dabei nur ein erster Schritt in die richtige Richtung sein. Minijobs, Leiharbeit, Teilzeitbeschäftigung führen nicht zu auskömmlichen Renteneinkünften im Alter.

Die AWO Expertise zur Altersarmut sowie die Forderungen der AWO an die Politik können auch im Internet unter www.awo-sachsenanhalt.de gedownloadet werden.

Alle Schriften und Dokumentationen können auch beim Landesverband bestellt werden unter: AWO Landesverband Sachsen-Anhalt e.V., Pressestelle

Klausenerstr. 17 in 39112 Magdeburg oder per E-Mail: [email protected] !

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AWO I VERBANDSNACHRICHTEN

Die AWO in Sachsen-Anhalt trauert um

Dr. Uwe Küster

Tief betroffen nehmen wir Abschied von einem Freund, der sich viele Jahre ehrenamtlich in der Arbeiterwohlfahrt engagiert hat. Dr. Uwe Küster war erster Vorsitzender der AWO Gemeinschaftsstiftung und übte diese Tätigkeit 14 Jahre lang aus. Er setzte sich aktiv für die Förderung der Stifteridee ein und nahm sich trotz seiner politischen Arbeit als Bundestagsabgeordneter immer Zeit, die Stiftungsarbeit maßgeblich auszurichten. Durch ihn wurde 2007 zum 10. Geburtstag der AWO Gemeinschaftsstiftung der AWO Kinderfonds gegründet. Die AWO Ge-meinschaftsstiftung war vom AWO Landesverband Sachsen-Anhalt ins Leben gerufen worden, um schnell und unkompliziert soziale und kulturelle Projekte zu unterstützen.

Wir vermissen unseren treuen Wegbegleiter. Unser Mitgefühl gilt seiner Familie. In stiller Trauer

Kornelia KeuneVorsitzende AWO Gemeinschafts-stiftung Sachsen-Anhalt

Steffi SchünemannGeschäftsführerin AWO Gemein-schaftsstiftung Sachsen-Anhalt

Petra Grimm-Benne Vorsitzende AWO Landesver-band Sachsen-Anhalt e.V.

Wolfgang Schuth Geschäftsführer AWO Landes-verband Sachsen-Anhalt e.V.

Die Werte der AWOWir bestimmen unser Handeln durch die Werte des demokratischen Sozialismus:

Solidarität, Toleranz, Freiheit, Gleichheit und Gerechtigkeit

SOLIDARITÄT bedeutet, über Rechtsverpfl ichtungen hinaus durch praktisches Handeln für einander einzuste-hen. Solidarität ist Stärke im Kampf um das Recht. Wir können nur dann menschlich und in Frieden miteinander leben, wenn wir füreinander einstehen und die Gleich-gültigkeit gegenüber dem Schicksal anderer überwin-den. Wer in Not gerät, kann sich auf die Solidarität der Menschen der Arbeiterwohlfahrt verlassen. TOLERANZ bedeutet nicht nur, andere Denk- und Ver-haltensweisen zu dulden, sondern sich dafür einzuset-zen, dass jedermann und besonders Minderheiten sich frei äußern können, in ihrer Religion und Weltanschau-ung nicht eingeschränkt werden und so leben können, wie sie es für angemessen halten. Toleranz endet dort, wo sie Gefahr läuft, missachtet und missbraucht zu wer-den. Solchen Gefahren stellt sich die Arbeiterwohlfahrt entgegen.

FREIHEIT ist die Freiheit eines jeden, auch des Anders-denkenden. Freiheit bedeutet, frei zu sein von entwür-digenden Abhängigkeiten, von Not und Furcht. Frei-heit bedeutet, die Möglichkeit zu haben, individuelle Fähigkeiten zu entfalten und an der Entwicklung eines demokratischen, sozial gerechten Gemeinwesens mit-zuwirken. Nur wer sich sozial gesichert weiß, kann die Chancen der Freiheit nutzen. GLEICHHEIT gründet in der gleichen Würde aller Menschen. Sie verlangt gleiche Rechte vor dem Ge-setz, gleiche Chancen, am politischen und sozialen Ge-schehen teilzunehmen, das Recht auf soziale Sicherung und die gesellschaftliche Gleichstellung von Frau und Mann. GERECHTIGKEIT fordert einen Ausgleich in der Vertei-lung von Einkommen, Eigentum und Macht, aber auch im Zugang zu Bildung, Ausbildung und Kultur.

