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BAND 1959 HEFT 4

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RedWmr dar ZeitseMikand des anedgemi Prof. Dr. Smion B O E W I E ~ ~ B , Frankfur6 &M., bratE-r. 6. A n ihn werden, Auf~etzo und Bei- Wr die Zdt.OW r o d e Resmfonm Air den Anxeipr erb&en. Erwbmht eind fiir €J14 &hla€&dpta BI&* dt e h ( > f t i p %5dldf%ung.

R.so~~P~~~u .mplPta wbittgn wir an den n V-G blmbg.. Wiubadun. Zhhnhofit~. 8% m i B dem Pemwrk: !I& Br Deutaahea Mtrrlum und Dnitsehe Literstur'. Dg Ver&$ liefer6 den Vlrf.osarn 98 Boudeidrucke dsr Z a i & e h r ~ W & e ,

1s &nd&h dar ?dqrech"giicn ini Anzeiger ~ ~ ~ n t p l t l i o h ; Bblt6ilwan auf weih Boaderdaucko Barnchnung bitten wir dcm Vw@ r p e ~ t e r n bei dst Vbbnmdwq der miritss ICorr&w aukxgebun.

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MONASTIK UND SCHOLASTm :,Y) ., -.j,v;' , .

Zu DOM JE^ LECLERCQ, L'AMOUR nms LETTRES ET SE D ~ S E DE DIE'Ü

Das Buch1 ragt hervor durch außergewöhnliche Kenntnis der Quellen und der Literatur, durch bedeutende Ergebnisse wie auch durch klare, sichere Führung der Gedanken. Zu diesen sachlichen Vorzügen tritt der menschliche: es ist ein Buch, das eben Dom LECLERCQ schreiben mußte, ein Benediktiner, der sein Gelehrtenleben der altmönchischen Geistigkeit und ganz besonders dem großen Bernhard von Clairvaus gewidmet hat. Auf sein grundlegendes Werk ,näher einzugehen erscheint geboten.

Eine nicht gelaullge, aber leicht zu fassende Fragestellung durchzieht , ' das Ganze. Fest liegen die Begriffe der Patristik, die im Zeitalter Gregors des Großen auskuft, und der Scholastik, die im zwölften Jahrhundert '

ansetzt, um sich im dreizehnten selbstgewiß zu entfalten. Die Denker der dazwischenüegenden fünfhundert Jahre, wo freilich weit weniger ge- schrieben wurde, pflegt man für die karolingisch-ottonische Periode als Vorscholastiker, für das 11.-12. Jahrhundert als Frühscholastiker zu mbrizieren. Nun ist Vorscholastik ein bares Verlegenheitswort: es sagt weiter nichts, als daß uns für die Alkuin, Hraban, Rather usw., auch Eriugena, die nach der Patristik liegen, aber Scholastiker weder waren noch sein wollten, eine eigne BetiteluG nicht der Mühe wert ist. Etwas anders liegt es mit der Frühscholastik: der Name hat insoweit Sinn, als die hier eingeordneten Theologen und Philosophen wkklich bereits im Stii der Scholastik gearbeitet haben, nur daß Methode, Terminologie, Umfang des scholastischen Systems noch nicht ausgeschritten waren (wozu dann b to t e l e s den besondern Anstoß gab). Ein Abaelard, Gil- bert Porreta, Pe tm Lombardus waren zweifellos (Früh-)Scholastiker. Jedoch, Autoren wie Johannes von FBcamp, Peter Damiani, Otloh von Sankt Emmeram, dann Rupert von Deutz, Petms Venerabiüs und gar Bernhard von Clairvaux (ich würde auch Otto von Freising, Hugo von Sankt Viktor oder Ahn von Lilie U. a. angliedern) werden in dieser Zu- ordnung teils nur halb, teils gar nicht erfaßt. Und betitelt man Anselm von Canterbury als 'Vater der Scholastik', so muß ich hinzufügen, daß, wie es ja vorkommt, die Tochter nicht nach der Art des Vaters schlug.

LECLERCQ zieht nun eine bedeutsame UnterscheidungslUiie: hie die Mönche, dort der Weltklems. Bei ailem Gemeinsamen pflegen die beiden , , . ,

1 Dom JEAN LECLEILCQ, L'amour des lettres et le d6sV de Dieu., Initiation aux autem monestiques du moyen ige. Paris 1957, Les Bditiom du cerf. Z.P. D.A. LXXXIX. 4 1 6 , -' . . ,

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ein verschieden gerichtetes Leben: hie Kontemplation abseit dort ein Wirken inmitten der Städte; hie Versenkung, 1 eignen der Väterlehre mit dem Ideal der Weisheit, dort Disputa reges Befragen des merlieferten mit dem Ziele einer objektiven schaft. So unterscheiden sich Hloster- und Bischofsschule nach und Ausrichtung. Und LECLERCQ setzt all sein Wissen für ein, daß jene vielen, die sich noch im 12. Jahrhundert in die Linie de$

, ,

Scholastik nicht einfügen, im Kioster heimisch waren, während die Ver$ treter des disputierend wissenschaftlichen Geistes in den Städten lehrte&, , Darum könnten wir mit leichter Vereinfachung seiner ~usdrnoksweisii sagen: hie Monastik, dort Scholastik. ( .

Doch täten wir dem Buche großes Unrecht, wollten wir eine These ak: sein A und 0 ansehen. Die Unterscheidung der beiden Lebens- und Sch&, formen hat auf alle Fälle ihre Realität, so manches dabei, siehe nachheir; zu erwägen übrig bleibt. Aber für das vorliegende Werk ist sie nur die Folie. Nachdem die 'Frühscholastik' vielfaltig bearbeitet, in ihrer methoc dischen 'Entwicklung' durch M ~ ~ T I N GRAB- und ihrem dogmati: sohen 'System' durch ARTUR MICHAEL LANDUR.W umfassend dangeatellt wurde, kann LECLEI~CQ nicht wilhin, die monastische Welt hiergegen ab- zuheben, ja sie aus der Umklammerung durch die Schohtik zu befreien,: Aber seine Leistung liegt in dem Bilde, das er nun von der Monastik hin;. , stellt. Wie einst RANKE betonte, daß der Wert eines Zeitalters gar nicht in dem zu suchen sei, was aus ihm hervorgehe, sondern in seinem eignen Selbst, so lehnt LECLEEOQ es ab, jede Periode als die Vorbereitung einer andern zu betrachten. 'Die Autoren der patristischen Zeit oder des Früh- mittelalters haben ihre Theologie nicht betrieben, um eine künftige Theologie vorzubereiten: sie taten es, weil das Leben der Kirche, ihr Leben, innerhalb der Zeit ihres Lebens es forderte, und sie schufen sich die Theologie, die sie für sich schaffen mußten und konnten' (180). So sucht LECLERCQ die monastische Geistigkeit von innen her zu begreifen; er möchte grundsä.tzlich die Geschichte nicht von Problemen, sondern von den Menschen her sehen (in seinen Acta Monastica 4 Rom 1957.18. = Studia Anselmiana 41). Dies immer Richtige ist hier in einem beson- dern Sinne adäquat, weil die Monastik im Unterschied zur Scholastik nicht auf eine wissenschaftliche Theologie ausging, sondern auf Einsicht,

