Beeinträchtigung und Positive Jugendentwicklung · 2015. 11. 19. · Beeinträchtigung und...
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Beeinträchtigung und Positive Jugendentwicklung
Vortrag im Rahmen der Zukunftsgespräche der Caritas für Menschen mit Behinderung, 22.10.2015
Dr. Philip Streit
Leiter des Institutes für Kind, Jugend und Familie, Klinischer und Gesundheitspsychologe, Psychotherapeut, Supervisor
Outline
• Herausforderung Behinderung
• Mythen über die Jugend von heute
• 3 Modelle die zu positiver Jugendentwicklung
beitragen
• 9 Schritte für ein positive Jugendentwicklung bei
Behinderung
• 12 Tipps
Behinderung – Die Herausforderungen
• Impairment - Schäden einer psychischen,
physischen oder anatomischen Struktur
• Disability - Fähigkeitsstörung,
die aufgrund der Schädigung entstanden ist
• Handicap - soziale Benachteiligung aufgrund
der Schäden und/oder der Fähigkeitsstörung (Behinderung)
BESONDERHEITEN BEI DER VERHALTENS-REGULATION (junger)MENSCHEN
• Wenig bis keine kognitiven Möglichkeiten zur Verhaltenssteuerung
• Der Wurm spielt eine große Rolle• Erste emotionale Bewertung spielt größere Rolle• Stimmung und emotionaler Rahmen der
Betreuung von großer Bedeutung• Begegnung, Wertschätzung und Rückhalt
entscheidend Veränderte WahrnehmungVeränderte KognitionenVeränderte KommunikationVeränderter Antrieb
Dilemmata
• Verhaltensstörung des Behinderten ist seine beste Lösung und wird oft als das Unmöglichste betrachtet
• Ich probiere eh alles aber eigentlich halte ich ihn/sie nicht aus!
• Wenn doch nur die Eltern ….
• Die Experten müssen es richten!
Eskalation-Machtkampf-
Ohnmacht-Hilflosigkeit
Jugend - Die Mythen
• Jugend ist keine Zeit des Sturms und Stresses 85% keine Probleme in der Pubertät
• Es sind nur die Hormone
• Die Eltern spielen keine Rolle mehr
• Es gibt nur einen Weg durch die Pubertät
• Es gibt einen dominanten Faktor
Jugendzeit und Gehirn
• Pubertät und Adoleszenz ist eine dynamischer bio-psycho-sozialer Prozess
• Das Gehirn ist eine Baustelle Die Gehirnformel: Grau von plus zu minus und weiß zu plus GehirnpräsidentIn offline: Präfrontaler Kortex und orbitofrontaler
Kortex noch nicht ausgereift Amygdala überempfindlich Nucleus accumbens reagiert langsamer Erkennen von Emotionen und emotionalen Reaktionen 20 % langsamer
als Erwachsene Melatonin wird später ausgeschüttet Kreative Prozesse sind leichter möglich
• Die Jugendliche ist der Erbauer, die Eltern und Mentoren die
Baumeister
Jugend als Chance
• Umbrüche der Jugendzeit sind entwicklungspsychologisch notwendig
• Von der behüteten Kindheit zu einer selbstbestimmenden Person
• Kreativität als Motor dieser Entwicklung
• Pubertät und Adoleszenz- sensible Phase der Kreativität
Kreativität- die Intelligenz der Zukunft?Angebot
Umgebung Möglichkeit
BegegnenInspirieren
BegeisternEntdecken
SpielenFlow
NeugierdeGrit
Chance statt Krise Ein Modell positiver Jugendentwicklung
(Lerner, J., Lerner, R. 2005, 2013)
Individuelle Stärken
Umweltbe-dingungen
PYD
Beitrag
Reduziertes Risikoverhalten
Kompetenzen fördern
Beziehung erhalten
Verantwortung zumuten
KompetenzVertrauenVerbindungCharakterFürsorge
Aufblühen durch PERMAPositiv statt negativ –Pulled by the future
Positive Emotionen: Positive Emotionen sind wichtig für unser Wohlbefinden. Glückliche Menschen blicken gern auf ihre Vergangenheit zurück, hoffnungsvoll in die Zukunft und genießen die Gegenwart.
Beziehungen: Jeder braucht jemanden. Wir erhöhen unser Wohlbefinden und teilen es mit anderen, indem wir enge Beziehungen mit Menschen in unserer Umgebung aufbauen- Familie, Freunde, Arbeitskollegen, Nachbarn.
Erfolg: Jeder braucht Erfolge. Um Wohlbefinden und Glück zu erreichen, müssen wir im Stande sein, unsere bereits erzielten Erfolge im Leben zu sehen und uns zu sagen: „Ich habe es geschafft, ich habe es gut geschafft“
Engagement:Wenn wir uns auf jene Dinge fokussieren, die wir voll und ganz genießen und die uns wichtig sind, können wir im Moment aufgehen und kommen in einen Zustand
der als Flow bekannt ist.
