AZAS 04/2012

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4 I 2011 4 / 12

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AGROZUCKER/AGROSTAERKE

Transcript of AZAS 04/2012

4 I 2011

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FroheWeihnachten

2 4 I 2012

Inhaltsverzeichnis

Variable Nachzahlung Stärkekartoffeln 8 Saatzeitpunkt – Pflanzenbestand 9 Perfekte Technik für perfekte Rübensaat 11 Sägeräteerhebung 2012 12 Dreijähriger Sägerätetest in Franken 15 Herbizidresistente Kulturpflanzen (Clearfield-System) 24 Kartoffelsaatgut für den Anbau 2013 25 Stärkekartoffeln – Flächentausch 26 Wachsmais bringt Mehrerlöse 27 Epidemisches Auftreten von Cercospora 28 Rhizoctonia und Gürtelschorf 30 Milben und Motten in den Rüben 32 Kartoffelpflanzen – Welkekrankheit 34 Pflanzenschutzmittelfrühbezug 36 Getreideherbizide 2013 39 Asiatischer Marienkäfer 42 Gelbverzwergungsvirus 43 Ertrags- und Effizienzsteigerungsprogramm „Mont Blanc“ 45 Aus der Praxis – Getreide 47 Stärkekartoffel-Sortenversuche 2012 48 Nachtrag Bioethanolgetreideversuche 2012 51 Medien zu Gast in der Stärkefabrik Gmünd 54 LESERBEFRAGUNG 55 Parade der neuesten Rübenernter 60 Rübenerntemaschinen im Test 65 Weizenstärkefabrik Pischelsdorf 70 Nachhaltigkeitsberichtswesen AGRANA 74 Rübenernte 2012 77 Aus der Praxis Zuckerrüben – Nachlese 2012 80 Verlademaus in Enns im Einsatz 84 Bio-Rohstoffe 2012 86 Stärkeindustriekartoffeln – Vegetations- und Ernteverlauf 2012 88 Nassmaiskampagnen 2012 89 Tage der offenen Türen bei AGRANA 90 Oktoberfest in Aschach 93 Förderpreis Hagelversicherung 96 VÖSK-Generalversammlung 97 Rückblick BETAEXPO 2012 99 Fotowettbewerb 2012 „Kartoffel im Focus“ 103 Fotowettbewerb 2013 „Zuckerrübe im Focus“ 110 Hagelversicherung – Rübenversicherung NEU 111

Vorschau Nr. 1/2013 95 Impressum 95

Zuck

erSt

ärke

Bioe

than

ol02/13

13. – 16. Februar 2013BioFach 2012

Nürnberg

www.biofach.de/de/

01-08/13BETAEXPO

Fotowettbewerb

„Zuckerrübe im Focus“

Teilnahmebedingungen

siehe Seite 110 und

www.betaexpo.at (ab März 2013)

06/1313. Juni 2013

www.betaexpo.at

09/1322. September 2013

www.betaexpo.at

BETAEXPO

BETAEXPOFamilientag

3AgroZucker – AgroStärke4 I 2012

Sehr geehrte Leserinnen und Leser,Die Redaktion und das Redaktionskomitee von AGROZUCKER/AGROSTÄRKE wünschen Ihnen ein geruhsames Weihnachtsfest, ein erfolgreiches neues Jahr und einige Tage der Muße, die Sie auch für die Lektüre dieses Heftes nützen können.

Für die Agrarwirtschaft wird 2013 ein entscheidendes JahrEin interessantes, aber schwieriges Jahr hinsichtlich Rohstoffproduktion und Vermarktung der Erzeugnisse neigt sich dem Ende zu. Aufgrund der Trockenheit blieben die durchschnittlichen Erträge unter den Erwartungen, vor allem nach dem sehr erfolgreichen Jahr 2011. Sowohl die Landwirte als auch die verarbeitende Industrie können jedoch mit den erzielten Preisen so weit zufrieden sein. In Hinblick auf die agrarpolitische Entwicklung wird 2013 ein sehr entscheidendes Jahr.

GetreideFür Österreich ergibt sich heuer eine gegenüber dem Vorjahr geringere Getreide- und Maisproduktion. Europaweit brachte die Ernte aufgrund der Trockenheit vor allem in Osteuropa ein schwaches Ergebnis, während in West- und Nordeuropa eine durch-schnittliche Erntemenge eingefahren werden konnte. Das Preisniveau lag wegen der weltweit angespannten Versorgungslage und der Trockenheit in den USA und Osteuropa auf einem stabil hohen Niveau – bzw. ist es ab der zweiten Jahreshälfte massiv angestiegen.

ZuckerDas Jahr 2012 war geprägt von marktgerechten europäischen Zuckerpreisen – verursacht durch die Reform der Zuckermarkt-ordnung 2006, in deren Gefolge die Europäische Union vom Zuckerexporteur zum Zuckerimporteur wurde. Bereits das zweite Jahr in Folge hat die Europäische Kommission den Verkauf von Nichtquotenzucker auf dem europäischen Markt zugelassen und auch im kommenden Jahr ist diese Sondermaßnahme zu erwarten. Aus Sicht von AGRANA bestätigt sich damit die Strategie der Kontrahierung von Nichtquotenrüben.

StärkeIm Bereich Kartoffelstärke ist per Ende Juni 2012 die bisher gültige Marktordnung mit Quote, Mindestpreis und gekoppelten Beihilfen ausgelaufen. Die gekoppelten Beihilfen werden in den Jahren 2012 und 2013 in die Einheitliche Betriebsprämie integ-riert. Trotz des Auslaufens der Marktordnung konnte mit der vollen Auszahlung der Variablen Nachzahlung ein konkurrenzfähiger Stärkekartoffelpreis für die Ernte 2012 erzielt werden. Aufgrund der guten Vermarktungssituation für Kartoffelstärke gehen wir von einer stabilen Stärkekartoffel-Anbaufläche für 2013 und die weiteren Jahre aus.

Gemeinsame AgrarpolitikDie Gemeinsame Agrarpolitik (GAP) der EU feierte in den letzten Tagen ihr 50-jähriges Bestehen und steht im Zeichen der zu-künftigen Agrarpolitik 2014 – 2020. Im Zuge der Budgetplanung der Europäischen Union für die kommenden sieben Jahre ab 2014 wurden in den letzten Tagen intensive Verhandlungen der Staats- und Regierungschefs der Mitgliedstaaten (EU 27) geführt. Das Budget stellt in weiterer Folge den Startschuss für die endgültigen Verhandlungen zur Reform der GAP dar. Durch das Scheitern des ersten Anlaufes der Budgetplanung und der damit verbundenen nächsten Verhandlungsrunde im Jänner wird sich auch die Beschlussfassung zum Agrarhaushalt verzögern.Mit dem Novum des Mitspracherechtes des Europäischen Parlaments werden die Verhandlungen zur GAP-Reform weiter intensi-viert. Im Wesentlichen beruht die Reform auf zwei Säulen, die auch weiterhin bestehen werden. Die Erste Säule der Direkt- zahlungen garantiert den Bauern einen fixen Betrag an Geldern. Die flächenbezogenen Förderungen der Zweiten Säule erhalten die Landwirte optional für besondere Umweltleistungen. Nach der heftigen Kritik am ursprünglichen Vorschlag des EU-Rats- präsidenten Herman Van Rompuy besserte dieser auf Drängen vieler Mitgliedstaaten den Entwurf für das Agrarbudget nach – vor allem in Bezug auf die erste Säule. Dementsprechend würden sich die vorgeschlagenen Kürzungen der Direktzahlungen von5 Prozent bis 2020 auf etwa 2 Prozent vermindern. Stärker werden wahrscheinlich die geplanten Einsparungen in der Zweiten Säule ausfallen. Österreich könnte laut Van Rompuy eine etwaige Einsparung zum Teil durch Extrazuwendungen für die ländliche Entwicklung (bis zu 700 Millionen Euro) ausgleichen.Bezüglich der Haltung der EU-Mitgliedstaaten zur Zuckermarktordnung (ZMO) sind derzeit 14 Staaten (darunter Österreich, Frank-reich, Deutschland, Spanien) gegen die Abschaffung der ZMO, während sieben Mitgliedstaaten (darunter Großbritannien) für die Abschaffung stimmen.

Zu den Rohstoffernten

Zuckerrüben Die günstigen Anbaubedingungen für den Rübenanbau 2012 ermöglichten eine Rübenaussaat bereits ab Mitte März. Der Hauptanbau war um zehn Tage früher als im Jahr 2011 abgeschlossen. Nach guten Auflaufbedingungen zwangen die Frost- temperaturen in den östlichen Anbaugebieten am 8. April zum Rübenumbruch und Nachbau auf 3.100 Hektar. Die Nieder-schlagsverteilung war extrem unterschiedlich: Westlich von St. Pölten regnete es mehr als im langjährigen Durchschnitt, östlich davon blieben die Niederschläge bereits ab Februar weit unter dem Durchschnitt. Im Bereich Leopoldsdorf erreichten der Niederschläge auf Extremstandorten nur 260 Liter. Der extrem heiße Sommer mit Höchsttemperaturen bis über +38 °C ließ die durchschnittlichen Ertragserwartungen von ursprünglich 70 Tonnen pro Hektar auf nur noch 62 Tonnen pro Hektar sinken und die Gesamtrübenmenge reduzierte sich von den geplanten 3,40 Millionen Tonnen auf 3,05 Millionen Tonnen Rüben. Als Folge der Wetterextreme und des dadurch bedingten starken Cercosporabefalls musste diese Blattkrankheit viermal bekämpft werden. Der durchschnittliche Zuckergehalt an den Schneidmaschinen liegt in der laufenden Zuckerrübenkampagne bei 16,7 Prozent und damit unter dem Durchschnitt. Dank konsequenter Liefereinteilung bis 20. Oktober wurden lediglich kleine Rübenlager aufgebaut, die nach „First in-first out“-Kriterien abgefrachtet wurden. Dadurch konnte einem allzu hohen Zucker-verlust vorgebeugt werden. Bei den meist guten Rodebedingungen wurden die Rüben mit durchschnittlich 8 Prozent Kopf- und Schmutzanteil geliefert. Die Rübenverarbeitung 2012 soll nach voraussichtlich 134 Tagen am 15. Jänner 2013 abgeschlossen sein.

KartoffelnAuf einer Anbaufläche von rund 6.800 Hektar wurden heuer von 1.500 Vertragslandwirten rund 260.000 Tonnen Stärke- und Bio-Stärkekartoffeln kontrahiert. Die Witterungsverhältnisse im abgelaufenen Jahr waren für die Entwicklung der Kartoffel-pflanzen regional sehr unterschiedlich. Im Waldviertel und Oberösterreich herrschten günstige Vegetationsbedingungen, sodass durchschnittlich gute Erträge erzielt werden konnten. Im Weinviertel war jedoch die Witterung aufgrund von Spätfrost und lang anhaltender Trockenheit sehr ungünstig, wodurch sich starke Ertragseinbußen ergaben. Die Kartoffelernte im Herbst war durch günstige Rodebedingungen und zufriedenstellende Stärkegehalte gekennzeichnet. Erwartet werden eine Kampagnedauer bis Ende Dezember und eine Liefererfüllung von 80 bis 85 Prozent der kontrahierten Menge.

MaisDas Maisjahr 2012 kann als sehr positiv betrachtet werden. Mit Erträgen, die teilweise an die Rekordernte des Vorjahres an-schließen konnten, und hohen Erzeugerpreisen war Mais in der Wettbewerbsfähigkeit gegenüber anderen Kulturen nur schwer zu schlagen. Im Herbst begünstigten milde Temperaturen eine schnelle Abreife, sodass die Feuchtigkeitsgehalte unter jenen des Vorjahres blieben. Neben Aschach verarbeitete auch die Bioethanolanlage Pischelsdorf Nassmais. In Summe wurde in beiden Werken von Ende August bis Anfang Dezember eine frisch geerntete Nassmais-Menge von deutlich über 200.000 Tonnen ange-liefert, was die höchste jemals erzielte Nassmais-Verarbeitung bedeutet. Erfreulich entwickelte sich erneut die Nachfrage nach Spezialstärken, sodass die Anbauflächen für Wachsmais im kommenden Jahr weiter wachsen werden.

GetreideDie Preise für Getreide haben sich im Vergleich zum letzten Jahr aufgrund der Frostschäden im Frühjahr und der Trockenheit in den wichtigsten Produktionsländern ab Mitte des Jahres weltweit stark nach oben orientiert, was maßgeblich durch die geringeren Ernten bedingt ist. In der Bioethanolanlage Pischelsdorf wurden heuer rund 550.000 Tonnen Getreide verarbeitet. Als Hauptrohstoffe dienten Weizen und Mais, wobei sich Nassmais mittlerweile als dritte Größe etabliert hat.

Ein frohes Weihnachtsfest und ein gutes Jahr 2013 wünschen Ihnen

6 AgroZucker – AgroStärke 4 I 2012

Sehr geehrte Rübenbäuerinnen, sehr geehrte Rübenbauern!

Die Wetterextreme dieses Jahres waren eine wahre Herausforderung für die Landwirtschaft. Von in dieser Dimension noch nie hereingebrochenen Spätfrösten über extreme Trockenheit und enorme Hagelschäden bis zu Überschwemmungen hat sich heuer der Wetterbogen gespannt.Die Rüben haben diese Spätfröste mit überschaubarem Schaden überstanden, aber die Trockenheit im Osten ließ die Ertragserwartungen von Woche zu Woche sinken, während im Westen die Nieder-schlagsversorgung ausreichend, in manchen Regionen sogar schon zu hoch war. Entsprechend unterschiedlich fielen daher die Rübenerträge aus.

Erschwerend kam ein enormer, kaum bekämpfbarer Cercosporadruck hinzu, sodass auch der Zucker-gehalt deutlich unter die Werte des Vorjahres gefallen ist. Mancherorts verursachte dann noch die Spätverunkrautung Probleme bei der Rübenernte und -übernahme.

Wir werden daher künftig wieder mehr Augenmerk auf die Kulturführung legen müssen, um eine wirtschaftliche Rübenproduktion aufrechtzuerhalten.

Wesentlich erfreulicher war die stetige Aufwärtsbewegung beim europäischen Quotenzuckerpreis, die sich letztlich auch im Rübenpreis positiv bemerkbar machen wird. Wir befinden uns, was den Zuckerpreis betrifft, wieder in der „guten alten Zeit“ wie vor der Reform der Zuckermarktordnung.

Es ist daher eine legitime Forderung, dass dieser Entwicklung auch der Rübenpreis entsprechen muss.In der Diskussion um die Zuckermarktordnung beharrt die Europäische Kommission nach wie vor darauf, die Quoten bereits 2015 abzuschaffen, während das Europäische Parlament das derzeitige System bis 2020 verlängern will. Wir kämpfen daher weiterhin auf nationaler und europäischer Ebene für die Fortführung der Zuckermarktordnung, weil wir davon überzeugt sind, dass sie im Gegensatz zu einem liberalisierten Zuckermarkt planbare Verhältnisse für alle bietet.

Seit vielen Monaten beschäftigt uns auch die Neuausrichtung der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) der Europäischen Union. Der Wunsch der Europäischen Kommission nach einer einheitlichen Ausgleichszahlung pro Hektar in ganz Europa konnte nun in einen einheitlichen Hektarbetrag pro Mitgliedstaat abgeändert werden.

Aber selbst diese Lösung wird in der Umsetzung Probleme und Umverteilungen bringen – denken wir nur an den Wegfall unseres noch nicht historischen Zuckerausgleichs, den wir seit 2006 stufenweise erhalten haben. Im Österreich-Vorschlag sind zumindest lange Übergangsfristen zur Anpassung vorgesehen.Auch wenn wir es nicht wahrhaben wollen: Der Druck auf die Ausgleichzahlungen wird mit jeder Reform stärker – und sie zu verteidigen immer schwieriger.

Positiv gestaltet sich hingegen seit einiger Zeit die Marktentwicklung. Früher waren Überschüsse die Basis für die sogenannten Weltmarktpreise. Dadurch wurde der falsche Eindruck erweckt, eine Produktion zu diesen Preisen wäre möglich. Die durch steigenden Wohlstand ausgelöste stärkere Nachfrage und die durch Verbesserung der sozialen Bedingungen steigenden Löhne führen aber dazu, dass niemand mehr zu Überschusspreisen verkaufen kann und muss. Vieles deutet darauf hin, dass dieser Trend nachhaltig ist und weltweit zu höheren Produktpreisen führen wird. Das entspricht auch unserem bäuerlichen Denken, grundsätzlich das Einkommen über einen ange-messenen und fairen Produktpreis zu erwirtschaften und nicht über Förderungen.

Wir befinden uns in einer bewegten Zeit. Doch nun zur Weihnachtszeit sollten wir uns aus dem wirtschaftlichen und politischen Denken lösen und im Kreise unserer Familien ein paar besinnliche Tage genießen, ehe uns wieder die anstehenden Aufgaben für das nächste Jahr fordern.

Ich wünsche Ihnen und Ihren Familien ein gesegnetes Weihnachtsfest,Gesundheit und alles Gute im nächsten Jahr!

Ernst Karpfinger

7AgroZucker – AgroStärke4 I 2012

Sehr geehrte Stärkekartoffelbäuerinnen, sehr geehrte Stärkekartoffelbauern!

Die Witterungsverhältnisse für den Stärkekartoffelanbau in den einzelnen Anbaugebieten waren heuer sehr unterschiedlich. In einigen Teilen des Waldviertels sind die Stärkeerträge als durchaus gut zu bezeichnen. Es gibt aber auch Regionen, in denen Spätfrost, Trockenheit oder Hagel die Erträge stark beeinträchtigt haben.

Das Jahr 2012 war für den Stärkekartoffelsektor das erste nach Auslaufen der Marktordnung. Die bisher gekoppelte Zahlung wurde in die Einheitliche Betriebsprämie (EBP) übergeführt. Doch dank der guten Marktlage im Stärke-sektor zu Beginn des Jahres war es trotz der neuen Situation möglich, gute Vertragsbedingungen auszuverhandeln und so die Stärkekartoffelfläche in Österreich sogar leicht auszuweiten. Auch heuer konnte die Auszahlung der Variablen Nachzahlung in voller Höhe bereits im Herbst/Winter vereinbart werden.

Dennoch herrscht in ganz Europa Unsicherheit, wie sich die Stärkekartoffel- branche in Zukunft entwickeln wird. In den Verhandlungen um die neue EU-Agrarpolitik – bemühen wir uns als VÖSK sowohl im europäischen Verband CESPU als auch auf nationaler Ebene um günstige Bedingungen für den Stärkekartoffelsektor.

Als Ihre gewählten Branchenvertreter werden wir uns auch im kommenden Jahr für Sie einsetzen, wir vertrauen dabei auf Ihre Unterstützung.

Wir wünschen einige ruhige Tage im Kreise Ihrer Familie, damit Sie mit neuer Kraft und Motivation die Herausforderungen der Zukunft annehmen können. Ein frohes Weihnachtsfest und viel Erfolg im Jahr 2013.

Alfred Sturm Ferdinand Lembacher

Anita Kamptner

8 AgroZucker – AgroStärke 4 I 2012

Variable Prämie für Stärkekartoffeln wird auch für die Ernte 2012 zur Gänze ausbezahlt

Stärkekartoffeln zeichnen sich weiterhin durch hohe Wettbewerbsfähigkeit gegenüber anderen Kulturen aus

Die Variable Nachzahlung für die Ernte 2012 wird wie in den letzten Jahren auch diesmal vorgezogen und bereits zur laufenden Ernte ausbezahlt. In Abstimmung zwischen

AGRANA und VÖSK wurde die Nachzahlung mit 15 Euro pro Tonne festgelegt und somit zur Gänze ausgeschöpft. Die Auszahlung der Variablen Prämie erfolgt gestaffelt zu zwei Auszahlungsterminen:

Für die Kartoffellieferungen von August bis Oktober wurde die Prämie im November ausgezahlt, für die restlichen Lieferungen folgt sie zum Ende der Kampagne.

Mit der Nachzahlung setzt sich der Preis für Stärkekartoffeln der Ernte 2012 wie folgt zusammen (am Beispiel von 18,5 Prozent Stärkegehalt inkl. USt):

Grundpreis 38,80 Euro pro Tonne

Fixer Aufschlag 20,00 Euro pro Tonne

Variable Nachzahlung 15,00 Euro pro Tonne

Div. Prämien*) 2,50 Euro pro Tonne

Zwischensumme 76,30 Euro pro Tonne

12 % USt 9,20 Euro pro Tonne

Auszahlungspreis (inkl. USt.) 85,50 Euro pro Tonne

*) Früh- und Spätlieferprämie, Qualitätsprämie, Transportprämie

Bei Ablieferung im Rahmen eines Dreijahreskontraktes gilt zusätzlich eine Mehrjahresprämie von 5 Euro pro Tonne, wodurch sich der Auszahlungspreis auf 91 Euro pro Tonne (inkl. USt.) erhöht. Damit wird auch im ersten Jahr ohne Marktordnung für Kartoffelstärke und gekoppelte Beihilfen ein sehr attraktiver Erzeugerpreis ausgezahlt, sodass auch bei den derzeit hohen Getreidepreisen die Wettbewerbsfähigkeit von Stärkekartoffeln im Vergleich zu anderen Kulturen gewährleistet bleibt.

Ausblick Anbau 2013

Die Stärkekartoffel-Anbaufläche 2012 umfasste rund 6.300 Hektar. Für den kommenden Anbau 2013 plant AGRANA die Beibehaltung des derzeitigen Produktionsvolumens an Kartof-felstärke und damit eine stabile Anbaufläche. Für eine erfolg-reiche Stärkekartoffelproduktion ist die Verwendung guten Sortenmaterials ein wesentlicher Faktor. Aus den diesjährigen Sortenversuchen (siehe Seite 48) ging erneut hervor, dass Spät-sorten höhere Erträge als Frühsorten erzielen. Für den Landwirt gilt es daher, sich rechtzeitig und in ausreichendem Maß das bevorzugte Saatgut zu sichern.

Werner Zuser [email protected]

Konditionen

STÄRKE

9AgroZucker – AgroStärke4 I 2012

Im Rübenbau machen sich sorgfältige Saatbettbereitung, früher Anbau und dichte Bestände bezahlt

Nur hohe Professionalität führt zum Erfolg

Auch wenn heuer die Erträge der Zuckerrübenkulturen in vielen Betrie-ben enttäuschend ausgefallen sind, gilt es, konsequent an der Optimierung des Ertragspotenzials weiterzuarbeiten, statt sich entmutigen zu lassen. Präzise Saatbettbereitung, ein möglichst früher Sätermin und optimale Bestandes- dichte (dank richtiger Ablagedistanz in der Reihe) sind wesentliche Voraussetzungen für optimale Erträge. Einfach nur auf der Welle des Durchschnitts mitzuschwim-men, ist zu wenig!

Mehrerträge entstehen vor Augustbeginn

Europaweit steht mittlerweile außer Diskussion, dass sich früher Anbau der Rüben lohnt. Untersuchungen zeigen, dass sich Spitzenbetriebe im Zucker- rübenbau durch frühere Saat und präzise-re Ablage, schnelleren Aufgang und frü-

heren Bestandesschluss vom Mittelfeld unterscheiden. Daher überrascht auch nicht die Feststellung, dass – unabhän-gig vom Erntezeitpunkt – die in den letz-ten Jahren erzielten Ertragssteigerungen durchwegs vor dem 1. August gebildet worden sind. Diesen Vorsprung gilt es auch in Jahren mit trockenem Sommer mitzunehmen.

Höhere Temperaturen im April

Obwohl jährliche Schwankungen auftre-ten, scheint langjährig eine Tendenz zu höheren Temperaturen im April zu be-stehen. Während der vergangenen zehn Jahre betrug der Anstieg der Lufttem-peratur sowohl für das Weinviertel als auch für das Alpenvorland etwa 2 °C im Monatsmittel.Frühe Saat hilft zum einen zu vermeiden, dass der Aufgang der Rübenpflanzen in ausgeprägte Trockenphasen fällt. Zum an-

deren ist zu verhindern, dass dank günsti-ger Temperaturen bereits gut entwickelte Schädlingspopulationen auf nur schwach entwickelte Rübenbestände treffen: Die Rüben müssen den Schädlingen im wahrsten Sinne des Wortes „davonwach-sen“. Grundsätzlich gilt jedoch: Frühe Saat ja, keinesfalls jedoch unter zu feuchten Bedingungen!

Keine Angst vor Spätfrösten

Der heuer vielerorts durch erfrorene Rüben erzwungene Nachbau verursacht zwar eine gewisse Unsicherheit bei den Landwirten, doch objektiv betrachtet treten Spätfröste nur selten (siehe höhere Temperaturen im April) und dann auch nur regional begrenzt auf. Zusätzliche Sicherheit bietet der im Zuckerrübenpaket der Hagelversicherung enthaltene Schutz vor den finanziellen Folgen des Abfrierens der Rüben.

Anbau 2013

BETAEXPO 2011STÄRKESTÄRKEZUCKER

10 AgroZucker – AgroStärke 4 I 2012

Steht die Sämaschine rechtzeitig zur Verfügung?

Die Erfahrung, dass der um eine Woche frühere Anbau einem Mehrertrag von bis zu 2 Prozent gleichzusetzen ist, bedeutet – je nach Ertrag und Rübenpreis – einen möglichen Mehrerlös von etwa 40 bis 60 Euro je Hektar. Sehr hohe Auslastungen der Sämaschinen sind somit im Hinblick auf verzögerten Anbau kritisch zu be-trachten. Für rechtzeitigen Anbau darf durchaus etwas tiefer in die Tasche ge-griffen werden.

Hohe Bestandesdichten auch in Trockengebieten

Bei limitierten Wasserreserven und da-her begrenzter Gesamtmasseproduktion (Rübe plus Blatt) ist es wesentlich, eine zu starke Blattentwicklung zu vermeiden: Zu viel Blatt wirkt dem Rübenertrag direkt entgegen. Blattüberschuss – ob durch zu geringe Bestandesdichte, zu hohe Stick-stoffzufuhr oder andere Ursachen bedingt – ist zu vermeiden.

110.000 Pillen pro Hektar

Unabhängig vom Anbaugebiet ist, wie die Tabelle zeigt, die Saatgutablage mit 19 cm bei 45 cm Reihenweite bzw. 18 cm bei 50 cm Reihenweite zu wählen, 110.000 Pillen pro Hektar müssen das Ziel sein. Diese Empfehlung ist besonders dann zu be-rücksichtigen, wenn der Pflanzenbestand im Schnitt der Jahre weniger als 85.000 Pflanzen erreicht hat.

Herbert Gutauer [email protected]

Herbert Eigner [email protected]

Ablagestellen und Pflanzenbestände je Hektar in Abhängigkeit des Feldaufganges(in 1000 Pflanzen/Hektar)

18 19 20 21 22 23

Reihenweite 45 cm

Ablage Pillen/Hektar 123,5 117,0 111,1 105,8 101,0 96,6

Feldaufgang in %

80 98,8 93,6 88,9 84,7 80,8 77,3

70 86,4 81,9 77,8 74,1 70,7 67,6

60 74,1 70,2 66,7 63,5 60,6 58,0

Reihenweite 50 cm

Ablage Pillen/Hektar 111,1 106,3 100,0 95,2 90,9 87,0

Feldaufgang in %

80 88,9 84,2 80,0 76,2 72,7 69,6

70 77,8 73,7 70,0 66,7 63,6 60,9

60 66,7 63,2 60,0 57,1 54,6 52,2

Ablageentfernung in cm

ZUCKER

11AgroZucker – AgroStärke4 I 2012

Checkliste für Wartung und Instandsetzung der Sämaschine

Perfekte Technik für perfekte Rübensaat

Basis für leistungsfähige Rübenbestände ist zum einen die exakte und gut überlegte Bodenbearbeitung. Doch mindestens genauso wichtig ist zum anderen die Aussaat der Rübensamen mit Top-Sätechnik. AGROZUCKER/AGROSTÄRKE hat daher beim Werkstättenleiter des Raiffeisen-Lagerhauses Weinviertel Mitte, Gerhard Moravec, wichtige Tipps und Informationen zum Thema Wartung und Instandsetzung der Sämaschinen vor dem Anbau eingeholt.

• Neue Scharspitzen und Abstreifer rechtzeitig bestellen – im Winter sind diese Ersatzteile günstiger, außerdem ist mit längeren Lieferzeiten zu rechnen.

• Das Aufschweißen der Schare und Scharspitzen ist auf-wendig und bringt nicht immer den gewünschten Erfolg.

• Auf den richtigen Reifenluftdruck der Antriebsräder achten, damit sich die Ablageentfernung nicht verändert.

• Andruckrollen richtig einstellen und öfter kontrollieren. Für eine gute Rückverfestigung des Bodens muss die Lagerung der Andruckrollen passen.

• Tiefeneinstellung auf jedem Feld mehrmals kontrollieren, da unterschiedliche Bodenbeschaffenheit und Saatbett- bereitung die Ablagetiefe trotz gleicher Einstellung verändern.

• Bei pneumatischen Sämaschinen darauf achten, dass die Ansaugschläuche keine Risse aufweisen.

• Ebenfalls wichtig ist die Spannung des Keilriemens für das Lüfterrad, damit der richtige Unterdruck erzeugt wird. Ein Pfeifton deutet auf einen Lagerschaden des Lüfte- rades hin.

• Die Abstreifer müssen für jeden Säkörper individuell eingestellt werden.

• Die Getriebefreiläufe sind auf Funktionalität zu kontrollieren.

• Die vorgesehene Reihenweite unbedingt nachmessen – speziell wenn mehrere Kulturen mit unterschiedlichen Reihenentfernungen angebaut werden.

• Auch die Spurreißer müssen für einen exakten Reihenanschluss richtig eingestellt sein.

• Sollte noch eine „Stanhay“ im Einsatz sein, darf eine Arbeitsgeschwindigkeit von 5 Stundenkilometern nicht überschritten werden! Säbänder außerhalb der Anbau-

saison herausnehmen und erneuern, falls schon häufiger Doppelablagen auftreten.

Abschließend einige Sicherheitshinweise von Gerhard Moravec:

• Die Dreipunktaufhängung muss in Ordnung sein, denn die Gewichte der Sämaschinen sind enorm und die Fahr- geschwindigkeit der Traktoren verstärkt die Belastungen für den Dreipunkt.

• Der Zapfwellenschutz muss immer verwendet werden und in Ordnung sein.

• Beleuchtung! Wird die Beleuchtung der Zugmaschine durch Anbaugeräte verdeckt, ist auch bei Tag und ausreichender Sicht eine Ersatzbeleuchtung gleicher Art anzubringen.

Wenn das Sägerät nach dieser Checkliste überprüft und gewartet wird, steht einem erfolgreichen Anbau vom techni-schen Standpunkt aus nichts im Wege.

Johann Prendl [email protected]

Gerhard Moravec, Werkstättenleiter im Raiffeisen-Lagerhaus Weinviertel Mitte.

Anbau 2013

ZUCKER

12 AgroZucker – AgroStärke 4 I 2012

Rübensaat 2013 – Ergebnisse der Sägeräteerhebung 2012

Geräte für Direkt- und Mulchsaat sind noch „dünn gesät“Exakte Saatbettbereitung, möglichst früher Sätermin, prä- zise Saat auch nach überwinterter Zwischenfrucht, optimale Bestandesdichte: Ist Österreichs Rübenanbau ausreichend gerüstet, um diese Anforderungen zu erfüllen?

Im Zuge der Erhebung des Sägerätebestandes 2012 konnte die große Zahl von 1.779 Geräten erfasst werden, obwohl von einzelnen großen überbetrieblichen Anbauern keine Rück-

meldungen eintrafen. Den erfassten Geräten ist eine Anbau-fläche von knapp 36.000 Hektar zuzuordnen (Tabelle 1), bezogen auf die Zuckerrübenfläche 2012 von etwa 49.300 Hektar ent-spricht dies einem Erfassungsgrad von etwas mehr als 70 Pro-

zent. Im Mittel entfallen auf jedes Gerät 20 Hektar, wobei jedoch von einer breiten Streuung auszugehen ist.

Großflächiger überbetrieblicher Einsatz

Laut Tabelle 2 entfallen je 50 Prozent der Geräte auf Eigen- mechanisierung bzw. überbetrieblichen Anbau. Sind im Eigen- mechanisierungsbestand jedem Gerät im Mittel etwa 12 Hektar Anbaufläche Zuckerrüben zuzuordnen, ist die Fläche pro Gerät bei überbetrieblicher Nutzung mehr als doppelt so groß. Das heißt: Auf etwa 70 Prozent der erfassten Flächen wird mit über-betrieblich eingesetzten Geräten gesät.Die nach Betreuungsgebieten getroffene grobe Gliederung in Tabelle 3 zeigt für den Bereich Leopoldsdorf eine deutlich größere Zahl an Geräten mit pneumatischer Kornvereinzelung in der Zelle. Ohne Zweifel finden diese Geräte zusätzliche Aus-lastung im Anbau weiterer Kulturen. Im Bereich Enns war das gegenteilige Verhältnis zu beobachten: Mechanische Geräte überwiegen. Der in dieser Region dem Auslastungsgrad der „pneumatischen“ Geräte nahezu gleichende Wert im Bereich der mechanischen Geräte weist auf den überbetrieblichen Einsatz von ausschließlich auf den Zuckerrübenanbau spezialisierten Geräten hin.Tabelle 4 gibt Auskunft über die Auslastung der Geräte im Zuckerrübenanbau. Hohe Auslastung ist positiv zu beurteilen, solange der Anbau der Rüben nicht verzögert wird. Ein um eine Woche früherer Anbau ist mit bis zu 2 Prozent Mehrertrag gleichzusetzen.

Tabelle 1

Sägeräteerhebung 2012 - Erfasste Geräte und hinterlegte Fläche

Anzahl Geräte

Hektar gesamt

Hektar je Gerät

Leopoldsdorf 741 16.668 22

Tulln 823 14.026 17

Enns 215 4.963 23

Gesamt 1.779 35.658 20

Rückmeldungen

Tabelle 2

Angaben zur Eigenmechanisierung und überbetrieblichen Anbau

Anzahl Geräte

Hektar gesamt

Hektar je Gerät

Anzahl Geräte

Hektar gesamt

Hektar je Gerät

Anzahl Geräte

Hektar gesamt

Hektar je Gerät

Leopoldsdorf 738 16.605 22 393 5.395 14 345 11.210 32

Tulln 813 13.907 74 415 4.184 10 398 9.723 24

Enns 211 4.949 23 74 687 9 137 4.262 31

Gesamt 1.762 35.461 20 882 10.266 12 880 25.195 29

Angaben gesamt Überbetrieblicher AnbauEigenmechanisierung

Anbau 2013

ZUCKER

13AgroZucker – AgroStärke4 I 2011

Tabelle 4

Angaben zum Gerätetyp

pneumatisch mechanisch pneumatisch mechanisch

bis 20 543 635 3 14

bis 40 197 86 3 7

bis 80 76 20 3 6

bis 120 16 2 2 2

bis 160 8 0 0 2

bis 200 0 0 4 0

bis 240 0 0 0 0

bis 280 1 0 0 3

> 280 0 0 2 0

Gesamt 841 743 17 34

Tabelle 5

Gliederung nach Reihenausstattung

Reihenausstattung Anzahl Geräte

5 Reihen 69

6 Reihen 1.444

7 Reihen 103

8 Reihen 19

12 Reihen 56

18 Reihen 1

Sonstige 3

Gesamt 1.695

6-reihige Geräte 12-reihige GeräteHektar/Jahr

Tabelle 4

Angaben zum Gerätetyp

pneumatisch mechanisch pneumatisch mechanisch

bis 20 543 635 3 14

bis 40 197 86 3 7

bis 80 76 20 3 6

bis 120 16 2 2 2

bis 160 8 0 0 2

bis 200 0 0 4 0

bis 240 0 0 0 0

bis 280 1 0 0 3

> 280 0 0 2 0

Gesamt 841 743 17 34

Tabelle 5

Gliederung nach Reihenausstattung

Reihenausstattung Anzahl Geräte

5 Reihen 69

6 Reihen 1.444

7 Reihen 103

8 Reihen 19

12 Reihen 56

18 Reihen 1

Sonstige 3

Gesamt 1.695

6-reihige Geräte 12-reihige GeräteHektar/Jahr

Tabelle 3

Angaben zum Gerätetyp

Anzahl Geräte

Hektar gesamt

Hektar je Gerät

Anzahl Geräte

Hektar gesamt

Hektar je Gerät

Anzahl Geräte

Hektar gesamt

Hektar je Gerät

Leopoldsdorf 730 16.357 22 463 12.577 27 267 3.780 14

Tulln 739 12.811 17 344 7.666 22 395 5.145 13

Enns 185 4.017 22 59 1.455 25 126 2.562 20

Gesamt 1.654 33.185 20 866 21.698 25 788 11.487 15

Angaben gesamt Pneumatisch Mechanisch

Das Thema Saat wird in den kommenden Jahren zu den Schwerpunkten der Beratung durch die Rohstoffabteilungen der AGRANA Zucker GmbH zählen.nt fugitest la cuptis sandebis ent.

ZUCKER

14 AgroZucker – AgroStärke 4 I 2011

STORY-TITEL

Direkt- und Mulchsaat ungleich verteilt

Tabelle 5 zeigt, dass 85 Prozent der Geräte mit sechs Reihen ausgestattet sind, Nur 3 Prozent arbeiten mit zwölf Reihen. Ein einziges Gerät ermöglicht einen 18-reihigen Anbau. Überdies zeigt die Erhebung, dass im Bereich Enns 40 Prozent der Geräte über Ausstattungen für Direkt- bzw. Mulchsaat verfügen, während dieser Anteil in den Bereichen Tulln und Leopoldsdorf nur bei etwa 10 Prozent liegt.

Tabelle 6 weist die Geräte von „Nodet/Kuhn“ und „Stanhay“ als „Dauerläufer“ aus. Jeweils ein Drittel der Geräte ent- fallen auf diese Fabrikate. Auch die wei-teren Daten legen nahe, dass das Alter des Geräteparks als eher reif zu beurtei-len ist. Entscheidender Faktor ist und bleibt jedenfalls die Funktionalität.

Fazit

Das Thema Saat wird in den kommen-den Jahren zu den Schwerpunkten der Beratung durch die Rohstoffabteilungen der AGRANA Zucker GmbH zählen (siehe auch “Projekt Mont Blanc“ Seite 45):• Im Hinblick auf eine exakte Saat-

gutablage wird besondere Acht- samkeit auf die Wartung der Geräte zu legen sein.

• Die verfügbare Sätechnik ist verstärkt in Richtung Mulch- und Direktsaaten nach Zwischenfrucht anzupassen.

• Überhöhte Auslastung von Geräten ist zu reduzieren.

