Begriffspolitik in Wissenschaft und Gesellschaft Astrid Schwarz Themenwoche KriWi Wer entscheidet...

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Begriffspolitik in Wissenschaft und Gesellschaft Astrid Schwarz Themenwoche KriWi „Wer entscheidet was ich forsche?“ Samstag, 12. März 2011, 10:00 Uhr Biozentrum, Hörsaal 1

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Begriffspolitik in Wissenschaft und Gesellschaft

Astrid Schwarz

Themenwoche KriWi

„Wer entscheidet was ich forsche?“

Samstag, 12. März 2011, 10:00 Uhr  Biozentrum, Hörsaal 1

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Begriffspolitik in Wissenschaft und Gesellschaft

1. Innovation durch Begriffe – Destabilisierung und Entdifferenzierung

2. Erkenntnis durch Begriffe – Stabilisierung und Differenzierung

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Fallbeispiele ad 1- Biodiversitätsforschung- Grüne Nanotechnologie

Fallbeispiel ad 2- Projekt HOEK – Handbook of Ecological Concepts

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Begriffspolitik in Wissenschaft und Gesellschaft

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Biodiversitätsforschung -aus der Wissenschaft in die Politik

“die Umweltminister von Madagaskar, Costa Rica, Frankreich und Grossbritannien (haben) die bereits am Montag geäusserte Verpflichtung bekräftigt, die Biodiversität künftig zu einem zentralen und integralen Thema der Politik zu machen. Der britische Umweltminister, Elliot Morley, bestätigte, dass dieses Thema am nächsten G-8-Gipfel einen Schwerpunkt bilden werde.” (NZZ 29.1.2005)

- David Takacs (1996). The Idea of Biodiversity. Philosophies of Paradise.- Peter Janisch, Mathias Gutmann, Kathrin Priess (Hg.) (2002). Biodiversität: wissenschaftliche Grundlagen und gesellschaftliche Relevanz.

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Begriffspolitik in Wissenschaft und Gesellschaft

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Green Nano - aus der Politik in die Wissenschaft

“As instruments of sustainability nanotechnologies can only develop further if we promote the dissemination of green nano practices and technologies on a broad basis”.David Rejeski 2007 (Director “Science and Technology Innovation Program” Wilson Center, Washington)

- Alfred Nordmann, Joachim Schummer, Astrid Schwarz (2006). Nanotechnologien im Kontext.- Kristian Köchy, Martin Norwig, Georg Hofmeister (Hg.) (2008). Nanobiotechnologien. Philosophische, anthropologische und ethische Fragen.- Astrid Schwarz (2009). Green Dreams of Reason. Green Nanotechnology between Visions of Excess and Control. In: NanoEthics 3 (2009), pp. 109-118 (http://www.citeulike.org/article/ 4944676)

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Innovation durch Begriffe?

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Technologische Innovation - A product is placed on the market and gets an economic success (teflon-pan, i-pod/i-pad)

Soziale Innovation - Changes in or motivated by a particular segment of society (in general CSO, eg environmental movement); - Changes of regulation and eventually legislation (environmental law (REACH), codes of conduct (nano))

Begriffliche Innovation - A concept is transferred to another context, and thereby restructures it (biosphere, network, gender, ecosystem)

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Innovation durch Begriffe – Destabilisierung und Entdifferenzierung

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Der Fall “Biodiversitätsforschung”

Schauplatz Washington, 21.-24. September 1986National Forum on Biological Diversity unter der Schirmherrschaft Academy of Science und Smithsonian Institut

Davor: - Neologismus „BioDiversity“ Walter Rosen, Vorbereitung auf die Tagung- 1985 Gründung der US Society for Conservation Biology

Danach:- 1988 Tagungsband „Biodiversity“, Herausgeber Robert Wilson- Rückblick Daniel Janzen: „The Washington Conference? That was an explicit political event, explicitly designed to make Congress aware of this complexity of species that we're loosing. … the word was punched into that system at that point deliberately. A lot of us went to that talk with a political mission“.

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Innovation durch Begriffe – Destabilisierung und Entdifferenzierung

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„Biodiversität“ doppelt wissenschaftspolitisch motiviert: - Anbindung Naturschutz an Problematik Artensterben, Diversitätsverlust

- Stärkung der öffentlichen politischen Wahrnehmung (zB Kongress)

... Und doppelt erfolgreich in Wissenschaft und Gesellschaft

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Innovation durch Begriffe – Destabilisierung und Entdifferenzierung

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In der Wissenschaft:

- 1988 Biodiversität als Schlüsselwort in den Biological Abstracts nicht vorhanden – 5 Jahre später 72 x biologische Diversität, 90 x Biodiversität - Im Titel von Zeitschriften 1991 Canadian Biodiversity, 1992 Tropical Biodiversity, 1993 Biodiversity Letters und Global Diversity- Forschung zu Biodiversität im Sinne der Sicherung und Erschliessung

natürlicher Ressource-Ursprünglich von Systematikern und Ökologie/Naturschutz motiviert, gibt es Biodiversitätsforschung bald auch in der genetischen und biotechnologischen Forschung

