Beale's Lampe

3
446 5) Kostet sie niclit SO viel, wegen ihrer Einfacliheit u. a. m. XXr. Ben Ze’s Lamp. I m vorigen Hcfte, S. 201, wurde eine Notiz von Hrn. Peclet’s Lampe gegeben; es wird dalier nicht unange- messen seyn, hier noch eine Lampe von Yhnliclier Ein- richtung kennen zu lehren, die zur Bcleuchtung bcstimmt ist, und einen ganz aufserordentlichen Effect gewlhrt. Sie ist von Hrn. B e a l e erfundcn, und dient schon seit einigen Jahrcn zur Bcleuchtung dcs sehenswerthen Etablis- seinents’ der HH. Enderby zu East-Greenwich, aus wel- chem uiiter andern verschiedene Fabricate von Kaut- schuck in grofser Vollkommenheit hervorgehen. Das Erennlnaterial in dieser Lampe ist Stcinkohlen- theer .(refuse tar of a gas-house); er wird darin voll- kommen verbrannt, und liefert, bei gleicher Flammen- grofse, eben so viel Liclit als 44 Argand’sche Lnmpcn odcr 35 Wachslichte von fast einem Zoll im Durchines- ser, und kostet doch nicht mehr als drei Viertel ei- nes englischen Pfennigs (three farth’ngs) innerhalb acht Stunden. In Fig. 4 >Taf. 11 siehf man diese Lampe abgebildet. AB CD EF ist ein aufserer Kasten von Weifsblech oder Kupfer, der bei FC einen Boden hat, und unter diesem einen Raum PCBE mit einem Hahn bei E, des- sen Zweck sogleich naher angegeben werden soll; abcd ist ein innerer Kasten von Zinn oder Kupfer zur Auf- nabme des Theers; €1 eine Handhabe, um ihn heraus- zunehmen, und dadurch das Ventil h mit der Fliissig- keit zu fiillen. Diefs Ventil verschliefst, durch sein ei- genes Gewicht den Cylinder, wenn dieser umgekehrt ge- halten wird; setzt man ihn aber in das aufsere Gefafs

Transcript of Beale's Lampe

Page 1: Beale's Lampe

446

5 ) Kostet sie niclit SO viel, wegen ihrer Einfacliheit u. a. m.

XXr. B e n Ze’s Lamp.

Im vorigen Hcfte, S. 201, wurde eine Notiz von Hrn. P e c l e t ’ s Lampe gegeben; es wird dalier nicht unange- messen seyn, hier noch eine Lampe von Yhnliclier Ein- richtung kennen zu lehren, die zur Bcleuchtung bcstimmt ist, und einen ganz aufserordentlichen Effect gewlhrt. Sie ist von Hrn. B e a l e erfundcn, und dient schon seit einigen Jahrcn zur Bcleuchtung dcs sehenswerthen Etablis- seinents’ der HH. E n d e r b y zu East-Greenwich, aus wel- chem uiiter andern verschiedene Fabricate von Kaut- schuck in grofser Vollkommenheit hervorgehen.

Das Erennlnaterial in dieser Lampe ist Stcinkohlen- theer .(refuse tar of a gas-house); er wird darin voll- kommen verbrannt, und liefert, bei gleicher Flammen- grofse, eben so viel Liclit als 4 4 Argand’sche Lnmpcn odcr 35 Wachslichte von fast einem Zoll im Durchines- ser, und kostet doch nicht mehr als drei Viertel ei- nes englischen Pfennigs (three farth’ngs) innerhalb acht Stunden.

