BAYERISCHEN HOF 22.-26. Juli 2015 · 2015. 7. 6. · ÜMMER IM BAYERISCHEN HOF 22.-26. Juli 2015...

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ÜMMER IM BAYERISCHEN HOF 22.-26. Juli 2015 Ml. 22.07. 20.30 Uhr Festsaal Mi. 22.07. 22.00 Uhr Night Club Do. 23.07. 21.00 Uhr Night Club TONY ALLEN BAND Tony Allen - vocals Cesar Anot - bass Indy Dibongue - guitar lean Phi Dary - keyboards Patrick Gorce - percussion Yann jankielewicz - keybords, Saxophone Nicolas Giraud - trumpet THE NEW STANDARD TRIO feat. Jamie Saft, Steve Swallow, Bobby Previte ]amie Saft - piano, keyboards Steve Swallow - bass Bobby Previte - drums BOSSA NEGRA HAMILTON DE HOLANDA TRIO feat. DIOGO NOGUEIRA Hamilton de Holanda - lo-string mandolin Diogo Nogueira - vocals Andre Vasconcellos - double bass Thiago Serrinha - percussion GUILLAUME PERRET & THE ELECTRIC EPIC Guillaume Perret - Saxophone Nenad Gajin - electric guitar Laurent David - electric bass Yoann Serra - drums TANIA MARIA VTVA BRAZIL QUARTET Tania Maria - piano, vocals Marc Bertaux - bass Edmundo Carneiro - percussion Hubert Colau - drums s». 26.07 ALJARREAUBAND 20.30 Uhr ß| jarreau .voca|s. joe furano - keyboards, Saxophone John Calderon - guitar Mark Simmons - drums Chris Walker - bass Larry Williams - keyboards so. 26.07 ESTER RADA BAND 22.00 Uhr Night Club Fr. 24.07. 21.00 Uhr Night Club Sa. 25.07. 21.00 Uhr Night Club Michael Guy - vocals, shakers/tools, bass Yonatan Rosen - drums Maayan Milo - trombone Gal Dahan - Saxophone Lior Romano - keyboards Inon Peretz - trumpet ATRIUM: AUSSTELLUNG „My Shooting Gallery" mit Portaits des Starfotografen TIBOR BOZI täglich von 12.00 Uhr bis 22.00 Uhr, am 22.07. ab 20.00 Uhr Premiumkino CINEMA LOUNGE: Musikfilme jeweils um 18.00 Uhr: 22.07. „FINDING FELA" 23.07. „SEARCHING FOR SUGAR MAN" 24.07. „BEWARE OF MR. BAKER" 25.07. „MORO NO BRASIL" 26.07. -RAY" Hotel Bayerischer Hof • Promenadeplatz 2-6 80333 München www.bayerischerhof.de Karten an allen bekannten WK-Stelten oder bei: eventim Tel.: 01806/57 oo 70 • www.eventim.de München Ticket Tel.: 089/54 8l 8181 www.muenchenticket.de Hotel Bayerischer Hof Tel.: 089/2120 920 [email protected] (Festivalticket beim Concierge erhältlich.) Mit freundlicher Unterstützung von U l S0\\ l U, SILBFRHORN LÖWENBRÄU 102 rangements zu begegnen - die Songs chan- gieren zwischen poppigem Soul und Folk, den man auf Hunderten anderer Produkti- onen schon so gehört hat. Wir wünschen ihr ein anderes Umfeld für die nächste Platte. Wie kreativ die afroeuropäische Fusion funktioniert, machen dagegen Monoswezi auf ihrem zweiten Werk „Monoswezi Yan- ga" (Riverboat/Harmonia Mundi) vor. Im Spagat zwischen Mosambik, Simbabwe und Skandinavien verstecken sich brillante Dia- loge von Daumenklavier und Bassklarinette, meditative Gesangslinien von Hope Masike und filigrane Rhythmengebung. Ein intro- spektives, unaufgeregtes Kammerspiel in tie- fen, erdigen Registern. Gospel & Soul Ry Cooder, anschließend feff Tweedy und nun der Soulsound-Tüftler Son Little: Mavis Staples hat für ihre Produzenten ein gutes Händchen, wie auch die EP „Your Good For- tune" (Anti/Indigo) zeigt. Chicagos Diva des Gospels und Soul fusioniert für einen coolen Gruß aus dem Textbuch von Little in den Himmel die Leidenschaft alter Field Hollers seinem Debüt „Look Closer" (Daptone/ Groove Attack) an. Die erste Auskopplung daraus, die Single „Hot Shot", ist die bestver- kaufte Scheibe des New Yorker Soullabels. Die Chemie zwischen Saun und Starr stimmt nicht nur im Zwiegesang, das Feld ist mit gospelgetränkten Harmonien, messerschar- fem Funk und rasanten Bläsersätzen gespickt, ohne dass die Retrokiste geplündert