. . die einem streng gestalteten Gesamtleben entblühte. C .

Die wichtigste Materie für seine Darstellung h d e t ~ C L E I ~ C Q in demc . selben 12. Jahrhundert, in dem auch die Scholastik emporkommt - so wie im 12. Jahrhundert, während die Gotik ausgebildet wird, die Roma- nik erst ihre Höhe erreicht. Das so verschieden Erscheinende gedeiht aus den gleichen Lebensspaanungen heraus. Aber die Grundlagen der monastischen Geistigkeit (wie ja auch die der Romanik) führen zeitlich

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Monastik und Scholastik

weit zurück. Die ersten Kapitel umreißen es, was Benedikt, Gregor der Große und die Mönche der karolingischen Zeit als Gestalter und bleibende Vorbilder bedeutet haben. Dann wirft LECLEIWQ einen Blick darauf, was den monastischen Autoren als erregende Leitidee vor dem inneren Auge steht: das Flimmlinche Jerusalem, die Welt der Engel, die ewige Seligkeit: 'der Drang zu Gott', wie der Buchtitel es ja nennt. Hier hatte ich wohl allerlei hinzugefügt, insbesondere die ErfüUtheit von der leib- lichen Erscheinung dieses Himmelsgottes, die verzehrende Liebe zu Jesus Christ, den Drang zum Jüngertum.

Fachlich sind einfacher einzuordnen die Kapitel über 'die Quellen der monastischen Kultur': Bibel, Kirchenväter, klassische Autoren. Was die Mönche lasen, das ist ja bekannt: LECLERCQS Frage ist, wie sie es lasen und sichs auslegten - wie die alten Buchstaben zu einem Brote des Lebens werden konnten. Meisterhaft spricht er z. B. (Kap. 5) über die Bedeutung des lauten oder murmelnden Lesern, über die Art des Ge- dachtnisses, über die heute fernliegende Bibelexegese, die denn doch eine legitime, in ihrer Weise voikommene Aneignung zum Ausdruck bringt. Auf den Blättern über das Studium der Antike mag der Verfasser innerlich nicht ganz so warm beteiligt sein; aber auch hier denkt und fühlt er mit den Mönchen von damals und weiß z. B. über die lebendige Funktion der Topik und der literarischen Fiktion auf einer Seite (125f.) genau das zu sagen, was E. R. C m u s auf seinen 600 so geistvoll-gelehr- \ ten Seiten zu sagen vergessen hat.

Auf diesen Grundlagen mustert LECLEWQ nun die kulturellen Leistun- gen der Mönche, soweit sie uns in den Handschriften vorliegen, da die bildenden Künste nur eben gestreift werden. In der Prosaliteratur be- ginnt er mit der Geschichtschreibung; er sucht den Grund für das starke Interesse, das die außer der Welt Betenden für die Weltbegebenheiten kundtun, im Vorbild der antiken Geschichtschreiber und in dem Bedürf- nis der Traditiornbejahenden, auch ihrerseits die Tradition weiterzu- spinnen, Exempla festzuhalten. Aber nicht weniger bedeutet doch wohl das Vorbild der Bibel mit ihren Geschichtsbüchern und das Bedür£nis, das Selbstgehörte oder -erlebte in jenen kosmischen Zusammenhang zu stellen, der von dem Ersten bis zum Jüngsten aller Tage hinleitet. Daher schreiben die Manche Weltchroniken, daher lassen sie gern, wie Lampert von Hersfeld, ihre Zeitgeschichte mit Adam beginnen. Dagegen betritt IiEczmc~ sein eigenstes Feld, wo er die Predigtwerke behandelt. An- schließend gibt er auch den Briefen der Mönche und den so wenig beach- teten Florilegien ihren literarischen Platz.

Das Kapitel über die monastische Theologie wirkt als der Schwerpunkt des Buches. Hier ist es, daß LECLERCQ die Unterscheidung Monastik- Scholastik umfassend herausarbeitet mit dem starken Akzent, daß die

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Theologie der Mönche ihren eignen Willen und Stil habe. Sie erwächst aus der Kontemplation und Meditation, sie sucht vom Gebet her dem Ver- ständnis der Gottheit näher zu kommen; sie wendet sich all dem zu, was den Menschen mit Gott verbindet (statt Grenz- und Unterseheidungs- linien aufzuweisen); es entsteht eine 'th6ologie admirative' (216), die dann letztlich zur Mystik aufsteigt. In der Tat, ganz anders geht die Scholastik zu Werke. Ebendeshalb betont Dom LECLERCQ mit größtem Eifer, ein eigentlicher Gegensatz entstehe gleichwohl nicht: es gebe nur eineTheologie, aile drei, die Patristik, die an sie anknüpfende Monastik und die von ihr sich abhebende Scholastik hätten ihren bleibenden Platz in der einen katholischen Kirche.