Sinn: Wenn wir Zeit für etwas aufwenden, dass größer ist als wir selbst, wachsen wir über uns hinaus. Zum Beispiel für einen religiösen Glauben, Familie, Gemeinschaftsarbeit, Politik, berufliches Ziel…
PERMA- MODELL (Seligman, 2011)
Neue AutoritätSelbstkontrolle statt Kontrolle
Präsenz
UnterstützungTransparenz
Wiedergutmachung
Widerstand
Beziehung
Deeskalation
Stärke Souveränität Verbindlichkeit
Behinderung und Jugendliches Aufblühen – 9 Schritte
1. Vorrang für Begegnung und Positive Emotionen
2. Deeskalation
3. Stärken stärken statt Defizite wegfördern
4. Das Netz der Beziehungen und Unterstützung knüpfen und entwickeln
5. Dem Leben einen Sinn geben
6. Erfolge feiern und dran bleiben
7. Präsent und wachsam sein
8. Widerstand leisten
9. Ausgleich und Wiedergutmachen statt Strafe und Härte
Jugendliches Aufblühen 1. Vorrang für Begegnung und positive Emotionen
• 3x das Gute und Schöne bemerken (Glückstagebuch)
• Daily Hug of Love
• Achtsamkeit, Compassion und Selfcompassion
• Resonanz
• Gratitude
• Acts of Kindness
Jugendliches Aufblühen2. Deeskalation
• MACHTKAMPF- Machtkämpfe sind das größte Hindernis für das jugendliche Aufblühen
Schritte zur DEESKALATION: Verzögerte ReaktionWertschätzende Kommunikation ACRs „WIR“ KommunikationMindsight Techniken, Achtsame Kommunikationo connect to redirect
oname it to tame it
ooberes Gehirn ansprechen
oBewegen statt den Verstand verlieren
Deeskalation
Jugendliches Aufblühen3. Stärken stärken, statt Defizite zu betrachten
• Trauen Sie (sich) was zu und stärken das Selbst
• Entdecken Sie Leidenschaften, Stärken
• Love what he/she loves
• Via – Youth www.charakterstaerken.org
• Nutze Deine Signaturstärken
• Flow durch
- erreichbares Ziel
- fokussieren
- Schritt für Schritt ganz einlassen
Jugendliches Aufblühen4. Das Netz der Beziehung und Unterstützung nützen
• Suchen und Finden von Mentoren
• Verantwortung übergeben und zumuten
• Generationen nutzen
• Unterstützen nicht kommandieren
• Aktiv konstruktiv kommunizieren
• Netzwerl der Unterstützung
• Unterstützung reduziert Problemverhalten
Unterstützung ist der Schlüssel zur Stärke der HelferInnen, die man braucht um den Job gut zu machen
UnterstützungTransparenz
Jugendliches Aufblühen5. Dem Leben positiven Sinn geben
• Herausforderungen müssen angeboten werden
• In sinnvolle Arbeitsprozesse eingebunden werden
• Bibliotheksdienste
• Telefondienste
• Mithilfe und Integration in Werkstätten
• Größere Projekte sollten geplant werden, an dem die Jugendlichen selbst arbeiten können
• Teilnehmen an prosozialen Projekten
Jugendliches Aufblühen6. Erfolge feiern und dran bleiben
• Zielsuche mit passendem Motto
• Unterstützen durch Angebote und Shared Attention (Begeistern)
• Vertiefung in das Ziel
• Üben, Üben, Üben
• Kleine Schritte sollen getätigt werden
• Erfolge teilen
Jugendliches Aufblühen7. Präsent und wachsam sein
• Begegnungen sollen stattfinden- man ist da
• Jugendliche das Gefühl geben, dass sie geliebt werden und sie die Möglichkeit haben selbstständig zu agieren
• Präsenz und Wachsame Sorge sind…..
• Glauben an die eigene Stärke
• Zuversicht und Souveränität im Umgang mit schwierigen Situationen
• die wertschätzende Begegnung bei klarem Rahmen
• wartet nicht zu oder schaut weg, sondern sucht die konstruktive Auseinandersetzung
• gibt Gewalt keine Chance durch gewaltlosen Widerstand und Deeskalation
Jugendliches Aufblühen8. Widerstand
• Red Line aufzeigen- Verhaltensweisen die über eine gewisse rote Linie gehen, gegen diese muss Widerstand geleistet werden
• Verhaltensweisen gegen die Widerstand geleistet wird müssen klar von der Person getrennt werden
• Widerstand ist immer gewaltfrei
• Widerstandsformen sind: • Ankündigung, Sit in, Telefonrunde, SMS als Möglichkeit zur Stärkung
konstruktiver Auseinandersetzungsfähigkeit
Widerstand
Red Line- Vorkommnisse
Ständig Schule schwänzen
Regelmäßig von Zuhause weglaufen und Tage lang nicht zurück kommen
Quälen von Tieren
Betrunken in der Schule erscheinen und mit der Rumflasche prahlen
Hassliteratur und rassistische Literatur in der Schule verteilen
Drogen und Alkoholmißbrauch
Regelmäßiges, unkontrolliertes Risikoverhalten wie ungeschützter Sex
Betrunken fahren
Kriminelle Aktivitäten wie stehlen und einbrechen
Drogen verkaufen
Sich prostituieren
Schwere Angst- und Depressionsstörungen
Eßstörung
Suizidversuche
Gewalt gegen Gleichaltrige, Eltern, Schulgegenstände
Mitgliedschaft in einer Bande oder in einem obskuren Kult
Jugendliches Aufblühen9. Wiedergutmachung
• Belohnung oder Bestrafung helfen in der „Formung“ junger Menschen nicht immer
• Wiedergutmachung als Alternative zur Strafe
• Wiedergutmachung ist• Prosoziale Handlung des Jugendlichen für den Wiedereintritt in die
Gemeinschaft
• Erwachsene: „sollen“ „dürfen“ oder „können“ immer unterstützen
Wiedergutmachung
12 Tipps
Seien Sie achtsam, aufmerksam und wohlwollend mit sich selbst
Erleben Sie positive Gefühle im Verhältnis 3:1. Achten Sie auf Ihren Gefühlshaushalt
Entdecken Sie Ihre Stärken
Kommunizieren Sie deeskalierend, aktiv konstruktiv, wenn es nötig ist
Machen Sie die Erziehung (Pubertät) Ihres Jugendlichen zum positiven Projekt das etwas größer ist als sie selbst
Freuen Sie sich an kleinen Erfolgen
Geben Sie nie die Beziehung zu ihrem Kind auf. Senden Sie den Daily Hug of Love
Entdecken Sie die Stärken und Eigenschaften Ihres Kindes und gehen mit diesen
Unterstützen Sie ihn seine Skills und Fähigkeiten zu entwickeln
Seien Sie klar, deutlich und entschlossen, wenn Ihr Teenager jenseits der roten Linie ist. Leisten Sie Widerstand
Muten Sie Verantwortung zu und machen Sie Verantwortungsübernahme möglich wo immer es möglich ist
Suchen Sie Verbindungen auch außerhalb der Familie
LiteraturCrone, E. (2008). Das pubertierende Gehirn: Wie Kinder erwachsen werden. Pößneck: GGP Media
GmbH. Esch, T. (2012). Die Neurobiologie des Glücks: Wie die positive Psychologie die Medizin verändert.