wird. Die Farben Eurabiens Sufimusik gehört im Jahre 2015 nicht mehr in die ethnografische Abteilung. Seit Nusrat Fateh Ali Khan mit Michael Brook koope- rierte, sind die heiligen Verse immer wieder in den Pop vorgedrungen. Tanzbar und durchdacht bereitet die kanadisch-persische Formation Niyaz Sufipoesie auf, für ihr viertes Opus „The Fourth Light" (Six De- grees/Exil/Indigo) tun sie das aus der Per- spektive der Mystikerin Rabia al-Basri. Reich koloriert sind diese tief atmenden Klang- tableaus mit Streichlaute, Hackbrett, Flöte und Lauten, darüber schweift Azam Alis glasklarer Alt. Die traditionelle Grundsub- stanz dafür stammt aus der Bakhtiari-Region FOCUS ACOUSTIC BLUES Vor ein paar Jahren brachte das Bear-Family-Label eine Reihe mit vier Doppel-CDs zum Thema „Electric Blues" heraus, deren Untertitel „The Definitive Collection" bis heute Gültigkeit besitzt. Nun folgt mit gleichem Format und Anspruch inklusive Text auf je 100 Seiten „Acoustic Blues". Definitiv ist die Reihe ebenfalls, allerdings gehört die Sache mit den akustischen Gitarren naher kategori- siert. Es geht hier nämlich um Wurzeln und deren Pflege. Die Auswahl beginnt bei den Urvätern des Genres in den Zwanziger- und Dreißigerjahren, und man entdeckt in der bunten Vielfalt von Stilen und Sounds ganz neben- bei, dass viele der alten Songs noch heute Bestand haben. Wer hatte gedacht, dass der Hit „Goin' Up The Country" zurückführt auf einen Mann, der ihn auf Gitarre und Panflöte erdachte? Mythos Robert Johnson ist nur eine Figur unter all den schillernden Saitenmagiern der Doppel-CD Vol. 1. Mit der Elektrizität wurde die Klampfe zuweilen an den Rand gedrangt (Vol. 2) oder gelangte in der Campus-Folkszene (Vol. 3) zu neuen Ehren. Dass die alten Traditionen akustischer Saiten auch heute noch gepflegt werden, belegt die Reihe natürlich höchst unterhaltsam mit Stars wie Taj Mahal, John Hammond oder Keb' Mo' sowie vielen Geheimtipps und einigen Erstveröffentlichungen aus dem Downhome-Sektor. Nur Modernisten wie Chris Whitley, Otis Taylor oder Kelly Joe Phelps darf man hier nicht erwarten. Vielleicht dem- nächst bei Bear Family? UMLemke mit Elementen des Rap, macht aus Blind Le- mon Jeffersons „See That My Grave Is Kept Clean" eine rumpelnde Predigt und hypnoti- siert zu Rick Holmstroms Gitarre - im Pops- Staples-Modus, versteht sich - einen kleinen Gospelchor. Ist das der Vorgeschmack auf das nächste große Alhum? In den USA er- scheint zeitgleich eine Filmdoku über Mavis Staples. Saun & Starr sind in der Bronx aufge- wachsen, haben wie so viele andere von der Kirche bis zu den Open-Mic-Clubs ihre Stim- men geschult und sich dabei schließlich ken- nengelernt. Schließlich traten die Frauen ei- nen Job bei einer alten Bekannten an und Sharon Jones machte aus ihnen The Da- pettes. Nun tritt das stimmstarke Duo mit im Westiran, aus Khorasan im Osten des Landes, aus der alevitischen Genealogie und aus Afghanistan. Damian Taylor (Björk, Ar- cade Fire) legte letzten Dancefloor-Schliff an. Ebenfalls mit Poesie beschäftigt sich die Al- gerierin Souad Massi auf ihrer neuen CD „Al- Mutakallimün" (Wrasse/Harmonia Mundi). Ihr Anliegen: dem verheerenden, durch Isla- misten vergewaltigten Bild der arabischen Welt eines der stolzen Hochkultur und der feinsinnigen Dichtkunst entgegenzusetzen. Dabei bedient sie sich nicht nur ihrer be- kannten Mittel wie transparenten Folkballa- den und Rumbarhythmik, sondern flicht La- tin-Grooves und Reggae ein, gerät zwischen- drin auch arg in seichtes Popfahrwasser. Es

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  • ÜMMER IMBAYERISCHEN HOF

    22.-26. Juli 2015

    Ml. 22.07.