Die Liturgie, der das Schlußkapitel sich widmet, war nun den Welt- geistlichen nicht weniger als den Mönchen die Mitte ihres geistig-geist- liehen Daseins, wenn auch die Mönche mehr Zeit für sie hatten und in wichtigen Fällen (Cluny wie Citeaux in ihrer Frühzeit) mehr auf den Sinn als auf den Glanz des Opus Dei abstellten. LECLERCQ würdigt den Ausbau der liturgischen Begehungen seit der Karolingerzeit, ihre Bedeu- tung für alle Künste, für den ganzen Lebensrhythmus der Mönche, er würdigt vornehmlich die reiche liturgische Dichtung. Sei hier angemerkt, daß das Buch auf die nichtliturgische Dichtung im Kloster nicht eingeht, während es doch über deren edelstes Thema, die Freundschaft, im Zn- sammenhang mit der Briefliteratur gehaltvolle Sätze enthält (174f.). In einem Epilog faßt dann LECLERCQ die Hanptzüge der monastischen Kultur zusammen und erörtert die ihn zentral beschäftigende Frage, wie sich die Bildungspflege der Mönche mit ihrem tiefsten und höchsten, ihrer Mystik verbindet. Der Benediktiner, dem gelehrte Forschung und liebende Einfalt, Kultiviertheit und Spiritualität in eins gehen, schlägt hier den großen Bogen von dem Stifter seines Ordens bis zur Gegenwart und ergeift als die sinngebende Mitte dieses Bogens den Heiligen von Clairvaux.

So viel über die Anlage des Werkes, das bei mäßigem Umfang ziemlich auf jeder Seite Bedeutendes bietet. Von der FüUe des Verarbeiteten gibt der Namensindex einen Begriff. Außerdem erschließt ein Wortindex die vielen Einzelbeobachtungen zur geistesgeschichtlichen Erfassung des Mittellateins, oft ganz unschätzbare, ich hebe aufs Gerate-wohl heraus: theologia und philosophia, sententia, diseiplina, via regia, rotulus, ru- minare. Im übrigen, der Verfasser gibt nicht ein Handbuch, sondern ein Kid - sagen wir ruhig und positiv, sein Bild der monastischen Kultur. Nicht auf Vollständigkeit kommt es hier an (es ist kein Einwand, wenn ich vorhin gleich dies und jenes beifügte), sondern auf die Intensität und Tragweite der gewonnenen Einsichten.

Wenn ich mich da von meinen ähnlich gerichteten Forschungen her zur Diskussion melde, so bedarf es nicht der topischen Versicherung, daß

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die geäußerten Zweifel oder Einwände das Verdienst des Werkes nicht herabsetzen sollen. Weitgehend handelt es sich um Fragen, die ich: natürlich in etwas andern Formen, immer wieder auch an mich selber gestellt habe. Ich bringe deren drei zur Sprache: 1. das his tor ische Verhältnis &Ionastili-Seliolastik; 2. die Stellung der Rat.io innerhalb der Monastilr; 3. das T7erliältnis der Bilduiigspfiege zur Frömmigkeit.

I. Eine augenfällige Lücke des Buches ist, daß der Verfasser wie fast, alle Franzosen (und wie ja leider auch recht viele Deutsche) von der ottonischen Kultur lind ihrer Geist.iglceit zu wenig Anschauung hat. Benediktinische Gestalten wie Widuliind, Froumund, Ekkehart, Eeri- mann von der Reichenau, Otloh, Lainpert, Frutolf kommen nicht vor, Roswith begegnet ein paarmal zufällig mit stets verdruelitem Kamen; und welch un~-ergleicliliche Quelle ott.o~iisch-monastiseher Spiritualität. wire die Buchmalerei von Reiclienau, KöIii, Echternach; Regensburg. Die Lücke würde der Erwähnung iiiclit wert sein, wenn nicht grade dieser Bezirk für die Grundfrage Moiiastik-Scholastili, Kloster- und Kathedral- schule historisch We~ent~lielies beitrüge. Denn in der ottoniseh-vorgre- gorianischen Welt ist diese Unterscheidung, wenn anders sie vorher bestand, bedeutungslos geworden, so wie sie einst schon durch Gregor den Großen, Bonifatius, Alliuin - den Lehrer der Hofschule - und so viele der Karolingerzeit überwunden wurde. (Wenn Gregor I. sich gegen Schulen gewisser Bisehofsstädte ereiferte, so deshalb, weil sie an heid- nischen f idi t ionen festhielten, nicht nreil sie Gne christliche, aber auf den Säkularlilerus zugeschnittene Bildungsform gepflegt hätten). Die besten Reichsbiscliöfe des 10.-11. Jalirliunderts förderte11 nicht nur äußerlich das Klosteru-esen, sondern vertraten in ihrem ganzen TVeseii und Wirken para,digmatisch eben die Kultur und Geistigiieit, die LEC- LERCQ uns darstellt.

Das führt auf die Frage, wo die im 12. Jahrhundert so deutliche Ver- schiedenheit monastischer und scliolast.ischer Denliweise eigentlich ihre Wurzeln hat. LECLERCQ, ganz dem Pl~anomen selber zugewandt und überhaupt mehr auf das Sein als das Werden aufnierkend, eru-eclit die Vorstellung, die Verschiedenheit sei so wie die verschiedene Aufgabe von Mönch und Pfarrer oder von abgeschiedener Besehauung und stadti- schem Wirken sozusagen immer dagewesen. Aber damit komme ich iiiciit, aus. Die Spannung zwischen contemplatio und actio durchpulst von jeher das Leben beider, der Weltgeistlichen mie der Klosterleute: wie viele Bischöfe haben sich nach dem Kloster gesehnt und sich, weiin nicht, früher, mindestens zum Sterben dorthin begeben - wie viele Mönche haben sich den öffentlicheii Ämtern oder Dienste11 der Säliularliirche oder auch des Königs nicht. eiltziehen zu dürfen geglaubt! Für verschiedene Schule, verschiedene Geistesriclitung bedeutet dieses ebensowenig wie

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die Tatsache, daß es zu jeder Zeit sowohl überasketische wie verwelt- lichte Typen gab, im Kloster wie am Bischofshof. Das Auseinandertreten von Scholastik und Monastik ist also mit der Unterscheidung von Maria und Martha, auch mit den zweierlei Ständen nicht bereits vorweggegeben I vielmehr ist es ein historisches Ereignis, es vollzog sich wesentlich im 12. Jahrhundert, dem ja auch LECLERCQ deii Großteil seiner Stoffe ent- nimmt. Damals kam der scholastische Geist auf, den es vor 1100, sagen wir zugespitzt, vor Peter Abaelard (1079-1142) nur in ziemlich un- bestimmten, seiner Möglichkeiten und Ziele nicht bewußten TTordeutun- gen gab. Dieser Geist entsprang in der erregenden Atmosphäre von damals: und in der gleichen Atmosphäre hat sich auch der altlebendige 'monastische' Geist; so bewußt und vielseitig zu literarischen Werken aus- geprägt wie kaum zuvor in den schon vielen Jahrhunderten seines Be- stehen~.

