Barnimer BürgerpostVolkssolidarität Barnim e.V., Kreisgeschäftsstelle Schneiderstr. 19, 16225...

16
Barnimer Bürgerpost die unabhängige Leserzeitung NR. 278 · 24. JAHRGANG · AUSGABE 3/2018 VOM 13. MÄRZ 2018 · ERSCHEINT MONATLICH · 1 EURO 3 14 8 17. März ist Antikriegstag Proteste gegen Krieg in Afrin (Syrien) B B B Beitzke, Dr. med. Geschichten von Dr. Steffen Peltsch B 167 neu bringt keine Entlastung Offener Brief an Gemeindevertreter K ulturamtsleiter Dr. Stefan Neubacher ist sehr rege und erfinderisch beim Finden von Künstlern, denen etwas Besonderes anhaftet und die einen Hauch von Welt in die hiesige Provinz bringen. Die »Kleine Galerie« – einst ein Ort, der auch einheimischen Künstlern eine Chance bot – ist längst zum Eldorado für die schillernsten Künstler aus den hippesten Szenen der Welt, oder zumindest der BRD geworden. Ein Höhepunkt dieser Entwicklung scheint nun erreicht: Eine Ausstellung mit leeren Wänden, die sogar einen Namen hat – »trans-aktionen«. Ganz bewußt verzichtet der Künstler auf Hand- werk, wie er selbst erklärte. Es gehe ihm um »Gedanken«, die man nicht sieht. Es ist ziemlich simpel. Das Projekt »trans-aktionen« besteht hauptsächlich darin, daß die Leute dem Künstler Geld auf sein Konto »transferieren«. Direkter kann man den Zusammenhang von Kommerz und Kunst wohl kaum darstellen. Der Künstler muß nichts tun – zumindest nichts Handwerkli- ches. Die Ziffern der eingehenden Geldbeträge werden in Noten »übersetzt«, während die Texte im »Verwendungszweck« direkt zu »Kunst« wer- den und anstelle von Bildern an den Galerie- wänden aufgehängt werden sollen. »Sowas würde doch viel eher ins Gropius-Kran- kenhaus passen«, meinte eine erste Besucherin und ergänzte: »Wer denkt sich denn solchen Schrott aus. Da fehlen einem die Worte.« Vielleicht sind die Eberswalderinnen und Eberswalder doch noch nicht reif für die wirklich große Kunst... (wv/gm) Transaktionskunst: »Stefan muß Sammeln« Kleine Galerie der Stadt Eberswalde: Ganz Eberswalde lacht über eine Vernissage ohne Bilder Zeichnung: DR. WALDTRAUD VOIGT Bürgerbegehren »Heegermühler Straße« ist zulässig Die Bürgerinitiative »Radwege in Eberswalde« benötigt noch etwa 1.100 gültige Unterschriften, um das Bürgerbegehren »zur Wieder- herstellung der bis Herbst 2016 geltenden Verkehrsführung in der Hee- germühler Straße« erfolgreich einreichen zu können. Wir bedanken uns bei den bisherigen Unterzeichnern. Niemand kann den Eberswalder Bürgern das Recht streitig ma- chen, ein Bürgerbegehren mit ihrer Unterschrift zu unterstützen. Über die Zulässigkeit entscheidet nach der Einreichung die Stadt- verordnetenversammlung und nicht die Baudezernentin. Unser Bürgerbegehren zielt auf die Einhaltung von Recht und Gesetz in Gestalt des Verkehrsentwicklungsplans von 2008. Dieser sieht Radstreifen in der Heegermühler Straße erst nach Fertigstel- lung einer Umgehungsstraße vor, durch die der Verkehr in der Heegermühler Straße spürbar entlastet wird. Und das auch nur als Zwischenlösung. Die aktuelle Verkehrsbelastung der zentralen Verkehrsachse von Eberswalde, man denke nur an die vielen LKWs, erlaubt kein si- cheres Nebeneinander von Kraftverkehr und Radfahrern auf einer Fahrbahn. Setzen Sie dieser Farce ein Ende! Nehmen Sie Ihr demokrati- sches Recht wahr, sich in die Unterstützungslisten einzutragen! GERD MARKMANN und Dr. ULRICH POFAHL (Sprecher der Bürgerinitiative »Radwege in Eberswalde«) (siehe auch Seite 5) Weitere Informationen unter http://radwege.alternative-eberswalde.de. Kontakt: [email protected], Tel: 03334/356542

Transcript of Barnimer BürgerpostVolkssolidarität Barnim e.V., Kreisgeschäftsstelle Schneiderstr. 19, 16225...

Page 1: Barnimer BürgerpostVolkssolidarität Barnim e.V., Kreisgeschäftsstelle Schneiderstr. 19, 16225 Eberswalde, Tel. 03334/ 63988-0. Wer nicht durch die ehrenamtlichen Sammler erreicht

Barnimer Bürgerpostd i e u n a b h ä n g i g e L e s e r z e i t u n gN R . 2 7 8 · 2 4 . J A H R G A N G · A U S G A B E 3 / 2 0 1 8 V O M 1 3 . M Ä R Z 2 0 1 8 · E R S C H E I N T M O N AT L I C H · 1 E U R O

3 14817. März ist

AntikriegstagProteste gegen Krieg in Afrin (Syrien)

B B B Beitzke,

Dr. med.Geschichten von Dr. Steffen Peltsch

B 167 neu bringt

keine EntlastungOffener Brief an Gemeindevertreter

Kulturamtsleiter Dr. Stefan Neubacher istsehr rege und erfinderisch beim Finden vonKünstlern, denen etwas Besonderes anhaftetund die einen Hauch von Welt in die hiesigeProvinz bringen. Die »Kleine Galerie« – einst einOrt, der auch einheimischen Künstlern eineChance bot – ist längst zum Eldorado für dieschillernsten Künstler aus den hippesten Szenender Welt, oder zumindest der BRD geworden.Ein Höhepunkt dieser Entwicklung scheint nunerreicht: Eine Ausstellung mit leeren Wänden,die sogar einen Namen hat – »trans-aktionen«.Ganz bewußt verzichtet der Künstler auf Hand-werk, wie er selbst erklärte. Es gehe ihm um»Gedanken«, die man nicht sieht. Es ist ziemlichsimpel. Das Projekt »trans-aktionen« bestehthauptsächlich darin, daß die Leute dem KünstlerGeld auf sein Konto »transferieren«. Direkterkann man den Zusammenhang von Kommerzund Kunst wohl kaum darstellen. Der Künstlermuß nichts tun – zumindest nichts Handwerkli-ches. Die Ziffern der eingehenden Geldbeträgewerden in Noten »übersetzt«, während die Texteim »Verwendungszweck« direkt zu »Kunst« wer-den und anstelle von Bildern an den Galerie-wänden aufgehängt werden sollen.

»Sowas würde doch viel eher ins Gropius-Kran-kenhaus passen«, meinte eine erste Besucherinund ergänzte: »Wer denkt sich denn solchen Schrottaus. Da fehlen einem die Worte.« Vielleicht sinddie Eberswalderinnen und Eberswalder dochnoch nicht reif für die wirklich große Kunst...

(wv/gm)

Transaktionskunst: »Stefan muß Sammeln«Kleine Galerie der Stadt Eberswalde: Ganz Eberswalde lacht über eine Vernissage ohne Bilder

Zeichnung: DR. WALDTRAUD VOIGT

Bürgerbegehren »Heegermühler Straße« ist zulässigDie Bürgerinitiative »Radwege in Eberswalde« benötigt noch etwa1.100 gültige Unterschriften, um das Bürgerbegehren »zur Wieder-herstellung der bis Herbst 2016 geltenden Verkehrsführung in der Hee-germühler Straße« erfolgreich einreichen zu können. Wir bedanken uns bei den bisherigen Unterzeichnern. Niemand kann den Eberswalder Bürgern das Recht streitig ma-chen, ein Bürgerbegehren mit ihrer Unterschrift zu unterstützen.Über die Zulässigkeit entscheidet nach der Einreichung die Stadt-verordnetenversammlung und nicht die Baudezernentin. Unser Bürgerbegehren zielt auf die Einhaltung von Recht undGesetz in Gestalt des Verkehrsentwicklungsplans von 2008. Diesersieht Radstreifen in der Heegermühler Straße erst nach Fertigstel-lung einer Umgehungsstraße vor, durch die der Verkehr in der

Heegermühler Straße spürbar entlastet wird. Und das auch nur alsZwischenlösung.Die aktuelle Verkehrsbelastung der zentralen Verkehrsachse vonEberswalde, man denke nur an die vielen LKWs, erlaubt kein si-cheres Nebeneinander von Kraftverkehr und Radfahrern auf einerFahrbahn. Setzen Sie dieser Farce ein Ende! Nehmen Sie Ihr demokrati-sches Recht wahr, sich in die Unterstützungslisten einzutragen!

GERD MARKMANN und Dr. ULRICH POFAHL(Sprecher der Bürgerinitiative »Radwege in Eberswalde«)

(siehe auch Seite 5)

Weitere Informationen unter http://radwege.alternative-eberswalde.de. Kontakt: [email protected], Tel: 03334/356542

Page 2: Barnimer BürgerpostVolkssolidarität Barnim e.V., Kreisgeschäftsstelle Schneiderstr. 19, 16225 Eberswalde, Tel. 03334/ 63988-0. Wer nicht durch die ehrenamtlichen Sammler erreicht

b pbk o m m e n t i e r t

2

EinsamkeitWas verstehen wir unter diesem Begriff:

EINSAMKEIT? Wie viele Menschen klagendarüber, einsam zu sein? Meinen sie vielleichtdas Alleinsein über viele Stunden am Tage?Einsamkeit ist , finde ich, ein schönes,

harmonisch klingendes Wort, fast melodischreihen sich die Silben aneinander. Sie tönenvoll und warm und schwingen im Raum: soschlimm kann es doch nicht sein, sagen sie,mit dem Einsamsein.Es ist nur die Frage, was fangen wir mit

dem Alleinsein an. Es gibt uns die Möglich-keit, in Ruhe darüber nachzudenken, wasman gerne tun oder klären würde, ob manseine Situation ändern oder so belassenmöchte. Das ist an sich schon spannend,denn man muß sich fragen, welche Möglich-keit bietet uns das Leben, etwas zu ändern.Es kommt nicht darauf an, ob man jung oderalt ist. Kinder, Jugendliche und junge Men-schen sind manchmal erschreckend einsam,haben schlechte Erfahrungen gemacht undwissen keinen Ausweg aus ihrem Dilemma.Kranke Kinder, Herzkranke, Krebskrankezum Beispiel, wer fragt diese, ob für sie eineLösung besteht, wie sie über ihr Schicksaldenken? Alte Menschen haben bereits viele dieser

Erfahrungen durchgemacht und wissen bes-ser mit der Einsamkeit umzugehen. Sie wol-len auch nicht unbedingt in einem Pflegeheimwohnen. Nur wenn die Kinder noch leben,aber keine Zeit erübrigen können, um regel-mäßig zu Besuch zu kommen oder Hilfe zuleisten, dann kommt zum Alleinsein derSchmerz dazu, keine Liebe zu empfangen.Dann heißt es: Ich bin so einsam.Wer fragt berufstätige Pendler, die täglich

oder wöchentlich viele Kilometer mit demFahrzeug auf Straßen und Autobahnen alleinunterwegs sein müssen, ob sie sich einsamfühlen? Mit Sicherheit!! Wer gibt diesen Hil-fe? Wer fragt die Ärzte im Hausbesuch beiakut Erkrankten, ob Ihre Handlungsweiserichtig ist und ob sie eine einsame Entschei-dung treffen müssen? Wie einsam sind Kin-der, wenn sie auf ihre berufstätigen Elternwarten müssen? Wie einsam sind Jugendli-che, die mißbraucht werden oder wurden, dieaus welchen Gründen auch immer Drogennehmen? Es wurde veröffentlicht, daß inDeutschland 7000 Stellen für Psychothera-peuten nicht besetzt sind, aber dringend nötigwären. Wie ist das Problem zu lösen?Ich bin genug allein, um darüber nachzu-

denken. Aber ich bin nicht einsam. Ich identi-fiziere mich mit meinen Aufgaben. Man mußsich Aufgaben suchen, auch um anderen zuhelfen. Oder sich selbst. Somit erhält manAusgeglichenheit und Freude, ein kleinesDankeschön und die Einsamkeit fliegt davon.

Dr. WALTRAUD VOIGT

Traditionelle Verantwortung –verantwortliche Tradition

Landespolitik in EberswaldeEberswalde (bbp). Bündnis 90/Die Grünen ver-anstalten am 21. April im Eberswalder Bürger-bildungszentrum Amadeu Antonio (Puschkin-str. 13) einen sogenannten »kleinen« Landes-parteitag. An diesem Landesparteirat, wie eroffiziell heißt, nehmen 62 Delegierte teil. Es istdas oberste Entscheidungsgremium zwischenden »großen Parteitagen«, der Landesdelegier-tenkonferenz (LDK), zu der aus den Kreisver-bänden 110 Delegierte entsandt werden. Be-stimmte Angelegenheiten, wie z.B. Satzungs-änderungen oder auch die Aufstellung derLandesliste sind der LDK vorbehalten. DerKleine Parteitag ist also programmatischer Be-standteil zwischen den »großen« Parteitagen.

»Momentan sind wir noch sehr in der Abstim-mung der Anträge«, informiert die Presserefe-rentin beim Landesvorstand Annette Weiß.»In zwei Wochen werden wir die Anträge publikmachen können, wobei bis zum letzten Tag nochAntragsänderungen möglich sind.«

Auch im 73. Jahr ihres Bestehens führt dieVolkssolidarität Barnim ganz aktuell den Startihrer traditionellen Listensammlung an. DieSammlung begann am 1. März und endet am2. Mai. Unter dem Motto »Miteinander – Für-einander« sammeln Ehrenamtliche für sozialeProjekte der Region, die sonst nicht zu finan-zieren wären. In diesem Jahr erbittet der Wohl-fahrtsverband Spenden vor allem für die musi-kalische Früherziehung in unserer Kita »Melo-die« in Bernau-Süd und für die Ausstattung ei-ner neuen Wohngemeinschaft für chronischpsychisch kranke Menschen in Eberswalde.Ferner für den Erhalt der Angebote aller Be-gegnungsstätten der Volkssolidarität im Land-kreis Barnim – in Eberswalde, Bernau, Biesen -thal und Finowfurt, sowie für den Erhalt derRentensprechstunden in Eberswalde, Bernauund Biesenthal. Ein Teil der Spenden verbleibtin den Ortsgruppen der Volkssolidarität, zurErmöglichung ihrer dringend gebrauchten so-zialen Fürsorge im Wohngebiet.Die Verwendung der Sammlungsgelder desVorjahres ist transparent: Gefördert werden

konnten 2017 Außenspielgeräte in unsererKita »Wirbelwind« in Seefeld, der Erhalt derRentensprechstunde und aller Begegnungsstät-ten der Volkssolidarität im Landkreis Barnim.Unsere ehren- und hauptamtlichen Mitar-beiter werden Sie mit einer Sammelliste besu-chen und mit Ihnen über die Volkssolidaritätins Gespräch kommen, auch darüber, wofürIhre Spende konkret verwendet werden soll.Die Kreisgeschäftsstelle der Volkssolidaritätweist darauf hin, dass sich alle ehrenamtlichenSammler, die vom 1. März bis 2. Mai zu denBürgern ins Haus kommen, mit einem Sam -mel ausweis legitimieren können. Wir bedanken uns herzlich bei allen Spen-dern und Sammlern, jede Spende ist willkom-men.

ANDREA HOEHNE

Volkssolidarität Barnim e.V., KreisgeschäftsstelleSchneiderstr. 19, 16225 Eberswalde, Tel. 03334/ 63988-0.Wer nicht durch die ehrenamtlichen Sammler erreichtwird, kann auch das folgende Spendenkonto nutzen(Kennwort: Listensammlung der Volkssolidarität 2018).Empfänger: Volkssolidarität Barnim e.V., IBAN: DE321203 0000 0000 5353 85, BIC: BYLADEM1001.

Listensammlung der Volkssolidarität vom 1. März bis 2. Mai

Klinikum Barnim »W. Forßmann«:

TarifverhandlungenEberswalde (ver.di). Derzeit laufen Tarifver-handlungen für die rund 720 nichtärztlichenBeschäftigten am Werner Forßmann Kranken-haus in Eberswalde. Die Vereinte Dienstlei-stungsgewerkschaft (ver.di) fordert eine Er-höhung der Löhne und Gehälter um acht Pro-zent bezogen auf eine Laufzeit von 12 Mona-ten, die stufenweise Anpassung des Entgeltni-veaus auf das des Tarifvertrages für den öffent-lichen Dienst (TVöD) bis 2021 sowie eine Vor-teilsregelung für ver.di-Mitglieder.

»Wir erwarten schwierige Verhandlungen vordem Hintergrund einer Tarifrunde mit Aufwer-tungscharakter. Nach dem zähen Verhandlungs-auftakt fordern wir den Arbeitgeber auf, ein ver-handlungsfähiges Angebot vorzulegen«, erklärtder ver.di-Verhandlungsführer Ivo Garbe. Die Beschäftigten sind kampferfahren. 2012gab es am »Forßmann« einen längeren Streik.

