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Benutzerhandbuch
Programm zur Entwurfsplanung von Nah- und
Fernkältesystemen
Elisabeth Eckstädt
April 2009
Das Programm DC Design (District Cooling Design Helper) dient der Unterstützung in
einer frühen Phase der Planung von Kälteversorgungssystemen. Hierzu ermöglicht es
einen automatisierten oder geführten Systementwurf auf Basis eingegebener
Verbraucher und Klimadaten und die anschließende Kostenberechnung nach VDI
2067 und DIN V 18599-7. Zahlreiche Kostenparameter können am Ende variiert und
einer Neuberechnung zugeführt werden.
Inhaltsverzeichnis
Handbuch DC Design 1
Inhaltsverzeichnis
Symbolverzeichnis ........................................................................................................................................... 2
Abbildungsverzeichnis .................................................................................................................................. 4
Tabellenverzeichnis ........................................................................................................................................ 5
0 Vorwort ............................................................................................................................................... 6
1 Einordnung des Programms ..................................................................................................... 6
2 Systemvoraussetzungen.............................................................................................................. 6
3 Start des Programms .................................................................................................................... 7
4 Beschreibung des Programmfensters .................................................................................. 7
5 Eingabe der Basisdaten ............................................................................................................... 8
5.1 Verbrauchereingabe ................................................................................................................... 8
5.1.1 Einfacher Verbraucher ............................................................................................... 9
5.1.2 Komplexe Verbraucher ............................................................................................ 10
5.2 Eingabe der Klimadaten .......................................................................................................... 11
6 Systemkonfiguration ................................................................................................................... 12
6.1 Benutzerdefinierter Systementwurf ................................................................................. 13
6.2 Automatisierte Systemkonfiguration ............................................................................... 21
7 Berechnung...................................................................................................................................... 24
7.1 Initialwerte .................................................................................................................................... 25
7.1.1 Allgemeine Preisdaten.............................................................................................. 25
7.1.2 Investitionskostenfunktionen............................................................................... 26
7.1.3 Effizienzen und Hilfsantriebsfaktoren .............................................................. 28
7.1.4 Sonstige systemspezifische Größen ................................................................... 28
7.1.5 Systemunabhängige Größen.................................................................................. 30
7.2 Benutzerdefinierte Werte ...................................................................................................... 31
7.2.1 Änderbare Werte und Abhängigkeiten ............................................................ 31
7.2.2 Quellen sonstiger Werte .......................................................................................... 33
8 Ergebnis ............................................................................................................................................ 34
9 Verweise............................................................................................................................................ 35
10 Kontakt .............................................................................................................................................. 35
Literaturverzeichnis ..................................................................................................................................... 36
Symbolverzeichnis
2
Symbolverzeichnis
Lateinische Buchstaben
Symbol Beschreibung Einheit
Fläche m²
Durchmesser m
GL spezifische Grundlast W/m²-
Laufindex Teilsysteme -
Laufindex Kältemaschinen -
Laufindex Subnetze -
Anzahl Teilsysteme -
Anzahl Kältemaschinen und Rückkühler -
NF Nutzfaktor -
NL spezifische Nutzlast W/m²
Anzahl Pumpen Kältemaschinenkreislauf -
Anzahl Subnetze -
Anzahl Pumpen Rückkühlerkreis -
Anzahl Verbraucher -
Rohrlänge m
Lastfaktor -
maximale Strömungsgeschwindigkeit m/s
Faktor für Einbauten -
K Kosten €
P Leistung kW
Q thermische Leistung kW
T Temperatur °C
U Wärmedurchgangskoeffizient W/(m²*K)
Griechische Buchstaben
Symbol Beschreibung Einheit
Druckverlust/Förderhöhe Pa
Rohrreibungszahl -
Dichte kg/m³
Abkürzungen und Indizes
Symbol Beschreibung
AbKM Absorptionskältemaschine
el elektrisch
F Fenster
GLM Grundlastmaschine
GS Gesamtsystem
Symbolverzeichnis
Handbuch DC Design 3
Symbol Beschreibung
KäZ Kältezentrale
KKM Kompressionskältemaschine
KM Kältemaschine
KMR Kunststoffmantelrohr
KZ Kältezentrale (Altbezeichnung im Quelltext für Teilsystem)
LV Lösungsvariante (Altbezeichnung im Quelltext für Gesamtsystem)
RK Rückkühler, Rückkühlung
SlM Spitzenlastmaschine
Spez Spezifikation
SN Subnetz
TN Teilnetz (Altbezeichnung im Quelltext für Subnetz)
TS Teilsystem
Abbildungsverzeichnis
4
Abbildungsverzeichnis
Abbildung 1: Hauptfenster in den Phasen I bis III (nach Tabelle 2) ........................................ 8
Abbildung 2: Verbrauchereingabefenster ............................................................................................ 9
Abbildung 3: Fenster zum Erzeugen eines einfachen Verbrauchers ................................... 10
Abbildung 4: Außentemperatur-Kältelast-Kurve für einfache Verbraucher ................... 10
Abbildung 5: Fenster zum Erzeugen eines komplexen Verbrauchers................................. 11
Abbildung 6: Erstellte Gliederung des Gesamtsystems .............................................................. 12
Abbildung 7: Beispiel zur Aufteilung in Teilsysteme und Subnetze ..................................... 13
Abbildung 8: Ablauf der benutzerdefinierten Systemkonfiguration mit zugehörigen
Fenstern .................................................................................................................................. 14
Abbildung 9: Reihenfolge des Aufrufs von Diagrammen und Fenstern beim
benutzerdefinierten Systementwurf ........................................................................ 15
Abbildung 10: Fenster zur Festlegung der Anzahl von Teilsystemen ................................. 16
Abbildung 11: Fenster zur Zuordnung der Verbraucher zu den Teilsystemen .............. 16
Abbildung 12: Fenster zur Festlegung der Zahl der Subnetze ................................................ 16
Abbildung 13: Fenster zur Zuordnung der Verbraucher zu Subnetzen ............................. 17
Abbildung 14: Fenster zur Festlegung der Anzahl und Leistungsaufteilung der
Kältemaschinen ................................................................................................................... 17
Abbildung 15: Möglichkeiten der Leistungsaufteilung der Kältemaschinen ................... 19
Abbildung 16: Fenster zur Spezifikation des Kältemaschinentyps....................................... 20
Abbildung 17: Fenster zur Spezifikation eines Verdunstungsrückkühlers ...................... 21
Abbildung 18: Ablauf der Schnellberechnung zentral................................................................. 22
Abbildung 19: Ablauf der Schnellberechnung dezentral ........................................................... 23
Abbildung 20: Beispielergebnis automatisierte Rohrverlegung (Ringnetz) .................... 29
Abbildung 21: änderbare Werte an Subnetzen und Abhängigkeiten .................................. 31
Abbildung 22: änderbare Werte an KM und Rückkühlern mit Abhängigkeiten ............. 32
Abbildung 23: änderbare Werte für Kältezentralen .................................................................... 32
Abbildung 24: Fenster zur Änderung der Kosten für Verbraucheranschlussst.............. 33
Tabellenverzeichnis
Handbuch DC Design 5
Tabellenverzeichnis
Tabelle 1: Einordnung des Programms in die Planungsarbeit ................................................... 6
Tabelle 2: Phasen des Programms ........................................................................................................... 8
Tabelle 3: Berechnung verbrauchsgebundener Kosten ............................................................. 25
Tabelle 4: Standardwerte Preisdaten .................................................................................................. 25
Tabelle 5: Standardwerte für Nutzungsdauern und Aufwandsfaktoren ............................ 26
Tabelle 6: Investitionskostenfunktionen ........................................................................................... 27
Tabelle 7: Annahmen zur Effizienz der Kältemaschinen nach [2] ......................................... 28
Tabelle 8: Konstante Initialwerte .......................................................................................................... 30
Tabelle 9: Effizienzen und Hilfsantriebsfaktoren für Kältemaschinen ............................... 33
Tabelle 10: Hilfsantriebsfaktoren für Rückkühler ........................................................................ 34
Tabelle 11: spezifische Rohr und Trassenkosten für unterschiedliche Materialien .... 34
5.1 Verbrauchereingabe
6
0 Vorwort
Die Entwicklung dieses Programms fand im Rahmen der Diplomarbeit
„Programmentwicklung zur Entwurfsplanung von Nah- und Fernkältesysteme“ statt.
