Beiträge zur Kritik des Apuleius

10
Beiträge zur Kritik des Apuleius Author(s): Hermann Müller Source: Rheinisches Museum für Philologie, Neue Folge, Vol. 23 (1868), pp. 445-453 Published by: J.D. Sauerländers Verlag Stable URL: http://www.jstor.org/stable/23078856 . Accessed: 21/05/2014 02:07 Your use of the JSTOR archive indicates your acceptance of the Terms & Conditions of Use, available at . http://www.jstor.org/page/info/about/policies/terms.jsp . JSTOR is a not-for-profit service that helps scholars, researchers, and students discover, use, and build upon a wide range of content in a trusted digital archive. We use information technology and tools to increase productivity and facilitate new forms of scholarship. For more information about JSTOR, please contact [email protected]. . J.D. Sauerländers Verlag is collaborating with JSTOR to digitize, preserve and extend access to Rheinisches Museum für Philologie. http://www.jstor.org This content downloaded from 195.78.109.11 on Wed, 21 May 2014 02:07:12 AM All use subject to JSTOR Terms and Conditions

Transcript of Beiträge zur Kritik des Apuleius

Page 1: Beiträge zur Kritik des Apuleius

Beiträge zur Kritik des ApuleiusAuthor(s): Hermann MüllerSource: Rheinisches Museum für Philologie, Neue Folge, Vol. 23 (1868), pp. 445-453Published by: J.D. Sauerländers VerlagStable URL: http://www.jstor.org/stable/23078856 .

Accessed: 21/05/2014 02:07

Your use of the JSTOR archive indicates your acceptance of the Terms & Conditions of Use, available at .http://www.jstor.org/page/info/about/policies/terms.jsp

.JSTOR is a not-for-profit service that helps scholars, researchers, and students discover, use, and build upon a wide range ofcontent in a trusted digital archive. We use information technology and tools to increase productivity and facilitate new formsof scholarship. For more information about JSTOR, please contact [email protected].

.

J.D. Sauerländers Verlag is collaborating with JSTOR to digitize, preserve and extend access to RheinischesMuseum für Philologie.

http://www.jstor.org

This content downloaded from 195.78.109.11 on Wed, 21 May 2014 02:07:12 AMAll use subject to JSTOR Terms and Conditions

Page 2: Beiträge zur Kritik des Apuleius

seilriige zur Kritik des Apuleins.

Die neue Audgabe ber Apologie unb ber Floriba bed Apuleiud, bie wir bem Herrn Gustav Krttger verbanken, bat in fchneller Folge fo viele anerkennenbe Recensionen ^) erfabren, bah wir unferer- feitd bad Verbienft ber Bearbeitung bervorzubeben nicht weiter notbig baben. Der Text bat in> vieler Veziebung ein ganz anber Audfeben erbalten benn fruber; er lonnte auch nad) Vefeitigung ber moles ilia Uildsdrandiana leotionum dsberiorum (praol. p. XV) auf ber Grunb- lage bed Florentine Cobex F (Laur. LXVIII2), bed eigentlich fla- bilen Funbamented, unb bed zweiten Flor. <s (Laur. XXVIIII 2) mit grdherer Leichtigkeit unb Sicherbeit ber urfprunglichen Reinbeit wieber zugefschrt werben. Die bequeme Uebersicht ber banbschriftlichen Lefarten im tritifchen Apparat, worauf ed wefentlich ankommt, nebft ber zweckmshigen Audwabl ber von ben bebeutenbften fricheren Bear- beitern vorgefchlagenen Verbefferungen erleichtert unb forbert naturlich bie Lecture unb bad Slubium bed Apuleiud, zumal bie Namen Iofepb Muller unb N. Stubemunb bie Garantie fur eine sorgfsltige unb genaue Collation entbalten, auf bie man fich verlassen kann. Per Heraudgeber felbst vetfdbrt bei ber Vearbeitung bed Vla« baurenferd uberall mit einer Sorgfalt unb Vorsicht, ber wir befonberd Anerlennung zollen,' er nimmt meift nur folche Aenberungen in ben Text auf, welche er fur sicher balt, unb vermerlt fonft bie Vorschlage, auch eigene, lieber unter bem Text, wenn sie ibm gewagt ober nicht ganz entfprechenb ober ber banbfchriftlicken Grunblage zu entfernt lie« genb erfcheinen. Dah fo manched im Text geblieben ift, wad nicht er« traglich erfcheint, bah ber Ebitor sich auf ber anbern Seite mitunter bat burch Speciosltst beirren lassen, chut nichtd zur Sacke. Man ver< fuche z. V. Norte wie Iu8oinias in Zvlitudino Alrioana (fo?</>v) cantioum adulvnoontiay ̂arriunb (Nor. p. 27, 16) in Orbnung zu bringen, unb man wirb frob fein, wenn man enblich barin ein in