Übermüdung tötet: Busfahrern keine Ruhe gegönntBerlin (ver.di). Busfahrer haben ein Anrechtauf elf Stunden tägliche Ruhezeit, die zweimalwöchentlich auf neun Stunden verkürzt wer-den kann. Bisher muß alle zwei Wochen 48Stunden zusammenhängende Wochenruhezeitgewährt werden. Aktuell verhandeln EU-Kom-mission und EU-Parlament über Verschlechte-rungen der Lenk- und Ruhezeiten für Busfah-rer. Die Kommission schlägt eine Verkürzung

der Ruhezeiten vor. Künftig soll ein Busfahrerzwei Wochen hintereinander mit 24 StundenWochenruhezeit auskommen. Die VereinteDienstleistungsgewerkschaft (ver.di) macht da-gegen mobil. »Müdigkeit im Straßenverkehr ist le-bensgefährlich«, sagt Christine Behle vomver.di-Bundesvorstand. »Eine Umsetzung derKommissionsvorschläge macht LKWs und Bussezu tickenden Zeitbomben auf unseren Straßen.«

Page 3: Barnimer BürgerpostVolkssolidarität Barnim e.V., Kreisgeschäftsstelle Schneiderstr. 19, 16225 Eberswalde, Tel. 03334/ 63988-0. Wer nicht durch die ehrenamtlichen Sammler erreicht

b pb !p r o t e s t i e r t

3

Foto: GERDMARKMANN

Vor 15 Jahren, im Februar 2003, beteiligten sich noch hunderte Eberswalderinnen und Eberswalderan den Protesten gegen den damals drohenden Krieg der USA und der »Koalition der Willigen« ge-gen den Irak. Auch der damalige Bürgermeister Reinhard Schulz und der Vorsitzende der Stadtver-ordnetenversammlung Rainer Kriewald nahmen daran teil. Der damalige Bundeskanzler GerhardSchröder war damals gegen diesen Krieg – und gewann so die Bundestagswahl 2002. Inzwischenwerden die vielen »Weltordnungskriege« von den Medien weitgehend verschwiegen und von den mei-sten Menschen nicht mehr wahrgenommen. Die weltweiten Kriegseinsätze der Bundeswehr werdenals Normalität empfunden. Die Bundesregierung unter Angela Merkel macht sich zum Komplizendes völkerrechtswidrigen Angriff der Türkei auf Syrien. Die Bagdadbahn-Politik des wilhelminischenKaiserreichs erfährt eine wundersame – aber alles andere als überraschende – Auferstehung. (gm)

Am 17. März ist Antikriegstag Helfer von MördernUnsere Politiker sind Helfer von Mördern anZivilisten, denn es werden Waffen, Chemikali-en und Militärtechnik exportiert, nur um zuverdienen, obwohl man weiß, daß damit Men-schen getötet werden.

BERND POMRAENKE

Bundesweit rufen Initiativen zu Protestak-tionen am 17. März gegen den völkerrechts-widrigen Überfall des türkischen Erdogan-Re-gimes auf die kurdische SelbstverwaltungszoneAfrin in Nordsyrien. Anlaß ist das kurdischeNeujahrsfest (Newroz). Neben einer Großde-monstration in Hannover wird es in der gesam-ten BRD Aktivitäten gegen den Krieg geben.Die Türkei führt gemeinsam mit islamisti-schen Gruppierungen, mit der Duldung der in-ternationalen Mächte und ausgestattet mitdeutscher Waffentechnik, einen blutigen An-griffskrieg gegen das Nachbarland. Zwar hat in-zwischen der wissenschaftliche Dienst desBundestages auf Anfrage des Bundestagsabge-ordneten Andreas Neu (DIE LINKE) erklärt,daß der türkische Staat »den konkreten Beweisfür das Vorliegen eines das Selbstverteidigungsrechtauslösenden bewaffneten Angriffs schuldig« blei-be, aber die Bundesregierung verzichtet weiter-hin auf jegliche Kritik am NATO-Partner.Statt dessen werden Antikriegsproteste krimi-nalisiert. So wird das Zeigen von Symbolen dernordsyrischen YPG/YPJ verboten, Razzias ge-gen Verlage durchgeführt, die Bücher über diekurdische Befreiungsbewegung herausgeben,und Wohnungen von kurdischen Exilpolitikerndurchsucht. Nachdem mehr als einen Monat lang diekurdischen Volksverteidigungskräfte YPG unddie Frauenverteidigungseinheiten YPJ die tür-kischen Angriffe im Grenzgebiet abwehrtenund die Aggressoren nur einen schmalenGrenzstreifen von etwa 5 Kilometern Tiefe er-oberten, konnten die türkische Armee undihre Verbündeten Anfang März deutliche

Geländegewinne erzielen. Im Nordosten dran-gen die Angreifer bis an den Rand der Kanton-hauptstadt Afrin vor. Auch von Südwesten hersind die türkischen Kampftruppen bereits auf 7Kilometer an die Stadt herangerückt (Stand11. März).Den Einheiten der YPG und YPJ fehlenschwere Waffen für eine dauerhafte effektiveVerteidigung. Den Artillerieschlägen und Luft-angriffen der türkischen Armee können sienichts Gleichwertiges entgegensetzen. Neben der Unterstützung durch die BRDkonnte sich die türkische Aggression nur ent-falten, weil Rußland den türkischen Angriff to-leriert und den nordsyrischen Luftraum für dieOperationen der türkische Luftstreitkräfte frei-gab. Es sei jetzt klar, erklärte das YPG-General-kommando am 7. März, »daß die Russische Fö-deration sich zum Komplizen des türkischen Staa-tes gemacht hat, indem sie den Luftraum für dentürkischen Staat öffnete, was diesem erlaubt, einMassaker gegen die Zivilbevölkerung in Afrin zubegehen«. Das Generalkommando der YPG ruftdie Regierung der Russischen Föderation auf,»ihre Entscheidung, die türkische Invasion aufAfrin zuzulassen, aufzuheben und aufzuhören,sich an der Ermordung der Menschen in Afrin zubeteiligen und ihre Städte und Dörfer zu zerstören.Wir fordern auch das russische Volk auf, Druckauf seine Regierung auszuüben, um dieses Han-deln, das dem russischen Volk nicht dient, sofortzurückzuziehen.«*

GERD MARKMANN

* Quelle: http://www.ypgrojava.org/The-Russian-Federation-is-a-partner-of-bloodshed-with-the-Turkish-state-in-Afrin

Vater, Mutter – Kanonenfutter! Jean Jaures, französischer Politiker und Pazifist,ermordet 1914, sagte einst: »Kapitalismus trägtden Krieg in sich, wie die Wolke den Regen«. Erhinterläßt seit seiner Entstehung eine gewaltigeBlutspur. Dieses kranke System beherrscht dieWelt. Waffengeschäfte, Krieg, Massenflucht.Soll das immer so weitergehen? »NO!!!«

Ich wurde geboren in der DDR. Dieses friedliche Land gibt es leider nicht mehr.Nichts bleibt wie es ist. Ich vergleiche und seh‘ die brutale Entwicklung in der BRD.Haß und Gewalt wächst nicht nur in Europa. Das ist fast wie damals, flüstert ängstlich ein Opa.Kriege und Zerstörung, egal wohin man schaut. Ein paar Demonstranten empören sich laut.Das sind aber leider … viel zu wenig Leute. Die Massen, die schweigen – damals, wie heute.Der Mensch an sich ist fleißig, er arbeitet hart. Doch er wird nur benutzt im Ausbeuterstaat.

Von Meinungsmacher-Medien läßt das Volk sich lenken.

Wohlstandsgenießer haben keinen Bock drauf nachzudenken.

Gern gelesen wird BILD & Co, die Sensationen-Presse.

Zeitungsberichte der »jungen Welt« finden kaum Interesse.

Warum wohl wählen viele immer die Kriegsunion, oder die Hartz4-Partei mit ihrem Lügenbaron.Im Namen des Volkes regieren u. entscheiden sie. Auch gegen Volkes Wille. Von wegen Demokratie.Solange die Menschen

immer wieder Kriegsparteien wählen, sollte sie das schlechte Gewissen

und ihre Mitschuld quälen. Bombenverkäufer legen Länder

in Schutt und Ascheund ziehen für den Wiederaufbau

Kredite aus der Tasche.

Verbrecher zetteln Kriege an, weil man daran verdienen kann.

Schießen darf der kleine Mann. Der ist echt beschissen dran.

BrückeJa-Nee, Spaß beiseite… Die Sache ist richtigernst. Die BRD wird ständig angegriffen,

.....im Ausland. Sie braucht dringend Nachschub für ihre toten Soldaten.Also Leute – ab in die Betten – zack zacke – Vater, Mutter, Kanonenfutter – Attacke!

P.S.: Nun ja, oder ihr zeugt in euren Kisten, ab sofort nur noch Pazifisten.

SCHRAMMEL-ECKE

Page 4: Barnimer BürgerpostVolkssolidarität Barnim e.V., Kreisgeschäftsstelle Schneiderstr. 19, 16225 Eberswalde, Tel. 03334/ 63988-0. Wer nicht durch die ehrenamtlichen Sammler erreicht

b pbb e w o r b e n

4

Ein fünfter LandratEberswalde (bvb/bbp).

Das in der vorigenAusgabe der »Barni-mer Bürgerpost« vor-gestellte Kandidaten-Quartett zur Barni-mer Landratswahl am22. April wurde kurznach Drucklegungzum Quintett. Alsfünfter Landratskan-didat warf der Finowfurter SVEN WELLER vonder Brandenburger Vereinigten Bürgerbewe-gung/Freie Wähler seinen Hut in den Ring. Seine Konkurrenten um den Landratsstuhlsind Daniel Kurth (SPD, von der LINKEN un-terstützt), Othmar Nickel (CDU), Dr. MichaelLuthard (Bündnis 90/Grüne) und Mark Mat-thies (Bürgerfraktion Barnim/Freie Wähler).SVENWELLER ist 43 Jahre alt und Vater drei-er Kinder. Der gelernte Konstruktionsmechani-ker »steht für eine tiefgründige und hartnäckigeArbeit in der Kommunalpolitik«, teilt sein Wahl-träger mit. Als Sachkundiger Einwohner imBau- und Wirtschaftsausschuß des Kreistagesvertritt er klare politische Inhalte. So setzt ersich für eine veränderte Energiepolitik desKreises ein und hat Ideen, wie die Kreisener-giewerke zum Dienstleister für alle Kommunenim Landkreis werden könnten. Eine weitereKompetenzerweiterung der Kreiswerke zula-sten der Kommunen lehnt er ab. Angesichtsdes bereits erreichten Standes der Versparge-lung der Landschaft fordert Sven Weller zudemeine Einschränkung der aktuell geplantenWindeignungsgebiete. Insbesondere soll derLiepnitzwald ausgespart werden. Im Fall seinerWahl will sich Weller an der landesweitenKampagne von BVB/FW zur Abschaffung derStraßenausbaubeiträge beteiligen.Einen weiteren Schwerpunkt bildet die bes-sere infrastrukturelle Versorgung der ländli-chen Teile des Barnim. So plädiert Weller fürden Ausbau des Rufbusnetzes und eine Verän-derung des Landesnahverkehrsplans hin zu ei-ner höheren Taktdichte der Regionalbahnenund der S2. Zugleich wird Sven Weller nochvor der Wahl einen Plan für die Neugestaltungder Kreisumlage zugunsten der Kommunenvorlegen. Wie erinnerlich, haben in der vor-letzten Kreistagssitzung SPD und Linke eineSenkung zum Wohle der Städte und Gemein-den abgelehnt.Sven Weller stand von Anfang an konse-quent gegen die Kreisgebietsreform und hatdurch intensive Unterschriftensammlung fürdie entsprechende Volksinitiative geworben.Als Chef der Kreisverwaltung will er durchmoderne Arbeitsmethoden eine Effizienzstei-gerung und mehr Bürgernähe erreichen.

Kommunenfreundliche KreisumlageEberswalde (bvb/bbp). Sven Weller, sachkundi-ger Einwohner im Ausschuß für Territorialpla-nung, Bauen und Wohnen, Gewerbe und Wirt-schaft des Kreistages Barnim und Kandidatvon BVB/Freie Wähler für die Landratswahl imApril, hat ein Konzept zur kommunenfreundli-chen Neugestaltung der Kreisumlage vorge-legt. Ziel ist eine gerechtere Gestaltung derKreisumlage. Der durch Sven Weller erarbeite-te Kreistagsantrag sieht neue Kriterien in derKalkulation und Beschlußfassung vor.

»Die Kreisumlage ist eine reine Fehlbedarfsfi-nanzierung, die erhoben wird, wenn die eigenenErträge des Landkreises nicht ausreichen, um seineAufwendungen zu decken«, erklärt Sven Weller.»Erzielt ein Landkreis Überschüsse, so resultierendiese ausschließlich aus zu hoch erhobener Kreis-umlage in Verbindung mit zu niedrig geplanten ei-genen Erträgen und zu hoch angesetzten voraus-sichtlichen Aufwendungen.« Die nicht benötigteKreisumlage, so die Intention des Antrags, sollan die kreisangehörigen Gemeinden zurückge-zahlt werden. Dabei soll berücksichtigt werden, daß beider Festsetzung der Höhe des Hebesatzes derFinanzbedarf der umlagepflichtigen Gemein-

den ermittelt und gegenüber den Interessendes Landkreises abgewogen wird. Die kreisan-gehörigen Städte und Gemeinden sollen dabeidie Gelegenheit haben, zur Höhe der geplan-ten Kreisumlage Stellung zu nehmen.

»Selbst dem Brandenburgische Städte- und Ge-meindebund sind die üppigen Finanzreserven derKreise ein Dorn im Auge«, weiß Sven Weller zuberichten. »Er regt eine Gesetzesänderung dahin-gehend an, daß eine rechtlich verbindliche Rege-lung, wie hoch die Rücklagen der Landkreise seindürfen, geschaffen wird und fordert die Landkreisemit Blick auf deren üppige Finanzreserven auf, dieKreisumlagen zu senken. Städte und Gemeindenwürden die bei den Kreisen befindlichen Gelderdringend für Investitionen benötigen.« Im Land-kreis Barmin betragen diese Rücklagen weitüber 50 Millionen Euro, obwohl der Rücklageschon 40 Millionen Euro für ein Investitions-programm entnommen wurden.

»Durch die Rückzahlung der zu viel erhobenenKreisumlage werden die Kommunen direkt entla-stet«, so Sven Weller. Die Rückzahlung solldurch die Abschmelzung der Rücklage in Ver-bindung mit einem niedrigeren Kreisumlagehe-besatz erfolgen.

Barnimer Bürgerpost abonnieren!

www.barnimer-buergerpost.de

SPD und LINKE im Kreistag Barnim:

Stärkung des ländlichen RaumesEberswalde (bbp). »Der Landkreis Barnim hat inden vergangenen Jahren eine in vielerlei Hinsichtpositive Entwicklung genommen«, meinen dieFraktionen der SPD und der LINKEN imKreistag Barnim in einer gemeinsamen Pres-seerklärung. »Selbst angesichts der globalen Fi-nanz- und Wirtschaftskrise ist die Bevölkerungs-zahl nicht gesunken, die Zahl der in der Regionvorhandenen Arbeitsplätze kontinuierlich gestiegenund die Arbeitslosenquote gesunken.« Bei näherer Betrachtung falle jedoch auf,daß nicht alle Teilgebiete des Landkreises Bar-nim von diesen positiven Trends profitiert ha-ben. Es habe sich eine Schere zwischen struk-turschwachen und prosperierenden Gemein-den und Ämtern aufgetan.Diese Schere »darf nicht weiter auseinanderge-

hen«, deklamieren die beiden Fraktionen. Da-her stellten DIE LINKE und die SPD einen ge-meinsamen Antrag im Kreistag »für Investiti-onszuwendungen für Kommunen in Höhe von 10Millionen Euro ... Die Mittel sollen der Stadt Wer-neuchen, der Gemeinde Schorfheide sowie denAmtsbereichen Biesenthal-Barnim, Joachimsthal(Schorfheide) und Britz-Chorin-Oderberg zurVerfügung gestellt werden. Der Landkreis wird da-durch seiner Ausgleichsfunktion stärker gerechtund setzt die Entwicklungsstrategie des Landkrei-ses Barnim konsequent fort.« Der SPD-Fraktionsvorsitzende im KreistagBarnim Torsten Jeran sagte: »Auch die ländlichgeprägten Gebiete unseres Landkreises stehen vorbesonderen Herausforderungen in den Bereichen

der Daseinsvorsorge und wir sind sicher, daß wirmit diesen zusätzlichen finanziellen Mittel Projekteunterstützen können, die die Zukunftsfähigkeit un-serer ländlichen Räume deutlich verbessern.«Für die Fraktion DIE LINKE wies derenFraktionsvorsitzender LUTZ KUPITZ darauf hin,daß mit den Investitionszulagen die Hand-lungsfähigkeit der betroffenen Gemeinden undÄmter verbessert werde und ihnen so die Rea-lisierung auch umfangreicherer Förderprojekteermöglicht werden kann. »Einen Barnim derzwei Geschwindigkeiten darf es nicht geben.«Die kreislichen Rücklagen waren laut derjüngsten vorliegenden Jahresrechnung danküppig fließender Kreisumlagen bis Ende 2015auf über 90 Millionen Euro angewachsen. Fürdie Jahresrechnungen 2016 und 2017, so dieErwartung, wird mit weiteren Überschüssen injeweils zweistelliger Millionenhöhe gerechnet.Die übliche Praxis, defizitäre Haushaltspläneaufzustellen, dann aber die Jahre mit Über-schüssen abzuschließen, werden von der Barni-mer Kreisverwaltung schon seit Jahren prakti-ziert. Als heftiger Kritiker dieses Gebahrenstrat bis vor einigen Jahren der damals als Fi-nanzexperte der Fraktion agierende Prof. Al-fred Schultz auf. In seinen Haushaltsreden for-derte Schultz regelmäßig »Haushaltswahrheitund Haushaltsklarheit« ein. Inzwischen avan-cierte Prof. Schultz zum Vorsitzenden desKreistages Barnim. Vom heutigen finanzpoliti-schen Sprecher der LINKEN-Fraktion ist keineKritik am kreislichen Finanzgebaren zu hören.