In Fig. 4 >Taf. 11 siehf man diese Lampe abgebildet. AB C D EF ist ein aufserer Kasten von Weifsblech oder Kupfer, der bei FC einen Boden hat, und unter diesem einen Raum P C B E mit einem Hahn bei E, des- sen Zweck sogleich naher angegeben werden soll; abcd ist ein innerer Kasten von Zinn oder Kupfer zur Auf- nabme des Theers; €1 eine Handhabe, um ihn heraus- zunehmen, und dadurch das Ventil h mit der Fliissig- keit zu fiillen. Diefs Ventil verschliefst, durch sein ei- genes Gewicht den Cylinder, wenn dieser umgekehrt ge- halten wird; setzt man ihn aber in das aufsere Gefafs

Page 2: Beale's Lampe

447

ein, so wird es mittelst des Stiftes, der durch dasselbe geht und auf den Boden PC driiclrt, geoffnet. Die Fliissigkeit breitet sich dann auf dcm Boden aus, fliefst in die Rohre pp hinab und steigt ron da in der Lampe bis k l in die Htihe, bis zum Niveau des Ventils im Bo- den des Cylinders abcd, wo es durch den Druck der AlmosphSre gehalten wird, nach detn Princip der ge- wohulichen Argand'schen Lampe. Bringt man nun ein Licht an die Oberfliichc k l , so erhdt man eine schwa- che leckende Flamme, die kaum wahrnehmbar ist; mn ist eine kleine Riihre, etwa von 0,1 Zoll im Durchmes- ser, diese communicirt bei n mit einem Rohr, das zu ei- nem CefiiiTs mit Luft fiihrt, worin diese unter einein Druck von etwa 1; Pfund auf den Quadratzoll steht. Die Compression geschieht durch eine init einer Dampfma- schine in Verbindung gesetzte Pumpe oder sonst auf eine Weise. Bei n ist ein Hahn, durch welchen die Rohre nach Belieben verschlossen werden liann. K L ist ein breiter Rand, welcher die Lampe k l umfafst, und an ihr verschiebbar ist. M N O P ist ein auf diesem Rande stehendrr messingener Dom, der oben bei' 0 N offen ist, und von da heruntergellend einen cylindrischen Ansatz hat, der fast bis auf den oberen Rand der Lampe Hi herabreicht. Wenn dieser Dom aufgesetzt und der Hahn, bei n geoffnet, gehorig eingestellt wird, so schiefst die zuvor kaum sichtbare Flamme zur Oeffiiung O N heraus, und verbreitet ein lebhaftes weifses Licht, wel- ches, wie erwahnt, nach F a r a d a y 's Messung, dem Licht von 4; Argand'schen Lampen gleich kommt, und selbst, bei Veriinderiing der Oeffnung ON, dem Licht von 10 solcher Lampen gleich gemacht werden kann. Die Riihre oo verhindert, dafs die Flussigkeit iiber ihr Niveau steigt, und das, was oben iibergestiegen ist, -kann durch den Hahn bei A?? abgelassen werden. (Encyclopaedia Me- tropolitana, T. XLI p . 585.)

Eine lithographirte Nachricht iiber diese Lampe, die

'

Page 3: Beale's Lampe

44s ich eincm Freunde verdanke, wclclier i. J. 1533 das Etablissement dbr HH. E n d e r b y besucbte, stilnmt iin Ganzen mit obiger Beschreibung iibcrein. Sie nennt das Brennmaterial Coal-Tar-Oil, und sagt, man miisse, urn es erst in Brand zu setzen, es mit etwas Stein61 (Noph- tba) iibergiefsen. Die Lauope eigmt sich vorzugsweisc zur Beleuchtung von Fabrikgebliuden, und ist iu dcr Nihc vonLoudon auch bereits in mehre derselben ein- gcfiihrt. v.1

B e ri c h t i g u n g .

In Prof. M i t s c h e r l i c h ’ s Notiz iiber die Ausdclinung krjstallisirter Kiirper durch WHrme ( im vorigen 1Ieft) ist iiberschen worden, dafs die beiden IIolzschnitte auf S. 215 .mit einander vertauscht siiid, und ciner dersel- ben verkehrt gestellt ist. Wir geben daher die Stelle bericlitigt wieder:

Zur ErwYrmung der KrystalIe dient cin Kasten mit doppclten Wan- den, zwischen welche Wasser- oder Alkohol- dampfe geleitet werden; in dem

Kasten ist ein Apparat zur genauen Einstcllang u. s. w.