Deren Fokus lag auf der inhaltlichen Umsetzung der Berechnung. Die Autorin bittet
zu entschuldigen, wenn aus diesem Grund dem Programm einige
Komfortfunktionalitäten fehlen.
1 Einordnung des Programms
Das Programm ordnet sich wie in Tabelle 1 dargestellt in die Planungsarbeit ein.
Tabelle 1: Einordnung des Programms in die Planungsarbeit
Phase Tätigkeit Programmeinsatz
A Ausgangsdaten beschaffen -
B Varianten berechnen DC Design
C Berechnungen auswerten Mozilla Firefox, Microsoft Excel, …
2 Systemvoraussetzungen
DC Design ist ein Java-Programm. Es benötigt daher eine Laufzeitumgebung (Java
Runtime Environment, mindestens Version 1.4), auf der es ausgeführt werden kann.
Diese ist auf den meisten Rechnern bereits installiert. Andernfalls ist sie auf der
Programm-CD enthalten oder kann unter www.sun.com kostenlos heruntergeladen
werden.
Empfohlen wird weiterhin Matlab. Zur Anzeige der Ergebnisdatei (XML-Format) wird
ein Browser, wie z.B. Mozilla Firefox, benötigt.
Vor der ersten Nutzung des Programms sind folgende Schritte auszuführen:
1. (falls noch nicht installiert) Java Runtime Environment installieren,
2. Ordner „DCDEsign“ von der Programm-CD an eine schreibbare Stelle kopieren,
da in ihm die Ausgabedateien erzeugt werden.
Zusätzliche Schritte bei Verwendung mit Matlab:
3. (falls noch nicht installiert) Matlab installieren;
4. In der Datei DCDEsign.m (erste Zeile) im Ordner Matlab den Pfad zu den Java-
Dateien (im Ordner DCDEsign) anpassen. Dies entspricht der Stelle, an die man
den Ordner unter 1. kopiert hat. Die Anpassung ist mit einem beliebigen
3 Start des Programms
Handbuch DC Design 7
Texteditor durchführbar. Zu beachten ist das Beibehalten der
Verzeichnistrenner im Pfad. Die Pfadangabe muss auf „\bin“ enden.
5. Hinzufügen der Dateien und Ordner im Ordner Matlab zum Matlab-
Arbeitsverzeichnis. (Matlab-Hauptfenster: Menü File/Set Path/Add with
Subfolders…, Save, Fenster schließen).
Die Verwendung mit Matlab wird empfohlen, da dann Diagramme zur besseren
Entscheidungsfindung bereit gestellt werden und der Rohrverlegungsalgorithmus
angewandt werden kann.
3 Start des Programms
1. (optional) Matlab starten,
2. (optional) Skriptdatei DCDEsign.m in Matlab ausführen1,
3. startDCDEsign.bat ausführen
(durch Doppelklick oder Aufruf in der Kommandozeile).
4. Das Schließen des Programms geschieht durch Klick auf das Kreuz in der
Titelleiste.
4 Beschreibung des Programmfensters
Das Hauptfenster von DC Design verfügt über mehrere Schaltflächen, die in der
Reihenfolge der Notwendigkeit ihrer Betätigung aktiv werden.
Es ist nicht möglich Daten zu speichern, d. h. nach Schließen des Programms weiter
zu nutzen. DC Design benötigt jedoch nur ein Minimum an Angaben vom Nutzer
(Phasen I und ggf. II der folgenden Darstellung), so dass es sich hierbei nur um eine
kleine Einschränkung handelt.
Die Benutzung des Programms gliedert sich in drei Phasen, die in Tabelle 2 und
Abbildung 1 dargestellt sind. Die aktuelle Phase ist auch in den Titelzeilen der Fenster
zu erkennen.
1 Eine evtl. erscheinende Meldung der Firewall kann ignoriert werden („Weiterhin blocken“).
5.1 Verbrauchereingabe
8
Tabelle 2: Phasen des Programms
Phase Benennung Inhalt
I Basisdaten eingeben Verbraucher, Klimadaten eingeben
II Systemkonfiguration Anzahl, Art und Lage der Kältezentralen festlegen
III a Berechnung Erstberechnung mit Initialwerten
III b Neuberechnung ggf. Neuberechnung mit eigenen Werten
Abbildung 1: Hauptfenster in den Phasen I bis III (nach Tabelle 2)
5 Eingabe der Basisdaten
5.1 Verbrauchereingabe
Das Einlesen der Verbraucher geschieht textbasiert im in Abbildung 2 gezeigten
Fenster. Durch Klick auf Übernehmen werden die im Textfeld gezeigten Verbraucher
gespeichert. (OK schließt zusätzlich das Fenster). Evtl. vorher vorhandene
Verbraucher werden beim Öffnen des Fensters in das Textfeld geladen und können
durch Löschen aus diesem und anschließendem Übernehmen gelöscht werden.