Page 5: Barnimer BürgerpostVolkssolidarität Barnim e.V., Kreisgeschäftsstelle Schneiderstr. 19, 16225 Eberswalde, Tel. 03334/ 63988-0. Wer nicht durch die ehrenamtlichen Sammler erreicht

b pb !v e r k e h r ( t )

5

In der lokalen Tageszeitung ließ sich diestädtische Pressesprecherin Nancy Kerstenjüngst zur Behauptung der Rathausspitze, einBürgerbegehren zu den Schutzstreifen in derHeegermühler Straße sei nicht möglich, wiefolgt zitieren: »Dabei bleiben wir, dem ist nichtshinzuzufügen« (MOZ, 10./11.3.18).In ihrer Presseerklärung vom 28. Februarberief sie sich zur Begründung dieser Behaup-tung auf Aussagen von Wahlleiter Robby Se-gebarth, die allerdings aus dem Zusammen-hang gerissen und dadurch der Fehlinterpre-tation preisgegeben wurden.Robby Segebarth erklärte inzwischen aufNachfrage, daß er »zu Veröffentlichungen, wel-che ich nicht verfaßt habe und die keinen amtli-chen Charakter besitzen, grundsätzlich keineStellungnahmen abgebe«. Das ist ein korrektesVerhalten, wie von einem Wahlleiter zu er-warten. Solch ein korrektes Verhalten wäre auchseitens der Pressesprecherin und der Rathaus-spitze – hier in persona der BaudezernentinAnne Fellner – zu erwarten gewesen. Schade,daß dem nicht so ist. Allzu durchsichtig ist derZweck, auf diese Weise Bürger, die das Begeh-ren unterstützen wollen, zu verunsichern.Über die Zulässigkeit von Bürgerbegehren –so steht es im Gesetz – entscheidet die Stadt-verordnetenversammlung. Und nicht aus sub-jektiver Lust, sondern anhand objektiver Kri-terien. Gegen eine Ablehnung können die be-nannten Vertrauenspersonen des Bürgerbe-gehrens unmittelbar beim zuständigen Ver-waltungsgericht klagen. Die Bürgerinitiativeist sich sicher, daß es keine objektiven Gründegegen ihr Begehren gibt. Im Fall der Fälle wirdsie sehr wahrscheinlich die Möglichkeit zurKlage nutzen.Doch soweit sollte es nicht kommen. DieStadtverordneten werden bei eingehenderBeschäftigung mit dem Thema gewiß erken-

nen, daß nicht das Begehren der Bürger, son-dern vielmehr die Einrichtung dieser Rad-schutzstreifen in der Heegermühler Straße»unzulässig« war.Denn dabei wurden geltende Stadtverord-netenbeschlüsse mißachtet. Die Einrichtungvon Radschutzstreifen wurde bereits im Ver-kehrsentwicklungsplan (VEP) der StadtEberswalde von 2008 thematisiert. Sie warenals »mittelfristige Zwischenlösung« vorgesehenunter der Voraussetzung, daß »nach Inbetrieb-nahme der Nordtangente« oder einer vergleich-baren Maßnahme (z.B. Ausbau »LichterfelderWeg«) die Verkehrsbelastung in der Heeger-mühler Straße deutlich geringer geworden ist. Das Radnutzungskonzept von 2015 griff dieMaßnahme unter der Nummer B07 auf undkonkretisierte die Einzelheiten, ohne noch -mals auf die im VEP genannten Bedingungeneinzugehen. Ob das redaktionelle Schlampe-rei war oder bewußtes Kalkül dahinter stand,muß nicht weiter diskutiert werden. Denn dieBeschlußhierarchie ist klar. Das Radnutzungs-konzept setzt den VEP um, kann diesen aberkeinesfalls ins Gegenteil verkehren. Die Radschutzstreifen in der HeegermühlerStraße hätten erst umgesetzt werden dürfen,wenn es tatsächlich eine wirksame Verkehrs-entlastung durch die genannte Umgehungs-straßen gibt – nicht vorher.Die Einrichtung der Radschutzstreifen inder Heegermühler Straße war illegal und soll-te daher schon von Amts wegen rückgängiggemacht werden. Das aktuelle Bürgerbegehren fordert nichtsweiter ein, als daß geltende Stadtverordne-ten-Beschlüsse eingehalten werden. Das kannwohl kaum »unzulässig« sein.

GERD MARKMANN

Weitere Informationen unter http://radwege.alternative-eberswalde.de. Kontakt: [email protected]

Über die Verkehrssicherheit in der StadtEberswalde hat die Pressestelle am28.02.2018 in ihrer Pressemitteilung Nummer35 Erhellendes mitgeteilt. Die umfänglichenAusführungen laufen auf die Feststellung hin-aus, daß »der durch eine Bürgerinitiative an-gestrebte Wunsch, die Schutzstreifen von derFahrbahn durch ein Bürgerbegehren entfernenzu lassen, unzulässig« sei. Natürlich wissen Sie, liebe Leserin und lie-

ber Leser, daß Sie sich wünschen können wassie wollen – Tag und Nacht im Sitzen und imStehen und wo Sie wollen, sogar im Verkehr.Darum braucht sich die Pressestelle nicht zukümmern. Auch bedarf es einiger Anstren-gung, wenn man einen bestimmten Wunschgemeinsam in einer Bürgerinitiative anstrebt.Das können Sie mal ausprobieren. Damitkönnte man es belassen, wenn diesem verqua-sten Satz nicht das Wörtchen »unzulässig« an-hängen würde. Wie kann der Bürgermeisterdiese Eigenschaft des angestrebten Wunschesvon Bürgern und einer Bürgerinitiative erken-nen? Hut ab. Dafür muß er über besondereFähigkeiten verfügen. Außerdem läßt er sichtief in seine Seele blicken. Zulässig beschreibt im Allgemeinen, daß et-

was Wichtiges erlaubt oder gestattet ist. Ärzteund Heilpraktiker werden zugelassen, ebensoFahrzeuge und Geschwindigkeiten sowie Kla-gen vor Gericht, Bürgerbegehren und anderesmehr. Bevor man eine Zulassung erhält, mußein Antrag gestellt werden. Dieser Antrag wirdvon der dafür bestimmten Stelle geprüft undrechtsverbindlich entschieden. Nach der Prü-fung ist ein Antrag bei Gericht zulässig odernicht zulässig, der Arzt oder das Fahrzeug ha-ben eine Zulassung oder keine und dieHöchstgeschwindigkeit ist zugelassen odereben nicht zugelassen. Mit Bürgerbegehren können die Wahlbürge-

rinnen und Wahlbürger einen Bürgerentscheidbeantragen. Über die Zulässigkeit eines Bür-gerbegehrens entscheidet die Stadtverordne-tenversammlung. Dazu muß das Bürgerbegeh-ren dort eingereicht werden. Der Bürgermeister ist überhaupt nicht zu-

ständig und die Pressesprecherin kann überdas Ergebnis erst nach der Prüfung durch dieStadtverordneten informieren. Mit jeder Unterschrift unter dem Bürgerbe-

gehren steigt die Wahrscheinlichkeit, daß Siediese Leute in ihre Schranken weisen. Einesolche plumpe und unsachiche Beeinflussungder öffentlichen Meinung darf man nicht zu-lassen. Vielleicht erkennt ein Stadtverordneterdas Potential der direkten Demokratie undnimmt sich der Angelegenheit an. Umständli-che und verquaste Veröffentlichungen von an-gestrebten Wünschen des Bürgermeisters undder Stadtverwaltung über noch nicht einge-reichte Bürgerbegehren sollte die Pressestellelassen. Dr. MANFRED PFAFF

Radschutzstreifen in der Heegermühler Straße:

Verstoß gegen Beschlüsse der Stadt

Beratung für Frauen im Rathaus möglichEberswalde (prest-ew). Noch bis Mitte desMonats findet die 28. Brandenburgische Frau-enwoche statt. Aus diesem Anlaß möchte dieGleichstellungs- und Behindertenbeauftragteder Stadt Eberswalde, Katrin Forster-König,auf ein zusätzliches Beratungsangebot hinwei-sen. »Ich habe mich mit dem Team des Ebers-walder Frauenhauses darauf verständigt, daß wirzukünftig auch im Rathaus Beratungen fürschutzbedürftige Frauen anbieten«, so die Beauf-tragte.Die Terminvereinbarung läuft in diesem Fallganz unauffällig über die Gleichstellungs- undBehindertenbeauftragte. »Manchmal trauensich die Frauen nicht, Beratungsstellen aufzusu-chen. Das Rathaus hingegen ist ein sehr neutraler

Ort, deshalb dieses zusätzliche Angebot«, so Ka-trin Forster-König. Das Team des EberswalderFrauenhauses berät alle schutzbedürftigenFrauen, die von häuslicher, körperlicher, sexu-eller, psychischer Gewalt bedroht sind.Die Gleichstellungs- und Behindertenbe-auftragte der Stadt, Katrin Forster-König, isttelefonisch unter der Nummer 03334/64503oder per E-Mail unter [email protected] erreichbar. »Ich hoffe, daß das zusätzli-che Angebot den Frauen hilft, sich bei Problemenden Beratungsstellen leichter zu öffnen«, so dieBeauftragte. Alternativ kann ein Termin füreine Beratung im Rathaus auch direkt mit denMitarbeiterinnen des Frauenhauses vereinbartwerden unter der Nummer 03334/360222.

Zu lässig

Page 6: Barnimer BürgerpostVolkssolidarität Barnim e.V., Kreisgeschäftsstelle Schneiderstr. 19, 16225 Eberswalde, Tel. 03334/ 63988-0. Wer nicht durch die ehrenamtlichen Sammler erreicht

b pbe r f a h r e n

6

Wohnumfeld in Plattensiedlungen

Zu dem zerstörten Wohnhof in der Ring -straße ist klarzustellen: Die Innenhofgestaltungwar eine Investmaßnahme der Wohnungsbau-genossenschaft (WBG) Eberswalde-Finow e.G.Auftraggeber war die Verwaltung der Genos-senschaft, vertreten durch HORST GERBER,Auftragnehmer war ANDREAS TIMM. Ich be-gleitete die Investition fachlich.Bereits im Vertrag mit dem Projektantenfehlte eine ausdrückliche Zielstellung im obengenannten Sinne. Während der Durchführunggab es keine Bauberatung vor Ort, also keineprotokollgesicherten Festlegungen. Es gab kei-ne Übergabe, so daß vom Einverständnis desInvestauftraggeber auszugehen ist und der Auf-tragnehmer von weiteren Verpflichtungen ent-lastet war. Die nachträglich geäußerten Kriti-ken zum Projekt sind demzufolge nur alsSelbstkritik des Auftraggebers gerechtfertigt.Der jetzige Kahlschlag war die Konsequenz. Auf meine Einladung gab es am 6. Februarein Vor-Ort-Treffen mit WBG-VorstandVOLKER KLICH. Mit dabei war ein weitererWBG-Mitarbeiter und ANDREAS REICHLINGvom NABU Eberswalde. Von Andres Reichling und mir wurde festge-stellt, daß ausnahmslos alle Bäume und Sträu-cher nicht fachmännisch behandelt wurden.Dadurch entstand der Genossenschaft einSchaden. Den entstandenen Schaden werdendie Mieter tragen, darauf läßt die Antwort vonVolker Klich auf meine Frage schließen. Die untere Äste größerer Bäume ab Manns-höhe sowie Sträucher, wie Haselnuß, sind zumVerweilen einladende Schattenspender. Wenndie Leiterin Bewirtschaftung und Vermietungdie Hofgestaltung als Pilotprojekt bezeichnet(siehe nebenstehend zitierten Brief), dann istdas Hochstapelei. Denn dafür fehlte die kon-struktive Mitarbeit des WBG-Vorstands.Außerdem zeugt ihre Stellungnahme von sach-licher Ahnungsarmut. Die von ihr erwähnteBefragung ist mir nicht bekannt. War es einegezielte Befragung zur eigenen Bestätigung?Der neue WBG-Vorsitzende verweist darauf,daß ein gepflegtes Wohnumfeld wichtig sei.»Daß dazu in einer Waldstadt wie Eberswalde vielGrün gehört, versteht sich von selbst. Aber unsereMitglieder haben auch ein berechtigtes Interessedaran, daß der Aufwand bezahlbar bleibt«, hebter hervor. Überdies sei die Genossenschaft fürdie Verkehrssicherungspflicht in den Innenhö-fen verantwortlich. Deshalb billige er die Ent-scheidung der Mitarbeiter, den Wildwuchs imInnenhof zu beschneiden. (MOZ, 16.1.18)

Seit Jahren wurde der kaum vorhandene,stark verkrautete und vermooste Rasen viel zukurz gemäht, mit der Motorsense Wildkräuter,Veilchen, Wegwarte, Natterkopf, Königskerzeausgerottet, dafür aber die Verbreitung desLöwenzahns gefördert. Unter zu entfernendenWildwuchs verstand man offensichtlich gesun-des Holz, einschließlich der Zweige einesZwergwacholders, während man abgestorbeneZweige schonte. Aus einer Zierkirsche wurdedie Veredlung herausgeschnitten und der Restgefördert... Ein weiteres Beispiel aus demNachbarhof: Während der Gebäuderekon-struktion wurde auch der Nachbarhof neu ge-staltet. Dort wurden Zwergapfelbäume ge-pflanzt. Einige verdorrten. Sie wurden vomAuftragnehmer nicht ersetzt. Die Beispieledeuten darauf hin, daß es die WBG-Verwal-tung mit den Kosten über Jahre hinweg nichtso genau nahm. Zur Kostenminimierung gehörtauch die Kontrolle der Ausführung.Sachliche Kritik ist konstruktiv, ich habe fürmein jahrelanges Engagement ausschließlichKritik destruktiver Art erfahren. Die von mirangebotene Unterstützung wurde nie ange-nommen. Nie erhielt ich eine Antwort.Als ich mich schließlich im April 2016 anHerrn Gerbert wandte mit Fragen nach der Zu-kunft des schon arg geschundenen Wohnhofs,verbunden mit praktischen Vorschlägen, gab esnur den erwähnten Brief von Frau W.Und nun wurden vollendete Tatsachen ge-schaffen. Der ausführende Betrieb ist unterFachleuten berüchtigt wegen seines brutalensachunkundigen Umgangs mit der Natur. Hierstelle ich auch die Frage nach den Kosten.Vielleicht ergibt sich durch eine Befragung derMieter, vorausgesetzt die »richtige« Fragestel-lung, die bereitwillige Kostenübernahme?Den Bereich vor meinem Hauseingang hatteich bis zum Schluß in persönlicher Pflege. Ichhabe wilden Wein und Knöterich geduldig undmühsam ausgerottet, die Heckenrosen kurz ge-halten, Totholz entfernt, Ein Geißblatt hoch-gepäppelt, zwei Nistkästen angebracht. Vondieser Stelle ging keine Gefährdung aus, imGegenteil. Den hier entstandenen materiellenSchaden bin ich nicht bereit, mitzufinanzieren.Den psychischen Schaden an mir erwähne ich.Der ist nicht wiedergutzumachen. Das sollwohl mein Lohn sein. Der mir der täglich zuge-mutete Anblick eines dermaßen mißhandeltenHofes, besonders des von mir gepflegten Teils,ist schmerzlich.

KLAUS MEIßNER, Ehrenamtlicher adé

Ein Brief der WBGSehr geehrter Herr Meißner, am 05.05.95erfolgte die Freigabe des Innenhofes und wur-de damit den Anwohnern zur Nutzung über-geben. Dieser Innenhof war ein Pilotprojektund das erste praktische Beispiel der Bürgeri-nitiative zur Wohnumfeldgestaltung, bei derSie den Vorsitz hatten. Nun hat sich abernicht jeder Anwohner mit der ökologischenHofgestaltung symbolisiert. Viele wünschtensich einfach nur einen Innenhof, wo die Kin-der spielen können, wo man ganz normal Wä-schetrocknen kann und wo auch Spielgerätevorhanden sind. Weil dies aber nicht war,

wurde dieser Innenhof nicht so angenommen,wie sie es sich vorstellten, oftmals – und daswissen sie am besten – wurden die Kinder vonden Grünflächen sogar verjagt. Spielen im In-nenhof war einfach nicht möglich, worübersich viele Eltern damals bei uns beschwerten.

Nach zwei Jahren fing das Holz an zu faulenund im Jahr 2000 war der Innenhof dann zer-stört […], so daß dieser großflächig zurückgebaut werden mußte. Das Holz war nichtkesseldruckimprägniert , Pfostenschuhe wur-den auch nicht eingesetzt, so daß die Fäulnisauch schnell vorhanden war. […] Ein ökolo-gischer Innenhof ist nun mal sehr pflegein-tensiv und nicht gerade billig. Selbstverständ-lich können wir den Hof – entsprechen derökologischen Pflanzung pflegen lassen. Dies-bezüglich gab es vor Jahren schon eine Befra-gung der Anwohner. Die Mehrheit der An-wohner wollten dafür jedoch kein Geld aus-geben, Mit freundlichen GrüßenW., Leiterin Bewirtschaftung und Vermietung

Viele Anwohner wünschen sich einfach nur ei-nen Innenhof, wo die Kinderspielen können, woman ganz normale Wäsche trocknen kann.