Der demokratische Sozialismus ist wichtige Orientierung der Arbeiterwohlfahrt seit ihrer Gründung. Seine Werte haben nichts an Aktualität und Bedeutung verloren.

* 14. Juli 1945 in Magdeburg † 26. Oktober 2014

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AWO I VERBANDSNACHRICHTEN

Seit an Seit! – Gesellschaft gemeinsam bewegen AWO und JugendwerkIm November fand in Berlin die erste gemeinsame Konferenz von AWO und Jugendwerk der AWO statt. Hier auf dem Bild die Delegation aus Sachsen-Anhalt. Neben verbandspolitischen Fragen zur Stärkung und Gestaltung der Verbände in der Zukunft wurden zahlreiche Fragen im Rahmen eines World-Cafés diskutiert und Handlungsempfehlungen für die Praxis entwickelt. Bundesfamilien-/Jugendministerin Manuela Schwesig hielt ein Grußwort zu den Themen Jugendpolitik und Jugend-hilfe. Prof. Dr. Andreas Thimmel, FH Köln (Institut für Kindheit, Jugend, Familie und Erwachsene (KJFE), Forschungsschwerpunkt: Non-Formale Bildung) begleitete fachlich die Konferenz.

Zuckertütenfest in der Harzer TafelZum Start ins neue Schuljahr hatte die Harzer Tafel der AWO Kreisverband Harz e.V. zum Zuckertütenfest ins Restaurant mit Herz eingeladen. 18 Kinder der Tafelkun-den haben an diesem Tag eine Zuckertüte und ein Paket für einen gelungenen Start in den neuen Lebensabschnitt überreicht bekommen. Dank zahlreicher Sponsoren konn-ten die Kinder aus Quedlinburg und Umgebung sich über einen neuen Füller, Bücher und auch ein paar Süßigkeiten

freuen. Die Tanzgruppe der Kita Bummi verabschiedete die neuen ABC-Schützen aus dem Kindergarten mit einer liebevoll eingeübten Aufführung. Die lustige Papageien-show von Herrn Bussenius aus Halberstadt und die Zau-bershow von Benno Fröhlich ließen alle Kinderherzen höher schlagen und sorgten für viele fröhliche Gesichter. Die Harzer Tafel möchte sich noch mal ganz herzlich für die tolle Vorführung bedanken.

Kinderfilm der AWO Kita Goldener Gockel gewinnt Jugendvideowettbewerb„Ein schöner Tag in Halle-Neustadt“ – so heißt ein knapp dreieinhalb Minuten langer Trickfilm, den Kinder der AWO Kita „Goldener Gockel“ aus Halle-Neustadt erar-beitet haben. Beim 20. Jugendvideopreis Sachsen-Anhalt, der im Novmeber im Schauspielhaus Magdeburg verlie-

hen wurde, konnte der Streifen den erstmals vergebenen Preis einer Kinderjury abräumen. Für das gemeinsam mit dem Trickfilmmobil gestartete SPI-Filmprojekt gab es ein Preisgeld von 125 Euro, das der Kita zugute kommt.

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AWO I VERBANDSNACHRICHTEN

Von Gabelgarderoben und KoffertischenAWO in Köthen startet neues Aktion Mensch Projekt zum Thema „WERTGESELLSCHAFT - Upcycling“