Ziel ist es, die Saat der Rübe – unter besten Bedingungen – innerhalb von maximal zehn Tagen abzuwickeln.

Gottfried Klinghofer [email protected]

Herbert Eigner [email protected]

Tabelle 6

Gliederung nach Fabrikaten

Fabrikat Anzahl Geräte

Nodet/Kuhn 584

Stanhay 526

Accord/Kverneland 151

Monosem 122

Kleine/Vicon 104

Gaspardo 67

Hassia 40

Agricola 31

Becker 16

Schmotzer 10

Sonstige 53

Gesamt 1.704

Die verfügbare Sätechnik ist verstärkt in Richtung Mulch- und Direktsaaten nach Zwischen-frucht anzupassen.unt fugitest la cuptis sandebis ent.

ZUCKER

15AgroZucker – AgroStärke4 I 2012

Dreijähriger Sägerätetest in Franken

Der Erfolgsweg im Rübenbau beginnt mit präziser Saat„Wie die Saat, so die Ernte!“ Dieses Wort gilt besonders für die Reihenkultur Zuckerrübe. Für den effizienten Einsatz der Ernte-technik und damit letztlich die Leistungsfähigkeit eines Rüben-feldes ist eine präzise Saat Voraussetzung. Der Bestandsaufbau ist mit dem spätestens seit Anfang der Achtzigerjahre Jahre des letzten Jahrhunderts üblichen vereinzelungslosen Anbau durch die Endabstandsaat vorgegeben.

Sowohl Quantität als auch Qualität im Zuckerrübenanbau müs-sen stimmen. Bei der Qualität geht es aber nicht nur um Inhalts-stoffe, sondern im Interesse einer verlustarmen Ernte auch um möglichst gute Rod- und Köpfbarkeit. Homogene Bestände mit möglichst wenigen Fehl-, aber ebenso auch wenigen Doppel-stellen müssen das Ziel sein. All das wird mit der Wahl und der richtigen Einstellung des Sägerätes vorgegeben. Doch was ist richtig? Und gibt es Unterschiede zwischen den angebotenen Aggregaten?Um diese Fragen zu beantworten, hat der Verband Fränkischer Zuckerrübenbauer mit der Arbeitsgemeinschaft Franken und dem Institut für Landtechnik der Universität Bonn einen dreijäh-rigen Praxistest (2009 bis 2011) mit fünf unterschiedlichen Ein-zelkornsägeräten durchgeführt. Dabei standen Feldaufgang und Abstandsgenauigkeit im Mulchsaatverfahren im Fokus, ebenso

die Wirkung unterschiedlicher Nachläufer. Angesichts der Tatsache, dass zusätzlich zu den herkömmlichen mechanisch angetriebenen Geräten aus Gründen der breiteren Einsetzbarkeit (auch außerhalb den Zuckerrübenbaus) auch pneumatische Geräte angeboten werden, wurden für den Test auch ein solches Gerät, das Modell Amazone ED Contour ZR, herangezogen. Ziel dieser Testserie war es, den Entwicklungs- und Leistungsstand der Sägeräte nicht nur den Landwirten zu demonstrieren, sondern auch den Firmen einen echten Vergleich ihrer Produkte zu ermöglichen. Die Tests wurden im Umfeld des Juliusspitalgutes Seligenstadt (2009: Prosselsheim – Versuchs-ansteller Georg Herbig, 2009: Schernau – Siegfried Voltz, 2009–2011: Euerfeld – Rudolf Molitor) durchgeführt, das mittlerweile durch die Erntemaschinen-Vorführungen international bekannt geworden ist. Die Saatbettvorbereitung nach Strohmulch und Grubberbearbeitung im Herbst erfolgte dann im Frühjahr mit dem Kompaktor (Bodentyp: Parabraunerde aus Löss).

Methodik der Versuche

Die fünf Sägerätehersteller (Tabelle 1) setzten ihr Gerät jeweils selbst und nach folgenden Vorgaben ein: 20 cm Sollabstand in der Reihe bei 6, 8 und 10 km/h Vorfahrtsgeschwindigkeit. Die

Tabelle 1

Daten und Versuchseinstellungen der getesteten Maschinen

Hersteller ACCORD AMAZONE BECKER* SCHMOTZER VICON

Typ Monopill SE ED Contour ZR Centra UD 3012 PH Unicorn synchro-drive

Reihen 12 12 12 12 12

Antrieb elektronisch mechanisch mechanisch mechanisch elektronisch

Befüllung Innen Saugluft Innen Innen Innen

Andruckrolle (DR) Finger-DR Monoflex-DR

V-DR schmal V-DR breit

Finger-DR Quirl Finger-DR Noppenkranz Gummi-V-DR

Finger-DR

Masse 1640 kg 2144 kg 1500 kg 1340 kg 1560 kg

Homepage de.kvernelandgroup.com www.amazone.de www.becker-lt.de www.schmotzer.de de.kvernelandgroup.com

2,5-3,0 cm 2,5-3,0 cm 2,5-3,0 cm

Ablageabstand

2009 fehlte 10 km/h Sägeschwindigkeit und

Gummi-V-DR

2009 fehlte die Finger-DR und zu tiefe Ablage!

20,3 cm 19,9 cm

Besonderheiten Nahm 2011 nicht am Test Teil!

20,4 cm 19,8 cm 19,6 cm

Ablagetiefe 2,5-3,0 cm 2,5-3,0 cm

Landtechnik

ZUCKER

16 AgroZucker – AgroStärke 4 I 2012

durchwegs zwölfreihigen Sägeräte waren je zur Hälfte mit zwei unterschiedlichen Nachläufern (z. B. konische bzw. Finger-Druck-rolle) ausgestattet. Der Feldaufgang wurde für jede Variation an zwei Terminen er-mittelt: früher Zeitpunkt mit etwa 50 Prozent Auflauf (Feldauf-gangsgeschwindigkeit) und später Zeitpunkt (endgültig). Mit einem Gerät zur Abstandmessung wurde die Standgenauig-keit auf dem Feld festgestellt, wie sie in den DLG-Prüfberichten für Einzelkornsägeräte definiert ist. Als standgenau gelten dem-nach Pflanzen, die den zulässigen Grenzbereich des Kornsollab-standes (+/- 2,5 cm) oder eines Vielfachen des Kornsollabstan-des nicht über- bzw. unterschreiten. Dieser Parameter ist etwas weiter gefasst als die Ablagegenauigkeit (auf dem Prüfstand im Labor), da im Feldeinsatz Verrollungen der Pille in der Saatfurche und andere Störungen hinzukommen. Die Saattermine entspra-chen in den jeweiligen Jahren denen der ortsüblichen Praxis.Der Feldaufgang und die Standgenauigkeit von allen sechs Rei-hen (gleicher Nachläufer) wurden auf mindestens 50 Metern mit vierfacher Wiederholung erfasst. Unterschiedliche Ergebnisse haben nur dann einen Aussagewert, wenn sie sich statistisch absichern lassen. Daher wird jeweils der sogenannte Grenz- differenzwert (GD-Wert) angegeben. Will man feststellen, ob die Ergebnisse zweier Sägeräte signifikant (also sägerätety-pisch) unterschiedlich sind, müssen diese Differenzen größer sein als der Wert der ausgewiesenen Grenzdifferenz (sonst sind beide Geräte als gleichwertig zu betrachten). Die Grenzdifferen-zen sind in den Ergebnis-Darstellungen angegeben.

Feldaufgang

Aufgrund gerätespezifischer Besonderheiten und Schlupf- wirkungen traten Unterschiede zwischen vorgeschriebener (von den Firmen eingestellter) und tatsächlicher Ablageweite ein. Für die Berechnung der Feldaufgänge wurde nur der nach Abstandsmessung im Feld am häufigsten vorkommende Korn- abstand zugrunde gelegt. Der Vergleich der Jahre 2009 und 2010 mit 2011 (Abbildung 1) zeigt, wie unterschiedlich die jähr-lichen Ergebnisse ausfallen können.

Standgenauigkeit

Zur Feststellung der Standgenauigkeit wurde das Bonner Abstands-Aufzeichnungs-System angewendet, das am Insti-tut für Landtechnik der Uni Bonn entwickelt wurde. Sämtliche Varianten wurden bei jeweils 6 Reihen in vierfacher Wieder-holung erfasst. Zum Zeitpunkt der Messung befanden sich die Pflanzen in der Regel im 4- bis 6-Blatt-Stadium.

Versuchsergebnisse

Die Bestandesdichte (Abbildung 1) war in allen drei Versuchs-jahren hoch. Von 98.300 bis 103.400 ausgesäten Samen liefen zwischen 86,6 und 90,5 Prozent auf, was letztlich bei der Ernte effektive Pflanzenzahlen zwischen 85.200 und 93.400 pro Hek-tar bedeutete. Die Unterschiede bezüglich der Aussaatmenge (Pflanzenanzahl Soll) resultieren daraus, dass die Sollablage durch die Hersteller im Lauf der Jahre variiert wurde.

Ergebnisse der Arbeitsqualität

In Abbildung 2 sind die Ergebnisse der Arbeitsqualität des drei-jährigen Versuchs für die verschiedenen Einzelkornsägeräte bei drei unterschiedlichen Geschwindigkeiten (6, 8 und 10 km/h) dargestellt. Dabei ist jeweils der relative Anteil der einzelnen Klassen (entspricht den Abständen von Pflanze zu Pflanze) dar-gestellt. Die Standgenauigkeit (SG) wird sowohl in Abbildung 2 als auch in Tabelle 2 relativ angegeben und beziffert den Anteil der Pflanzen, die im Bereich von +/- 2,5 cm um den tatsächlichen Ist-Abstand stehen. Zur Beurteilung, ob die ermittelten Unterschiede durch eine natürliche Streuung entstanden oder wirklich auf die technischen Unterschiede zurückzuführen sind, ist in Tabelle 2 die Grenzdif-ferenz (GD) angegeben, die für eine Irrtumswahrscheinlichkeit von 5 Prozent errechnet wurde. Sind die Unterschiede zwischen zwei Maschinen größer als die Grenzdifferenz, kann von statis-tisch abgesicherten Unterschieden gesprochen werden.

Feldaufgang

Mit dem Sägerät von Vicon wurde der höchste Feldaufgang erzielt, gefolgt von Amazone. Etwas niedriger lagen die Werte von Accord, Becker und Schmotzer. Ein grundsätzlicher Einfluss

Abbildung 1: Bestandesdichte in den 3 Versuchsjahren

ZUCKER

17AgroZucker – AgroStärke4 I 2012

der Sägeschwindigkeit auf den Feldaufgang konnte nicht fest-gestellt werden, wobei die UD von Schmotzer allerdings negativ auf eine Geschwindigkeitserhöhung reagierte. Accord lieferte bei 8 km/h das beste Resultat.

Standgenauigkeit

Die in den Ergebnissen ausgewiesene Standgenauigkeit be-

inhaltet sämtliche Störeffekte, die technisch durch die Ablagegenauigkeit, die Variation des Abwurfpunktes der Rübenpille und deren Flug-bahnen, aber auch durch bodenstrukturbeding-te Interaktionen wie Verrollung und erektophi-len Wuchs bedingt sind. Die Amazone ED (SG: 52,0 Prozent), als einzige eine Kombimaschine für Zuckerrüben und Mais, schnitt bei der statistischen Auswertung er-wartungsgemäß am schlechtesten ab und er-wies sich als statistisch signifikant schlechter als die Maschinen von Becker, Schmotzer und Vicon. Die restlichen vier Maschinen lagen in einem sehr engen Bereich zwischen 58,4 und 61,2 Prozent. Mit einer Geschwindigkeit von mehr als 8 km/h sinkt die Standgenauigkeit leicht.

Doppelstellen

Doppelstellen resultieren in der Regel aus einer Mehrfachbelegung der Zellen. Definitions-gemäß wird jede Ablage, deren Abstand zur Nachbarpflanze weniger als das 0,5-Fache des Ist-Ablageabstandes beträgt, als Doppelstelle gezählt. Abstände von 0 bis 10 cm werden folg-lich als Doppelstelle angesehen. Vier Gruppen, die sich signifikant unterschei-den, können gebildet werden. Am besten – mit 0,7 Prozent – schnitt Schmotzer ab. Die zweite Gruppe bilden Becker und Amazone, gefolgt von Accord. Vicon verursachte mit 1,6 Prozent den mit Abstand größten Anteil an Doppel- stellen. Bei geringerer Geschwindigkeit (6 km/h) war die Anzahl an Doppelstellen statistisch nach-weisbar geringer als bei 8 oder 10 km/h, wobei sich bei diesen beiden Geschwindigkeitswerten vergleichbare Ergebnisse einstellten.

Fehlstellen

Ist der Ablageabstand größer als das 1,5-Fache, entspricht dies einer Fehlstelle. Eine Differenzierung zwischen einfacher und mehrfacher Fehlstelle sieht der Boniturstandard nicht vor. Im Gegensatz zur Ablagegenauigkeit, die am Prüfstand gemes-sen wird, entstehen Fehlstellen nicht nur technisch bedingt, sie hängen auch von der Keimfähigkeit des Saatgutes und dem

Abbildung 2: Vergleich der getesteten Einzelkornsägeräte bezüglich ihrer Stand-genauigkeit (SG), Doppel- (DS) und Fehlstellen (FS), 3jährig (Becker 2-jährig)

Abbildung 1: Bestandesdichte in den 3 Versuchsjahren

ZUCKER

18 AgroZucker – AgroStärke 4 I 2012

Tabelle 2

Zahlenwerte und Grenzdifferenzen der Arbeitsqualitätsbestimmung, 3-jährig (Becker 2-jährig)

Hersteller ACCORD AMAZONE BECKER* SCHMOTZER VICON

Typ GD Monopill SE Contour ZR Centra UD 3012 PH Unicorn synchro-drive

Durchschnitt

Feldaufgang % 0,8 86,0 88,4 88,2 86,5 92,4

Standgenauigkeit % 0,8 59,1 52,0 61,2 58,4 60,6

Sollstellen % 0,6 86,5 88,9 87,0 87,2 90,2

Doppelstellen % 0,1 0,9 0,8 0,8 0,7 1,6

Fehlstellen % 0,6 12,6 10,3 12,2 12,1 8,2

6 km/h

Feldaufgang % 1,3 86,2 88,9 89,4 88,4 92,1

Standgenauigkeit % 1,4 58,7 53,1 62,7 61,9 60,0

Sollstellen % 1,0 86,8 89,6 88,0 88,9 90,3

Doppelstellen % 0,3 0,7 0,6 0,8 0,7 1,3

Fehlstellen % 1,0 10,2 9,7 11,2 10,4 8,4

8 km/h

Feldaufgang % 1,3 87,6 87,2 87,5 87,5 92,2

Standgenauigkeit % 1,3 60,7 51,9 60,9 57,6 59,6

Sollstellen % 1,0 87,3 88,5 86,6 88,1 90,2

Doppelstellen % 0,2 1,1 10,8 0,9 0,6 1,6

Fehlstellen % 1,0 11,6 10,7 12,5 11,3 8,2

10 km/h

Feldaufgang % 1,6 84,4 89,1 87,7 83,5 93,3

Standgenauigkeit % 1,5 58,1 50,7 60,0 55,6 64,0

Sollstellen % 1,0 85,4 88,3 86,5 84,6 90,0

Doppelstellen % 0,3 0,9 1,0 0,7 0,8 2,4

Fehlstellen % 1,1 13,7 10,7 11,2 14,6 7,6

* Becker 2-jährig

Tabelle 3

Vergleich verschiedener Anbauvarianten

GD PFLUG SENFMULCH STROHMULCH

Endfeldaufgang % 0,8 86,0 88,4 88,2

Standgenauigkeit % 0,8 59,1 52,0 61,2

Sollstellen % 0,6 86,5 88,9 87,0

Doppelstellen % 0,1 0,9 0,8 0,8

Fehlstellen % 0,6 12,6 10,3 12,2

ZUCKER

19AgroZucker – AgroStärke4 I 2012

Tabelle 4

Vergleich der getesteten Maschinen bei den Varianten Pflug, Senf- und Strohmulch

Hersteller ACCORD AMAZONE BECKER* SCHMOTZER VICON

Typ GD Monopill SE Contour ZR Centra UD 3012 PH Unicorn synchro-drive

Pflug

Endfeldaufgang % 0,8 86,0 88,4 88,2 86,5 92,4

Standgenauigkeit % 0,8 59,1 52,0 61,2 58,4 60,6

Sollstellen % 0,6 86,5 88,9 87,0 87,2 90,2

Doppelstellen % 0,1 0,9 0,8 0,8 0,7 1,6

Fehlstellen % 0,6 12,6 10,3 12,2 12,1 8,2

Senfmulch

Endfeldaufgang % 1,3 86,2 88,9 89,4 88,4 92,1

Standgenauigkeit % 1,4 58,7 53,1 62,7 61,9 60,0

Sollstellen % 1,0 86,8 89,6 88,0 88,9 90,3

Doppelstellen % 0,3 0,7 0,6 0,8 0,7 1,3

Fehlstellen % 1,0 10,2 9,7 11,2 10,4 8,4

Strohmulch

Endfeldaufgang % 1,3 87,6 87,2 87,5 87,5 92,2

Standgenauigkeit % 1,3 60,7 51,9 60,9 57,6 59,6

Sollstellen % 1,0 87,3 88,5 86,6 88,1 90,2

Doppelstellen % 0,2 1,1 10,8 0,9 0,6 1,6

Fehlstellen % 1,0 11,6 10,7 12,5 11,3 8,2

* Becker nur 2-jährig

Absterben der bereits aufgelaufenen Pflanzen bzw. vom Fraß der Schädlinge ab. Während sich bei der Vicon-Maschine eine große Zahl an Doppelstellen ergab, glänzte sie mit den wenigsten Fehlstellen. Auf Platz zwei folgte Amazone – Accord, Becker und Schmotzer belegten den dritten Platz.Höhere Geschwindigkeiten wirken sich nachweisbar negativ auf die Anzahl der Fehlstellen aus. So unterschieden sich 6 und 8 km/h signifikant von der 10 km/h-Variante. Die Befüllung der Zellenräder wird hier offensichtlich beeinträchtigt.

Vergleich der bodenbearbeitungssysteMe

Im Jahr 2009 wurde die Arbeitsqualität der Testmaschinen bei drei verschiedenen Bodenbearbeitungssystemen untersucht. Tabelle 3 stellt – im Mittel über alle geprüften Geräte – die er-zielten Ergebnisse dar. Saat in Senfmulch ergab durchaus güns-tige Resultate.

End-Feldaufgang

Der Feldaufgang (Tabelle 4 und Abbildung 4) hängt wesentlich von der Wahl der passenden Ablagetiefe und der Rückverfes-tigung (Andrückwerkzeug und der Andrückmasse) ab. Bei allen Varianten schnitt Vicon signifikant am besten ab. Amazone lie-ferte ebenfalls gute Ergebnisse. Accord zeigte 2009 Schwächen (zu tiefe Ablage). Becker und Schmotzer lagen im Mittelfeld.

StandgenauigkeitBezüglich der Standgenauigkeit (Tabelle 4 und Abbildung 5) unterschieden sich die Varianten kaum. In Strohmulch waren die wenigsten und in Senf die meisten Fehlstellen zu beobachten. Amazone fällt etwas ab.Tendenziell ist die Rangfolge der Maschinen bei allen Boden- bearbeitungen ähnlich. Die Streuung der Werte ist lediglich bei den Mulchvarianten stärker als beim Pflug.

ZUCKER

20 AgroZucker – AgroStärke 4 I 2012

Abbildung 4: Feldaufgang (in %) der getesteten Maschinen bei den Varianten Pflug, Senf- und Strohmulch (A bis D = Signifikanzgruppen; sind zwei oder mehr Maschinen in einer Gruppe, so unterscheiden sie sich nicht signifikant)

Abbildung 5: Standgenauigkeit (%) der getesteten Maschinen bei den Varianten Pflug, Senf- und Strohmulch (A bis D = Signifikanzgruppen; sind zwei oder mehr Maschinen in einer Gruppe, so unterscheiden sie sich nicht signifikant).

Vertrauen ist gut, Kontrolle der Ablagetiefe ist besser.unt

ZUCKER

21AgroZucker – AgroStärke4 I 2012

Vergleich der andrückorgane (nachläufer)

Der Einfluss der Andrückwerkzeuge wirkt sich im Wesentlichen auf die Auflauf- geschwindigkeit aus. Diese wurde 11 Tage und beim zweiten Mal 39 Tage nach der Aus-saat ermittelt. Da die durch die Hersteller gewählten Ablagetiefen im Test nicht iden-tisch waren, variierte der Aufgang entspre-chend. Die Frage ist, wie groß die Unter-schiede bei der ersten Bonitur und inwiefern sie noch bei der zweiten Bonitur erkennbar sind. Jede Maschine wurde mit zwei ver-

schiedenen Andrückorganen – jeweils sechs Reihen – ausge-stattet, wodurch eine direkte objektive Beurteilung möglich war. Generell war zu erkennen, dass die Unterschiede der ersten Bo-nitur bis zur zweiten kaum kompensiert wurden. Mit Ausnahme von Amazone wurde jede Maschine auch mit Fingerdruckrollen getestet. Im Vergleich zur Monoflex-Druck-rolle (Accord), Quirl (Becker) und Gummi-V-Druckrolle (Vicon) schnitt die Finger-Druckrolle besser ab. Nur bei der Maschine von Schmotzer war die Noppenkranz-Druckrolle überlegen. Bei der Betrachtung ist aber zu berücksichtigen, dass es sich um zwei- bzw. dreijährige Versuche handelt und die jeweiligen Wit-terungsverhältnisse im Versuchsjahr das Ergebnis stark beein-flussen können.

Einstellung der Schmotzer UD 3012 PH für den Test.unt fugitest la cuptis sandebis ent.

Zählung des Feldaufgangs im April 2009 durch die Mannschaft der Arge Franken.unt fugitest la cuptis sand-

Das Bonner Abstands-Aufzeichnungs-System registriert per Klick jede stehende Rübe und die Strecke dazwischen.

Abbildung 6: Feldaufgang und Andrückorgane (Druckrollen = DR und sonstige Nachläufer)

ZUCKER

22 AgroZucker – AgroStärke 4 I 2012

Nachläufer an der Accord Monopill SE – Monoflex- (links) und Finger-Druckrolle (rechts).nt fugitest la cuptis sandebis

Nachläufer an der Amazone ED Contour ZR – V: Druckrollen schmal und breit.fugitest la cuptis sandebis ent.

Nachläufer an der Becker Centra – Finger-Druckrolle (links) und Quirl (rechts).gitest la cuptis sandebis ent.

Schmotzer-Nachläufer: Finger- (links) und Noppenkranz-Druckrolle (rechts).est la cuptis sandebis ent.

ZUCKER

23AgroZucker – AgroStärke4 I 2012

Fazit

In den Versuchen wurden fünf Einzelkornsägeräte nach stan-dardisierten Methoden verglichen. Die Versuchsanlage bot allen Varianten gleiche Bedingungen. Die statistische Auswertung stellt sicher, dass zufällige Effekte nicht zu Fehlinterpretationen führen. Es muss aber berücksichtigt werden, dass die Arbeits-qualität nicht nur durch die Technik, sondern auch durch den Bediener beeinflusst wird. So führt die richtige Wahl der Ablage-tiefe zu größeren Unterschieden im Feldaufgang als die Technik. Auch die Wirkung der Rückverfestigung ist von der Wahl der Andrückorgane (Druckrollen/Nachläufer) und von der Folge- witterung abhängig.Alle Geräte arbeiteten auf hohem Niveau. Die Standgenauig-keiten lagen bei 60 Prozent. In Bezug auf die Fahrgeschwindig-keit ist für alle Geräte festzustellen, dass die Arbeitsqualität leicht abnimmt. Es muss aber individuell über das Verhältnis von Flächenleistung und Qualitätseinbuße entschieden werden.

Ein wichtiger Faktor sind die Bodenbedingungen: Die Maschinen reagieren auf gegrubberte oder gepflügte Böden teilweise unterschiedlich.Die Versuche haben auch gezeigt, dass die Andrückorgane einen großen Einfluss auf die Feldaufgangsgeschwindigkeit und letzt-lich den Feldaufgang haben. Für die Kaufentscheidung ist die Säqualität allerdings nur eines der Kriterien. Aspekte, wie z. B. Bedienkomfort, Verschleiß, Kundenservice und Kosten spielen ebenfalls eine wichtige Rolle.

Klaus Ziegler und Erich Göbel Verband Fränkischer Zuckerrübenbauer,

Arge Franken, Eibelstadt

Oliver Schmittmann Institut für Landtechnik der Universität Bonn

Nachläufer bei der Vicon Unicorn synchro-drive: Gummi-V-Druckrolle (links) und Finger-Druckrolle (rechts).

ZUCKER

24 AgroZucker – AgroStärke 4 I 2012

Das Clearfield-System ergibt nur einmal ein „sauberes Feld“ und hinterlässt Probleme in den Folgekulturen

Herbizidresistente Kulturpflanzen bewirken neue „Unkräuter“ in ZuckerrübenDie Entwicklung gentechnikfrei gezüch-teter herbizidresistenter Kulturpflan-zen nach dem sogenannten Clearfield- System hat in den letzten Jahren große Fortschritte gemacht. Die Unkrautbe-kämpfung wird durch solche Sorten wesentlich vereinfacht, weil für Normal-sorten unverträgliche Herbizide einge-setzt werden können und damit neue Lösungen für bisher schwer bekämpf-bare Unkräuter zur Verfügung stehen. Die Herbizidresistenz endet jedoch nicht mit der Ernte, denn die Samen in der be-handelten Kultur bringen in der Folge-kultur gegen Herbizide aus der betreffen-den Wirkstoffgruppe resistente Pflanzen hervor: diesmal als „Unkraut“.

Das Clearfield-System basiert auf gegen Wirkstoffe der Gruppe der Imidzolinone unempfindlichen

Sorten auf. Diese Stoffe wirken – genau-so wie Sulfonylharnstoffe – als ALS-Hemmer (Herbicide resistance action committee {HRAC}-Gruppe: B). In den letzten Jahren kamen Sonnenblumen-sorten mit den entsprechenden Eigen-schaften in Österreich auf den Markt und wurden auch angebaut. Auch Rapssorten aus dem Clearfield-Produktionssystem sind bereits verfügbar. Beide Kulturpflanzen treten dann in den Folgekulturen – auch in Zuckerrüben –als Ausfall-Sonnenblumen und Ausfall-Raps wie „Unkraut“ auf. Diese Ausfall-Pflan-zen wurden bisher mit dem im Mittel Debut enthaltenen Wirkstoff Triflusulfu-ron (ebenfalls HRAC-Gruppe: B) erfolg-reich bekämpft. Diese Wirksamkeit ist jedoch bei Clear-field-Sorten nicht mehr gegeben, andere

Bekämpfungsmöglichkeiten müssen ge-sucht werden.

Sonnenblumen

Für die Regulierung resistenter Sonnen-blumen bietet sich lediglich der aus der Distelbekämpfung bekannte Wirkstoff Clopyralid, HRAC-Gruppe: O (z. B. Lontrel) an, die sonst in Zuckerrüben einsetzba-ren Wirkstoffe sind hingegen nicht aus- reichend wirksam.

Raps

Noch etwas unsicherer ist die Bekämp-fung von resistentem Raps. Bisher galt Debut als verlässliche Lösung, wenn Ausfall-Raps bereits das erste Laubblatt gebildet hatte. Nur im Keimblattstadium lässt sich Raps mit den herkömmlichen NAK-Mischungen und etwas erhöhten Aufwandmengen gut bekämpfen. Für resistenten Raps, der bereits das Laub-blattstadium erreicht hat, gibt es jedoch aktuell keine ausreichend wirksame Lösung und es ist auch in den nächsten Jahren keine zu erwarten. Daher hat die Südzucker AG den Anbau imazamoxresistenter Rapssorten (Clear-field-System) in Rübenfruchtfolgen unter-sagt.

Genau abwägen!

In Hinblick auf die Problematik der Bekämpfung von Ausfall-Raps in Zucker- rüben kann nur deutlich vom Anbau von imazamoxresistentem Raps in Rüben-fruchtfolgen abgeraten werden.

Ausgefallene Rapssamen sind länger als zehn Jahre keimfähig, daher bringen auch weitere Abstände in der Fruchtfolge keine Verbesserung. Auch eine mögliche Verbreitung (Verschleppung über Maschi-nen, Auskreuzung in andere Rapsbestän-de oder mit anderen Kreuzblütlern) ist zu beachten.Vor dem Anbau von Clearfield-Sonnen-blumen müssen die Landwirte ebenfalls sehr gründlich abwägen, ob die Vorteile der einfacheren Unkrautbekämpfung in Sonnenblumen nicht durch die Nach- teile und Mehrkosten in den Folgekultu-ren übertroffen werden.

Fazit

Sollten Zuckerrüben auf Flächen an-gebaut werden, auf denen bereits ima-zamox-resistente Kulturpflanzen wie Clearfield-Sonnenblumen oder Clearfield-Raps gestanden sind, muss der Landwirt unbedingt die veränderte Wirksamkeit der Herbizide in die Planung der Unkraut- bekämfung einbeziehen, um schließ-lich nicht vor unlösbaren Problemen zu stehen.

Friedrich Kempl [email protected]

Anbau 2013

ZUCKER

25AgroZucker – AgroStärke4 I 2012

Kartoffelsaatgut für den Anbau 2013

Früh bestellen und gewünschte Sorten horten

Dank günstiger Witterung wurde 2012 mit dem Legen der Kartoffeln im Hauptvermehrungsgebiet (Waldviertel) und im Gebiet der Leiser Berge (Weinviertel) sehr früh be-

gonnen. Zuvor hatte der Winter 2011/2012 mit dem trockensten November seit Beginn der Niederschlagsmessungen im Jahr 1858 eingesetzt, und während die Monate Dezember und Jänner im Süden zu trocken waren, zeigte sich im Norden Niederöster-reichs mehr Niederschlag. Der Februar begann eisig, und vieler-orts mussten die Kartoffellager beheizt werden, während im März für die Jahreszeit außergewöhnliche Wärme herrschte.

Unterschiedliche Knollenansätze

Die weitere Vegetation nach dem Legen verlief gebietsweise sehr unterschiedlich. Am 17. Mai wurden vielerorts bis minus 7 °C gemessen. Bestände, die bereits im März gelegt worden und gerade am Durchstoßen waren, froren ab, trieben jedoch schnell wieder nach. Im Waldviertel war die Wasserversorgung gut, wodurch es zu guten bis sehr guten Knollenansätzen kam. Das Gegenteil musste im Weinviertel beobachtet werden, wo die Knollenansätze deutlich geringer ausfielen. Es war ein Jahr der Extreme – Hagel, Sturm und extreme Hitze machten den Kartoffelbeständen mancherorts zu schaffen. Krautfäule in Ver-mehrungsbeständen war – im Gegensatz zu anderen Jahren – nur gebietsweise ein Thema. Das Kraut in den Saatgutbe- ständen wurde zwischen Mitte und Ende Juli abgetötet.

Gute Testergebnisse

Der September war durchwegs trocken, sodass zügig geerntet werden konnte. Während im Waldviertel die Roherträge und vor allem die Saatgutausbeuten als sehr gut bezeichnet werden können, fielen die Erträge und Ausbeuten aufgrund der extrem trockenen Witterung im Gebiet der Leiser Berge deutlich ge-ringer aus als in den letzten Jahren. Die Ergebnisse der Virus- analyse (Virustest) waren zum Zeitpunkt des Redaktionsschlus-ses als sehr gut zu bezeichnen.

Rechtzeitig bestellen!

Trotz ausreichend vorhandener Mengen gilt für den Anbau 2013:

Je früher die Bestellung, desto eher können spezielle Sor-tenwünsche erfüllt werden. Das Saatgut wird in neuen Jute-säcken zu 25 kg und in neuen Big Bags zu 1.100 kg ausgeliefert.

Michael Buxbaum [email protected]

Hektar Tonnen Hektar Tonnen

Zuzanna 7 160 13 290

Priamos 5 130 6 150

Maxilla 7 145 7 145

Roberta 8 160 4 90

Ponto 8 160 - -

Ponto BIO 2 55 - -

Danuta 7 150

Pluto 26 445 25 460

Pluto BIO 2 20 2 15

Eurostarch 24 450 30 620

Eurostarch BIO 4 70

Euroflora 5 80

Eurogrande 2 50

Merkur 31 545 30 590

Kuras 67 1.530 73 1.900

Kuras BIO 7 100 8 145

Wisent 11 235 7 155

Gesamt 4.135 4.910

farblich nach Reifegruppen abgestimmt

Mengenverfügbarkeit Kartoffelsaatgut

Sorte2011/2012 2012/2013

Vergleich Anbau 2012 und 2013

Anbau 2013

BETAEXPO STÄRKESTÄRKESTÄRKE

26 AgroZucker – AgroStärke 4 I 2012

Aus der Praxis für die Praxis – Kartoffeln

Win-Win-Situation durch Flächentausch

Viele Kartoffelbauern würden ihre Anbaufläche für Stärke-kartoffeln gerne ausweiten, sind aber meist fruchtfolge-mäßig an der Obergrenze angelangt. Die einzige Möglich-

keit, mehr Kartoffeln anzubauen, wäre eine Ausweitung der Ackerfläche. Langfristig ist das durch Kauf oder Pacht mög-lich, kurzfristig gibt es hingegen durchaus auch praxistaugliche Erfahrungen mit dem Flächentausch.Da die Zahl der Betriebe mit Kartoffelbau tendenziell abnimmt, bieten sich in vielen Katastralgemeinden „freie“ kartoffelfähige Böden an. Die Vorteile der Kartoffel in der Fruchtfolge sind den meisten Nicht-Kartoffelbauern bewusst (gute Vorfrucht, stein-freier Boden nach der Ernte, weniger Unkraut …), doch der Anbau wird aus Zeitgründen oder anderen betrieblichen Über-legungen oft nicht in Angriff genommen. Andererseits ist es aber im Interesse jener Betriebe, die sich auf den Anbau von Stärke-kartoffeln spezialisiert haben, die vorhandenen Maschinen durch Ausweitung der Anbaufläche besser auszulasten. In diesen Fällen kann ein befristeter Flächentausch oder eine Nutzungs-berechtigung Abhilfe bringen.

1. Flächentausch Zwei Betriebe tauschen untereinander ihre Flächen für ein Jahr und ermöglichen so zum einen die Ausdehnung der Kartoffelfläche für den Betrieb A und verschaffen zum anderen Betrieb B die Fruchtfolgevorteile der Kartoffeln.

2. Nutzung für ein Jahr Betrieb A nutzt bei Betrieb B eine gewisse Fläche für ein Jahr gegen ein vereinbartes Nutzungsentgelt und gibt im Herbst die Fläche wieder Betrieb B zurück.

Für beide Betriebe ergibt sich eine Win-Win-Situation: Betrieb A kann durch die Ausweitung der Kartoffelfläche die Maschinen besser ausnützen und von größeren Schlageinheiten profitieren. Für Betrieb B ergeben sich die Vorteile der Kartoffel-fruchtfolge, ohne größere betriebliche Änderungen vornehmen zu müssen. Zu beachten ist, dass derartige Maßnahmen AMA-konform zu erfolgen haben. Dabei gilt der Grundsatz, dass der tatsächliche Bewirtschafter der Kartoffelflächen diese auch im Mehrfachantrag berücksichtigen muss. Bezüglich der Recht-

mäßigkeit des Flächentausches kann im konkreten Fall die zuständige Bezirksbauernkammer Auskunft geben.

Thomas Helmreich [email protected]

Anbau 2013

STÄRKE

27AgroZucker – AgroStärke4 I 2012

Aus der Praxis für die Praxis – Mais

Wachsmais bringt Mehrerlöse

Nach Abschluss der Ernte steht in den Wintermonaten die Zeit der Anbauplanung für den Frühjahrsanbau auf dem Programm. Bei der Frage nach den passenden Kulturen

für das Jahr 2013 sollte man eine Alternative für den Frühjahrs-anbau nicht außer Acht lassen: Wachsmais.Wachsmais, eine Unterart der Kultur Mais, unterscheidet sich äußerlich nicht von Gelbmaispflanzen. Einziges Unterscheidungs-merkmal ist die Zusammensetzung der Stärke, die bei Wachs-mais zu fast 100 Prozent als Amylopektin ausgebildet ist. Bei Gelbmais sind es dagegen rund 70 Prozent Amylopektin und rund 30 Prozent Amylose. Grundsätzlich gibt es in der Bestandesführung kaum Unter- schiede zu normalem Gelbmais: Anforderungen von Gelbmais an Saatbettbereitung, Düngung und Pflanzenschutz gelten gleicher-maßen auch für Wachsmais. Die einzigen Punkte, die zusätzlich beachtet werden müssen, sind:

Anbau

• Um eine Verunreinigung der Stärke durch normalen Gelb-mais zu vermeiden, ist ein Mindestabstand von 200 Metern zu Gelbmais einzuhalten.

• Bei der Aussaat muss darauf geachtet werden, dass die Sämaschine komplett gereinigt ist. Je Säkörper sind nur zwei Handgriffe nötig.

Ernte

• Um technische Verunreinigung bei der Ernte zu vermeiden, muss der Mähdrescher frei von Rückständen aus Gelbmais-feldern sein.

Zusätzlich ist ein Aufzeichnungsblatt zu führen, auf dem Aus-saattermin, Chargennummer des Saatguts, Pflanzenschutzmittel und Dünger vermerkt werden. Dieses Blatt wird in den Sommer-monaten durch eine von AGRANA beauftragte Kontrollfirma überprüft. Im Wege dieser Überprüfung werden unter anderem auch Feldabstände und etwaige Verunreinigungen festgestellt.Der organisatorische Mehraufwand wird durch eine Wachs-

maisprämie abgedeckt. Dank des durchwegs ertragsstarken Sortenmaterials können dadurch Mehrerlöse bei nahezu gleichem Aufwand lukriert werden.

Franz Niedermann [email protected]

Anbau 2013

BETAEXPO 2011STÄRKESTÄRKESTÄRKE

28 AgroZucker – AgroStärke 4 I 2012

Ungewöhnlicher Pilzbefall im Anbaujahr 2012

Epidemisches Auftreten von Cercospora

Der gravierende Cercosporabefall war heuer neben der Trockenheit das auffäl-ligste Problem im Zuckerübenbau. Quer durch Europa trat die Krankheit stärker auf als gewohnt. Trotz gleicher Bekämp-fungsstrategie wie in den beiden Vor- jahren stellte sich kein ausreichender Bekämpfungserfolg ein.

Auf die Frage nach den Ursachen der Cercospora-Epidemie gibt es keine einfachen und eindeutigen

Antworten – wie so oft handelt es sich um das Zusammenspiel mehrerer Faktoren.