1) Tie in lritifcher Hinsicht bedeutendsten sinb bie vonH.Sauppe in ben G8tt. Gel. Anz. 1665 N. 39 p. 1644-1560. N. 50 p. 1996-2000. G. decker Zeitfchr. f. d. Gymnasialw. XIX p.474fg. A. Goldbacher Zeitfchr. f. dstr. Gymn. 1667 p. 35 fg. p. 556 fg. Man fehe auch Heidel- berger Iahrb. d. Lilt. 1665 N. 10 p. 147-151.

This content downloaded from 195.78.109.11 on Wed, 21 May 2014 02:07:12 AMAll use subject to JSTOR Terms and Conditions

Page 3: Beiträge zur Kritik des Apuleius

446 Veitrdge zur Kritil bed Apulelud.

solitudine aprica mit leichter Aenbernng bed 1^ in ? unb Abwer- fung ber Enbung na vor canticum gefunben hat. Die Sache felbft wdre zwar nur burch Ungenauigleit unb Nachldssigleit bed Sprecherd zu erlldren, bie Lefart muh auch nach meinem Urtheil unbebingt bem Haupt'fchen in s. arcana (Hermed I p. 33) Plah machen; aber ich meine, berartige Funbe finb zu beftechlich, urn einem Heraudgeber zum Vorwurf gemacht zu werben. Aehnlich ift ed mit apol. p. 5, 24, wo bie leichte Aenberung consuta bad Verftdnbnih unbebingt fSrbert ^tressenb' nennt sie Golbbacher a. a. O.); bah aber Haupt Recht hat, wenn er am obigen Orte fagt, ed fei vor sueta ein Infinitiv wie fingi ober confingi audgefallen, ift mir unzweifelhaft. Schon p. 7, 2 heiht ed: munera deum gloriosissima nequaquam aspernanda: quae tamen ab ipsis tribui sueta multis volentibus non ob> tingunt. Diefe Paraphrase ber homerifchen Norte (II. i" 65) ift zwar von Kruger audgefchloffen worben, mich bunlt aber, sie llingt fo fehr Apuleiifch unb fchmeckt fo wenig nach ber Weidheit eined gram- maticus, bah man sie bem Apuleiud zu erhalten verfucht fein kann. Sr brauchte boch am Gnbe nicht bei allen Anwefenben Verftdnbnih ber griechifchen Sprache voraudzufehen unb lonn te sie interpretieren. - So haben benn Kruger'd Emenbationen in ben erwdhnten Anzeigen theild Nilligung theild Opposition, anbere von ihm aid verba cor- rupta ober lacunosa bezeichnete Stellen Verbefferung erfahren; ed bleibt aber noch immer viel zu thun ubrig. Ein winzig Scherstein beizutragen unternimmt auch ber Unterzeichnete.

p. 5, 1. facile intellectu cuivis fuit, qualisnam accusatio futura esset, cuius qui fuerat professor ot macbinator, idem fieri auctor timeret. Diefe auch bei ber Erlldrung Becker'd a. a. O. p. 476 unhaltbaren Worte fucht Kruger mit Pricdud burch Umftellung zu heilen, inbem er fchreibt: cuius qui fuerat auctor et macbi- nator, idem fieri professor timeret. Dem Sinno entfprdche bied fehr wohl: welcher ber Urheber unb heimliche Anftifter war, furchtete sich ber professor accusationis zu werben b. h. sie sffentlich be- lannt zu machen, wie benn auch 8icinius Aemilianus - cunctan- ter dominem extraneum tot tantorumque criminum postulavlt (p. 5, 4). Derartige Umftellungen haben aber immer etwad Gewalt- famed unb sinb ein Heilmittel, mit bem man bie Norte eined Schrift, ftellers fo lange aid irgenb mSglich verfchonen muh. Nenn wir alfo auf bie Ueberlieferung zurilclgreifen unb und fagen, bah mit bem idem fieri auctor timeret nichtd anzufangen ift, fo milssen wir und nach einer Emenbation umfehen. Diefe ergibt sich leicht. Siciniud Aemilianud furchtete sich, bie von ihm audgefprochene unb von ihm hinterliftig angezettelte Anllage auch vor Gericht zu vertreten; bem- nach: cuius qui fuerat professor et macbinator, idem fieri ac> t or timeret. Ueber actor aid gerichtlichen Kldger, welcher im Unter- fchiebe vom petitor in personam agit f. Hufchle anal. p. 140, aid