Erneut denkt man hier an die Parallele von romaniscliem und goti- schem Stil. Die Gotik kam wie die Scliolastik als das Xeue, um 1130/40 ist sie mit der ihr eignen Entschiedenheit da und bildet bis 1200 und länger ihre Prinzipien bis zur vollen Meisterschaft aus. Aber in die gleiche Zeit fällt auch die große Entfaltung der längst vorhandenen Romanik, unter deren Gipfelwerken nur einzelne (Speyer, Cluny) etwas früher liegen. Tatsächlich hat die Scholastik, gekeniizeich~iet durch ihre offenen Lehrmethoden, ihre rationale Dialekt& und ihren Trieb zur Summa des objektiv Wißbareii, mit der Gotik manche Voraussetzungen gemeinsam. DU wäre insonderheit das Aufblühen der Stadte mit ihren neuen Lebens- formen, da wäre zugleich im Gefolge des ersten Kreuzzuges der regere wirtschatfliche und geistige Austausch, sowohl iunerhalb des Abend- landes wie auch nach der byzantir~ischen und islamischen Außenwelt Iiin; da wäre, für die Scholastik besoiiders wirksam, der zentralisierende Geist der gregorianischen Reformkirche. Denn mochte diese den still- sinnenden, in seinen1 Kreise sich erfüllenden Gottesdiener gelten lassen (Gregor VII. selber tat es wohl nicht), jedenfalls gebrauchte und förderte sie deii beweglicheren, theologisch und kanonistisch flotten, rational arbeitenden, mit einem Wort, den anstelligen Kleriker; und tatsächlicl~ dürfte noch um 1100 die Xittelschicht zwischen den weltentrückt-innigen Geistern hie, den weltliclien oder ungebildeten Priestern dort allzu schmal gewesen sein. Die Generationen um 1100 standen also vor Verhältnissen und Aufgaben, die vordem nicht gegeben waren und nun zu illreii Konse- quenzen führten.

Damit ist natürlicli nicht geleugnet, daß es auch früher schon zwischen Kloster und Kathedrale allerlei Reibungen, ja Kämpfe geben 1tonnt.e; meistens drehten sie sich um sehr konlrrete Rechts- und Besitzfragen. Daß sie aber in Fragen der Erziehung und geistigen Gesamtrichtung eus-

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3Ionastik lind Scholastik 240

einanderstrebteil, daß liie ein monastischer, dort ein scliolastischer 'Stil' heraustrat (LECLERCQ meidet dies gewiß zweischneidige Wort), das ist ein historischer Vorgang des 12. Jahrhunderts. Es gilt ihn richtig zu erfassen. T5'idersprüche in der Bibel, überhaupt Schwierigkeiten des Verständnisses fand und diskutierte man von jeher; iucht ganz mit Un- recht konnte Berengar von Tours sagen, der Heiland selber habe sicli dialelitischer Xttel bedient, und jedenfalls beruhten die Dogmenstreite der patristischen Zeit weithin darauf, daß man die Worte Gottes, da sie ja alle wahr sein mußten; so oder so harn~onisierte. Auch im frühern Xittelalter konnten weder die Mönchs- noch die Bischofsschulen solchen Problemen entgehen. TVeiiii es dabei, speziell in der Ausbildung von Doin- und Pfarrlrlerilrern, für nützlich galt., die Fragen übungsmäßig durchzudisputieren, so macht das (gegen LECLERCQ 192) noch keine Scholastik. Scholastik ist erst da, wo das Frageil und Disputieren zum heuris t ischenprinzip wird.

Entgegen der heute anscheinend herrschenden Bfeinung finde ich bier nach wie vor die entscheidende Wendung bei Abaelard. Gewiß, auch in einigen älteren Schulschriften, z. B. den Sentenzen Anselms von Laon oder in einem von 4.. M. LAXDGRAF in die Dislrussion gerückten Paulinen- lio~iiment.a.r~), gibt es ein Spiel von Frage und Antwort. Dabei entspringen die Fragen grrindlegerid aus einer sehr aufmerksamen Lektüte des Gottes- wortes, das seine eine Wa.hrlieit entweder dunliel oder ga.r in formell sich miderspreclienden T'iiortexi zum Ausdrnck brachte. Paulus sagt an der einen Stelle 'ich will, daß ihr alle seid wie ich', nämlich unverheiratet, und an der ander11 'ich will, daß die Jüngeren heiraten' (1 Kor. i , 7 ; 1 Tim. 5,14). Da mußte man doch wohl stutzen, ob Möncli oder Prediger, und sicli zu lielfeii wissen. -4ber derlei bemerken und es geordnet notieren, das macht noch lange keine Sic et Kx-3Iethode. In den Schulscliriften werden solche Entgegenstellungen auch nicht dialelxtisch ausgewalzt, soi~dern mit Hilfe einfacher Uiiterscheidungen glaubensvoll in sich auf- gelöst - im eben genannten Beispiel : der Apostel nimmt als vorbildlicher Seelsorger Rücksicht auf die Personec, da es daiik Gottes Güte auch für die minder S'olllrommeiien~ wenn sie nur treu sind, einen Weg sibt2. Satürlicli Iroiinte man zur IClirung aueb Vaterstellen heranziehen. Außer- dem formulierte mal-, manchmal eigne Fra.gen, wie sie im gegenwärtigen Leben und Denlxeii sich einstellten: Was geschieht eigentlich beim Abend- mahl ? Cur deus llomo ? Und wo man sie nicht in eignen Tralitaten, sondern

Cistercicnser-Chronik 61 = X. F. 27/28 (1354) S. 4f. Gedruckt als Concordia q~zor~~mdarn testimoniorum s. scripturae unter den Werken Gregors d. Gr. bei XIGXE PL 79, 653ff. Frühoste Handschrift nach L.LXDGRAF wohl noch 11. Jahr- hiindert; aiieh der innere Charakter ist vor-abaelardiseh. - Coiicordia testimoniorum C. 14, boi aX~oh= 667f.

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I<urz lehrend behandelte, gab n1s.n zur .liit.ivort einige Hauptstellen der Bibel oder die Auslrnnft uiaflgcbliclier Lehrer an.