Stuttgart: Georg Thieme Verlag KG. Fredrickson, B. (2012). Die Macht der Positiven Gefühle. Wie eine positive Haltung Ihr Leben
dauerhaft verändert. Frankfurt am Main: Campus Verlag GmbH.Fredrickson, B. (2014). Love 2.0. How our Supreme Emotion Affects Everything we Feel, Think, Do
ans Become. New Yorl: Hudson Street Press.New York: Campus Verlag
Seligman, M. (2011). Flourish. A Visionary New Understanding of Happiness and Well-being. New York: Free Press.
Seligman, M. (2012). Flourish. Wie Menschen aufblühen. Die Positive Psychologie des gelingenden Lebens. München: Kösel-Verlag.
Lerner, R.M. (2007). The Good Teen: Rescuring Adolescence from the Myths of th Storm und Stress Years. New York: three rivers press.
Strauch, B. (2004). Warum sie so seltsam sind: Gehirnentwicklung bei Teenagern. Berlin: Berlin Verlag AG.
Streit, P. & Brunner-Hantsch, M. (2011). Das 5x5 der Elternschule – Handlungsratgeber. Graz: VKJF.Streit, P. (2010). Jugendkult Gewalt – Was unsere Kinder aggressiv macht. Wien: Carl Ueberreuter
Verlag.Streit, P. (2014). Wilde Jahre- gelassen und positiv durch die Pubertät. Ein Leitfaden für Eltern.
Freiburg; Kreuz Verlag Omer, H. & Von Schlippe, A. (2010). Stärke statt Macht: Neue Autorität in Familie, Schule und
Gemeinde. Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht.
Kontakt
DR. PHILIP STREIT
Institut für Kind, Jugend und Familie
Lagergasse 98
8020 Graz
Tel.: 0316/774344
Fax: 0316/763919
Links:
www.akjf.at
www.ikjf.at
www.jugendkultgewalt.at
Institut für Positive Psychologie und Mental Coaching
Walter-Goldschmidt-Gasse 25
8042 Graz
Tel.: 0699/10142463 [email protected]
kontakt
Stärken stärken, stärkt! – Theoretisches
• 3 Modelle der Stärke
• 3 Paradigmenwechsel
• PYD setzt den Rahmen für gelingende Entwicklung (nicht nur) von Kindern und Jugendlichen
• PERMA zeigt Wege des Aufblühens für Kinder, Jugendliche und Erwachsene
• NA macht (nicht nur) Erwachsene stark und souverän
Ergänzen und komplettieren sich
zu einem unwiderstehlichen Ganzem
Positive Psychologie, PYD und Neue Autorität Einige Gemeinsamkeiten
• Vorrang für Beziehung
• Stärke statt Hilflosigkeit
• Versöhnung und Wiedergutmachung
• Aktiv konstruktiv deeskalieren
• Entschlossen und beharrlich handeln
• Neugierig und wachsam dabei sein
• Prosozial unterstützend wiedergutmachen
• Selbstveränderung und Selbstmanagement
• Offen in Beziehung sein
• Vorrang für den „freien Willen“
NA und Positive Interventionen
• 3x das Gute und Schöne bemerken (Glückstagebuch)
• Daily Hug of Love
• Achtsamkeit, Compassion und Selfcompassion
• Resonanz
• Gratitude
• Acts of Kindness
Beziehung
PräsenzNA und Positive Interventionen
• Positive Ratio
• Stärken und Leidenschaften erkennen und nutzen
• Gemeinsam etwas tun (love what he/she loves)
• Familie und Rituale
• Flow
-fokussieren
-erreichbares Ziel
-Schritt für Schritt
-Entschlossenheit
NA und Positive Interventionen
• Wertschätzende Kommunikation ACR
• Mindsight Techniken• connect to redirect• name it to tame it• oberes Gehirn ansprechen• bewegen statt den Verstand verlieren
• Das Geschenk der Zeit
• Real Time Resilience
• Humor und Fröhlichkeit
Deeskalation
12 Tipps zur Positiven Deeskalation
• Seien Sie achtsam, aufmerksam und wohlwollend mit sich selbst
• Erleben Sie positive Gefühle im Verhältnis 3:1. Achten Sie auf Ihren Gefühlshaushalt
• Entdecken Sie Ihre Stärken
• Kommunizieren Sie deeskalierend und aktiv konstruktiv
Deeskalation
12 Tipps zur Positiven Deeskalation
• Machen Sie die Pubertät des Kindes zum positiven Projekt das etwas größer ist als sie selbst
• Erfreuen Sie sich an kleinen Erfolgen
• Geben Sie nie die Beziehung auf. Senden Sie „dailyhug of love“
• Entdecken Sie die Stärken und Eigenschaften des Kindes und gehen mit diesen
Deeskalation
12 Tipps zur Positiven Deeskalation
• Unterstützen Sie ihn seine Skills und Fähigkeiten zu entwickeln
• Seien Sie klar und deutlich wenn der Teenager jenseits der roten Linie ist
• Muten Sie Verantwortung zu und machen Sie Verantwortungsübernahme möglich wo immer es möglich ist
• Suchen Sie Verbindungen auch außerhalb der Familie
Deeskalation
NA und Positive Interventionen
• Finde Mentoren
• Verantwortung übergeben und zumuten
• Gehe nach außen
• Generationen nutzen
• Unterstützen nicht kommandieren
• Der perfekte Tag
• Erfolge genießen
Unterstützung ist der Schlüssel zur Stärke der HelferInnen, die man braucht um den Job gut zu machen
UnterstützungTransparenz
NA Positive Interventionen
• Red Line aufzeigen
• Denkfallen vermeiden
• Put it into Perspective
• Dämonisieren Sie nicht
• GRIT