Spielen im Innenhof war nach der Neugestal-tung einfach nicht mehr möglich. Vor allem dasliebste Spielzeug, das Auto, fand keinen Platz.

Zum Kahlschlag in einem Wohnhof in Finow-Ost (»Kurz und gut?«, BBP 1/2018)Die Gestaltung von Wohnhöfen verlangt eine sachlich qualifizierte Zielstellung zur Ge-staltung des Hofes und zur Erweiterung des Wohnbereichs bis in den Hof hinein(Wohnökologie). Solche Projekte bedürfen zudem der Begleitung durch die Anwohner,denn sie finanzieren den Unterhalt der Höfe. Für Mieten und Betriebskosten geben sieeinen erheblichen Teil ihres monatlichen Budgets aus. Nicht zuletzt die demografischeEntwicklung verlangt neue Gedanken zur Gestaltung des Wohnumfelds, besonders inden Plattensiedlungen. Ein gemeinschaftsförderendes Wohnumfeld wirkt gegen diezunehmende soziale Vereinsamung und fördert damit die Demokratie.

Page 7: Barnimer BürgerpostVolkssolidarität Barnim e.V., Kreisgeschäftsstelle Schneiderstr. 19, 16225 Eberswalde, Tel. 03334/ 63988-0. Wer nicht durch die ehrenamtlichen Sammler erreicht

b pb !e n g a g i e r t

7

Gegen ZwangsheiratenWas konnte TERRE DES FEMMES fürMädchen und Frauen erreichen? Wofür mußsich die Frauenrechtsorganisation weiterhineinsetzen, damit ihr Motto »Gleichberechtigt,selbstbestimmt und frei« der Wirklichkeit wiederein Stückchen näher kommt? Als großen Erfolg verzeichnen wir das Gesetzzur Verhinderung von Frühehen, wie es derBundestag Juni 2017 verabschiedet hat. Dafürhaben wir jahrelang gekämpft: Seither wird dieHeirat in Deutschland nur anerkannt, wennbei Eheschließung das 18. Lebensjahr vollen-det war – ohne Ausnahme. Doch der Kampf gegen Zwangsehen mußweitergehen. Allein in diesem Jahr hat unsereBeratungsstelle bereits mehr als 126 Anfragen(Stand Oktober) zu Zwangs- und Frühverhei-ratungen erhalten und weitergeholfen. Welt-weit steigt die Zahl von Frühehen immer weiteran. Im Jahr 2016 waren laut UNICEF 700 Mil-lionen Mädchen und Frauen minderjährig ver-heiratet. Mit der Unterstützung Internationa-ler Kooperationen wie YAKA-KOOP in derTürkei, setzt sich TERRE DES FEMMES auchim Ausland seit mehreren Jahren gegen diesenMißstand ein.Ihre Spende ist Grundlage für unsere Arbeit:gegen Zwangsverheiratung und Gewalt im Na-men der Ehre, gegen weibliche Genitalver-stümmelung, gegen Häusliche und sexualisier-te Gewalt, gegen Frauenhandel und Prostituti-on. Allen betroffenen Frauen stehen wir bera-tend zur Seite. Wir leisten wichtige Präventi-onsarbeit, unter anderem mit Jugendlichen.Von Politikern fordern wir mehr Einsatz undmehr Investitionen in Aufklärung. Mit unse-rem Referat »Flucht und Frauenrechte« machenwir uns seit 2016 überdies auch für geflüchteteMädchen und Frauen stark – wie etwa durchdas Patinnenprojekt CONNECT.

CHRISTA STOLLE

SPEICHER-Sozialkaufhaus erhalten!Mit großem Bedauern hat die AlternativeListe Eberswalde (ALE), zur Kenntnis genom-men, daß der Ausschuß für Soziales, Bildung,Kultur und Sport (ASBKS) der Stadt Ebers-walde in seiner Sitzung am 14. Februar 2018die Förderung des »Speicher – Lehr- und Lernbe-trieb« abgelehnt hat.Das Sozialkaufhaus Nr. 2 des europäischenRegionale Fördervereins e.V. (eRFV) öffneteam 5. September 2016 in dem vom Ladenleer-stand geplagten Einkaufszentrum »Heidewald«sein Pforten.Das besondere am »Speicher« Nr. 2 ist dasKonzept des Lehr- und Lernbetriebes. Auszu-bildende können hier ihr Wissen und Könneneigenverantwortlich im Echtzeitbetrieb erpro-ben. Die Auszubildenden erhalten hier die ein-zigartige Möglichkeit, sich selbst einen festenArbeitsplatz zu schaffen. Sie verwerten nochgebrauchsfähige Möbel und Hausrat und ret-ten sie somit vor der Vernichtung. Damit er-gänzt der »Speicher« die Angebotspalette des»Heidewald« und wertet das EKZ auf. Zugleichwird einkommensschwachen und benachteilig-ten Einwohnern im Brandenburgischen Vierteldie Möglichkeit des Nahkaufs von Möbeln undHausrat ermöglicht.In unserem Wahlprogramm hatten wir vor-geschlagen, dem Geschäfts-Leerstand mit al-ternativer Nutzung der Räume durch Vereineoder Initiativen zu begegnen und Möglichkei-ten für neue und andere Konsumtions-, Pro-duktions- und Lebensweisen zu erkunden. Bei-des wird mit dem »Speicher«-Projekt umgesetzt.Nicht zuletzt deshalb findet dieses Engagementdes eRFV unsere volle Unterstützung.

Den im Ausschuß geäußerten Argumenten,die sich gegen einen Möbelverkauf im »Heide-wald« richten und »den ursprünglichen charakte-ristischen zustand als Einkaufszentrum« herbei-wünschen, widersprechen wir ausdrücklich.Angesichts der realen Situation im Ortsteilund des Leerstandes im EKZ »Heidewald« ist esvöllig weltfremd, die Angebotspalette im »Hei-dewald« an jener der »Rathauspassage« imStadtzentrum messen zu wollen. Die Alternati-ve Liste Eberswalde (ALE) setzt sich für denErhalt des SPEICHER-Sozialkaufhauses imEKZ »Heidewald« ein und wird die Projektver-antwortlichen aktiv unterstützen.

GERD MARKMANN, Sprecher der Wählergruppe ALTERNATIVE LISTE EBERSWALDE

Weitere Infos: www.alternative-eberswalde.de

Sprecherrat im Bonhoefferhaus:

Ehrenamtler eigenständigDas Quartiersmanagement im Brandenbur-gischen Viertel in Eberswalde ist noch unbe-setzt und so versuchen wir neben unseren ei-gentlichen Aufgaben vorübergehend das Netzzu halten und hoffen auf Tragfähigkeit.Wir laden Sie herzlich ein, am 19. März um17 Uhr im Dietrich-Bonhoeffer-Haus (Potsda-mer Allee 37) den ersten Sprecherrat in die-sem Jahr mit uns abzuhalten. Noch ist unklarob die Stadtverwaltung Eberswalde in Formvon Prof. Dr. JAN KÖNIG anwesend sein wird.Eine Einladung hat der Dezernent für sozialeAngelegenheiten bekommen. Wir gehen davon aus, daß spätestens am19. März eine offizielle Information bezüglichder Besetzung und Arbeit des Quartiersmana-gements seitens der Stadtverwaltung an unsAkteure im Brandenburgischen Viertel rausge-geben wird.

DOROTHEA MALIK & JÖRG RENELL

Foto: JÜRGENGRAMZOW

Es ist gewiß eine gute Nachricht, daß dieAltlasten auf dem Gelände der ehemaligenDachpappenfabrik in Westend endlich soweitsaniert werden, daß von ihnen keine Gefahrmehr für die Umwelt ausgehen kann (vgl. »Alt-last verschwindet unter Kunststoffbahn« in MOZ,22.2.18). Allerdings ist sehr bedauerlich, daßjegliche bauliche Nachnutzung des Areals amLuisenplatz ausgeschlossen wird. Das dürftekaum der tatsächlichen Gefährdungssituationder dort vergrabenen Altlasten entsprechen.Auf dem Gelände der ehemaligen ChemischenFabrik, wo ähnliche Altlasten im Boden fürUmweltgefahren sorgten, kann ein großer Teildes Areals als Parkplatz genutzt werden. Einesolche Nutzung wäre aufgrund der Bahnhofs-nähe sicherlich auch für das Gelände derDachpappenfabrik sinnvoll gewesen.Vor allem aber sollte es doch auch jetzt nochmöglich sein, im Randbereich des Grundstückseinen Streifen für eine Rad- und Fußwegever-bindung zwischen Luisenplatz und Bahnhof zureservieren. Im Zusammenhang mit bereitsvorhandenen Wegen nördlich und südlich der

Drehnitzwiesen und anschließend durch dieWohngebiete in Westend könnte mit einemFuß-/Radweg zwischen Luisenplatz und Bahn-hofsbrücke eine attraktive und vor allem fürRadfahrer sichere Alternative zu den umstrit-tenen Radstreifen in der Heegermühler Straßeentstehen.Das der Deutschen Bahn gehörende Grund-stück, das jetzt als Zufahrt für die Sanierungs-arbeiten genutzt wird, wäre zudem ein guterStandort für ein Parkhaus zur Entschärfung desStellplatzproblems der vielen Pendlerinnenund Pendler. Und wenn wir den Visionen schonmal freienLauf lassen, wäre vielleicht auch ein direkterZugang zu den Bahnsteigen durch eine Verlän-gerung des Bahnhofsfußgängertunnels zur At-traktivmachung des Eberswalder Hauptbahn-hofs denkbar. Dann könnte das geräumigeAreal westlich des Bahnhofs auch für Fahrrad-stellplätze, an denen es derzeit mangelt, ge-nutzt werden (siehe auch: »Mit Kreativität undgutem Willen« in BBP 8/2017).

GERD MARKMANN

Verbaute Wege in der Stadt

Page 8: Barnimer BürgerpostVolkssolidarität Barnim e.V., Kreisgeschäftsstelle Schneiderstr. 19, 16225 Eberswalde, Tel. 03334/ 63988-0. Wer nicht durch die ehrenamtlichen Sammler erreicht

b p ba p p e l l i e r t

8

Wir müssen heute feststellen daß– Ergebnisse und Berechnungen der Ingenieur-büros Dr. SCHNEEWOLF und Dr. HUNGER – ob-wohl nie widerlegt – vom Bund nur deshalbnicht anerkannt werden, weil der Bund nichtAuftraggeber war. Statt dessen wird heute mitZahlen für das Jahr 2025 gearbeitet, die aufPrognosen für das Jahr 2010 beruhen, die sichbereits 2010 als unzutreffend herausstellten.– der angebliche Nutzen der Maßnahme auf ei-ner Fahrzeiteinsparung für eine imaginär hoheZahl von tausenden Fahrzeugen »Durchgangs-verkehr« beruht. Die Zahl der Fahrzeuge wirdnicht bewiesen und ist auch nicht plausibel zuerklären... – Die derzeit angesetzten Kosten für den erstenBauabschnitt (nur bis zur L200!) beruhen aufdem Preisniveau ... (von) 2010. Es ist offen-sichtlich, daß man 13 km neue Straße durchteilweise schwieriges Gebiet mit 25 Bauwerken,davon 14 Brückenbauwerken, ... nicht für 55Millionen Euro errichten kann.– damit ist erwiesen, daß das ausgewieseneNutzen-Kosten-Verhältnis von 10 nicht an -nähernd erreicht wird. Das entscheidende Kri-terium für die Einordnung der Maßnahme als»vordringlich« gibt es also nicht.Zu dem ... gern bemühten Argument, dieGewerbegebiete der Stadt Eberswalde im Be-reich der Angermünder Straße brauchen drin-gend eine Autobahnanbindung ist folgendes zubemerken: Dieses Gebiet ist derzeit nicht nurdurch das Schienennetz »Nordbahn« mit An-bindung an die Hauptstrecke Berlin-Szczecingut erschlossen. Die Betriebe, die mit Mas-sengütern beliefert werden – Märka, Mega,Schrott-Steil, Heiz 1 – liegen unmittelbar amHafen bzw. haben eigene Kaianlagen.Eine zusätzliche straßenseitige Erschließungkann – soweit diese Betriebe noch auf langeZeit weiterbestehen sollten – nur dazu führen,daß Verkehr von der Schiene und vom Wasser-weg zusätzlich auf die Straße verlagert wird.Das widerspricht den Grundsätzen des Bundes.Untersuchungen zum Weiterbestehen derje-nigen Betriebe, die Schwertransporte auf derStraße verursachen, müssen notwendigerweisein die Prognose des Aufkommens an Schwer-verkehr ... aufgenommen werden. Das ist bis-her gar nicht geschehen. Hier ist der Bund sei-ner Sorgfaltspflicht nicht gerecht geworden... Das Argument der besseren Anbindung desGewerbegebiets betrifft zudem gar nicht alleBetriebe dieser Region. Die Betriebe auf demTGE (vormals SZMK) können ihre Standortenur über Knotenpunkt (KP) 4 und danach wiebisher über Angermünder Straße und Lichter-

felder Brücke oder den (optionalen) KP 4aund, auch wie bisher, über die Coppi- und dieBritzer Straße erreichen. Natürlich bleibt dieZufahrt über die BAB-Anbindung Werbellinerhalten, d.h. für Lichterfelde gibt es kaumVeränderungen. Daraus wird deutlich, daß esauch hier keine Entlastung durch die neueStraße geben kann.Besonders gravierend wirkt sich die neueBAB-Anbindung mit »Endstation« L 200 aufdie Verkehrssituation in Eberswalde-Nordendaus. Da sich die Planungen für den zweitenBauabschnitt bis Hohenfinow noch in einersehr frühen Phase befinden ... muß der Durch-gangsverkehr den bisherigen Weg durch dasZentrum von Eberswalde an Markt- und Rat-haus vorbei zur Freienwalder Straße nehmen.Mit OU = Ortsumfahrung, wie in den Unter-lagen bezeichnet, hat das nichts zu tun...

Als Fazit ... ergibt sich die Erkenntnis, daßsich die von der Gemeindeverwaltung in

ihren Einwendungen bereits eingeräumtenNachteile für den Ort Finowfurt nicht nur er-neut bestätigen, sondern daß dieses Vorhabendauerhaften Schaden für alle Bürger und fürdie Wirtschaft im Hauptort der GemeindeSchorfheide mit sich bringt. Eine sorgfältigeAnalyse muß zu dem Ergebnis kommen, daßdiese Straße auch für die Kreisstadt Eberswaldenicht nur keinen Nutzen, sondern sogar meß-baren Schaden mit sich bringt... Ein wichtigesArgument sind auch die Folgekosten, die vonden Kommunen zu tragen sind und zu denen esbisher noch gar keine belastbaren Zahlen gibt.Es ... sind Überlegungen und Konzepte gefragt,deren Realisierung eine echte Entspannungder zeitweise chaotischen Verhältnisse bringt.Hier erklärt sich der Bund für nicht zuständig... Die vom Bund geplante B167neu – Nordva-riante – bringt keine wirksame Entlastung derVerkehrssituation im gesamten Talraum undschafft Fakten, die vernünftige, umweltgerech-te und wirtschaftliche Verkehrslösungen für diekommenden Generationen verhindert. Stattdessen wäre es sinnvoll, als erstenSchritt gemeinsam mit der Stadt Eberswaldeeinen substantiellen Ausbau des öffentlichenPersonennahverkehrs in die Wege zu leiten,der zu einer tatsächlichen Verbesserung der Le-bensbedingungen eines Großteils unserer Bür-ger und gleichzeitig zu einer Reduzierung derVerkehrsbelastung in Finowfurt und Eberswal-de führen würde...

OSKAR DIETTERLE (Sprecher) und JOHANNES MADEJA (BI-Mitglied),

Bürgerinitiative für gute Verkehrslösungen imTalraum des Finowkanals

Wegen der Bedeutung Ihrer Entscheidungfür die künftigen Generationen fordern

wir Sie auf und bitten Sie, Ihrer Verantwortungdurch eine sorgfältige, umsichtige und qualifit-zierte Entscheidung gerecht zu werden.Wir gehen davon aus, daß Sie die ... Unterla-gen zum Deckblattverfahren/Planänderung desPlanfeststellungsantrages sorgfältig studiert ha-ben. Bereits vorher war jedoch folgendes klar:– Die Verkehrssituation in Finowfurt bedarfdringend der Entlastung...– Die Bürger des Talraumes von Finowfurt bisEberswalde brauchen eine gut erreichbare An-bindung an die BAB 11.– Das Weiterbestehen der Fachmärkte inFinow furt hängt von einer verkehrsgünstigenAnbindung an die BAB und das übrigeStraßennetz ab.– Eine weitere Verschlechterung der Belastungdurch Lärm, Feinstaub und Abgase ist weder zuertragen noch entspricht sie den strategischenZielen des Bundes. Sie ist nicht hinnehmbar,eine Vermeidung ist nach den derzeitigen Pla-nungen jedoch nicht möglich...Die derzeitigen Planungen (sind) nicht ge-eignet, auch nur eines der genannten Problemezu lösen. Der Bund hat gar mitgeteilt, daß erfür die Lösung innerörtlicher Verkehrsproble-me nicht zuständig ist. Eine Verschlechterungdes Wohnumfeldes und zusätzliche Belastun-gen sind nach Auffassung des Bundes von denBürgern entschädigungslos hinzunehmen.Gleichzeitig wird behauptet, daß die gewählteVariante 1 (Nordvariante) auch für den in-nerörtlichen Verkehr die maximale Entlastungbringt. Das ist ein offensichtlicher Wider-spruch. Sie konnten sich selbst davon überzeu-gen, daß andere Varianten, insbesondere dieVariante 2, gar nicht ernsthaft in Betracht ge-zogen und untersucht wurden. Damit hat derBund seine Sorgfaltspflicht verletzt und seinePflicht zu einem ergebnisoffenen Vergleich al-ler Varianten ... nicht wahrgenommen.