Xm starlr aiiwachsendeil Sciiulbetrieb Franlrreichs seit etwa 1100, rer- einzelt vielleic!it schoii frülier, I<oiii:te ein solches Beantrq-orten der Frage!! zum Exerzitium ausgestaltet erden; wobei denn auc!i ein ~veiiig dispri- &rt wurde. Fübrte das ~virlilic?~ zu neueii l'riiiiipieil 1 Soviel iclr sehe: cerlnuft iii den Scliiilaufzeic1:i~ui~gen die Erörterung durchaus nac!: dem .Plan des Xagisters, der die Frazen auf seine vorweg festst,ehevide ,Ant- wort., auf die beabsichtigte Lehre Iiin zuläßt und foi:muliert. i n Grenz- fällen sagt er sicli selber: man I<ainl das so und so ailsehen, nislixs llie l;olu?,iw ignorare quam te?7Leye (lijfinirel. Zu augustinisclien Dislrussionei~ oder zii den Lösungen der Widerspriicbe in Leos des Große11 berühmter Epistola dog1nat. i~~ ad Fla,viailum (P~IGSE PL 54, 755ff.) rerlrilt sich das wie ein Schulbuch zum Xeisterwerli: auf seinem Xiveau prägt es die Wauptsachen der Reibe nach ein. Zugegeben; in ihrer ~chulm~ßigen Systematik haben solche Werke oder ICollegs die Scholastil< vorbereiten lielfen, aber nicht inelrr. Von der iuoilastischen Koiltemplation her ent- rüstete sich ein Rupert von Deutz über das Hin und her eines T?iiterrici~is_ der die Fr;igen sammelt: statt sie wachsen zu lasseii. =\baelai.d iiingegcii verhöhnte die gezielte Sclieindialektik, und es ist glaubiia.ft, da8 ar~cli seine 3fitscliiiler bei Anseiin von Laon und Willrelm von C!~ainpeaux sich nicht befriedigt fühiten.

Abaelards Sie ct So11 und seither die p i izc Scl~oiast~ilr iintersche,idet sie11 hier~oii radüial duiclr mindeste-:is d ~ e i Xoinente. Erstens: Eiii~vaiid und Widerspriicl~ ~verdcri griir:dsätzlicl, zugcl?.sseii: ja gesucbi, weil eben durch sie die - gcwiß roll Gott vorgcgebeiie; in der ICirclie helian11t.e oder docli gealiiite -- Lelirc aligeIilRrt nritl abgegrenzt ~ i r d . Zweiteils: Die Debatte bel<ommt eil1 ganz andres Gcwiciit dadurcli: rlaß nun in vorderster Linie IVidersprüche oder Scheinu-idersprüclie unter den K i r c h e i r v i t c r n zur Spraclic gcli~,ngeii. Denii hier w-aren :rrt,iimer und echte Divergenzeii. iiii~nerlliii dei~lrbar, \vihroid maii solche innerhalb der Heilige11 Schrift, die bisher in1 3Zitt.eipuiil<t der Qusestionen gestanden hatte, iliclxt eiiimal vermuten durfte. Drittens: 3Ta.n hat eine bewnßte Nethode - erstmals und noch ziemlicli anstößig formuliert iii Abaelards Prolog zum Sie e t Xon -, Widersprüche aufzufinden, liritisch zu bear- beiten und mit streng ratioiialer Dia.lektiB zu überbrückeii. - So hat. Abaelard die Scholastilr begründet. I n die altbenediktinisclle Erziehung zur spiritalis intelligentin paßte sie schleclit hiiieiil, vja!rrencl illre Eignung- zur Heranbildui~gaiistelliger, weltge~va.iidterKlcri1ier rascli erlianiit murde.

Tm 12. Jahrhundert stehen sich demnach Xonastilr und Sc!iolas:.ili als Typen gegenüber - zwischen denen es an '~bergäiigen na1:rlicli iliciit

Reche~el~ci do iditnlogii. anciennr e i in6di(~ua?e 12, Loiisriin 1940' G6f.

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fehlt. Zwei Heerlager sind es ja nicht. Tlienii der Iieilige Bernhard von C i a i r ~ ~ u x gegen Abaelard kämpfte, so nahm der heilige Peter von Cluriy ihn bei sieb auf. LECLERCQ betont mit Recht, daß besonders die Regular- Iileriirer eine Briiclre bildeten. Das Chorherrenstift von Sanlrt Viktor zu ! Paris lag geistig weit iiiher an Clairvaux als an den räumlich benachbar- :

ten Schulen des Geiiol-efa.1iügels. Doch gab es iiocli andre 'iibergänge. So war Chartres die typische ICathedralschule; aber so wenig die dortigen Platoiiilrer asketisch eiferten, von der Seliolastik sind sie Iiaum minder weit als Bernhard entfernt. LECLERCQ. selber wäre gewiß der letzte, aus seiner Unterscheidung ein gelehrtes Dogma zu machen : sie will gescliniei- dig-sinnvoll angewendet sein.

2. Jene Ratioiialität, die scllon Berengar von Tours forderte, die danii seit Abaelard Iionsequent ausgebildet wurde, rief Widerspruch hervor; aber fiemd war die Ratio der altmonastischen Kultur darum wahrlich nicht. Die Frage w&re, welche Fiiiilitioii ilir dort zulrani, auf welche Weise sie dem geisligen Gesxmtgefüge eingeordnet war. Antwort geben uns da nicht die häufigen Eiitgegenstelluiigen von Glauben u ~ i d Wissen; die Erinnerungen an das parilinisclie scientin injlat U. dgl.; denn derlei Wendungen liebten die Scholastilrer auch, ja gerade, weil sie sie nötiger hatten. Nun sagt uns LECLERCQ wunderbar eindringende Worte nicht. nur über die sancta simplicitas der Mönche, sondern auch über das ihnen eigne Erfahren und Erkennen, über ihr höheres Begreifen; er scheut dafür das Wort Gnosis nicht (204). Bber über ihre Art voii Ratio bliebe das Eigentliche noch zu sagen. Klar ist., die Mönche lehnen eine Theologie ab, die nur eine rat.ionale MTissenscliaft vic andre sein will; LECLEXCQ zitiert dafür (ib.) ein Briefwort, wo Bernhard es gegen Abaelard für unwürdig erklärt., rationem fidei 7~umanis conam,itti ratiunculis agitandam. -4ber genau besehen - schränkt hier Bernhard die Ratio ein? Ich Iese das Gegenteil: eben Abaelard läßt es an R.atio fehlen, er hat nur raliun~ctclae, kleine, abgeleitete, un~ulängliche Vernünfteleien; die Ratio; als göttlich- primäre Größe, liommt dem Glaubeii zu.