Widerstand
Red Line Vorkommnisse
• Ständig Schule schwänzen
• Regelmäßig von Zuhause weglaufen und Tage lang nicht zurück kommen
• Quälen von Tieren
• Betrunken in der Schule erscheinen und mit der Rumflasche prahlen
• Hassliteratur und rassistische Literatur in der Schule verteilen
• Drogen und Alkoholmißbrauch
• Regelmäßiges, unkontrolliertes Risikoverhalten wie ungeschützter Sex
• Betrunken Fahren
• Kriminelle Aktivitäten wie stehlen und einbrechen
Red Line Vorkommnisse
• Drogen verkaufen
• Sich prostituieren
• Schwere Angst- und Depressionsstörungen
• Essstörung
• Suizidversuche
• Gewalt gegen Gleichaltrige, Eltern, Schulgegenstände
• Mitgliedschaft in einer Bande oder in einem obskuren Kult
NA und Positive Interventionen
• Die perfekte Überraschung
• Das Projekt das größer ist als Du selbst
• Prosoziale Aktivitäten
• Acts of Kindness
Wiedergutmachung
Stärken stärken, stärkt – Schlusspunkte
Das kann Posititive Psychologie der NA bringen:
• Gemeinsame Stärkung von Kindern und Erwachsenen
• Das Positive dient als Fokussierungshilfe und Initiator der Stärkung
• Positiver Rahmen gibt Sicherheit für Widerstand und Bündnis
• Aufblühen entwickelt das Selbst Resistenz
• Deeskalationsautomatik
• Problem und Lösung verschränken sich
• Dynamischer konstruktiver Prozeß durch positiven Doublebind
LiteraturCrone, E. (2008). Das pubertierende Gehirn: Wie Kinder erwachsen werden. Pößneck: GGP Media
GmbH. Esch, T. (2012). Die Neurobiologie des Glücks: Wie die positive Psychologie die Medizin verändert.
Stuttgart: Georg Thieme Verlag KG. Fredrickson, B. (2012). Die Macht der Positiven Gefühle. Wie eine positive Haltung Ihr Leben
dauerhaft verändert. Frankfurt am Main: Campus Verlag GmbH.Fredrickson, B. (2014). Love 2.0. How our Supreme Emotion Affects Everything we Feel, Think, Do
ans Become. New Yorl: Hudson Street Press.New York: Campus Verlag
Seligman, M. (2011). Flourish. A Visionary New Understanding of Happiness and Well-being. New York: Free Press.
Seligman, M. (2012). Flourish. Wie Menschen aufblühen. Die Positive Psychologie des gelingenden Lebens. München: Kösel-Verlag.
Lerner, R.M. (2007). The Good Teen: Rescuring Adolescence from the Myths of th Storm und Stress Years. New York: three rivers press.
Strauch, B. (2004). Warum sie so seltsam sind: Gehirnentwicklung bei Teenagern. Berlin: Berlin Verlag AG.
Streit, P. & Brunner-Hantsch, M. (2011). Das 5x5 der Elternschule – Handlungsratgeber. Graz: VKJF.Streit, P. (2010). Jugendkult Gewalt – Was unsere Kinder aggressiv macht. Wien: Carl Ueberreuter
Verlag.Streit, P. (2014). Wilde Jahre- gelassen und positiv durch die Pubertät. Ein Leitfaden für Eltern.
Freiburg; Kreuz Verlag Omer, H. & Von Schlippe, A. (2010). Stärke statt Macht: Neue Autorität in Familie, Schule und
Gemeinde. Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht.
Jugendliches Aufblühen durch PERMAPositive Gefühle im Verhältnis 3:1
• 3x das Gute und Schöne bemerken (Glückstagebuch)
• Stay connected
• Daily Hug of Love
• (Selbst)Akzeptanz und Interesse
• Leidenschaften ausleben
• Positive Portfolios
• Sei achtsam
Jugendliches Aufblühen durch PERMASignaturstärken entdecken Flow erleben
• Trauen Sie (sich) was zu und stärken das Selbst
• Entdecken Sie Leidenschaften, Stärken
• Love what he/she loves
• Via – Youth www.charakterstaerken.org
• Nutze Deine Signaturstärken
• Flow durch
- erreichbares Ziel
- fokussieren
- Schritt für Schritt ganz einlassen
Jugendliches Aufblühen durch PERMAPositive Beziehungen und Positive Kommunikation
• Gehen Sie respektvoll miteinander um • Praktizieren Sie ACR• Setzen Sie kleine Gesten der Freundschaft• Tun Sie gemeinsam was miteinander• Pflegen Sie die Familie (Blasmusik)• Rituale beibehalten• Kontakte nach außen ermöglichen• Übergeben Sie kommunikative Verantwortung• Finde Mentoren• Unterbrechen Sie schädliche Verbindungen • Behinderten dazu- unterstützung transparent
Jugendliches Aufblühen durch PERMAGib dem Leben einen Sinn (Meaning)
• Meistere Herausforderungen
• Plane ein Projekt, das etwas großer ist als Du selbst und arbeite daran
• Teilnehmen an prosozialen Projekten
• Philosophieren Sie über den Sinn im Leben
• Bemerken Sie Höhepunkte im Leben und Ihre Bedeutung
• Laß es zusammenfliesen
Jugendliches Aufblühen durch PERMAErfolg und Zielerreichung
• Suche Dir dein Ziel und das passende Motto
• Unterstützen Sie durch Angebote und Shared Attention (Begeistern)
• Vertiefe Dich in Dein Ziel
• Übe, Übe, Übe
• Stell etwas zurück
• Mache kleine Schritte
• Feiere den kleinen Erfolg
• Mach es auf Deine Art
