BAD SCHWARTAU / STOCKELSDORF >< Campfür … · J 045 05/59 40 82. Mehr unter DD Lübe¬er...

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Von Sebastian Prey Bad Schwartau/Lübeck – Der Lübe- cker Verein „Medizinische Hilfe für Griechenland“ hat eine große Lieferung nach Kreta geschickt. Drei Paletten, beladen mit Arznei- mitteln gegen Diabetes, Bluthoch- druck, Schmerzen, aber auch Infu- sionen und Halskrausen hat der Verein über Monate gesammelt. Jetzt hat sich eine Vereins-Delega- tion um den Vorsitzenden Dr. Georg Ludwig, der zugleich auch Chef der Ostsee-Klinik Bad Schwartau ist, selbst auf den Weg gemacht, um sich ein Bild von der Situation zu verschaffen. „Die La- ge ist ernster als gedacht“, sagt Ludwig. Mit der rund 10 000 Euro teuren Lieferung des Vereins sei es noch lange nicht getan. „Die medi- zinische Versorgung in Griechen- land ist am Boden. Selbst wenn ein Patient versichert ist, muss er unter Umständen zahlen. Denn die Kran- kenkassen haben selbst kein Geld, um die Ärzte zu bezahlen.“ Das Budget im Gesundheitswe- sen wurde von 13 auf neun Milliar- den heruntergefahren. „Das ist ein unglaublicher Einschnitt. Dort schrumpft das Budget und überall steigen unterdessen die Kosten“, so Ludwig. Die Folgen sind fatal: Die Sozialarztpraxen, in denen Me- diziner kostenlos ihre Hilfe anbie- ten, platzen aus allen Nähten, und dringend benötigte Impfstoffe ste- hen aus Kostengründen nicht zur Verfügung. „Ich muss würfeln, wel- ches Kind geimpft werden darf“, berichtete jetzt Dr. Minas Voulgari- dis, der mittlerweile drei Sozialarzt- praxen an verschiedenen Standor- ten auf der Mittelmeerinsel einge- richtet hat. Er selbst betreut mit eini- gen Kollegen eine Praxis in Cha- nia. In den ersten eineinhalb Jah- ren wurden dort mehr als 1700 Menschen behandelt. Dass Kinder nicht mehr geimpft werden kön- nen, weil der Impfstoff zu teuer ist, sei ganz gefährlich, warnt Ludwig. „Ich bin zwar kein Spezialist, was dieses Thema angeht, aber wenn ei- ne Generation nicht mehr gegen Masern, Mumps, Röteln, Polio, Te- tanus und mehr geimpft wird, kann das zu Epidemien oder auch Pande- mien führen“, so Ludwig, der ge- gensteuern möchte. Allerdings neh- men die Kosten für die Impfstoffe Dimensionen an, die der Verein nicht leisten kann. „Wir müssen Kontakte zu Pharmafirmen herstel- len, die die Impfstoffe in Griechen- land günstiger abgeben, damit wir mit dem Geld, was wir hier sam- meln, dort günstig die Impfstoffe besorgen können“, so Ludwig. Die- se Hilfe könne aber nur funktionie- ren und etwas bewegen, wenn gro- ße Partner mitmachten. Die Hilfe müsse direkt erfolgen. „Wenn wir hier die Impfstoffen besorgen, den Transport und die Kühlkette ge- währleisten sollen, wird es zu teu- er“, so Ludwig, der auch weiterhin Kleinstspenden sammelt. Die ers- ten Kartons mit Medikamenten aus einer Apotheke in Eutin für die nächste Kreta-Lieferung sind be- reits bei Ludwig eingegangen. Ge- sammelt werden Medikamente von Ärzten, Patienten, Apotheken, Sanitätshäusern und anderen Ver- einen. Zusammengetragen wer- den Überschüsse oder Arzneien mit kleinen Fehlern. e Geldspenden nimmt der Verein „Me- dizinische Hilfe für Griechenland Lü- beck“ entgegen unter IBAN: DE 25 2305 0101 0162 9612 21 Impfstoffe fehlen in Griechenland Der Verein „Medizinische Hilfe für Griechenland“ schlägt Alarm. Die Situation ist ernst. Dr. Georg Ludwig: „Die Ärzte müssen auswürfeln, wer geimpft wird.“ Dr. Minas Voulgaridis (2.v.l.) mit der Delegation aus Bad Schwartau und Stockelsdorf, zu der Dr. Georg Lud- wig, Andreas Gurth, Matthias Knorr und Uwe Witaszak gehören. Foto: Privat D ) D ) Die ersten Spenden für die nächste Lieferung sind schon eingegangen.“ Dr. Georg Ludwig, Vorsitzender