Die Heiliguns der Ratio ist im frühern Mittelalter nicht bloß ein Seiteii- trieb, auch nicht ein unklares Vorspiel der Scholast,ili. Vielmehr gilt die Veriiunft als das Göttliche in1 AMenschen, grade sie führt zur reinen; ein- fiiltigen Klarheit, soweit der Erdenmenscb, de,m Paradiese fern, sie er- reichen kann. Dieser Vorbehalt kann allerdings stark, ja übermä~lit~ig wirken. Der Teufel inißbrauclit die Vernunft wie jede Gottesgabe, und da-vor muß gewarnt werden; davor beschirmt die Selbsthingabe im Glauben, der ja zugleich Zutrauen ist, fides. Aber die Gotteskraft selber treibt den treuen Diener, daß er den Sinn des Glaubens zu ergreifen sucht, die ratio jidci. Dies hier von Bernhard gebrauchte Wort hatte seine lange Geschichte, die genauer verfolgt zu werden ?-erdiente; es hatte zwei Men-

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, >~ schenalter vor Bernhard sein volles Gewicht durch Anseh von Canter- bury bekommen. Aber es scheint, als ob Anselm in LECI~EWQS Darstellung nicht ganz zu seinem Rechte gelange. Er wird 'in sehr vieler Riasicht' .der Scholastik zugewiesen, doch gebe es bei ihm 'auch' eine echt mo- nastische Doktrin (204); die monastischen Kreise hätten gegen ihn, wie gegen Gilbert und Abaelard (!), 'eine schweigende Opposition' geübt (177). LECLERCQ zitiert ein Bernhardwort (201; es ist das Schlußwort der Schrift 'De wnsideratione'), Gott werde im Gebet würdiger gesucht und leichter gefunden als im Disput: aber kein Blick auf Anselm, der dafür das ohne Vergleich großartigste Beispiel in seinem Proslogion gegeben hat! Hier muß ich LECLERCQ gegen LECLERCQ vertreten. Unbestritten zählt Anselm zu den reinsten und treuesten Jüngern Benedikts; alsErz- bischof zu amten, dazu natigte ihn in späten Jahren ein Befehl. Gehörte nun Anselm wirklich weitgehend der Scholastik zu, so fiele die ganze Lehre von 'zwei Mittelaltern' (106), oder sagen wir behutsamer, von zwei bestimmenden Milieus, zwei Schulen und Lebensformen (182ff.) in sich zusammen, es müßte dann aUes anders gefaßt und gedeutet werden. Was um Amelms wiiien bestimmt nicht nötig ware. Wir müssen nur die qwcerens intellectum in ihrem eignen Sinn erfahren, gelöst nicht alIein von Abaelard und Gilbert, sondern auch von Thomas und Neothomiamus: wie ich das einst 1926 und nun wieder versucht habe, bevor diese mich aufs schönste erweiternde und bestätigende Darstellung der Monastik da war.

3. Endlich gibt es eine Frage, die man ungern berührt, weil sie die Grenzen wissenschaftlichen Gespriichs zu überschwemmen droht, und die doch für das historische Versthdnis p d l e g e n d ist. Gleich der Buch- titel ist gedoppelt, er nennt die Liebe zur geistigen Kultur und das Ver- langen auf Gott hin & die zwei beherrschenden Hräfte des alten Benedik- tinertums. Wie sie beide zusammengehen, wie die eine der andern zugute kommt, diese Rage durchzieht, ja bestimmt das Buch. Warum soll denn der weltentsagende Gottesdiener ein gebildeter Mensch sein, gar die heid- nischen Kiassiker lesen und abschreiben ? Und wenn er an solcher Bildung Freude hat, wie vertragt sich das mit seinem Glauben? Oder, warum feiern die Mönche die Gottheit nicht bloß in der ererbten Liturgie, warum erweitern sie die Liturgie durch immer neue Hymnen, Tropen, Sequenzen, ja Dramen ? Oder, wie ging es zu, daß Bernhard, dieser glühende Heiiige, zugleich hoch kultiviert war - daß seine Predigten, Ausdruck mächtig- sten Erlebens, zugleich rhetorische Meisterstücke waren ? Zu solchen zum Teil oft behandelten, zum Teil neu formulierten Fragen findet LECLEIMQ

und Religion, Schönheit und Wahrheit zweierlei. Darüber ist nich

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kutieren, aber die Frage ist, wie die von LECLERCQ geschiiderten alten Mönche es aufgefaßt haben.

Unstreitig lassen sich da sehr viele Sätze sammeln, die nach LECLERCQS konkordierender Zweiheit klingen. Aber steht nicht hinter ihnen eine vitale Eins, die notwendig da- wie dorthin ausstrahlte? Wie ist es mit dem desir de Dieu ? Der Apostel (PM. 1,23) bekennt sein desiderium nach dem Ende des zeitlichen Daseins: aber nicht um bei Gott im Jenseits, sondern um 'mit Christus' zu sein. Sankt Benedikt im Eingang seiner Regula ruft auf, nicht, nach Gott zu begehren, sondern 'für den Herrn Christus, den wahren König', zu streiten. Die Frommen des hier behan- delten früheren Mittelalters, gam besonders die Mönche als ihre Wort- führer, sind mit einer heute kaum faßbaren Absolutheit bestimmt von 'Christus', das heißt von dem Erlebnis, daß Gott Mensch gewesen oder in einem Menschen die Gottheit erschienen sei, daß die übermächtige, von dem Heiland des Evangeliums ausstrahlende Liebe - konkret eine Liebe der Menschen zu einem Menschen - die wahre Gottesliebe sei, daß das klar gebietende Erdenwort dieses Herrn ein- für allemal gelte und der Geist dieses geschichtlichen Gottes noch alle Tage spreche. Ich habe dafür in meinem 'Kosmos des Mittelalters' vielerlei angeführt, die Zeugnisse ließen sich ganz beliebig häufen. Auch wenn jene damals den Schöpfer in seinem Sechstagewerk darstellen, trägt er, dogmatisch einwandfrei, die Züge Jesu Christi. Den gesonderten Bildtypus Gottes des Vaters hat überhaupt erst (dogmatisch nicht ganz einwandfrei) die Gotik aufge- bracht. Der Deushomo und die Inkarnation, die Verleiblichung des Ewigen, war das Zentrum aller Dinge. Und aller Gedanken.