Seit 1999 ist jedoch bekannt, daß eine opti-male Verkehrslösung und maximale Entla-stung für Finowfurt nur durch eine neue An-bindung der Gemeinde an die BAB im Bereichdes km 27,5 (Brücke Richtung Marienwer-der/Sophienstädt) erreichbar ist. Der Bürger-meister hatte von der Gemeindevertretungdurch entsprechenden Beschluß den Auftrag,am Tage der Antragskonferenz zum Raumord-nungsverfahren nur dieser Variante zuzustim-men. Sie wissen, daß er diesen Auftrag igno-riert und nicht ausgeführt hat. Sein Nachfolgerhat diese Haltung übernommen... Er behaup-tet, für die Offenhaltung der BAB-AnbindungMarienwerder Str. kämpfen zu wollen. Gleich-zeitig verspricht er den Anwohnern der Mari-enwerder Str. eine Entlastung. Falscher undtäuschender geht’s nicht!Der entschlossene Widerstand der Bürger inFinowfurt in Verbindung mit ... erforderlichenPlankorrekturen führten dazu, daß die Maß-nahme, die ursprünglich bereits 2006 realisiertsein sollte, mehrfach ausgesetzt wurde...

Offener Brief an die Gemeindevertreter Schorfheide:

B167neu bringt keine EnlastungFinowfurt (bbp). Am 28. Februar berieten die Gemeindevertreter in 1. Lesung über dieStellungnahme der Gemeinde zur Errichtung der Bundesstraße 167neu. Die offizielleStellungnahme der Gemeinde muß bis zum 16. April fertig sein. Die »Bürgerinitiative

für gute Verkehrslösungen im Talraum des Finowkanals« wandte sich mit einem Offe-nen Brief an die Gemeindevertreter, den wir nachfolgend in Auszügen veröffentlichen:

Page 9: Barnimer BürgerpostVolkssolidarität Barnim e.V., Kreisgeschäftsstelle Schneiderstr. 19, 16225 Eberswalde, Tel. 03334/ 63988-0. Wer nicht durch die ehrenamtlichen Sammler erreicht

b pb !a k t i v i e r t

9

B167neu unerwünschtLängere Zeit war es um die B167 neu, vonmanchen Liebhabern auch als »Umgehungs-straße« gehandelt, recht still. Im Bundesver-kehrswegeplan der 90er Jahre war sie unter»ferner liefen« eingeordnet, hatte keine Dring-lichkeit, dafür aber die Gemüter vieler Leuteerregt. Dachte doch so mancher Finowfurterund auch Eberswalder, Wünsche für eine Ver-kehrsberuhigung in den Wohngebiete einbrin-gen zu können. Aber dieses Mitwirkungsinter-esse war bei den oberen Bundesbehörden garnicht so erwünscht. Und so wurden die eingebrachten »Varian-

ten« einfach mal aufs Eis gelegt. Die Brummiserschütterten die Wohngebäude in der Marien-werder Straße in Finowfurt wie gehabt. Auf-merksam blieben die Anlieger der Oder-Havel-Wasserstraße, denn incl. der angelaufenen Er-weiterung dieses Milliardenobjekts waren sieunmittelbar durch die direkt daneben geplanteB167neu betroffen. Sie gründeten eine Bürger -initiative (BI), die mit Argus-Augen das Vor-haben kritisch beobachtete und sich mit fach-lichem Rat einmischte. Die »Barnimer Bürger-post« berichtete in einer Artikelserie über denFortgang der Dinge. Die BI-Vertreter wiesennach und veröffentlichten, was Behörden hin-ter vorgehaltener Hand ausküngelten. Nichtsvon dem, was die Bürger von der Nützlichkeitdieser Planvariante hätte überzeugen sollen, isthieb- und stichfest. Diese B167neu ist für die große Mehrheitder Bürger des Oberbarnim keine Entlastung,sondern eher ein Schrecken! Sie ist von denpolitisch Verantwortlichen der BRD in Verbin-dung mit dem Sicherheitsgekläffe gewisser Mi-litärs, insbesondere gegen Rußland, als gefun-dene Nachschublinie für die Logistik der Bun-deswehr im Rahmen der NATO nach Ostenaus der Versenkung gezogen worden. Den Bürgern bleiben nur die zusätzlichenKosten für den Ausbau der für 100 km/h ausge-legten kreuzungsfreien Schnellstraße, die unse-re Region in zwei Teile zerschneidet, die Anlie-ger durch den Schnellverkehr enorm belastet,das Erholungsgebiet Üdersee einschränkt, dieMarienwerder Straße in Finowfurt nicht entla-stet, die Zugänglichkeit für industrielle Lagenin der Region Eberswalde-Finowfurt behindert,den Durchgangsverkehr konzentriert in denEberswalder Stadtkern (Markt) leitet, den in-nerstädtischen Verkehr zur A11 und RichtungLiebenwalde weiterhin durch Finowfurt leitetund wegen fehlender Zufahrten zur neuenB167 zu Umwegen in Hülle und Fülle führt. Nicht nur eine Stadt, nein eine ganze Regi-on, wird willens unbrauchbarer politischer Ent-scheidungen von inkompetenten Machtinha-bern zerteilt, zum Widerspruch herausgefordertund in erster Linie kriegslüsternen Interessengeopfert.Stoppt diese Rollbahn gegen den Friedendurch massenhaften Protest!

HELMUT BRAUNSCHWEIG

Feinstaub selber messenEberswalde (bbp). »Wir haben das Problem mitder Feinstaubbelastung vor allem durch Geschwin-digkeitsbegrenzungen hinbekommen« erklärt dieEberswalder Baudezernentin Anne Fellner. Inder Eberswalder Kreisstadt seien daher Fahr-verbote für Autos mit Dieselmotoren nicht er-forderlich (MOZ, 2.3.18). Die einzige Meßstelle in der Stadt befindetsich an der Breiten Straße zwischen Braut- undSalomon-Goldschmidt-Straße. Die Meßwertesind im Internet abrufbar (www.lfu.branden-burg.de/cms/detail.php/bb1.c.298067.de). Zumin-dest bei Stickoxiden gehören EberswalderMeßwerte im Landesvergleich auf den erstenBlick durchaus zu den Spitzenreitern, was an-gesichts der oft zu beobachtenden Staus in derBreiten Straße wenig überrascht. Stop-and-go-Verkehr trägt keineswegs zur Minderung derSchadstoffbelastung bei. Dabei ist zu berück-sichtigen, daß während der Bauarbeiten an derFriedensbrückenkreuzung ein großer Teil desVerkehrs über die Heinrich-Heine-Straße um-geleitet wurde.Mit dem einen Meßpunkt ist ein wirklicherÜberblick über die Schadstoffbelastungen inder Stadt kaum möglich. Das animierte Stu-denten der Eberswalder Fachhochschule(HNEE), an einem tragbaren Meßinstrumentzu tüfteln.

Aktuell sucht die HNEE Bürger, die sichbeim Projekt »Smells like« beteiligen wollen,um Feinstaubmessungen selbstständig durch-zuführen. Die Daten werden in interaktiverKarte eingespeist und bieten Möglichkeit, Pfa -de in der Innenstadt ausfindig zu machen, dieweniger von Abgasen belastet sind.

»Aktuell gibt es eine hitzige Debatte zu schädli-chen Immissionen in Deutschlands Innenstädten,doch auf lokaler Ebene bleibt das Thema weniggreifbar. Mit unserer interaktiven Karte ändert sichdas. Wir wollen Bürgerinnen und Bürgern ermög-lichen, selbst Feinstaub vor der eigenen Haustür zumessen und so Teil unserer Erhebung zu werden«,lädt Dr. THORALF BULLER ein. InteressiertenEberswaldern stellt die HNEE kleine, hand-große Meßsensoren kostenlos zur Verfügung,die an der eigenen Hausfassade angebrachtwerden können. Verbunden mit einer Softwarekönnen diese dann Meßdaten an die HNEEübermitteln. »Ziel ist es, daß man auf der interak-tiven Karte einsehen kann, wie die Feinstaubbela-stung vor der eigenen Haustür, auf dem Schulwegoder Arbeitsweg aussieht«, nennt Dr. Buller einSzenario. So werde für die Eberswalder künftigsichtbar, wie es um die Luftverschmutzungsteht. Sie können dann entscheiden, wie sieihre Wege durch die Stadt zurücklegen wollen– mitunter verzichten sie auf ihr Auto.

Aktuell sucht das HNEE-Forschungsteam interessierte Bürger, die an dem Projekt mitwirken wol-

len. Sie können sich unter Angabe ihrer Kontaktdaten (Name, Anschrift, E-Mail und Telefonnum-

mer) direkt an Dr. Thoralf Buller wenden. Von ihm erhalten Sie dann einen Zugang zur interakti-

ven Karte und werden über den Fortschritt des Projekts informiert. Zu gegebener Zeit werden Sie

dann zu einem Workshop zum Umgang mit den Messgeräten an der HNEE eingeladen und ge-

schult: [email protected]

HNEE-Studierende bauen Sensoren zusammen, die den Eberswaldern ermöglichen sollen, selbstän-dig Feinstaubmessungen am eigenen Wohnobjekt durchzuführen. Pascal Herfort, Ramin Apitz undInke Kühl (v.l.n.r) gehören zur Gruppe, die im Modul Umweltmanagement am Fachbereich Nachhal-tige Wirtschaft, die Idee zum Projekt »Smells like« hatten. Fotos: HNEE 2018

Page 10: Barnimer BürgerpostVolkssolidarität Barnim e.V., Kreisgeschäftsstelle Schneiderstr. 19, 16225 Eberswalde, Tel. 03334/ 63988-0. Wer nicht durch die ehrenamtlichen Sammler erreicht

b pbg e r e c h n e t

10

Entscheidend für jeden »Wasserkunden«ist die Summe aller Kosten für das Trink-wasser und das Schmutzwasser zusam-

men. Die Kosten für die Beherrschung des Nie-derschlagswassers und für den Hochwasser-schutz haben in einem Wasser-/Abwasserver-gleich nichts zu suchen. Ein Vergleich ist über-haupt nur dann von Interesse, wenn er dazuführt, daß bestehende Ungleichgewichte undVerzerrungen abgebaut werden. Dieses Ziel hatte wohl auch der Auftragge-ber der Studie, der Bundesverband Haus undGrund. Er wird jedoch dieses Ziel nur in weni-gen Ausnahmefällen erreichen. Jeder Versuch,Privathaushalte und Unternehmen von Kostenzu entlasten, würde zu einer Verschlechterungder Einnahmesituation des jeweiligen Aufga-benträgers führen und ist deshalb von vornher-ein zum Scheitern verurteilt. Aus dem gleichenGrunde wird der Gesetzgeber z.B. die durchausrichtig erkannte gesetz- und sittenwidrigeQuersubventionierung anderer öffentlicherAufgaben zu Lasten der Wasserkunden nichtunterbinden. Es sollte selbstverständlich sein,daß auch andere gesetzwidrige Praktiken undregelrechter Betrug (die natürlich immer be-stritten werden) von staatlichen Kontrollorga-nen erkannt und verhindert, jedenfalls aberstreng bestraft werden. Das geschieht aber nicht. Statt dessen er-zählt man den Bürgern, daß sie ja klagen kön-nen, wenn sie sich ungerecht behandelt fühlen.Schließlich leben wir ja in einem Rechtsstaat.Daß die Betroffenen darauf verzichten, weil siegar nicht in der Lage sind, die Klage selbst vor-zutragen, einen Anwalt beauftragen müßtenund vermutlich das Ende des Verfahrens garnicht mehr erleben – das gehört zur Strategieder Aufgabenträger. Solche Probleme, die lei-der nicht zu den Ausnahmen gehören, warennicht Gegenstand der Studie.Die Aufgabenträger versuchen immer wie-der, die Kosten durch verbrauchsunabhängigeGrundgebühren zu »erwirtschaften«. Noch gibtes sie nur in etwa zehn Prozent aller betrachte-ten Städte, aber die werden sie beibehaltenund – so die Erfahrung – ausbauen. Die Grund-gebühren haben im Vergleich zu den Ver-brauchsgebühren oft eine solche Höhe er-reicht, daß der Wasserverbrauch untergeord-net bleibt. So fehlt der Anreiz, mit Wasser spar-sam umzugehen. Die Bedeutung des sorgsamenUmgangs mit Wasser kommt nur noch in Fest-und Sonntagsreden vor. In Wahrheit ist keinZweckverband daran interessiert. Hier läuftalso – ökologisch gesehen – etwas schief.Äußerst beliebt ist auch der Versuch, die Ko-sten für neue Anschlüsse und für die Erneue-rung alter Anschlüsse von den Grundstücks-eignern einzutreiben, auch wenn das gar nichtzulässig ist, etwa weil die Erneuerung mit denin den laufenden Gebühren enthaltenen Ab-schreibungen längst bezahlt ist bzw. der Ver-band sich zu 100% über Gebühren finanzierenmuß, wie z.B. der ZWA Eberswalde, in dessenSatzung eine Beitragsfinanzierung (übrigens

Dauerbrenner Abwassergebühren

nicht ganz freiwillig) nicht mehr vorgesehenist. Natürlich könnte sich jeder gegen rechts-widrige Forderungen wehren, aber viele kön-nen es nicht und tun es nicht, weil sie glauben,daß eine Behörde (die übrigens ein Zweckver-band nicht ist) rechtskonform handeln muß.Leider ist das ein Irrtum. Das wissen wir späte-stens seit dem Beschluß des Bundesverfas-sungsgerichts vom 12.11.2015 zu rechtswidrigerhobenen Anschlußbeiträgen, in dem dashöchste deutsche Gericht den Aufgabenträ-gern, der Landesregierung, den Verwaltungsge-richten und gar dem Landesverfassungsgerichtgesetzwidriges Handeln nachgewiesen hat.Jetzt müssen Millionen zu Unrecht erhobenerBeiträge zurückgezahlt werden und – schonwieder ist Betrug im Gange – das Geld sollendie Bürger selbst mit höheren Gebühren auf-bringen. Das ist nicht zulässig, denn die Rück-zahlbeträge kann man natürlich nicht in dieGebührenkalkulation einbeziehen! Es gibt immer noch Verbände, die sich, be-stärkt durch die rosarote Landesregierung,sträuben und versuchen, die Rückzahlung da-von abhängig machen, ob damals Widersprucheingelegt wurde. Von allen Betroffenen geht indiesen Tagen tausendfacher Dank an den Ab-geordneten Péter Vida (BVB/Freie Wähler)der sich, von SPD und LINKEN angefeindet,redlich und aufopfernd bemüht hat, die Lan-

desregierung auf den Weg des Rechts zurück-zuführen. Dieser Prozeß ist noch nicht abge-schlossen. Der Journalist Andreas Wendt (MOZ vom1./2. Juli 2017) schreibt unter der ÜberschriftGesetz stiftet Unfrieden: »Statt ohne Diskussionalle rechtswidrig erhobenen Beiträge zurückzuzah-len, entscheiden Kommunen und Zweckverbändeanhand ihrer wirtschaftlichen Stärke. Diese Opti-on hatten aber die betroffenen Grundstücksei-gentümer nie. Sie sind der Zahlungsaufforderungnachgekommen und wundern sich nun darüber,warum die Zweckverbände diese Einnahmen trotzeines rechtskräftigen Gerichtsbeschlusses nichtmehr zurückzahlen können und vom Land mitKrediten unterstützt werden müssen.«Hier darf ich ergänzen, daß es der Innenmi-nister dieses Landes (SPD) gewagt hat, den Be-schluß des Bundesverfassungsgerichts – der hatGesetzeskraft! – im Landtag öffentlich als ein»Fehlurteil« zu bezeichnen. So eine Äußerungmuß – eigentlich! – Konsequenzen nach sichziehen, aber nicht im Land Brandenburg! Andieser Stelle sage ich mit Otto Reutter: »Ickwunder mir über jarnischt mehr!« Es ist ebennicht leicht, in einem Rechtsstaat – wir lebendoch in einem, oder doch nicht? – zu seinemRecht zu kommen und offenbar unmöglich,immer neues Unrecht zu verhindern.

JOHANNES MADEJA

Positionen und Vergleiche im Rechtsstaat (Teil 2)Das Institut der Deutschen Wirtschaft (IW) hat die Abwassergebühren in den 100 größ-ten deutschen Städten verglichen und hat »drastische Unterschiede« festgestellt. War-um ist das so? Hier Teil 2 der Recherchen:

Die erfolgreichen touristischen Regionen inBrandenburg verfügen über eigenständige Tou-rismusfördergesellschaften. Im Barnim sindWirtschafts- und Tourismusförderung in derWITO GmbH gebündelt. Mit drei Personal-stellen für den Tourismus gehört der Barnimseit Jahren zu den Schlußlichtern in Branden-burg. Das Wirtschaftsministerium empfiehlt7,5 Stellen für unsere Tourismusregion. Auchdie ewig währende Hängepartie um ein touri-stisch bedeutsames Projekt wie den Finowka-nal ist der Entwicklung nicht förderlich.Der Tourismus im Barnim braucht endlicheine klare strategische Ausrichtung, die konse-quent umgesetzt wird. Zudem eigenständigeund langfristig gesicherte Förderstrukturen mitdeutlich mehr Personal und Mitteln. Das wäredie Basis für eine fruchtbare Kooperation zwi-schen touristischen Anbietern, Kommunenund Tourismusmarketing. Die Politik steht inder Verantwortung, diese Strukturen zu schaf-

fen. Nur so können wir das exzellente Touris-musmarketing auf Landesebene für unsere Re-gion nutzen. Kirchturmdenken und Parallel-strukturen helfen uns nicht weiter.Die jetzt geplante Budgeterhöhung derWITO um 60.000 Euro pro Jahr ist ein Schrittin die richtige Richtung. Er wird aber nichtausreichen. Die Uckermark z.B. macht uns seitJahren vor, wie Tourismus erfolgreich geht:Dort gibt es ein klares Leitbild für die Nachhal-tige Tourismusregion Uckermark. Mit sechsPersonalstellen und einem Kreiszuschuß von350.000 Euro pro Jahr sind die Bedingungenfür die Tourismusförderung deutlich besser alsim wirtschaftlich stärkeren Barnim.Die Tourismuswirtschaft ist mit über100.000 Beschäftigten und mehr als 6 Mrd.Euro Umsatz ein Job- und Wertschöpfungsmo-tor in Brandenburg. Jeder zwölfte Arbeitsplatzhängt direkt oder indirekt vom Tourismus ab.