5 Eingabe der Basisdaten
Handbuch DC Design 9
Der Text kann manuell erzeugt, aus einer Datei geladen1 oder formulargestützt
erstellt werden. Dies ermöglichen die Fenster in Abbildung 3 und Abbildung 5,
welche man über die Buttons „Hinzufügen mit Stützpunktverfahren“ (einfacher
Verbraucher) und „Hinzufügen mit Gebäudecharakteristik“ (komplexer Verbraucher)
erreicht.
Die Struktur einzulesender Textdateien ist in Abbildung 2 zu sehen. Sie entspricht
dem Aufbau der entsprechenden Formulare. Mit dem Programm werden
Beispieldateien geliefert, in denen der benötigte Aufbau genau beschrieben ist. Als
Dezimaltrennzeichen ist der Punkt zu verwenden.
Abbildung 2: Verbrauchereingabefenster2
Für alle Verbraucher müssen Koordinaten und die mindestens benötigte
Vorlauftemperatur festgelegt werden. Die Verbrauchertypen unterscheiden sich in
der Berechnung der Kältelast aus den Außenluftbedingungen, wie in den folgenden
beiden Abschnitten näher beschrieben.
5.1.1 Einfacher Verbraucher
Für „einfache Verbraucher“ wird ein abschnittsweise linearer Zusammenhang
zwischen Außentemperatur und Kältelast definiert (siehe Abbildung 4), die Eingabe
erfolgt in einem Fenster gemäß Abbildung 3.
1 Standardmäßig wird beim Laden von Dateien der Ordner „Eigene Dateien“ geöffnet, bei häufiger
Verwendung von DC Design lohnt es sich die Eingabedateien dorthin zu kopieren.
2 Die Schaltfläche „OK“ fasst, wie üblich unter Windows, die Funktionen „Übernehmen“ und „Fenster
schließen“ zusammen.
5.1 Verbrauchereingabe
10
Abbildung 3: Fenster zum Erzeugen eines einfachen Verbrauchers
Abbildung 4: Außentemperatur-Kältelast-Kurve für einfache Verbraucher
5.1.2 Komplexe Verbraucher
Bei „komplexen Verbrauchern“ ist zusätzlich die Nutzfläche einzugeben. Weitere
charakteristische Größen können anhand des Gebäudetyps festgelegt oder
überschrieben werden (siehe Abbildung 5).
Die Kälteleistung für komplexe Verbraucher errechnet sich in jedem Zeitschritt
entsprechend Gleichung (1) und (2). Grund- und Nutzlast werden aus der Nutzfläche
und den eingegebenen Faktoren (siehe Abbildung 5, Gleichungen (3) und (4))
errechnet.
(1)
(2)
(3)
(4)
0
5
10
15
20
25
-20 -10 0 10 20 30 40
Käl
tele
istu
ng
[kW
]
Außentemperatur [°C]
5 Eingabe der Basisdaten
Handbuch DC Design 11
1 (5)
(6)
Die Klimalast wird als null angenommen, wenn die Außentemperatur kleiner als die
Raumsolltemperatur ist. Die Fassadenfläche wird überschlägig aus der Nutzfläche
ermittelt.
Die einzugebenden Last- und Nutzfaktoren (Abbildung 5) sind für jede Tagesstunde
und die drei Tagestypen
Wochentag,
Samstag,
Sonn- und Feiertag
einzugeben. Diese Reihenfolge entspricht den Zeilen der Tabelle.
Abbildung 5: Fenster zum Erzeugen eines komplexen Verbrauchers
5.2 Eingabe der Klimadaten
Die Klimadaten müssen in Form eines Testreferenzjahres Version 2004 des
Deutschen Wetterdienstes vorliegen. Die entsprechende *.dat-Datei2 wird eingelesen
1 Wärmeeintrag durch Transmission wird vernachlässigt.
2 Standardmäßig wird beim Laden von Dateien der Ordner „Eigene Dateien“ geöffnet, bei häufiger
Verwendung von DC Design lohnt es sich die Eingabedateien dorthin zu kopieren.
5.2 Eingabe der Klimadaten
12
und die Werte für Außentemperatur und absolute Feuchte gespeichert. Eine genaue
Beschreibung des Dateiformats, sowie eine Karte und Liste zur Zuordnung der
verschiedenen Testreferenzjahre findet sich in [1], S. 57 ff. Anhang 5, S. 65 ff. Anhang
6, S. 74 Tabelle 1, S. 99 Karte.
6 Systemkonfiguration
Nach der Eingabe der Basisdaten wird einmalig das Gesamtsystem festgelegt. Ein
Gesamtsystem besteht aus einem oder mehreren Teilsystemen. Diese enthalten eine
Kältezentrale mit ihren Komponenten und Subnetze. Die der Kältezentrale
zuzuordnenden Objekte sind: ein oder mehreren Kältemaschinen mit zugeordnetem
Rückkühler, Gebäude mit eingebauter Technik wie z. B.: Verrohrung und Messtechnik.
Eine detaillierte Darstellung der Objekthierarchie findet sich in Abbildung 6.
Abbildung 6: Erstellte Gliederung (Objekthierarchie und Mengen) des Gesamtsystems
Ein Subnetz enthält Verbraucher, das zugehörige Rohrnetz und eine Pumpe. Die
Untergliederung der Verbraucher eines Teilsystems in Subnetze dient u. A. der
genaueren Berechnung der Rohrlänge.
Ein Beispiel dazu ist in Abbildung 7 dargestellt. Sind die Verbraucher (V1 bis V9)
angeordnet wie abgebildet, wäre eine Aufteilung in zwei Teilsysteme sinnvoll, wobei
eines davon in zwei Subnetze unterteilt wird. Die resultierende Verrohrung ist gelb
dargestellt.
Gesamtsystem m Teilsysteme
Teilsystem ni Kältemaschinen ni Rückkühler pi Pumpen KM-Kreislauf ri Pumpen RK Kreislauf 1 Armaturen/hydraulische Weiche 1 Gebäude 1 MSR Technik 1 Verrohrung qi Subnetze
Subnetz tk,i Verbraucher 1 Rohrnetz 1 Pumpe
6 Systemkonfiguration
Handbuch DC Design 13
Abbildung 7: Beispiel zur Aufteilung in Teilsysteme und Subnetze
Die Systemkonfiguration kann automatisiert oder vom Benutzer manuell erstellt
werden. Das automatische Erstellen beinhaltet keine Optimierung der Konfiguration,
es dient lediglich der Schnellberechnung der Extremfälle „Zentral“ und „Dezentral“ .