This content downloaded from 195.78.109.11 on Wed, 21 May 2014 02:07:12 AMAll use subject to JSTOR Terms and Conditions

Page 4: Beiträge zur Kritik des Apuleius

Neittdge zur Ktitit bed Apulelud. 447

allgemeineten Ausbt. Kloh zu Cic. Reben I p. 476 unb benf. im Lexicon unt. b. W. Fut auctor unb actor aid Uthebet unb Voll- sttecket obet Vetttetet konnen vetglichen wetben Cic. 8est. 28, 61. Cic. or. 19, 61. Nep. Att. 3, 2. Caef. V. L. I, 26. 4; professor et auctor bel Quint. II 15, 36 paht zu unferet Stelle nicht.

p. 7, 6. Pythagoram, qui primum se esse philosophum nuncuparit; Pythagorad hat stch offenbat zuetft einen Philofophen genannt, hat nicht gefagt, bah et bet etfte Philofoph fei; bahet ift unbebingt primus zu fchreiben, wotubet Kruget zweifelhaft blieb. Hierauf weift bad Folgenbe hin: item 2enonem ilium antiquum Velia oriundum, qui primus omnium sollertissimo artiflcio »m» bilariam disseruerit (bied mit Golbbachet p. 34), fernet flor. p. 19,6. (Pythagoras) primus philosophiae nuncupator et conditor unb bie hdufige Verfchreibung, wofut ich Rh. Vt. XXI p. 418 Beifpiele gegeben habe.

p. 9, 2. si verum est, quod 8tatium Oaecilium in suis poe» matibus scripsisse dicant, innocentiam eloquentiam esse; bah bet Mobud in dicant unbaltbat fei, hat Saupve p. 1550 etinnert unb bahet dicunt (obet noch weitet dicunt ammi innocentiam e. e.) votgefchlagen. Lehteted fcheint uberflufsig nach ben Wotten bed statuis bei Ribbeck V. 248; bie Verwechfelung von a unb u in bet longo- batbifchen Schtift ift abet zu allgemein, urn nicht ohne Weiteted di- cunt zu empfehlen. Die Schtiftzuge fut bad zufammengezogene ac gleichen abet bem t, bahet bie Vetmulhung Raum gewinnt, bad im l' ftehenbe dicacana. fei nichtd anbered aid diot»nt. Bekanntlich liebt getabe Apuleiud biefe Art von Verben, z. V. p. 91, 12 dnctare unb fonft ganz gewohnlich; vgl. O. Iahn Philol. XXVI p. 7 abet flor. p. 20, 13.

p. 12, 4. Kruger hat mit Btant bad Wort avibus aid Glossem aud bem Text entfetnt. Died fcheint mit unglucklich zu few; benn bad Wott fluvialibus ift ohne avibus nicht verftdnblich (f. Psyche et 0. p. 48, 10. 21), wenigftend tdnnte ed erst aud bem folgenben arnica avis verftanben werben. Wie naturlich ift ed anbererfeitd, bah wenn ex avibus fluvialibus nmica gefchrieben ftanb, avis aid Erlldrung uber arnica geschricben warb, wad silt einen grammaticus hebetioris ingenii alletbingd folchet Etlldtung bebiltftig fcheinen lonnte. Alfo nicht avibus, fonbern avis ift audzumerzen. Linen dhnlichen Mihgtiff Kruget'd ̂insichtlich flor. p. 14, 11 (wo ,u lefen ift: Psittacus In- diae avis est) habe ich ftuhet in biefem Mufeum (XXII p. 647 f.) nachgewiefen, unb in Iahn'd Psyche et 0. p. 34, 10 (Nlet. V 28) mochte ich mit benfelben Votfchlag etlauben: tune avis peralba ilia

gavia. Dad avis ift hiet nicht allein feht uberflussig, fonbetn sieht auch feht wie ein gemeinnilhiged Glossem aud.

p. 16, 3 lonnte beim klantuanus poeta qui itidem . . . sese

quidem Oorydonem puerum vero H.Iexim vocat angesuhtt wetben:

This content downloaded from 195.78.109.11 on Wed, 21 May 2014 02:07:12 AMAll use subject to JSTOR Terms and Conditions