Vier alte Gabeln, ein altes Brett, Akku-Schrauber, Zange, Schraubstock und eine Stunde Zeit – mehr braucht es nicht für eine unverwechselbare selbstgebaute Garderobe. Diese und andere Ideen werden beim Upcycling-Projekt WERTGE-SELLSCHAFT der AWO in Köthen umgesetzt. Im September fi el der Startschuss für ein neues Programm-Highlight im AWO Kulturkeller in der Mühlenbreite.Gemeinsam mit unseren Gästen haben wir „noch viel mehr vor“ als bisher, erzählt Projektleiter Steffen Dörre. In bisherigen Projekten galt es bereits, neue Sichtweisen zu erlangen, sich Gedanken zu machen, sich auszutauschen; ob kulturell, gesellschaftspolitisch oder visionär - diesmal soll darüber hinaus auch selbst Hand angelegt werden. Jede/r soll da „inklusiv“ mitmachen können; egal ob krank oder gesund, arm oder „reich“, Frau oder Mann, alt oder jung. Bildung, Kenntniserwerb zum Thema „Upcycling“ (Aufwertung) ist da der Hauptschwer-punkt, wenngleich geselliges Miteinander im Anschluss an die jeweiligen Work-shops auch weiter unabdingbarer Bestandteil unserer Veranstaltungen bleibt. Angeregt durch Projekte wie „Zweitsinn“ aus Köln oder auch die Hefte-Reihe „Einfälle statt Abfälle“ wollen wir anders denken lernen, was scheinbar Wertlos gewordenes betrifft, wir wollen gemeinsam kreativ werden – und gemeinsam tüfteln und basteln, um am Ende Anfassbares zu erhalten; das den Teilnemern selbst zum Nutzen sein kann und damit womöglich wieder andere „ansteckt“, es uns gleichzutun. Lebensfreude, nette Momente gemeinsam mit anderen, und Erfolgserlebnisse durch Wissenserwerb und eigenes Tun; das soll uns gemein-sam mehr Lebensqualität schenken und etwas Nachhaltiges bewirken – im Kopf und im Tun…

Aus der Frontplatte der Schublade von unserem alten Eichenschreibtisch, der nun unser Herd ist, haben wir heute in kurzer Zeit diese stylische Garderobe gebaut.

Förderaktion „Noch viel mehr vor“Anträge stellen lohnt sich

Mit dieser Maßnahme unterstützt die Aktion Mensch Initiativen vor Ort (Einrichtungen, Dienste, Ortsvereine usw.). Es werden regio-nale Projekte gefördert, die zur Inklusion beitragen, die Brücken zwischen Kulturen, Milieus und Generationen schlagen und mit de-nen individuelle Potenziale gestärkt werden. Zielgruppen der Förderung sind Menschen mit Behinderung, Men-schen in besonderen sozialen Schwierigkeiten sowie Kinder und Jugendliche. Gefördert werden insbesondere Projekte in den Bereichen: Bildung, Freizeit, Gesellschaftliches Engagement, Kunst und Kultur, Medien, Öffentlichkeitswirksame Aktionen und Sport. Es können Honorar- und Sachkosten gefördert werden. Die Durchführung eines Projektes beträgt maximal 12 Monate (eine Aktion kann also auch nur 1 Tag laufen). Die maximale Zuschusshöhe beträgt 5.000 Euro. Es sind keine Eigenmittel erforderlich. Förderanträge können ausschließlich im Online-Antragssystem der Aktion Mensch unter der Adresse www.aktion-mensch.de/antrag gestellt werden. Der Antrag besteht aus einer inhaltlichen Beschreibung des Projektes sowie einem Kosten- und Finanzierungsplan. Projekte, die vor Antragstellung be-gonnen haben, werden nicht gefördert. Das Gleiche gilt für Werbemittel des Trägers, Bildungsreisen sowie den Erwerb von Materialien ohne dazugehöriges Projekt. Pro Einrichtung und Dienst ist nur ein Förderantrag im Kalenderjahr möglich.

Bei Fragen können Sie sich an Daniela Ferl, AWO Landesverband e.V. (E-Mail: [email protected], Telefon: 0391/62 79 127) wenden.

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AWO I RATGEBER: BERUFSORIENTIERUNG

BFD – ein Dienst, viele GesichterVor drei Jahren wurde der Bundesfreiwilligendienst eingeführt und das Landesjugendwerk der AWO Sachsen-Anhalt e.V. übernahm für die AWO im Land die Trägerschaft dieses Dienstes. Seitdem leisteten pro Jahr ca. 20 Jugendliche und ca. 50 Erwachsene im Alter von 27 bis 65 Jahren ihren Bundesfreiwilligendienst in den Einrich-tungen der AWO Sachsen-Anhalts.

Die Motivationen für den BFD sind bei der Altersgruppe „ü27“ vielfältig: Es sind Mütter/Hausfrauen, die nach einer längeren Pause den BFD als „sanften“ Wiederein-stieg ins Berufsleben nutzen, Rentnerinnen, die noch kein Interesse am Ruhestand haben und ihre Energie und Er-fahrung anderen zur Verfügung stellen wollen, Menschen mit chronischen Erkrankungen, die nicht im ersten Arbeits-markt, mit seinen Anforderungen tätig sein können und dennoch den Wunsch haben, sich im Rahmen ihrer Mög-lichkeiten zu beteiligen und Abwechslung zu erleben. Und dann ist da eine nicht geringe Zahl von Erwachse-nen, die berufl ich nochmal von Vorn anfangen wollen, um „Einmal das zu machen, was ich will“, wie sich ein Teilnehmer ausdrückte.