Die Benennung der Bauteile erfolgt automatisiert in der Form „Bauteilart Index“. Zu
beachten ist hier, dass der erste Index stets „0“ ist, um die Konsistenz zwischen
Quelltext und Anzeige zu wahren. Die Anzahl der Bauteile (Buchstaben m, n, p, q, r
und t in Abbildung 6) ist also um eins größer, als der größte Index.
Es ist möglich, ein Gesamtsystem mehrmals mit unterschiedlichen Zahlenwerten zu
berechnen, es ist jedoch nicht möglich das Gesamtsystem, d.h. die Anzahl und die Art
der Komponenten gemäß Abbildung 6 zu ändern. Soll ein anderes Gesamtsystem
berechnet werden, muss dieses zunächst erstellt werden, womit die vorher
vorhandene Version überschrieben wird.
6.1 Benutzerdefinierter Systementwurf
Abbildung 8 zeigt einen Überblick über den Ablauf der benutzerdefinierten
Systemkonfiguration mit den zugehörigen Fenstern. Diese werden im Anschluss
beschrieben.
V8 V4
V3 V2
V1
V5
V6 V7
V9
KäZ1
KäZ2
TS1 SN1
TS1 SN 2
TS2 SN 1
6.1 Benutzerdefinierter Systementwurf
14
Start
Teilsystemzahl m festlegen
Subnetzanzahl qi festlegen
Kältemaschinenzahl ni festlegen
Verbraucher zu Subnetzen zuordnen
Verbraucher zu Teilsystemen zuordnen
Kältemaschine spezifizieren
Kältemaschinenart
Rückkühler spezifizieren
j = j+1
i = i+1
j = ni
i = m
Komplexanlage
Kompaktanlage
ja
Initialisieren
ja
nein
nein
F_1_TS_Zahl
F_7_WRK_Spez
F_6_KM_Spez
F_5_KM_Zahl
F_4_SN_Zuordnung
F_3_SN_Zahl
F_2_TS_Zuordnung
Abbildung 8: Ablauf der benutzerdefinierten Systemkonfiguration mit zugehörigen Fenstern
(Erläuterung der Formelzeichen siehe Abbildung 6)
6 Systemkonfiguration
Handbuch DC Design 15
Der Aufruf der einzelnen Fenster dauert mitunter bis zu einer Minute, da von Matlab
große Datenmengen für die Diagramme verarbeitet werden müssen. In der folgenden
Abbildung 9 finden sich daher die Reihenfolge des Aufrufs von Matlab-Diagrammen
und Java-Fenstern.
F_1_TS_Zahl
F_7_RK_Spez
F_6_KM_Spez
F_5_KM_Zahl
F_4_SN_Zuordnung
F_3_SN_Zahl
F_2_TS_Zuordnung
Koordinaten aller Verbraucher
Geordnete Lastgänge aller Verbraucher
Koordinaten aller Verbraucher einer KäZ
Geordneter Lastgang der Kältezentrale
Benutzerdefinierte Systemkonfiguration
Ende
Abbildung 9: Reihenfolge des Aufrufs von Diagrammen (orange, Matlab) und Fenstern (blau,
Java) beim benutzerdefinierten Systementwurf
Es findet in den Fenstern keine Plausibilitätsprüfung der Eingaben statt. Der Benutzer
muss darauf achten, Zahlen einzugeben, wo solche erwartet werden und keine
Buchstaben.
Im Fenster Abbildung 10 ist festzulegen, wie viele Teilsysteme angelegt werden
sollen. Die Extremwerte sind angegeben (minimal ein, maximal 15 Teilsysteme).
Maximal kann für jeden Verbraucher ein Teilsystem angelegt werden. Damit im
Textfeld eingegebene Zahlen aktiv werden, ist das unterste Optionsfeld anzuwählen.
6.1 Benutzerdefinierter Systementwurf
16
Abbildung 10: Fenster zur Festlegung der Anzahl von Teilsystemen F_1_KZ_Zahl
Im folgenden Fenster (Abbildung 11) werden alle Verbraucher und angelegten
Teilsysteme aufgelistet, der Nutzer kann mittels Radiobuttons die Zuordnung
vornehmen. Es ist möglich den Teilsystemen benutzerdefinierte Namen zu geben.
Jedem Teilsystem muss mindestens ein Verbraucher zugeordnet werden, ansonsten
kommt es zum Programmabsturz.
Abbildung 11: Fenster zur Zuordnung der Verbraucher zu den Teilsystemen F_2_KZ_Zuordnung
Die folgenden Fenster (Abbildung 12 und 13) funktionieren analog zu den beiden
letztbeschriebenen.
Abbildung 12: Fenster zur Festlegung der Zahl der Subnetze F_3_TN_Zahl
6 Systemkonfiguration
Handbuch DC Design 17
Abbildung 13: Fenster zur Zuordnung der Verbraucher zu Subnetzen F_4_TN_Zuordnung
Das Fenster Abbildung 14 dient der Festlegung der Kältemaschinenzahl, sowie der
Leistungsaufteilung. Derzeit gibt es nur zwei Möglichkeiten:
Anlegen einer Maschine, deren Nennleistung der maximal anliegenden Last
entsprechen muss und
Anlegen einer Grund- in Kombination mit einer Spitzenlastmaschine. Die
Aufteilung erfolgt dermaßen, dass die Grundlastmaschine immer läuft, die
Spitzenlastmaschine jedoch nur, wenn die Nennleistung der GLM
überschritten wird.
Abbildung 14: Fenster zur Festlegung der Anzahl und Leistungsaufteilung der Kältemaschinen
F_5_KM_Zahl
6.1 Benutzerdefinierter Systementwurf
18
Das Fenster bietet Unterstützung bei der Leistungsaufteilung, wenn zwei
Kältemaschinen angelegt werden sollen. Sie kann nach folgenden Kriterien geschehen
(siehe auch Abbildung 15):
Spitzenlastanteil: Die Nennleistung der Grundlastmaschine hat einen
definierten Anteil an der Spitzenlast.
Laufzeitanteil: Die Nennleistung der GLM ist dermaßen gewählt, dass sie einen
definierten Anteil der Zeit die alleinige Versorgung sichert.