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BAD SCHWARTAUFREIZEIT» Schwimmhalle, Lud-wig-Jahn-Straße, geschlossenbis einschließlich Montag, 4.AugustHolstein Therme, Öffnungszeit9.00-22.00 Uhr, am KurparkHaus der Senioren, Eutiner Stra-ße 4 b, 15.00 Uhr, Senio-ren-Singkreis, Interessiertesind willkommenVERKAUF» Möbel, Hausrat undBekleidung, 8.00-13.00 Uhr, Ver-kauf von Möbeln, Hausrat undBekleidung, Gemeinnützige Be-schäftigungsinitiative der Arbei-terwohlfahrt, Rantzauallee 46

BAD SCHWARTAUFREIZEIT» Schwimmhalle, Lud-wig-Jahn-Straße, geschlossenbis einschl. Montag, 4. AugustHolstein Therme, Öffnungszeit9.00-22.00 Uhr, am KurparkSPORT» Schützenhaus, Lud-wig-Jahn-Straße 3: 10-12.30Uhr, Schießtraining für Er-wachsene, 14-16 Uhr, Schieß-training für Jugendliche,Schwartauer Schützengilde

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Von Sebastian Prey

Bad Schwartau/Lübeck – Der Lübe-cker Verein „Medizinische Hilfefür Griechenland“ hat eine großeLieferung nach Kreta geschickt.Drei Paletten, beladen mit Arznei-mitteln gegen Diabetes, Bluthoch-druck, Schmerzen, aber auch Infu-sionen und Halskrausen hat derVerein über Monate gesammelt.Jetzt hat sich eine Vereins-Delega-tion um den Vorsitzenden Dr.Georg Ludwig, der zugleich auchChef der Ostsee-Klinik BadSchwartau ist, selbst auf den Weggemacht, um sich ein Bild von derSituation zu verschaffen. „Die La-ge ist ernster als gedacht“, sagtLudwig. Mit der rund 10 000 Euroteuren Lieferung des Vereins sei esnoch lange nicht getan. „Die medi-zinische Versorgung in Griechen-land ist am Boden. Selbst wenn einPatient versichert ist, muss er unterUmständen zahlen. Denn die Kran-kenkassen haben selbst kein Geld,um die Ärzte zu bezahlen.“

Das Budget im Gesundheitswe-sen wurde von 13 auf neun Milliar-den heruntergefahren. „Das ist einunglaublicher Einschnitt. Dortschrumpft das Budget und überallsteigen unterdessen die Kosten“,so Ludwig. Die Folgen sind fatal:Die Sozialarztpraxen, in denen Me-diziner kostenlos ihre Hilfe anbie-ten, platzen aus allen Nähten, unddringend benötigte Impfstoffe ste-hen aus Kostengründen nicht zurVerfügung. „Ichmuss würfeln, wel-ches Kind geimpft werden darf“,berichtete jetzt Dr. Minas Voulgari-dis,der mittlerweile drei Sozialarzt-praxen an verschiedenen Standor-ten auf der Mittelmeerinsel einge-richtethat. Er selbstbetreut mit eini-gen Kollegen eine Praxis in Cha-nia. In den ersten eineinhalb Jah-ren wurden dort mehr als 1700Menschen behandelt. Dass Kinder