BFD also als „Berufsorientierung ü27“? Warum nicht! Nicht selten gibt es Lebensläufe, die mehr von Pfl icht-gefühl und Verantwortungsbewusstsein geprägt sind als von persönlichen Bedürfnissen, Neigungen, Talenten. Die eigene Persönlichkeit auch im Beruf agieren zu können, mehrt die Zufriedenheit im Leben. Wer ständig nur funkti-oniert ohne dabei Sinn zu empfi nden, stößt irgendwann auf die Frage „Ist es das?“. Der BFD kann helfen, dem eigenen Weg nochmal eine andere Richtung zu geben.Der Arbeits- und Ausbildungsmarkt mit seinen nicht beset-zen Stellen macht es inzwischen auch Menschen im Alter 27+ leichter, den Neuanfang zu wagen. Einige unserer Freiwilligen streben mit Mitte 30 oder 40 die Ausbildung zur/zum Erzieher/in an und ihre Chancen stehen gut, an-gesichts des Fachkräftemangels in diesem Bereich.

Natürlich sind da auch Freiwillige, die bereits viele Jahre Arbeitslosigkeit erlebt haben und für sich auf dem 1. Ar-beitsmarkt keine Perspektive mehr sehen, da sie den fach-lichen Anschluss verpasst haben, es in ihrer Region keine passenden Stellen gibt oder/und die Arbeitgeber aus Kostengründen lieber jüngere Bewerber/innen einstellen. Dennoch besteht der Wunsch, wirksam zu sein und ei-ner sinnvollen Tätigkeit nach zu gehen. Der BFD bietet für i.d.R. 12 Monate, mit einer Aufwandsentschädigung, in Teilzeit (mind. 20 Stunden) und einem passenden Bil-dungsangebot (12 Seminartage) die Möglichkeit dafür.

Ein Sprungbrett in den 1. Arbeitsmarkt ist der BFD nicht oder nur im Ausnahmefall. Er bietet Möglichkeiten, aber keine Versprechen. Im Vordergrund steht die Tätigkeit selbst, die der jeweiligen Zielgruppe der Einrichtungen zu Gute kommt und den Einrichtungen hilft, ihr Angebots-spektrum zu erweitern. Und nicht zuletzt natürlich auch den Freiwilligen. Sei es als Vorbereitung auf einen Neu-beginn, Abwechslung im (Un)Ruhestand oder als verbind-licher Rahmen für freiwilliges Engagement jenseits des langen Armes der ARGE.

Das Landesjugendwerk und die Einsatzstellen des BFD freuen sich über neue Bewerberinnen und Bewerber und sind gern bereit, das Aufgabenspektrum mit den jewei-ligen Freiwilligen abzusprechen.

Weitere Informationen bibt es beim Landesjugend-werk der AWO unter Telefon 0391/40 82 457.

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AWO I RATGEBER: BERUFSORIENTIERUNG

Freiwilligendienste – Schwere Entscheidung leicht(er) gemachtWenn der Winter frostig kalte Tage zaubert, die Sonne ein seltener Gast ist und man sich eigentlich in den Win-terschlaf zurück ziehen möchte, gerade dann sind die Schülerinnen und Schüler der Abschlussklassen aufgefor-dert, sich aktiv um ihre berufl iche Zukunft zu kümmern.

Es ist nicht leicht, diese Entscheidung zu treffen, wenn sich die eigenen Fähigkeiten noch nicht ganz erschlossen ha-ben, die Erfahrung mit der Arbeitswelt fehlt und die Eltern langsam anfangen, Panik zu verbreiten. Ist dieser Job, mit meinen privaten Bedürfnissen vereinbar? Verdiene ich ge-nug? Kann ich mir vorstellen, das jeden Tag zu machen? Bin ich gut genug?

Es gibt allerdings Möglichkeiten, sich ein bisschen mehr Sicherheit zu verschaffen. Ein Beispiel dafür sind die Frei-willigendienste: Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ) und Bun-desfreiwilligendienst (BFD).