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Innovation durch Begriffe – Destabilisierung und Entdifferenzierung

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Semantische Entdifferenzierung - ein Argumentationsmuster:„Biotechnologie hilft Biodiversität zu erhalten“

-Einsatz von Konservierungs- und Fortpflanzungstechnologien zur Erhaltung von Pflanzen und Tierarten - Durch den Einsatz beispielsweise transgener Pflanzen können naturschützerisch wertvolle Gebiete geschont werden, weil sie höhere Biomasseproduktion auf geringerer Anbaufläche erlauben. - Vom „Ernährungsnotargument“ – erste grüne Revolution – Steigerung der Nahrungsmittelressourcen durch Düngung etc. zum „Raumnotargument“ zweite grüne Revolution

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In der internationalen Politik (und Wissenschaftspolitik):

Biodiversitätskonvention Rio 1992UNCED Gipfel (United Nations Conference on Environment and Development)

Ziele der Konvention (Auszug):- die Erhaltung der biologischen Diversität- die nachhaltige Nutzung ihrer einzelnen Komponenten- die gerechte und angemessene Teilung der Gewinne, die aus der Nutzung genetischer Ressourcen entstehen

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Innovation durch Begriffe – Destabilisierung und Entdifferenzierung

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In der Gesellschaft:

- Identifizierung mit positiven und wünschenswerten NaturbildernWie soll eine schöne Wiese „vor der Haustür“ aussehen? „Meine Traumwiese müsste möglichst viele verschiedene Pflanzenarten enthalten, viele einfache, blühende Feldblumen.“ Experimentell auf die Probe gestellt, entschieden sich die Teilnehmer mehrheitlich für Wiesenstücke mit hoher Artenvielfalt(Studie Eidgenössische Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft; NZZ 13.07.2007, Nr. 160, S. 58)

- Starke mediale PräsenzBis zur Jahrtausendwende war die biologische Vielfalt oder Biodiversität in den Print-Medien gleichauf mit der Klimaänderung, erst danach gewinnt der climate change die Oberhand

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Innovation durch Begriffe – Destabilisierung und Entdifferenzierung

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Biodiversität etabliert sich als ein Sprachspiel,

das zwischen Wissenschaftspolitik, Ökonomie, Naturwissenschaft und Nachhaltigkeit angesiedelt ist.

Permamente Bewegung und Veränderung von widersprüchlichen Bedeutungen und Praktiken:

Tatsachen und Werten, Wissenschaft und Gesellschaft, Schutz und Nutzung, Natur und Kultur

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Innovation durch Begriffe – Destabilisierung und Entdifferenzierung

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Destabilisierung der Forschungslandschaft:Biodiversitätsforschung wird in vielen verschiedenen Disziplinen und vor allem in verschiedenen Forschungsmodi betrieben – womöglich ist es das, was sie so stabil instabil hält.

Entdifferenzierung des Begriffs:Es gibt keine allgemein akzeptierte Definition DER Biodiversität und es gibt vor allem auch „keinen allgemeinen Konsens darüber, wie Veränderungen der Biodiversität aus wissenschaftlicher, politischer und/oder normative Perspektiven“ zu beurteilen sind.(2001 „Task Group on Public Perceptions of Biotechnology“, Gruppe der „European Federation of Biotechnologie“, gefördert von der Europäischen Kommission)

Inklusiver gesellschaftlicher Diskurs:Biodiversität ist gut – es ist unmöglich gegen Biodiversität zu sein

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Innovation durch Begriffe – Destabilisierung und Entdifferenzierung

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Der Fall “grüne Nanotechnologie”

“Nanotechnology potentially is a doubly green dream. It offers us the opportunity to make products and processes ‚green‘ from the beginning“.Barbara Karn 2007 (Senior Advisor at WWI)

“As instruments of sustainability nanotechnologies can only develop further if we promote the dissemination of green nano practices and technologies on a broad basis”.David Rejeski 2007 (Director “Science and Technology Innovation Program”, WWI)

„ … ´green nano´ is the design of nano-scale substances, materials, and processes through green chemistry and green engineering that results in the development of new performance without adverse consequences to humans and the biosphere.“

McKenzie and Hutchison 2004, in Chemistry Today

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- Nano offers a much more effective economy than traditional technologies could ever perform; it allows for waste reduction not only in the production process but already by designing products

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Report 1999 M.C. Roco Nationaler Rat für Wissenschaft und Technologie

Report 2007Wilson CenterProject on emerging nanotechnologies

Action Plan 2005European Commission, Research

Innovation durch Begriffe – Destabilisierung und Entdifferenzierung

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Werden sich also mit der Nanotechnologie unsere Umweltprobleme von selbst lösen?