Page 5: Beiträge zur Kritik des Apuleius

448 Neitrsge zur Kritil bed Apuleius.

Verg. eclog. 2,1: iormosum pastor Oorydon ardebat Alexin, fo< wie zu p. 24, 14 libenter te nuper usque albus an ater esses ignoravi: bad 93te ©ebicht bed Catull

nil nimium studeo Oaesar tibi belle placere nee scire utrum sis albus an ater nomo,

worin ble Emenbation belle von Ufener herruhrt, f. Rh. Mufeum XXI p. 426.

p. 19, 16. tibi autem, Uaxime, babeo gratiam propensam, cum nas quoque appendices defensionis meae iccirco necessarias, quia accusationi rependuntur, tarn attente audis. et ideo boc etiam peto, quod mibi ante ipsa crimina superest, audias ut ndbuc lecisti libonter et diligenter. Ich benle, ed ift zur ©enilge klar, bah Claubiud Maximud jene appendices defensionis fchon an< gehort hat; bafur banlt ihm A. unb bittet ihn, auch bem Folgenben gleiche Aufmerlsamteit zu fchenken. Ed ift bemnach zu fchreiben au- die r is, bie virgula ilber audis hatte ber Abfchreiber vergessen. Nei- fpiele hierfur hade ich mir and bem Rhetor Seneca angemerlt p. 189, 29 (f. Koniher qunest. in 8enecam patrem cr. Dissert, toon Vred- lau 5864 p. 6) 221, 19. 263, 30 (f. C. F. W. Mutter in Fleckeif. Iahrb. 1666 p. 493 Anm.) 313,27. 84,30. 93,4. 94,7. 420,7 (f. Rh. M. XXI p. 406).

p. 21, 1. quippe in omnibus manu laciundis imaginibus opera diutina sumitur, neque tamen similitudo aeque ac in spe- culis comparet. deest enim et luto vigor et saxo color et pic- turae rigor et motus omnibus, qui praecipua fide similitudinem repraesentat : cum in eo visitur imago mire relata, ut similis ita mobilis u. f. w. Die toon Kriiger vermuthete Umftellung luto ri- gor - p. vigor ift toon Sauppe p. 1553 abgewiefen, bie hinter luto vigor unb saxo color angenommene Lucke mit Recht' von ©olbbacher p. 37 ald zu Hngftlich bezeicbnet; bie Norte qui praeci- pua fide u. f. w. entbehren aber noch ber Lmenbation. Richtig sinb fie auf leinen FaN; benn nicht ber motus, fonbern bad speculum reprsfentiert unb reprobuciert bad Vilb ganz befonberd Hhnlich (in eo visitur imago mire relata). Der toon Krilger mitgetheilte hinfichtlich bed speculum (fur cum) vortreffliche Funb Iahn'd hat Vecker'd gu- ftimmung gefunben lp. 4^6); von Sauppe ift aber auf bie wenig passenbe Vedeutung von atqui hingewiefen unb barum fiir qui ein» fach speculum an bie Spihe eined neuen Sahed geftellt worben. at- qui fcheint aNerbingd nicht brauchbar (f. Fleckeifen lr/M. p.23fg.), aber Sauppe'd Aenberung in gleicher Neife zu luhn. Man tonnte verfucht fein, etwa utlque an bie Spihe bed Sahed zu ftellen (f. z. V. ?svcbe p. 36, 3. 17. 37, 20. 43, 24), bad Richtige wirb aber wohl fein, wenn wir ein Hskchen audgefallen benlen: omnib'us qui b. i. et mo- tus omnibus, usque praecipua fide. . . repraesentat s/)eo«lum.

p. 21, 21 hat Krager ohne Grunb an in at geHnbert (umge»

This content downloaded from 195.78.109.11 on Wed, 21 May 2014 02:07:12 AMAll use subject to JSTOR Terms and Conditions

Page 6: Beiträge zur Kritik des Apuleius

BeitrHge zUr Kritll bed Aputeiud. 449

lehrt p. 33, 15 at in an, road fehr richtig fcheint); bie mlt an non 8ocrates philosophus . . . fortgefehte erfte Frage ist bem ©inne nlcht allein fehr entfprechenb, fonbern auch echt rhetorifch unb wie z. V. p.33, 15. 56,9. 69, 12 zeigt, bem A. gebrduchlich. Ebenfo hat Kr. p. 66, 17, urn eine Verbinvung zu haben, ecquid (fo ?) in et quid gedw bert, nach meinem Dafilrhalten ohne Grunb, wie benn Eauppe p. 1551 auch p. 14, 1 bad uberlieferte et quid in ecquld verwanbelte. ecquid wurbe belanntlich fehr gewshnlicb von ben Abfchreibern corrumpiert.