Das Besondere an FSJ und BFD ist, dass die Dienste ge-setzlich geregelt sind und einen pädagogischen Anspruch haben. Das wird darin deutlich, dass es in der Einsatz-stelle eine Praxisanleitung gibt, welche den Freiwilligen über das Jahr begleitet, die Tätigkeiten gemäß den Fähig-keiten und Ansprüchen anpasst und wertvolles Feedback zur persönlichen Entwicklung gibt.

Zu den Freiwilligendiensten gehören deshalb auch die Seminare. In der Regel nehmen Freiwillige an 4 bis 5 Se-minarwochen in einer festen Gruppe teil. Dort haben sie die Möglichkeit, fachspezifi sche Seminare zu besuchen, sich mit den anderen auszutauschen, ihre Erfahrungen zu

refl ektieren und somit einen Mehrwert aus der erlebten Praxis zu ziehen. Nebenbei sind die Seminare auch eine gute Abwechslung zu der praktischen Arbeit in der Ein-satzstelle.

Die Freiwilligendienste beginnen i.d.R. im August/Septem-ber, Quereinstiege sind jedoch möglich. Wenn dann die Entscheidung auf eine Einrichtung gefallen ist, wird eine Vereinbarung geschlossen, die ähnlich einem Arbeitsver-trag, die gegenseitigen Rechte und Pfl ichten regelt. Die Einsatzstelle zahlt ein monatliches Taschengeld und trägt auch die Sozialversicherungsbeiträge Natürlich hat man auch einen regulären Urlaubsanspruch.

Freiwilligendienste bieten also die Möglichkeit, ein Ar-beitsfeld kennen zu lernen und sich selbst in diesem Ar-beitsfeld zu erleben. Das dabei erworbene Wissen über sich selbst, macht die Entscheidung ein wenig leichter, welches Studium oder welche Ausbildung wirklich zu einem passen würde.

Eine so wichtige Entscheidung sollte man nicht „über‘s Knie brechen“ und die Ausbildungsmarktlage gibt es her, dass es sich Schulabgänger leisten können, sich Zeit da-für zu nehmen.

Nähere Infos zu FSJ und BFD unterwww.awo-jugendwerk-lsa.de.

Susanne MachillFSJ-Koordinatorin Landesjugendwerk der AWO Sachsen-Anhalt e.V.

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AWO I RATGEBER: BERUFSORIENTIERUNG

Patricia – Gekommen, um zu bleibenPatricia ist die erste Auszubildende im Herrmann Beims Haus, AWO Seniorenzen-trum Kannenstieg in Magdeburg. Am 1. August startete sie ihre dreijährige Ausbil-dung. Aber eigentlich kennen Bewohner und Mitarbeiter die junge Magdeburgerin schon viel länger. Im Dezember 2013 kam sie als FSJ-lerin ins Haus. Als Patricia kam, hatte sie sich schon vorher als Friseurin und Kosmetikerin ausprobiert. Nun wollte sie sich nochmal orientieren und mit dem Freiwilligendienst herausbekommen, ob die Altenpfl ege ihre berufl iche Zukunft ist. Patricia meisterte ihr FSJ hervorra-gend. Sie arbeitete fl eißig und engagiert im Wohnbereich Rosenwinkel, sammelte ihre Erfahrungen in der Grundpfl ege, in der Betreuung und Beschäftigung sowie im hauswirtschaftlichen Bereich. Mehr und mehr reifte bei Patricia der Wunsch, eine Ausbildung als Altenpfl egerin zu beginnen. Nahezu zeitgleich entschloss sich das Hermann Beims Haus, AWO Senio-renzentrum Kannenstieg, eine erste eigene Auszubildende zu suchen. Das heißt, eigentlich musste Einrichtungsleiterin Dagmar Schröter gar nicht lange suchen: Denn sie hatte schon die richtige gefunden - Patricia. Zu ihrer „Einschulung“ gab es dann von der Einrichtungsleiterin vor der versammelten „Bewohnerschar“ eine Schultüte, Blumen und von einer Bewohnerin selbst gestrickt: Einen Lehrer mit Zeigestock, der als Dekoration auf die Schultüte gesetzt wurde. Nun sind die ersten Monate vergangenen, und die Auszubildende sagt: „Ja, es ist der richtige Beruf für mich.“

„Wake Up!“ – Hilfe zum Berufseinstieg ist gelungenProjekt des AWO Regionalverbands Halle-Merseburg unterstützte 1�� Jugendliche