Energieanteil: Die Nennleistung der GLM wird so gewählt, dass sie einen
gewissen Anteil der gesamten Kälteproduktion im Jahr übernimmt.
Alle Anteile sind in Prozent einzugeben.
Die resultierenden Leistungen und zugehörigen Vollbetriebsstunden werden
ausgegeben. Mit dem Fenster wird der geordnete Lastgang als Diagramm angezeigt
(Abbildung 15; nur falls Verbindung zu Matlab aktiv). Es ist möglich die gewünschte
Grundnennlast manuell in das entsprechende Feld einzugeben. Die anderen Werte
werden entsprechend angepasst.
6 Systemkonfiguration
Handbuch DC Design 19
Abbildung 15: Möglichkeiten der Leistungsaufteilung der Kältemaschinen
Übliche Leistungsbereiche für die Kältemaschinentypen sind laut [2]:
Kolbenverdichter: 10 – 1.500 kW,
Scrollverdichter: 10 – 1.500 kW,
Schraubenverdichter: 200 – 2.000 kW,
Turboverdichter: 500 – 8.000 kW.
Auch die Investitionskostenfunktionen (Tabelle 6) haben einen Definitionsbereich.
Das Programm generiert eine Fehlermeldung, wenn die Nennleistung eines Objekts
den Definitionsbereich der Investitionskostenfunktion überschreitet, die Funktion
wird jedoch trotzdem angewandt.
Spit
zen
last
PN
enn
,GlM
P
Nen
n,S
lM
Laufzeitanteil GlM
Energieanteil GLM
6.1 Benutzerdefinierter Systementwurf
20
Anschließend ist die Art der Kältemaschine näher zu spezifizieren (Fenster in
Abbildung 16). Luftgekühlte Maschinen haben keinen separaten Rückkühler. Die
Zahlen und Buchstaben stehen für die Art der Teillastregelung in der DIN V 18599-7:
A: „Kolben-/Scrollverdichter mit Zweipunktregelung taktend mit
Pufferspeicher (EIN/AUS-Betrieb)“,
B: „Kolben-/Scrollverdichter mehrstufig schaltbar (mindestens vier
Schaltstufen als Verdichterverbund)“,
C: „Schraubenverdichter mit Steuerschieberregelung“,
1: „Kolben-/Scrollverdichter mit Zweipunktregelung taktend (EIN/AUS-
Betrieb)“,
2: „Kolben-/Scrollverdichter mehrstufig schaltbar (mindestens vier
Schaltstufen als Verdichterverbund)“,
3: „Kolbenverdichter durch Zylinderabschaltung“,
4: „Kolben-/Scrollverdichter mit Heißgasbypassregelung“,
5: „Schraubenverdichter mit Steuerschieberregelung“,
6: „Turboverdichter mit Einlassdrosselregelung“,
7: „Absorptionskälteanlage einstufig mit Heizmedienregelung“.
Bei den Spezifikationsfenstern sind Optionen vorausgewählt, die unter den meisten
Umständen realisierbar sind.
Abbildung 16: Fenster zur Spezifikation des Kältemaschinentyps F_6_KM_Spez
6 Systemkonfiguration
Handbuch DC Design 21
Für aassergekühlte Maschinen muss in einem letzten Schritt der Rückkühler näher
spezifiziert werden (Abbildung 17).
Abbildung 17: Fenster zur Spezifikation eines Verdunstungsrückkühlers F_7_RK_Spez
Zur Auswahl sowohl der Rückkühler, als auch der Kältemaschinen finden sich nähere
Hinweise in Abschnitt 5.4 der Diplomarbeit [3].
6.2 Automatisierte Systemkonfiguration
Der Ablauf der automatisierten Systemkonfiguration für den Fall zentrale (Abbildung
18) und dezentrale (Abbildung 19) Versorgung ist in der folgenden
Ablaufdiagrammen dargestellt.
6.2 Automatisierte Systemkonfiguration
22
Systemkonfiguration festlegen
Initialisieren
Teilsystemzahl m=1
Alle Verbraucher dem einzigen Teilsystem zuordnen
Subnetzanzahl q1 = 1
Alle Verbraucher dem einzigen Subnetz zuordnen
Spitzenlast
Grundlastmaschine AKM mit offenem, axialen
Verdunstungsrückkühler und Teillastregelung 7
Laufzeitanteil: 80%
Spitzenlastmaschine Turboverdichter mit offenem,
axialen Verdunstungsrückkühler und
Teillastregelung 6
KompaktanlageSchraubenverdichter mit Teillastregelung C
> Einzelmaschinengrenze
< Einzelmaschinengrenze
AKM mit offenem, axialen Verdunstungs-
rückkühler
= Minimallast
Abbildung 18: Ablauf der Schnellberechnung zentral
6 Systemkonfiguration
Handbuch DC Design 23
Systemkonfiguraion festlegen
Teilsystemzahl m=tges
Jedem Teilsystem genau einen Verbraucher zuordnen
Subnetzanzahl qi = 1
Verbraucher dem einzigen Subnetz zuordnen
i = i+1
i = m
nein
Initialisieren
ja
Spitzenlast
Grundlastmaschine AKM mit offenem, axialen
Verdunstungsrückkühler und Teillastregelung 7
Laufzeitanteil: 80%
Spitzenlastmaschine Turboverdichter mit offenem,
axialen Verdunstungsrückkühler und
Teillastregelung 6
KompaktanlageSchraubenverdichter mit Teillastregelung C
> Einzelmaschinengrenze
< Einzelmaschinengrenze
AKM mit offenem, axialen Verdunstungs-
rückkühler
= Minimallast
Abbildung 19: Ablauf der Schnellberechnung dezentral
6.2 Automatisierte Systemkonfiguration
24
7 Berechnung
Das Programm errechnet die Kosten nach VDI 2067. Diese ergeben sich für jeden
Bestandteil des Gesamtsystems wie folgt:
1
Alle Kosten werden entsprechend der Vorgabe in der Richtlinie VDI 2067 [4] mittels
Annuität auf den Startzeitpunkt umgerechnet. Bei Objekten, die aus mehreren
Bestandteilen bestehen (siehe Abbildung 6), werden die einzelnen
Kostenkomponenten als Summe der Bestandteile ermittelt, bei Einzelobjekten erfolgt
die Berechnung direkt nach VDI auf Basis der Investitionen und Verbräuche. Die in
den Ausgabedateien dargestellten Werte sind also Kosten pro Jahr.