• Teile den Erfolg
Red Line- Vorkommnisse
Ständig Schule schwänzen
Regelmäßig von Zuhause weglaufen und Tage lang nicht zurück kommen
Quälen von Tieren
Betrunken in der Schule erscheinen und mit der Rumflasche prahlen
Hassliteratur und rassistische Literatur in der Schule verteilen
Drogen und Alkoholmißbrauch
Regelmäßiges, unkontrolliertes Risikoverhalten wie ungeschützter Sex
Betrunken fahren
Kriminelle Aktivitäten wie stehlen und einbrechen
Drogen verkaufen
Sich prostituieren
Schwere Angst- und Depressionsstörungen
Eßstörung
Suizidversuche
Gewalt gegen Gleichaltrige, Eltern, Schulgegenstände
Mitgliedschaft in einer Bande oder in einem obskuren Kult
Neue Autorität als gewaltloser Widerstand
• Erhält und vertieft wertschätzende Beziehung zu Kind
• Benennt und wendet sich gegen Verhalten, dass Sorge macht
• Ankerfunktion durch Präsens und wachsame Sorge
• Mut und Courage durch Unterstützung
• Ankündigung als Manifest und Mittel zur Stärkung erzieherischer Entschlossenheit
• Sit-in, SMS als Möglichkeit zur Stärkung konstruktiver Auseinandersetzungsfähigkeit
• Einseitige Maßnahmen als Unterstützung im Rahmen elterlicher Pflichterfüllung
• Widerstand und Wiedergutmachung an Stelle von Strafe und Härte
12 Tipps
Seien Sie achtsam, aufmerksam und wohlwollend mit sich selbst
Erleben Sie positive Gefühle im Verhältnis 3:1. Achten Sie auf Ihren Gefühlshaushalt
Entdecken Sie Ihre Stärken
Kommunizieren Sie deeskalierend, aktiv konstruktiv, wenn es nötig ist
Machen Sie die Erziehung (Pubertät) Ihres Jugendlichen zum positiven Projekt das etwas größer ist als sie selbst
Freuen Sie sich an kleinen Erfolgen
Geben Sie nie die Beziehung zu ihrem Kind auf. Senden Sie den Daily Hug of Love
Entdecken Sie die Stärken und Eigenschaften Ihres Kindes und gehen mit diesen
Unterstützen Sie ihn seine Skills und Fähigkeiten zu entwickeln
Seien Sie klar, deutlich und entschlossen, wenn Ihr Teenager jenseits der roten Linie ist. Leisten Sie Widerstand
Muten Sie Verantwortung zu und machen Sie Verantwortungsübernahme möglich wo immer es möglich ist
Suchen Sie Verbindungen auch außerhalb der Familie
Literatur
Crone, E. (2008). Das pubertierende Gehirn: Wie Kinder erwachsen werden. Pößneck: GGP Media GmbH.
Esch, T. (2013, 2. Aufl.). Die Neurobiologie des Glücks: Wie die positive Psychologie die Medizin verändert. Stuttgart: Georg Thieme Verlag KG.
Fredrickson, B. (2012). Die Macht der Positiven Gefühle. Frankfurt: CampusFredrickson, B. (2013). Die Macht der Liebe. Frankfurt: CampusSeligman, M. (2011). Flourish. München: KöselStrauch, B. (2004). Warum sie so seltsam sind: Gehirnentwicklung bei Teenagern. Berlin:
Berlin Verlag AG. Streit, P. & Brunner-Hantsch, M. (2011). Das 5x5 der Elternschule – Handlungsratgeber.
Graz: VKJF.Streit, P. (2010). Jugendkult Gewalt – Was unsere Kinder aggressiv macht. Wien: Carl
Ueberreuter Verlag.Streit, P. (2014). Wilde Jahre- gelassen und positiv durch die Pubertät. Ein Leitfaden für
Eltern. Freiburg; Kreuz Verlag Omer, H. & Von Schlippe, A. (2010). Stärke statt Macht: Neue Autorität in Familie, Schule
und Gemeinde. Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht.
Kontakt
DR. PHILIP STREIT
Institut für Kind, Jugend und Familie
Walter-Goldschmidt-Gasse 25
8042 Graz
Tel.: 0316/774344
Fax: 0316/763919
Links:
www.akjf.at
www.ikjf.at
www.jugendkultgewalt.at
www.seligmaneurope.com
Institut für Positive Psychologie und Mental Coaching
Walter-Goldschmidt-Gasse 25
8042 Graz
Tel.: 0699/10142463 [email protected]
Wozu Neue Autorität?
• Raus aus reinziehenden Negativkreisläufen
• Vereinbart konsequenten Rahmen mit Wertschätzung
• Ermöglicht Selbstkontrolle des Betreuers statt getrieben sein durch die Umstände
• Betont Notwendigkeit solidarischer Unterstützung
• Erlaubt Fehler
• Kongruenz statt heuchelnder Zuwendung
10 LEITLINIEN NEUER AUTORITÄT IM BEHINDERTENBEREICH – EINE SKIZZE(1) Basis Wertschätzende Präsenz
(2) Vorrang für Deeskalation
(3) Ohne Unterstützung geht nichts
(4) Information öffnet neue Türen
(5) „Nonverbale“ Ankündigung
(6) Mut zur verstärkten Wachsamen Sorge
(7) Die Macht der stillen Botschaft (SMS)
(8) Spezielle Unterstützung bei der Wiedergutmachung
(9) „Soziale“ Gesten der Versöhnung
(10)Implizitem Gehorsam widerstehen
1. Basis Wertschätzende Präsenz
• Grundlegende Wertschätzung des behinderten Menschen ist entscheidend für den Umgang mit Behinderten
• Darauf kann Präsenz aufbauen
1. Basis Wertschätzende Präsenz
Wertschätzung…
Suchen der positiven Beziehung
Bestärken anstatt alleinig abzuwerten
Es geht um bemerken, anerkennen, stärken, ...