Witterung

Die Witterung von Juni bis August kam der Entwicklung des Schadpilzes sehr entgegen. Die sehr hohen Temperaturen – gepaart mit oftmaligen, aber gerin-gen Niederschlagsmengen – förderten die Ausbreitung der Cercospora. Die Bedingungen waren so extrem, dass die gewohnten Strategien nicht mehr aus-

reichend wirken konnten. Es wäre aber zu einfach, den starken Cercosporabefall nur der Witterung anzulasten. Zeitpunkt der Fungizidanwendung

Der Versand der SMS-Warnmeldungen begann – wie auch in den vergangenen Jahren aufgrund der Beobachtungen in der Praxis und der Erhebungen der BetaExperten – nach dem Auftreten der ersten Blattflecken. Vielen Landwir-ten war zu diesem Zeitpunkt aber noch nicht bewusst, dass sich aufgrund einer Witterung wie heuer verspätete Be-handlung extremer auswirkt. Auf Risiko-standorten wäre auch eine noch frühere Fungizidanwendung sinnvoll gewesen. Die Erfahrungen zeigen, dass die indivi-duellen Risikofaktoren auf den jeweiligen Feldern viel stärker berücksichtigt werden müssen.

Risikofaktoren

• Im Vorjahr befallene Rübenfelder in der Umgebung: Im Umkreis der Rübenfelder von 200 Metern herrscht im Folgejahr stark erhöhter Befallsdruck. Sorgfältige Einarbeitung der Blätter könnte eine Verbesserung bringen, denn das infektiöse Material liegt dann nicht mehr an der Oberfläche.

• Beregnungsrohre, denen Rüben- blätter aus dem Vorjahr anhaften: Das infektiöse Material gelangt dadurch wieder ins Rübenfeld.

• Früher Reihenschluss: Je früher der Reihenschluss eintritt (90 Prozent der Pflanzen benachbar-ter Reihen berühren einander), desto früher kommt es auch zum Befall. Die Rüben mit der besten Jugend-entwicklung werden am schnellsten infiziert.

Mit abgestorbenen Blättern durchsetzter Rübenbestand.fficiusdant Unterschiedliche Anfälligkeit der Sorten: ein Bild von der BETAEXPO.

Pflanzenschutz

ZUCKER

29AgroZucker – AgroStärke4 I 2012

• Anfällige Sorten: Rübensorten mit einer AGES-Boniturnote von mehr als sechs begünstigen eine besonders rasche Ausbreitung der Krankheit. Unter den Umständen des Jahres 2012 war die Cercospora bei anfälligen Sorten nur sehr schwer beherrsch-bar.

• Hohe Temperaturen begünstigen und beschleunigen die Ausbreitung des Pilzes.

• Feuchtigkeit: Für die Infektion ist Feuchtigkeit nötig, wobei bereits Taubildung ausreicht.

• In der Bekämpfungsstrategie müssen die genannten Risiko-faktoren unbedingt berücksichtigt werden. Beim Zusammentreffen von zwei oder mehreren Risiko-

faktoren ist eine Fungizidanwen-dung bereits vor der ersten SMS-Warnung erforderlich.

Lange Inkubationszeit

Vom Zeitpunkt der Infektion bis zur Sichtbarkeit der Cercosporasymp- tome verstreichen etwa zwei Wochen, d. h. bei Fungizidanwendung nach dem Schadschwellenmodell wird ein ge-wisser Anteil von nicht bekämpfbarem Befall in Kauf genommen. Bei extremen Witterungsverhältnissen und erhöh-tem Befallsdruck kann jedoch – wie die Erfahrungen 2012 zeigen – der nicht mehr bekämpfbare Befall bereits zu stark sein, zusätzlicher Zeitverzug bei der Fun-gizidanwendung verstärkt diesen Effekt.

Aus den Erfahrungen lernen!

Bereits im Herbst fanden in der AGRANA-Zuckerfabrik Tulln zwei Exper-tentreffen zum Thema Cercospora statt. Beteiligt waren die Vertreter der Pflan-zenschutzmittelindustrie, der AGES und der Landwirtschaftskammern, Anbieter von Prognosesystemen und Vertreter der RÜBENBAUERN. Diskutiert wurden einerseits die Ursachen der Cercospora-Epidemie und andererseits die zu setzen-den Beratungs- und Forschungsschwer-punkte, die in den kommenden Jahren ähnliche Probleme zu vermeiden helfen sollen.

Die durch Cercospora verursachten Ertragsausfälle können sich weder Rübenbauern noch Zuckerindustrie leisten!

Friedrich Kempl [email protected]

Neuaustrieb: Der Bestand wird wieder grün, aber gravierende Ertragsverluste sind bereits eingetreten und de neuen Blätter werden sofort wieder befallen.unt fugitest la cuptis sandebis ent.Mit abgestorbenen Blättern durchsetzter Rübenbestand.fficiusdant

ZUCKER

30 AgroZucker – AgroStärke 4 I 2012

Erkrankungen durch Bodenpilze kann bis zu einem gewissen Grad vorgebeugt werden

Rhizoctonia und Gürtelschorf schlugen wieder zu

Auch das Jahr 2012 bleibt durch Pilz-erkrankungen in Rübenkulturen in Erinnerung. Neben starkem Cercospora-Befallsdruck im gesamten Anbaugebiet traten vor allem in Oberösterreich auch Rhizoctonia und Gürtelschorf verstärkt auf.

Die Verursacher beider Rüben-krankheiten sind bodenbürtige Pilze. Hohe Niederschlagsmengen

bei hohen Temperaturen im Früh-sommer schaffen ideale Vermehrungs-bedingungen für diese Pilzgattungen. Da die Sporen im Boden frei schwimmend verbreitet werden, förden starke Regen-fälle das Verbreitungspotenzial in hohem Maß. Staunässe ist ein weiterer Multi-plikator für das Tempo der Ausbreitung der Pilzsporen.Der Pilz Rhizoctonia solani ist mit sei-nem Biotyp AG 2-2-IIIb auf den Befall der Rüben spezialisiert. Rhizoctoniabefall in Kartoffeln wird hingegen von einem an-deren Biotyp verursacht. Für beide Kultu-ren trifft aber zu, dass sich der Pilz beson-ders bei hohen Bodenerwärmungen und ausreichender Feuchtigkeit im Frühjahr stark verbreitet.Typisch für Rhizoctonia sind knapp unter der Bodenoberfläche auftretende schwarze Faulstellen an den Rüben. Meist beginnt der Befall in nassen Senken oder an verdichteten Stellen. Meist sterben in weiterer Folge – beginnend am äußeren Blattkranz – die Blätter ab, bis im End- stadium die gesamte Pflanze verfault ist.Trockene Sommer können den Befall stoppen, sodass der Blattapparat noch weitestgehend gesund bleibt, obwohl die Rüben noch Faulstellen aufweisen.

Neben deutlichen Ertragsver- lusten bringen solche Bestände bei der Ernte auch große Pro- bleme in den Rübenlagern. Einige wenige faulige Rüben kön-nen dort den Ausgangspunkt für massive Faulstellen in der Prisme bilden und es kommt zu großen Lagerverlusten.Mit Rhizoctonia befallene Schläge sind daher unbedingt in der Früh-lieferperiode zu roden, da zu die-ser Zeit kein Lageraufbau erfolgt und die Rüben sofort verarbeitet werden. Befallene Bestände bringen im Herbst kaum mehr Zuwächse, durch die meist höhe-re Feuchtigkeit bei noch warmen Temperaturen im September kann sich der Befall eher wieder verstärken. Eine frühe Ernte ist deshalb auch für den betroffe-nen Landwirt von Vorteil.

Neue Erkenntnisse

Der Verursacher von Gürtel-schorf ist nach neuesten Er-kenntnissen vorrangig der Bodenpilz Aphanomyces. Aktino- bakterien scheinen entgegen bisherigen Annahmen nicht ursächlich für den Befall verant-wortlich zu sein.Beim Gürtelschorf sind die Rüben unterhalb der Bodenober-fläche schorfartig rau und rissig sowie dunkel verfärbt. Es treten wulstartige Wucherungen auf, die dann zu starken Einschnü-rungen führen. In der Folge wer- Rhizoctonia-Rüben

Pflanzenschutz

ZUCKER

31AgroZucker – AgroStärke4 I 2012

den die Rüben – wie bei Rhizoctonia – oft von Fusarienpilzen und anderen Fäulnis-erregern befallen und brechen dann bei der Ernte leicht ab. Das Rübenblatt zeigt selten Verfärbun-gen, weshalb die Krankheit nur schwer erkennbar ist. In feuchten Sommern kann der sekundäre Fusarienbefall erhöhte Fäulnisbildung bewirken und so zu star-ken Ertragseinbußen führen.

Maßnahmen gegen Rhizoctonia und Gürtelschorf

• In erster Linie ist auf die Erhaltung und Verbesserung einer guten Bodenstruktur mit ausreichender Kalkversorgung zu achten.

• Beim Zwischenfruchtanbau ist Phacelia, die als hochrangiger Zwischenwirt für Rhizoctonia solani gilt, weitestgehend zu vermeiden. Betriebe, die bereits stark unter Rhizoctoniabefall leiden, sind gut beraten, vor Rüben Senf und Ölrettich als Zwischenfrüchte zu wählen.

• Da Mais ebenfalls eine bevorzugte Wirtspflanze von Rhizoctonia ist, muss er als Vorfrucht vor Rüben unbedingt vermieden werden.

• Auf Feldern, die in den letzten Jahren bereits Befall gezeigt haben, ist die Wahl einer toleranten Rüben-sorte zwingend. In Befallsgebieten

bringen schon bei geringem Auftre-ten von Rhizoctonia tolerante Sorten meist die höhere Ertragssicherheit.

• Erfolgt die Saatbettbereitung mit der Kreiselegge, ist die Bearbeitung nur bei ausreichender Abtrocknung durchzuführen. Schmierschichten am Bearbeitungshorizont sind oft der Ausgangspunkt für Schorfbefall.

Herbert Gutauer [email protected]

Dampfendes Lager durch faule Rüben Schorfige Rüben

ZUCKER

32 AgroZucker – AgroStärke 4 I 2012

Die Trockenheit rief ungebetene Gäste auf den Plan

Milben und Motten setzten Rübenpflanzen zu

Das extrem trockene Jahr 2012 hat den Rübenbau in einigen Gebieten vor neue Herausforderungen gestellt. Im Wie-ner Becken, genauer gesagt im Raum Pellendorf/Zwölfaxing und im Raum Hohenau traten Anfang August Symp- tome an den Zuckerrübenpflanzen auf, die auf den ersten Blick nach Trocken-schäden aussahen. Die Blätter wur-den schlaff, verloren den Glanz und ein grauer Belag stellte sich bei eingehender Prüfung als feines Gespinst der Spinnmil-ben heraus. Unerfreulich war auch das Auftreten der Larven der Rübenmotte.

Die Milben selbst waren auf der Unter-seite der Blätter mit freiem Auge nur sehr schwer, aber mit einer starken Lupe oder einem Mikroskop deutlich als gelblich-weiße bis rostbraune „Spinnentiere“ (vier Beinpaare) zu identifizieren. Die Spinn- milben saugen an den Blättern und schwächen die Rüben deutlich. Derzeit gibt es keine chemische Bekämpfungs-möglichkeit.

Eine gute akarizide Wirkung dürfte je-doch der Netzschwefel haben, denn wo im Zuge der Cercospora-Behandlung auch Netzschwefel zur Bekämpfung von Ech-tem Mehltau beigegeben wurde, waren deutlich geringere Schädigungen durch die Milben festzustellen. Abkühlung und zwei bis drei Tage Regen hätten die Milbenpopulation vernichtet, doch im August blieben in den betroffenen Gebieten jegliche Niederschläge aus. In weiterer Folge vergilbten die Blätter der milbengeschädigten Rübenpflanzen, wo-durch die Assimilationsfähigkeit stark eingeschränkt wurde. 10 bis 20 Prozent Ertragsausfall durch Spinnmilbenbefall sind in extrem trockenen Jahren wie 2012 durchaus möglich.

Bis zu 15 Populationen

Die Spinnmilben überwintern in Rissen von Holz und Baumrinden, daher treten erste sichtbare Schädigungen meist neben Windschutzgürteln oder Wald-

rändern auf. Aber auch in mehrjährigen Luzerneschlägen findet die Milbenpopula-tion ideale Überwinterungsmöglichkeiten. Die Entwicklung zum erwachsenen Tier verläuft in drei Stadien (Larve = sechs-beinig, Protonymphe, Deutonymphe = bereits achtbeinig). Bei warmem Wetter ab 22 °C werden für diese Entwicklung lediglich sechs bis sieben Tage benötigt. In Mitteleuropa ist im Freiland mit acht bis neun Generationen pro Jahr zu rechnen, unter günstigen Bedingungen auch mit bis zu 15 Generationen. Im August und bis Mitte September war eine Ausbreitung der Schadfläche auf weite Teile des Wiener Beckens und des östlichen Weinviertels festzustellen. Die geschädigte Zuckerrübenfläche dehnte sich auf 1.500 bis 2.000 Hektar aus.

Es ist daher wichtig, gemeinsam mit der Pflanzenschutzmittelindustrie und der AGES rasch Lösungen gegen die Ausbrei-tung eines neuerlich auftretenden Befal-les zu erarbeiten.

Schlaffes, glanzloses Blatt: Symptome, die auf den ersten Blick nach Trockenschäden aussehen. Grauer Be-lag an der Blattunterseite stellte sich bei eingehender Prüfung als feines Gespinst der Spinnmilben heraus.

Pflanzenschutz

ZUCKER

33AgroZucker – AgroStärke4 I 2012

Larven der Rübenmotte fraßen sich in die Blätter

Als weitere, durch die lang anhaltende Sommertrockenheit und Wärme begüns-tigte Schädlinge traten wieder die Larven der Rübenmotte auf. Mit abgefressenen, kotdurchsetzten Herzblättern und tiefen Fraßgängen in den Blattstielen und im Rübenkopf ähnelt das Schadbild im fort-geschrittenen Stadium der Herz- und

Trockenfäule (Bormangel). Fäulnis verhin-dert in der Folge die Blattneubildung. Die Herzblätter und der Rübenkopf verfärben sich braun/schwarz und vertrocknen. Bei stärkerem Auftreten kann der Rüben- und Zuckerertrag erheblich be-einträchtigt werden. Eine Bekämpfung mit Insektiziden ist praktisch nicht mög-lich. Die Rübenmotten können bis zu drei Generationen pro Jahr hervorbringen und überwintern als Raupen oder Puppen in

vorjährigen Rübenschlägen. Befallene Schläge sollten im Herbst nach der Ernte möglichst tief umgebrochen werden. Den normalerweise in flachen Bodenschich-ten oder Pflanzenresten überwinternden Tieren gelingt es dann größtenteils nicht, die Bodenoberfläche zu erreichen.

Johann Prendl [email protected]

Die Milben, gelblich-weiße bis rostbraune Individuen (vier Bein-paare), sind mit freiem Auge nur sehr schwer zu identifizieren. sunt

ABei Einsatz von Netzschwefel im Zuge der Bekämpfung von Echtem Mehltau konnte eine deutliche Minderung der Schädi-gung durch die Milben festgestellt werden. sunt fugitest la

Die Rübenmotte macht sich durch abgefressene, kotdurchsetzte Herzblätter und tiefe Fraßgänge in den Blattstielen und im Rübenkopf bemerkbar. Das Schadbild im fortgeschrittenen Stadium gleicht der Herz- und Trockenfäule (Bormangel).t

ZUCKER

34 AgroZucker – AgroStärke 4 I 2012

Welkekrankheit Colletotrichum

Wenn Kartoffelpflanzen vorzeitig altern

In Teilen des oberösterreichischen Kar-toffelanbaugebietes verursachte das häu-fig von einem ins andere Extrem wech-selnde Wetter für einen großflächiges Auftreten der Welkekrankheit. Ertrags-einbußen waren die Folge.

In der Literatur wird der rasche Wechsel zwischen sehr feuchten Witterungsver-hältnissen und extrem heißen Trocken-

perioden als optimale Ausgangssituation für das Auftreten der Welkekrankheit genannt. Verursacher der Colletotrichum-Welke ist der Pilz Colletotrichum coccodes. Dieser wärmeliebende Pilz gilt als Schwächeparasit. Wie die Bezeichnung erahnen lässt, befällt dieser Pilz bevor-zugt gestresste, verletzte, kranke oder absterbende Pflanzen.

Symptome

Im Bestand ist die Welkekrankheit dar-an erkennbar, dass vertrocknete Blätter an noch grünen Stengeln hängen und die gesamte Kartoffelstaude rasch ver-welkt. Dieses Krankheitsbild oberhalb des Bodens ist der natürlichen Abreife der Kartoffelstauden sehr ähnlich (Bild 1).Eindeutiger sind die unterirdischen Krank-heitssymptome: Der mit Erde bedeckte Stengel weist schwarze Mikrosklerotien (schwarze Punkte) und braune, wässrige Fäulnisstellen auf, die Rindenschicht löst sich. An den Knollen befallener Pflanzen bilden sich Flecken ähnlich dem Silber-schorf, die jedoch mit kleinen schwar-zen Punkten (Sklerotien) versehen sind. Weiters kann es durch die zerstör-ten Nährstoffleitungen im Stengel zur

Bildung kleinerer Knollen und sogenannter Gummiknollen kommen (geschrumpfte, weiche Knollen), wodurch der Ertrag ge-mindert wird. Zur Infektion mit der Welkekrankheit kommt es entweder über bereits infizier-tes Saatgut oder – am häufigsten – über den Boden, da die Überdauerungsstadien des Pilzes Colletotrichum coccodes in na-hezu allen Böden zu finden sind. Negative Bedeutung erlangen sie jedoch erst bei bestimmten Witterungsverhältnissen und Gesundheitszuständen der Pflanzen.

Situation in Oberösterreich 2012

In Oberösterreich waren besonders die Bezirke Linz-Land und Perg sowie in Nie-derösterreich der angrenzende Bezirk Amstetten – in Summe rund 150 Hektar

Bild 1: Auftreten der Welkekrankheit oberirdisch.

Pflanzenschutz

STÄRKE

35AgroZucker – AgroStärke4 I 2012

– stark von der Welkekrankheit betroffen. Vereinzelt trat die Krankheit auch in ande-ren Gebieten Oberösterreichs auf.Zu beobachten war, dass vor allem späte Sorten, die Anfang April gelegt worden waren, stärker von der Krankeit befallen wurden als frühe Sorten. Auffällig war auch, dass sehr späte Sorten den Wit-terungsverhältnissen und dem damit ver-bundenen hohen Krankheitsdruck besser standhalten konnten. Daher blieben einige Bestände von Spätsorten bis in den Okto-ber und somit bis zur Ernte grün.Bei später gelegten Beständen (Lege-termin nach dem 20. April) zeigte sich ebenfalls, dass das Kraut bis zur Ernte im Oktober grün blieb. All das lässt vermuten, dass das physiologische Alter der Pflanze eine wichtige Rolle spielen könnte: Das Kraut der etwas später gelegten Spät- sorten war vielleicht zum Zeitpunkt der optimalen Infektionsbedingungen der Welkekrankheit Ende August noch vitaler und widerstandsfähiger und konnte des-halb vom Pilz Colletotrichum coccodes weniger stark befallen werden. Dabei handelt es sich allerdings um Mutmaßun-

gen und Beobachtungen aus der Praxis, die nicht wissenschaftlich belegt sind.Durch das vorzeitige Abreifen der Bestän-de kam es naturgemäß zu einem Minder-ertrag von 5 bis 10 Tonnen Kartoffeln pro Hektar bzw. von 15 bis 20 Prozent gegen-über dem langjährigen Durchschnitt. Versuche sollen Klarheit bringen

Die betroffenen Flächen in Oberösterreich wurden Anfang September durch ein Fachkomitee, bestehend aus Vertretern der Landwirtschaftskammer, der Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES), der Kartoffelsaatzüchter und der AGRANA, besichtigt. Aufgrund des fachlichen Austauschs wertvoller Informationen zur Welkekrank-heit wurde vereinbart, dass im kommen-den Jahr in der AGES-Versuchsstation Lambach/Stadl-Paura spezielle Versuche zum Befall von Kartoffelpflanzen mit der Welkekrankheit Colletotrichum durch-geführt werden, um genauere Erkennt-nisse über diese pilzliche Erkrankung zu gewinnen.

Fazit

Aus den Erfahrungen des Jahres 2012 kann abgeleitet werden, dass der Pilz ähnlich wie Alternaria vor allem dann auftritt, wenn es sich um geschwächte Bestände in fortgeschrittenem physiologi-schem Alter handelt und wenn gleichzei-tig ungünstige Umweltbedingungen – wie z. B. plötzlicher Wechsel von Hitze mit starken Niederschlägen – herrschen. Das Vermeiden von Stresssituationen, gute Bodenstruktur und ausgewogenes Sortensplitting können zur Gesunderhal-tung der Kartoffelpflanzen beitragen.

Mathias Gamerith [email protected]

Thomas Radlgruber [email protected]

Bild 2: Symptome der Welkekrankheit unterirdisch.

BETAEXPO 2011STÄRKESTÄRKESTÄRKE

36 AgroZucker – AgroStärke 4 I 2012

Pflanzenschutzmittel

Frühbezug bedeutet frühe Festlegung

Viele Bauern bestellen einen Großteil der Pflanzenschutzmittel bereits bei den Frühbezugsaktionen im Winter. Dabei werden schon früh grundlegende Ent-scheidungen über die Pflanzenschutz-strategie getroffen. Wird später ein Strategiewechsel erforderlich, ergeben sich Probleme, weil die bereits bestellten Produkte unter Umständen nicht mehr die optimale Lösung sind.

Die Erfahrung des Landwirtes zählt

Einige Pflanzenschutzmaßnahmen sind immer nötig und der kundige Landwirt kann sich darauf einstellen, weil er seine Felder kennt. Er weiß darüber Bescheid, welche Unkräuter auflaufen könnten. Auch das regelmäßige Auftreten von Blattkrankheiten ist ihm bekannt, doch er braucht in seiner Strategie ein gewisses Maß an Spielraum für die Jahr für Jahr auftretenden Unterschiede.

Unkrautbekämpfung

Für den Pflanzenschutz in Zuckerrüben kann der Bedarf an Produkten mit den

Wirkstoffen Metamitron, Phenmedi-pham/Desmedipham und Ethofumesat bereits frühzeitig bestellt werden. Auch der Bedarf an Mitteln gegen Gräser und weiteren Produkten zur Bekämpfung der auf den jeweiligen Feldern vorkom-menden Unkrautflora kann aufgrund der Erfahrung des Landwirtes früh abge-schätzt werden. Früh geplant wird oft auch die Unkraut-bekämpfung in Stärkekartoffeln. Die Ent-scheidung über die genaue Dosierung kann jedoch erst zum Zeitpunkt der An-wendung selbst fallen, Flexibilität muss daher noch möglich sein. Auch anhaltende Trockenheit kann ein Überdenken der Pflanzenschutzstrategie erfordern, denn über den Boden wirkende Herbizide kön-nen in diesem Fall keine ausreichende Wirkung entwickeln.

Blattkrankheiten

Bei der Anwendung von Fungiziden zur Bekämpfung von Phytophthora und Alternaria in Kartoffeln sowie Cercospo-ra und Mehltau in Zuckerrüben spielt die Witterung eine ganz entscheidende Rolle.

Doch einige Punkte der Pflanzenschutz- empfehlungen gelten jedes Jahr:

• Zuckerrüben: Zu Beginn Einsatz von Kombinationen aus Strobilurinen und Azolen

• Kartoffeln: Einsatz systemischer und teilsystemischer Fungizide in der Zeit des starken Kraut- wachstums.

Über die Anzahl der nötigen Behand-lungen und die richtigen Termine kann aber nur kurzfristig entschieden werden. Gerade bei Kartoffeln hängt auch die Ent-scheidung, welche Produkte in den Folge-behandlungen anzuwenden sind, stark von der Witterung ab.

Friedrich Kempl [email protected]

Pflanzenschutz

ZUCKER & STÄRKE

37AgroZucker – AgroStärke4 I 2012

So würztman Süßes.

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oder Mohn.

Wiener Braunzucker verleiht

Mehlspeisen ein besonderes Aroma.

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Mehr Rezepte unter wiener-zucker.at oder auf

Zutaten für 8 Portionen :1 00 g Äpfel2 EL Wiener Braunzucker 2 Eidotter20 g Wiener Braunzucker20 g Mandelsplitter, geröstet 1 EL Rosinen, mit Apfelschnaps getränkt150 ml Schlagobers

Zubereitung :Für das Bratapfelmus die Äpfel schälen , halbieren, auf ein Backblech mit Backpapier setzen und mit Braunzucker bestreuen. 20 Minuten bei 180 C(Ober-Unterhitze) backen , bis sie Farbe haben und weich sind. Danach durch ein Sieb streichen. Eidotter mit Braunzucker schaumig rühren. Das Bratapfelmus, Mandeln und Rosinen unterheben. Schlagobers steif schlagen und ebenfalls unterheben. In eine mit Frischhaltefolie ausgelegte Rehrücken-Form füllen und über Nacht gefrieren lassen. Aus der Form stürzen und mit Nüssen auf warmen Apfelscheiben servieren.

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38 AgroZucker – AgroStärke 4 I 2012

28_ASB_04_2011_Getreide-Herbizide (exkl. Nufarm).xls

Empfehlungen der österreichischen Pflanzenschutzfirmen

Firma/Produkte Wirkstoff Wirkstoff-gehalt

GruppeWirkung

AM g, kg/haml, l/ha

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1-ja

hr.

Ris

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Win

dhal

m

Abs

tand

s-au

flage

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BASF

Arrat + Dash (NM*) Dicamba + Tritosulfuron + *Netzmittel

500 g+ 250 g

WuchsstoffSulfonylharnst.

200 g+ 1,0 l* 13-29 +++ ++ +++ +++ +++ +++ +++ +++ +++ +++ +++ +++ 0 0 0 1

Biathlon + Silwet Top (NM*) Tritosulfuron + Netzmittel 714 g/kg Sulfonylharnst. 70 g + 0,1

l 13-39 ++ ++ +++ ++ ++(+)++(+) +++ ++ ++(+) ++ ++ +++ 0 0 0 1

BAYER

Andiamo maxxIoxynilBromoxynilMecoprop-P-Ester

120 g/l120 g/l360 g/l

Photosynthese-Hemmer, Auxin

1,25 l, 1 l

Sommer-getreide

13-29 +++ ++ +++ +++ +++ +++ ++ +++ +++ +++ +++ +++ 0 0 0 20/10/5/5

Hoestar maxx(Hoestar+Pointer SX)

AmidosulfuronTribenuron-methyl

750 g/kg500 g/kg ALS-Hemmer 30+25 g 13-37 +++ +++ +++ ++ +++ +++ +++ +++ +++ +++ +++ +++ 0 0 0 1

Hoestar Super AmidosulfuronIodosulfuron

125 g/kg12,5 g/kg

ALS-Hemmer+Safener

125-150 g/ha 13-37 +++ +(+) +++ ++ ++(+) +++ +++ +++ +++ ++(+) +(+) +++ 0 0 0 1

Husar OD Iodosulfuron 100 g/l ALS-Hemmer+Safener 75-100 ml 13-32 +++ +++ +++ ++(+) +++ +++ +++ +++ +++ +++ +++ +++ ++ +++ +++ 5/1/1/1

Husar PLUS(Husar OD+Atlantis OD)

IodosulfuronMesosulfuron

100 g/l1,86 g/l9,72 g/l

ALS-Hemmer+Safener

100+200 ml 13-32 +++ +++ +++ ++(+) +++ +++ +++ +++ +++ +++ +++ +++ ++ +++ +++ 5/5/1/1

Atlantis OD IodosulfuronMesosulfuron

1,86 g/l9,72 g/l

ALS-Hemmer+Safener 0,5-1,0 l 13-32 ++ + + + + + +++ ++ + 0 + +++ ++ +++ +++ 5/5/1/1

Artist +Hoestar Super

FlufenacetMetribuzin

240 g/kg175 g/kg

PSII HemmerHemmung Zell-teilung

0,8 kg+ 120 g 13-29 ++(+) +(+) +++ +++ +++ +++ +++ +++ +++ ++(+) +++ +++ + +++ +++ 10/5/3/1

Puma extra Fenoxaprop-P-ethyl 69 g/l ACCase Hemmer+Safener 1 l 13-29 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 +++ + +++ 5/1/1/1

CHEMINOVA (vormals STÄHLER)

Caliban Super Pack= Caliban DUO + Artus

IodosulfuronPropoxycarbazoneMetsulfuron-methylCarfentrazon-ethyl

10 g168 g100 g400 g

Sulfonyl-harnstoffKontakt-herbizid

250 g +40 g bzw.200 g+32 g

13-29 +++ +++ +++ +++ +++ +++ +++ +++ +++ +++ +++ +++ ++ ++ +++ 5/1/1/1

Harmony extra SX=Harmony+Express

Thifensulfuron-methylTribenuron-methyl

333,3 g 166,6 g Sulfonyl-harnstoffe 90-120 g 13-29 ++(+) +++ +++ ++ +++ +++ +++ +++ ++(+) +++ +++ +++ 0 ++ ++ 5/5/1/1

Arelon Top Isoproturon 500 g Harnstoff 2-3 l 13-29 0 + 0 + + + +++ + 0 ++ + +++ + ++ +++ 15/10/5/5

FCS-Feinchemie

Fox Bifenox 480 g Kontaktherbizid 1-1,5 l 13-29 0 +++ +++ +++ ++(+) ++ 0 + 0 ++ +++ 0 0 0 0 5/5/1/1

Tomigan 180 Fluroxypyr 180 g Pyridine 1 l 13-39 0 + + + 0 +++ ++ 0 +++ +++ + +++ 0 0 0 15/10/5/5

Protugan Isoproturon 500 g Harnstoff 2-3 l 13-29 0 + 0 + + + +++ + 0 ++ + +++ + ++ +++ 15/10/5/5

BASF bietet das Produkt Arrat+Dash seit 2012 als neues Herbizid im Getreide an. Aufwandmenge: 0,2 kg/ha Arrat + 1,0 l/ha Dash (Netzmittel). Zugelassen zur Unkrautbekämpfung in Winter und Sommergetreide. Anwendungszeitpkt: ES 13-29. Sehr breite Wirkung gegen alle wichtigen Unkräuter im Getreide, auch schwer bekämpfbare Unkräuter wie z.B.: Distelarten und Winde werden sicher und effektiv erfasst. Das Netzmittel Dash verbessert die Wirkung zusätzlich. Biathlon Pack wird mit Silwet Top als Netzmittel angeboten und ist für alle Getreidearten zugelassen. Extrem verträglich, einsetzbar auch bei kühlenen Temperaturen und langer Anwendungszeitraum bis zum ES 39 Stadium sind die Vorteile! Weiters kommt es bei Anwendung von Biathlon zu keinen Nachbauproblemen.

Bioethanolgetreide wird mit herkömmlichen Weichweizen- und Triticalesorten produziert und nicht als eigene Getreideart geführt, daher gelten keine extrigen Indikationen. Die FCS-Produkte sind auch im RWA-Spritzplan zu finden. Fox ist ein reines Ätzherbizid (optimal zu Sulfonylharnstoffen); wirkstoffbedingt leichte Sprenkelung an den Blättern wird nicht ertragswirksam und wächst rasch wieder aus. Als Mischpartner max. 1 l/ha.

Caliban Super Pack ist ein 4-Wirkstoffe-Pack mit Blatt und Bodenwirkung sowie mit Ungraswirkung. Kann Trespe und Quecke in der Bestandesführung niederhaltend bekämpfen und bekämpft Windhalm und Ackerfuchsschwanz sehr gut. Sehr früher (!) Einsatz möglich. Stoppt wie Harmony extra SX aufgelaufene Disteln. Bei kleinen Unkräutern und hauptsächlich Windhalm als Leitungras -> 1 Packung auf 5 ha, bei größeren Unkräutern sowie Ackerfuchsschwanz, Quecke und Trespe 1 Packung auf 4 ha.

In 2013 wird Andiamo maxx aufgrund der guten Erfahrungen im letzten Jahr im Sommergetreide mit 1 l/ha empfohlen . Atlantis OD ist ein Gräserherbizid gegen Windhalm, Rispe (0,5 l/ha), Raygräser, Ackerfuchsschwanz (0,75 l/ha), Flughafer und Trespe (0,75-1,0 l/ha), das z.B. mit 120 g/ha Hoestar super gegen Unkräuter gemischt werden kann. Husar OD hat seinen Einsatzschwerpunkt bei Verunkrautung inkl. Windhalm, Rispe, Raygräser oder Flughafer. Husar PLUS (Kombipackung) ist die Tankmischung von 100 ml Husar OD mit 0,2 l Atlantis OD/ha, empfehlenswert bei später Windhalm- und Unkrautbekämpfung. Puma extra ist die Empfehlung zur Flughaferbekämpfung in allen Getreidearten außer Hafer (1 l/ha). Puma extra wird als Soloprodukt bzw. in einer Kombipackung mit Hoestar maxx (120 g Hoestar + 100 g Pointer SX) für 5 ha mit Preisvorteil angeboten. Andiamo maxx - zur reinen Unkrautbekämpfung in allen Getreidearten - ist eine Kontaktherbizid-/Wuchsstoffkombination. Keine Nachtfröste nach der Anwendung. Dagegen vertragen leichte Nachtfröste die sehr breit wirkenden Herbizide Hoestar maxx (in allen Getreidearten) und Hoestar super (alle Getreidearten außer Hafer).

Zugelassene Getreideherbizide für den Einsatz im Frühjahr 2013

39AgroZucker – AgroStärke4 I 2012

28_ASB_04_2011_Getreide-Herbizide (exkl. Nufarm).xls

Empfehlungen der österreichischen Pflanzenschutzfirmen

Firma/Produkte Wirkstoff Wirkstoff-gehalt

GruppeWirkung

AM g, kg/haml, l/ha

Sta

diu

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Ack

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npre

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Gän

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Kle

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raut

Knö

terich

Taub

ness

el

Voge

lmie

re

Flug

hafe

r

1-ja

hr.

Ris

pe

Win

dhal

m

Abs

tand

s-au

flage

n

BASF

Arrat + Dash (NM*) Dicamba + Tritosulfuron + *Netzmittel

500 g+ 250 g

WuchsstoffSulfonylharnst.

200 g+ 1,0 l* 13-29 +++ ++ +++ +++ +++ +++ +++ +++ +++ +++ +++ +++ 0 0 0 1

Biathlon + Silwet Top (NM*) Tritosulfuron + Netzmittel 714 g/kg Sulfonylharnst. 70 g + 0,1

l 13-39 ++ ++ +++ ++ ++(+)++(+) +++ ++ ++(+) ++ ++ +++ 0 0 0 1

BAYER

Andiamo maxxIoxynilBromoxynilMecoprop-P-Ester

120 g/l120 g/l360 g/l

Photosynthese-Hemmer, Auxin

1,25 l, 1 l

Sommer-getreide

13-29 +++ ++ +++ +++ +++ +++ ++ +++ +++ +++ +++ +++ 0 0 0 20/10/5/5

Hoestar maxx(Hoestar+Pointer SX)

AmidosulfuronTribenuron-methyl

750 g/kg500 g/kg ALS-Hemmer 30+25 g 13-37 +++ +++ +++ ++ +++ +++ +++ +++ +++ +++ +++ +++ 0 0 0 1

Hoestar Super AmidosulfuronIodosulfuron

125 g/kg12,5 g/kg

ALS-Hemmer+Safener

125-150 g/ha 13-37 +++ +(+) +++ ++ ++(+) +++ +++ +++ +++ ++(+) +(+) +++ 0 0 0 1

Husar OD Iodosulfuron 100 g/l ALS-Hemmer+Safener 75-100 ml 13-32 +++ +++ +++ ++(+) +++ +++ +++ +++ +++ +++ +++ +++ ++ +++ +++ 5/1/1/1

Husar PLUS(Husar OD+Atlantis OD)

IodosulfuronMesosulfuron

100 g/l1,86 g/l9,72 g/l

ALS-Hemmer+Safener

100+200 ml 13-32 +++ +++ +++ ++(+) +++ +++ +++ +++ +++ +++ +++ +++ ++ +++ +++ 5/5/1/1

Atlantis OD IodosulfuronMesosulfuron

1,86 g/l9,72 g/l

ALS-Hemmer+Safener 0,5-1,0 l 13-32 ++ + + + + + +++ ++ + 0 + +++ ++ +++ +++ 5/5/1/1

Artist +Hoestar Super

FlufenacetMetribuzin

240 g/kg175 g/kg

PSII HemmerHemmung Zell-teilung

0,8 kg+ 120 g 13-29 ++(+) +(+) +++ +++ +++ +++ +++ +++ +++ ++(+) +++ +++ + +++ +++ 10/5/3/1

Puma extra Fenoxaprop-P-ethyl 69 g/l ACCase Hemmer+Safener 1 l 13-29 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 +++ + +++ 5/1/1/1

CHEMINOVA (vormals STÄHLER)

Caliban Super Pack= Caliban DUO + Artus

IodosulfuronPropoxycarbazoneMetsulfuron-methylCarfentrazon-ethyl

10 g168 g100 g400 g

Sulfonyl-harnstoffKontakt-herbizid

250 g +40 g bzw.200 g+32 g

13-29 +++ +++ +++ +++ +++ +++ +++ +++ +++ +++ +++ +++ ++ ++ +++ 5/1/1/1

Harmony extra SX=Harmony+Express

Thifensulfuron-methylTribenuron-methyl

333,3 g 166,6 g Sulfonyl-harnstoffe 90-120 g 13-29 ++(+) +++ +++ ++ +++ +++ +++ +++ ++(+) +++ +++ +++ 0 ++ ++ 5/5/1/1

Arelon Top Isoproturon 500 g Harnstoff 2-3 l 13-29 0 + 0 + + + +++ + 0 ++ + +++ + ++ +++ 15/10/5/5

FCS-Feinchemie

Fox Bifenox 480 g Kontaktherbizid 1-1,5 l 13-29 0 +++ +++ +++ ++(+) ++ 0 + 0 ++ +++ 0 0 0 0 5/5/1/1

Tomigan 180 Fluroxypyr 180 g Pyridine 1 l 13-39 0 + + + 0 +++ ++ 0 +++ +++ + +++ 0 0 0 15/10/5/5

Protugan Isoproturon 500 g Harnstoff 2-3 l 13-29 0 + 0 + + + +++ + 0 ++ + +++ + ++ +++ 15/10/5/5

BASF bietet das Produkt Arrat+Dash seit 2012 als neues Herbizid im Getreide an. Aufwandmenge: 0,2 kg/ha Arrat + 1,0 l/ha Dash (Netzmittel). Zugelassen zur Unkrautbekämpfung in Winter und Sommergetreide. Anwendungszeitpkt: ES 13-29. Sehr breite Wirkung gegen alle wichtigen Unkräuter im Getreide, auch schwer bekämpfbare Unkräuter wie z.B.: Distelarten und Winde werden sicher und effektiv erfasst. Das Netzmittel Dash verbessert die Wirkung zusätzlich. Biathlon Pack wird mit Silwet Top als Netzmittel angeboten und ist für alle Getreidearten zugelassen. Extrem verträglich, einsetzbar auch bei kühlenen Temperaturen und langer Anwendungszeitraum bis zum ES 39 Stadium sind die Vorteile! Weiters kommt es bei Anwendung von Biathlon zu keinen Nachbauproblemen.