Für die Berechnung sind im Programm Initialwerte hinterlegt. Diese finden sich in
Abschnitt 0. Der Schwerpunkt der Programmentwicklung lag jedoch nicht auf der
Datenbasis. Vielmehr ist es Ziel des Programms, dem Nutzer ein einfaches Variieren
der Parameter (siehe Abschnitt 7.2) zu ermöglichen, um Grenzkosten ermitteln zu
können. Die umfangreiche Darstellung der Werte im Folgenden soll auch einen
Überblick vermitteln, welche Werte realistisch sind.
Die Berechnung der Verbräuche als Basis für die Strom-, Wasser- und Wärmekosten
ist in der folgenden Tabelle 3 zusammengefasst.
1 Die Instandsetzungskosten werden, wie in der VDI-Richtlinie 2067 [4] vorgesehen, den Kapitalkosten
zugerechnet. Im Unterschied zu den Wartungskosten umfassen sie alle Kosten die anfallen um den
Sollzustand der Anlage aufrecht zu erhalten, auch wenn diese nicht in Betrieb ist.
7 Berechnung
Handbuch DC Design 25
Tabelle 3: Berechnung verbrauchsgebundener Kosten
Kosten-
stelle
Kosten-
träger
Basisgröße Bewertung der
Effizienz
Wert und Quelle
KoKM Strom Kälteleistung EER 2,8 – 5,9 kWKälte/kWel [2]
Hilfsantriebsfaktor 0 kWel/kWKälte nach [2]
AbKM Wärme Kälteleistung ζ 0,69 – 0,73 kWKälte/kWWärme [2]
Strom Kälteleistung Hilfsantriebsfaktor 0 kWel/kWRK [2]
Rück-
kühler
Strom Rückkühl-
leistung
1,8 – 4,5 % kWel/kWRK [2]
Wasser Kälteleistung
KM
Wasserfaktor KKM: 2 m³/MWhKälte
AKM: 4 m³/MWhKälte [5]
Pumpe Strom Förderleistung η 0,8 (Schätzung)
7.1 Initialwerte
7.1.1 Allgemeine Preisdaten
Die Daten der folgenden beiden Tabellen 3 und 4 sind im Wertänderungsfenster
(Abbildung 21 bis 24) auf den ersten zwei Reitern anpassbar.
Tabelle 4: Standardwerte Preisdaten
Größe Standardwert Quelle
Betrachtungszeitraum 30 a
Zinssatz 1,050
Preisänderungsfaktor Investition 1,027 [4], S. 17
Stundenlohn arbeitgeberseitig 14 €/h
Preisänderungsfaktor Lohn 1,033 [4], S.17
Strompreis 0,1003 €/kWh [5], S. 168
Wärmepreis 0,0087 €/kWh [5], S. 168
Wasserpreis 1,98 €/m³ [5], S. 168
Preisänderungsfaktor Energie (gilt auch für Wasser) 1,030 [4], S. 168
7.1 Initialwerte
26
Die folgenden Faktoren stammen aus [4], S. 28 ff. Tabelle A3. Da nicht alle Bauteile
eindeutig in der Richtlinie zuzuordnen sind, ist in der letzten Spalte die genaue Quelle
der Daten beschrieben (falls ein Bauteil in der Richtlinie nicht vorhanden war,
welches alternativ genommen wurde).
Tabelle 5: Standardwerte für Nutzungsdauern und Aufwandsfaktoren
Nu
tzu
ngs
-
dau
er
Inst
and
-
hal
tun
g
War
tun
g
Insp
ekti
on
Bed
ien
un
g
Qu
elle
(Ab
sch
nit
t in
[4])
[a] Aufwand in[ %/a] Aufwand in
[h/a]
Absorptionskältemaschine 151 1,5 1 0 0 2.3.2.1.2
Kompressionskältemaschine 15 2 1 0 1 2.3.2.1.1
Rückkühler 20 2 1 0 0 2.3.2.2
Rohrnetz 40 1 0 0 0 2.2.2
(Rohrleitungen)
Pumpe 10 1 0 0 0 2.2.2 (Pumpen)
Verbraucheranschlussstellen 20 2 10 0 0 2.1.3.2 (Platten-
wärmetauscher)
Komplettanlagen 15 2 1 0 1 2.3.2.1.1 (KKM)
Gebäude 50 1 1 0 0 1.3.7 (Baukosten)
Mess-, Steuer-,
Regelungstechnik
15 1,5 1 0 0 2.2.2 (Regelung)
Armaturen 20 1,5 0 0 0 2.2.2 (Armaturen)
7.1.2 Investitionskostenfunktionen
Die Investitionskosten der meisten Bauteile werden über eine Funktion in
Abhängigkeit der charakteristischen Größen z. B. Nennleistung oder Abmessungen
ermittelt. Eine Übersicht dazu findet sich in Tabelle 6.[6][7][8][3][9]
1 In der Praxis wurden Nutzungsdauern von Absorptionskältemaschinen von bis zu 70 Jahren erreicht
[17].
7.1 Initialwerte
28
7.1.3 Effizienzen und Hilfsantriebsfaktoren
Die Effizienzen EER und ζ der Kältemaschinen werden entsprechend den Vorgaben in
[2] gesetzt. Die folgende Tabelle 7 zeigt welche Annahmen getroffen wurden und in
Abhängigkeit welcher Größen der Wert ermittelt wird. Für alle Kältemaschinen wird
anschließend der Wert entsprechend des Kaltwasseraustrittsniveaus des Teilsystems
zwischen den Tabellenwerten linear interpoliert.
Tabelle 7: Annahmen zur Effizienz der Kältemaschinen nach [2]
Annahmen Abhängigkeit Tabellen-
nummer in [2]
AbKM Vorliegendes
Heiztemperaturniveau
130/110°C
Verdunstungs- oder
Trockenrückkühler
Tab. 27 S. 55
Kompaktanlage Kältemittel R134a Kolben-/Scrollverdichter
oder
Schraubenverdichter
Tab. 22 S. 51
Schraubenverdichter Kältemittel R134a Verdunstungs- oder
Trockenrückkühler
Tab. 20 S. 49
Turboverdichter Kältemittel R134a Verdunstungs- oder
Trockenrückkühler
Tab. 20 S. 49
Der Wert für die Hilfsantriebe der Rückkühler wird entsprechend [2], S. 59 Tab. 29
gesetzt.
7.1.4 Sonstige systemspezifische Größen
Der Ort der Kältezentrale wird zunächst auf den Schwerpunkt aller zugeordneten
Verbraucher gesetzt.