Aussteigen aus dem Teufelskreis ewigen Jammerns, Ermahnens, Belehrens, Drohens, Nörgelns, Schimpfens, etc. durch bemerken von Positivem und Handeln in diese Richtung
Positives bemerken anstatt Negatives zu betonen
Nicht Anklage und auch nicht Rückzug, vielmehr authentische Beziehung
Braucht Wertschätzung der eigenen Stärke und Wirksamkeit, der eigenen Person
1. Basis Wertschätzende Präsenz
Präsenz…
ist die unverrückbare Einstellung und feste Zuversicht der Eltern und BetreuerInnen, für den Klienten/die Klientin da sein und als Eltern/ BetreuerInnen etwas bewirken zu können
ist Glauben an die eigene Stärke
ist Zuversicht und Souveränität im Umgang mit schwierigen Situationen
ist die wertschätzende Begegnung bei klarem Rahmen
wartet nicht zu oder schaut weg, sondern sucht die konstruktive Auseinandersetzung
gibt Gewalt keine Chance durch gewaltlosen Widerstand und Deeskalation
1. Basis Wertschätzende Präsenz
Präsenz No Goes
• Sich von behinderten Menschen „abtatscheln“ lassen
• Nichts sagen, weil er/sie so arm ist
• Überfürsorglich alles tun
• Ignorieren
• Berührungsängste
2. Vorrang für Deeskalation
• Der Großteil auffälligen Verhaltens im Behindertenbereich entsteht durch unbewusstes Hineinrutschen in Eskalationsmuster
• Deeskalation beginnt mit gegenseitiger solidarischer Unterstützung und wertschätzenden Umgang
2. Vorrang für DeeskalationVerzögerte Reaktion
• Der Teufelskreis beginnt mit gegenseitigen Beschuldigungen
• Sich nicht hineinziehen lassen, den Provokationen widerstehen
• „Predigen“, Erklären, Drohen, Debattieren einstellen
• Prinzip der verzögerten Reaktion und des Schweigens
• Reaktionen aufschieben und sich Zeit nehmen diese zu planen, im Zweifelsfall Schweigen bevorzugen
2. Vorrang für DeeskalationNicht auf der persönlichen Ebene kommunizieren
• Es ist eine Angelegenheit in der Rolle als MITARBEITER/IN
• „Ich bin einE RepräsentantIn/ VertreterIn der Einrichtung“
• „WIR (hier) akzeptieren dieses Verhalten nicht, Dich sehr wohl“
Stärke durch Abgrenzung
Pflicht als BetreuerIn zu handeln
Deeskalation
• Verhalten beschreiben statt interpretieren
• Anbieten statt fordern
• Ich statt DU- Botschaften
• Prozesshaft fragen, statt Warum-Konstuktionen
• Auf das Wertvolle, Gute des Anderen fokussieren
• Pausen, zuhören
• Humor und unerwartete Wendungen
2. VORRANG FÜR DEESKALATIONDEESKALIERENDE SPRACHFORMEN
• In „Wir- Form“ sprechen
• Wenig reden, klare Botschaften und zuwarten
• Augenkontakt, beim Namen nennen
• Nach Möglichkeit nicht angreifen oder berühren, außer es ist unumgänglich (z.B. wegen Eigenschutz)
• Generell angemessene Distanz
• Nicht unvermittelt fordern
• Wertschätzung immer mitkommunizieren
2. VORRANG FÜR DEESKALATIONDEESKALIERENDE SPRACHFORMEN BEHINDERTENBEREICH
Demonstration
2. VORRANG FÜR DEESKALATIONDEESKALIERENDE SPRACHFORMEN BEHINDERTENBEREICH
1) Wehret den Anfängen
2) Eigene Sicherheit
3) Schaulustige entfernen
4) Beruhige dich selbst (Durchatmen)
5) Klient braucht AnsprechpartnerIn
6) Achten auf Mimik, Gestik, Stimme
2. VORRANG FÜR DEESKALATION12 GRUNDREGELN
7) Augenkontakt herstellen
8) Nicht versuchen Klient zu kontrollieren und
beherrschen
9) Nicht provozieren lassen
2. VORRANG FÜR DEESKALATION12 GRUNDREGELN
10)Selber keine provokante Begriffe, Vorwürfe, Drohungen verwenden
11)Wertschätzende Haltung
12)Bedürfnisse und Gefühle herausarbeiten
2. VORRANG FÜR DEESKALATION12 GRUNDREGELN
3. OHNE UNTERSTÜTZUNG GEHT NICHTS GRUNDLAGEN
• Neue Autorität entsteht aus Netzwerken durch:
• Aufbrechen der Geheimhaltung, des Teufelskreises
• „Wir“-Haltung, „Wir“-Sprache
• Moralische Unterstützung (Entwicklung gemeinsamer Stärke möglich)
• Unterstützung macht Mut „Zivilcourage“
• Wenn Klienten fühlen/wissen, dass Sie Hilfe haben, ist eine Verringerung des auffälligen Verhaltens sehr wahrscheinlich!
Zeichen der Präsenz und des Kümmerns durch Einbezug der Öffentlichkeit (Eltern, Verwandte, Freunde, …)
Aktivierung eines sozialen Unterstützungssystems
Gemeinsame Entwicklung von Stärke und Courage möglich
Unterstützer fungieren als „Energiequellen“
Verständnis durch objektive Gesichtspunkte wird aufgebaut
3. OHNE UNTERSTÜTZUNG GEHT NICHTS
GRUNDLAGEN
WICHTIG:
• Scheuen Sie sich nicht, an die Öffentlichkeit zu gehen
• Suchen Sie sich Hilfe
• Vermittler mit guter Beziehung zum Klienten/zur Klientin (Lieblingstante, Freund, …) haben große Wirkung!
• Briefe/Mails an/Telefonate mit dem Klienten/der Klientin Wertschätzung
3. OHNE UNTERSTÜTZUNG GEHT
NICHTS
• BetreuerInnen untereinander
• BetreuerInnen – Eltern
• BetreuerInnen/Eltern – Institutionen
• BetreuerInnen/Eltern – KlientInnen
• KlientInnen untereinander
• Die PräsenzmentorIn
• Die Steuergruppe
Solidarisierung der BetreuerInnen, Eltern und
Institutionen, damit sie ihren Job gut machen
können!