Bioethanolgetreide wird mit herkömmlichen Weichweizen- und Triticalesorten produziert und nicht als eigene Getreideart geführt, daher gelten keine extrigen Indikationen. Die FCS-Produkte sind auch im RWA-Spritzplan zu finden. Fox ist ein reines Ätzherbizid (optimal zu Sulfonylharnstoffen); wirkstoffbedingt leichte Sprenkelung an den Blättern wird nicht ertragswirksam und wächst rasch wieder aus. Als Mischpartner max. 1 l/ha.

Caliban Super Pack ist ein 4-Wirkstoffe-Pack mit Blatt und Bodenwirkung sowie mit Ungraswirkung. Kann Trespe und Quecke in der Bestandesführung niederhaltend bekämpfen und bekämpft Windhalm und Ackerfuchsschwanz sehr gut. Sehr früher (!) Einsatz möglich. Stoppt wie Harmony extra SX aufgelaufene Disteln. Bei kleinen Unkräutern und hauptsächlich Windhalm als Leitungras -> 1 Packung auf 5 ha, bei größeren Unkräutern sowie Ackerfuchsschwanz, Quecke und Trespe 1 Packung auf 4 ha.

In 2013 wird Andiamo maxx aufgrund der guten Erfahrungen im letzten Jahr im Sommergetreide mit 1 l/ha empfohlen . Atlantis OD ist ein Gräserherbizid gegen Windhalm, Rispe (0,5 l/ha), Raygräser, Ackerfuchsschwanz (0,75 l/ha), Flughafer und Trespe (0,75-1,0 l/ha), das z.B. mit 120 g/ha Hoestar super gegen Unkräuter gemischt werden kann. Husar OD hat seinen Einsatzschwerpunkt bei Verunkrautung inkl. Windhalm, Rispe, Raygräser oder Flughafer. Husar PLUS (Kombipackung) ist die Tankmischung von 100 ml Husar OD mit 0,2 l Atlantis OD/ha, empfehlenswert bei später Windhalm- und Unkrautbekämpfung. Puma extra ist die Empfehlung zur Flughaferbekämpfung in allen Getreidearten außer Hafer (1 l/ha). Puma extra wird als Soloprodukt bzw. in einer Kombipackung mit Hoestar maxx (120 g Hoestar + 100 g Pointer SX) für 5 ha mit Preisvorteil angeboten. Andiamo maxx - zur reinen Unkrautbekämpfung in allen Getreidearten - ist eine Kontaktherbizid-/Wuchsstoffkombination. Keine Nachtfröste nach der Anwendung. Dagegen vertragen leichte Nachtfröste die sehr breit wirkenden Herbizide Hoestar maxx (in allen Getreidearten) und Hoestar super (alle Getreidearten außer Hafer).

Bodenbearbeitung, Düngung und Unkrautbe-kämpfung sind die wichtigsten Maßnahmen bei der Produktion von Ethanolgetreide. Zur Regulie-rung der Unkrautkonkurrenz steht der Anbaupra-xis für 2013 wieder ein umfangreiches Angebot an Herbiziden und Graminiziden zur Verfügung.

Die Firma STÄHLER ist mit dem neuen Namen CHEMINOVA angeführt. Neu in der Produktliste ist Alliance suPrim von NUFARM, Biathlon + Silwet Top von BASF und Arelon Top von Cheminova. Nicht mehr vertrieben werden von Cheminova/Stähler Lodin Plus und von FCS Fein-chemie Schwebda Trimmer SX. Die KWIZDA-Packs Platform + Express, Platform + IPU und Artus + IPU wird es 2013 nicht mehr geben.

Die Einstufung der Herbizidwirkung erfolgte in Anlehnung an die Wirkungstabelle der LK Nieder-österreich (© DI Johannes Schmiedl).

Die Liste der Herbizid-Empfehlungen und alle Angaben sind mit geboterner Sorgfalt erstellt und mit den Pflanzenschutzfirmen abgestimmt. Alle Angaben sind ohne Gewähr! Bitte beachten Sie die verbindlichen Angaben und Anwendungs-hinweise in den jeweiligen Produktkatalogen und Feldbauratgebern sowie die Etikettentexte auf den Gebinden.

Pflanzenschutz

Zugelassene Getreideherbizide für den Einsatz im Frühjahr 2013

40 AgroZucker – AgroStärke 4 I 2012

28_ASB_04_2011_Getreide-Herbizide (exkl. Nufarm).xls

KWIZDA

Ariane CFluroxypyrClopyralidFlorasulam

80 g+ 100 g+ 2,5 g

PyridineTriazolpyrimidine 1,0 l 13-30

(39) +++ + +++ + ++ +++ +++ +++ +++ +++ ++ +++ 0 0 0 1

Artus Metsulfuron-methylCarfentrazone-ethyl

100 g+ 400 g

Sulfonylharnstoff Kontaktherbizid 50 g 13-32 ++ +++ +++ ++ +++ +++ +++ +++ ++(+) ++ +++ +++ 0 + + 5/1/1/1

Broadway + NM* PyroxsulamFlorasulam + NM

68,3 g+ 22,8 g Triazolpyrimidine

125-220 g + 0,6 - 1,1 l

12-30 (32) +++ +++ +++ +++ ++ +++ +++ +++ +++ +++ ++(+) +++ ++(+)++(+) +++ 1

Concert SX Metsulfuron-methylThifensulfuron-methyl

40 g+ 400 g Sulfonylharnstoff 100-150 g 13-29 ++ +++ +++ ++ +++ +++ +++ +++ ++(+) +++ +++ +++ 0 ++ ++ 5/5/5/1

Dicopur M MCPA 500 g Wuchsstoff 1,5-2 l 13-39 +++ + +++ 0 +++ + 0 ++ 0 0 0 0 0 0 0 1

Express SX Tribenuron-methyl 500 g Sulfonylharnstoff 30-60 13-37 +++ +++ +++ + ++(+) +++ +++ +++ ++ ++ +++ +++ 0 0 0 1

Optica DP Dichlorprop-P (2,4-DP) 600 g30 g Wuchsstoff 2 l +++ + ++ ++ +++ + + ++ +++ +++ + +++ 0 0 0 1

Platform S Mecoprop-PCarfentrazone-ethyl

15 g + 600 g

Wuchsstoff + Kontaktherbizid 1 kg 21-29 ++ ++ +++ +++ +++ +++ + + +++ +++ +++ ++ 0 0 0 1

Starane XL FluroxypyrFlorasulam

100 g+ 2,5 g

Pyridine + Triazolpyrimidine 1-1,8 l 13-39 +++ + +++ + (+) +++ +++ +++ +++ +++ ++ +++ 0 0 0 1

NUFARM 2013

Alliance suPrim(Alliance + suPrim)

Metsulfuron-methylDiflufenicanFlorasulam

60 g600 g50 g

SulfonylharnstoffNicotinanilidTriazolpyrimidin

100 g+100 ml 13-29 +++ +++ +++ ++ + +++ +++ +++ +++ +++ +++ +++ 0 + + 30/15/10/5

Aniten duo neu(Duplosan KV neu + Aurora 40 WG)

Mecoprop-P2,4-DCarfentrazon-ethyl

350 g160 g400 g

WuchsstoffWuchsstoffKontaktherbizid

1,6 - 2,0 l+ 40 - 50

g

13 - 29 +++ + +++ +++ +++ ++(+) + ++(+) +++ +(+) +++ +++ 0 0 0 1

Dicopur 500 flüssig 2,4-D 500 g Wuchsstoff 1,5 l 13 - 29 +++ + +++ 0 +++ + 0 ++ 0 0 0 0 0 0 0 1

Dicopur M MCPA 500 g Wuchsstoff 1,5 l 13 - 39 +++ + +++ 0 +++ + 0 ++ 0 0 0 0 0 0 0 1

Duplosan DP Dichlorprop-P 600 g Wuchsstoff 2,5 l 13 - 29 +++ + ++ ++ +++ + + ++ +++ +++ + +++ 0 0 0 5/1/1/1

Duplosan KV Mecoprop-P 600 g Wuchsstoff 2 l 13 - 29 +(+) + +++ ++(+) +++ +(+) + ++ +++ + + +++ 0 0 0 1

Duplosan KV neu Mecoprop-P2,4-D

350 g160 g

WuchsstoffWuchsstoff 2,5 l 13 -

29 +++ 0 +++ ++ +++ 0 + +++ +++ + 0 +++ 0 0 0 1

Lentipur 700 Chlortoluron 700 g Harnstoff 1,5 - 2 l 13 - 29 0 + 0 + ++ ++ +++ + 0 + + +++ + +++ +++ 10/5/5/1

Monitor Sulfosulfuron 800 g Sulfonylharnstoff 12,5 - 25 g

21 - 32 0 + +++ 0 + + +++ + ++ + 0 +++ + +(+) +++ 5/1/1/1

SYNGENTA

Zoom® Dicamba + Triasulfuron

600 g30 g

Wuchsstoff + Sulfonylharnstoff 200 g 13-29 +++ ++(+) +++ ++ +++ +++ +++ +(+) ++ ++ ++ +++ 0 0 0 10/5/5/1

Zooro® PackZoom + Oratio 40 WG

Dicamba + Triasulfuron+ Carfentrazon-ethyl

600 g+ 30 g

+ 400 g

Wuchsstoff + Sulfonylharnstoff + Kontaktherb.

175-200 g40-50 g

13-29 +++ ++(+) +++ +++ +++ +++ +++ +(+) +++ ++ +++ +++ 0 0 0 10/5/5/1

Banvel® M Dicamba + MCPA 30 + 340 g Wuchsstoff 4,0 l 13-29 +++ + +++ +++ +++ +++ ++ ++ ++ ++ ++ +++ 0 0 0 5 - 10

Axial® 50 Pinoxaden + Safener 50 + 12,5 g Phenylpyrazoline Safener 0,9-1,2 l 13-39 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 +++ + +++ 1/1/1/1

Axial KomplettPinoxadenFlorasulamCloquintocet-mexyl

45 g5 g

11,25 g

Phenylpyrazoline Triazolpyrimidine Safener

1 l 13-29 +++ + +++ ++ + +++ +++ +++ +++ +++ ++ +++ +++ + +++ 5/1/1/1

Die Liste der Getreideherbizide enthält die Einzelprodukte. Für den Praktiker von erheblicher Bedeutung sind auch die "Kombipacks", die in den Feldbauratgebern und Produktkatalogen ausführlich beschrieben sind. Bei Kwizda sind dies: das "Distelpack" Express SX + Starane XL (25 g + 0,75 l), oder das Getreidesuperpack Artus + Starane XL (30 g + 0,5 l). Die Packs Platform S + Express SX (WG 750 g + 25 g), Platform S + IPU (0,8-1,0 kg + 2 l) und Artus + IPU (50 g + 1,5 l) gibt es 2013 nicht mehr. Analoge Mischungen können auch selbst hergestellt werden. Die Produkte Falkon und Fenikan sind Nachauflaufherbizide für WW, WR, WG und WT, speziell anzuwenden im Herbst!

Neu in 2013: Alliance suPrim - ein Kombiprodukt mit großer Wirkungsbreite gegen alle wichtigen zweikeimblättrigen Unkräuter mit ausgesprochener Klettenlabkraut-Stärke für den zeitigen Einsatz in allen Wintergetreide-Arten. Weitestgehend temperaturunabhängig. Das bewährte Aniten duo wird in neuer Zusammensetzung angeboten. Neben Duplosan KV neu enthält der Kombipack nun Aurora 40 WG. Neu ist auch der Kombikanister, der sich zur besseren Handhabung in 2 Einzelgebinde trennen lässt. Erfasst werden breitblättrige Unkräuter einschl. Distel und Winde, soweit bereits aufgelaufen. Gegen die zunehmende Distel-Problematik ist ein später Einsatz von Dicopur M zielführend. Die Anwendung ist bis Stadium 39 möglich und kann mit Wachstumsreglern oder Fungiziden kombiniert werden. Monitor erfasst Quecke, Trespe und Ausfallgetreide in Winterweizen und Triticale.

28_ASB_04_2011_Getreide-Herbizide (exkl. Nufarm).xls

Empfehlungen der österreichischen Pflanzenschutzfirmen

Firma/Produkte Wirkstoff Wirkstoff-gehalt

GruppeWirkung

AM g, kg/haml, l/ha

Sta

diu

m

Ack

erdi

stel

A-Stie

fm.

Bes

enra

uke

Ehre

npre

is

Gän

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Kam

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Kle

tten

labk

raut

Knö

terich

Taub

ness

el

Voge

lmie

re

Flug

hafe

r

1-ja

hr.

Ris

pe

Win

dhal

m

Abs

tand

s-au

flage

n

BASF

Arrat + Dash (NM*) Dicamba + Tritosulfuron + *Netzmittel

500 g+ 250 g

WuchsstoffSulfonylharnst.

200 g+ 1,0 l* 13-29 +++ ++ +++ +++ +++ +++ +++ +++ +++ +++ +++ +++ 0 0 0 1

Biathlon + Silwet Top (NM*) Tritosulfuron + Netzmittel 714 g/kg Sulfonylharnst. 70 g + 0,1

l 13-39 ++ ++ +++ ++ ++(+)++(+) +++ ++ ++(+) ++ ++ +++ 0 0 0 1

BAYER

Andiamo maxxIoxynilBromoxynilMecoprop-P-Ester

120 g/l120 g/l360 g/l

Photosynthese-Hemmer, Auxin

1,25 l, 1 l

Sommer-getreide

13-29 +++ ++ +++ +++ +++ +++ ++ +++ +++ +++ +++ +++ 0 0 0 20/10/5/5

Hoestar maxx(Hoestar+Pointer SX)

AmidosulfuronTribenuron-methyl

750 g/kg500 g/kg ALS-Hemmer 30+25 g 13-37 +++ +++ +++ ++ +++ +++ +++ +++ +++ +++ +++ +++ 0 0 0 1

Hoestar Super AmidosulfuronIodosulfuron

125 g/kg12,5 g/kg

ALS-Hemmer+Safener

125-150 g/ha 13-37 +++ +(+) +++ ++ ++(+) +++ +++ +++ +++ ++(+) +(+) +++ 0 0 0 1

Husar OD Iodosulfuron 100 g/l ALS-Hemmer+Safener 75-100 ml 13-32 +++ +++ +++ ++(+) +++ +++ +++ +++ +++ +++ +++ +++ ++ +++ +++ 5/1/1/1

Husar PLUS(Husar OD+Atlantis OD)

IodosulfuronMesosulfuron

100 g/l1,86 g/l9,72 g/l

ALS-Hemmer+Safener

100+200 ml 13-32 +++ +++ +++ ++(+) +++ +++ +++ +++ +++ +++ +++ +++ ++ +++ +++ 5/5/1/1

Atlantis OD IodosulfuronMesosulfuron

1,86 g/l9,72 g/l

ALS-Hemmer+Safener 0,5-1,0 l 13-32 ++ + + + + + +++ ++ + 0 + +++ ++ +++ +++ 5/5/1/1

Artist +Hoestar Super

FlufenacetMetribuzin

240 g/kg175 g/kg

PSII HemmerHemmung Zell-teilung

0,8 kg+ 120 g 13-29 ++(+) +(+) +++ +++ +++ +++ +++ +++ +++ ++(+) +++ +++ + +++ +++ 10/5/3/1

Puma extra Fenoxaprop-P-ethyl 69 g/l ACCase Hemmer+Safener 1 l 13-29 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 +++ + +++ 5/1/1/1

CHEMINOVA (vormals STÄHLER)

Caliban Super Pack= Caliban DUO + Artus

IodosulfuronPropoxycarbazoneMetsulfuron-methylCarfentrazon-ethyl

10 g168 g100 g400 g

Sulfonyl-harnstoffKontakt-herbizid

250 g +40 g bzw.200 g+32 g

13-29 +++ +++ +++ +++ +++ +++ +++ +++ +++ +++ +++ +++ ++ ++ +++ 5/1/1/1

Harmony extra SX=Harmony+Express

Thifensulfuron-methylTribenuron-methyl

333,3 g 166,6 g Sulfonyl-harnstoffe 90-120 g 13-29 ++(+) +++ +++ ++ +++ +++ +++ +++ ++(+) +++ +++ +++ 0 ++ ++ 5/5/1/1

Arelon Top Isoproturon 500 g Harnstoff 2-3 l 13-29 0 + 0 + + + +++ + 0 ++ + +++ + ++ +++ 15/10/5/5

FCS-Feinchemie

Fox Bifenox 480 g Kontaktherbizid 1-1,5 l 13-29 0 +++ +++ +++ ++(+) ++ 0 + 0 ++ +++ 0 0 0 0 5/5/1/1

Tomigan 180 Fluroxypyr 180 g Pyridine 1 l 13-39 0 + + + 0 +++ ++ 0 +++ +++ + +++ 0 0 0 15/10/5/5

Protugan Isoproturon 500 g Harnstoff 2-3 l 13-29 0 + 0 + + + +++ + 0 ++ + +++ + ++ +++ 15/10/5/5

BASF bietet das Produkt Arrat+Dash seit 2012 als neues Herbizid im Getreide an. Aufwandmenge: 0,2 kg/ha Arrat + 1,0 l/ha Dash (Netzmittel). Zugelassen zur Unkrautbekämpfung in Winter und Sommergetreide. Anwendungszeitpkt: ES 13-29. Sehr breite Wirkung gegen alle wichtigen Unkräuter im Getreide, auch schwer bekämpfbare Unkräuter wie z.B.: Distelarten und Winde werden sicher und effektiv erfasst. Das Netzmittel Dash verbessert die Wirkung zusätzlich. Biathlon Pack wird mit Silwet Top als Netzmittel angeboten und ist für alle Getreidearten zugelassen. Extrem verträglich, einsetzbar auch bei kühlenen Temperaturen und langer Anwendungszeitraum bis zum ES 39 Stadium sind die Vorteile! Weiters kommt es bei Anwendung von Biathlon zu keinen Nachbauproblemen.

Bioethanolgetreide wird mit herkömmlichen Weichweizen- und Triticalesorten produziert und nicht als eigene Getreideart geführt, daher gelten keine extrigen Indikationen. Die FCS-Produkte sind auch im RWA-Spritzplan zu finden. Fox ist ein reines Ätzherbizid (optimal zu Sulfonylharnstoffen); wirkstoffbedingt leichte Sprenkelung an den Blättern wird nicht ertragswirksam und wächst rasch wieder aus. Als Mischpartner max. 1 l/ha.

Caliban Super Pack ist ein 4-Wirkstoffe-Pack mit Blatt und Bodenwirkung sowie mit Ungraswirkung. Kann Trespe und Quecke in der Bestandesführung niederhaltend bekämpfen und bekämpft Windhalm und Ackerfuchsschwanz sehr gut. Sehr früher (!) Einsatz möglich. Stoppt wie Harmony extra SX aufgelaufene Disteln. Bei kleinen Unkräutern und hauptsächlich Windhalm als Leitungras -> 1 Packung auf 5 ha, bei größeren Unkräutern sowie Ackerfuchsschwanz, Quecke und Trespe 1 Packung auf 4 ha.

In 2013 wird Andiamo maxx aufgrund der guten Erfahrungen im letzten Jahr im Sommergetreide mit 1 l/ha empfohlen . Atlantis OD ist ein Gräserherbizid gegen Windhalm, Rispe (0,5 l/ha), Raygräser, Ackerfuchsschwanz (0,75 l/ha), Flughafer und Trespe (0,75-1,0 l/ha), das z.B. mit 120 g/ha Hoestar super gegen Unkräuter gemischt werden kann. Husar OD hat seinen Einsatzschwerpunkt bei Verunkrautung inkl. Windhalm, Rispe, Raygräser oder Flughafer. Husar PLUS (Kombipackung) ist die Tankmischung von 100 ml Husar OD mit 0,2 l Atlantis OD/ha, empfehlenswert bei später Windhalm- und Unkrautbekämpfung. Puma extra ist die Empfehlung zur Flughaferbekämpfung in allen Getreidearten außer Hafer (1 l/ha). Puma extra wird als Soloprodukt bzw. in einer Kombipackung mit Hoestar maxx (120 g Hoestar + 100 g Pointer SX) für 5 ha mit Preisvorteil angeboten. Andiamo maxx - zur reinen Unkrautbekämpfung in allen Getreidearten - ist eine Kontaktherbizid-/Wuchsstoffkombination. Keine Nachtfröste nach der Anwendung. Dagegen vertragen leichte Nachtfröste die sehr breit wirkenden Herbizide Hoestar maxx (in allen Getreidearten) und Hoestar super (alle Getreidearten außer Hafer).

41AgroZucker – AgroStärke4 I 2012

28_ASB_04_2011_Getreide-Herbizide (exkl. Nufarm).xls

KWIZDA

Ariane CFluroxypyrClopyralidFlorasulam

80 g+ 100 g+ 2,5 g

PyridineTriazolpyrimidine 1,0 l 13-30

(39) +++ + +++ + ++ +++ +++ +++ +++ +++ ++ +++ 0 0 0 1

Artus Metsulfuron-methylCarfentrazone-ethyl

100 g+ 400 g

Sulfonylharnstoff Kontaktherbizid 50 g 13-32 ++ +++ +++ ++ +++ +++ +++ +++ ++(+) ++ +++ +++ 0 + + 5/1/1/1

Broadway + NM* PyroxsulamFlorasulam + NM

68,3 g+ 22,8 g Triazolpyrimidine

125-220 g + 0,6 - 1,1 l

12-30 (32) +++ +++ +++ +++ ++ +++ +++ +++ +++ +++ ++(+) +++ ++(+)++(+) +++ 1

Concert SX Metsulfuron-methylThifensulfuron-methyl

40 g+ 400 g Sulfonylharnstoff 100-150 g 13-29 ++ +++ +++ ++ +++ +++ +++ +++ ++(+) +++ +++ +++ 0 ++ ++ 5/5/5/1

Dicopur M MCPA 500 g Wuchsstoff 1,5-2 l 13-39 +++ + +++ 0 +++ + 0 ++ 0 0 0 0 0 0 0 1

Express SX Tribenuron-methyl 500 g Sulfonylharnstoff 30-60 13-37 +++ +++ +++ + ++(+) +++ +++ +++ ++ ++ +++ +++ 0 0 0 1

Optica DP Dichlorprop-P (2,4-DP) 600 g30 g Wuchsstoff 2 l +++ + ++ ++ +++ + + ++ +++ +++ + +++ 0 0 0 1

Platform S Mecoprop-PCarfentrazone-ethyl

15 g + 600 g

Wuchsstoff + Kontaktherbizid 1 kg 21-29 ++ ++ +++ +++ +++ +++ + + +++ +++ +++ ++ 0 0 0 1

Starane XL FluroxypyrFlorasulam

100 g+ 2,5 g

Pyridine + Triazolpyrimidine 1-1,8 l 13-39 +++ + +++ + (+) +++ +++ +++ +++ +++ ++ +++ 0 0 0 1

NUFARM 2013

Alliance suPrim(Alliance + suPrim)

Metsulfuron-methylDiflufenicanFlorasulam

60 g600 g50 g

SulfonylharnstoffNicotinanilidTriazolpyrimidin

100 g+100 ml 13-29 +++ +++ +++ ++ + +++ +++ +++ +++ +++ +++ +++ 0 + + 30/15/10/5

Aniten duo neu(Duplosan KV neu + Aurora 40 WG)

Mecoprop-P2,4-DCarfentrazon-ethyl

350 g160 g400 g

WuchsstoffWuchsstoffKontaktherbizid

1,6 - 2,0 l+ 40 - 50

g

13 - 29 +++ + +++ +++ +++ ++(+) + ++(+) +++ +(+) +++ +++ 0 0 0 1

Dicopur 500 flüssig 2,4-D 500 g Wuchsstoff 1,5 l 13 - 29 +++ + +++ 0 +++ + 0 ++ 0 0 0 0 0 0 0 1

Dicopur M MCPA 500 g Wuchsstoff 1,5 l 13 - 39 +++ + +++ 0 +++ + 0 ++ 0 0 0 0 0 0 0 1

Duplosan DP Dichlorprop-P 600 g Wuchsstoff 2,5 l 13 - 29 +++ + ++ ++ +++ + + ++ +++ +++ + +++ 0 0 0 5/1/1/1

Duplosan KV Mecoprop-P 600 g Wuchsstoff 2 l 13 - 29 +(+) + +++ ++(+) +++ +(+) + ++ +++ + + +++ 0 0 0 1

Duplosan KV neu Mecoprop-P2,4-D

350 g160 g

WuchsstoffWuchsstoff 2,5 l 13 -

29 +++ 0 +++ ++ +++ 0 + +++ +++ + 0 +++ 0 0 0 1

Lentipur 700 Chlortoluron 700 g Harnstoff 1,5 - 2 l 13 - 29 0 + 0 + ++ ++ +++ + 0 + + +++ + +++ +++ 10/5/5/1

Monitor Sulfosulfuron 800 g Sulfonylharnstoff 12,5 - 25 g

21 - 32 0 + +++ 0 + + +++ + ++ + 0 +++ + +(+) +++ 5/1/1/1

SYNGENTA

Zoom® Dicamba + Triasulfuron

600 g30 g

Wuchsstoff + Sulfonylharnstoff 200 g 13-29 +++ ++(+) +++ ++ +++ +++ +++ +(+) ++ ++ ++ +++ 0 0 0 10/5/5/1

Zooro® PackZoom + Oratio 40 WG

Dicamba + Triasulfuron+ Carfentrazon-ethyl

600 g+ 30 g

+ 400 g

Wuchsstoff + Sulfonylharnstoff + Kontaktherb.

175-200 g40-50 g

13-29 +++ ++(+) +++ +++ +++ +++ +++ +(+) +++ ++ +++ +++ 0 0 0 10/5/5/1

Banvel® M Dicamba + MCPA 30 + 340 g Wuchsstoff 4,0 l 13-29 +++ + +++ +++ +++ +++ ++ ++ ++ ++ ++ +++ 0 0 0 5 - 10

Axial® 50 Pinoxaden + Safener 50 + 12,5 g Phenylpyrazoline Safener 0,9-1,2 l 13-39 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 +++ + +++ 1/1/1/1

Axial KomplettPinoxadenFlorasulamCloquintocet-mexyl

45 g5 g

11,25 g

Phenylpyrazoline Triazolpyrimidine Safener

1 l 13-29 +++ + +++ ++ + +++ +++ +++ +++ +++ ++ +++ +++ + +++ 5/1/1/1

Die Liste der Getreideherbizide enthält die Einzelprodukte. Für den Praktiker von erheblicher Bedeutung sind auch die "Kombipacks", die in den Feldbauratgebern und Produktkatalogen ausführlich beschrieben sind. Bei Kwizda sind dies: das "Distelpack" Express SX + Starane XL (25 g + 0,75 l), oder das Getreidesuperpack Artus + Starane XL (30 g + 0,5 l). Die Packs Platform S + Express SX (WG 750 g + 25 g), Platform S + IPU (0,8-1,0 kg + 2 l) und Artus + IPU (50 g + 1,5 l) gibt es 2013 nicht mehr. Analoge Mischungen können auch selbst hergestellt werden. Die Produkte Falkon und Fenikan sind Nachauflaufherbizide für WW, WR, WG und WT, speziell anzuwenden im Herbst!

Neu in 2013: Alliance suPrim - ein Kombiprodukt mit großer Wirkungsbreite gegen alle wichtigen zweikeimblättrigen Unkräuter mit ausgesprochener Klettenlabkraut-Stärke für den zeitigen Einsatz in allen Wintergetreide-Arten. Weitestgehend temperaturunabhängig. Das bewährte Aniten duo wird in neuer Zusammensetzung angeboten. Neben Duplosan KV neu enthält der Kombipack nun Aurora 40 WG. Neu ist auch der Kombikanister, der sich zur besseren Handhabung in 2 Einzelgebinde trennen lässt. Erfasst werden breitblättrige Unkräuter einschl. Distel und Winde, soweit bereits aufgelaufen. Gegen die zunehmende Distel-Problematik ist ein später Einsatz von Dicopur M zielführend. Die Anwendung ist bis Stadium 39 möglich und kann mit Wachstumsreglern oder Fungiziden kombiniert werden. Monitor erfasst Quecke, Trespe und Ausfallgetreide in Winterweizen und Triticale.

28_ASB_04_2011_Getreide-Herbizide (exkl. Nufarm).xls

Empfehlungen der österreichischen Pflanzenschutzfirmen

Firma/Produkte Wirkstoff Wirkstoff-gehalt

GruppeWirkung

AM g, kg/haml, l/ha

Sta

diu

m

Ack

erdi

stel

A-Stie

fm.

Bes

enra

uke

Ehre

npre

is

Gän

sefu

ß

Hoh

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Kam

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Kle

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raut

Knö

terich

Taub

ness

el

Voge

lmie

re

Flug

hafe

r

1-ja

hr.

Ris

pe

Win

dhal

m

Abs

tand

s-au

flage

n

BASF

Arrat + Dash (NM*) Dicamba + Tritosulfuron + *Netzmittel

500 g+ 250 g

WuchsstoffSulfonylharnst.

200 g+ 1,0 l* 13-29 +++ ++ +++ +++ +++ +++ +++ +++ +++ +++ +++ +++ 0 0 0 1

Biathlon + Silwet Top (NM*) Tritosulfuron + Netzmittel 714 g/kg Sulfonylharnst. 70 g + 0,1

l 13-39 ++ ++ +++ ++ ++(+)++(+) +++ ++ ++(+) ++ ++ +++ 0 0 0 1

BAYER

Andiamo maxxIoxynilBromoxynilMecoprop-P-Ester

120 g/l120 g/l360 g/l

Photosynthese-Hemmer, Auxin

1,25 l, 1 l

Sommer-getreide

13-29 +++ ++ +++ +++ +++ +++ ++ +++ +++ +++ +++ +++ 0 0 0 20/10/5/5

Hoestar maxx(Hoestar+Pointer SX)

AmidosulfuronTribenuron-methyl

750 g/kg500 g/kg ALS-Hemmer 30+25 g 13-37 +++ +++ +++ ++ +++ +++ +++ +++ +++ +++ +++ +++ 0 0 0 1

Hoestar Super AmidosulfuronIodosulfuron

125 g/kg12,5 g/kg

ALS-Hemmer+Safener

125-150 g/ha 13-37 +++ +(+) +++ ++ ++(+) +++ +++ +++ +++ ++(+) +(+) +++ 0 0 0 1

Husar OD Iodosulfuron 100 g/l ALS-Hemmer+Safener 75-100 ml 13-32 +++ +++ +++ ++(+) +++ +++ +++ +++ +++ +++ +++ +++ ++ +++ +++ 5/1/1/1

Husar PLUS(Husar OD+Atlantis OD)

IodosulfuronMesosulfuron

100 g/l1,86 g/l9,72 g/l

ALS-Hemmer+Safener

100+200 ml 13-32 +++ +++ +++ ++(+) +++ +++ +++ +++ +++ +++ +++ +++ ++ +++ +++ 5/5/1/1

Atlantis OD IodosulfuronMesosulfuron

1,86 g/l9,72 g/l

ALS-Hemmer+Safener 0,5-1,0 l 13-32 ++ + + + + + +++ ++ + 0 + +++ ++ +++ +++ 5/5/1/1

Artist +Hoestar Super

FlufenacetMetribuzin

240 g/kg175 g/kg

PSII HemmerHemmung Zell-teilung

0,8 kg+ 120 g 13-29 ++(+) +(+) +++ +++ +++ +++ +++ +++ +++ ++(+) +++ +++ + +++ +++ 10/5/3/1

Puma extra Fenoxaprop-P-ethyl 69 g/l ACCase Hemmer+Safener 1 l 13-29 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 +++ + +++ 5/1/1/1

CHEMINOVA (vormals STÄHLER)

Caliban Super Pack= Caliban DUO + Artus

IodosulfuronPropoxycarbazoneMetsulfuron-methylCarfentrazon-ethyl

10 g168 g100 g400 g

Sulfonyl-harnstoffKontakt-herbizid

250 g +40 g bzw.200 g+32 g

13-29 +++ +++ +++ +++ +++ +++ +++ +++ +++ +++ +++ +++ ++ ++ +++ 5/1/1/1

Harmony extra SX=Harmony+Express

Thifensulfuron-methylTribenuron-methyl

333,3 g 166,6 g Sulfonyl-harnstoffe 90-120 g 13-29 ++(+) +++ +++ ++ +++ +++ +++ +++ ++(+) +++ +++ +++ 0 ++ ++ 5/5/1/1

Arelon Top Isoproturon 500 g Harnstoff 2-3 l 13-29 0 + 0 + + + +++ + 0 ++ + +++ + ++ +++ 15/10/5/5

FCS-Feinchemie

Fox Bifenox 480 g Kontaktherbizid 1-1,5 l 13-29 0 +++ +++ +++ ++(+) ++ 0 + 0 ++ +++ 0 0 0 0 5/5/1/1

Tomigan 180 Fluroxypyr 180 g Pyridine 1 l 13-39 0 + + + 0 +++ ++ 0 +++ +++ + +++ 0 0 0 15/10/5/5

Protugan Isoproturon 500 g Harnstoff 2-3 l 13-29 0 + 0 + + + +++ + 0 ++ + +++ + ++ +++ 15/10/5/5

BASF bietet das Produkt Arrat+Dash seit 2012 als neues Herbizid im Getreide an. Aufwandmenge: 0,2 kg/ha Arrat + 1,0 l/ha Dash (Netzmittel). Zugelassen zur Unkrautbekämpfung in Winter und Sommergetreide. Anwendungszeitpkt: ES 13-29. Sehr breite Wirkung gegen alle wichtigen Unkräuter im Getreide, auch schwer bekämpfbare Unkräuter wie z.B.: Distelarten und Winde werden sicher und effektiv erfasst. Das Netzmittel Dash verbessert die Wirkung zusätzlich. Biathlon Pack wird mit Silwet Top als Netzmittel angeboten und ist für alle Getreidearten zugelassen. Extrem verträglich, einsetzbar auch bei kühlenen Temperaturen und langer Anwendungszeitraum bis zum ES 39 Stadium sind die Vorteile! Weiters kommt es bei Anwendung von Biathlon zu keinen Nachbauproblemen.

Bioethanolgetreide wird mit herkömmlichen Weichweizen- und Triticalesorten produziert und nicht als eigene Getreideart geführt, daher gelten keine extrigen Indikationen. Die FCS-Produkte sind auch im RWA-Spritzplan zu finden. Fox ist ein reines Ätzherbizid (optimal zu Sulfonylharnstoffen); wirkstoffbedingt leichte Sprenkelung an den Blättern wird nicht ertragswirksam und wächst rasch wieder aus. Als Mischpartner max. 1 l/ha.

Caliban Super Pack ist ein 4-Wirkstoffe-Pack mit Blatt und Bodenwirkung sowie mit Ungraswirkung. Kann Trespe und Quecke in der Bestandesführung niederhaltend bekämpfen und bekämpft Windhalm und Ackerfuchsschwanz sehr gut. Sehr früher (!) Einsatz möglich. Stoppt wie Harmony extra SX aufgelaufene Disteln. Bei kleinen Unkräutern und hauptsächlich Windhalm als Leitungras -> 1 Packung auf 5 ha, bei größeren Unkräutern sowie Ackerfuchsschwanz, Quecke und Trespe 1 Packung auf 4 ha.

In 2013 wird Andiamo maxx aufgrund der guten Erfahrungen im letzten Jahr im Sommergetreide mit 1 l/ha empfohlen . Atlantis OD ist ein Gräserherbizid gegen Windhalm, Rispe (0,5 l/ha), Raygräser, Ackerfuchsschwanz (0,75 l/ha), Flughafer und Trespe (0,75-1,0 l/ha), das z.B. mit 120 g/ha Hoestar super gegen Unkräuter gemischt werden kann. Husar OD hat seinen Einsatzschwerpunkt bei Verunkrautung inkl. Windhalm, Rispe, Raygräser oder Flughafer. Husar PLUS (Kombipackung) ist die Tankmischung von 100 ml Husar OD mit 0,2 l Atlantis OD/ha, empfehlenswert bei später Windhalm- und Unkrautbekämpfung. Puma extra ist die Empfehlung zur Flughaferbekämpfung in allen Getreidearten außer Hafer (1 l/ha). Puma extra wird als Soloprodukt bzw. in einer Kombipackung mit Hoestar maxx (120 g Hoestar + 100 g Pointer SX) für 5 ha mit Preisvorteil angeboten. Andiamo maxx - zur reinen Unkrautbekämpfung in allen Getreidearten - ist eine Kontaktherbizid-/Wuchsstoffkombination. Keine Nachtfröste nach der Anwendung. Dagegen vertragen leichte Nachtfröste die sehr breit wirkenden Herbizide Hoestar maxx (in allen Getreidearten) und Hoestar super (alle Getreidearten außer Hafer).

Pflanzenschutz

42 AgroZucker – AgroStärke 4 I 2012

Asiatischer Marienkäfer

Der Freund wandelte sich zum Feind

Der aus China und Japan stammende Asiatische Marienkäfer (Harmonia axyridis) wurde 1982 zur biologischen Schädlings-bekämpfung in Gewächshäusern nach Europa eingeführt. Denn anders als beim europäischen Marienkäfer stehen neben Blatt-läusen auch Blattflöhe, Schildläuse und Gallenläuse auf dem Speiseplan von Harmonia axyridis. Mittlerweile tritt der Asia-tische Marienkäfer aber so massenhaft auf, dass Experten die Verdrängung des heimischen Siebenpunkt-Marienkäfers befürchten.

Merkmale des Asiatischen Marienkäfers

Die Käfer werden etwas größer als europäische Arten und kön-nen eine Körperlänge von bis zu 8 Millimetern erreichen. Weiters ist die variable Färbung der Deckflügel ein eindeutiges Erken-nungsmerkmal des Asiatischen Marienkäfers. Die Farbvielfalt reicht von hellgelb und dunkelrot bis hin zu fast schwarz, wo-bei die hohe Zahl schwarzer Punkte (meist 19) rote Käfer mit-unter schwarz mit wenigen roten Punkten erscheinen lässt. Am Halsschild lässt sich mittig immer ein schwarzes „M“ oder „W“ erkennen.