Subnetz
Die Trassenlänge errechnet sich zunächst als kürzeste Ringverbindung aller
Verbraucher des Subnetzes und der Kältezentrale (Travelling-Salesman-Problem,
beispielhafte Lösung in Abbildung 20). Die Rohrlänge wird mit dem doppelten Wert
initialisiert, da es sich um ein Zweirohrsystem handelt. Da die Kosten für das
Rohrnetz einen großen Anteil repräsentieren, sollte der Anwender die Realitätsnähe
des ermittelten Wertes kritisch prüfen. Insbesondere bei den Rohrkosten besteht
eine große Preisspanne zwischen den unterschiedlichen Materialien. Die
7 Berechnung
Handbuch DC Design 29
Trassenkosten variieren sehr stark, je nachdem welche Oberfläche
wiederherzustellen ist, z. B. Wiese oder Asphaltstraße.
Abbildung 20: Beispielergebnis automatisierte Rohrverlegung (Ringnetz, Ausgabe von Matlab)
Der Nennvolumenstrom der Pumpe ist das Maximum des im Jahr auftretenden
Volumenstroms im Subnetz. Dieser ergibt sich aus der Summe aller Massenströme
der Verbraucher des Subnetzes und der Dichte des Kälteträgers. Der Massenstrom
eines jeden Verbrauchers errechnet sich aus der anliegenden Kältelast des
Verbrauchers, der Wärmekapazität des Wärmeträgers und der Temperaturdifferenz
zwischen Vor- und Rücklauf. Die Vorlauftemperatur eines Teilsystems wird als
konstant angenommen und zwar auf dem Niveau der niedrigsten geforderten
Vorlauftemperatur aller Verbraucher. Die Rücklauftemperatur ist als konstant 13°C
implementiert, eine Abhängigkeit von der Außentemperatur ist jedoch vorgesehen.
Der ermittelte Volumenstrom im Netz wird anschließend verwandt, um die
Strömungsgeschwindigkeit und damit die Druckdifferenz im Netz zu ermitteln. Die
Nennförderhöhe der Pumpe eines Subnetzes errechnet sich aus dessen
Leitungswiderstand und der maximalen Strömungsgeschwindigkeit (zum Zeitpunkt
des maximalen Volumenstroms).
(7)
Kältemaschinen und Rückkühler
Die Nennleistungen der Kältemaschinen werden bei der Systemkonfiguration
automatisch oder vom Nutzer (unterstützt oder frei) festgelegt. Die Nennleistung des
zugeordneten Rückkühlers ist entsprechend größer.
(8)
7.1 Initialwerte
30
Gebäude für die Kältezentrale
Die Maße der Gebäude werden in Anlehnung an VDI 3808 (Bauliche Anforderungen
an raumlufttechnische Anlagen) [10] ermittelt. Diese beschreibt bauliche
Anforderung an Technikzentralen. Die demnach ermittelten Abmessungen der
Kältemaschinen werden addiert und ergeben um Faktor 5 erhöht die Grundfläche des
Gebäudes.
7.1.5 Systemunabhängige Größen
Folgende Größen (Tabelle 8) wurden vom Ersteller festgelegt und sind daher für
jedes berechnete System gleich. Der Großteil von ihnen ist änderbar. Die, die nicht
änderbar sind, dienen lediglich der Initialberechnung wenig dominanter
Kostenstellen. Dies betrifft insbesondere die in Abbildung 23 dargestellten Kosten für
die Kältezentrale. Die mithilfe der nicht änderbaren Größen errechneten
Investitionen sind aber problemlos im Werteingabefenster (Abbildung 21 bis 24)
änderbar.
Tabelle 8: Konstante Initialwerte
Klasse Objekt Größe (ggf. Einheit) Initialwert
Rohrdurchmesser [mm] 500
Faktor für Einbauten 1,5
λ 0,25
Material KMR
Rohrdurchmesser [mm] 80
Schachtlänge [m] 0
Rohrlänge [m] 500
Faktor für Einbauten 2,5
λ 0,25
Material Stahl
ηges0,8
KZ.pumpen_km Förderhöhe [mWS] 2
Förderhöhe [mWS] 2
Nennvolumenstrom [m³/s] doppelter von pumpen_km
KKM: 0,002
AbKM: 0,004
Hilfsantriebe (Ist in [2]
nicht vorgesehen, daher 0)
0
MSR* KZ.msr Investition [€] 25% der Kosten für KM d RK&
Armaturen* KZ.armaturen Investition [€] 4800€ + 9,5% der Kosten für KM & RK
Verbraucher Druckverlust [kPa] 20
Wasserfaktor [m³/kWhKälte]
[4 S. 167]
Rohrnetz* TN.Rohrnetz
KZ.Verrohrung
Pumpe*
KZ.pumpen_rk**
Kälte-
maschine
[5]
* Investition gleich null gesetzt, wen nur eine Maschinen im Teilsystem enthalten
** Investition gleich null gesetzt, wenn nur Kompaktanlagen im Teilsystem enthalten
7 Berechnung
Handbuch DC Design 31
7.2 Benutzerdefinierte Werte
7.2.1 Änderbare Werte und Abhängigkeiten
Die folgenden Abbildungen 21 bis 24 zeigen die änderbaren Größen1 an den
einzelnen Bauteilen. Die Pfeile veranschaulichen die abhängigen Werte. Wird ein
Wert geändert, passen sich auch automatisch alle abhängigen Werte an. Wird ein
abhängiger Wert überschrieben, so geht der Zusammenhang verloren.
Werden im Fenster Werte verändert, passiert dies im dahinter liegenden Modell,
anschließend werden die im Fenster angezeigten Werte aktualisiert.
Die Ausgabe des neuen Gesamtergebnisses in die in Abschnitt 8 beschriebenen
Dateien, erfolgt erst bei Betätigung des „Neu Berechnen“-Buttons. Für die
Neuberechnung werden alle Textfelder des Fensters eingelesen und die Werte des
Modells damit überschrieben. Danach wird mit diesen Zahlen die Berechnung
durchgeführt.
Abbildung 21: änderbare Werte an Subnetzen und Abhängigkeiten
Werden die Werte überschrieben, muss das Tausendertrennzeichen (Punkt) nicht mit
eingegeben werden. Als Dezimaltrennzeichen ist das Komma einzugeben.