Von der leiblichen Gotteserscheinung aber strahlte nicht bloß jene Sehnsucht aus, über das gegenwärtige Leben hinweg 'mit Christus' zu sein, in dem wahren Reiche des einen Königs statt in dem gebrochenen Reiche seiner oft ungetreuen Lehensträger, sondern auch die engere For- denuig geistiger Kultur. Daß alle Bildungspflege um das Verständnis der Bibel kreiste, ist bekannt und wird auch durch LECLEWQ intensiv ver- anschaulicht: aber macht man sich genug klar, was hier nach damaliger Anschauung hinzugehörte ? Man sah den ~ebshomo als den vollkommen- sten, ja als den seit Adams Falle eh-igen vollkommenen Menschen an; das ergab sich fraglos aus der Idee. Man sah ihn als schön an, das war mit der Vollkommenheit gegeben; nötigenfalls hätte man sagen müssen: was schön sei, dafür gebe Christus das Maß. Man sah ihn als adlig an, das sagte sein Stammbaum; und König hatte er sich selber genannt. Einem solchen Herrn treu nachfolgen, das hieß also Vollkommenheit, Schönheit, Adel bejahen und dem Herrn entsprechend sichselberausbilden, soweit der Sterbliche das eben vermag. Und überall im frühem Mittelalter £inden wir ein solches Bestreben.

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254 VON DEN STEINEN j

Gegen Anschauungen dieser Art mit den spätgotisch-neuzeitlichen Begriffen von dem armen, weltfremden, leidenden Jesus zu argumentie- ren ist für den Historiker (vermutlich auch für andre) sinnlos. Innerhalb

! unsres Fragenkreises haben wir zu verstehen: Kulturpflege und Fiömmig- j keit waren im B e d t s e i n eines Alkuin, Notker und Bernward, eines Anselm, Petrus Venerabilis und Bernhard nicht 'zwei Ordnungen der i ! Realität' (240), die ein redlicher Benediktiner zu koordinieren versteht -

i derlei ist scholastische Distinktion. Nach monastischer Experientia waren .

es über alle zeitlichen Antinomien hinweg letztlich zwei Seiten derselben 1 ! gottgegebenen Wirklichkeit. Allerdings war die Einheit hier wie überall I I i

unter den Adamskiudern zerfallen, hier speziell durch das historische ~ Faktum, daß die klassischen Autoren bei all ihrer Kultur den rechten Glauben nicht gehabt hatten. Aber diese abschreckende Spaltung hob die höhere Einheit nicht auf. Damianis kühnes Wort 'meine Grammatik I ist Christus' (241; Epist. V111 8) richtet sich explizit gegen die 'gram- !

matici saeculares', es weist eine autonome, vom Schöpfergeist absehende Wortwisseaschaft zurück. Aber positiv ist es doch: es verpflichtet den I i ~ e n s c h e i auf ein anderes Wort, auf den ewigen, in die Zeit getretenen, seinerseits formschöpferischen Logos. ! I So gab es den Formvirtuosen ohne göttlichen Gehalt - aber es gab auch den struppigen Virtuosen der Askese, der den höheren Maßen eben- i

! ! fab nicht genügte. Bernhard von Clairvaux, der doch bestimmt eher zur asketischen Seite neigte, hat das mit seiner geklärten Bildersprache in einem nicht unberühmten Satze ausgedrückt: 'Bloß leuchten ist eitel, bloß brennen zu wenig, brennen und leuchten vollkommen'l. Das wird man kaum als bloße Koordination verstehen, es ist ja ein Feuer, hier an

! Johannes dem Täufer gerühmt. Die Hingabe an Christus, die den Him- melsdrang - oder die Sehnsucht nach E f l u n g des adueniat regnum 1

i tuum. - ganz von selber in sich trug, forderte auch die Meistemg dea

! menschlich Gegebenen. Sie forderte nicht nur das Zweckbedingte wie ~ lateinische Sprachke~tnis, korrekte Psalmodie, effektsichere Predigt, sondern auch den Sinn für geistige, adlige Schönheit. i i

Diese Hinweise sollen der Darstellung von LECIJ~CQ nicht wider- sprechen, aber einen Akzent hinzufügen. LEOLEROQ selber bemerkt es z. B. von der Liturgie, sie habe in den Mönchen den Sinn des Schönen

I entwickelt (131), oder es habe in den liturgischen Dichtungen der Mönche ! der sprachliche Ausdruck nicht hinter der Schönheit und Wahrheit des

I Mysteriums zurückstehen dürfen (227). So war es; denn die Liturgie war der immer neue Nachhall der Inkarnation. Und nicht nur an den großen liturgischen Dichtern wie Notker von Sankt Gallen und Adam von Sankt

In Nativ. S. Johannis Bapt. e. 3, in: Sermonea, hsg. L. JANAUSCEEK, Wien 1891; 533. Est e n h tantum l w r e mnum, tantum ar&e ~ m m : a n k e et Zwere perfeotum.

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>r, auch noch an dem Laien Dante ist es wahrzunehmen, wie der ,---ige Auktieg zu den höchsten Bereichen, sofern er nicht im mystischen Verstummen endet, aus seinem eigensten Gesetz heraus zum vollendeten Gedicht hinführt: denn wo nicht ein jenseitiger, sondern ein inkarnierter Gott gebietet, wird für den Menschen die Vision erst in der Form, der Geist e& im Worte wahr. Soll aber dies Höchste erreicht werden, so bedarf es der unablässigen formalen Vorübung nicht weniger als der as- ketischen. Tatsächlich war es bis zum Hochmittelalter so, daß Kunst und Religion, humanistische und biblische Studien nicht problemlos, aber organisch zusammengehörten. Viel Willkür und Unverständnis der an- d e s orientierten Nachwelt waren nötig, um sie getrennt zu behandeln.