Eigenschaften

Seine Gefräßigkeit, der pro Tag bis zu 270 Blattläuse zum Opfer fallen, machte den Marienkäfer anfangs zum Nützling im Glashaus. Allerdings entwickelten sich mittlerweile sehr starke besonders anpassungsfähige Populationen außerhalb der Gewächshäuser. Wenn der Asiatische Marienkäfer keine Blatt-läuse mehr als Nahrung findet, frisst er auch die Larven von Nützlingen wie jene des Siebenpunkt-Marienkäfers. Zur Herbstnahrung des Käfers zählen auch reife Früchte wie Äpfel und Pfirsiche. Besonders im Weinbau wird er immer stär-ker zur Plage. Gelangt er während der Weinlese in die Maische, kann es zu stark ausgeprägten Weinfehlern kommen. Grund dafür ist die stark bitter schmeckende Hämolymphe (Körper- flüssigkeit) die viele Alkaloide enthält und den Käfer gegen Fressfeinde schützen soll.

Gabriela Fidler [email protected]

Pflanzenschutz

BIOETHANOL

43AgroZucker – AgroStärke4 I 2012

Gelbverzwergungsvirus

Ackerbauliche Maßnahmen dienen der VorbeugungDie Gelbverzwergung ist die wichtigste viröse Erkrankung von Getreide in Öster-reich. Bei anhaltend milder Witterung im Herbst kann das Virus bei allen Getreide-arten auftreten und erhebliche Verluste verursachen.

Erreger und Wirtspflanzen

Ungünstigerweise wird das Gelb-verzwergungsvirus auf Englisch „Barley (Gerste) yellow dwarf virus“ (BYDV) genannt, doch alle Getreidearten zählen zu den Wirtspflanzen. Besonders an- fällig für Infektionen sind Gerste und Hafer. Weizen wird eben-falls häufig befallen, Roggen und Triticale sind etwas widerstands-fähiger. Mais ist ein wichtiger Virusträger, zeigt aber nicht im-mer Befallsymptome. Auch Wild-gräser der Gattung Poaceae die-nen dem Virus als Wirtspflanze. Unter dem Begriff Gelbverzwer-gungsvirus werden mindestens sechs verschiedene Virusstämme zusammengefasst, die sich nach den virenübertragenden Insekten unterscheiden (z. B Große und Bleiche Getreideblattlaus).

Ausbreitung des Befalls

Als Ausgangspunkt für einen Befall können meist im Herbst infiziertes Ausfallgetreide und Gräser im Grünland, in Feldrainen und Mais (vor allem Silomais) festgestellt werden. Die Blatt-

läuse nehmen die Viren an diesen Pflan-zen durch Saugen aus dem Phloem auf, fliegen dann im Herbst oder Frühjahr in die jungen Getreidebestände und verbreiten den Krankheitserreger. Das Virus ist nur indirekt über Blattläuse übertragbar, diese sind allerdings lebens-

lang (persistent) infektiös. Die Weiter- gabe an die Blattlausnachkommen ist nicht möglich, diese infizieren sich neu an einer befallenen Pflanze. Durch den Saug-vorgang am Getreideblatt wird das Virus mit dem Speichel übertragen. Die Primär-infektion des Bestandes erfolgt vor allem

im Herbst und wird durch frühe Aussaat und warme Tempera- turen begünstigt. Die Ausbreitung hängt in erster Linie vom Blattlausaufkommen ab. Bei milder Winterwitterung kön-nen die Blattläuse lebend über-wintern und im zeitigen Frühjahr die Bestände weiter infizieren.

Diagnose

Das Virus verursacht Verzwer-gung der Pflanzen und Ver- färbung der Blätter. Die visuelle Diagnose ist zum Teil äußerst schwierig, da andere Faktoren wie Stickstoffmangel, Frost-schäden oder Trockenheit ähn-liche Symptome bei Getreide hervorrufen. Durch serologische Methoden auf Basis von Anti-körpern kann der Virusstamm jedoch im Labor genau bestimmt werden. Zum Schadbild im Herbst gehören die leuchtend gelbe bis orangerote Verfärbung zuerst der älteren Blätter und eine auf- fallende Bestockung. Das Gesamtausmaß des Befalls zeigt sich allerdings erst im Früh-jahr. Stark befallene Pflanzen

Pflanzenschutz

BIOETHANOLBIOETHANOL

44 AgroZucker – AgroStärke 4 I 2012

können dann bereits nach der Winter- ruhe abgestorben sein. Die Bestockung bei Gerste zeigt ein grasähnliches Er-scheinungsbild, während Weizen kaum bestockt. Weizen bildet wenige, teils taube Ähren aus und das Schossen kann auch ganz ausbleiben. Durch den gestör-ten Assimilatstrom in der Pflanze verfär-ben sich Weizenblätter entweder gelblich oder orangerot. Bei einer Frühjahrsinfek-tion kommt es zur Färbung des Fahnen-blattes, zu vorzeitiger Reife und frühem Befall mit Schwärzepilzen.

Bekämpfung

Eine direkte Bekämpfung des Virus ist nicht möglich, das Augenmerk muss auf

die Begrenzung von Blattläusen gelegt werden. Bereits bei der Saatgutbeizung mit einem systemischen Insektizid ist der erste Schritt zu einer gesunden Kultur getan. Mit ackerbaulichen Maßnahmen kann wirksam vorgebeugt werden. Benach-barte Grasraine sollten im Herbst gemäht und aufgelaufenes Ausfallgetreide recht-zeitig in den Boden eingearbeitet wer-den. Frühe Herbstsaaten von Winterge- treide erhöhen das Infektionsrisiko. Blatt-läuse besiedeln vorzugsweise lückige Bestände, daher bei der Saat auf eine gleichmäßige und optimale Bestandes-dichte abzielen. Für gefährdete Lagen sind tolerante Sorten zu empfehlen, die durch ein Resistenzgen geschützt sind.

Wie gut die Sorten gegen das Gelbver-zwerungsvirus resistent sind, kann aus der Beschreibenden Sortenliste der AGES entnommen werden.

Gabriela Fidler [email protected]

Literaturquelle: Obst A. und Gehring K. (2002): Getreide: Krankheiten – Schädlinge – Unkräuter. Verlag Th. Mann.

BIOETHANOL

45AgroZucker – AgroStärke4 I 2012

Ertrags- und Effizienzsteigerungsprogramm für den Rübenbau

Aufstiegshilfen für das Erklimmen des „Mont Blanc“

Angesichts der volatilen Agrarmärk-te und des steigenden Wettbewerbs zwischen den Ackerbaukulturen – auch mit Zuckerrohr – ist es auch im Rübenbau von enormer Wichtigkeit, Hektarerträge und die gesamte Qualität der Zucker- rüben zu steigern. Sich dabei allein auf den Zuckergehalt zu konzentrieren, wäre zu kurz gegriffen. Vergleiche zwischen den Betrieben zeigen, dass in einer Region, ja selbst in einer Gemeinde die Ernteergebnisse der Rübenbauern enorm variieren.

Zum Beispiel erzielt das beste Viertel der Landwirte von der Hausstation Tulln um 4,5 Tonnen pro Hektar

(= +40 Prozent) mehr Zuckerertrag als das schlechteste Viertel. Im Hausgebiet von Leopoldsdorf, aber auch in allen anderen Anbauregionen ist von ähnlichen Unter-schieden zu berichten – sie sind eindeutig zu groß.Entscheidend für die Verantwortlichen in der Rohstoffaufbringung der AGRANA

Zucker GmbH ist eine nachhaltige, aus-reichende Versorgung der Fabriken mit dem Rohstoff Zuckerrübe. Dieses Thema wird derzeit in vielen EU-Ländern mit Rübenbau diskutiert. In der Südzucker-Gruppe wurde das Projekt „Mont Blanc“ ins Leben gerufen, in dessen Rahmen in nahezu allen Ländern, in denen die Gruppe tätig ist, ein spezielles Programm zur Ertrags- und Effizienzsteigerung im Rübenanbau ausgearbeitet wird. Das Projekt in Österreich

Im Fokus stehen vor allem jene land-wirtschaftlichen Betriebe, in denen der gesamte durchschnittliche Zuckerertrag der Jahre 2009 bis 2011 im zweiten Drittel aller Rübenbaubetriebe liegt. Zur regiona-len Abgrenzung der Anbaubedingungen dient als Kriterium die Zugehörigkeit zum jeweiligen Rübenlagerplatz. Zweck des Projektes ist es, die weniger erfolgreichen Rübenbaubetriebe an das beste Drittel heranzuführen. In den nächsten Wochen

und Monaten werden diese Rübenbauern von den AGRANA-Rübeninspektoren kon-taktiert bzw. besucht. Im Rahmen einer Besprechung soll der Rübenanbau des jeweiligen Betriebes analysiert werden und sein Potenzial für etwaige Verbesse-rungen gehoben werden. Voraussetzun-gen für diese Beratungsgespräche sind klarerweise die Bereitschaft der Land-wirte und das Prinzip der Diskretion.Mit einer bei den Rübeninspektoren durchgeführten Umfrage zu den künftigen Beratungsthemen wurden unter Berück-sichtigung der aktuellen Problemfelder (z. B. massive Verunkrautung, Cerco- sporabefall in Anbaujahr 2012, entspre-chender Pflanzenschutz) die Schwer-punkte für das Projekt erarbeitet:• Saattechnik und

Sämaschinenqualität• Aussaattermin und Pflanzendichte• Termingerechte Behandlung von

Unkräutern und Pilzkrankheiten• Düngung und Bodengesundheit• Themen rund um die Ernte.

Beratung

BIOETHANOLZUCKER

46 AgroZucker – AgroStärke 4 I 2012

Diese Schwerpunktthemen werden so-wohl bei den Beratungsgesprächen in den einzelnen Betrieben als auch in der laufen-den Beratungsarbeit für alle Rübenbauern berücksichtigt.

Demo-Betriebe gesucht

Damit künftig aufschlussreiche Praxis-versuche auch vor Ort gezeigt werden können, wird in jedem Stationsgebiet ein Demonstrationsbetrieb etabliert. In diesen Betrieben, die im Auftrag und nach Anweisung der AGRANA-Rüben- inspektoren agieren, werden Praxisver-suche zu den genannten Schwerpunkt-themen angelegt. Anhand dieser Ver- suche werden dann bei Feldbesichtigun-gen die aktuellen Themen und Probleme mit den Landwirten besprochen. Einladun-gen dazu versendet der jeweilige Rübenin-spektor. Diese Form der Beratung ist nicht neu und trägt erfahrungsgemäß zum bes-seren Verständnis der aktuellen Situation im eigenen Betrieb und zu einer rascheren Umsetzung der Lehren und Konsequenzen in die Praxis bei.

Saattechnik und der Sämaschinenqualität

Im Spätsommer 2012 führten die AGRANA-

Rohstoffabteilungen eine Umfrage zum Status quo der in Österreich verwendeten Rübensägeräte durch (siehe Seite 12). Aufbauend auf den Ergebnissen dieser Umfrage wird nun ein Beratungsschwer-punkt zur Saattechnik und Sämaschinen-qualität gesetzt. Noch vor dem Anbau 2013 bietet AGRANA daher interessierten Landwirten in allen Rübenanbaugebieten Kurse an, in denen Fachleute die richtige Wartung und Einstellung an gebrauchten Rübensägeräten demonstrieren werden. Informationen und Termine werden dem-nächst bekannt gegeben.

Prüfplakette

Um die Wichtigkeit der Säqualität zu dokumentieren, ist für alle Sämaschinen, die von ausgebildeten „Sämaschinen- profis“ in Hinblick auf ihre Tauglichkeit überprüft worden sind, eine Prüfpla- kette vorgesehen. Diese kostenlose Über- prüfung sollte alle drei Jahre durchgeführt werden und ist mit dem Serviceplan in einem Serviceheft vergleichbar. Das Projekt wird sich aber nicht nur auf die Wartung und Einstellung der Sä- maschinen beschränken, es wird vielmehr zu allen Hauptthemen „griffbereite“ Infor-mationen in einem handlichen Folder ge-ben. Ein weiterer Beratungsschwerpunkt

wird das Aufzeigen der Erfahrungen, Lehren und Konsequenzen aus dem schwierigen Cercopora-Jahr 2012 sein. Auch die Aufarbeitung dieses Themas und eine Behandlungsstrategie für 2013 wer-den in komprimierter Form – neben ande-ren Schwerpunkten – in einem Folder zu finden sein. Deutlich zu betonen ist dabei, dass 2012 etwa 1 Prozent Zuckergehalt bzw. mehr als 35.000 Tonnen Zucker auf den Feldern „liegen geblieben“ sind.

Fazit

Die vorgestellten Themen bilden den Beginn eines umfassenden Programmes, das in mehreren Schritten und Jahren ablaufen wird. Es soll dazu dienen, dass sich sowohl das erste Drittel der Bauern mit den besten Anbauergebnissen weiter-entwickeln und das dritte Drittel eben-falls einen Weg nach oben – in Richtung Gipfel des „Mont Blanc“ – finden kann. Die AGRANA-Rohstoffabteilungen laden alle Landwirte ein, sich an dem Projekt zu beteiligen und den großen Herausforde-rungen der Zukunft offensiv zu begegnen.

Gottfried Klinghofer [email protected]

ZUCKER

47AgroZucker – AgroStärke4 I 2012

Aus der Praxis für die Praxis – Getreide

Der Winter macht das Korn

Überwinternde Kulturen wie die Winterformen von Weizen und Triticale brauchen die Einwirkung

kalter Temperaturen, um schoss- und blühhemmende Stoffe in den Pflanzen ab-zubauen. Diesen wichtigen ertragsphysio-logischen Prozess im Wintergetreide nennt man Vernalisation (Kältestimmung). Je nach Getreideart bedarf es untertags 15 bis 20 Tage (Wintergerste) oder sogar 35 bis 50 Tage lang (Winterweizen) an-haltend tiefer Temperaturen zwischen 0 und 8 °C, um diese Kältestimmung zu bewirken. Bei Dauerfrost bleibt dieser Vorgang aus und mehrtägige Temperatur-anstiege auf über 15 °C kehren den Prozess um (=Devernalisation). Ist der Vernalisationsanspruch erfüllt, beginnt der Weizen mit der Ährenanlage. Sobald er ausreichend vegetative Masse gebildet hat und die kritische Tageslänge über-schritten ist, startet die Schossphase.

Winterschäden bei Getreide

Winterschäden können abiotischer und/oder biotischer Natur sein. Die Getrei-dearten sind unterschiedlich winterhart: Wintergerste erträgt Kahlfröste bis -15 °C, Weizen- und Triticalepflanzen überdau-ern auch -20 °C. Je besser die Pflanzen abgehärtet sind, umso geringer ist die Gefahr des Erfrierens. Aber auch je nach Getreidesorten variiert die Winterfestig-keit, wie man den Sortenbeschreibungen der Agentur für Gesundheit und Ernäh-rungssicherheit (AGES) entnehmen kann.Außer dem Erfrieren gefährden oft Wech-selfröste die Wintersaaten. Vor allem auf lockerem Boden besteht die Gefahr, dass durch das Hochfrieren Wurzeln und Hypo-

kotyl freigelegt oder abgerissen werden. Eine gute Rückverfestigung des Saat- bettes ist eine wirksame Vorbeugungs-maßnahme.Der Winterschaden im letzten Jahr war vor allem im östlichen Trockengebiet zum Teil verheerend. Niederschlagsmangel im Herbst und Winter, austrocknende Winde und teils Frost bewirkten erheb-lichen Wassermangel und hemmten die Nährstoffversorgung. Schlechte Wurzel-bildung und schwache Bestockung führ-ten zu dünnen Beständen und geringem Kornertrag.

N-Versorgung und Ertragskomponenten

Getreide hat wegen seines großen und gut aufgebauten Wurzelsystems ein recht gutes Nährstoffaufnahmevermögen. Mit den Grundnährstoffen P, K und Mg können sich die Pflanzen im Allgemeinen recht gut versorgen; doch auf ein genügend hohes Stickstoffangebot hat der Landwirt zu achten, da die N-Mengen aus den Boden-reserven in für Pflanzen aufnehmbarer Form begrenzt sind. Bei zu geringer N-Ver-sorgung in der Bestockungsphase werden weniger Triebe angelegt und ausgebildet, bei Unterversorgung in der Schossphase werden weniger Körner pro Ähre aus-gebildet. Für einen hohen Kornertrag ist auch ein ausreichend gutes N-Angebot im Stadium des Ährenschiebens und der Kornfüllung nötig. Besonders Stickstoff und Kalium wird von den ganz jungen Pflanzen zum Auf-bau des Assimilationsapparates in relativ hohen Mengen aufgenommen. Ausrei-chend hohe Mengen an löslichen Nähr-

stoffen sollten somit in dieser Zeit im Boden zur Verfügung stehen.Ein hoher Nährstoffbedarf an allen Nähr-stoffen mit maximalen Aufnahmeraten besteht weiterhin zur Zeit der Schoss-phase des Getreides.

Ungrasregulierung

Wintergetreide hat eine hohe Konkurrenz-fähigkeit gegenüber Unkräutern. Stroh-reiche Getreidearten wie Triticale, Roggen und Hafer unterdrücken Unkräuter noch stärker.Bei der Anwendung von Herbiziden in reduzierter Aufwandmenge muss im-mer auf eine gute Bekämpfungswirkung geachtet werden. Besonders wichtig ist dies bei der Bekämpfung von Ungräsern. Sie sind so wie das Getreide sehr gut mit Herbizid abbauenden Enzymen ausgestat-tet, und je höher die Überlebensraten von Ackerfuchsschwanz, Windhalm & Co sind, desto stärker und schneller entwickeln sich herbizidresistente Ungrasbiotypen. Auch ungünstige Anwendungsbedingun-gen, mangelhafte Applikationstechnik und der häufig wiederholte Einsatz des selben Herbizidwirkstoffes können im intensiven Getreidebau zu sehr problematischen resistenten Ungräserpopulationen führen.

Manfred Haluschan [email protected]

Beratung

BIOETHANOLBIOETHANOL

48 AgroZucker – AgroStärke 4 I 2012

Stärkekartoffel-Sortenversuche 2012

Stärkegehalte erreichten hohes Niveau

Wie in den letzten Jahren wurden auch heuer auf vier verschiedenen Standorten des Einzugsgebietes Exaktversuche mit 20 Stärkekartoffelsorten angelegt.

Ziel dieser Sortenversuche ist eine mehrjährige Analyse des Ertragspotenzials, um Rückschlüsse für die Sortenempfehlung zu gewinnen.Anfang Oktober wurde die Haupternte der Versuche einge-bracht. Sie fiel nach den bereits guten Ergebnissen der ersten Versuchsernte im August teils sehr gut aus. Die durchschnitt-lichen Stärkegehalte lagen auf hohem Niveau und erreichten je nach Versuchsstandort folgende Werte:

Versuchsstandort StärkegehaltWaldviertel (Zwettl) 20,3 % Waldviertel (Waidhofen/Thaya) 21,1 % Weinviertel 22,2 % Oberösterreich 20,4 %

Die Erfahrung zeigt, dass die Praxisergebnisse in der Regel um etwa 10 Prozent unter den Versuchsergebnissen liegen. Die Ursachen dafür liegen in Randeinflüssen, Beeinträchtigungen durch Vorgewende oder Spritzgassen. Außer diesen struktur-bedingten Abschlägen wirken sich Saatgutgesundheit, Sor-

tenwahl und Phytophthora-Bekämpfung stark auf die Ertrags- bildung aus.In den Ergebnissen der Sortenversuche spiegelt sich die Situa-tion des Jahres 2012 in den Anbaugebieten für Stärkekartoffeln wider. Mit Ausnahme jener Kartoffelflächen, die sehr stark von Hagelunwettern und Frost geschädigt worden waren, lieferten die Bestände im Waldviertel durchwegs zufriedenstellende Erträge. Hingegen wurden die Kartoffelerträge im Weinviertel und im Umland von Wien durch Frost und Trockenheit während des Vegetationszeitraumes stark geschmälert. Ebenso liegen die Erträge des oberösterreichischen Versuchsstandortes unter je-nen des Vorjahres. Grund dafür waren ungünstige Wetterver-hältnisse und das Auftreten der Welkekrankheit. Die Ergebnisse zeigen, dass Sorten der mittelfrühen Reife- gruppen für einen entsprechenden Kampagnebeginn Ende August nötig sind. Zur Ertragsoptimierung ist jedoch ein hoher Anteil von Spätsorten vorteilhaft. Diese Sorten weisen aufgrund der längeren Vegetationsdauer ein deutlich höheres Ertrags-potenzial auf.

Bernhard Schreiber [email protected]

Mathias Gamerith [email protected]

Die Anlage von Sortenversuchen lässt Rückschlüsse für die Sortenempfehlung zu..

Versuche

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49AgroZucker – AgroStärke4 I 2012

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Sortenversuch 2012 - Durchschnittswerte 2011 und 2012 Standort Bezirk Zwettl: Holzmüller, Brunnhöf

2. Rodung am 10. Oktober 2012 (Stärkeertrag/Hektar)

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Sortenversuch 2012 - Durchschnittswerte 2011 und 2012 Standort Bezirk Waidhofen/Thaya: Bayer, Ulrichschlag

2. Rodung am 3. Oktober 2012 (Stärkeertrag/Hektar)

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BETAEXPO 2011STÄRKESTÄRKESTÄRKE

50 AgroZucker – AgroStärke 4 I 2012

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Sortenversuch 2012 - Durchschnittswerte 2011 und 2012 Standort Weinviertel: AGES, Gr. Nondorf/Hollabrunn

2. Rodung am 01. Oktober 2012 (Stärkeertrag/Hektar)

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Sortenversuch 2012 - Durchschnittswerte 2011 und 2012 Standort Oberösterreich: Radlgruber, Tiestling

2. Rodung am 15. Oktober 2012 (Stärkeertrag/Hektar)

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STÄRKE

51AgroZucker – AgroStärke4 I 2012

Nun liegen auch die Resultate aus dem Waldviertel vor

Nachtrag zu den Ergebnissen der Bioethanolgetreideversuche 2012Die Standortergebnisse der Ethanol- getreide-Streifenversuche 2012 – Winterweizen und Wintertriticale – der AGRANA Bioethanol GmbH wurden zeit-nah zur Herbstaussaat in AGROZUCKER/AGROSTÄRKE 3/2012 (Seite 50) ver-öffentlicht. Aus diesem Ergebnisbericht ging bereits die gute Ertragsleistung und Ertragsstabilität der Wintertriticale-Sor-ten im Getreidejahr 2012 hervor. Doch wie jedes Jahr ist wegen der späten Ernte des Praxis-Sortenversuchs Kaltenbrunnim Waldviertel die vollständige Veröf-fentlichung der Ertragsdaten erst in der letzten Ausgabe des Jahres möglich.

Die Tabellen 1 und 2 zeigen nun das Gesamtergebnis (Kornertrag und Korn-qualität) aller vier Bioethanol-Getreide-versuche 2011/12 mit Wintertriticale in Tulln (BETAEXPO), Saxen, St. Valentin und Kaltenbrunn.

Standortergebnis Kaltenbrunn 2012

Bei guter Wasserversorgung und auch sonst guten Wachstumsbedingungen lagen die Standort-Durchschnittserträge in den wärmeren und niederschlagsinten-siveren Anbaugebieten zwischen 8,0 und 9,1 Tonnen pro Hektar. Die durchschnitt-

Tabelle 1

Versuchsergebnisse 2012: Wintertriticale, Kornertrag, Druschfeuchte

Standort

Saattermin

Erntetermin

Vorfrucht

Sorte / Züchter F % KE kg/ha F % KE kg/ha F % KE kg/ha F % KE kg/ha

AGOSTINO / SL 15,2 8606 19,6 9186 15,4 9047 13,8 7384

ALEKTO / PS 14,6 8694

CALORIUS / SL 18,7 8990 14,6 9249

COSINUS / DS 15,0 7947 18,7 9318 13,8 8713

KORAL / PS 14,7 8193 20,7 9777 15,4 8722 13,4 6936

MUNGIS / DS 14,9 7149 18,2 8924 13,2 6796

SZD D1069 / SL 13,6 5688

TRIAMANT / SL 18,0 8661 15,1 9115 13,7 6870

TRIMMER / PS 14,8 7653

KE Standortmittelwert 8040 9143 9033 7065

Kartoffel Silomais

15.10.11 06.10.11

19.07.12 18.07.12 23.07.12 16.08.12

Legende: PS Probstdorfer Saatzucht, DS Die Saat, SL Saatbau Linz;

KE Kornertrag (berechnet 14 % Feuchte), F % Druschfeuchte

Betaexpo Saxen St. Valentin Kaltenbrunn

19.10.11 20.10.11

Kartoffel Silomais

Randpflanzen und Nachschosser werden leichter befallen und Wildgräser sind eine Infektionsgefahr.

Versuche

BETAEXPO 2011STÄRKESTÄRKEBIOETHANOLBIOETHANOL

52 AgroZucker – AgroStärke 4 I 2012

liche Ertragsleistung (Tabelle 1, Korner-trag kg pro Hektar) der sechs in der rauen Lage Kaltenbrunns praxisnah geprüf-ten Wintertriticalesorten betrug 7.065 kg pro Hektar (Feuchte: 14 Prozent) und er-reichte damit auch bei den in diesem Jahr sehr trockenen Wachstumsbedingungen ein gutes Niveau im mehrjährigen Ver-gleich der sehr stabilen Leistungen. Die Schwankungsbreite der Sortenleistungen lag bei 3 Tonnen pro Hektar mit je einer stärkeren Abweichung nach unten und oben. Den mit Abstand höchsten Ertrag von 8,7 Tonnen pro Hektar erzielte die Sorte COSINUS. AGOSTINO war auch dieses Jahr zweitstärkste Sorte im Korn-ertrag. Im guten Durchschnittsbereich eng beisammen lagen wie in den letzten Jahren KORAL, TRIAMANT und MUNGIS.

Mehr Protein – weniger Stärke

Der durchschnittliche Proteingehalt (Tabelle 2, Kornqualität) war – dem

Tabelle 2

Wintertriticale Kornqualität 2012, Rohprotein, Stärke, Hektolitergewicht

Sorte / Züchter Bet

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Bet

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AGOSTINO / SL 12,0 11,9 10,9 12,7 68,3 69,9 69,4 65,3 72,1 73,2 74,4 71,5

ALEKTO / PS 13,4 68,3 67,8

CALORIUS / SL 11,9 10,7 70,3 69,6 71,9 70,4

COSINUS / DS 12,3 12,0 11,5 67,9 70,0 67,7 69,2 71,4 71,4

KORAL / PS 12,7 12,6 12,0 13,2 66,5 68,0 67,5 63,6 70,9 69,2 69,3 70,6

MUNGIS / DS 12,6 11,4 12,4 67,5 70,0 66,3 67,6 72,8 68,9

SZD D1069 / SL 14,7 63,9 69,5

TRIAMANT / SL 12,1 10,8 11,6 68,7 69,5 66,6 71,6 70,6 72,7

TRIMMER / PS 12,5 68,7 71,5

Standortmittelwerte 12,6 12,0 11,1 12,7 67,7 69,5 69,0 65,6 69,5 71,7 71,2 70,8

Legende: TM Trockenmasse, PS Probstdorfer Saatzucht, DS Die Saat, SL Saatbau Linz

Rohprotein in TM % Stärke in TM % Hektolitergewicht kg

Triticaleähre mit Mutterkorn Claviceps purpurea.

BIOETHANOL

53AgroZucker – AgroStärke4 I 2012

Gesamtbild des Getreidejahres 2012 ent-sprechend – sehr hoch (plus 2,6 Prozent absolut höher als 2011): Die Gehaltswerte in der Trockenmasse lagen über 11,5 bis 14,7 Prozent der Testsorte SZD D1069. Umgekehrt fielen die Stärkewerte in Abhängigkeit vom hohen Gehalt an Roh-protein deutlich niedriger aus als im Vor-jahr (im Durchschnitt minus 3,3 Prozent absolut).Das Hektolitergewicht lag heuer zwi-schen rund 69 kg (MUNGIS) und 73 kg (KORAL) und weist damit auf eine recht gute energetische Kornqualität hin. Sicht-barer Auswuchs wurde bei keiner Sorte festgestellt. Die Fallzahl für Triticale ist seit den Anbaukontrakten 2010 kein ver-bindliches Qualitätskriterium mehr. Im gesamten Versuchsfeld war im Vergleich zu den Vorjahren deutlich mehr Mutter-korn festzustellen. Wesentlich ist, dass das Korngut aller Sorten ziemlich gering mit Fusarium belastet war und die analy-tische Bestimmung der Mykotoxinbelas-tung keine Grenzwertüberschreitungen auswies.

Manfred Haluschan [email protected]

BIOETHANOLBIOETHANOL

54 AgroZucker – AgroStärke 4 I 2012

Medien zu Gast in der AGRANA-Stärkefabrik GmündIm September luden VÖSK und AGRANA zu einer Pressefahrt in die AGRANA-Stärkefabrik Gmünd, um die Medien über die Situation im Stärkekartoffelbereich nach Auslaufen der Marktordnung zu informieren. Zahlreiche Medien berichteten daraufhin über die Ausführungen von VÖSK-Obmann Alfred Sturm und AGRANA-Generaldirektor Johann Marihart. Im Bild (von links) Johann Marihart, Alfred Sturm, Ferdinand Lembacher (VÖSK) und Stärkekartoffelbauer Gerhard Seidl.

Nachlese

Fragebogen bitte bis 31. Jänner 2013 retournieren

STÄRKE

55AgroZucker – AgroStärke4 I 2012

Liebe Leserinnen und Leser!

Seit mittlerweile 30 Jahren ist das Fachmagazin AGRO-ZUCKER/AGROSTÄRKE bemüht, den für das Verarbeitungs-unternehmen AGRANA liefernden Rohhstoffproduzenten

fundierte Informationen zu vermitteln und so im Interesse aller Beteiligten zur Optimierung der anspruchsvollen Arbeit im Acker-bau beizutragen.AGROZUCKER/AGROSRÄRKE hat sich das Ziel gesetzt, stets die neuesten Er-kenntnisse aus Forschung, Technik und landwirtschaftlicher Praxis zu präsentie-ren und zu erläutern, den steten und im-mer rascheren Wandel in allen Bereichen rund um die Landwirtschaft möglichst le-sergerecht abzubilden. Ein wesentliches Anliegen war und ist es auch, den Blick auf die für die landwirtschaftliche Praxis ausschlaggebenden Auswirkungen der Agrarpolitik und der Umweltpolitik samt ihren zahlreichen Auflagen zu erleichtern.Im zähen Ringen um den EU-Finanzrah-men 2014–2020 stehen Gemeinsame Agrarpolitik und EU-Budgetpolitik wieder einmal vor möglicher-weise folgenschweren Entscheidungen für Landwirtschaft und ländliche Entwicklung. Mitten in dieser heiklen Phase der (Neu-)Orientierung, in der vieles in Frage gestellt wird, haben auch Re-daktion und Redaktionskomitee von AGOZUCKER/AGROSTÄRKE

den Entschluss gefasst, die eigene Orientierung zu überprüfen – und sich daher einer Leserbefragung zu stellen. Es geht um die Feinabstimmung des redaktionellen Konzeptes auf die Wünsche der Leserschaft. AGROZUCKER/AGROSTÄRKE bittet daher Sie, liebe Leserinnen und Leser, kurz innezuhalten und sich an dieser Befragung zu beteiligen. Ihre Meinung ist uns

wichtig, Ihre Meinung ist für uns das Maß der Dinge. Unterstützen Sie uns dabei, AGROZUCKER/AGROSTÄRKE weiter zu entwickeln, die Ausrichtung dieses Fachmagazins an die sich immer rascher ändernden Herausforderungen anzupassen.Nehmen Sie sich einige Minuten Zeit und füllen Sie den Fragebogen aus. Als Dankeschön verlosen wir 5 Reisegut-scheine im Wert von je 200 Euro!Entweder online unter www.agrana.at/leserbefragung an der Befragung teilnehmen oder den ausgefüllten Fragebogen per Post mit portofreiem

Antwortkuvert bis 31. Jänner 2013 retournieren. Es besteht auch die Möglichkeit, den Fragebogen per Fax unter der Nummer +43 (0) 2272 602 11284 zu übermitteln.

Die Redaktion

LESERBEFRAGUNG – LESERBEFRAGUNG

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FroheWeihnachten

AZAS 04_2011_work.indd 1 08.12.11 10:38

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BETAEXPO Familientag

1 I 2012

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1. AGROZUCKER/AGROSTÄRKE erscheint vierteljährlich. Wie viel pro Ausgabe lesen Sie im Durchschnitt? 6 bis 10 Artikel q

3 bis 5 Artikel q

1 bis 2 Artikel q

Weniger, ich blättere die Zeitschrift nur durch q

Ich lese nur Artikel jenes Rohstoffbereiches, in dem ich schwerpunktmäßig tätig bin q

Ich lese auch Artikel anderer Rohstoffbereiche q

2. Welche der Themenschwerpunkte in AGROZUCKER/AGROSTÄRKE sind für Sie von Interesse? [1 = interessieren mich sehr, 2 = interessieren mich eher schon, 3 = interessieren mich eher nicht, 4 = interessieren mich gar nicht – Zutreffendes bitte ankreuzen]

Interessiert mich sehr gar nicht (1) (2) (3) (4)

• Gastkommentar q q q q

• Kalendarium q q q q

• Aus der Praxis für die Praxis q q q q

• Betaexpo q q q q

• Bio-Rohstoffe q q q q

• Getreide q q q q

• Kartoffeln q q q q

• Mais q q q q

• Zuckerrüben q q q q

• Nebenprodukte q q q q

• VÖSK aktuell q q q q

• Aus der Technik q q q q

• Innovationen q q q q

• Personalia q q q q

• Rezepte q q q q

• Vorschau auf die nächste Ausgabe q q q q

3. Was fehlt Ihnen in AGROZUCKER/AGROSTÄRKE bzw. welche Themen sollten behandelt werden?

1. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

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3. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

4. Wird AGROZUCKER/AGROSTÄRKE von mehreren Personen gelesen – wenn ja, von wem? [Mehrfachnennungen möglich]

Partner q

Eltern q

Kinder q

Kollegen/Mitarbeiter q

Andere q

Gebe die AgroZucker/AgroStärke nicht weiter q

LESERBEFRAGUNG – LESERBEFRAGUNG – LESERBEFRAGUNG – LESERBEFRAGUNG – LESERBEFRAGUNG

LESERBEFRAGUNG – LESERBEFRAGUNG – LESERBEFRAGUNG – LESERBEFRAGUNG – LESERBEFRAGUNG

5. Ich lese/nütze AGROZUCKER/AGROSTÄRKE [Mehrfachnennungen möglich]

unmittelbar nach dem Eintreffen q

permanent als Orientierungshilfe während der Saison q

als Ratgeber, wenn ein unmittelbares Praxis-Problem auftaucht q

6. Sammeln Sie die einzelnen AGROZUCKER/AGROSTÄRKE-Ausgaben?

Ich archiviere die AGROZUCKER/AGROSTÄRKE q

Ich archiviere AGROZUCKER/AGROSTÄRKE nicht q

7. Wie beurteilen Sie [1 = sehr gut, 2 = eher gut, 3 = eher schlecht, 4 = sehr schlecht]

sehr gut sehr schlecht (1) (2) (3) (4)

• Aktualität q q q q

• Informationen, die von AGRANA, den Rübenbauern und der VÖSK bereitgestellt werden q q q q

• Spezifische Fachinformationen zu den AGRANA-Kulturen q q q q

• Praxisnähe der Informationen q q q q

• Aufbereitung der Artikel (Einleitung, Hauptteil, Fazit) q q q q

• Aussagekraft von Bildern q q q q

• Aussagekraft von Grafiken q q q q

• Grafische Gestaltung der AGROZUCKER/AGROSTÄRKE q q q q

8. Die Artikellängen sind

genau richtig q

zu lange q

zu kurz q

9. Welche landwirtschaftlichen Fachzeitschriften lesen Sie? [Mehrfachnennungen möglich]

TopAgrar q

Der fortschrittliche Landwirt q

Blick ins Land q

DLG Mitteilungen q

Kammerzeitschriften q

Bauernzeitung q

Fachinformationen aus dem Internet q

Sonstige . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

10. Was möchten Sie uns noch mitteilen?

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58 AgroZucker – AgroStärke 4 I 2011

STORY-TITEL

Für die STATISTIK:

a. Geschlechtmännlich q

weiblich q

b. Alterbis 25 Jahre q

26 bis 35 Jahre q

36 bis 45 Jahre q

46 bis 55 Jahre q

56 bis 65 Jahre q

über 65 Jahre q c. Bildung [Mehrfachnennungen möglich]

Pflichtschule q

Landwirtschaftliche Fachschule q

Höhere landwirtschaftliche Schule q

AHS oder BHS mit Matura q

Fachhochschule q

Universität/Hochschule q

Landwirtschaftliche Lehre q

Landwirtschaftliche Meisterprüfung q

Andere Lehre q

Sonstige q

d. Produzentenkategorie [Mehrfachnennungen möglich]Rübenproduzent q

Kartoffelproduzent q

Maisproduzent q

Ethanolgetreide-Produzent q

Sonstiges ________________________

Wenn Sie am Gewinnspiel teilnehmen möchten, geben Sie bitte Ihren Namen, Ihre Adresse und Ihre Produzentennummer (falls vorhanden) an:

Name: . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

Adresse: . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

Produzentennummer: . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

Verlosungsbedingungen:

Die Verlosung der Gewinne findet am 29. März 2013 unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt.Über das Gewinnspiel kann kein Schriftverkehr geführt werden. Die Gewinner werden ausschließlich schriftlich verständigt.Die Gewinne können nicht bar abgelöst werden. Jeder Teilnehmer erklärt sich einverstanden, dass seine personenbezogenen Daten hiermit gespeichert werden. Bei personenbezogenen Daten handelt es sich um Informationen zur Identität einer Person, wie etwa Name, Anschrift, Telefon- und Faxnummer, Geburtsdatum oder E-Mailadresse. AGRANA wird Ihre personenbezogenen Daten nicht an andere Unternehmen oder andere Organisationen weitergeben. Jedenfalls benötigen wir Ihre personenbezogenen Daten, um Sie im Falle eines Gewinns informieren zu können. Jeder Teilnehmer erklärt sich einverstanden, dass die Ergebnisse der Leserbefragung anonym veröffentlicht werden.Eine Weitervergabe von Gewinnen bedarf der vorherigen schriftlichen Zustimmung durch AGRANA. Das gesamte Gewinnspiel unterliegt ausschließlich ös-terreichischem Recht unter Ausschluss dessen Verweisungsnormen. Gewinner können mit Namen und allenfalls Bild und Ton in Medien bzw. Radioprogram-men veröffentlicht werden. Allfällige Steuern oder Abgaben im Zusammenhang mit dem Gewinnspiel trägt ausschließlich der Gewinner. Bei minderjährigen Teilnehmern kann die Ausfolgung eines allfälligen Gewinns von einer schriftlichen Einverständniserklärung des Erziehungsberechtigten abhängig gemacht werden.Die Haftung von AGRANA wird soweit gesetzlich zulässig ausgeschlossen. AGRANA übernimmt keinerlei Haftung für technische Defekte, fehlerhafte Datenübertragungen sowie bestimmte Eigenschaften oder eine bestimmte Brauchbarkeit der zur Verfügung gestellten Gewinne. Für Sach- und/oder Rechtsmängel an Gewinnen haftet AGRANA nicht. AGRANA haftet auch nicht für die Folgen einer Änderung des Reiseangebots oder der Absage der Reise durch den Reiseveranstalter.AGRANA behält sich das Recht vor, Teilnehmer ohne Angabe von Gründen vom Spiel auszuschließen.Nichtbehobene Gewinne verfallen, soweit sie nicht ihrer Natur nach früher wertlos werden (z. B. Urlaubswochenende) ohne Anspruch auf Ersatzleistung 20 Tage nach der Gewinnverständigung. Die Gewinnverständigung kann nach Wahl von AGRANA per Post, E-Mail, SMS, Telefon, Telefax oder durch persönliche Mitteilung erfolgen und gilt mit der Absendung als erfolgt. Das Zugangsrisiko trägt der Gewinner. Die Angabe unrichtiger Daten im Zuge der Registrierung für das Gewinnspiel kann zum Ausschluss der Teilnahme führen.