1 Alle Größen wurden zunächst von Programm mit Initialwerten (siehe Abschnitt 0) belegt.
7.2 Benutzerdefinierte Werte
32
Abbildung 22: änderbare Werte an Kältemaschinen und Rückkühlern mit Abhängigkeiten
Es ist möglich, über die Manipulation der Eingabewerte in den beiden folgenden
Fenstern weitere Investitionen in die Berechnung einzubeziehen, die vom Verfasser
nicht vorgesehen sind. Allerdings ist zu beachten, mit welchen Faktoren
entsprechend Tabelle 5 diese weiterverarbeitet werden.
Abbildung 23: änderbare Werte für Kältezentralen
7 Berechnung
Handbuch DC Design 33
Abbildung 24: Fenster zur Änderung der Kosten für Verbraucheranschlussstationen
7.2.2 Quellen sonstiger Werte
Im Programm DC Design ist das Kennwertverfahren nach [2] implementiert. Die
Verwendung anderer als der tabellierten Standardwerte ist nicht zulässig. Möchte
man dennoch andere Werte verwenden, sind mögliche Quellen in den folgenden
Tabellen 8 bis 10 aufgelistet.
Tabelle 9: Effizienzen und Hilfsantriebsfaktoren für Kältemaschinen
KKM AbKM
Effizienz [MWhKälte/ kWhel]
DIN [2], Seiten siehe Tabelle 7: 2,8 – 5,9
IUTA [6], S. VI.18: 4
Urbaneck [5], S. 167: 4
Recknagel [11], S. 1838: 3,5 – 4,5
[MWhKälte/ kWhtherm]
DIN: 0,69 – 0,73
IUTA: 0,7
Urbaneck: 0,54 – 0,591
Recknagel: 0,4 – 0,8
Ausführliche Darstellung
siehe auch [12] und [13]
Hilfsantriebsfaktoren
[kWhel/MWhKälte]
IUTA: 40 – 50
DIN: nicht vorgesehen
Schönberg [14]: 45
IUTA: 60 – 80
DIN: nicht vorgesehen
Schönberg: 70
Weitere Werte finden sich bei Dittmann [15] und Heidt [16]
1 Mit Speicher wurden Werte bis zu 0,63 erreicht [17].
7.2 Benutzerdefinierte Werte
34
Tabelle 10: Hilfsantriebsfaktoren für Rückkühler
Rückkühlerart DIN [2]
[kWhel/MWhRK]
IUTA [6]
[kWhel/MWhRK] V
erd
un
stu
ngs
rück
küh
ler
geschlossen, axial 3,3 4,4
geschlossen, radial 4 4,11
offen, axial 1,8 (0,0105 * P ^0,9613) / P
offen, radial 2,1 (0,0043 * P ^1,2336) / P
P…Kühlleistung [kW]
Trockenrückkühler 4,5 4,4
Tabelle 11: spezifische Rohr und Trassenkosten für unterschiedliche Materialien
Rohrmaterial & –
durchmesser
Rohrkosten
[€/m]
Trassenkosten
[€/m]
KMR 500 1595 [8]
270 [7] KMR 200 763 [8]
PE 200 312 [7]
Die Berechnung einzelner Größen unterscheidet sich ebenfalls je nach Quelle. So
ergeben sich die betriebsgebundenen und Kapitalkosten nach DIN [2] wie in
Abschnitt 8 angegeben. Im Gegensatz dazu wird in IUTA [6] angesetzt:
Für beides werden in Summe vier bzw. ein Prozent der Investitionssumme
vorgeschlagen. Die unterschiedlichen Zusammenhänge sollten bei der Verwendung
anderer als der vorgesehenen Faktoren berücksichtigt werden.
8 Ergebnis
Die Ausgabe des Ergebnisses erfolgt in die XML-Dateien pivot_optimiert.xml und
detailliert.xml. Beide enthalten sämtliche errechnete Annuitäten. Erstere ist auf das
Einlesen in MS Excel und die Weiterverarbeitung als Pivot-Tabelle optimiert. Letztere
enthält die Daten besser strukturiert, sowie eine umfangreichere Darstellung der
Randbedingungen und den zu Beginn zu investierenden Betrag.
9 Verweise
Handbuch DC Design 35
Für eine optimale Nachvollziehbarkeit und Weiterbearbeitbarkeit des Ergebnisses
werden zahlreiche Zwischenergebnisse in die Dateien verbraucher.dat und
Zeitschritte.dat geschrieben. Beides sind tabgetrennte ASCII-Dateien und somit mit
vielen Programmen weiter bearbeitbar. Verbraucher.dat enthält die Verbrauchswerte
aller Verbraucher zu jeder Stunde. Zeitschritte.dat enthält u. A. alle Kältemaschinen-
und Rückkühlleistungen. Mithilfe dieser Dateien und einem
Tabellenkalkulationsprogramm können z.B. sehr einfach mögliche Einnahmen bei
unterschiedlichen Tarifstrukturen aus dem Kälte- und evtl. Wärmeverkauf ermittelt
werden.
Alle Dateien werden in dem Ordner „DCDEsign“ angelegt, dieser befindet sich an der
Stelle, wo er unter Abschnitt 2 - 2. hin kopiert wurde. In diesem Ordner werden
weiterhin die Dateien „log.txt“ und „error.txt“ angelegt. Sie enthalten die Ausgaben
und Fehlermeldungen des Programms und werden bei jedem neuen Aufruf der
startDCDEsign.bat überschrieben.
9 Verweise
Diese Anleitung enthält Hintergründe zur Anwendung des Programms. Informationen
zum Ansatz der Implementierung finden sich in der Diplomarbeit[3]. Sie enthält ein
Anwendungsbeispiel und Hinweise zur Planung, sowie im Anhang Angaben zu
Möglichkeiten der Weiterentwicklung des Programms und die Dokumentation des
Quelltextes.
10 Kontakt
Elisabeth Eckstädt
Literaturverzeichnis
36
Literaturverzeichnis
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mittlere und extreme Witterungsverhältnisse TRY. Offenbach : Selbstverlag des DWD,
2004.
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Gebäuden - Berechnung des Nutz-, End- und Primärenergiebedarfs für Heizung,
Kühlung, Lüftung, Trinkwasser und Beleuchtung - Teil 7: Endenergiebedarf von
Raumlufttechnik- und Klimakältesystemen für den Nichtwohnungsbau. DIN V 18599-
7. [Norm]. Februar 2007.
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Fernkältesystemen. [Diplomarbeit]. Chemnitz : s.n., April 2009.
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Anlagen Grundlagen und Kostenberechnung. VDI 2067 Blatt 1. [Norm]. September
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Versorgungssystemen. Chemnitz : s.n., Januar 2006.
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Juni 2002.
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Handbuch DC Design 37
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