nicht mehr geimpft werden kön-nen, weil der Impfstoff zu teuer ist,sei ganz gefährlich, warnt Ludwig.„Ich bin zwar kein Spezialist, wasdiesesThema angeht,aber wennei-ne Generation nicht mehr gegenMasern, Mumps, Röteln, Polio, Te-tanus und mehr geimpft wird, kanndas zu Epidemien oderauch Pande-mien führen“, so Ludwig, der ge-gensteuern möchte.Allerdings neh-men die Kosten für die ImpfstoffeDimensionen an, die der Vereinnicht leisten kann. „Wir müssenKontakte zu Pharmafirmen herstel-len, die die Impfstoffe in Griechen-land günstiger abgeben, damit wirmit dem Geld, was wir hier sam-meln, dort günstig die Impfstoffebesorgen können“, so Ludwig. Die-se Hilfe könne aber nur funktionie-ren und etwas bewegen, wenn gro-

ße Partner mitmachten. Die Hilfemüsse direkt erfolgen. „Wenn wirhier die Impfstoffen besorgen, denTransport und die Kühlkette ge-währleisten sollen, wird es zu teu-er“, so Ludwig, der auch weiterhinKleinstspenden sammelt. Die ers-ten Kartons mit Medikamenten auseiner Apotheke in Eutin für dienächste Kreta-Lieferung sind be-reits bei Ludwig eingegangen. Ge-sammelt werden Medikamentevon Ärzten, Patienten, Apotheken,Sanitätshäusern und anderen Ver-einen. Zusammengetragen wer-den Überschüsse oder Arzneienmit kleinen Fehlern.

e Geldspenden nimmt der Verein „Me-dizinische Hilfe für Griechenland Lü-beck“ entgegen unter IBAN:DE 25 2305 0101 0162 9612 21

Impfstoffe fehlenin Griechenland

Der Verein „Medizinische Hilfe für Griechenland“ schlägt Alarm. Die Situation ist ernst.Dr. Georg Ludwig: „Die Ärzte müssen auswürfeln, wer geimpft wird.“

Curau – Ferienzeit heißt schulfrei.Aber falls doch mal die Langeweilebei dem einen oder anderen Schul-kind durchkommt, dann gibt es aufdem Golfplatz in Curau ein Mitteldagegen. „Golf4Kids“ lautet dasMottozweier Jugendcamps. Das ei-ne findet in den Sommerferien vom18. bis 21. August statt, das anderein den Herbstferien vom 13. bis 16.Oktober.

Mitmachen können hier nichtnur Kinder, die schon Mitglied sindim Golfclub Curau (GCC), sondernauch Gastkinder ohne golferischeVorkenntnisse.

Bei jedem der Camp-Tage sinddie Teilnehmer ganztägig von 9 bisetwa 16 Uhr beschäftigt. Vormit-tags steht ein jeweils dreistündigesTraining mit dem Pro Oliver Oel-mann oder einem B- oder C-Trai-ner auf dem Programm. Die zwi-schenzeitlichen Pausen zum Früh-stück und zum Mittag mit Verpfle-gung einschließlich Getränkensind in dieser Zeit und auch imPreis mit inbegriffen. Am Nachmit-tag geht es dann je nach Ausbil-dungsstandderKinder, die ein Min-destalter von acht Jahren habensollten, weiter mit Golfrunden aufdem Kurzplatz oder aber dem Spie-len von vorgabenwirksamen Tur-nieren auf dem großen Platz.

Ziel des Golf-Camps für Kinderist es, Spaß an der Bewegung zu ha-ben, unterschiedliche Schlagtech-niken und Golfregeln zu erlernen.Bei Kindern, die bereits Fortschrit-te im Golfen vorzuweisen haben,soll das Ziel sein, die Platzreife, al-so die Spielberechtigung für dengroßen Platz, zu erlangen. Und fürjene Kinder, die die Platzreife be-reit in der Tasche geben, steht alsZielmarke die Verbesserung desHandicaps auf dem Programm.