LESERBEFRAGUNG – LESERBEFRAGUNG

59AgroZucker – AgroStärke4 I 2012

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60 AgroZucker – AgroStärke 4 I 2012

Beet Europe Seligenstadt 2012

Parade der neuesten Rübenernter

Seit mittlerweile 40 Jahren treffen Ver-treter der Rüben- und Zuckerwirtschaft aus vielen Ländern in wechselnden Ab-ständen im Juliusspitalgut Seligenstadt zu internationalen Maschinenvorfüh-rungen zusammen. Im Oktober wurde die Großveranstaltung zum zehnten Mal – nun im Rahmen der „Beet Europe“-Veranstaltungsreihe – vom Team der Geschäftsstelle des Verbandes Frän-kischer Zuckerrübenbauer organisiert. Getragen und beflügelt wird diese Schau der Rüben- und insbesondere Erntetech-nik allerdings von der gesamten süddeut-schen Zuckerwirtschaft.

Kristallisationspunkt für das weltweite Fachpublikum

Rund 7.000 Gäste informierten sich auf dem gut 70 Hektar großen Areal und führ-ten Fachgespräche auf hohem Niveau. Knapp ein Fünftel der Besucherschar kam aus dem teils entfernten Ausland und sorgte so für den internationalen Charakter der Veranstaltung. Selbst Gästen aus China, Japan, Belarus, Russ-land, der Ukraine und Nordamerika war der Weg nach Seligenstadt am Main nicht zu weit – nicht zu vergessen die europäi-schen Besucher aus den Partnerländern, die in der Internationalen Vereinigung

Europäischer Zuckerrübenanbauer (CIBE) und im Internationalen Institut für Zucker-rübenforschung (IIRB) organisiert sind.

Stimmungsbörse für die künftige Entwicklung

Mehr als 100 Hersteller, Institutionen und Dienstleister aus den verschiedensten Bereichen des Zuckerrübenbaus demons-trierten ihre Leistungsfähigkeit unter dem Motto „Zukunft Zucker & Rüben in Europa“ – ein optimistischer Fingerzeig für die Zeit nach dem Auslaufen der gegen-wärtigen Zuckermarktordnung 2015.

Beet Europe Seligenstadt 2012: Die Internationale Maschinenvorführung mit der Ausstellung „Zukunft Zucker & Rüben in Europa“ war im Oktober 2012 wieder Anziehungspunkt für ein großes Fachpublikum. Rund 7.000 Besucher aus nah und fern strömten auf das Gelände des Juliusspitalguts.

Landtechnik

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Seligenstadt war stets Trendsetter in Sachen Technik, vor allem Erntetechnik. Köpfen, Roden und Bunkern – und das sechsreihig, aus der Gare und in Einmann-Arbeit – ist seit Mitte der Siebzigerjahre des letzten Jahrhunderts perfektioniert worden. Die Ursprünge dieser Entwick-lung führten zwei restaurierte Original-maschinen aus dieser Zeit vor Augen: eine „Südzucker-Betaking 3000“ aus 1974 sowie eine vierachsige „Holmer Nr. 1“ aus 1975.Mittlerweile kämpft weltweit nur noch ein knappes Dutzend Hersteller von Erntema-schinen um Marktanteile. Der sechs- bzw. neunreihige Köpfrodebunker ist etabliert. Alles andere fristet ein Nischendasein oder kann technisch nicht mehr mithalten: Edenhall und Gilles waren lediglich mit Informationsständen vertreten, die Firma Tim Thyregod – Produzent von gezogenen Zwei- und Dreireihern – hielt trotz massi-ver Intervention des Schweizer Generalim-porteurs eine Teilnahme nicht für sinnvoll, ähnlich den französischen Herstellern.

Die Trends

Zwei- und dreiachsige Köpfrodebunker haben mittlerweile einen festen Kunden-stamm gefunden. Die großen Hersteller Kleine, Holmer, ROPA und Grimme ver-suchen neuerdings, die gesamte Ernte-maschinenpalette innerhalb der eigenen Häuser anzubieten – etwa den „Beetliner Max“ (KLEINE) oder frisch aus den Ent-wicklungsabteilungen kommende Welt-premieren wie den zweiachsigen Köpf- rodebunker „euro-Panther“ (ROPA) und den dreiachsigen REXOR 630 (GRIMME). Von euro-Panther wurden zwei Maschi-nen gebaut, wovon in Seligenstadt eine im Praxiseinsatz begutachtet werden konn-te. Der zusätzliche hydraulische Hang-ausgleich dürfte für manchen Neukunden interessant sein.Der mit einem 45er-Rodeaggregat ausge-stattete dreiachsige REXOR 630 kam hin-

gegen in den „50er Reihen“ Seligenstadts nicht zum Einsatz. Offensichtlich zielt der Grimme REXOR 630 mit seinem 45 m³-Bunker (ca. 30 Tonnen) auf den gelben Marktführer in diesem Segment, während

umgekehrt der ROPA euro-Panther man-chen Kunden der zweiachsigen Konkur-renz (zurück-)gewinnen will. Die Tabelle gibt einen Überblick über die technischen Merkmale der vorgestellten Maschinen.

Aus der ersten Generation der sechsreihigen Köpfrodebunker mit Rodung aus der Gare in Einmann-arbeit: Südzucker Betaking 3000 aus 1974 mit einfachster Köpf-, Rode- und Reifentechnik. Die Maschine erbrachte unter guten Bodenbedingungen immerhin Rodeleistungen von bis zu 300 Hektar pro Kampagne.

Die erste Generation der sechsreihigen Köpfrodebunker: Holmer Nr. 1 aus dem Jahr 1975 mit vier Achsen, Polderscharen, einfacher Rübenreinigung und Bunkerbefüllung. Die Bereifung orientierte sich noch an den damals breitesten Lkw-Reifen.

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Für eine kleine Überraschung sorgte die Firma Brettmeister – Entwicklerin der KLEINE-V-Aufnahme – mit ihrer Anmel-dung der neuen Minimaus nicht nur für die Vorführung, sondern auch für den Test. Mit der Sechs-Meter-Walzenauf-

nahme – an einen Vario-Schlepper mit einem Eigengewicht von mindestens 8 Tonnen angebaut – sollen kleinere Maschinengemeinschaften im Selbst-anfuhr- und Biogas-Rüben-Bereich an-gesprochen werden. Neu im Markt ist

zudem die Firma Endres Agrar mit dem Rollproll XL, einem Arbeitsverfahren zur maschinellen Mietenabdeckung auf Basis eines Wickelaufliegers mit Wechsel- brücke vom Feldrand aus.

Typ Motor Leistung Abmessungen Köpfung/Entblätterung Rodeschare Aufnahme Reinigung Bunkerinhalt Bereifung Gewicht PreisKW/PS L x B x H m³/t Vorne Mitte Hinten t €

AGRIFAC Big Six DEUTZ 440/598 15,00 x 3,30 x 4,00 m Protect Plus Rotolift-Plus angetr. Oppelräder 2 Siebsterne 4 Siebsterne 40/26,0 710/75R34 710/75R34 1050/50R32 30,7 550.100,--

AGRIFAC Quatro OptiTrackPlus* DEUTZ 300/408 11,40 x 3,30 x 4,00 m Protect Plus Polderschare 2 Siebsterne 3 Siebsterne 18/12 Bandlaufw. 760 x 2250 - 700/50R26,5 18,5 ca. 395.000,--

GRIMME Maxtron 620 MB 360/490 12,00 x 3,30 x 4,00 m FM 300-Entblätterer angetriebene Oppelräder Siebband 13 Walzen und Axialrollen 33/22,1 Bandlaufw. 800 x 2000 - 900/60R32 32,6 492.000,--

GRIMME Rexor 620 MB 360/490 12,00 x 3,00 x 4,00 m Inline-Köpfsystem angetriebene Oppelräder 6 Walzen 90er Siebband, 3 Siebsterne 33/22,2 800/75R32 - 1050/50R32 27,4 448.600,--

GRIMME Rexor 630* MB 460/628 15,60 x 3,30 x 4,00 m Inline-Köpfsystem Oppelräder 6 Walzen 90er Siebband, 3 Siebsterne 45/30,0 800/75R32 1050/50R32 1050/50R32 31,0 541.500,--

HOLMER Terra Dos T3 Eco MB 383/520 12,60 x 3,30 x 3,98 m Integralköpfsystem DynaCut HR-Polderschare 6 Walzen 80er Siebband, 3 Siebsterne 28/22,9 800/70R32 - 1050/50R32 28,0 465.300,--

HOLMER Terra Dos T3 (9reihig)* MB 383/520 12,60 x 3,30 x 3,98 m Integralköpfsystem DynaCut HR-Polderschare 7 Walzen 90er Siebband, 3 Siebsterne 28/22,9 800/70R32 - 1050/50R32 29,0 522.400,--

KLEINE Beetliner Large MB 360/490 13,37 x 3,30 x 4,00 m OPTI-CUT Polderschare 9 Walzen 5 Siebsterne 30/19,2 710/70R38 - 620/75R34 (4x) 28,2 431.400,--

KLEINE Beetliner Max MB 375/510 15,27 x 3,30 x 4,00 m OPTI-CUT Polderschare 9 Walzen 5 Siebsterne 40/24,3 710/70R38 620/75R34 (4x) 620/75R34 (4x) 32,8 467.100,--

ROPA euro-Tiger V8-4b MB 440/558 14,95 x 3,30 x 4,00 m Micro-Topper 2 PR-Polderschare 6 Walzen 80er Siebband, 3 Siebsterne 40/27,1 800/70R32 1050/50R32 1000/50R25 32,4 554.000,--

ROPA euro-Tiger V8-4b XL (9reih.) MB 440/598 14,95 x 3,30 x 3,98 m Micro-Topper 2 PR-Polderschare 6 Walzen 80er Siebband, 3 Siebsterne 40/27,6 800/70R32 1050/50R32 1000/50R25 35,3 592.300,--

ROPA euro-Panther* MB 390/530 13,40 x 3,30 x 4,00 m Micro-Topper 2 PR-Polderschare 6 Walzen 80er Siebband, 3 Siebsterne 28/20 800/70R38 Ultraflex - 900/60R38 Ultraflex * ca. 530.000,--

VERVEAT Beet Eater 625 DAF 382/492 14,00 x 3,30 x 4,00 m Combi 2-Integral-Köpfer Polderschare 2 Siebsterne 6 Siebsterne 23,9 800/70R 38 800/70R38 800/65R32 33,0 563.350,--

* Herstellerangaben, nicht im Test; Preise incl. Mehrwertsteuer

Weltpremiere von ROPA: Der zweiachsige euro-Panther mit neuester Ultraflex-Bereifung und hydraulischem Hangausgleich, links dahinter der euro-Tiger mit drei Achsen. Beide sind bereits mit einer Bunkerentleerung zur Anlage von 10 m breiten Mausmieten ausgestattet.

Der neue dreiachsige Grimme REXOR 630 – frisch aus der Lackierung – wurde in Seligenstadt nur vorgestellt, nicht aber vorgeführt. Köpf-, Rode- und Reinigungsaggregate entsprechen denen des REXOR 620; jedoch ist das Bunkerfassungsvermögen um etwa 8 Tonnen (auf insgesamt 45 m³) ge-wachsen, ebenso das Bunkerentleerungsband. Die Großbunkermaschine wird von vier 1050er und zwei 205 cm hohen, großvolumigen Reifen mit größerer Aufstandsfläche getragen.

Zuckerrüben-Erntemaschinen (6- und 9-reihig) bei der „Beet Europe Seligenstadt 2012“

* Herstellerangaben, nicht im Test; Preise incl. Mehrwertsteuer

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Typ Motor Leistung Abmessungen Köpfung/Entblätterung Rodeschare Aufnahme Reinigung Bunkerinhalt Bereifung Gewicht PreisKW/PS L x B x H m³/t Vorne Mitte Hinten t €

AGRIFAC Big Six DEUTZ 440/598 15,00 x 3,30 x 4,00 m Protect Plus Rotolift-Plus angetr. Oppelräder 2 Siebsterne 4 Siebsterne 40/26,0 710/75R34 710/75R34 1050/50R32 30,7 550.100,--

AGRIFAC Quatro OptiTrackPlus* DEUTZ 300/408 11,40 x 3,30 x 4,00 m Protect Plus Polderschare 2 Siebsterne 3 Siebsterne 18/12 Bandlaufw. 760 x 2250 - 700/50R26,5 18,5 ca. 395.000,--

GRIMME Maxtron 620 MB 360/490 12,00 x 3,30 x 4,00 m FM 300-Entblätterer angetriebene Oppelräder Siebband 13 Walzen und Axialrollen 33/22,1 Bandlaufw. 800 x 2000 - 900/60R32 32,6 492.000,--

GRIMME Rexor 620 MB 360/490 12,00 x 3,00 x 4,00 m Inline-Köpfsystem angetriebene Oppelräder 6 Walzen 90er Siebband, 3 Siebsterne 33/22,2 800/75R32 - 1050/50R32 27,4 448.600,--

GRIMME Rexor 630* MB 460/628 15,60 x 3,30 x 4,00 m Inline-Köpfsystem Oppelräder 6 Walzen 90er Siebband, 3 Siebsterne 45/30,0 800/75R32 1050/50R32 1050/50R32 31,0 541.500,--

HOLMER Terra Dos T3 Eco MB 383/520 12,60 x 3,30 x 3,98 m Integralköpfsystem DynaCut HR-Polderschare 6 Walzen 80er Siebband, 3 Siebsterne 28/22,9 800/70R32 - 1050/50R32 28,0 465.300,--

HOLMER Terra Dos T3 (9reihig)* MB 383/520 12,60 x 3,30 x 3,98 m Integralköpfsystem DynaCut HR-Polderschare 7 Walzen 90er Siebband, 3 Siebsterne 28/22,9 800/70R32 - 1050/50R32 29,0 522.400,--

KLEINE Beetliner Large MB 360/490 13,37 x 3,30 x 4,00 m OPTI-CUT Polderschare 9 Walzen 5 Siebsterne 30/19,2 710/70R38 - 620/75R34 (4x) 28,2 431.400,--

KLEINE Beetliner Max MB 375/510 15,27 x 3,30 x 4,00 m OPTI-CUT Polderschare 9 Walzen 5 Siebsterne 40/24,3 710/70R38 620/75R34 (4x) 620/75R34 (4x) 32,8 467.100,--

ROPA euro-Tiger V8-4b MB 440/558 14,95 x 3,30 x 4,00 m Micro-Topper 2 PR-Polderschare 6 Walzen 80er Siebband, 3 Siebsterne 40/27,1 800/70R32 1050/50R32 1000/50R25 32,4 554.000,--

ROPA euro-Tiger V8-4b XL (9reih.) MB 440/598 14,95 x 3,30 x 3,98 m Micro-Topper 2 PR-Polderschare 6 Walzen 80er Siebband, 3 Siebsterne 40/27,6 800/70R32 1050/50R32 1000/50R25 35,3 592.300,--

ROPA euro-Panther* MB 390/530 13,40 x 3,30 x 4,00 m Micro-Topper 2 PR-Polderschare 6 Walzen 80er Siebband, 3 Siebsterne 28/20 800/70R38 Ultraflex - 900/60R38 Ultraflex * ca. 530.000,--

VERVEAT Beet Eater 625 DAF 382/492 14,00 x 3,30 x 4,00 m Combi 2-Integral-Köpfer Polderschare 2 Siebsterne 6 Siebsterne 23,9 800/70R 38 800/70R38 800/65R32 33,0 563.350,--

* Herstellerangaben, nicht im Test; Preise incl. Mehrwertsteuer

Der neue dreiachsige Grimme REXOR 630 – frisch aus der Lackierung – wurde in Seligenstadt nur vorgestellt, nicht aber vorgeführt. Köpf-, Rode- und Reinigungsaggregate entsprechen denen des REXOR 620; jedoch ist das Bunkerfassungsvermögen um etwa 8 Tonnen (auf insgesamt 45 m³) ge-wachsen, ebenso das Bunkerentleerungsband. Die Großbunkermaschine wird von vier 1050er und zwei 205 cm hohen, großvolumigen Reifen mit größerer Aufstandsfläche getragen.

Zuckerrüben-Erntemaschinen (6- und 9-reihig) bei der „Beet Europe Seligenstadt 2012“

Weltpremiere der Firma Brettmeister: Die Minimaus benötigt einen (Vario-)Schlepper mit mindes-tens 8 Tonnen-Eigengewicht, um die Sechs-Meter-Walzenaufnahme in die entsprechende Miete zu schieben. Das Aufnahme- und Transportprinzip für die Rüben gleicht jenem der großen gelben und roten selbstfahrenden „Schwestern“.

Breiter Vergleichstest der aktuellen Erntetechnik Groß ist der Wunsch, den Leistungs-stand und die Arbeitsqualität der Ernte- maschinen von Zeit zu Zeit wissenschaft-

lich überprüfen zu lassen. Die Tests der Arbeitsqualität nach dem europaweit abgesprochenen IIRB-Standard waren stets das Besondere an Seligenstadt. Das Institut für Landtechnik der Universität Bonn zeichnete für die Prüfung der ge-

meldeten Maschinen verantwortlich. Die Gewichte wurden vom Institut für Land-technik und Tierhaltung Weihenstephan der Bayerischen Landesanstalt für Land-wirtschaft erhoben. Innerhalb der Beet Europe-Veranstaltungsreihe werden die

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Prüfungen nun alle zwei Jahre erfolgen, jeweils in einem anderen europäischen Land.Für die Beurteilung der Ergebnisse ist die Erkenntnis wichtig, dass ein gutes Resul-tat stets aus einem optimalen Zusammen-spiel von Erntetechnik, Fahrerqualität und Standorteigenschaften entsteht. Obwohl die besten Werksteams in diesem wissen-schaftlichen Vergleich an den Start gegan-gen sind, werden dem fachkundigen Leser beim Studium der Testresultate Extrem-werte auffallen, die im ersten Moment nicht nachvollziehbar sind. Wenn man aber weiß, dass sich mancher Hersteller einen

ganzen Tag (= Rodefläche) zur Einstellung seiner Maschine(n) auf den Standort Seli-genstadt Zeit genommen hat, andere aus logistischen Gründen aber lediglich eine Stunde, dann freut sich über solche Zahlen hauptsächlich die Konkurrenz.

IIRB-Fachseminar rund um die Langzeitlagerung von Zuckerrüben

Abgerundet wurde die Veranstaltung durch eine Tagung zum Thema Langzeitla-gerung von Zuckerrüben, an der sich rund 160 Experten aus dem Kreis des IIRB be-teiligten. Auch dieses Seminar in der be-

nachbarten Zuchtstation der KWS Saat Seligenstadt war Bestandteil der Beet Europe 2012.

Klaus Ziegler Verband Fränkischer Zuckerrübenanbauer

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Arbeitsqualität von Rübenerntemaschinen im TestDem Test im Rahmen der Beet Europe Seligenstadt wurden neun Roder unter-zogen, allesamt selbstfahrende sechs- bzw. neunreihige Köpfrodebunker (KRB).

Die Arbeitsqualität wird nach fünf Kriterien beurteilt, die im inter-nationalen Standard des IIRB

definiert sind. In diesem Standard ist auch die Mess- und Bewertungsmethodik festgelegt. Vor dem Test werden die Bestandesdaten (Tabelle 1) ermittelt, um die Einstellung der Maschinen anpassen zu können. Die Maschinen wurden von Werksteams eingestellt – am Vortag auf Einstellflächen und unmittelbar vor dem Test in einer Einstellspur.Die Köpfqualität wird in fünf Kategorien gewertet. Korrekt geköpft ist eine Rübe, wenn keine Blattstielreste am Rüben-kopf bleiben und der Schnitt in jenem Bereich des Rübenkopfes erfolgt, in dem der Durchmesser der Rübe noch zunimmt. Dementsprechend werden die zu tief ge-köpften Rüben klassiert. Zu hoch geköpft sind die Rüben, wenn bei der Köpfschnitt-fläche noch ein grüner Blattansatz zu sehen ist. Für die Darstellung der Köpf-qualität werden aber aufgrund der ge-änderten Ansprüche an das Köpfen die Kategorien „korrekt“ und „zu hoch ge-köpft“ zusammengefasst und als „gut geköpft“ bezeichnet. Damit wird der Entwicklung Rechnung getragen, dass die Nachköpfer mit einer automatischen Köpfdickenverstellung arbeiten, die es erlaubt, einen sehr schmalen Rübenkopf abzuschneiden, wobei aber ein Teil des Blattansatzes an der Rübe bleibt. Hinzu kommt, dass nun auch die Anlieferung von

Der IIRB-Test der Arbeitsqualität erfordert ausgefeilte Logistik der Bonituren und Waschproben der Rüben. Jeder Maschine sind entsprechende Big Bags zugeordnet.

Tabelle 1

Übersicht der Bestandesparameter in Seligenstadt 2012

Bestandesdichte Pflanzen/Hektar 100.800

Reihenabstand cm 50

Ablageabstand cm 17,9

Scheitelhöhe Ø cm 5,2

Köpfdicke Ø cm 3,3

Durchmesser Ø cm 10,7

Einzelrübenmasse Ø g 904

Rübenertrag theoretisch Tonnen/Hektar 91,2

Rübenertrag tatsächlich Tonnen/Hektar 76,0

Zuckergehalt tatsächlich Ø %-Pol. 20,3

Landtechnik

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Rüben akzeptiert wird, die ausschließlich entblattet und nicht nachgeköpft werden. Nicht geköpft sind Rüben mit einer grünen Blattbürste, bei denen kein Köpfschnitt sichtbar ist. Masseverluste werden nach abgebrochenen Wurzelspitzen (Wurzel-bruchverlust) sowie ober- und unterirdi-schen Verlusten von Rüben unterschieden. Die Ermittlung der ober- und unterirdischen Verluste erfolgt durch Absammeln einer ausgemessenen Testfläche, der Mas-severlust ergibt sich durch Bonitur des Wurzelbruches. Alle Rüben mit weniger Durchmesser als 4 cm finden keine Be-rücksichtigung bei den Masseverlusten, da sie ohnehin durch die Reinigungs- und Siebeinrichtungen fallen.Als weiteres Kriterium für die Arbeitsquali-tät wird der Erdanteil festgestellt.

Die Testergebnisse im Einzelnen:

Arbeitsqualität

Die Ergebnisse des bei einer Bodenfeuchte von durchschnittlich 25 Prozent durchge-führten Tests sind in Tabelle 2 zusammen-gefasst.Die Fahrgeschwindigkeit war mit >6 km/h vorgegeben, wurde aber trotz der eindeutigen und vorher abgestimmten Vorgabe teilweise unterschritten. Die Fahrgeschwindigkeit beim neunreihigen ROPA euro-Tiger war mit 5,5 km/h am geringsten, während der Holmer Terra Dos mit dem höchsten Tempo (6,6 km/h) gefahren wurde. Aus der Arbeitsbreite, der Fahrgeschwindigkeit und aus dem Ertrag (realer Ertrag nach Anlieferung an die Zuckerfabrik) ergibt sich der Durchsatz der Maschinen, der bei den sechsreihigen Rodern zwischen 135 Tonnen pro Stunde und 150 Tonnen pro Tag lag. Der neun-reihige ROPA euro-Tiger erreichte einen Durchsatz 186 Tonnen pro Stunde bei einer Arbeitsgeschwindigkeit von < 6 km/h, was darauf hindeutet, dass die Ernteleistung voll ausgeschöpft worden ist.

Masseverluste

Die Rodeverluste werden als Masse-verluste bezeichnet und befinden sich in einem Streubereich von 2,6 bis 6,5 Pro-zent. Der größere Anteil wird von den Verlusten durch abgebrochene Wurzel-spitzen bestimmt, der im Durchschnitt bei 3,9 Prozent lag. Ein deutlich höherer Wert

ergab sich beim Agrifac BIG SIX, der mit neun Siebsternen arbeitet. Die unter- und oberirdischen Verluste trugen mit durch-schnittlich 0,5 bis 0,7 Prozent in deut-lich geringerem Maß zu den Massever- lusten bei. Den günstigsten Wert bei den Masseverlusten erreichte erwartungs-gemäß der Grimme Maxtron 620, der die Rüben schonend über Nocken- und Zwick-

Leerverwiegung sämtlicher Erntemaschinen, im Bild der „KLEINE Beetliner Large“.

Als „gut geköpft“ gelten die nach den IIRB-Kategorien „zu hoch geköpft“ (links) und „korrekt ge-köpft“ (rechts) einzustufenden Rüben.

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67AgroZucker – AgroStärke4 I 2012

walzen reinigt bzw. transportiert. Dass gute Werte auch mit Siebstern-Reini-gungseinrichtungen erreicht werden kön-nen, zeigte der sechsreihige ROPA euro-Tiger.

Erdanteil

Der Erdanteil, bestehend aus anhaften-der und loser Erde, lag zwischen 4,8 und 24,8 Prozent. Einerseits hängt die Erdab-scheidung vom Boden und dessen Was-sergehalt ab, der am Testtag bei durch-schnittlich 25 Prozent lag, andererseits von der Einstellung der Reinigungsorgane und deren Durchsatz. Die Einstellung der Siebstern-Reinigungsorgane beim Agrifac BIG SIX führte zwar zum geringsten Erdan-hang, aber auch zu den höchsten Wurzel-bruchverlusten. Beim neunreihigen ROPA euro-Tiger ergab sich ein Erdanhang von 10,4 Prozent bei einem gleichzeitig gerin-gerem Wert für den Wurzelbruch.

Köpfqualität

Die Köpfqualität wird im Wesentlichen von

der Fahrgeschwindigkeit (ein Grund, diese als Testbedingung vorzugeben), der Be-standesdichte und der Einheitlichkeit der Scheitelhöhe bestimmt. Diese Faktoren begrenzen die vertikale Anpassung des Nachköpfers. Für die Beurteilung der Köpf-

qualität aus der Sicht des Rübenbauern können die beiden Kategorien „korrekt und zu hoch geköpft“ zusammengefasst wer-den, was auch der Einstellungsintention der Roderhersteller entspricht. Die Kate-gorie „zu tief geköpft“ signalisiert starke

Die Testresultate wurden am Vorführtag bei den entsprechenden Maschinen bzw. Rodeparzellen präsentiert. im Bild die Miete des Agrifac Big Six. Im Hintergrund der kleinere Agrifac Quatro mit Bandlaufwerk, der nicht getestet wurde.

Tabelle 2

Ergebnisse der Rodertests in Seligenstadt 2012

ober-irdisch

unter-irdisch

Wurzel-bruch Gesamt

nicht geköpft

gut geköpft

zu tief geköpft

km/h t/h cm % % % % % % % %

Agrifax BIG SIX 5,9 135,4 10,0 4,8 1,7 0,6 4,2 6,5 15,8 82,8 1,4

Kleine Beetliner Large 6,1 139,6 6,0 6,8 0,9 0,5 3,1 4,6 37,8 61,4 0,8

Grimme REXOR 620 6,5 147,9 6,6 9,2 0,3 0,7 2,2 3,2 25,0 72,8 2,2

Vervaet Beet Eater 6,2 140,3 10,0 15,8 0,7 0,4 2,6 3,7 23,4 74,0 2,6

Ropa euro-Tiger V8-4 5,8 131,5 7,0 9,8 0,3 0,5 2,0 2,7 22,2 77,0 0,8

Ropa euro-Tiger V8-4XL 5,5 186,5 7,0 10,4 0,5 0,8 2,3 3,6 7,2 91,8 1,0

Holmer Terra Dos T3 6,6 149,5 6,5 9,5 0,5 0,6 2,3 3,4 16,2 82,8 1,0

Kleine Beetliner Max 6,4 145,5 8,5 12,6 1,3 0,8 2,7 4,7 17,8 80,8 1,4

Grimme Maxtron 620 6,5 147,9 10,0 24,8 0,2 0,6 1,9 2,6 7,0* 75,6* 17,4*

MITTELWERT 6,2 147,1 8,0 11,5 0,7 0,6 2,6 3,9 19,2 77,7 3,2

* Maschine war mit einer Entblattungseinrichtung ausgestattet. Klassenzuordnung daher: Entblattung mit Blattresten, gut entblattet, Entblattung mit Verletzungen.

Hersteller

Relative Masseverluste KöpfqualitätFahrge-schwindig-

keitDurchsatz Rodetiefe Erdanteil

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Masseverluste und ist deshalb ein weite-res bedeutendes Bewertungskriterium für den Landwirt.Aus dem Ergebnissen kann ein Trend abge-leitet werden, der sich darin manifestiert, dass erstmals in der Geschichte der Tests von Seligenstadt ein erheblicher Anteil der Rüben (3,2 bis 26,6 Prozent) nicht geköpft worden ist: Es zeigt sich eine Entwicklung in Richtung deutlich flacherer Köpfschnitt, der auch zu einem erheblichen Teil an Rüben mit kurzer Blattbürste und ohne sichtbaren Köpfschnitt führt. Der Grimme Maxtron 620 war mit einem Entblattungsvorsatz ausgerüstet und wird, wie Tabelle 2 zeigt, in die gleichen Kate-gorien eingeordnet. „Nicht geköpft“ be-deutet in diesem Zusammenhang Rüben mit grünem Blattansatz und Blattstielen (7 Prozent). Der Wert von 17,4 Prozent „zu tief geköpfter Rüben“ bezieht sich in die-sem Falle auf Rüben, die zwar vollständig entblattet, aber aufgrund einer zu tiefen Einstellung durch die Schlägel verletzt worden sind.

Bei den Systemen mit Nachköpfern tritt die Kategorie zu tief geköpfter Rüben fast nicht mehr auf.

Fazit

Der Test fand unter günstigen Witterungs- und feuchten Bodenbedingungen statt. Die Masseverluste lagen im Durchschnitt bei 3,8 Prozent, mehr als 77 Prozent der Rüben wurden gut geköpft bzw. entblattet. Ein deutlicher Trend, den Köpfschnitt sehr flach durchzuführen, ist zu verzeichnen. Die Folge war ein Anteil von durchschnitt-lich 19,2 Prozent nicht geköpfter Rüben. Ein so hoher Wert in dieser Kategorie der Köpfqualität wurde weder bei den voraus-gegangenen Tests in Seligenstadt noch in Lelystad (Niederlande, 2010) festgestellt. Der Erdanteil lag im Durchschnitt bei 11,5 Prozent und war durch einen den hohen Wert eines Roders beeinflusst (sonst läge dieser Mittelwert bei 9,8 Prozent). Anzu-merken ist auch, dass drei Roder die vor-

geschriebene Fahrgeschwindigkeit (über 6 km/h) nicht erreichten. Die Einstellung der Roder ist der Schlüs-selfaktor für die Arbeitsqualität. Im Test wurden die Maschinen von Werksteams eingestellt, am Vortag auf Einstellflächen und unmittelbar vor dem Test in einer Ein-stellspur, wobei trotzdem nicht in allen Fällen das Optimum erreicht wurde. Für die Praxis bedeutet das (trotz der umfangrei-chen Einstellmöglichkeiten in den Roder- kabinen), dass regelmäßige Fahrerschu-lungen nötig sind. Die fachgerechte Ein-stellung der Maschinen bleibt weiterhin eine Herausforderung, die in Zukunft nicht allein durch den Fahrer, sondern auch durch automatisch arbeitende Informa-tionssysteme gemeistert werden muss.

Peter Schulze Lammers, Oliver Schmittmann,

Christian Peveling-Oberhag Institut für Landtechnik, Bonn

Klaus Ziegler Verband Fränkischer Zuckerrübenbauer

Grimme hat die Geschäftsaktivitäten des Rübentechnikherstellers KLEINE übernommen. Heute würden die beiden Roder nicht – wie im Bild zu sehen – auseinander fahren, sondern in eine Richtung!

ZUCKER

69AgroZucker – AgroStärke4 I 2012

Erntemaschinen im Test – ein Kommentar

Der Fahrer muss mindestens so gut sein wie die Technik!Die Fahrgeschwindigkeit war mit > 6 km/h vorgegeben, wurde allerdings – trotz eindeutiger und vorher abgestimm-ter Vorgabe – von einigen Maschinen unterschritten (!). Die Auswirkungen von Fahrgeschwindigkeit und Rodetiefe sind jedoch gravierend. Je höher der Erdanteil, umso niedriger die Verluste – so lautet die Theorie. Denn die Erde wirkt bei der Abreinigung wie ein Puffer für die Rüben.

Den besten Kompromiss in Bezug auf niedrigen Erdanteil und niedrige Verluste hat das Holmer Team mit seiner Technik gefunden (sowohl beim Köpfrodebunker als auch beim Reinigungslader), und überdies wurde die höchste Fahrgeschwindigkeit erreicht. Damit bestätigt sich die Erkenntnis, dass auch mit normalerweise etwas aggressiver arbeitenden Siebsternen verlustarm gearbeitet werden kann.

Agrifac hat offensichtlich mehr Wert auf niedrigen Erdanteil gelegt und damit höhere Verluste riskiert. Trotz 10 cm (!) Rodetiefe des BIG SIX hat es das Team geschafft, den geringsten Erdanteil in den Waschproben zu erreichen – allerdings um den Preis der höchsten Masseverluste durch Wurzelbruch. Zwei Siebsterne in der Aufnahme und sechs für Reinigung/Transport in der Maschine können sehr effizient arbeiten.

Der zweite niederländische Anbieter, die Firma Vervaet – mit der gleichen Aufnahme- und Reinigungstechnik (durch Siebsterne) im Beet Eater – hat sich an die Geschwindigkeitsvorgabe gehalten. Bei gleicher Rodetiefe landete mehr Erde im Bunker, allerdings bei wesentlich geringeren Masseverlusten.

Die neue KLEINE Beetliner-Generation scheint sensibel auf die Rodetiefe zu reagieren – 2,5 cm tiefer zu roden bedeutet annähernd eine Verdoppelung des Erdanteils, wenn die Verluste nicht explodieren sollen.

Am Grimme Maxtron 620 kann beispielhaft der Zusammenhang zwischen Rodetiefe, schonender Walzenreinigung und Verlustminimierung nachvollzogen werden. Das Werksteam hat die Geschwindigkeitsvorgabe eingehalten und ging bei der Rodetiefe an die untere Grenze – wohl wissend, dass Radrodeschare ohnehin mehr Erde bewegen. Der Maxtron glänzte mit den geringsten Bruchverlusten, die Experten haben allerdings die höchsten Erdanteile im Bunker in Kauf genommen. Mit Blick auf die Entblattungsqualität (des FM 300 am Maxtron) muss allerdings die Frage erlaubt sein, ob die Signale der Standort- und Bestandsansprache (etwas höhere Scheitelhöhe) richtig ver-standen worden sind. Beim REXOR 620 hat es anscheinend besser geklappt.

Die ROPA-Mannschaft hat beim Einsatz ihrer sechs- und neunreihigen euro-Tiger offenkundig das Ziel verfolgt, möglichst wenig Verluste bei mittleren bis niedrigen Erdanteilen zu erzielen. Nicht umsonst konzentrierte sich das Team im Test auf die Arbeitsqualität, aber weniger auf den Durchsatz und hat die Geschwindigkeit (bei der ROPA sonst glänzt) herausgenommen. Überdies kann auch bei dieser Firma nachvollzogen werden, dass mit Walzenauf-nahme und anschließender Siebsternreinigung im Roder schonend gearbeitet werden kann.

Die Arbeitsqualität der Erntesysteme hat einen hohen Stand erreicht. Die Leistungsbreite – auch innerhalb ein und derselben Firma – ist groß. Dabei darf nicht vergessen werden: Die Einstellung durch den Fahrer kann die Funktion der besten Technik überlagern, was in einem solchen Test eigentlich ausgeschlossen sein sollte.

Klaus Ziegler Verband Fränkischer Zuckerrübenanbauer

Landtechnik

ZUCKER

70 AgroZucker – AgroStärke 4 I 2012

AGRANA-Werk Pischelsdorf erweitert Produktion durch Gewinnung von Weizenstärke

Vom Bioethanolwerk zur Bioraffinerie

Getreide als kohlenhydratreiches Korn ist die weltweit wichtigste Energie- und Nährstoffquelle für den Menschen. In allererster Linie als Lebensmittel im Bewusstsein verankert, ist vielen die Sicht als vielfältig nutzbarer „Rohstoff“ fremd. Doch die Möglichkeiten der indus-triellen Verarbeitung zu Nahrungs- und Futtermitteln sowie zu chemisch-tech-nischen Produkten sind breit gestreut, wobei sehr differenzierte Anforderungen an die biogenen Rohstoffe und besonders an stärkereiche Getreidearten bestehen. Nur wenn diese Anforderungen so weit wie möglich erfüllt werden, können diese Getreidearten zu höherwertigen Rohstoffen und damit zu Ausgangsma-terialien für weitere Verarbeitungsstufen entwickelt werden.