Dr. MICHAEL LUTHARDT

Tourismus im Barnim: UnerreichBAR?In ganz Brandenburg boomt der Tourismus. Nur im Kreis Barnim gab es laut Touris-musbilanz 2017 einen Rückgang der Übernachtungszahlen. Dies nur mit dem schlech-ten Wetter und der Bahn-Baustelle am Karower Kreuz begründen zu wollen, greift zukurz. Daß die guten Chancen für den Tourismus im Barnim unzureichend ausge-schöpft werden, hat auch hausgemachte Gründe.

Page 11: Barnimer BürgerpostVolkssolidarität Barnim e.V., Kreisgeschäftsstelle Schneiderstr. 19, 16225 Eberswalde, Tel. 03334/ 63988-0. Wer nicht durch die ehrenamtlichen Sammler erreicht

b pb !ö k o l o g i s c h

11

Foto: BERNDPOMMRAENKE

»Baumpflege« am Finowkanal

Schallüberprüfung von Windrädern

»Wir können Klimaschutz«

Kostenloser ÖPNV?Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft(ver.di) steht einem kostenlosen ÖPNVgrundsätzlich positiv gegenüber, dafür muß je-doch die Durchführung und auch die Infra-struktur ausreichend finanziert werden. Da dieKommunen dazu aus eigener Kraft nicht in derLage sind, ist die Beteiligung des Bundes imgroßen Umfang notwendig. Allein für den Großraum Berlin ist dafüreine Milliardensumme erforderlich. Geld mußzunächst fließen, um die wegfallenden Fahr-schein-Einnahmen aufzufangen. Wenn derPersonentransport auf Busse und Bahnen um-gelenkt werden soll, ist die technische Infra-struktur dafür zu schaffen. Durch jahrelange chronische Unterfinanzie-rung und drastische Sparmaßnahmen wäre dasfür den Berliner ÖPNV eine Mammutaufgabe.Der Zusammenbruch der S-Bahn ist noch indeutlicher Erinnerung: Sparmaßnahmen ha-ben im Zusammenhang mit technischen Pro-blemen letztlich dazu geführt, daß die BerlinerS-Bahn ab 2008 zeitweilig überhaupt nichtmehr fahren konnte. Aber auch der BerlinerBVG fehlen nicht nur Busse, Straßen- und U-Bahnen, sondern auch das notwendige Perso-nal. Aufgrund der relativ schlechten Bezahlungund der Arbeitsbedingungen ist es schon jetztschwer, geeignetes Fahrpersonal zu finden. Da-her muß sichergestellt werden, daß bei einemkostenfreien ÖPNV der Kostendruck nicht aufdie Beschäftigten zurückfällt. Gute Arbeitsbe-dingungen und eine attraktive Bezahlung sindGrundvoraussetzung für ausreichend Personal,damit der ÖPNV noch mehr als die ohnehindeutlich steigenden Fahrgastzahlen im tägli-chen Geschäft bewältigen kann.Um den ÖPNV in der Hauptstadtregion at-traktiver machen zu können, muß das Augen-merk zudem auf die vielen zehntausend Pend-lerinnen und Pendler gerichtet werden, die täg-lich mit den »Öffis« zwischen Wohnung undArbeitsplatz pendeln. Verkehrsverbindungenzwischen Berlin und Brandenburg sind dazuauszubauen, im Netz der DB sind die Taktzah-len für die Regionalbahnen zu erhöhen, S- undU-Bahnstrecken sind zu erweitern und neu an-zulegen. Erst zusammen mit den dringend not-wendigen Infrastrukturmaßnahmen ist eineDebatte über einen kostenlosen ÖPNV in derHauptstadtregion sinnvoll.

SUSANNE STUMPENHUSEN,ver.di-Landesbezirksleiterin

Wer hat diese fürchterlichen Baumverstümmelungen vorgenommen? Ohne Sinn und Verstandsind hier Bäume gekappt worden, die nie auseinander gebrochen wären. Die Ästhetik diesesschönen Lindenensembles am alten Finowkanal ist jetzt völlig hin. Bienenweide ist vernichtetworden. Es entstand ein riesiger ökologischer Schaden. Soll das jetzt immer so weitergehen inEberswalde und Umgebung? Dr. ANDREAS STEINER

Bernau (bvb/bbp). Der Antrag der FraktionBVB/Freie Wähler auf Schallüberprüfung derBernauer Windräder, wurde am 8. März auf derSitzung der StadtverordnetenversammlungBernau mit breiter Mehrheit angenommen. Beirund 30 Ja-Stimmen gab es nur eine Nein-Stimme von der SPD. Hintergrund ist diedurch die immer größer werdenden Anlagensteigenden Geräuschbelästigungen für Anwoh-ner, was bei teilweise deutlichem Überschrei-ten der Grenzwerte zu erheblichen Gesund-heitsbeeinträchtigungen führen kann. In denvergangenen zwei Jahren wurden in Branden-burg über 300 Windräder gebaut, nur 28 wur-den schallüberprüft, hiervon im Barnim eines,in Bernau null.

Auch auf der Ebene des Landkreises enga-gieren sich BVB/Freie Wähler gegen weitereWindräder. Die Barnimer Vertreter in der Re-gionalen Planungsgemeinschaft (RPG) sollenaufgefordert werden, gegen die Festsetzungweiterer Windgebiete zu votieren.Aufgrund der massiven baulichen undschallbedingten Belastung der Barnimer Bevöl-kerung und der unverkennbaren Umweltfrevelbedürfe es eines planerischen Umdenkens.»Der Landkreis hat einen massiven Beitrag zurEnergiewende geleistet, weitere Zumutungen – wieetwa das Abholzen von Wäldern – sind nicht mehrhinzunehmen«, erklärt der Kreistagsabgeordne-te Thomas Strese. Zugleich soll die öffentlicheKontrolle über die RPG verbessert werden.

Eberswalde (prest-ew). Die Stadt Eberswaldeist als eine von 18 Aktionskommunen im Rah-men der bundesweiten Aktionstage 2018 »Wirkönnen Klimaschutz« des Bundesministeriumsfür Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicher-heit (BMUB) ausgewählt worden. NebenEberswalde sind Städte wie Stralsund, Fulda,Wernigerode oder Ulm dabei.

»Die Aktionstage sollen zeigen, daß Klima-schutz gerade auf kommunaler Ebene sehr facet-tenreich ist und daß jeder Einzelne dazu beitragenkann«, so der Klimaschutzmanager der StadtEberswalde, JACOB RENNER. Denn Klimaschutzlebt vom vielfältigen und oft kleinteiligen En-gagement der vielen Akteurinnen und Akteu-

re vor Ort. Genau diesen soll an dem Tag dieMöglichkeit geboten werden, die unterschied-lichsten Klimaschutzaktivitäten in Eberswaldezu präsentieren, neue Verbündete zu findenund bestehende Netzwerke zu pflegen.

»Insbesondere wendet sich der Aktionstag aberauch an die breite Öffentlichkeit. Frauen undMänner, Familien und Singles, Kinder und Er-wachsene – sie alle sind herzlich eingeladen, Aktio-nen und Wissenswertes rund um das Thema Kli-maschutz zu erleben«, so Renner.Der Aktionstag findet gemeinsam mit denKreiswerken Barnim am 9. Juni, von 10 bis 16Uhr, im Rahmen eines Tages der offenen Türauf dem Gelände der Deponie Ostende statt.

Eberswalde als »Aktionskommune«

Liebe auf SibirischAm Freitag, dem 16. März, zeigt der VereinKulturhaus Heidekrug 2.0 Joachimsthal um19.30 Uhr den Dokumentarfilm »Liebe auf Sibi-risch« von Olga Delane (BRD 2016). Der Filmgibt tiefgreifende und humorvolle Einblicke inden Alltag sibirischer Familien und stellt dieFrage nach der Sinnhaftigkeit traditionellerBeziehungsmodelle für das Hier und Heute.

GISBERT AMM

Page 12: Barnimer BürgerpostVolkssolidarität Barnim e.V., Kreisgeschäftsstelle Schneiderstr. 19, 16225 Eberswalde, Tel. 03334/ 63988-0. Wer nicht durch die ehrenamtlichen Sammler erreicht

b pba u f g e k l ä r t

12

Wirtschaft »anders«Alles wird zum KapitalMit ihrem dritten Forschungsschwerpunkt(FSP) setzt die Hochschule für nachhaltigeEntwicklung Eberswalde (HNEE) ein Zeichenim Umgang mit begrenzten Ressourcen. »An-ders wirtschaften« lautet die Devise, mit der amFachbereich »Nachhaltige Wirtschaft« noch bes-ser und gebündelter auf Fragestellungen zumnachhaltigen Management von Human-, Na-tur-, Finanz-, Sach-, und Sozialkapital einge-gangen werden soll. Ein Schritt der das Hoch-schulprofil komplementiert.Kreisläufe wirtschaftlich gestalten, funktio-niert derzeit eher nachteilig für die Umweltund den Menschen. So gehen beispielsweisenur zehn Prozent bei Naturentnahme wie inder Kaffeeproduktion ein, während 90 Prozentin diesem Beispiel der Kaffeesatz häufig ledig-lich als Abfall wahrgenommen werden – wiekönnte man das Verhältnis umdrehen und 90Prozent als Ressource für ein »anderes Wirt-schaften« begreifen?

»Genau bei solchen Fragestellungen setzen wirmit dem 3. Forschungsschwerpunkt unserer Hoch-schule an«, bekräftigt Prof. Dr. ALEXANDERPFRIEM, Vizepräsident für Forschung und Tech-nologietransfer an der HNEE. »Neben den zweibisherigen Forschungsschwerpunkten, die einerseitsnaturwissenschaftlich und andererseits ingenieur-wissenschaftlich geprägt sind, ist ‚NachhaltigesManagement begrenzter Ressourcen‘ ein ver-gleichsweise junger, aufstrebender FSP, der maß-geblich durch unseren Fachbereich ‚NachhaltigeWirtschaft‘ geprägt wird«, ergänzt er. Mit ihmkönne die Entwicklung von nachhaltigkeitsori-entierten Managementansätzen zum Umgangmit begrenzten Ressourcen im Bereich unter-schiedlicher Kapitalarten gezielter vorangetrie-ben werden. »Neben dem Naturkapital gehörenauch das Finanzkapital oder Sozialkapital dazu –beides Ressourcen, die mitunter besonders auf re-gionaler Ebene begrenzt sind. Wie ist es dennochmöglich, mit begrenzten finanziellen Mitteln sinn-voll zu wirtschaften? Wie kann man das Engage-ment von Menschen vor Ort befördern, um trag-fähige und dauerhaften Lösungen für Unterneh-men und Regionen zu finden?«, fragt Prof. Dr.ALEXANDER CONRAD, Leiter des StudiengangsRegionalmanagement an der HNEE.Mit der Bestätigung des Antrages für denneuen FSP wird es nun einfacher möglich sein,Drittmittel für entsprechende Forschungspro-jekte zu beantragen. Zugleich unterstreicht derFSP die unter brandenburgischen Hochschu-len einzigartige Profilierung der HNEE. »DieHochschule bedient damit die Zukunftsthemen,wie sie von der Bundesregierung in der nationalenNachhaltigkeitsstrategie Anfang 2017 beschlossenhaben. Diese basieren auf die von der Weltgemein-schaft im Jahr 2015 verabschiedeten ‚Agenda2030‘, die insgesamt 17 Ziele für eine nachhaltigeEntwicklung der Welt formuliert«, erklärt Prof.Dr. Alexander Conrad.

ANNIKA BISCHOF

Sapere aude!

Faulheit und Feigheit sind die Ursachen,warum ein so großer Teil der Menschen, nach-dem sie die Natur längst von fremder Leitungfreigesprochen (naturaliter majorennes), den-noch gerne zeitlebens unmündig bleiben; undwarum es anderen so leicht wird, sich zu derenVormündern aufzuwerfen. Es ist so bequem,unmündig zu sein. Habe ich ein Buch, das fürmich Verstand hat, einen Seelsorger, der fürmich Gewissen hat, einen Arzt, der für michdie Diät beurteilt u.s.w., so brauche ich mich janicht selbst zu bemühen. Ich habe nicht nötigzu denken, wenn ich nur bezahlen kann; ande-re werden das verdrießliche Geschäft schon fürmich übernehmen. Daß der bei weitem größteTeil der Menschen (darunter das ganze schöneGeschlecht) den Schritt zur Mündigkeit außerdem, daß er beschwerlich ist, auch für sehr ge-fährlich halte: dafür sorgen schon jene Vor-münder, die die Oberaufsicht über sie gütigstauf sich genommen haben. Nachdem sie ihrHausvieh zuerst dumm gemacht haben undsorgfältig verhüteten, daß diese ruhigen Ge-schöpfe ja keinen Schritt außer dem Gängel-wagen, darin sie sie einsperreten, wagen durf-ten, so zeigen sie ihnen nachher die Gefahr, dieihnen drohet, wenn sie es versuchen, allein zugehen. Nun ist diese Gefahr zwar eben so großnicht, denn sie würden durch einigemal Fallenwohl endlich gehen lernen; allein ein Beispielvon der Art macht doch schüchtern undschreckt gemeiniglich von allen ferneren Ver-suchen ab. Es ist also für jeden einzelnen Menschenschwer, sich aus der ihm beinahe zur Natur ge-wordenen Unmündigkeit herauszuarbeiten. Erhat sie sogar liebgewonnen und ist vorderhandwirklich unfähig, sich seines eigenen Verstan-des zu bedienen, weil man ihn niemals den Ver-such davon machen ließ. Satzungen und For-meln, diese mechanischen Werkzeuge einesvernünftigen Gebrauchs oder vielmehrMißbrauchs seiner Naturgaben, sind die Fuß-schellen einer immerwährenden Unmündig-keit. Wer sie auch abwürfe, würde dennochauch über den schmalsten Graben einen nurunsicheren Sprung tun, weil er zu dergleichenfreier Bewegung nicht gewöhnt ist. Daher gibtes nur wenige, denen es gelungen ist, durch ei-gene Bearbeitung ihres Geistes sich aus derUnmündigkeit herauszuwickeln und dennocheinen sicheren Gang zu tun. Daß aber ein Publikum sich selbst aufkläre,ist eher möglich; ja es ist, wenn man ihm nurFreiheit läßt, beinahe unausbleiblich. Denn dawerden sich immer einige Selbstdenkende, so-gar unter den eingesetzten Vormündern desgroßen Haufens, finden, welche, nachdem sie

das Joch der Unmündigkeit selbst abgeworfenhaben, den Geist einer vernünftigen Schätzungdes eigenen Werts und des Berufs jedes Men-schen, selbst zu denken, um sich verbreitenwerden. Besonders ist hierbei: daß das Publi-kum, welches zuvor von ihnen unter diese Jochgebracht worden, sie hernach selbst zwingt,darunter zu bleiben, wenn es von einigen sei-ner Vormünder, die selbst aller Aufklärung un-fähig sind, dazu aufgewiegelt worden; so schäd-lich ist es, Vorurteile zu pflanzen, weil sie sichzuletzt an denen selbst rächen, die, oder derenVorgänger, ihre Urheber gewesen sind. Daherkann ein Publikum nur langsam zur Auf-klärung gelangen. Durch eine Revolution wirdvielleicht wohl ein Abfall von persönlichemDespotism und gewinnsüchtiger oder herrsch-süchtiger Bedrückung, aber niemals wahre Re-form der Denkungsart zustande kommen; son-dern neue Vorurteile werden, ebensowohl alsdie alten, zum Leitbande des gedankenlosengroßen Haufens dienen. Zu dieser Aufklärung aber wird nichts erfor-dert als Freiheit; und zwar die unschädlichsteunter allem, was nur Freiheit heißen mag, näm-lich die: von seiner Vernunft in allen Stückenöffentlichen Gebrauch zu machen. Nun höreich aber von allen Seiten rufen: räsoniertnicht! Der Offizier sagt: räsoniert nicht, son-dern exerziert! Der Finanzrat: räsoniert nicht,sondern bezahlt! Der Geistliche: räsoniertnicht, sondern glaubt! (Nur ein einziger Herrin der Welt sagt: räsoniert, soviel ihr wollt undworüber ihr wollt; aber gehorcht!) Hier ist übe-rall Einschränkung der Freiheit. Welche Ein-schränkung aber ist der Aufklärung hinderlich?welche nicht, sondern ihr wohl gar beförder-lich? – Ich antworte; der öffentliche Gebrauchseiner Vernunft muß jederzeit frei sein, und derallein kann Aufklärung unter Menschen zu-stande bringen; der Privatgebrauch derselbenaber darf öfters sehr enge eingeschränkt sein,ohne doch darum den Fortschritt der Auf-klärung sonderlich zu hindern. Ich verstehenaber unter dem öffentlichen Gebrauche seinereigenen Vernunft denjenigen, den jemand alsGelehrter von ihr vor dem ganzen Publikumder Leserwelt macht. Den Privatgebrauch nen-ne ich denjenigen, den er in einem gewissenihm anvertrauten bürgerlichen Posten oderAmte von seiner Vernunft machen darf. [...]