Die Kosten für die Teilnahme proKind und Camp betragen 40 Eurofür Mitglieder und 60 Euro für Gast-kinder und Gastjugendliche. AlsJugendlicher gilt man im GCC biszum 21. Lebensjahr. Die Anmel-dung erfolgt unter TelefonJ 045 05/59 40 82. Mehr unterwww.golfclub-curau.de DD

Lübe¬er NachrichtenBad SchwartauStockelsdorf

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Stockelsdorf – Es war eine an-spruchsvolle und informativeSoiree im Rahmen der Veran-staltungsreihe „Musik erken-nen – Das moderierte The-menkonzert“. Das „OdisseoQuintett“ nutzte das reizvol-len Ambiente des Stockels-dorfer Herrenhauses für einaußergewöhnliches Konzertunter dem Motto „Odysseusund die Sirenen: Klarinetteund Streicher im Dialog“.Nach einführenden WortenLeva-Marija Eidukonytes be-gann die musikalische Reisedurch die Klangwelten derKlarinettenquintetteCarlMa-ria von Webers und von Jo-hannes Brahms.

Sehr gut gefallen hatte die-ses musikalische Event Gud-run Eisenbarth aus Stockels-

dorf. „Die jungen Musiker ha-ben mich sehr beeindruckt“,so Eisenbarth. Auch der ehe-malige Lübecker Landge-richtspräsident Hans-ErnstBöttcher aus Lübeck zeigtesich von der Darbietung sehrangetan.

Den artistischen Selbstan-sprüchen des reisenden Vir-tuosen folgend, hat Carl Ma-riavon Weber mit seinem Kla-rinettenquintett B-Dur op.34ein weiteres, allerdings kam-mermusikalisch besetztes So-lokonzert kreiert. Dabei istihm bei aller virtuosen Nut-zung des Bläserparts im Ban-ne der romantischen Ästhetikund Gefühlswelt eine einzig-artige Verbindung der Stil-und Ausdrucksmittel ge-glückt: Melodie, Harmonie

und bläserische Ausgegli-chenheitdurchdringeneinan-der in meisterlicher Weise,von den Mitgliedern des„OdisseoQuintetts“hervorra-gend zum Ausdruck ge-bracht.

Die Idee der variierendenVerknüpfung aller Sätze un-tereinander, die sich in denSpätwerken von JohannesBrahms zeigt, liegt auch demKlarinettenquintett h-Mollop.115 zugrunde.Brahms ver-wendete für das Quintett dieA-Klarinette,derenKlangcha-rakter sich gut in den Strei-chersatz einpasst. Die Melo-dien, vom „Odisseo Quintett“faszinierend präsentiert, sindvon idealer Schönheit und dieWirkung der Klänge auf dieZuhörerinnen und die Zuhö-rer von fast überirdischemReiz.

Zilvinas Brazauskas (Klari-nette, Litauen) ist Spitzenstu-dentin in der Klasse SabineMeyers und ein wahrer Odys-seus an den Klappen. Sie„sprach“ mit den betörendenSirenen des StreichquartettsLeva-Marija Eidukonyte (Vio-line, Litauen), Annette Köhler(Violine), Adrienne Hochman(Viola) und Natania Hoffman(Violoncello, alle USA). Siespielten alle virtuos, brillant,mit Feuer, Leidenschaft undHingabeund meisterten auchdie schwierigsten Passagenmit Bravour. Entsprechendklang auch der Beifall des Pu-blikums,dasnunaufeinbaldi-ges Wiedersehen mit dem„Odisseo Quintett“ hofft. gal

Camp fürKinder auf

Golfplatz

Dr. Minas Voulgaridis (2.v.l.) mit der Delegation aus Bad Schwartau und Stockelsdorf, zu der Dr. Georg Lud-wig, Andreas Gurth, Matthias Knorr und Uwe Witaszak gehören. Foto: Privat

D)D) Die ersten Spenden fürdie nächste Lieferung sindschon eingegangen.“Dr. Georg Ludwig, Vorsitzender

Das „Odisseo Quintett“ spielte auf Einladung der Förderer-gesellschaft der Musikhochschule Lübeck. Foto: gal

„Odysseus und die Sirenen“gastierten im Herrenhaus

Junge Musiker nahmen das begeisterte Publikum mit auf einemusikalische Reise durch die Klangwelten der Klarinettenquintette.

BAD SCHWARTAU / STOCKELSDORF<> 1118. Juli 2014Freitag,

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