Seit 2008 werden im AGRANA-Werk Pischelsdorf jährlich bis zu 620.000 Tonnen proteinarmes Getreide ver-

arbeitet, woraus bis zu 240 000 m³ Bio-ethanol und annähernd 190.000 Tonnen hochwertiges Eiweißfuttermittel ge-wonnen werden. Als Urprodukte für die Verarbeitung und Veredelung dienen Weizen-, Mais- und Zuckerrüben aus überschüssiger Produktion sowie Agrar-rohstoffe, deren Qualität sich nicht für die Nahrungsmittelproduktion eignet. Kontroversen um Biotreibstoffe

Nachhaltig produzierte Energiepflanzen und daraus konvertierte Biokraftstoffe sollen einen großen Beitrag zur Reduk-tion der Treibhausgasemissionen und zur

Sicherung der Energieunabhängigkeit leisten. Doch „Biosprit“ gilt in den Medien inzwischen nicht mehr als besonders öko-logisch. Biotreibstoffe werden oft zum Sündenbock für steigende Lebensmittel- und Benzinpreise, Hungersnöte und die Zerstörung von Urwäldern erklärt. Politiker müssen vor allem bei den Plänen zum Klimaschutz umdenken und die EU-Kommission relativiert die hochgesteck-ten Substitutionsziele für 2020, denn „in Zukunft sollen negative Auswirkungen für Klima und Nahrungsmittelsicherheit mehr beachtet werden“. Und weiter heißt es in einem jüngst vorgestellten Papier zu einer Richtlinienreform: „Der Anteil von Biotreibstoffen aus Getreiden und ande-ren stärkereichen Feldfrüchten, Zucker und Ölpflanzen sollte im Jahr 2020 einen

Anteil von fünf Prozent am Energiever-brauch im Verkehr nicht überschreiten.“

AGRANA mit neuen Zielen

AGRANA erfüllt die nationalen Substitu-tionsziele beim festgelegten Anteil des Treibstoffzusatzes Bioethanol zur Gänze aus der Bioethanolanlage Pischelsdorf. Darüber hinaus wurden ab der Inbetrieb-nahme des Werkes ständig umweltrelevan-te verfahrenstechnische Verbesserungen vorgenommen, z. B. wird seit April dieses Jahres das biogene CO2 aus der alkoholi-schen Gärung durch den Partnerbetrieb Air Liquide verflüssigt. So wird durch Bioetha-nol aus Pischelsdorf eine CO2-Einsparung von insgesamt etwa 70 Prozent gegenüber Benzin auf fossiler Basis erreicht.

Aus der Technik

BIOETHANOL

71AgroZucker – AgroStärke4 I 2012

Im Jahr 2011 hat die Unternehmens-führung von AGRANA entschieden, die bestehende Bioethanolanlage durch die Verarbeitung von Weizen zu einem multifunktionalen Industriezweig zu erweitern. Ziel ist die gesamthafte industrielle Verarbeitung des Getreides zu Lebensmittelhalbfabrikaten (Gluten, Vitalkleber), Futtermitteln, (ActiProt®, Kleie), Düngemitteln für die Biolandwirt-schaft (BioAgenasol), technischen Roh-stoffen (A-Stärke) und letztlich zu Bio-treibstoffen (Bioethanol).

Wertschöpfung auf breiterer Basis

Hinsichtlich der Herstellung technischer Produkte aus Stärke und Stärkederiva-ten, Proteinen und Begleitstoffen nimmt Weizen aufgrund seiner stark unter-schiedlichen qualitativen, quantitativen und inhaltsstofflichen Zusammenset-zung eine Sonderstellung unter den Ge-treidearten ein. Für die verschiedensten Nutzungsziele im Nahrungsmittel- und Non-Food-Bereich sind die Kornbestand-

teile und Inhaltsstoffe beim Weizen in Stärke, Kleber, Schalen, Rest- und Begleitstoffe aufwendig zu fraktionie-ren, zu akkumulieren und zu bearbeiten. Mit innovativem Know-how und moder-ner Technik ist die zentrale Verarbeitung großer Mengen von Weizen aus heimi-schem Anbau und aus osteuropäischen Herkunftsgebieten in Pischelsdorf mög-lich, sodass die vom Acker bis zum Kun-den reichende Wertschöpfungskette des Getreides erheblich verstärkt wird.

Der Landwirt produziert Feldfrüchte vor-zugsweise den bodenklimatischen Bedin-gungen folgend und in erster Linie ertrags-bezogen (Ertragshöhe und -stabilität). Bei vorgegebenem Witterungsverlauf und den bestehenden Bodenbedingungen kann der Landwirt durch Sortenwahl und Bestandesführung einerseits die Ertrags-höhe und andererseits die Qualität des produzierten Weizens beeinflussen. Ent-scheidend für die anzuwendende Stra-tegie und die möglichst hohe Wirtschaft-lichkeit der Kulturen sind die Ertrags- und

Preisdifferenzen sowie die Absatzmög-lichkeiten für die Feldfrüchte.

Gesundes Korn

Mit Beginn der Stärkegewinnung aus „Ethanolweizen“ im Jahr 2013 gewinnt dieser agrarische Rohstoff zusätzlich an Bedeutung. Mit der Möglichkeit, Ethanol-weizen-Kontrakte mit geringeren Quali-tätsanforderungen im Vergleich zu Mahl-weizen und zu attraktiven Preisen für die AGRANA Bioethanol GmbH zu schließen, bietet das Unternehmen den landwirt-schaftlichen Betrieben schon jetzt eine interessante Absatzschiene und diese Form der Vermarktung über Anbaukon-trakte wird mit der Inbetriebnahme der Weizenstärkefabrik erweitert. Als künf- tige Bioraffinerie wird Pischelsdorf weiterhin auf Qualitäten setzen, die zwi-schen Futter- und Ethanolweizen liegen. Nach wie vor erfordert die Getreidever-arbeitung in Pischelsdorf besonderes Augenmerk auf gesundes Korn, denn aufgrund der Verknüpfung der Produkt-

BIOETHANOLBIOETHANOL

72 AgroZucker – AgroStärke 4 I 2012

ströme beider Fabriken gelten im Hinblick auf die Futtermittekomponente weiter-hin für Schadstoffe die Grenzwerte des Lebensmittelbereichs.

Stärke, Eiweiß und Nebenstoffe

Im Frühjahr 2012 wurde mit den Bau-arbeiten für die Weizenstärkeanlage (WSA) begonnen. Sie wird an die vor-handene Rohstoffannahme angebunden, der Rohstoff wird in einem Silolager mit einem Fassungsvermögen von 9.000 Ton-nen zwischengelagert und anschließend in der größten Walzenmühle Österreichs

zu Mehl verarbeitet. Dabei entstehen als Nebenprodukt etwa 55.000 Tonnen Wei-zenkleie, die pelletiert oder unpelletiert als Futtermittel vermarktet werden. Im an-schließenden Nassprozess wird aus dem Mehl unter Zugabe von Wasser ein Teig hergestellt und in sogenannten „Trikan-tern“ in seine Fraktionen Stärke, Eiweiß (Gluten) und Nebenstoffe getrennt. Wäh-rend die 107.000 Tonnen A-Weizenstärke sowie die 23.500 Tonnen Vitalgluten als Trockenprodukt vertrieben werden, ge-langen die stärkehaltigen Nebenstoffe (B+C-Stärke) in die Fermentation und werden zu Bioethanol vergoren.

Fazit

Die unternehmerischen Ziele der indus-triellen Herstellung von Stärke, Gluten und Bioethanol liegen in der Maximie-rung der Rohstoffverwertung. Durch die Erweiterung der Bioethanolanlage zu einer Bioraffinerie wird die kaskaden- artige Nutzung der Rohstoffe als Vital-gluten, A-Stärke, Kleie und Bioethanol ermöglicht. Weiters wird durch die neuen Produkte das Portfolio im Stärkebereich vervollständigt und im Proteinbereich erweitert.

Josef Eisenschenk [email protected]

BIOETHANOL

73AgroZucker – AgroStärke4 I 2012

74 AgroZucker – AgroStärke 4 I 2012

Zucker – Nachhaltigkeitsberichtswesen

AGRANA zeigt ausgeprägte ökonomische, ökologische und soziale VerantwortungAls durch Verarbeitung und Veredelung landwirtschaftlicher Produkte geprägtes Unternehmen, dessen Wurzeln bereits mehr als 100 Jahre zurückreichen, kann ARGANA für sich in Anspruch nehmen, auf Basis solider Prinzipien tätig zu sein.

Das Konzept baut gleichermaßen auf gegenseitigem Vertrauen zwischen dem Unternehmen und

seinen Geschäftspartnern sowie beid-

seitigem Erfolg auf, es orientiert sich an der Schonung und Erhaltung von Umwelt, Natur und Ressourcen bei gleichzeitigem Streben nach wirtschaftlicher Prosperi-tät. AGRANA verfolgt seit jeher ein nach-haltiges Geschäftsmodell.In Zeiten gesteigerten öffentlichen Inte-resses an börsenotierten Unternehmen mit einem industriellen Kundenkreis, der durch Konsumentenorganisationen immer stärker unter Druck gesetzt wird, nachhal-

tig und sozial verantwortlich zu handeln, und an angesichts zusätzlicher Anforde-rungen der EU-Kommission an die Indus-trie hat sich die Unternehmensführung der AGRANA entschlossen, das Thema Nachhaltigkeit und soziale Verantwortung offensiv anzupacken. „Eine neue EU-Stra-tegie (2011–14) für die soziale Verant-wortung von Unternehmen“ („Corporate Social Responsibility“, CSR) – unter die-sem Titel hat die Kommission im Oktober

Stark gesteigertes öffentliches Interesse an börsenotierten Unternehmungen zwingt dazu, ökologisch, sozial und ökonomisch nachhaltige Arbeit zu dokumentieren. Rohstofferzeugung und Transport sind wesentliche Punkte im Nachhaltigkeitsbericht.

Nachhaltigkeit

ZUCKER

75AgroZucker – AgroStärke4 I 2012

2011 eine entsprechende Mitteilung an das Europäische Parlament, den Rat, den Wirtschafts- und Sozialausschuss und an den Ausschuss der Regionen veröffent-licht.

Wesentliche Themen

Der Vorstand der AGRANA hat daher eine Arbeitsgruppe installiert, die in Zusam-menarbeit mit dem Topmanagement die für AGRANA wesentlichen Kernthemen und Handlungsfelder gemäß ISO 26000 (Leitfaden zur gesellschaftlichen Verant-wortung) festgelegt/identifiziert hat.

Folgende Kernbereiche wurden dabei identifiziert:• Beschaffung (Rohstoffe und

Materialien)• Umwelt• Nachhaltige Produkte,

Produktverantwortlichkeit• Arbeitsbedingungen,

Menschenrechte• Erfüllung aller gesetzlichen

Anforderungen, verantwortungs- volle Geschäftsführung

• Verantwortung in der Zivilgesellschaft.

Für jeden dieser Bereiche werden in der Folge Kennzahlen festgelegt, Strategien für eine kontinuierliche Verbesserung erarbeitet und Aktionspläne für deren Umsetzung entwickelt. Da AGRANA ein weltweit agierender Konzern ist, sind in den verschiedenen Divisionen sehr unter-

schiedliche Schwerpunkte zu setzen. Als weiterer Schritt wird ein Nachhaltigkeits-bericht erstellt werden, der sich an den Richtlinien der „Global Reporting Initia- tive“ orientiert und in dem – als fixer Be-standteil – über Erreichtes, Erfolge und Ziele im Rahmen des AGRANA Nachhal-tigkeitskonzeptes berichtet werden wird.

Fußabdruck

Als ein wesentlicher Bereich, der durch einen Bericht abgedeckt werden soll, wurde die Rohstoffgewinnung und Beschaffung für den Bereich Zucker identifiziert. Bei der Berechnung eines CO2-Fußabdruckes betragen die land-wirtschaftlichen Emissionen rund ein Drittel der Gesamtemissionen, bezogen auf eine Tonne gewonnenen Weißzucker. Ebenso sind – in einem europäischen und weltweiten Kontext – Wasserverbrauch und Transport Themen mit wachsender Bedeutung.Eine stabile, partnerschaftliche Ver-bindung zwischen Industrie und land-wirtschaftlichen Lieferanten ist auch Bestandteil sozialer Verantwortung, die der Konzern AGRANA trägt. Diese Part-nerschaft kann nur halten, wenn auch ökonomisch für alle Beteiligten langfris-tig interessante und zufriedenstellende Rahmenbedingungen geschaffen werden.Auf technologischer Ebene wurden die AGRANA-Standorte in den letzten Jahren ständig verbessert. In den Zuckerfabriken wurden die Saftreinigungsanlagen den Anforderungen an längere Rübenkam-

pagnen angepasst und Kristallisations-schemata optimiert. In Österreich nahm AGRANA heuer mit den beiden Nieder-temperaturtrocknern in Leopoldsdorf und Tulln zwei Großinvestitionen in Betrieb genommen, die den CO2-Ausstoß der Fabriken um mehr als 20.000 Tonnen jähr-lich senken werden. Zusätzlich werden auch andere Emissionen (Geruch) stark reduziert. Über die Niedertemperatur-trocknung hat AGROZUCKER/AGRO-STÄRKE bereits berichtet.

Gemeinsam mit den Bauern

Auf europäischer Ebene weiter steigende Anforderungen an die Industrie im Hin-blick auf Rohstoff- und Energieeffizienz können nur in Zusammenarbeit mit der Landwirtschaft erfüllt werden. Ein hohes Niveau bei Saftreinheit und Zuckergehalt führt zu besseren Erlösen für den Land-wirt und hilft gleichzeitig, die Ausbeute und den spezifischen Energieverbrauch zu verbessern. Dies trägt – neben den lau-fenden Investitionen der Zuckerfabriken in Energieeffizienzmaßnahmen – dazu bei, den angestrebten Energieeffizienz- und Klimazielen der Europäischen Union näher zu kommen und für die Landwirte ein weiterhin interessantes Einkommen durch die Feldfrucht Zuckerrübe zu erwirtschaften.

Franz Windhagauer [email protected]

ZUCKER

76 AgroZucker – AgroStärke 4 I 2012

AGRANA FULL-SERVICE.WIR BRINGEN DEN CARBOKALK AUF IHRE FELDER.

Unsere Stärken: • Ein Ansprechpartner für drei Dienstleistungen • Opti-male Ausbringungstechnik • Optimales Streubild • Termingerechte und preiswerte Ausbringung durch hohe Schlagkraft und ausgereifte Logistik

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SO WERTVOLL IST CARBOKALKMit einer Streumenge von 8 to Carbokalk (= 1600 kg CaO) je ha werden gleichzeitig die folgenden Nährstoffe ausgebracht:

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77AgroZucker – AgroStärke4 I 2012

Rübenernte

Starke Gegensätze prägten das Anbaujahr 2012

Die Rübenanbaufläche umfasste heuer 49.300 Hektar, wovon nach Spätfrösten im östlichen Anbaugebiet rund 3.100 Hektar nochmals bestellt werden muss-ten. Die Pflanzenbestände entwickel-ten sich im Einzugsgebiet von Enns mit rund 90.000, in Tulln mit etwa 85.000 und in Leopoldsdorf mit durchschnittlich 82.000 Pflanzen je Hektar recht unter-schiedlich – im Großen und Ganzen da-her wenig zufriedenstellend. Ziel müssen rund 100.000 Pflanzen zur Ernte sein.

Auf Basis dieser Daten und der zu-nächst guten Entwicklung der Rüben war noch im Juni mit einer Rüben-

erntemenge von bis zu 3,5 Millionen Tonnen zu rechnen. Doch diese Prognose musste im Sommer aufgrund der unterschiedlichen Niederschlagsverteilung immer wieder nach unten revidiert werden.Während in den westlichen Anbauge-bieten, vom Innviertel bis in den Raum

St. Pölten, überdurchschnittlich hohe Regenmengen im Ausmaß von etwa 120 Prozent des langjährigen Durchschnitts fielen, mussten die Rübenflächen in den östlichen Regionen mit bedeutend we-niger Regen das Auslangen finden: Im Raum Tulln wurden 95 Prozent, im March-feld (Leopoldsdorf) 85 Prozent und im Gebiet rund um Hohenau und an der Süd-bahn nur rund 60 Prozent der langjährigen Durchschnitts-Regenmengen gemessen.

Nach den ersten Proberodungen fielen die Ernteerwartungen sehr unterschied-lich aus:

Enns 82 Tonnen pro HektarTulln 70 Tonnen pro HektarLeopoldsdorf 64 Tonnen pro Hektar

Aufgrund der zu erwartenden geringeren Rübenmenge von rund 3,0 bis 3,1 Millio-nen Tonnen, der zu berücksichtigenden

technischen Parameter (tägliche Ver-arbeitungsleistung und Lagerkapazitäten) und der Tatsache, dass viele Anmeldun-gen zur Rübenlieferung nicht zeitgerecht erfolgt sind, wurden zwischen AGRANA und den RÜBENBAUERN für das Erntejahr 2012 folgende Regelungen vereinbart:

Rübenverarbeitungsbeginn Tulln: 6. 9. 2012 Rübenverarbeitung Leopoldsdorf: 15. 9. 2012 Liefereinteilung:• Frühlieferung von 3. 9. bis 2. 10. 2012

mit Frühlieferprämien von 8,34 Euro pro Tonne, täglich um 0,29 Euro bis auf 0,36 Euro pro Tonne abfallend

• Folgelieferung I von 3. 10. bis 10. 10. 2012 • Folgelieferung II von

11. 10. bis 20. 10. 2012

Stark verunkrautete Rübenlieferung.

Nachlese

ZUCKER

78 AgroZucker – AgroStärke 4 I 2012

Lieferbegrenzungen:Lieferbegrenzungsbasis = Quotenrüben-menge + 15,5 Prozent• bis 1. 11.:

80 Prozent der Lieferbegrenzungs-basis + 50 Prozent der Frühlieferung + 30 Prozent der Folgelieferung I

• bis 10. 11.: 100 Prozent der Lieferbegrenzungs-basis + 100 Prozent der Frühlieferung + 30 Prozent der Folgelieferung I

Spätlieferung ab 16. 11. mit Prämienstaffelung:• 16. 11. bis 19. 11.:

0,30 Euro pro Tonne• 20. 11. bis 24. 11.:

0,80 Euro pro Tonne• ab 25. 11.:

1,20 Euro pro Tonne.

Zur Vermeidung von Lagerverlusten wurde außerdem vereinbart, die Boden-ablage am Feld zwischen 20. 10. und 10. 11. nicht zu erlauben und die Übernah-me solcher Rüben auf den Rübenlager-plätzen nur vor dem 20. 10. und ab dem 16. 11. zu ermöglichen. Nur so war ein geregelter Transport von den Plätzen zur Fabrik zu gewährleisten.

Die Ernte der Rüben begann unter extrem trockenen Bedingungen. Hohe Tempe-raturen in den ersten drei September- wochen von bis zu 30 °C erschwerten die Rodearbeit bzw. führten zu ungünstigen Lagerbedingungen mit erhöhten Lager-verlusten. Die abgelieferten Mengen entsprachen in den ersten fünf Liefer- wochen im Großen und Ganzen den An-meldungen. Die Lieferwünsche mussten für diesen Zeitraum nur geringfügig adap-tiert werden (+/- 10 Prozent).

Lieferorganisition adaptieren

Für die sechste und siebente Lieferwoche mussten die angemeldeten Mengen um jeweils 40 Prozent gekürzt werden, um die Lagerstände auf dem gewünschten niedrigen Niveau von knapp über 100.000 Tonnen zu halten. Dies führte bei vie-len betroffenen Landwirten zu einigem Unmut und speziell die Rodegemeinschaf-ten und Lohnunternehmer kritisierten die aus ihrer Sicht zu späte Information über diese Änderungen. Entsprechende Adap-tierungen hinsichtlich der Lieferorganisa-tion werden daher für 2013 umzusetzen sein.Die zweite Lieferbegrenzung (10. 11.)

wurde aufgrund der prognostizierten Nie-derschläge und der freien Lagerkapazitä-ten Anfang der 45. Kalenderwoche außer Kraft gesetzt. Dadurch konnte eine Ernte ohne weitere Verzögerungen ermöglicht werden.

Massiver Unkrautdruck

Bei der Rübenernte 2012 traten ver-mehrt Probleme mit stark verunkrauteten Beständen auf, ebenso bei Beständen mit hohem Anteil an dürrem Blatt infolge von Cercospora-Befall. Vor allem im Einzugs-gebiet von Leopoldsdorf führte dies zu verminderter Ernteleistung und somit zu erhöhten Rodekosten für die Landwirte. Der massive Unkrautdruck ist auch in der Zuckerfabrik zu spüren, führt zu beträcht-lichen Verarbeitungsproblemen und somit zu einer geringeren Verarbeitungsleistung (siehe Fotos).Generell ist festzuhalten, dass im ge-samten Anbaugebiet nach der Sommer-trockenheit und den damit verbundenen Problemen im Oktober und November ideale Rodebedingungen vorherrschten. Der Abzug für Erde, Kopf und Fremdbei-mengungen lag bei Redaktionsschluss mit 8,1 Prozent im langjährigen Durchschnitt.

Starker Cercosporabefall führte zu viel dürrem Blatt.

ZUCKER

79AgroZucker – AgroStärke4 I 2012

Die Erträge (gebietsweise) und Zuckerge-halte (generell) liegen aufgrund der Wit-terung, der Unkrautproblematik und des starken Auftretens von Cercospora unter den Ergebnissen des Vorjahres (siehe Tabelle 1).Der Temperaturverlauf entspricht seit Beginn der Einlagerung (22. Okt.) der Jahreszeit und war bis Redaktionsschluss

als günstig zu bezeichnen. Die Ernte-ergebnisse zeigen – dem Niederschlag entsprechend – beim Ertrag ein extrem starkes West-Ost-Gefälle von > 80 Ton-nen bis unter 40 Tonnen pro Hektar. Je nach Unkrautbesatz und Cercospora- befall ergab sich ein unterdurchschnitt-licher Zuckergehalt von weniger als 17,5 Prozent Polarisation. Die Verarbeitung der

Rüben aus der Ernte 2012 wird bis Mitte Jänner 2013 abgeschlossen sein.

Ulrich Fischer [email protected]

Wilhelm Hauck [email protected]

Tabelle 1

Vergleich der Erntedaten 2011 und 2012 (zum Berichtszeitpunkt)

2011 2012 2011 2012 2011 2012

Ertrag (t/ha) 81,5 77,9 72,4 61,5 73,4 59,8

Zuckergehalt (%) 17,93 16,58 18,79 17,83 18,56 17,34

Enns (OÖ) Tulln Leopoldsdorf

Stark verunkrautete Rüben bei der Ablieferung. of-

ZUCKER

80 AgroZucker – AgroStärke 4 I 2012

Aus der Praxis für die Praxis – Zuckerrüben

Probleme des Jahres 2012 waren teils hausgemacht

Die Zeit um Weihnachten sollte auch für einen Rückblick auf das ver-gangene und einen Ausblick auf das

kommende Jahr genützt werden.Das zu Ende gehende Jahr 2012 war im Mostviertel und weiter westlich von ausreichend bis allzu viel Regen ge-kennzeichnet, in allen anderen Vierteln Niederösterreichs und im Burgenland herrschte zeitweise extreme Trocken-heit. Diese Extreme verursachten dem Rübenbau viele Probleme, die aber im Nachhinein gesehen nicht immer so gravierend hätten ausfallen müssen, wenn die folgenden Punkte beachtet worden wären:

1. Der Hauptanbau dauerte zu lang. Viel Zeit bei besten Anbaubedingun-gen verstrich, weil die Anbauma-schinen noch nicht verfügbar waren. Einerseits sind viele Sämaschinen schon in die Jahre gekommen, an-

dererseits haben Lohnanbauer oft zu volle Auftragsbücher und können in der kurzen Zeit günstiger Bedingun-gen nicht überall rechtzeitig anbauen. Rübenbauern, die mit solchen Pro-blemen konfrontiert waren, sind gut beraten, zu überdenken, ob die Säma-schine gegen eine neue zu tauschen ist oder ob ihr Lohnanbauer über ge-nügend Schlagkraft verfügt.

2. Viele Sämaschinen sind schlecht gewartet (Bild 1)

• Verschleißteile wie Abstreifer, Auswerfer, Säscheiben oder Sä-bänder müssen bei Bedarf ge-tauscht werden. Andernfalls gibt es Fehlstellen oder Doppelbele-gungen, im Extremfall können die Samen auch „zermahlen“ werden.

• Die Säschare müssen spitz sein, um eine saubere Saatrille ziehen zu können (Bild 2). Abgenutzte

Säschare sind entweder aufzu-schweißen oder zu erneuern.

• Die Säscharverstellung muss leichtgängig sein. Oft ist sie – da schon lang nicht mehr betätigt – verrostet.

• Im Winter wird die AGRANA Zucker GmbH gemeinsam mit Reparaturwerkstätten regional Fachtage zum Thema „Wartung der Sämaschinen“ abhalten. Die Rübenbauern sollten dann für die Behebung der angesprochenen Schwachstellen genügend Zeit haben.

• Zu prüfen ist, ob mit der gegebe-nen Einstellung der Sämaschine eine Aussaatdichte von 110.000 Körnern pro Hektar erreicht wird. Anzustreben sind die Dimensio-nen 45 x 19 cm bzw. 50 x 18 cm, um eine optimale Bestandes-dichte von rund 100.000 Pflanzen pro Hektar zu sichern.

Bild 2: Stark abgenutztes Säschar im Vergleich zu einem funktionstüchtigen.Bild 1: Alte ungepflegte Sämaschine.

Nachlese

ZUCKER

81AgroZucker – AgroStärke4 I 2012

3. Wartungsarbeiten auch bei Geräten zur Frühjahrsboden- bearbeitung.

Die Arbeitswerkzeuge dürfen nicht zu stark abgenutzt sein, die Verstelleinrichtungen müs-sen funktionieren, um durch rich- tige Tiefenführung eine optimale Saatbettvorbereitung zu gewährleis-ten: Jeder Tropfen Wasser muss ge-spart werden, um genügend Feuchtig-keit für die Keimung zur Verfügung zu haben.Die Entscheidung, ob „Normal-saat ins reine Saatbett“ bzw. Direkt- oder Mulchsaat ist schon im Herbst gefallen. Ob Direkt- oder doch nur Mulchsaat – im Frühjahr ent-scheiden die Bodenbeschaffenheit (ist der Boden zu wenig aufgefroren, lagert er zu dicht?) und der Zustand der Zwischenfrucht (ist diese zu üp-pig, ist sie nur bedingt abgefroren?). Egal für welche Variante die Ent-scheidung fällt, die erforderlichen Geräte müssen einsatzbereit sein.

4. Frühbestellung von Pflanzen-schutzmitteln Vor der Bestellung ist zu überden-ken, ob 2012 einerseits die Unkraut-, andererseits die Cercosporabekämp-fung ausgereicht hat (Bilder 3 und 4).

5. Eine 3. NAK wird künftig nötig sein

In der Unkrautbekämpfung wurde im vergangenen Jahr häufig auf die 3. NAK verzichtet, nachdem die ers-ten beiden Spritzungen gut gewirkt hatten. Zudem wurden die Mittel mit dem Wirkstoff Metamitron (Gol-tix, Modipur, Beetix ...) aufgrund des hohen Preises (+50 Prozent gegen-über dem Vorjahr) nur reduziert oder gar nicht angewendet. Bei – wegen der extremen Trockenheit – ohne-dies schlechter Wirkung der Boden-herbizide, forcierten die hohen Tem-peraturen im Mai und Juni sowohl die bekannten Spätkeimer (Amarant, Stechapfel) als auch die „neuen“ Unkräuter (Schönmalve, Ambrosia): Auf eine 3. NAK wird man daher in Zukunft nicht verzichten können.

6. Cercospora – Fehlmeinungen richtigstellen

Die Witterung begünstigte heuer auch den Befall durch Cercospora. In den Monaten Juni und Juli waren 25 Infektionstage zu verzeichnen, während im Vorjahr nur neun gezählt worden waren. Um einen „Infektionstag“ handelt es sich, wenn unter den Rübenblättern länger als fünf Stunden Temperatu-ren von 25 °C bei 95 Prozent relativer Luftfeuchtigkeit herrschen. Dies ist besonders nach Gewittern und kur-zen Regenschauern ohne Tempera-turrückgang der Fall.Die propagierte „kurative, heilende Wirkung“ der Cercosporamittel von – je nach Präparat – 50 bis 150 Stun-den (d. h. von 2 bis 6 Tagen) bezieht sich auf den Zeitpunkt der Infektion. Sind die ersten „Cercosporapunkte“ zu sehen, liegt die Infektion etwa 14 Tage zurück (Inkubationszeit), für eine kurative Wirkung ist es dann zu spät.

Bild 3: Verunkrautetes Rübenfeld, wie es 2012 häufig zu sehen war. Bild 4: Rübenfeld mit Cercosporabefall.

ZUCKER

82 AgroZucker – AgroStärke 4 I 2012

7. Der Slogan „Die erste Spritzung muss sitzen“ ist ernst zu

nehmen – auch bei Verwendung cercosporatoleranter Sorten

• Beobachtungen haben gezeigt, dass die Zeit vom Aufruf zur Cercosporabekämpfung bis zur lückenlosen Spritzung durch die Landwirte in der Regel drei Wochen dauert: Ganz wenige Landwirte bekämpfen sofort, 50 Prozent mit drei bis sieben Tagen Verzögerung, der Rest erst, wenn die ersten Landwirte bereits die zweite Bekämpfung durchfüh-ren. So ist die Cercospora nicht in den Griff zu bekommen!

• Die Bekämpfung zu verzögern ist verantwortungslos: Cercospora-sporen werden vom Wind vertra-gen, auf benachbarten Feldern scheint dann jede Spritzung wir-kungslos. Gegenseitige Kontrolle wäre dringend zu empfehlen!

• Die Spritzintervalle müssen ein-gehalten werden. In der ver-gangenen Saison waren die Intervalle zwischen erster und zweiter Spritzung häufig zu lang. Die Bekämpfung der Cercospora ist auch während der Getreide-ernte im Auge zu behalten.

8. Ausdehung auf 50.000 Hektar Rüben im Jahr 2013 Laut letzter Meldung vor Redaktions-schluss ist mit einer Ausweitung der Rübenanbaufläche auf 50.000 Hektar zu rechnen. Daher bitte genügend Anbauflächen für Zuckerrüben reservieren!

Leopold Figl [email protected]

ZUCKER

83AgroZucker – AgroStärke4 I 2012

AGRANA FULL-SERVICE.WIR BRINGEN DIE VINASSEAUF IHRE FELDER.

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SO WERTVOLL IST VINASSE

4 Tonnen Vinasse liefern je Hektar folgende Nährstoffe*:

Stickstoff (N) mind. 80 kg (bis 110 kg), davon 54,6 % jahreswirksam

Phosphor (P2O5) mind. 4 kg (bis 7 kg)Kalium (K2O) mind 160 kg (bis 180 kg)

* Die Angaben unterliegen rohstoffbedingten Schwankungen

AGRANA Zucker GmbHRohstoffabteilung TullnAnsprechpartner: Peter Samhaber, T 0676 8926 11540 [email protected]

WWW.AGRANA.AT

84 AgroZucker – AgroStärke 4 I 2012

Neues Verlade- und Reinigungsgerät für das Abrufgebiet Enns

Die Verlademaus leistet ganze Arbeit

Das Abrufgebiet Enns entstand in den Sechzigerjahren des vorigen Jahrhun-derts, als eine Vielzahl kleiner Über- nahmeplätze geschlossen und die Rüben direkt vom Feld in die damalige Zucker-fabrik Enns transportiert wurden. Es um-fasst in Oberösterreich die Region um Steyr bis Niederneukirchen und reicht in Niederösterreich von Haidershofen bis Wallsee. In den Achtzigerjahren kam es zu weiteren Schließungen von Bahnver- ladestellen im Kremstal und damit zur Ausweitung des Abrufgebietes.

Da in diesem Rübenanbaugebiet die Schaffung eines Rübenplatzes kaum zu realisieren war, behielt man das

System der Feldabfrachtung auch nach

der Schließung der Zuckerfabrik Enns bei. Die Rüben wurden mittels Bagger verladen und per Lkw nach Enns transportiert, wo der Umschlag auf die kostengünstigere Bahn erfolgte. Die Entfernungen der Betriebe zum Umschlagplatz liegen zwi-schen 16 und 35 Kilometern.Um die Transportkosten zu senken, er- folgte ab 2009 ein Teil der Verladung mit einem Verlade- und Reinigungsgerät eines Lohnunternehmers. Die Erfahrungen mit dieser sogenannten „Verlademaus“ wa-ren sehr zufriedenstellend. So kam es nach vielen Gesprächen mit allen Betei-ligten heuer zur Entscheidung der Rüben-bauern, ein neues Gerät anzuschaffen und die Organisation weitestgehend in bäuer-liche Hand zu legen.

Um das Rübenreinigungsgerät rentabel zu betreiben, ist eine Rübenmenge von mindestens 100.000 Tonnen je Kampagne erforderlich. Da im angrenzenden Sta-tionsbereich Sierning (OÖ) die Lager- kapazität auf dem Sierninger Rübenplatz ohnehin bei Weitem zu gering ist, konnte das Abrufgebiet zusätzliche Rübenmen-gen gewinnen: Heuer sind daher an die 115.000 Tonnen Schmutzrüben zur Abrei-nigung und Verladung zu erwarten.Nach genauen Angebotsvergleichen fiel die Entscheidung schließlich auf das Gerät Terra Felis 2 der Firma Holmer aus Bayern. Das Verladegerät wurde von der Maschi-nenring KG St.Marien angeschafft, die OÖ Rübenbauerngenossenschaft wurde als atypisch stiller Gesellschafter installiert.

Nachlese

ZUCKER

85AgroZucker – AgroStärke4 I 2012

Die Organisation der Abfuhrreihenfolge und der Feldlager besorgt die OÖ Rüben-bauerngenossenschaft, die Bereitstellung und Einteilung der Lkw-Züge und die Men-genplanung wickelt die AGRANA-Roh-stoffabteilung Enns ab.Das Gerät ist seit 4. September im Einsatz und funktioniert bestens. Die geplante Tagesleistung von 1.600 Tonnen ist in der normalen Übernahmezeit ohne Weiteres zu erreichen. Der Abreinigungseffekt hängt vom Erdanhang ab, liegt aber auf jeden Fall bei 3 bis 6 Prozent und führt so zu einer Einsparung von knapp 5.000 bis 6.000 Ton-nen Erdtransport samt Entsorgungskos-ten. Durch die zusätzliche Erdabreinigung beim Abtransport ist eine schonende Ernte möglich, wodurch sich die Verluste auf den Feldmieten minimieren lassen.Das System der Feldabfrachtung ist eine gute Ergänzung zu den Rübenlagerplätzen mit doch sehr knapper Lagerkapazität in Oberösterreich und die Erdabreinigung bildet einen wichtigen Beitrag zur Kosten-reduktion beim Rübentransport.

Herbert Gutauer [email protected]

ZUCKER

86 AgroZucker – AgroStärke 4 I 2012

Bio-Rohstoffe 2012

Witterung sorgte für starke Ertragsunterschiede

Bio-Rüben

Von den insgesamt 1.029 Hektar kontra-hierten Bio-Rübenflächen wurden An-fang April 918 Hektar bestellt. Dank der optimalen Witterung beim Anbau stand einem raschen Auflaufen der Bio-Rüben nichts im Wege. Bei Beständen mit durch-schnittlich 80.000 Pflanzen pro Hektar waren zunächst gute Rübenerträge zu erwarten.Wegen Frost, Bodenverkrustungen und starker Verunkrautung mussten 58 Hek-tar Anbaufläche umgebrochen werden, davon wurden 24 Hektar wieder mit Bio-Rüben bestellt, sodass schließlich 860 Hektar Gesamtfläche zur Ernte kamen. Hauptverantwortlich für die stark von- einander abweichenden, zwischen 20 und 65 Tonnen pro Hektar liegenden Erträge war die unterschiedliche Niederschlags-verteilung. Insgesamt wurden zwischen 3. und 18. Oktober auf 21 Rüben- lagerplätzen – inklusive Übernahme im AGRANA-Werk Hrusovany – 37.000 Ton-nen Bio-Zuckerrüben zu 5.700 Tonnen Bio-Zucker verarbeitet. Der Zuckergehalt der Rübenproben lag mit 17,06 Prozent Pola-risation nur um wenige Zehntel unter dem Zuckergehalt der konventionell angebauten Rüben.Zusammenfassend ist festzustellen, dass trotz schwieriger Witterungsverhältnisse im zu Ende gehenden Jahr 2012 die Bio-Rübenproduktion erfolgreich abgeschlos-sen werden konnte. Die nächste Aufgabe wird es sein, den Bio-Zucker auch erfolg-reich zu vermarkten.

Bio-Kartoffeln

Die Kontraktmenge für Bio-Stärkein- dustriekartoffeln betrug rund 10.000 Ton-nen bei einer Anbaufläche von etwa 450 Hektar. Trotz teilweise ungünstiger Wit-terung wurden Hektarerträge im guten Durchschnitt von 20 bis 25 Tonnen erzielt. Im Vergleich zu den konventionell ange-bauten Stärkekartoffeln fiel das Ergebnis bei den Bio-Kartoffeln durchwegs zufrie-denstellend aus, sodass sich eine Lieferer-füllung von über 100 Prozent abzeichnete. Die Übernahme der Bio-Stärkekartoffeln erfolgt aufgrund der hohen Menge an fünf verschiedenen Lieferterminen bis in den Dezember hinein.Auch bei Bio-Speiseindustriekartoffeln (Sorte Hermes) für die Flocken- und Püreeproduktion waren gute Erträge zu verzeichnen, sodass die kontrahierte Menge von 6.500 Tonnen auch angeliefert werden konnte.

Bio-Mais

Im Rahmen der AGRANA-Kontrakt- produktion wurden 2012 im Inland rund 2.000 Hektar und im Ausland etwa 400 Hektar mit Bio-Gelbmais bestellt. Für den Anbau von Bio-Wachsmais wurden etwa 500 Hektar im Inland und 200 Hektar im Ausland kontrahiert.Die Hauptanbaugebiete für Bio-Mais und Bio-Wachsmais liegen in Oberösterreich und im östlichen Weinviertel. Während in Oberösterreich günstige Witterung vorherrschte, fielen die Erträge im Wein- viertel aufgrund der Trockenheit unter-durchschnittlich aus. Insgesamt blieben sie mit durchschnittlich rund 6 Tonnen pro Hektar bei 14 Prozent Feuchtigkeit unter den guten Ergebnissen des Vorjahres.