IMMANUEL KANT

Beantwortung der Frage: Was ist Aufklärung? in: Ber-

linische Monatsschrift, Dezember 1784, 481-494

Dieser Beitrag wurde von KLAUS MEIßNER heraus-gesucht. Er geht davon aus, daß die Leserinnenund Leser den Zusammenhang mit seinem Arti-kel auf Seite 6 erkennen und verstehen.

Aufklärung ist der Ausgang des Menschen aus seiner selbstverschuldeten Unmündig-keit. Unmündigkeit ist das Unvermögen, sich seines Verstandes ohne Leitung einesanderen zu bedienen. Selbstverschuldet ist diese Unmündigkeit, wenn die Ursachederselben nicht am Mangel des Verstandes, sondern der Entschließung und des Mutesliegt, sich seiner ohne Leitung eines anderen zu bedienen. Sapere aude! Habe Mut,dich deines eigenen Verstandes zu bedienen! ist also der Wahlspruch der Aufklärung.

Page 13: Barnimer BürgerpostVolkssolidarität Barnim e.V., Kreisgeschäftsstelle Schneiderstr. 19, 16225 Eberswalde, Tel. 03334/ 63988-0. Wer nicht durch die ehrenamtlichen Sammler erreicht

b pb !g e h ö r t

13

Eine FrauentagsfeierMit Musik und je einer Rose wurden dieTeilnehmerinnen der Festveranstaltung am In-ternationalen Frauentag 2018 von den Mitglie-dern des Vorstandes der AG Senioren der Lin-ken Eberswalde am Nachmittag des 8. März im»Café am Weidendamm« begrüßt. Das Kollektiv des Hauses hatte in gewohnterWeise den Raum hergerichtet, den Kamin ge-heizt, mit Kaffee und herrlichem Kuchen zumGelingen beigetragen. Leider machte uns dasWetter schwer zu schaffen, so daß einige Gästekrankheitsbedingt fehlten. Der Internationale Frauentag ist noch im-mer als Kampftag notwendig. Die tagtäglicheDiskriminierung der Frauen in der Welt, aberauch in unserem so »reichen Deutschland« er-fordert weiter unsere größte Aufmerksamkeit. An diesem Feiertag erinnerten wir auch andie aktive Mitgestaltung der Frauen am Auf-bau der DDR. Im Vorfeld hatten wir gebeten,zur Gestaltung des Tages DDR-Kulturgut alsAusstellungsstücke mitzubringen. Viele Teil-nehmer, Freunde, Spender schufen so einekleine, feine Ausstellung. Diese wollen wir zum7. Oktober 2018 mit weiteren Exponaten er-weitern. Wir wollen an die DDR erinnern,ohne diese Zeit zu verklären. Der Ehrenvorsitzende der AG Senioren, Ge-nosse Georg Schulze sprach einen Tost auf dieweiteren Kräfte der Frauen in der Zukunft aus.Dabei rief er alle Teilnehmer auf, mit den not-leidenden Kindern und Frauen in der Weltauch in Zukunft eine aktive Solidarität zuüben. Das Kulturprogramm gestaltete der Schall-plattenunterhalter und Conferencier MichaelKoth mit seinem Team aus Berlin. Musik, Ge-sang, Wissensfragen, Tanzmusik, Tanz u.a. wa-ren die Höhepunkte. Der Vortrag: »Frauentag1977 im Kranbau Eberswalde« weckte bei man-chen Teilnehmerinnen viele Erinnerungen andie vergangenen Zeiten. Dazu erinnertenSpender mit historischen Haferflockenkeksenan die 1950er Jahre. Es war eine Freude undgelungene Überraschung. Der Vorstand bedankte sich bei den aktivenFrauen für ihre Beiträge zur Gestaltung des ab-wechslungsvollen Vereinslebens 2017. Insbesondere bei ERIKA GRÜNDER für die Si-cherung und Organisation der Gratulation un-serer Geburtstagskinder im laufenden Jahr; beiUTA HENZE für ihre Mitwirkung am Gestaltender Seniorentreffen und der Organisation desVertriebes der Einladungen; bei AGNES GRÜ-NING für die Sicherung der helfenden Hand ausder Gemeinschaftarbeit mit dem »Rotfuchs«-Förderverein sowie für die Sicherung der kas-senmäßigen Erfordernisse. Mit einem Dankesgedicht von VersmacherinMARIA BENDITZ an das Kollektiv des »Cafés amWeidendamm« ging ein unterhaltsamer, kurz-weiliger und interessanter Nachmittag zuEnde.

KARL DIEDRICH

Nachricht aus Rostow am Don

Im Dezember 1917 begannen in Brest-Lito-wsk Friedensverhandlungen zwischen dem re-volutionären Sowjetrußland und dem kaiserli-chen Deutschland. Angesichts der expansioni-stischen deutschen Forderungen verweigerte

Leo Trotzki, der Leiter der sowjetischen Dele-gation, entgegen Lenins ausdrücklicher Wei-sung die Unterzeichnung des Vertrages. Eintragischer Fehler, wie sich bald herausstellte.Ab Mitte Februar 1918 gingen die deutschen,österreich-ungarischen und türkischen Trup-pen mit mehr als 700.000 Mann an der gesam-ten Front von der Ostsee bis zum Kaukasus zurOffensive über. Die alte russische Armee warin voller Auflösung und leistete kaum Wider-stand. Das Dekret zur Bildung der neuen Ro-ten Armee datierte zwar auf den 28. Januar1918, aber zur neuen Streitmacht zählten erst36.000 Mann. Nur 6.000 Mann traten den Ag-gressoren im nördlichen Abschnitt vor Petrog-rad entgegen. Der Vormarsch des deutschenHeeres er schien als unaufhaltsam.Aber vor 100 Jahren, am 22. und 23. Febru-ar 1918, folgten allein in Petrograd 60.000 Frei-willige dem Aufruf »Das sozialistische Vaterlandist in Gefahr« vom 21. Februar. Zehntausendemeldeten sich in Moskau und in anderen Tei-len Sowjetrußlands. In den Gefechten bei Nar-wa und Pskow konnten die eilig an die Frontgeworfenen Einheiten der Roten Armee dieüberlegenen deutschen Truppen aufhalten.Der 23. Februar wurde seitdem als »Tag der Ro-ten Armee« begangen. Diese Tradition lebtauch nach dem Ende der Sowjetunion fort. Al-lerdings unter dem neuen Namen »Tag des Ver-teidigers des Vaterlandes«. Aus diesem Anlaß fand am 23. Februar 2018im HAUS DER OFFIZIERE in ROSTOW AM DONeine Exkursionsveranstaltung mit jungen Mi-litärangehörigen statt. GALINA ANDERJEWNAKAPUSTINA erzählte von den Heldentaten ihresMannes. Die Soldaten hörten mit riesigem In-teresse zu.

(bfg/bbp)

100. Jahre »Tag der Armee« mit GALINA KAPUSTINA

Marina Antipova, Mitarbeiterin des Museumsim Haus der Offiziere in Rostow am Don über-brachte GALINA KAPUSTINA, der Witwe des 1966im Stößensee verunglückten sowjetischenFlie gers Boris Kapustin, die Glückwünsche derEberswalder Regionalgruppe der Brandenbur-gischen Freundschaftsgesellschaft e.V. zuihrem 83. Geburtstag. Marina Antipova über-gab ihr auch Bilder von den Kranzniederlegun-gen in Eberswalde an der Gedenktafel für BorisKapustin und Juri Janow.

Fotos: MARINA ANTIPOVA

VölkerfreundschaftVölkerfreundschaften werden Völker vereinenund auf alle Fälle Kriege vermeidenDie Rüstungsbosse kommen ins Schwitzensie bleiben auf ihren Waffen sitzen.Proletarier aller Länder vereinigt Euch.Dann brauchen wir auch keine Sicherheits-konferenz. Glaubt es mir. Das sagt die roteOma, vierundneunzig Jahre alt, die vom 15.bis 21. Lebensjahr den 2. Weltkrieg miterle-ben mußte. ELISABETH MONSIG

Page 14: Barnimer BürgerpostVolkssolidarität Barnim e.V., Kreisgeschäftsstelle Schneiderstr. 19, 16225 Eberswalde, Tel. 03334/ 63988-0. Wer nicht durch die ehrenamtlichen Sammler erreicht

b pbe b e r s w a l d e r o r i g i n a l e

14

B B B Beitzke, Dr. med.von Dr. Steffen Peltsch

Es war einmal...

Es gab viele Geschichten über ihn, erfun-dene und verbürgte – über Dr. med.FRIED RICH BEITZKE. So soll der Facharzt

für Hals, Nase und Ohr einen Patienten geohr-feigt haben, der ihn wegen einer Sprachstörungkonsultierte. Als sich der Stammler vorstellte,fühlte sich Beitzke, der selbst mit der Zungeanststststieß, verscheißert und verlor die Be-herrschung. Eine andere, glaubwürdigere Anekdote er-zählt von einem Nasenkranken, der an derDiagnose Beitzkes zweifelte und die vorge-schlagene Therapie für unnötig hielt. Er mach-te sich auf nach Berlin, um sich an der Charité,wo die Koryphäen saßen, abermals vorzustel-len. Im dortigen Sprechzimmer saß – Dr. BEITZ-KE, der seiner speziellen Kenntnisse wegenauch im medizinischen Olymp gastierte. »Dastaunste«, soll der gesagt haben, »ich hatte mirschon in Eberswalde notiert: Scheißkerl«.Ein Ausbund taktvollen Umgangs mit seinerKundschaft war er jedenfalls nicht, »Reiß dichmal zusammen« - so fuhr er ältere Jungen an,wenn die vor einem Polypeneingriff ins Zitternkamen. Jüngeren Kindern gegenüber zeigte ersich sanfter und brubbelte Beschwichtigendes. Lehrer, die wegen Stimmband-, Stimmrit-zen- und Stimmausfallproblemen berufsbe-dingt häufiger bei ihm vorsprachen als andere,mochte er nicht. Möglich, daß frühere Schü -lererlebnisse eine Rolle spielten. SicherenBlicks machte er Pädagogen unter seiner Kli-entel aus: »Arschpauker – stimmts?« Er hatteimmer recht, oft geschah es, daß er die Diagno-

se mit einem Seitenhieb gegen die Schule »alssolche« verband: »Heutzutage wird zu viel ge-brüllt im Unterricht... Du bist auch so einer. Gibstdu Staatsbürgerkunde?« Daß er da einen unge-rechtfertigten Zusammenhang konstruierte,war ihm gewiß bewußt, aber er konnte nichtanders als immer mal wieder wider den Stachelzu löcken. Unter den ideologischen Anführern derStadt und des Kreises hatte der unangepaßteArzt den Ruf eines Stänkerers, dessen Kompe-tenz jedoch auch in den »Gremien« hoch ge-schätzt wurde. Waren Wahlen angesagt, ließsich Beitzke lange bitten. Sogenannte Wahl-schlepper blitzten bei ihm ab, der sich ein Ver -gnügen daraus machte, Minuten vorSchließung doch noch im Wahllokal zu er-scheinen. Ein Mitarbeiter der SED-Kreisleitung lag,eben erst hinterm Ohr operiert, auf der HNO-Station des Kreiskrankenhauses, der BEITZKEals Chefarzt vorstand. Die war übrigens in ei-ner Baracke untergebracht – ein Saal für 14Kranke, ein Dreibettzimmer für schwere Fälle.Nicht gerade ein Paradebeispiel für die Außer-ordentlichkeit des DDR-Gesundheitswesens.Der Kader war – natürlich – im Saal stationiertworden. Egal nun, von wem die Initiative aus-

ging, jedenfalls gerieten der »reaktionäre« Dok-tor und der Berufsgenosse ins politische Ge-spräch. Auf eine diesbezügliche Frage antwor-tete BEITZKE: »Mein Beitrag zur Stärkung derDDR besteht darin, daß ich ein paar ihrer Men-schen gesund mache. Sie zum Beispiel...« Die Sa-che ist verbürgt, ein Theologiestudent lag zweiBetten neben dem des schweigsam geworde-nen Patienten. Keine Frage, daß die Mielkeschen ihre Argu-saugen auf FRIEDRICH BEITZKE gerichtet undreichlich Material zusammengesammelt habenmüssen, erfüllte er doch viele der Kriterien, diefür »feindlich-negative Elemente« galten.Westverwandtschaft versorgte ihn auf demPost- und auch auf indirektem Weg mit denRomanen Heinrich Bölls, den er lange vor demNobelpreis schon als genialen Autor verehrte.Westverwandtschaft war es auch, bei der sei-ne Frau und seine Tochter, die ein fabelhaftesAbitur hingelegt und emsige FDJ-Arbeit be-trieben hatte, unterkamen. Geblieben nach ei-nem Besuch, mitgenommen von einem auslän-dischen Schiff.BEITZKE blieb, obwohl er hätte gehen kön-nen. Da staunten manche, und viele zogen denHut. Ob die Stasi-Lümmel ihre Akten korri-giert haben, muß bezweifelt bleiben.

Die lokale Tageszeitung beklagte kürz-lich das Fehlen von Psychotherapie-plätzen (MOZ, 15.2.18). Und die An-

zahl der psychischen Erkrankungen nahm inden letzten Jahren deutlich zu. So leiden rund8% der Bevölkerung in Deutschland an be-handlungsbedürftigen Depressionen, etwa 12%erkranken im Laufe ihres Lebens mindestenseinmal an einer Depression. Psychische Er-krankungen sind nach Statistiken die dritthäu-figste Gruppe bei Krankschreibungen. DieDauer der Ausfalltage durch psychische Er-krankungen liegt deutlich über dem Durch-schnitt. Die Krankheitskosten durch psychi-sche Erkrankungen steigen immer mehr an.Der Begriff »Psychotherapie« wird nur für dieBehandlung von psychisch kranken Menschenmittels Gesprächen oder übenden Verfahrenverwendet. »Übende Verfahren« für die Ent-spannung sind z.B. die Progressive Muskelent-spannung nach Jacobson oder das AutogeneTraining. Eine medikamentöse Behandlung fin-det hierbei niemals statt. Neben Psychologen und Psychiatern gibt eseine weitere, nicht so bekannte Berufsgruppe,die auch psychische Krankheiten therapierendarf. Der »Heilpraktiker für Psychotherapie« er-langt seinen Titel nach Ausbildung oder Studi-um durch eine schriftliche und mündlicheÜberprüfung beim zuständigen Gesundheits -amt. Der Heilpraktiker für Psychotherapie be-

Die Epidemie der Neuzeitschäftigt sich mit der Behandlung von emotio-nalen Leiden (z.B. Depressionen) und von un-zweckmäßigen Verhaltensweisen (z.B. Höhen-angst oder Putzzwänge). Die Behandlung er-folgt mit psychologischen Verfahren, meist mit-tels Gesprächen. Die dabei benutzen Metho-den und Verfahren (sogenannte »Interventio-nen«) werden bewußt geplant, strukturiert undselbstverständlich auch gezielt eingesetzt.Das Ziel der Behandlung durch den Heil-praktiker für Psychotherapie besteht darin,festzustellen, ob überhaupt eine Krankheit vor-liegt und wenn möglich, diese Krankheitenoder Leiden zu heilen oder zu lindern. EinHeilversprechen kann allerdings nicht abgege-ben werden.Was ist nun aber eine psychische Krankheit?Alle psychischen Krankheiten finden sich ineinem von der Weltgesundheitsorganisation(WHO) herausgegebenen Buch, dem soge-nannten »ICD« und zwar vor allem im KapitelF. Das Kürzel »ICD« steht für die Internationa-le Klassifizierung von Krankheiten und artver-wandten Gesundheitsproblemen. Dieses Werkwird ständig weiterentwickelt und angepaßt. Inder ICD sind auch die diagnostischen Kriterienzur Erkennung der Krankheiten aufgeführt.

Psychische Krankheiten sind z.B. alle Artenvon Demenzen, Alkohol- und Drogensucht,Schizophrenien, Depressionen, Manien, Pho-bien (z.B. die soziale Phobie, also die Furcht,Reden zu halten etc.), Ängste (Höhenangst,Flugangst, Angst vor Hunden...), Zwänge(Kontrollzwang, Putzzwang...), akute Bela-stungsreaktionen (z.B. nach Unfällen), Post-traumatische Belastungsstörungen, Anpas-sungsstörungen (z.B. nach Scheidungen), Eß-störungen, nichtorganische Schlafstörungen,Persönlichkeits- und Verhaltensstörungen. Einweiteres Gebiet ist die Kinder- und Jugendpsy-chiatrie mit Intelligenzminderungen, Entwick-lungsstörungen, Verhaltens- oder EmotionalenStörungen mit Beginn in Kindheit und Jugend.Die Behandlungskosten bei den »Heilprakti-

kern für Psychotherapie« übernehmen die Kran-kenkassen nur in seltenen Fällen. Somit müs-sen die Patienten die Behandlungskosten zu-meist aus eigener Tasche tragen.

FALK HINNEBERG

Unser Autor ist Heilpraktiker für Psychotherapie(nach dem Heilpraktikergesetz), PsychologischerBerater, MPU-Berater, Demenz-Berater. Oderberger Str. 28, 16244 Schorfheide, OT Lichter-felde. Tel.: 0176/47844650.