Analyse von Schlagwörtern in den Literaturgattungen “Action Plan”, “Road-Maps”:

- rauchfreie Industrie- Abfallreduktion im Produktionsprozess- bessere Materialien (Effizienz, bottom-up manufacturing)- Per Design eingebaute Umwelt-Freundlichkeit- Eliminierung von für die Umwelt problematischen Stoffen- “Maximierung der Atom Ökonomie …” “Es sollten wenig bis keine Atome verschwendet werden”

Innovation durch Begriffe – Destabilisierung und Entdifferenzierung

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Innovation durch Begriffe – Destabilisierung und Entdifferenzierung

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There is no nanotechnological R & D as usual but nanotechnological research amounts to a socio-political project.

Christos Tokamanis 2010 (Head of ‘Nano and Converging Sciences and Technologies’, EC)

Collective experiment with nanotechnologies: a matter of fact

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Was könnte Nano als „nachhaltige Technologie“ glaubwürdig machen?

? Mögliche Toxizität von Nanopartikeln in Nanoprodukten für Mensch und Umwelt (neuer „Asbestfall“)

! mehr Forschung um wissbares Wissen zu generieren, auch mehr Begleitforschung; es bleibt aber immer noch Nicht-Wissen - also Wissen von dem wir (noch) nicht wissen, dass wir es nicht wissen

? Die etablierten Regulationsmechanismen (zB REACH) reichen nicht aus, um Sicherheit bei der Produktion, am Arbeitsplatz wie mit den Endprodukten zu gewährleisten

! Spezifizierung der Regularien, aber vor allem: aufmerksame Beobachtung; life-cycle assessment für Nanoprodukte

? viele Produkte enthalten bereits Nanomaterialien, ohne dass der Konsument es wissen kann

! Auszeichnung der Produkte mit einem „Nano“ Label, gegebenenfalls in Kombination mit „bio“

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Wünschenswerte grüne Nanotechnologie ?

• Was Nachhaltige Entwicklung in diesem Lernprozess genau bedeutet, ist jeweils lokal und historisch spezifisch zu erarbeiten („der Weg ist das Ziel“).

Ja, aber

• In diesem Sinne kann die grüne Nanotechnologie ein belastbares und wünschenswertes wissenschaftliches, technologisches und politisches Programm werden.

• Grüne Nanotechnologie als Grenzkonzept auffassen in einem gesellschaftlichen Lernraum, der auf aufmerksame Beobachtung des Phänomens setzt und auf partizipative Prinzipien

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Destabilisierung der Forschungslandschaft:Nanotechnologische Forschung wird in vielen verschiedenen Disziplinen und auch in verschiedenen Forschungsmodi betrieben – womöglich ist es das, was sie so stabil instabil hält.

Entdifferenzierung des Begriffs:Es gibt keine allgemein akzeptierte Definition DER Nanotechnologie/Nanotechnologien oder der „grünen Nanotechnologie“Entscheidend ist der jeweilige wissenschaftspolitische, technologische und gesellschaftliche Kontext

Inklusiver gesellschaftlicher Diskurs:Nano ist nicht nur gut aber auch nicht schlecht – bis jetzt gibt es kein Memorandum. Es scheint unmöglich gegen Nanotechnologie zu sein.

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In science, objects and imagination (concepts) are intimately linked to - experimental practices- media technologies- context of cultural ideas

What is important then?- To observe and to describe the dynamics of concept formation implies analyzing concepts in the context of their genesis - representing (media technologies) and intervening (experimental practices)

- To understand metaphors (and therefore also a metaphorology) as part of a history of concepts without abandoning the idea of concepts as theoretical and powerful tools in scientific work

Begriffe in den Naturwissenschaften vs Sozial-/Geisteswissenschaften?

2. Erkenntnis durch Begriffe – Stabilisierung und Differenzierung

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Erkenntnis durch Begriffe – Stabilisierung und Differenzierung

Not all sciences are reducable to a strongly formalized language (that is to mathematical algorithms) - And this shouldn‘t be perceived as a short-coming or even failure, but as another type of knowledge claim

A concept is a controlled relation of the linguistic expression with the object and imagination (Georges Canguilhem)

It is important to not only study individual concepts but conceptual networks and clusters

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Erkenntnis durch Begriffe – Stabilisierung und Differenzierung

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What is the purpose?

Clarify the historical and actual meanings and uses of ecological termsImprove the conceptual foundations of ecologyContribute to ecological research , especially theory and concept building, but also modelingFacilitate communication between ecologists, conservationists, in general users of ecological knowledgeFoster input of the philosophy and history of ecology

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Erkenntnis durch Begriffe – Stabilisierung und Differenzierung

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Which approach?

Only a limited number of basic concepts is treated (ca. 80)The structure and use of the concepts is analysed from perspectives of the  philosophy and history of scienceThe history of origin and use of the concepts is analysed, thus the philosophical method of the history of concepts plays an important roleThe concepts come not in an alphabetical order but in so-called conceptual clusters (e.g. “ecological units”, “interactions”)The conceptual clusters provide in same time an epistemological heuristics

http://www.hoekweb.tu-darmstadt.de/

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Erkenntnis durch Begriffe – Stabilisierung und Differenzierung

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Forthcoming April 2011

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Erkenntnis durch Begriffe – Stabilisierung und Differenzierung

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Erkenntnis durch Begriffe – Stabilisierung und Differenzierung

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