p. 26, 10. Diefe eine Verherrlichung ber Armuth gegenilber bem Reichlhum enthallenben Worle bed A. haben bie Gelehrten verfchle< bentlich befchdftigt, ohne bah ich hinsichtlich ber Worte adversum di- vitias possessa, habitu secura mich mit einem ber vorgefchlagenen Aenberungsverfuche einverftanben ertldren tsnnte. Die von Krkger angefuhrten Vermulhungen Fruherer brauchen nicht wieberholt zu wer« ben, bad Probabelfte ift jebedfalls, wad Becker p. 477 vorfchldgt: possessu ftatt possessa (mit Lipstud) unb bie Entfernung bed ha- bitu ald Gloffem zu possessu, alfo : adv. div. habitu secura. Wenn aber von ben beibrn Auddrucken einer bie Erlldrung bed anbern few follle, fo ldge bie umgetehrte Vermulhung fehr nahe, bah possessa ein Gloffem zu habitu secura fei. Ich lann mir ein Gloffem nicht recht mdglich benlen unb fchreibe behhalb: adv. div. possessu et ha- bitu secura 'ficher zu besihen unb feftzuhalten'. Nicht entfprechenb fcheint mir ©auppe'd Aenberung p. 1554, noch weniger Mdhly'd lm Philol. XXIII p. 561.

p. 32, 14. Der Sah haud minus quam Cyro maiori u. f. w. fugt sich auf leine Weife bem Gebanten. A. will fagen: ich brauche mich beffen nicht zu fchdmen, ebenfofehr (unb eher noch metzr) mahte sich Cyrud fchdmen (ba er eine hochftehenbe PerfSnlichlelt war). Diefer Gebanle wirb aber burch quam getrubt; benn nicht mihi haud mi- nus quam Cyro (sc. pudendum est), fonbern Cyro haud minus quam mihi ist bad logifch Richtige. Diefe Vebenlen haben sichet Sauppe zur ©treichung bed quam veranlaht (p. 1555). Fehlte quam, fo wdre alled in ber beften vrbnung, ed muhte nach pudendum fchdrfer interpungiert unb bad Folgenbe ald felbftdnbiger ©ah mit Er« gdnzung von pudendum est ober esset genommen werben. Aber wie lam quam in ben Text? Ich fchlage solgenbe Aenberung vor: non video, quid mihi sit in ea re pudendum: haud minus, mquam, Cyro maiori, quod genere mixto luit semimedus ao semipersa. Man vergl. p. 33, 20. 106, 4.

p. 37, 3. Nachbem A. p. 36, 25 unb 37, 1 zwei vom Anlldger geftellte Fragen mitgetheilt unb lurz zurilckgewiefen hat, bringt er mN at enim maior natu non est iuvenem aspernata ofsenbar elnen britten Einwanb, welcher in bem Folgenben abgewiefen wirb. Ld ift alfo zu fchreiben: ^at enim.... aspeckata'; vgl. p. 12, 12.

p. 37, 24. ibi etiam de ialso invidia deque epistuli, mu^ «uf. f. Phllol. N. y. xxiu. 29

This content downloaded from 195.78.109.11 on Wed, 21 May 2014 02:07:12 AMAll use subject to JSTOR Terms and Conditions

Page 7: Beiträge zur Kritik des Apuleius

450 Veitrdge zur Kritil beS Apulelus.

liens perperam lectis et nequius interpretatis deque matrimonio meo ac ?udentillae disputabo idque a me susceptum owcii gra- tia quam lucri causa docebo. Zu Anfang werben brei Gegenftdnbe ber Erorterung aufgefuhrt, barunter ber Neib (f. p. 76, 14. 78, 1), ben er Don Dornherein als einen fdlfchlichen bezeichnet. Dies beweift er Don p. 76 an unb fagt enblich p. 76, 22 eMcio ut ipse Aemi- Uanus re cognita lalso se ad invidiam meam inductum et longe a vero aberrasse necesse habeat conLteri. Darum ift an obiger Stelle wohl de lalsa invidia zu fchreiben, wie Cafaubonus fur jene in ber Ap. wenig gebrduchliche Formation Dorfchlug. Die Note zu 37, 27 fcheint Kruger in ben add. mit Necht getilgt zu haben. A. wenbet zwar potius quam fehr hdufig an (unb zwar meiftens neben einanber, fo bah es Dielmehr hinter gratia einzufchieben gewefen wdre), fcheint sich aber bie Auslass ung Don potius gleich Salluft unb Nepos mitunter gestattet zu haben. Dafur fpricht biefe Stelle, fo wie p. 114, 3 unb 2or. p. 22, 20.