Zu einem großen, gesunden Geite gehört es auch im Mittelalter, daß er, aus den Quellen schöpfend, das Abgestandene, ihm nicht Fruchtende energisch verwirft. Ein Bernhard von Clairvaux kann die allzu selbst- herrlich werdende Kunst von Cluny - so wie er sie kennt - nicht brau- ahen: seine Zisterzienser bauen ihre Kirchen in asketischer Kargheit, aber, wie das halbwegs erhaltene Fontenay zeigt, mit dem reinsten, wahr- haft klassischen Maßgefühl. Derselbe Bernhard mag auf die klassizis- tische Rhetorik der Schulen, die humanistische Gelehrsamkeit und Bormgewandtheit - nicht wenige pflegten sie damals in Frankreich - ungefähr so herabgesehen haben wie der Adler auf einen Hühnerhof: über das Gefiatter hinweg hat er sich zu einer unvergleichlich überlegenen Redekunst, einer höher verantwortlichen Spraohmeisterschaft ausgebil- det. In seiner kühn auffliegenden Spirituaiität weiß er von einer Sphäre, wo sein Auge sich geblendet schließen muß und sein Wort verstummt. Doch weiß er auch, daß er grade daher die schönen Worte und leuchtenden Bilder empfängt, die die Seinen erhellen. Er vermag sie zu empfangen, weil er sich dazu bereitet hat.

Wenn also LEOLERCQ zu wissen sucht, wie Bernhard 'zuguusten der Gottesliebe den Sieg über die Literatur davongetragen hat' (243), so muß ich die Frage selber in Frage stellen. So wenig diesem Heiligen sein ge- schriebenes Werk bedeutet haben mag, es kam ihm doch von seiner Gottesliebe her, und er mußte es genau so bejahen, wie er den Glauben bejahte, von dem er so oft betont hat, daß er doch nur ein dürftiges Ding sei im Vergleich mit der erhofften Schau des himmlischen Christus - und wie er den Schatten bejahte, darin die Sterblichen leben müssen und der ihnen doch gut tut, weil ihre Augen für das himmlische Licht noch zu schwach sind. Indessen, hier ist der Punkt, wo die Diskussion in sich erlischt. Denn gleichviel, wie LECLEROQ frage, jedenfalls bringt er seinen Bernhard zum vollen Erklingen. Er zitiert denn selber die erstaun- liche Stelle in den Hohenliedpredigten (s. 41,3-4), wo Bernhard erkl&rt:' wenn in der Seele einmal etwas Göttliches aufblitze, dann seien sogleich

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256 VON DEN S T E ~ N , Monastik und Scholastik

bildhafte Erdengleichnisse dafix zur Stelle und paßten zu dem göttlich Eingegebenenso gut, daß duroh sie der übeneine Strahl für die Seele tragbar werde; es seien wohl heilige Engel, die diese Gleichnisse in uns formten, und Engel gaben da^ auch der Rede solchen Glanz, daß die Hörer dar, ihnen Mitgeteilte leicht und fieudig auhehmen könnten. Das hieße also, . Gott selber verleiht der ihm gewidmeten Rede durch seine himmlischen Diener die farbige Schönheit. Die Rede zeigt ihn nicht so, wie er über den Sternen ist, aber so, wie sein Erdenbild, der Mensch, ihn sehen kann und soll. Letztlich also kommen Vision und Gwtaltung, religiöser Gehalt und künstlerische Form aus der gleichen Quelle. Nichts andres hab ich in obigen S%tzen sagen wollen.

LECLERCQ hat in der monastischen Welt einige Liebiingsgestalten: neben Johannes von Fbcamp, dem er 1946 die grundIegende Monographie gewidmet hat, besonders Peter den Ehrwürdigen von Cluny, Wilhelm von Saint-Thierry und den immer noch zu wenig beachteten Rupert von Deutz. Aber sein wahrer Held ist doch der, auf den er seine Forschertatig- keit konzentriert hat, der Heilige von Clairvaux. Die Zitate aus ihm und die von ihm her gewonnenen Einsichten durchleuchten das g-e Buch, er hat das Titelbild und das letzte Wort; die ganze uns hier ins Bewußt- sein gerufene Welt der Monastik vollendet sich in ihm, mit ihrem eigenen Sein wie mit ihrem Kontrast zur Scholastik. Auch sonst sind ja viele wissenschaftlich, und nicht bloß wissenschaftlich, um Bernhard bemüht. Aber fast alle W e n , auch in rein sachlichen Berichten, oft sogar in Festreden, ein seltsames Bedürfrüs der Abwehr oder, was ja das gleiche ist, der Rechtfertigung gegenüber selbsterhobenen Bedenken -wie wenn er noch zu nahe W&. Bei LECLERCQ fehlt solche Befangenheit. Und es ist etwas Ungemeines, ja Wunderbares an seinem Buche, wie jener immer wieder unbe@ene und unbegreifliche Mensoh eines weitab liegenden Zeitalters noch heute den Geist bereichert und Liebe erregt.

Basel W o m m ~ VON DEN S T E ~ E N

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BUCHERKUNDE FUR GERMANISTEN Wie rammelt man des Schrifttum

nach dem neuaeten Forschungrstotid?

buda ,,Bucherkunde fur G d t m u fiiBn r>wPhl an dhr ricb Frc&&riftw wie an air vetrtmite M W a g n W c haia, In feaf Stufen, arig~teilt nach den edorderlichm Arbaiwqcn, webt dtr AWD~ $is WT.

hondenm @dem nie6 und migt d a Wg tu d ~ n n tyitanarircha

Wgdügt, die acba chütihndui wtioweeastlt eins9 Ubmicht U&

Die ,,Bucherkunde für Gtrm*nistml: aus dem Berucben m u d m , dic un- kkre Situation d u ein umfwcmda Ma&chL@wuk:

ein M b l i o g r r p W s Windbuch, &eha du P;NiKLletl6aQe Sebnfttura d a Camani~tik nachwebt;

Olonrichten die Entwieklm du. lk i

Ci= ~ibliogmphpe der mbiognipbiea, dtt 5 erc wch die ,V*-

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rirmmeln: . ein Huuclr ,,E4dsethinde fur Ciemd~ten'~ achlieDt d d l ehe prsßb Lu& im Fr&. rchnfthm der Ictitcn Zeit, u e dicnt ab p d l e g t d m Rnumittd £tu die w;uts-

rrkrutlichc &bat und zugluch rin B L b U m w c n Scaulw der Studiudem.

ERICH SCHMIBT VERLAG

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