3. OHNE UNTERSTÜTZUNG GEHT NICHTS
UNTERSTÜTZUNGSFORMEN
3. OHNE UNTERSTÜTZUNG GEHT NICHTS
DIE PRÄSENZMENTORIN
• Wird von BetreuerInnen ernannt
• Kennt NA-Konzept in allen Einzelheiten
• Aufgaben:
Unterstützung, Beratung, Anleitung der BetreuerInnen
Hilfe bei Beziehungen Eltern – BetreuerInnen
Ernennung von BetreuerInnen für verschiedene Aufgaben
Koordinierung SMS und Öffentlichkeitsarbeiten
Formularerstellung: Rundgang, Elternbriefe, Urkunden etc…
• Zusammensetzung:• InstitutionsleiterIn
• Vertreter der BetreuerInnen
• Vertreter der Eltern
• Trainer
• Koordiniert Aktivitäten der Neuen Autorität und des Gewaltlosen Widerstandes
• Unterstützung für BetreuerInnen (Erarbeitung von Maßnahmen)
3. OHNE UNTERSTÜTZUNG GEHT NICHTS
DIE STEUERGRUPPE
• Kontaktaufnahme mit möglichen/geeigneten Helfern • Kurze Problemschilderung & Art der Vorgehensweise• Besondere Eigenschaften des Adressaten nennen (warum geeignet)• Hinweis auf Bedenkzeit Freiwilligkeit
• Überlegen, wer welche Rolle übernehmen kann (Versorger-, Mediator-, Zeugen-, Supervisoren-, Schützerfunktion)
• Konferenz an der Institution / zuhause einberufen (KlientIn weiß davon!)
3. OHNE UNTERSTÜTZUNG GEHT NICHTS
UNTERSTÜTZERINNEKREIS ABLAUF
• Eltern/Angehörige sind beschämt/zu stolz
• Eltern haben Sorgen, dass die Unterstützer „bessere Eltern“ spielen könnten
• Eltern fürchten die weitere Stigmatisierung des Behinderten
• BetreuerInnen befürchten eine Eskalation des unangepassten Verhaltens
• BetreuerInnen / LehrerInnen wollen sich nicht zu sehr einmischen
• Es gibt niemanden, den man miteinbeziehen kann
3. OHNE UNTERSTÜTZUNG GEHT NICHTSHINDERNISSE
4. INFORMATION ÖFFNET NEUE TÜRENDIE TELEFONRUNDE
• Systematisches Kontaktieren einer Reihe von Menschen, mit denen der Behinderte in Beziehung steht
Ziel:
• Präsenz zeigen und das Recht/Pflicht den Klienten zu betreuen beaufsichtigen, wiederherstellen
• Den Klienten wiederfinden, falls er/sie wegläuft
• Ring der Stärke/Unterstützung aufbauen
→ durchbricht das Prinzip der Geheimhaltung
→ zeigt Entschlossenheit
4. INFORMATION ÖFFNET NEUE TÜRENDIE TELEFONRUNDE
• Schritte einer Telefonrunde:• Informationen sammeln
• durch anrufen aller möglichen Bezugspersonen
• Um sich schnell solidarisch austauschen zu können
• Im Krisenfall ist dadurch schnelles solidarisches Handeln möglich, die Angst vor gegenseitigen Beschuldigungen fällt weg
5. „Nonverbale“ Ankündigung
Das WANN und WIE der Ankündigung
• Sorgfältige Planung
• Ruhiger Zeitpunkt
• Ruhiger Ort
• Klarer, keinesfalls drohender Ton
• Schriftlicher Brief wird vorgelesen und danach überreicht auch bei schwerer Behinderung
• Es kommt auf die Geste an
• Bei Befürchtung, KlientIn könnte mit Gewalt reagieren, laden Sie Dritte ein (Verwandter, Bezugsperson,…)
5. „Nonverbale“ Ankündigung
WICHTIG
• Lassen Sie sich nicht auf Diskussionen ein
• Beharren Sie auf Ihren Forderungen
• Stellen Sie folgendes klar:
Die Ankündigung richtet sich gegen das VERHALTEN und NICHT gegen den/die Klienten/ Klientin!
5. „Nonverbale“ Ankündigung
Beispielbrief:
Liebe(r) XY!
Wir sind deine Eltern. Wir mögen dich sehr gerne und werdenimmer für dich da sein. Es macht uns aber Sorgen, dass duaggressiv gegenüber deinen Mitbewohnern bist und manchmallaut herum schreist!
Das kann so nicht weitergehen! Wir müssen dagegen etwas tun!Wir werden mit deinen Betreuern engen Kontakt haben und dichöfter anrufen und fragen wie es dir mit den anderen geht!
Wir holen uns Hilfe, damit wir unseren Job gut machen werden.
In Liebe, deine Eltern
Elternseite
6. Mut zur verstärkten Wachsamen Sorge
• Wachsame Sorge bedeutet Reagieren auf Notsignale
• Notsignale sind unangepasstes Verhalten, emotionale Schwankungen etc. des Klienten
• Notsignale sind unmittelbar emotional spürbar
Betonung auf die Ebenen 2 und 3
• Emotional fokussieren
• Einseitige Schritte setzen (das ist unsere Pflicht!)
6. Mut zur verstärkten Wachsamen Sorge
Mögliche einseitige Schritte
• Information der Angehörigen
• Therapeutenbesuche
• Spezielle Dienste
• Medikamenteneinnahme
• Untersagungen
Das ist unsere Pflicht! Wir haben keine andere Wahl!