Eine positive Bilanz über das Projekt „Wake Up!“ zum Be-rufseinstieg benachteiligter Jugendlicher zieht der AWO Regionalverband Halle-Merseburg e.V.. Seit März 2012 konnte insgesamt 186 jungen Leuten zwischen 14 und 27 Jahren beim Einstieg ins Berufsleben einschließlich nötiger Vorab-Qualifi kationen, Praktika und Ähnlichem geholfen werden. So absolvierten sie Berufspraktika, holten ihren Schulabschluss nach und begannen eine Ausbildung. Au-ßerdem arbeiteten sie in der Wohngebietstischlerei und engagierten sich in verschiedenen sozialen Projekten. Po-tentialanalysen und Bewerbertrainings halfen den jungen Menschen dabei, ihre Stärken kennenzulernen und sich bei der Suche um einen Ausbildungs- oder Arbeitsplatz selbstbewusst zu präsentieren. Exkursionen, Kreativwork-shops und vielfältige handwerkliche Kurse ergänzten das

Programm. „Wake Up!“ unterstützte die Jugendlichen nicht nur dabei, berufl ich ihren Weg zu gehen. Darüber hinaus gab es ihnen die Chance, ihre Interessen zu entde-cken und mit Selbstvertrauen ihren Platz im Leben – und in der Stadt – zu fi nden. Das Besondere dabei: Alle Teil-nehmerinnen und Teilnehmer waren freiwillig dabei und legten selbst fest, wie lange sie im Projekt bleiben wollten. Auf diese Weise waren sie hoch motiviert und konnten ihre Ausgangslage rasch verbessern. Das machte das Pro-jekt auch zu einem geschätzten Partner des Jobcenters. „Wake Up!“ wurde aus dem Europäischen Sozialfonds der Europäischen Union und aus Mitteln des Bundesmini-steriums für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicher-heit gefördert. Das Projekt endete im Oktober. Weitere Infos: www.awo-halle-merseburg.de

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Neues AWO Seniorenzentrum entsteht in Leuna Die AWO Soziale Dienste Sachsen-Anhalt GmbH errichtet in Leuna ein neues Senio-renzentrum für 57 pflegebedürftige Menschen sowie neun altersgerechte Wohnungen. Schon jetzt ist die AWO in Leuna mit dem Begegnungszentrum, der Tagespflege und der Sozialstation aktiv. Diese Angebote werden mit dem neuen Baukomplex in der Albert-Einstein-Straße und der Merseburger Straße ergänzt. Die Pflege in dem neuen AWO Seniorenzentrum wird in fünf Hausgemeinschaften organisiert und bietet auch die Möglichkeit für die eingestreute Kurzzeitpflege. Die neun seniorengerechten Woh-nungen sind auf drei Etagen verteilt und durch einen Aufzug erreichbar. Der Neubau kostest über 5,9 Millionen Euro und wird mit 300.000 Euro aus Mitteln der ARD Fern-sehlotterie „Ein Platz an der Sonne“ (vergeben über die Stiftung Deutsches Hilfswerk) gefördert. Die Eröffnung ist für das erste Quartal des kommenden Jahres geplant. Die AWO Soziale Dienste Sachsen-Anhalt GmbH, eine Tochtergesellschaft des AWO Lan-desverbandes Sachsen-Anhalt e.V., will in Leuna ca. 30 neue Arbeitsplätze schaffen.