Gottfried Klinghofer [email protected]

Werner Zuser [email protected]

Nachlese

ZUCKER & STÄRKE

Süße Verführung – wohin das Auge reicht!Lebkuchen bereits Ende August im Geschäft, Nikoläuse und Krampusse schon ab Anfang November griffbereit im Supermarkt – allmählich wird es Zeit sich Gedanken zu machen, welche süßen Verführungen heuer zu Weihnachten auf den Tisch kommen sollen, hier eine Anregung:

Maroni- palatschinke12 Stück

Zubereitung:30 Minuten

Zutaten für den Teig:400 ml Milch200 g Mehl1 TL Wiener Bio Kristallzucker1 Prise Salz4 Eier5 EL Öl zum Backen

Zutaten für die Füllung:200 g Maronipüree3 EL Wiener Bio Kristallzucker2 EL Rum50 g ganze, eingelegte Maroni

Zum Garnieren:200 g Schlagobersganze, eingelegte Maroni nach Bedarf Minzeblätter

Wiener Staubzuckermühle zum Bestreuen

himmlische strudel Maronipalatschinke und Schokostrudel – viele Rezepte für süße Köstlichkeiten finden Sie im Buch „Himmlische Strudel“ – einer weitere Kooperation von Welt der Frau und Wiener Zucker. Zu bestellen zum Preis von € 14,90 unter Tel. 01-713 48 38 oder www.wiener-zucker.at

Zubereitung:Milch mit Mehl, Bio Kristallzucker und Salz verquirlen, Eier nach und nach daruntermischen. 15 Minuten rasten lassen. Im erhitzten Öl dünne Palatschinken herausbacken und im vorgeheizten Backrohr bei 50° C warm halten.

Maronipüree mit Bio Kristallzucker und Rum vermengen. Ganze Maroni grob zerteilen und mit dem Püree vermischen.Palatschinken mit der Maronimasse bestreichen, einrollen und mit Staubzucker bestreuen.

Mit geschlagenem Schlagobers, ganzen Maroni und Minzeblättern garnieren.

Agrozucker 4-12.indd 1 14.11.2012 12:06:52 Uhr

88 AgroZucker – AgroStärke 4 I 2012

Stärkeindustriekartoffeln – Vegetations- und Ernteverlauf 2012

Wetterlaunen schmälerten Erntemenge

Frost im Frühjahr, zu trockene Witterung vor allem im Wein- viertel, Sommertrockenheit und Hitze im August sowie regio-nale Hagelunwetter hinterließen in vielen Kartoffelbeständen deutliche Spuren. Schon sehr bald ließen sich daher unterdurch-schnittliche Erträge erahnen.

Die Frühsorten nahmen vor allem im Weinviertel Schaden. Der westliche Teil des Einzugsgebietes (Oberösterreich und Waldviertel) war niederschlagsmäßig begünstigt, weshalb

sich hier eine annähernd normale Ernte abzeichnete.Zu Beginn der Kartoffelernte zeigten sich die Auswirkungen der Witterung in teils überraschendem Ausmaß: Die Hektarerträge fielen deutlich schlechter als im Vorjahr aus, der Knollenansatz im Osten (Flachland) blieb bei den Frühsorten oft schwach. Mancherorts zeigten sich Probleme mit Krautfäule und vor allem gegen Ende August stellte sich hoher Alternariadruck ein.

Die AGRANA-Stärkefabrik Gmünd startete am 20. August mit der Stärkekartoffelübernahme. Die für die Frühlieferung geplan-ten und angemeldeten Mengen wurden deutlich unterschritten, weil die Kartoffelbestände in weiten Teilen des Einzugsgebie-tes unter der anhaltenden Trockenheit gelitten hatten. In man-chen Gebieten, vor allem in Oberösterreich, kam vereinzelt die Welkekrankheit und damit verbunden eine plötzliche Abreife hinzu. Aufgrund der Trockenheit waren die Rodebedingungen zu Kampagnebeginn entsprechend problematisch.

Am 22. August – und damit einige Tage früher als im Vorjahr – ging die Stärkefabrik in Betrieb. Nach kurzer Leistungsminderung durch geringe Anlieferungen Ende August konnte die Verarbei-tung dann ohne Unterbrechung fortgeführt werden.

Ab 10. September kam die Kartoffelernte mit deutlich steigenden Anlieferungsmengen in Schwung. Der September und Oktober brachten schönes Herbstwetter, sodass die Ernte zügig einge-bracht werden konnte und bis auf wenige Hektar Ende Oktober abgeschlossen war. Wegen der schnellen Ernte herrschte vor allem im September starker Lieferdruck. Bis Redaktionsschluss waren rund 120.000 Tonnen Kartoffeln mit einem durchschnitt-lichen Stärkegehalt von 18,7 Prozent in Gmünd eingelangt.Für den konventionellen Stärkekartoffelbereich kann aufgrund des Witterungsverlaufs mit einer Liefererfüllung von rund 85 Prozent der Kontraktmenge gerechnet werden. Damit wird die Verarbeitungsmenge bei rund 210.000 Tonnen und daher etwas unter dem Vorjahr liegen. Zu rechnen ist mit einer Kampagne-dauer bis Ende Dezember. Im Bio-Bereich wird trotz des widrigen Vegetationsverlaufes eine Erntemenge von rund 11.000 Tonnen und damit eine Liefererfül-lung von etwas mehr als 100 Prozent erwartet.

Bernhard Schreiber [email protected]

Schönes Herbstwetter erlaubte eine zügige Ernte. usdant

Im September herrschte In der AGRANA-Stärkefabrik Gmünd starker Lieferdruck. sunt fugitest la cuptis sandebis

Nachlese

STÄRKE

89AgroZucker – AgroStärke4 I 2012

Nassmaiskampagnen 2012

Frühstart in Aschach und Pischelsdorf

Die diesjährige Nassmaiskampagne in der AGRANA-Maisstärkefabrik Aschach zeichnete sich durch geringere Kornfeuchtigkeit im Vergleich zum Vorjahr und einen

äußerst frühen Reifezeitpunkt aus. Sowohl in Aschach als auch Pischelsdorf gab es einen frühen Kampagnestart.Die günstige Witterung während der Sommermonate und das frühreife Sortenmaterial ermöglichten den Start der Kampagne In Aschach am 28. August – so früh wie noch nie. Die Korn-feuchtigkeitswerte lagen im Kampagneverlauf bei rund 25 Pro-zent, teilweise auch deutlich darunter. Generell zeichneten sich bei allen Maissorten eher niedrigere Kornfeuchtigkeiten ab. In der Bioethanolanlage Pischelsdorf begann die Verarbeitung von erntefrischem Nassmais ebenfalls schon am 28. August. Wie aus der Tabelle hervorgeht, liegt die Nassmais-Verarbeitungsmenge 2012 deutlich über jener des Vorjahres. Zu Redaktionsschluss deutete die Entwicklung der Ernten auf eine Verarbeitungs-

menge von insgesamt 200.000 Tonnen Nassmais in beiden Werken – Aschach und Pischelsdorf – bis Ende November hin.

Franz Niedermann [email protected]

Nassmaiskampagnen 2012

Die Tabelle zeigt einen Vergleich der Nassmaiskampagnen 2012 und 2011 (Stand 1. November)

Nassmais Aschach 73.700 27,8 66.600 28,26

Nassmais Pischelsdorf 91.800 24,4 60.000 24,12

Nass-Spezialmais Aschach* 9.800 27 7.200 28,97

Gesamt 175.300 133.800

2012 2011

Feuchtigkeit Prozent

Menge Tonnen

Feuchtigkeit Prozent

Menge Tonnen

*) Garantiert gentechnikfreier Wachsmais; garantiert gentechnikfreier Gelbmais; Bio-Mais; Bio-Wachsmais

Nachlese

BETAEXPO 2011STÄRKESTÄRKESTÄRKE

90 AgroZucker – AgroStärke 4 I 2012

Tage der offenen Türen – Sechs erfolgreiche Events in fünf Monaten

Hereinspaziert bei AGRANA

Zwischen Juni und Oktober 2012 öffnete AGRANA die Türen der österreichischen Zucker- und Stärkefabriken und des Bio-ethanolwerks Pischelsdorf für Besucher: Die Gäste „kamen – sahen – und waren begeistert“.

Die Maisstärkefabrik Aschach ver-anstaltete am 3. Juni für alle um-liegenden Gemeinden einen Tag der

offenen Tür und wurde von rund 1.000 Besuchern regelrecht „gestürmt“. In Kooperation mit der Industriellen-

vereinigung Niederösterreich luden im Rahmen der Industrietage die Werke Tulln, Leopoldsdorf, Gmünd und Pischels-dorf zur Besichtigung ein. Die Besucher bekamen dort reichlich Gelegenheit, nähere Bekanntschaft mit den Details der Zucker-, Stärke- und Ethanolgewinnung zu machen. Speziell der Tag der offenen Tür in der Zuckerfabrik Tulln erfreute sich großer Beliebtheit, wurde er doch gemeinsam mit dem Herbstschautag der BETAEXPO abgehalten, den rund 8.500 Besucher nützten, um sich zu informieren.

Mit dem Oktoberfest in Aschach, das Rohstofflieferanten und Futtermittel- kunden ins Werk und auf das angrenzen-de Schaufeld führte und schließlich im traditionellen Bieranstich mit Schuhplatt-lern und Festzeltmusik gipfelte, beendete AGRANA die erfolgreiche Informations-kampagne 2012.

Tatjana Figl-Wolfsberger [email protected]

Werk TULLN

Werk ASCHACH

Nachlese

91AgroZucker – AgroStärke4 I 2012

Werk GMÜND

Werk ASCHACH

Werk PISCHELSDORF

Werk ASCHACH

92 AgroZucker – AgroStärke 4 I 2012

Tage der offenen Türen in Zahlen• 6.000 Besucher (exkl. BETAEXPO-Besucher)• 200 hochmotivierte Mitarbeiter in roten, die Unternehmensidentität unterstreichenden AGRANA-Gilets• 2.700 m² Zeltfläche• 31 Info-Pagoden• 70 neue Info-Roll Ups• 4.400 Paar Würstel• 1.600 Grillhendln• 2.000 Portionen Gulasch• 7.500 Portionen Kuchen

Werk ASCHACH

Werk PISCHELSDORF

Werk LEOPOLDSDORF

93AgroZucker – AgroStärke4 I 2012

Informatives Fest – festliche Information

Oktoberfest in der Maisstärkefabrik Aschach

Rund 1.000 Besucher folgten am 26. Oktober der Einladung der AGRANA Maisstärkefabrik Aschach zu einem Oktober-fest und nutzten die Infopoints und die Gelegenheit zu

Werksführungen, um sich näher über AGRANA zu informieren. Neben den Attraktionen auf dem Werksgelände fand im Nah-bereich der Fabrik auf einer Fläche von zehn Hektar ein Feld-tag statt. Hauptthemen waren hier naturgemäß die AGRANA-Kulturen, vor allem Wachsmais, sowie Maschinenvorführungen zum Thema Ernte, Bodenbearbeitung und Herbstaussaat. Die präsentierten Maschinen fanden bei den Besuchern reges Interesse.Im Festzelt stand nach den Eröffnungsansprachen von Ober-österreichs Landwirtschaftskammerpräsident Franz Reisecker, AGRANA-Vorstand Fritz Gattermayer, Marketingleiterin Tatjana Figl-Wolfsberger und Rohstoffleiter Christian Königseder der traditionelle Bieranstich auf dem Programm. Präsident Reisecker und AGRANA Stärke-Geschäftsführer Horst Hartl zapften das Fass gekonnt an. Bei Weißwurst und Grillhuhn sowie musikali-scher Umrahmung verbrachten die Gäste – großteils Lieferanten und Partner der Stärkefabrik – unterhaltsame bayerisch ange-hauchte Stunden.

Franz Niedermann [email protected]

Schönes Herbstwetter erlaubte eine zügige Ernte.

Nachlese

BETAEXPO 2011STÄRKESTÄRKESTÄRKE

94 AgroZucker – AgroStärke 4 I 2012

95AgroZucker – AgroStärke4 I 2012

Vorschau auf AGROZUCKER/AGROSTÄRKE 01/2013

• ZUCKER: - Kampagneergebnisse 2012 - Projekt „Mont Blanc“ – Beratungsschwerpunkte 2013 • STÄRKE: - Kontrahierung Stärkekartoffeln

- Mais- und Spezialmaisanbau 2013

• BIOETHANOL: - Bekämpfung von Unkräutern und Ungräsern im Getreide - Krankheiten im Ethanolgetreide gezielt bekämpfen - Düngung bei Weizen und Triticale

Erscheinungstermin Ende Febuar 2013

IMPRESSUM

Medieninhaber (Verleger) und Herausgeber: Verein AGROZUCKER Donau-City-Straße 9, 1220 Wien

Inseratenannahme: Verein AGROZUCKERDonau-City-Straße 9, 1220 Wien Postadresse: Verein AGROZUCKERMarienheimgasse 4, 2460 Bruck/LeithaTel.: 0 676/892 61-29 30 Fax: 0 2162/664 04 E-Mail: [email protected]

Grafik und Design: WIR3 KommunikationsDesign, www.wirhochdrei.comNachdruck nur mit Quellenangabe gestattet.

Preis:Für Kontrahenten: 1,– Euro je Exemplar. Für andere Bezieher: 2,– Euro.

Hersteller: Wograndl Druck Druckweg 1, 7210 MattersburgAufgabepostamt: Postamt 1000 Wien

Offenlegung nach § 25 Mediengesetz:Medieninhaber (Verleger) ist der Verein AGROZUCKER zu 100 Pro-zent. Dem Verein gehören an: AGRANA Zucker GmbH und AGRANA Stärke GmbH sowie der Rübenbauernbund für Niederösterreich und Wien, der Burgenländische Rübenbauernbund, die Oberöster-reichische und die Steirische Rübenbauerngenossenschaft sowie die Vereinigung Österreichischer Stärkekartoffelproduzenten.Die grundlegende Richtung von AGROZUCKER/AGROSTÄRKE: Information und Beratung der Rohstoffkontrahenten der AGRANA Zucker GmbH und der AGRANA Stärke GmbH.

96 AgroZucker – AgroStärke 4 I 2012

Förderpreis der Österreichischen Hagelversicherung für wissenschaftliche Arbeiten an der BOKU Wien

Landwirtschaft zahlt die Zeche für den Klimawandel

Die Österreichische Hagelver-sicherung hat erstmals einen Förder-preis für besondere wissenschaft-

liche Arbeiten mit hohem Praxisbezug zur Landwirtschaft verliehen. Dr. Kurt Weinberger, Generaldirektor der Öster-reichischen Hagelversicherung, über-reichte gemeinsam mit Rektor Univ.-Prof. Dr. Martin Gerzabek Mitte November im Rahmen einer akademischen Feier an der Universität für Bodenkultur (BOKU) in Wien den Förderpreis in Höhe von ins-gesamt 3.000 Euro an Mag.a Dr.in Franziska Strauss und DDipl.-Ing. Thomas Schön. „Innerhalb der Volkswirtschaft ist der Agrarsektor am stärksten mit den Aus-wirkungen des Klimawandels konfron-tiert. Schon längst bedeuten zunehmende Wetterextreme als Folge der Erderwär-mung ein höheres Produktionsrisiko in

der Landwirtschaft, sie gilt als Klima-opfer Nummer eins. Daher unterstützt die Österreichische Hagelversicherung als Naturkatastrophenversicherer in der Landwirtschaft gezielt junge Wissen-schaftlerinnen und Wissenschaftler samt deren Forschungen zum Thema Verbes-serung der landwirtschaftlichen Einkom-menssicherheit“, erklärte Weinberger. DDipl.-Ing. Thomas Schön, praktizieren-der Landwirt aus Schweiggers in Nieder-österreich, erhielt den Förderpreis der Österreichischen Hagelversicherung für die in seiner Masterarbeit durchgeführten Risikoanalysen in der Kartoffelproduktion. Grundlage für die Bewertung der Produk-tionsrisiken und die Errechnung der jewei-ligen Deckungsbeiträge bei der Kartoffel-produktion bildete ein eigens entwickeltes Berechnungsprogramm. Das Ergebnis der

Arbeit zeigt, dass der Deckungsbeitrag in der biologischen Produktion höher ist als in der konventionellen Produktion, aber deutlich höhere Schwankungen aufweist, womit ein höheres Risiko besteht. Mag.a Dr.in Franziska Strauss aus Wien erhielt die Auszeichnung der Österrei-chischen Hagelversicherung für die im Rahmen ihrer Dissertation entwickel-ten Modelle zu den Auswirkungen des Klimawandels auf den landwirtschaft-lichen Ertrag bei Ackerkulturen. Anhand der Beispielregion Marchfeld zeigte sie auf, dass unter den geänderten klimati-schen Bedingungen z. B. Sommergerste nicht mehr wirtschaftlich kultivierbar ist. Die Preisträgerin ist beruflich bei der Zen-tralanstalt für Meteorologie und Geody-namik in Wien eingestiegen.

Akademische Feierstunde in der Uni für Bodenkultur (BOKU). Im Bild (v.l.): BOKU-Rektor Univ.-Prof. Dr. Martin Gerzabek; Dr. Kurt Weinberger, Generaldirektor der Österreichischen Hagelversicherung; die Preisträger Mag.a Dr.in Franziska Strauss und DDipl.-Ing. Thomas Schön; Dipl.-HLFL Ing. Josef Pleil, Aufsichtsratspräsident der Österreichischen Hagelversicherung und Ehrenbürger der BOKU; Univ.-Prof. Dr. Jochen Kantelhardt sowie Univ.-Prof. Dr. Josef Glößl, Vizerektor der BOKU.

Aktuell

STÄRKE

97AgroZucker – AgroStärke4 I 2012

VÖSK-Generalversammlung

Stärkekartoffelbauern ringen um ihre Position in der Ära der neuen GAP

Am 2. November fand in Mold bei Horn die diesjährige Generalver-sammlung der Vereinigung Öster-

reichischer Stärkekartoffelproduzenten (VÖSK) statt. Der vor kurzem zum Öko-nomierat ernannte Obmann Alfred Sturm begrüßte vor vollem Saal den Präsidenten des Österreichischen Bauernbundes, Abg. z. NR Jakob Auer und den Vorstandsvor-sitzenden der AGRANA Beteiligungs-AG, Generaldirektor Johann Marihart.

In seinem Statement versuchte Marihart die besondere Situation des Kartoffel-stärkemarktes darzustellen und die Forde-rung für eine auch in Zukunft gekoppelte Zahlung für diesen Sektor zu argumen-tieren. Obmann Sturm pflichtete dieser Argumentation bei, zeigte aber Verständ-nis dafür, dass es für die Stärkekartoffel-bauern allein keine Ausnahme vom gene-rellen Verzicht auf gekoppelte Zahlungen in Österreich geben könne. Sollte im Zuge der Diskussion zur Umsetzung der Gemeinsamen Agrarpolitik in Österreich allerdings vom Bauernbund-Modell abge-gangen werden und die Möglichkeit ge-koppelter Zahlungen auch in Österreich in Anspruch genommen werden, müsste der Stärkekartoffelbau jedenfalls einbezogen werden, forderte der VÖSK-Obmann.Sturm und Marihart gaben im Zuge der Veranstaltung gemeinsam bekannt, dass man sich auch für die laufende Ernte früh-zeitig auf die Auszahlung der Variablen Nachzahlung in voller Höhe verständigt hat (siehe Seite 8). Dies, obwohl der Stärkemarkt angesichts der Wirtschafts-krise und hoher Rohstoffkosten keine ein-fachen Zeiten erlebe.

Obmann Sturm berichtete in seinem Refe-rat über die umfangreichen Aktivitäten im abgelaufenen Jahr. Vor allem Diskussio-nen und Verhandlungen zur Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) 2014 – 2020 erforder-ten sowohl im Inland als auch auf euro-päischer Ebene zahlreiche und schwierige Gespräche. In sämtlichen europäischen Ländern sei man der Meinung, dass die Umsetzung, in welcher Form auch immer, massive Herausforderungen für die Fabri-ken aber auch für die Landwirte bringen werde.

In den nächsten Jahren müsse es daher in Österreich gelingen, den bereits ein-geschlagenen Weg fortzuführen, durch innovative und qualitativ hochwertige Veredelungsprodukte die Wertschöpfung für Kartoffelstärke zu erhöhen und somit Erzeugerpreise zu ermöglichen, die auch den Stärkekartoffelproduzenten wettbe-werbsfähige Deckungsbeiträge erlauben. Die Entwicklung in den letzten Jahren und die gemeinsam von AGRANA und VÖSK gefundenen Vertragsmodelle lassen Obmann Sturm aber optimistisch in die Zukunft schauen.

Auch Präsident Jakob Auer befasste sich mit der Diskussion zur Gemeinsamen Agrarpolitik und argumentierte den Be-schluss des Österreichischen Bauernbun-des zur Umsetzung der GAP 2014 – 2020. Ihm sei bewusst, dass der Stärkekartof-felsektor sehr gute und nachvollziehbare Argumente für gekoppelte Zahlungen habe. Im Sinne der Verwaltungsverein-fachung, aber auch im Sinne eines aus-gewogenen Modells für alle Regionen

Österreichs bekenne er sich aber zur getroffenen Entscheidung des Bauern-bundes.

Den Hauptteil seines Referates widmete Auer der Vereinbarung über eine Einheits-werthauptfeststellung sowie der Neu-festsetzung der Pauschalierungsgrenzen. Angesichts der schwierigen Ausgangs-position und der teilweise populistischen Forderungen aus SPÖ und Arbeiter- kammer müsse man mit dem erzielten Ergebnis zufrieden sein. Ohne eine neue Regelung müssten alle landwirtschaft-lichen Betriebe eine Buchhaltung führen und der Einheitswert würde zur Berech-nung zahlreicher Steuern und Abgaben durch den Verkehrswert ersetzt werden. Das hätte für die landwirtschaftliche Struktur in Österreich dramatische Aus-wirkungen gebracht. Auer streifte auch andere Rechtsmaterien, vor allem aus dem Bereich des Betriebsmittelrechts, und gab Einblick in die schwierige und oft sehr mühsame politische Arbeit im Inter-esse der österreichischen Bauern.

Ferdinand Lembacher [email protected]

Aktuell

BETAEXPO 2011STÄRKESTÄRKESTÄRKE

98 AgroZucker – AgroStärke 4 I 2012

99AgroZucker – AgroStärke4 I 2012

BETAEXPO im September 2012

Viel Information und ein Lächeln für den guten ZweckDen rund 8.500 Besuchern boten die BETAEXPO und der „Tag der offenen Tür“ am 23. September auf dem Gelände der AGRANA-Zuckerfabrik Tulln und im Werk selbst ein inte-ressantes und informatives Programm.

Im Anschluss an die Feldmesse mit Segnung der Erntegaben wurde bei der Eröffnung durch AGRANA-Vorstand Fritz Gattermayer, Rübenbauern-Präsident Ernst Karpfinger und

den Obmann der Vereinigung Österreichischer Stärkekartoffel-produzenten (VÖSK), Alfred Sturm, deutlich hervorgehoben, wie wichtig eine langfristige Partnerschaft zwischen Industrie und Produzenten ist, um wettbewerbsfähig zu sein. Die Geschäftsführerin der Industriellenvereinigung Niederöster-reich, Michaela Roither, verwies auf den beträchtlichen Anteil des Bundeslandes an Österreichs Wirtschaftsleistung.„Mit einem Lächeln für einen guten Zweck laufen“, lautete das Motto des ersten BETAEXPO Charity Run. Rund 80 glück-liche Läufer und Walker legten mit insgesamt 546 Kilometern und 455 Runden den Grundstein für den Spendenscheck an die CliniClowns, der im Rahmen der BETAEXPO und des „Tages der offenen Tür“ im AGRANA-Werk Tulln übergeben wurde. Mit einer Spendensumme von 5.000 Euro kann die oft heilsame Aufheiterung der Patienten im Landesklinikums St. Pölten durch die CliniClowns künftig finanziert werden.Neben dem Schaufeld mit den AGRANA-Kulturen bekamen die Besucher zahlreiche interessante Maschinen- und Tech-nikvorführungen sowie ein unterhaltsames Rahmenpro-gramm zu sehen: Schuhplattler, Livemusik, der Kinderlieder-macher Bernhard Fibich, ein Maislabyrinth, ein Mikrotheater, Werksführungen durch die Zuckerfabrik und vieles mehr sorg-ten für eine informative und gleichermnaßen unterhaltsame BETAEXPO.

Babara Weißeisen [email protected]

BETAEXPO 2012

100 AgroZucker – AgroStärke 4 I 2012

Impressionen vom BETAEXPO-Familientag am 23. September 2012

101AgroZucker – AgroStärke4 I 2012

Impressionen vom BETAEXPO-Familientag am 23. September 2012

102 AgroZucker – AgroStärke 4 I 2012

Zutaten für 6 Portionen :2 Eier2 Eidotter70 g Wiener Backzucker100 g Bitterkuvertüre, fein gehackt 1 kleiner Chili , halbiert, entkernt, fein gehackt100 g Butter, klein geschnitten80 g Mehl , glattWiener Streuzucker zum Bestreuen

Zubereitung :Eier, Dotter und Backzucker schaumig schlagen. Kuvertüre in einer Schüssel langsam schmelzen, Butter und Chili zugeben undbei geringer Hitze au ösen. Alles unter die Eimasse rühren und gut vermischen. Mehl unterheben , die Masse in gebutterte und bemehlte Formen füllen und über Nacht tiefkühlen. Backrohr auf 180 C vorheizen. Pudding noch tiefgekühlt ca. 8-10 Minuten auf mittlerer Schiene backen, vorsichtig stürzen, mit Streuzucker bestreuen und mit Schlagobers oder Vanilleeis servieren.

Aller köstlichen Dinge sind drei.

Halb üssiger Schokoladen-pudding mit Chili

Mehr Rezepte unter wiener-zucker.at oder aufD

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Wiener Zucker hat für

alles die passenden Zutaten:

♦ Backzucker für den Teig.

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♦ Streuzucker zum Bestreuen.

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103AgroZucker – AgroStärke4 I 2012

BETAEXPO-Fotowettbewerb 2012: „Kartoffel im Focus“

Optische Annäherung an die Rolle der vielseitigen KnolleDie Kartoffel: Die Vielfalt ihrer Anwend-barkeit als unverzichtbares Nahrungs-mittel, als Stärkelieferant für die Lebens-mittel- und technische Industrie kann gehörig inspirieren. Und selbst in Hobby und Kunsthandwerk – Stichwort Kartof-feldruck – vermag die vielseitige Knolle eine Rolle zu spielen. Grund genug, für die BETAEXPO-Veran-

stalter, nach dem Fotowettbewerb 2011 „Getreide im Focus“ heuer den Fotowett-bewerb „Kartoffel im Focus“ folgen zu lassen. 72 Hobbyfotografen und -foto-grafinnen ließen sich vom Thema inspirieren und näherten sich Kartoffel und Kartoffel-pflanze mit vorgehaltenem Objektiv aus den verschiedensten Blickwinkeln und Betrach-tungsweisen.

Die Jury hatte aus 269 Fotos auszu- wählen, wobei die Vielfalt der Einsendun-gen hohe Anforderungen an die Konsens-bereitschaft der kritisch beurteilenden Betrachter stellte. Die Preisträger und deren Fotos werden auf den folgenden Seiten vorgestellt.

Zu gewinnen gab es folgende Preise:

1. PREIS: MACBOOK PRO gesponsert von AGRANA Stärke GmbH

2. PREIS: iPAD 64 gesponsert von Niederösterreichische Saatbaugenossenschaft reg. Gen.m.b.H.

3. PREIS: CANON POWERSHOT gesponsert von: KWIZDA Agro AGRANA-MITARBEITERPREIS: iPAD 64 GB gesponsert von: Bavaria Schiffahrts- und Speditions-Aktiengesellschaft

Als Anerkennungspreise:

Weiters wurden 11 handgemachte „AGRANA STÄRKE-Körbe“ mit exklusiven Kartof-felprodukten vom Kartoffelhof Schramm in Großengersdorf, Kartoffelschokolade vom Küchenchef „Zum lustigen Bauern“ in Zeiselmauer, Kartoffelmarmelade vom „Bauer Genuss erleben“ in Rust im Tullnerfeld, Original Kartoffelwürste aus der Steiermark und Nørderd Pure Potato Wodka von „RUR“ Bioprodukte aus dem Waldviertel verlost.

Zutaten für 6 Portionen :2 Eier2 Eidotter70 g Wiener Backzucker100 g Bitterkuvertüre, fein gehackt 1 kleiner Chili , halbiert, entkernt, fein gehackt100 g Butter, klein geschnitten80 g Mehl , glattWiener Streuzucker zum Bestreuen

Zubereitung :Eier, Dotter und Backzucker schaumig schlagen. Kuvertüre in einer Schüssel langsam schmelzen, Butter und Chili zugeben undbei geringer Hitze au ösen. Alles unter die Eimasse rühren und gut vermischen. Mehl unterheben , die Masse in gebutterte und bemehlte Formen füllen und über Nacht tiefkühlen. Backrohr auf 180 C vorheizen. Pudding noch tiefgekühlt ca. 8-10 Minuten auf mittlerer Schiene backen, vorsichtig stürzen, mit Streuzucker bestreuen und mit Schlagobers oder Vanilleeis servieren.

Aller köstlichen Dinge sind drei.

Halb üssiger Schokoladen-pudding mit Chili

Mehr Rezepte unter wiener-zucker.at oder auf

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Wiener Zucker hat für

alles die passenden Zutaten:

♦ Backzucker für den Teig.

♦ Staubzucker für Glasuren.

♦ Streuzucker zum Bestreuen.

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FOTOWETTBEWERB

104 AgroZucker – AgroStärke 4 I 2012

105AgroZucker – AgroStärke4 I 2011

1

1. Preis„Vierkanthof“ – Franz Pillgrab

106 AgroZucker – AgroStärke 4 I 2012

12

7

AGRANA-Mitarbeiterpreis „Kartoffelcontainer“ – Tatjana Figl-Wolfsberger

Anerkennungspreis„Kartoffelernte“ – Franz Wutzl

Anerkennungspreis„Kartoffel im Focus“ – Bernhard Gubier

Anerkennungspreis„Rosa .....“ – Friedrich Urbanek

Anerkennungspreis„Knolle“ – Ferdinand Doppler

2. Preis„Käfer“ – Stephan Schimpf

AGRANA-Mitarbeiterpreis„Kartoffelcontainer“ – Tatjana Figl-Wolfsberger

2

9

107AgroZucker – AgroStärke4 I 2012

4 8

14 6

7 5

AGRANA-Mitarbeiterpreis „Kartoffelcontainer“ – Tatjana Figl-Wolfsberger

Anerkennungspreis„Kartoffelernte“ – Franz Wutzl

Anerkennungspreis„Kartoffel-Aufwuchs“ – Alexandra Vogler

Anerkennungspreis„Kartoffel im Focus“ – Bernhard Gubier

Anerkennungspreis„Sonnenuntergang“ – Marion Grand

AGRANA-Mitarbeiterpreis„Kartoffelcontainer“ – Tatjana Figl-Wolfsberger

Anerkennungspreis„Winter“ –Mathias Gamerith

4

108 AgroZucker – AgroStärke 4 I 2012

DANKEan alle Teilnehmerfür die tollen Fotos!

11

Anerkennungspreis„Blüte“ – Edith Wallner

3

1

3. Preis„Geburt“ – Sybille Kreuter

Anerkennungspreis„Lohn der Arbeit“ – Simon Graf

109AgroZucker – AgroStärke4 I 2012

DANKEan alle Teilnehmerfür die tollen Fotos!

11 10

Anerkennungspreis„Blüte“ – Edith Wallner

Anerkennungspreis„Käfer“ – Ursula Lembacher

PUBLIKUMSPREIS„Die Zeit ohne Maschinen“ – Simon Graf

3. Preis„Geburt“ – Sybille Kreuter

Anerkennungspreis„Lohn der Arbeit“ – Simon Graf

110 AgroZucker – AgroStärke 4 I 2012

Alle Pflanzen- und Naturfreunde, Interessierte, Teilnehmer und Freunde der BETAEXPO sind wieder aufgerufen, die schönsten und aussagekräftigsten Zuckerrüben-Bildmotive „vom Saatgut bis zum Erntegut“ zu suchen und festzuhalten. Finden Sie Ihr einzigartiges Zuckerrüben-Bildmotiv aus Landschaft und Natur, von Feldern und Pflanzen, Nützlingen und Schädlingen, von Menschen und Maschinen, von Arbeit, Ernte und Ertrag mit Zuckerrüben.

Senden Sie uns maximal 5 Ihrer besten Bilder und nutzen Sie die Chance, einen der attraktiven Preise zu gewinnen. Die besten Aufnahmen werden im Festzelt auf der BETAEXPO in Tulln am Sonntag, 22. September 2013 in einer Ausstellung präsentiert und mit wertvollen Preisen prämiert.

Die Preise, die Teilnahmebedingungen und die Kontaktdaten erfahren Sie bei Ihrem Besuch auf der BETAEXPO am Donnerstag, 13. Juni 2013 bzw. werden diese ab März 2013 auf www.betaexpo.at bekanntgegeben.

Einsendeschluss für die Fotos auf digitalen Datenträgern oder per E-Mail als hochauflösende JPEG ist der 31. August 2013.

Die am Herbstschautag prämierten Gewinnerfotos werden auf www.betaexpo.at sowie in der Zeitschrift AGROZUCKER/AGROSTÄRKE veröffentlicht.

Einsendungen erbeten bis 31. August 2013 anAGRANA Betaexpo – Josef Reither Straße 21-23 – 3430 Tulln – Email: [email protected]

110

BETAEXPO FOTOWETTBEWERB 2013

„Zuckerrübe im Focus“

FOTOWETTBEWERB

111AgroZucker – AgroStärke4 I 2012

Rübenversicherung NEU mit höheren Entschädigungssummen Die Österreichische Hagelversicherung weitet den Versiche-rungsumfang in der Rübenversicherung aus. Neu ist ab 2013, dass Rübenbauern ihre Versicherungssummen für Hagel so-wie Ertrags- und Zuckerertragsverluste um bis zu 100 Prozent erhöhen können.In der „Universal Zuckerrübe“ sind Schäden an Zuckerrüben durch Hagel, Frost, Verschlämmung, Verwehung und tierische Schädlinge gedeckt. Immer mehr Zuckerrübenproduzenten begegnen dem wachsenden Wetterrisiko durch aktive Risikovor-sorge. Der Anteil der versicherten Zuckerrübenproduzenten ist von 72 Prozent im Jahr 1999 auf über 85 Prozent im Jahr 2012 gestiegen.

„Universal Zuckerrübe“ auf einen Blick

1. Entschädigung für das Risiko Hagel: 2.600 Euro pro Hektar.

2. Entschädigung für Wiederanbau infolge von Frost, Ver-schlämmung, Verwehung und tierischen Schädlingen: 230 Euro pro Hektar.

3. Entschädigung für Ertrags- und Zuckerertragsverluste bei Wiederanbau: siehe Entschädigungstabelle.

Nähere Informationen sind bei der Österreichischen Hagelver- sicherung unter der Telefonnummer 01/403 16 81-40, über E-Mail [email protected] oder unter www.hagel.at erhältlich.

Wiederanbau-datum

Entschädigung in EUR/ha

Wiederanbau-datum

Entschädigung in EUR/ha

15.Apr 49,30 01.Mai 174,00

16.Apr 58,00 02.Mai 179,80

17.Apr 63,80 03.Mai 188,50

18.Apr 72,50 04.Mai 197,20

19.Apr 81,20 05.Mai 203,00

20.Apr 87,00 06.Mai 211,70

21.Apr 95,70 07.Mai 220,40

22.Apr 104,40 08.Mai 229,10

23.Apr 110,20 09.Mai 234,90

24.Apr 118,90 10.Mai 243,60

25.Apr 127,60 11.Mai 252,30

26.Apr 133,40 12.Mai 258,10

27.Apr 142,10 13.Mai 266,80

28.Apr 150,80 14.Mai 275,50

29.Apr 156,60 15.Mai 281,30

30.Apr 165,30 16.Mai 290,00

Entschädigungstabelle für Ertrags- und Zuckerertragsverluste bei Wiederanbau

AktuellBETAEXPO FOTOWETTBEWERB 2013

„Zuckerrübe im Focus“

ZUCKER

112 AgroZucker – AgroStärke 4 I 2012

Bereich

ZUCKER

AGRANA Zucker GmbH

Einzugsgebiete:

ENNS4470 Enns, Kristein 2 07223/821 61-11620 07223/821 61-116152 [email protected]

LEOPOLDSDORF2285 Leopoldsdorf im Marchfeld Bahnstraße 104 02216/2341-15311 02216/2341-152972 [email protected]

TULLN3430 TullnJosef-Reither-Straße 21-23 02272/602-11311 02272/602-112842 [email protected]

Zuckerforschung Tulln GmbH 3430 Tulln Josef-Reither-Straße 21-23 02272/602-11403 02272/602-114202 [email protected]

Österreichische Rübensamenzucht GmbH 3430 Tulln, Josef-Reither-Straße 21-23 02272/602-11590 02272/602-11596 2 [email protected]

Rübenbauernverbände

Rübenbauernbund für NÖ und Wien1080 Wien, Lerchengasse 3-5 01/406 54 75-0 01/406 54 75-402 [email protected]

Burgenländischer Rübenbauernbund7000 Eisenstadt, Esterhazystraße 15 02682/702-640 02682/702-6492 [email protected]

OÖ Rübenbauerngenossenschaft4021 Linz, Auf der Gugl 3 0732/65 24 48 0732/69 02-14272 [email protected]

Steirische Rübenbauern­genossenschaft8010 Graz, Hamerlinggasse 3 0316/80 50-1288 0316/80 50-15112 [email protected]

ÖZVG – Österreichische Zucker­rübenverwertungsgenossenschaft1080 Wien, Lerchengasse 3-5 01-406 54 75-20 01-406 54 75-402 [email protected]

VÖR – Vereinigung Österreichischer Rübenbauernorganisationen1080 Wien, Lerchengasse 3-5 01-406 54 76-0 01-406 54 76-402 [email protected]

Bereich BIOETHANOL

AGRANA Bioethanol GmbH

ROHSTOFF UND LOGISTIK3435 Pischelsdorf, Industriegelände 02277/90303-13130 02277/90303-131332 [email protected]

Bereich

STÄRKE

AGRANA Stärke GmbH

Rohstoff GMÜND3950 Gmünd, Conrathstraße 7 02852/503-19301 02852/503-193102 [email protected]

Rohstoff ASCHACH4082 Aschach, Raiffeisenweg 2-6 +43-7273-6441-0 +43-7273-6441-180432 [email protected]

Niederösterreichische Saatbau­genossenschaft (NÖS)3841 Meires 25 02842/524 02 02842/524 02-412 [email protected]

Vereinigung Österreichischer Stärkekartoffelproduzenten (VÖSK)3100 St. Pölten, Wiener Straße 64 05 0259 22141 05 0259 95 221412 [email protected]

www.agrana.comwww.agrana.atwww.rohstoff.agrana.atwww.ruebenbauern.atwww.voesk.at

www.zuckerforschung.atwww.betaexpo.atwww.betaexpert.atwww.noes.at

INTERNET:Ö

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