p. 43, 2. Dah bie lacuna signikcata uberflussig fei, erkldrte zuerft Sauppe p. 1555, fpdter Golbbacher p. 36. Crfterer wollle mit at si einen neuen Sah beginnen, lehterer mit Verwcis auf p. 42, 15 bie Ueberlieferung festhalten. Det Sah enthalt bie Vegrunbung, weh« halb A. auf bie Frage 'cur ergo tu quaeris' zu antworten nicht n5lhig erachlet. Taher ift Sauppe's at si stcher Derwerftich. Ich mdchte ut fur bie Wieberholung ber lehten Buckflaben Don argue halten unb einfach ftreichen: per te si potes ad hoc quaesisse me argue, si helleborum vel cicutam vel succum papaveris emissem quis aequo animo pateretur, si me per hoc veneticii ar- cesseres, quod ex illis potest homo occidi? Das ad hoc quaesisse ift aus bem Vorhergehenben verstdnblich.

p. 47, 15. deinde de diserentia et victu et membris et aetatibus ceterisque plurimis scitu quidem necessariis sed in iu» dicio alienis. Wenn man bebenlt, bah alienus mit in Derbunben feine befonbere Vebeutung immer gehabt hat ^unbewanbert in'. .), lvelche weit Derfchieben Don alienus mit a ober bem blohen AblatiD, hler nicht am Plahe fein lann, fo entfchlieht man sich wohl, in Dor in dicio zu ftreichen.

p. 54, 4. verum enimvero, ut ista sese habent, si qua 6des hisce rebus impertienda est, debet ille nescio qui puer providus, quantum ego audio, et corpore decorus atque integer deligi . . , Ienes ista unb hisce rebus bezieht sich auf bie Vebenlen p. 53, 21 bis p. 54, 4. Diefe werben abgethan mit ben Norten: 'auf alle Fdlle muffe bann ber Kyabe fo unb fo befchaffen fein'. Daraus folgt, bah gefchrieben werben muh: utut ista sese habeut.

p. 66, 12. Was bie Rafur im F zu bebeuten hat, ift nicht sicher anzugeben, unmSglich darf man aber aus ber Rafur folgern, bah ber Rabierer aus eigenem Gutbunlen (unb nicht auf Grunb einer

This content downloaded from 195.78.109.11 on Wed, 21 May 2014 02:07:12 AMAll use subject to JSTOR Terms and Conditions

Page 8: Beiträge zur Kritik des Apuleius

Veitrdge zur Ktitit be* NpuleiuS. 451

Hanbfchrift) bie Aenberung vornahm, unb barum and adij hoc (ss) ein ad i»toc machen. ad hoc ift fo mie fo an biefer Stelle viel paffenber; s. p. 6, 16. 109, 2 unb fonft.

p. 74, 14. In ben von Spengel emenbierten Worten ift, zumal in ?lHt. epist. II p. 312 V fo gefchrieben fleht, slcher x«/ Fxt,>>ol, e,txtt zu lefen. F</V geben ubereinftimmenb xXl^EI^V feneca (fen«yx« V). Dgd lehte Wort 7,ci?,tt ift mohl mit V unb ber Plato- stelle zu halten gegen F</>, mo bad « boppelt gefchrieben marb.

p. 78, 22. Nunc dum ordinem rei breviter persequor et efficio, ut ipse ̂ emilianus re cognita faiso se ad invidiam meam inductum et louge a vero aberrasse necesse habeat confiteri: quaeso, uti adhuc fecistis vei si quo magis etiam potestis, ipsum foutem et fundamentum iudicii hniusce diligentissime cognoscatis. A ltd bem ordinem rei persequi ergi bt sich bad efficio ut, baker Kruger persequendo efficio zu fchreiben geneigt ift, mobl mit ange> regt burch ben Anfangsbuchflaben bed officio, mad F ls stall efficio bicten. Dies paht zmar fehr gut, ed ist aber laum zu glauben, bah bied in persequor et verfckrieben merben lonnte. et ift audzumerfen ald Anticipation von efficio (EI'vorEF): dum ordinem rei bre» viter persequor, efficio ut necesse habeat confiteri. quaeso u. f. m. e mit o verm, mie p. 94, 12.