20 Jahre AWO Seniorenzentrum AkenAm 24. Oktober 1994 nahm der erste Neubau eines Seniorenzentrums in Trägerschaft der AWO Soziale Dienste Sachsen-Anhalt GmbH den Betrieb auf. Auf den Tag genau zwei Jahrzehnte später lud die Pfle-geeinrichtung Wegbegleiter und Partnern zu einem Jubiläumsempfang ein. Einrichtungsleiterin Beate Hanson hatte von Anfang an miterlebt, wie 1993 der Trägerwechsel des bestehenden Heimes erfolgte und fast gleichzeitig auf die ersten Entwürfe für das neue Seniorenzentrum geschaut.AWO Geschäftsführer Wolfgang Schuth erinnerte sich: „Zur Eröffnung des AWO Seniorenzentrums Aken war von unserer damaligen Vorsitzen-den Frau Hajek folgendes Zitat zu hören: ‚Für 135 alte, hilfsbedürftige und auch pflegebedürftige Menschen wurde mit dem Seniorenzentrum Aken ein neues Zuhause geschaffen, das den heutigen Anforderungen der Altenhilfe und auch den Anforderungen über die Jahrtausendwen-de hinweg gerecht wird.‘ Dank Ihres Einsatzes, liebe Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und des Leitungsteams können wir heute feststellen, das vor 20 Jahren gegebene Wort wurde gehalten. Die Pflege im AWO Seniorenzentrum Aken war und ist am Puls der Zeit ausgerichtet“.Auch AWO Landesvorsitzende Petra Grimm-Benne dankte allen haupt- und ehrenamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für ihr Engage-ment. „Sie erleben tagtäglich die hohen Anforderungen, welche mit einer achtsamen, würdevollen, den Geist, den Körper und die Seele umfassenden individuellen Pflege verbunden sind und andererseits die noch nicht ganz stimmigen Rahmenbedingungen.“, stellte sie fest. „Wir alle, Betreiber, Angehörige, Bewohner und Mitarbeiter müssen an einem Strang ziehen und uns für eine angemessene Finanzierung einer würdevollen ganzheitlichen Pflege, die über eine Bürgerversicherung geleistet werden kann, einsetzen, damit z.B. hier im Seniorenzentrum Aken auch noch über die nächsten 20 Jahre hinweg Betreuung und Pflege mit Herz und nicht nach Stoppuhr geleistet werden kann.“ Die Zeit sei mehr als reif für vernünftige Lösungen, tragbare Rahmenbedin-gen, damit auch der Pflegeberuf an Attraktivität gewinne. So setzte sich die AWO ebenso dafür ein, dass die Kosten für die Altenpflegeausbil-dung aus dem Topf der Pflegeversicherung finanziert werden und nicht allein zu Lasten der Pflegebedürftigen gehen.

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2� Die AWO Sachsen-Anhalt im Netz: www.awo-sachsenanhalt.de

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Pflegebedürftig – was nun?Eine Situation, wie sie sicherlich in vielen Familien vor-kommt. Ein Angehöriger ist hochbetagt und ist nicht mehr in der Lage, die vielen Dinge im täglichen Leben allein zu bewältigen. So kann die Körperpflege, die Essenszu-bereitung und das Verlassen der Wohnung zum Problem werden. Neben der Organisierung dieser Hilfen sind auch finanzielle Aspekte nicht zu vernachlässigen. Hier können die Leistungen der Pflegeversicherung helfen.

Der erste Schritt hierzu ist ein Antrag bei der Pflegekas-se in der der Pflegebedürftige krankenversichert ist. Um Leistungen aus der Pflegeversicherung zu erhalten, muss die Pflegebedürftigkeit und deren Grad festgestellt wer-den. Ein Anruf bei der Pflegekasse oder ein formloser schriftlicher Antrag genügt.In der Regel wird der Versicherungsträger im Anschluss an den formlosen Pflegeantrag zwei Formulare an den Antragsteller senden: Zum einen zur Rentenbeitragszah-lung für die pflegende Person, falls häusliche Pflege in

Anspruch genommen wird und zum anderen den Antrag auf Pflegeleistungen.

Folgende Aspekte müssen hierbei benannt werden:• die Art der Leistung (Pflegegeld, Sachleistungen oder

Kombinationsleistungen) • die Art der Pflege (häusliche oder stationäre Pflege).

Im Fall des Pflegegeldes und der Kombinationsleistungen ist zusätzlich anzugeben:• die pflegende Person • der behandelnde Hausarzt • gegebenenfalls der Facharzt • Einwilligung, dass die Pflegekasse und der Medizi-

nische Dienst der Krankenversicherung (MDK) Einsicht in die ärztlichen Befunde nehmen dürfen. Der MDK wird dann im Anschluss den Antrag auf Leistungen aus der Pflegeversicherung prüfen.

Spätestens eine Woche vor dem Besuchstermin des MDK sollte ein Pflegetagebuch geführt werden. Das Pflegeta-gebuch wird auf Wunsch von der Pflegekasse zugesandt oder kann aus dem Internet von zahlreichen Anbietern kostenfrei heruntergeladen werden.

Zur Einschätzung des individuellen Pflegebedarfs stellt das Pflegetagebuch eine wichtige und gute Hilfe dar. Es dient der minutengenauen Aufzeichnung von häuslichen Pflegeleistungen (Ernährung, Körperpflege, Mobilität etc.), die eine private Pflegeperson für einen Pflegebe-dürftigen erbringt.