    20.30 Uhr

    Festsaal

    Mi. 22.07.

    22.00 Uhr

    Night Club

    Do. 23.07.

    21.00 Uhr

    Night Club

    TONY ALLEN BANDTony Allen - vocals • Cesar Anot - bass

    Indy Dibongue - guitar • lean Phi Dary - keyboards

    Patrick Gorce - percussion

    Yann jankielewicz - keybords, Saxophone

    Nicolas Giraud - trumpet

    THE NEW STANDARDTRIO feat. Jamie Saft, SteveSwallow, Bobby Previte]amie Saft - piano, keyboards

    Steve Swallow - bass • Bobby Previte - drums

    BOSSA NEGRAHAMILTON DE HOLANDATRIO feat. DIOGO NOGUEIRAHamilton de Holanda - lo-string mandolin

    Diogo Nogueira - vocals

    Andre Vasconcellos - double bass

    Thiago Serrinha - percussion

    GUILLAUME PERRET &THE ELECTRIC EPICGuillaume Perret - Saxophone

    Nenad Gajin - electric guitar

    Laurent David - electric bass • Yoann Serra - drums

    TANIA MARIAVTVA BRAZIL QUARTETTania Maria - piano, vocals • Marc Bertaux - bass

    Edmundo Carneiro - percussion

    Hubert Colau - drums

    s». 26.07 ALJARREAUBAND20.30 Uhr ß| jarreau . voca|s. joe furano - keyboards, Saxophone

    John Calderon - guitar • Mark Simmons - drums

    Chris Walker - bass • Larry Williams - keyboards

    so. 26.07 ESTER RADA BAND22.00 Uhr

    Night Club

    Fr. 24.07.

    21.00 Uhr

    Night Club

    Sa. 25.07.

    21.00 Uhr

    Night Club

    Michael Guy - vocals, shakers/tools, bass

    Yonatan Rosen - drums • Maayan Milo - trombone

    Gal Dahan - Saxophone • Lior Romano - keyboards

    Inon Peretz - trumpet

    ATRIUM: AUSSTELLUNG „My Shooting Gallery"

    mit Portaits des Starfotografen TIBOR BOZI

    täglich von 12.00 Uhr bis 22.00 Uhr, am 22.07. ab 20.00 Uhr

    Premiumkino CINEMA LOUNGE: Musikfilme jeweils um 18.00 Uhr:

    22.07. „FINDING FELA" • 23.07. „SEARCHING FOR SUGAR MAN"

    24.07. „BEWARE OF MR. BAKER" • 25.07. „MORO NO BRASIL"

    26.07. -RAY"

    Hotel Bayerischer Hof • Promenadeplatz 2-6

    80333 München • www.bayerischerhof.de

    Karten an allen bekannten WK-Stelten oder bei:

    eventim • Tel.: 01806/57 oo 70 • www.eventim.de

    München Ticket • Tel.: 089/54 8l 8181 • www.muenchenticket.de

    Hotel Bayerischer Hof • Tel.: 089/2120 920

    [email protected]

    (Festivalticket beim Concierge erhältlich.)

    Mit freundlicher Unterstützung von

    U l S0\\ l U,

    SILBFRHORN LÖWENBRÄU

    102

    rangements zu begegnen - die Songs chan-gieren zwischen poppigem Soul und Folk,den man auf Hunderten anderer Produkti-onen schon so gehört hat. Wir wünschen ihrein anderes Umfeld für die nächste Platte.Wie kreativ die afroeuropäische Fusionfunktioniert, machen dagegen Monosweziauf ihrem zweiten Werk „Monoswezi Yan-ga" (Riverboat/Harmonia Mundi) vor. ImSpagat zwischen Mosambik, Simbabwe undSkandinavien verstecken sich brillante Dia-loge von Daumenklavier und Bassklarinette,meditative Gesangslinien von Hope Masikeund filigrane Rhythmengebung. Ein intro-spektives, unaufgeregtes Kammerspiel in tie-fen, erdigen Registern.

    Gospel & Soul

    Ry Cooder, anschließend feff Tweedy undnun der Soulsound-Tüftler Son Little: MavisStaples hat für ihre Produzenten ein gutesHändchen, wie auch die EP „Your Good For-tune" (Anti/Indigo) zeigt. Chicagos Diva desGospels und Soul fusioniert für einen coolenGruß aus dem Textbuch von Little in denHimmel die Leidenschaft alter Field Hollers

    seinem Debüt „Look Closer" (Daptone/Groove Attack) an. Die erste Auskopplungdaraus, die Single „Hot Shot", ist die bestver-kaufte Scheibe des New Yorker Soullabels.Die Chemie zwischen Saun und Starr stimmtnicht nur im Zwiegesang, das Feld ist mitgospelgetränkten Harmonien, messerschar-fem Funk und rasanten Bläsersätzen gespickt,ohne dass die Retrokiste geplündert wird.