p. 94, 12. luue, uptime, parentis tuae animum insistis scru> tari, ocuios observas, suspiritus numeras, adfectiones expioras, tabulas intercipis, amorem revincis? I'une quid in cubiculo agat perquiris? libine mater tu» uou dioo »matl5x »od noo vlunino femina est? So emenbiert Haupt (Hermed I p. 33), mad unbebingt ben Vorzug verbient vor bem, mad Golbbacker p. 42 voifchldgt. Im Folgenben aber, ne tu in ea cogites nisi unam parentis reli- gionem, ift im Einllang mit bem vorhergehenben scrutari unb per- quirere zu fckreibeu rogites.

p. 100, 10 hat Sauppe p. 1559 bad hanbfchr. si mieberherge- ftcllt, mad mir richtig fcheint. Golbbacher p. 42 bringt bie ganze Stelie burch Annahme ber uberstussigen Parenlhefe mieber in Unorbnung. Sine Anaphora ifl aber, mie Sauppe meint, nicht vorhanben; bie Worte heihen: ̂habe ich niemald einen Verbacht ber Zauberei aus mir haften lstssen, fo mare ed ein Zeichen grohen Selbftvertrauend auf meine Unfchulb unb zugleich groher Geringfchdtzung gegen Such, mollte ich jeht irgenb einen Verbacht unb auch nur ben leichleften Grunb bazu an mir haflen laffen, ich hdtte bie Pubentilla aud duheren Griin: ben geheirathet'. Darnach mirb aber llar, bah iy» Vorhergehenben zu schreiben fei: nee satis mihi duco, ni me omnium quae insi- mulastis abunde purgavi. Died abunde purgare ift bad V. 13 HUsgefprochene si una causa u. f. w. Hiernach ift aber bie Periobe iM appetere zu scbliehen unb mit si qnamiibet eine neue zu beqinnen.

p. 111,22. dixistis me magna pecunia mulieris vulcherrj-

This content downloaded from 195.78.109.11 on Wed, 21 May 2014 02:07:12 AMAll use subject to JSTOR Terms and Conditions

Page 9: Beiträge zur Kritik des Apuleius

452 Veitrdge zur Kritil bed Apulelus.

mum praedium meo nomine emisse. dico exiguum herediolum sexa- ginta milibus nummum, id quoque non me, sed kudentillam suo nomine emisse. Schon bie einfache Gegenuberftcllung erforbert meo, ba bad suo nomine matt unb uberfluffig erfcheint, wenn Pudentillam bem me gegenuberfteht. Auherbem will ja A. fpeciell zurudweifen, bah er bad Gut suo nomine gelauft. Er hat wohl ben Kauf beforgt, aber bie Kduferin ift Pubentilla, ihr Name fteht im Contract unb in ihrem Namen ift bad Gelb gezahlt worben. Daraud ift llar, bah bei dico - emisse bad Subject me zu ergdnzen ift: ich aber fage, bah ich nur ein lleined Gutchen u. f. w. unb auch bied nicht in meinem Namen, fonbern uberhaupt Pubentilla in ihrem Namen gelauft hat. Die Audlaffung eined sich leicht ergdnzenben Subjected stub bei A. nlcht felten z. V. 61, 19 wo coactam ganz richtig unb an coactu earn nicht zu benlen ift, 58, 16. 86, 13. 97, 4. 56, 21. 58, 12 unb fonft.

p. 112, 17. an uti rem iamiliarem suam moo adhortatu pleramque flliis condonaret quae nihil illis ante me maritum luerat largita, mihi quicquam impartiret? Die lehten brei Worte stnb bem A. fo nicht zuzulrauen; ed fcheint mir unzweifelhaft, bah mit Pricdud zu lefen fei: mihi ni/«l quicquam impartiret. Ich habe mich f richer bemuht, biefe Verbinbung nihil quicquam flor. p. 9, 13 gegen Kruger'd Aenberungen zu halten (nihil <z. fcheint bort aber bem Hilbebranb'fchen mhilum q. boch vorzuziehen zu fein), biefelbe erfcheint z. N. auch apol. p. 30, 6. 40, 22. flor. 29, 4 ; alfo wirb ste auch an obiger Stelle mdglich fein. Ed lonnle leicht audfallen nach mihi, zumal ungefdbr gerabe baruber in ber vorhergehenben Zeile nihil ftanb.