Psychische Erkrankungen nehmen zu – Heilpraktiker können helfen

Page 15: Barnimer BürgerpostVolkssolidarität Barnim e.V., Kreisgeschäftsstelle Schneiderstr. 19, 16225 Eberswalde, Tel. 03334/ 63988-0. Wer nicht durch die ehrenamtlichen Sammler erreicht

b pb !n o t i e r t

15

Wandertipsvon BERND MÜLLER

Anmeldung unter 03344/3002881 oder [email protected]. Wenn nicht anders angege-ben, werden folgende Organisationsgebührenerhoben: Erwachsene 3 €, ermäßigt 1,50 €, Mit-glieder der NaturFreunde Oberbarnim-Oderlande.V. und Kinder mit Familienpaß Brandenburgkostenfrei.

Liebe Freundinnen und Freunde eines gepflegten Leseabends,vor gut einem Jahr habe ich mich auf den Abenteuerpfad begeben, im Zeitalter des Inflationären

Bücher zu produzieren und herauszugeben. Sie haben und Ihr habt mir dabei geholfen, daß ichdas bisher als unerwarteten Erfolg bewerten kann. Dafür möchte ich noch einmal Danke sagen.Über zwei Drittel der Auflage meines Buches »Erosion« über die Finowkanalregion und ihre indu-striebetonte Geschichte sowie deren Verfall haben neue Besitzer gefunden, und von einem Exem-plar habe ich erfahren, daß es sogar auf unlauterem Weg den Besitzer gewechselt hat. Was für einAdelsschlag meines volkskünstlerischen Schaffens, wenn jemand sogar hohe Gefängnisstrafen ris-kiert, um an ein Buch von mir zu kommen – vorausgesetzt, die Missetat erfolgte als bewußte Hand-lung. Und das alles, obwohl ich mich darin mit einem Nischenthema befasse. Dieses Nischenthe-ma ist inzwischen natürlich ein wenig herangewachsen, und das Interesse an einer Doch-noch-Zu-kunft des vergehenden, industriegemachten Finowtals unüberhörbar. Damit befasse ich mich jaimmer mehr auch praktisch, doch ist der Wille zur Transformation des Schicksals des Finowka-nals und seiner Region bei den Entscheidern leider wohl noch nicht stark genug.Für das Ende des letzten Jahres hatte ich bereits mein zweites Buch angekündigt. Fünfundzwan-

zig Jahre lang habe ich mich mit Irland beschäftigt, doch haben die offensichtlich nicht gereicht,um planmäßig auf den Punkt zu kommen. Diese und jener hatten mir zu verstehen gegeben, es wie-der nicht erwarten zu können, aber in Kürze wird es nun erscheinen. Am 15. März werde ich es aufdem Stand des Selfpublisher-Verbandes auf der Leipziger Buchmesse vorstellen. Selbst werde icham 15. und 17. März ganztägig und am 16. und 18. März ab 15 Uhr am Stand sein. Wer also zu-fällig die Messe besuchen sollte, würde mich mit ihrem oder seinem Besuch erfreuen. Ich habe jetztschon eine Geschichte und ein paar Bilder auf papierwerken.com offengelegt, in der Hoffnung, dieAufregung damit ein wenig am Köcheln halten zu können. Auch das zweite Buch wird hochwertigproduziert sein, im Format eines Erzähl-Bildbandes mit zahlreichen, aufwendig bearbeiteten Ab-bildungen im FM-Raster gedruckt. Ich habe vor, mich damit am Wettbewerb um »Die SchönstenDeutschen Bücher 2018« der Stiftung Buchkunst zu beteiligen. Bis zum 8. April biete ich das Werkzum Messepreis von 39 Euro an, allerdings nur über meinen Webshop; danach überall für 45 Euro.Im Besonderen möchte ich mich im Licht dieser Öffentlichkeit bei vier Unterstützern bedanken,

die mir zum Erreichen der Qualität meiner Bücher unverzichtbar waren. Zum einen bei ClaasCordes, der mein erstes Buch lektoriert hat, und zum anderen bei Kirsten Matusch, die mein neu-es Buch lektorierte. Darüber hinaus bedanke ich mich für die Beratung und Unterstützung durchMatthias Fischer von der Firma M8 Medien bei der Bildbehandlung und durch André Leschingvon der Berliner Druckerei vierC für das Aushalten meiner Nörgelei an der Druckmaschine. (Ichneige leider dazu, von Druckmaschinen mehr zu verlangen, als die im 21. Jahrhundert schon lei-sten können. Am Ende bin ich mit den Ergebnissen dann aber doch immer ganz zufrieden.)Darüber hinaus möchte ich aber auch nicht versäumen, bereits mein drittes Buch zu erwähnen.

Die Faszination für die Vergangenheit des Finowtals hat mich mittlerweile erst recht gepackt, unddie große Resonanz auf den Erstling hat mich angetrieben, über den Neubeginn der Industrie imFinowtal nach 1945 noch einmal intensiv zu recherchieren. Ich bin mit Zeitzeugen im Gespräch,suche in Archiven, um die Jahre von Umbruch und Neubeginn so authentisch wie möglich abbildenund im Tagebuchformat erzählerisch festhalten zu können. Die Restaurierung der Geschichtenüber die Demontage des Messingwerks, den ersten Grauguß und den ersten Stahlguß in den Am-monwerken, den ersten Großguß in der Britzer Eisengießerei wie die Zusammenlegung der Pa-pierfabriken Spechthausen und Wolfswinkel sind mir bereits gelungen.Ich freue mich auch weiterhin über Reaktionen und Kritik an meiner Arbeit. Wer einen Irland-

Urlaub plant, darf mich gerne nach verborgenen, wenig bekannten Orten fragen.Bleibt bzw. bleiben Sie bitte neugierig! papierwerken.com

HANS JÖRG RAFALSKI

Papierwerken · Hans Jörg Rafalski · Waldstraße 1 · 16248 NiederfinowTel (03 33 62) 71 91 65 · Mobil (0172) 887 44 41 · eMail: [email protected]

papierwerken.com · rafalskikommunikation.com

Wiederaufbau Rastplatz an der L35 RädikowSonnabend, 17. März, Arbeitseinsatz, 9-16 UhrTreff Wanderrastplatz Rädikow

Das geheimnissvolle FreienwaldeSonntag, 18. März, Führung mit dem Museums-direktor durch das geheimnissvolle FreienwaldeDie NaturFreunde freuen sich den bekann-ten Museumsdirektor und SchloßkastellanDr. REINHARD SCHMOOK für diese besondereFührung gewonnen zu haben. Auch alteinge-sessene Freienwalder Bürger werden hier sichereiniges Neues erfahren. Die Führung »Der Frei-enwalder Altstadtkern mit seinen Geheimnissen«dauert ca. 1,5 Stunden. Treff: 13.30 Uhr Jubiläumslinde vor dem Rat-haus, Karl-Marx-Str. 1, 16259 Bad Freienwalde,mindestens 10 Teilnehmer. Gebühren: Erwach-sene 5 Euro, ermäßigt Kinder, NaturFreunde undFreienwalder Kurkarteninhaber 2,50 Euro.

Frühlingswanderung zum BaaseeSonntag, 25. März, Klaus Schluchter führt auf ei-ner 11 km Wanderung durch düstere Gründeund dunkle Wälder zum Baasee. Vorbei an Offenlandschaft geht es zum sa-genumwobenen Gut Sonnenburg. Am roman-tischen Baasee legen wir zur Rast ein bevor wirden Rückweg Richtung Altranft antreten.Treff: 13.30 Uhr Bahnhofsvorplatz Altranft, AlteHeerstrasse, 16259 Bad Freienwalde OT Altranft

Auf Walter Müllers SpurenSonnabend, 31. März, Autotour durch den ehe-maligen Landkreis Königsberg/Neumark (Polen)mit kleinen Wanderungen am Wegesrand. Die Tour findet zu Ehren von NaturFreundWALTER MÜLLER statt, dessen Tod sich am27. März zum neuntenmal jährt. Wir fahrenüber die Grenze (gültiger Personalausweis!) Er-ster Halt am Riesenadler. Danach bewundernwir die Zehdener Heide (Erikahänge). In Cedy-nia (Zehden) ersteigen wir den Askanierturm(2 Zloty) und blicken über das ZehdenerBruch. Optional Besuch des Museums in Ce-dynia (5 Zloty Eintritt). Mittagsrast in Cedy-nia. Über Orchechów (Wrechow) fahren wirnach Czachów (Zachow) mit der Ordensritter-kirche und dem Flugfeuer Königsberg. KleinerDorfspaziergang in Lubiechów Górny (HohenLübbichow). Stopp an den Rieseneichen vonLubiechow Dolny (Nieder Lübbichow). Weitergeht es nach Piasek (Peetzig). Über Bielinek(Bellinchen) mit einem tollen Aussichtspunktgeht es zurück zum Ausgangspunkt der Tour.Mindestteilnehmerzahl 10 Personen.Treff: 10.00 Uhr Hotel Zur Fährbuhne, Fährweg17, 16259 Bad Freienwalde OT Hohenwutzen. Ge-bühren: 5 Euro, ermäßigt 2,50 Euro.

Page 16: Barnimer BürgerpostVolkssolidarität Barnim e.V., Kreisgeschäftsstelle Schneiderstr. 19, 16225 Eberswalde, Tel. 03334/ 63988-0. Wer nicht durch die ehrenamtlichen Sammler erreicht

b pbn o t i e r t

16

impressumherausgeber: Barnimer Bürgerpost e.V.

anschrift: Prenzlauer Str. 19, 16227 Eberswalde

telefon: (0 33 34) 35 65 42

e-mail: [email protected]

internet: www.barnimer-buergerpost.de

redaktion: Gerd Markmann

druckerei: Grill & Frank · (0 33 34) 25 94 088

redaktionsschluß: 7. März 2018

Namentlich gekennzeichnete Beiträge müssen nicht mit

der Meinung der Redaktion übereinstimmen. Nachdruck,

wenn nicht anders bestimmt, bei Quellenangabe und Zu-

sendung eines Belegexemplars erlaubt. Bankkonto bei der

Berliner Volksbank, IBAN: DE27 1009 0000 3599 4610 00,

BIC: BEVODEBB. Es gilt die Anzeigenpreisliste Nr. 2 vom

1. Januar 2002. Abopreise (12 Ausgaben): Normal-Abonne-

ment 9 EURO, ermäßigt 3 EURO, Förder-Abo 12 EURO+.

Redaktionsschluß der NÄCHSTEN AUSGABEist am 4. April 2018.

Ich bestelle ab sofort die »Barnimer Bürgerpost«❑ zwei Ausgaben zur kostenlosen Probe❑ Normalabonnement (12 Ausgaben: 9 EURO)❑ ermäßigtes Abonnement (12 Ausgaben: 3 EURO)

Schüler, Studenten, Einkommenslose bzw. -schwache (monatl. Einkommen unter 600 EURO)

❑ Förderabonnement (12 Ausgaben: 12 EURO = 9 Euro + 3 Euro Spende oder mehr)❑ Förderabonnement »Gold« (12 Ausgaben: 18 EURO = 9 Euro + 9 Euro Spende oder mehr)Die »Barnimer Bürgerpost« erscheint derzeit einmal im Monat. Das Abonnement verlängert sich automatisch um den angegebenenZahlungszeitraum zum gültigen Bezugspreis, falls ich nicht 20 Tage vor dessen Ablauf schriftlich kündige. Beim Vertrieb über dieDeutsche Post wird eine Versandkostenpauschale von 10 EURO pro Jahr erhoben (entfällt ab 3 Exemplaren).

Ich zahle: ❑ per Bankeinzug ❑ per Rechnung

IBAN BIC Bank

Name, Vorname Straße, Hausnummer

PLZ, Ort Datum, 1. Unterschrift Abonnent/in

Widerrufsrecht: Innerhalb einer Frist von 14 Tagen nach Absendung (Datum Poststempel) kann ich diese Bestellung widerrufen:

Datum, 2. Unterschrift Abonnent/in

❑ Ich möchte zusätzlich die eMail-Ausgabe der BBP erhalten

eMail-Adresse (Angabe ist notwendig für eine Nutzung der o.g. Angebote)

Coupon senden an: Barnimer Bürgerpost, Prenzlauer Str. 19, 16227 Eberswalde(Bestellmöglichkeit per Telefon und e-mail siehe Impressum)

Barnimer Bürgerpost

Anzeige

Kapustin/Janow-EhrungAuch in diesem Jahr lädt die Brandenburgi-sche Freundschaftsgesellschaft e.V. Eberswaldeam 6. April um 10 Uhr alle intessierten Bürge-rinnen und Bürger zur Kranzniederlegung aufdem Garnisonsfriedhof in der HeegermühlerStraße in Eberswalde ein. Anlaß ist das tragische Flugzeugunglück am6. April 1966 in Berlin Stößensee. Hier habendie sowjetischen Piloten BORIS KAPUSTIN undJURI JANOW ihr junges Leben geopfert, um vie-le Menschenleben in dem dicht besiedeltenWestberliner Wohngebiet zu retten.Wir ehren den Heldenmut und die selbstloseTat der beiden sowjetischen Piloten.

Vorstand der BFG e.V. Eberswalde

Montag, 9. April, 16 Uhr im Bürgerbildungszentrum Amadeu Antonio

Eberswalde, Puschkinstraße 13, Raum 2.25. Diskussion mit WOLFGANG DOCKHORN

Die VERANTWORTUNG aller Linken fürdas Zusammenwirken im Kampf fürFRIEDEN und sozialen FORTSCHRITT

RotFuchs-Förderverein e.V.Regionalgruppe Eberswalde/Umgebung

Kontakt: www.rotfuchs.netE-Mail: [email protected]

oder Tel. 01742755932 Wir RotFuchs-Leser treffen uns jeden 1. Montagim Monat von 16 bis 19 Uhr zum Meinungsaus-tausch. Wir laden Sie ein, mit uns zu lesen,nachzudenken und zu diskutieren.

Eberswalder Frühjahrsputz

Sonnabend, den 24. März. 5. TreppenlaufDer Förderverein Finower Wasserturm undsein Umfeld e.V. laden am 24. März zum inzwi-schen 5. Treppenlauf ein. Beginn ist 10 Uhr.Die Einzelläufe starten gestaffelt nach Alter-klassen. Anschließend finden die Teamläufe(Familien, Vereine, Firmen usw.) statt. Für dasleibliche Wohl ist gesorgt.

RINGO WRASE

Rotfuchs gratuliertGeorg (Schorsch) Schulze wurde im Februar 90 Jahre alt. Und in wenigen Ta-gen feiert Helmut Braunschweig seinen85. Geburtstag.Wir bedanken uns bei beiden Jubilaren fürdie Weitergabe ihres Wissens und für ihrenEinsatz im Kampf und Herz und Hirn, gegendie Verdummung durch die Herrschendenund den Verherrlichern der real existieren-den, kapitalistischen Gesellschaft. Wir gratulieren ganz herzlich und wün-schen beste GesundheitECKHARD LAURICH im Namen der RotFuchs

Gruppe Eberswalde und aller Sympathisanten

Charmante Lieder im LyrikhausSonntag, 18. März, 15 Uhr: TOBIAS RANKUnter dem Titel »Ich fühl mich so ausgedrückt -

Charmante Lieder. Klassisch, verliebt und müde.«

kommt am Sonntag, dem 18. März, um 15 UhrTobias Rank ins Lyrikhaus nach Joachimsthal. Der Komponist und Pianist hat Texte von HelmutKrausser, Thomas Kunst, Fritz Eckenga, GünterKunert und Michael Lentz vertont. Er singt selbstund begleitet sich und seine Lieder am Klavier.Literarische Chansons voller Schmermut, Me-lancholie, Witz und Übermut. Rebellisch undfein, abgebrüht und empfindlich, verliebt undmüde. Eher leise als wirklich laut. Eintritt 10Euro. Es gibt Kaffee und Kuchen. Mehr unterhttp://lyrikhaus.de/index.php/veranstaltungen.

GISBERT AMM

Finowkanal-Symposium 28. März, 16 Uhr, Paul-Wunderlich-Haus

Mit der Rolle des Finowkanals im wassertou-ristischen Verbund mit den Nachbarländernentlang der Internationalen Wasserstraße E70befaßt sich unser viertes Finowkanal-Symposi-um. In Zusammenarbeit mit Polen und Litauenstellt unsere Initiative den deutschen Partnerim so genannten EU-»Watertour«-Projekt.Ziel der Zusammenarbeit ist die Harmonisie-rung des Wassertourismus entlang dieser be-deutenden Ost-West-Binnenwasserstraße. Wiekönnen wir dazu beitragen, daß sich unsereGäste aus Litauen, Polen, Rußland, Belgienund den Niederlanden auf dem Finowkanalwohlfühlen, unsere kulturhistorischen Schätzekennenlernen und nicht zuletzt zur wirtschaft-lichen Belebung der Region beitragen?In sieben Kurzvorträgen beleuchten unsereReferenten aus unterschiedlichen Perspektivendie Thematik. Schirmherr ist der EberswalderBürgermeister und Vorsitzende der Kommuna-len Arbeitsgemeinschaft Region FinowkanalFRIEDHELM BOGINSKI. Das Schlußwort spricht der Präsident des in-ternationalen Netzwerks der Binnenwasser-straßen (IWI) DAVID EDWARDS-MAY. Die Vorträge finden in polnischer und deut-scher Sprache statt; mit Simultanübersetzung.

Prof. Dr. HARTMUT GINNOW-MERKERT