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Zur Reform der sozialen Pfl egeversicherung

Wo stehen wir und wie geht es weiter in der Pfl ege?Alle Menschen wollen in Würde und die meisten mög-lichst im gewohnten Umfeld alt werden. Veränderte Al-tersbilder, veränderte Bedürfnisse und Bedarfe verlangen nach Wandel und Weiterentwicklung des Pfl egesystems. Die Pfl egeversicherung ist in diesem Jahr 20 Jahre alt geworden. Seit ihrer Einführung ist die Zahl der Pfl ege-bedürftigen stetig gestiegen. Dieser steigenden Zahl der Pfl egebedürftigen steht bereits heute ein Mangel an Pfl e-gekräften gegenüber. Im Koalitionsvertrag wurde verein-bart, die Leistungen der Pfl egeversicherung zu verbessern

und einen neuen Pfl egebedürftigkeitsbegriff einzuführen, damit vor allem Demenzkranke bessere Leistungen erhal-ten. Dazu sollen in dieser Legislaturperiode zwei Pfl ege-stärkungsgesetze verabschiedet werden.

Das erste der beiden Gesetze hat der Deutsche Bun-destag im Oktober 201� beschlossen. Was können Pfl egebedürftige, pfl egende Angehörige und Pfl e-gekräfte erwarten? Was bringt das neue Pfl egestär-kungsgesetz?

Eine bezahlte Auszeit zur Organisation von Pfl ege und ein Rechtsanspruch auf Pfl egezeit sollen die Alten-pfl ege in Deutschland verbessern. Außerdem soll es mehr Unterstützung für die Bewohner von Pfl ege WGs geben.

Bei einem plötzlichen Pfl egefall in der Familie sollen Arbeitnehmer künftig zehn Tage lang bezahlt pausieren können. Bis zu zwei Jahre können sie zudem künftig im Job kürzer treten. Sie bekommen einen Rechtsanspruch auf sechs Monate Pfl egezeit, also auf eine komplette Auszeit auf bis zu 24 Monate Familienzeit mit einer Reduzierung der Arbeitszeit auf bis zu 15 Stunden. Die zehntägige Auszeit ist zur Organisation der Pfl ege vorgesehen. Der Lohnersatz soll ab Januar bis zu 90 Prozent des Nettoeinkommens betragen. Die Auszeit gab es schon – aber unbezahlt. Eben können Arbeitnehmer heute schon sechs Monate aus dem Job aussteigen, um sich um einen kranken Angehörigen zu kümmern. Künftig sollen sie ein zinsloses Darlehen für diese Zeit aufnehmen können, um ihren Lebensunterhalt zu sichern. Die Möglichkeiten nutzen können künf-tig etwa auch Stiefkinder, Schwäger oder Partner in homosexuellen Partnerschaften, die keine eingetragenen Lebenspartnerschaften sind.

Die Position der AWO zur ReformErstes Pfl egestärkungsgesetz – jahrelanger Still-stand wird nicht aufgeholt – Fragen nach Finanzie-rung und Pfl egebedürftigkeitsbegriff bleiben offen

Grundsätzlich begrüßen wir es, wenn die Situation der Pfl ege in Deutschland verbessert werden soll. Doch die geplanten Leistungsverbesserungen helfen nicht, den jah-relangen Stillstand in der Pfl ege wieder gut zu machen. Die grundsätzlich notwendigen Reformschritte, wie eine nachhaltige Finanzierung sowie die Einführung eines neu-en Pfl egebedürftigkeitsbegriffs, geht diese Reform nicht an. Zudem wird diese Reform nicht nur in zwei Schritten ge-plant, sondern macht auch noch den zweiten Schritt vor dem Ersten. So sollen zwar in dem jetzigen ersten Schritt deutliche Leistungsverbesserungen umgesetzt, aber erst in einer zweiten Reformstufe soll, voraussichtlich 2017, der seit 2011 vorliegende neue Pfl egebedürftigkeitsbe-griff eingeführt werden. Auch wenn die jetzt geplanten Leistungsverbesserungen dringend notwendig sind, er-

schwert dieses Vorgehen eine gezielte und systematische Verzahnung und Abstimmung von Leistungsverbesse-rungen im Sinne des neuen Pfl egebegriffs.

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