7. DIE MACHT DER STILLEN BOTSCHAFT (SILENT MESSAGE SENDING)• An Ressourcen angepasste, kurze „Sit-Ins“
• Stunden bzw. einen Tag nach dem Vorfall (Gewalttat,…)
• Zwei MitarbeiterInnen im Raum, eineR außerhalb
• Möglichkeit geben, den Raum zu verlassen, KlientIn trifft aber auf 3. MitarbeiterIn außerhalb des Zimmers
• „Wir akzeptieren dieses Verhalten in unserer Einrichtung nicht!“
• Danach Schweigen
Institutions -SMS
Schweigen und gemeinsames Auftreten vermitteln
Kraft und Entschlossenheit
7. DIE MACHT DER STILLEN BOTSCHAFT (SILENT MESSAGE SENDING)
• Eltern werden mit einbezogen
• Gute Anleitung nötig
• Verbesserung der Beziehung KlientIn-Eltern & Eltern-BetreuerInnen
Sicherheit und Stärke werden vermittelt!
Kombiniertes Institutions-Eltern-SMS
8. SPEZIELLE UNTERSTÜTZUNG BEI DER WIEDERGUTMACHUNG• Weisen darauf hin, dass nicht akzeptables Verhalten, z.B.
Gewalt, die ganze Gemeinschaft schädigen
• Gehen über so hingesprochene Entschuldigungen hinaus
• Der/ die KlientIn bekommt Unterstützung durch Bezugspersonen bei Vorbereitung und Durchführung
• Beispiele: Entschuldigungsbrief /-zeichnung, zusätzlicher Dienst, Essen kochen, Wartungsarbeit, Aufräumen, Wiedergutmachungsfest…
• Bringen zurück in die Gemeinschaft
• Wiedergutmachung ist keine Bestrafung
• BetreuerInnen hören auf Handlungen auszuführen, die sie als erzwungen empfinden
• Ziel:• Gegen die Gewohnheit „automatischen Gehorsams“ angehen• Bewusstsein für die vielen „Dienste“ schärfen • Freiheit der BetreuerInnen erweitern
• 2 Ebenen:• 1. Dienste verweigern• 2. Tabus brechen
9. IMPLIZITEM GEHORSAM
WIDERSTEHEN
10. „SOZIALE“ GESTEN DER VERSÖHNUNG• So können Sie zeigen, dass der Kampf nicht gegen den Klienten/die
Klientin als Person, sondern nur gegen das beklagt Verhalten gerichtet ist!
• Mögliche Gesten:• mündliche oder schriftliche Äußerungen über Wertschätzung und Respekt,
Fähigkeiten und Talente den Klienten/die Klientin betreffend • Etwas Gutes tun (z.B. Lieblingsessen)• Gemeinsame Unternehmung vorschlagen• Reparieren eines Gegenstandes, dass durch den Klienten /die Klientin
kaputt gemacht wurde• Bedauern eigenen unangepasster Reaktionen in der Vergangenheit
• Jede Aktion gewaltlosen Widerstandes sollte von Versöhnungsgesten begleitet sein
10. „SOZIALE“ GESTEN DER VERSÖHNUNGWICHTIG• Gesten der Versöhnung sind kein Geschenk!
• Sie hängen NICHT vom Verhalten des Klienten /der Klientin ab!
• Sie sind zeitlich entkoppelt!
• Sie sind ein Zeichen der Bereitschaft ihrerseits, eine gute Beziehung zu ermöglichen!
• Sie wirken parallel zum gewaltlosen Widerstand!
• Denken Sie daran, dass der/die KlientIn das Recht hat abzulehnen, ohne dass das gegen ihn/sie ausgelegt wird. Es ist trotzdem ein Schritt Richtung Friedensangebot!
LITERATURVERZEICHNIS
• Bächtold, A. (1985). Soziale Kontrolle gegenüber Behinderten in Zusammenhang mit soziokulturellen Orientierungen und gesellschaftlichen Wandel. In: Festschrift zum 60. Geburtstag von Prof. Gerhard Heese. Berlin: Marhold, 228-246.
• Cloerkes, G. (1980). Einstellung und Verhalten gegenüber Körperbehinderten . 2. Auflage. Berlin: Marhold.
• Grabbe, M. (2009). Es gibt keinen Weg zu einer guten Beziehung. Die Beziehung ist der Weg. Bündnisrethorik. Familiendynamik 34 (3) 266-274.
• Lyubomirsky, S. (2008). Glücklich sein: Warum Sie es in der Hand haben, zufrieden zu leben. Frankfurt: Campus Verlag.
• Omer, H. & von Schlippe, A. (2004). Autorität durch Beziehung. Die Praxis des gewaltlosen Widerstands in der Erziehung. Göttingen: Vandenhoeck + Ruprecht.
• Omer, H. & von Schlippe, A. (2010). Stärke statt Macht : Neue Autorität in Familie, Schule und Gemeinde. Göttingen: Vandenhoeck + Ruprecht.
• Omer, H. & Lebowitz, E. (2012). Ängstliche Kinder unterstützen. Die elterliche Ankerfunktion. Göttingen: Vandenhoeck + Ruprecht.
• Seligman, M. (2010). Der Glücks-Faktor: Warum Optimisten länger leben. Köln-Mülheim: Bastei Verlag.
• Seligman, M. (2012). Flourish. Wie Menschen aufblühen. Die Positive Psychologie des gelingenden Lebens. München: Kösel-Verlag.
• Steiner, T., Kim Berg, I. (2009). Lösungsorientiertes Arbeiten mit Kindern. Heidelberg: Carl-Auer-Systeme Verlag.
• Streit, P. (1994). Akzeptiert? Soziale Reaktionen auf behinderte Kinder. Graz: Leykam
• Streit, P. (2010). Jugendkult Gewalt – Was unsere Kinder aggressiv macht. Wien: Carl Ueberreuter Verlag.
Kontakt
DR. PHILIP STREIT
Institut für Kind, Jugend und Familie
Lagergasse 98
8020 Graz
Tel.: 0316/774344
Fax: 0316/763919
Links:
www.akjf.at
www.ikjf.at
www.jugendkultgewalt.at
Institut für Positive Psychologie und Mental Coaching
Walter-Goldschmidt-Gasse 25
8042 Graz
Tel.: 0699/10142463 [email protected]
DANKE
FÜR
IHRE
AUFMERKSAMKEIT!