    Die Farben Eurabiens

    Sufimusik gehört im Jahre 2015 nicht mehrin die ethnografische Abteilung. Seit NusratFateh Ali Khan mit Michael Brook koope-rierte, sind die heiligen Verse immer wiederin den Pop vorgedrungen. Tanzbar unddurchdacht bereitet die kanadisch-persischeFormation Niyaz Sufipoesie auf, für ihrviertes Opus „The Fourth Light" (Six De-grees/Exil/Indigo) tun sie das aus der Per-spektive der Mystikerin Rabia al-Basri. Reichkoloriert sind diese tief atmenden Klang-tableaus mit Streichlaute, Hackbrett, Flöteund Lauten, darüber schweift Azam Alisglasklarer Alt. Die traditionelle Grundsub-stanz dafür stammt aus der Bakhtiari-Region

    FOCUS

    ACOUSTIC BLUES

    Vor ein paar Jahren brachte das Bear-Family-Label eine

    Reihe mit vier Doppel-CDs zum Thema „Electric Blues"

    heraus, deren Untertitel „The Definitive Collection" bis

    heute Gültigkeit besitzt. Nun folgt mit gleichem Format

    und Anspruch inklusive Text auf je 100 Seiten „Acoustic

    Blues". Definitiv ist die Reihe ebenfalls, allerdings gehört

    die Sache mit den akustischen Gitarren naher kategori-

    siert. Es geht hier nämlich um Wurzeln und deren Pflege.

    Die Auswahl beginnt bei den Urvätern des Genres in den

    Zwanziger- und Dreißigerjahren, und man entdeckt in

    der bunten Vielfalt von Stilen und Sounds ganz neben-

    bei, dass viele der alten Songs noch heute Bestand

    haben. Wer hatte gedacht, dass der Hit „Goin' Up The

    Country" zurückführt auf einen Mann, der ihn auf Gitarre

    und Panflöte erdachte? Mythos Robert Johnson ist nur

    eine Figur unter all den schillernden Saitenmagiern der

    Doppel-CD Vol. 1. Mit der Elektrizität wurde die Klampfe

    zuweilen an den Rand gedrangt (Vol. 2) oder gelangte in

    der Campus-Folkszene (Vol. 3) zu neuen Ehren. Dass die

    alten Traditionen akustischer Saiten auch heute noch

    gepflegt werden, belegt die Reihe natürlich höchst

    unterhaltsam mit Stars wie Taj Mahal, John Hammond

    oder Keb' Mo' sowie vielen Geheimtipps und einigen

    Erstveröffentlichungen aus dem Downhome-Sektor. Nur

    Modernisten wie Chris Whitley, Otis Taylor oder Kelly

    Joe Phelps darf man hier nicht erwarten. Vielleicht dem-

    nächst bei Bear Family? UMLemke

    mit Elementen des Rap, macht aus Blind Le-mon Jeffersons „See That My Grave Is KeptClean" eine rumpelnde Predigt und hypnoti-siert zu Rick Holmstroms Gitarre - im Pops-Staples-Modus, versteht sich - einen kleinenGospelchor. Ist das der Vorgeschmack aufdas nächste große Alhum? In den USA er-scheint zeitgleich eine Filmdoku über MavisStaples. Saun & Starr sind in der Bronx aufge-wachsen, haben wie so viele andere von derKirche bis zu den Open-Mic-Clubs ihre Stim-men geschult und sich dabei schließlich ken-nengelernt. Schließlich traten die Frauen ei-nen Job bei einer alten Bekannten an undSharon Jones machte aus ihnen The Da-pettes. Nun tritt das stimmstarke Duo mit

    im Westiran, aus Khorasan im Osten desLandes, aus der alevitischen Genealogie undaus Afghanistan. Damian Taylor (Björk, Ar-cade Fire) legte letzten Dancefloor-Schliff an.Ebenfalls mit Poesie beschäftigt sich die Al-gerierin Souad Massi auf ihrer neuen CD „Al-Mutakallimün" (Wrasse/Harmonia Mundi).Ihr Anliegen: dem verheerenden, durch Isla-misten vergewaltigten Bild der arabischenWelt eines der stolzen Hochkultur und derfeinsinnigen Dichtkunst entgegenzusetzen.Dabei bedient sie sich nicht nur ihrer be-kannten Mittel wie transparenten Folkballa-den und Rumbarhythmik, sondern flicht La-tin-Grooves und Reggae ein, gerät zwischen-drin auch arg in seichtes Popfahrwasser. Es