An einigen Stellen fcheinen Aenberungen unnSlhig, fo p. 24, 15 id adeo iactum, quod et tu rusticando obscurus es et ego discendo occupatus. Die Aenberung in ideo ift leicht, bie Audbruds- weife ift nicht felten bei A. z. V. 36, 22 (Vedee p. 476 billigt ste), aber ste ift unn0lhig; unb p. 51, 2 nach meinem Urlheil noch mehr, weil hier ber Sah mit quod nicht einmal von ideo abhdngen tSnnte.

p. 25, 21 hat Kruger mit Iahn vir audgefchlossen, wad Veder p. 477 in ter dnbern mSchte ; lehtered empsiehlt fich weit weniger ald erftered. Aber wie lam vir in ben Text? Unb warum nicht ita Me vir, de Labinls deque 8amnitibus deque ??rrho triumphator, paucioris servos habuit quam triumphos - ? So Halle jener Mann (Helb), obgleich Triumphator - , wenigcr Sclaven ald Triumphe.

Wenn ich in btefem Muf. XXII p. 648 fagte, flor. p. 18, 1 jcheine nach statuam esse ein Semitolon, I. 3 nach potiebatur ein Komma gefeht werben zu muffen, fo ift bied naturlich bahin zu ver- ftehen, bah ich bie hanbfchriftliche Ueberlieferung fefthalten, alfo fchrei, ben will: ceterum multum abest ?^thagorae philosophi statuam esse; et natu Lamius et pulchritudine adprime insignis et psal- lendi musicaeque omnis multo doctissimus atque ierme id aevi,

This content downloaded from 195.78.109.11 on Wed, 21 May 2014 02:07:12 AMAll use subject to JSTOR Terms and Conditions

Page 10: Beiträge zur Kritik des Apuleius

Veitr/ige ,ur Krltil bes Apulelus. 453

quo ?olyorates 8amum potiebatur, sed baudquaquam pniloso* pbus tyranno dileotus est.

p. 43, 10. So anfprechenb bie Umftellung ber Worte qui alius omnino pisois suit nach ad inspioiundum erfcheint, fo fchrecke lch boch vor biefem gewaltfamen Nittel zmiick. Vielleicht ist bem Vebtlrf- nih abgeholfen, wenn man zwifchen qui unb alius ein a elnfchlebt: ialsi, quod leporem marinum luisse dixerunt, qui a aliua om» nino pigois suit, quern u. f. w.

p. 51, 7. Die Aenberung deoere aus debere ist in Wahrheit fehr fchon (auch Vecker p. 478 billigt ste), fie erfckeint aber unnSthig; nSthig ift sie allerbings 2or. p. 23, 4.

p. 57, 19 ift beizubehalten: magia ista, quantum ego audio, res est legibus denegata, iam inde antiquitus duodeoim tabulis propter inoredundas lrugum inleoebras interdiota, igitur e^ oooulta non minus quam . . .

p. 89, 7 ift in epistula sua richtig; an suo barf wohl nlcht gebacht werben, ba in ben Worten vel amore vel odio euiusquam leine Unllarheit enthalten lft: <was man in feinem Vriefe aus Llebe ober aus Hah gegen irgenb jemanben gefchrieben hat', unb ble Stel« lung ber Worte keinM Anftoh bietet.

p. 102, 6 fcheint iam primum ohne Anftoh unb ber Aenbe« rung nam primum nicht beburftig.

p. 106, 16 fcheint Hilbebranb's disoiplinationem bem Vebilrfnih gut zu entfprechen; ein «^«z ^/^cz'op barf bet A. nicht auffallen; man tSnnte fogar verfucht fein, ein folches gleich p. 109, 4 zu refti, tuieren: in ludo quoque gladiatorio lrequenn visitor nomina gla« diatorum et pugnas et vulnsra plane quidem ut puer nonestus (fo Sauppe p. 1559) ab ipgo lanista dooetur; 'auch in ber Gla« biatorenfchule ein hsusiger Vefucher (Zufchauer) lHht er sich unterrich, ten uber .... uisiwr bieten F <s '', es wirb alfo auch nicht vom V corrigiert.

Kleinigkeiten fmb nod): p. 9, 9. ut iam de uorsibus dissertabo. p. 32, 14. vielleicht: non enim ubi prognatus, sed nti mo-

ratus quisque sit speotandum, neo qua regione sed qua rations vitam vivere inierit oonsiderandum est.

p. 47, 1. neo ita multum omnes aluisse. p. 66, 19. adgnomenta unb p. 67,22 adgnovisse. s.

Wagner ortb. Verg. p. 407. p. 76, 13. inioum unb p. 82, 5. aeoum.

Charlottenburg. Hermann Vtilller.

This content downloaded from 195.78.109.11 on Wed, 21 May 2014 02:07:12 AMAll use subject to JSTOR Terms and Conditions