Bergsteiger Juni 06-2013

download Bergsteiger Juni 06-2013

If you can't read please download the document

Transcript of Bergsteiger Juni 06-2013

  • | Bergwandern | Klettersteige | Alpinismus

    Stubaier Alpen: Thronfolge am Hhenweg

    WILDER KAISERDreitage-Wanderung:Sonne sa! an Sdhngen

    SdtirolGipfelglck in derAlpenstadt Schenna

    DIE PATENBerhmte Bergsteiger und ihre Wege Allguer Alpen

    Dachstein

    Karwendel

    Wetterstein

    Berchtesgaden

    Erste HilfeTipps und Tricks zur Versorgung Verletzter

    SERVICE

    Erste LigaAdam Ondras Weg an die Weltspitze

    PORTRT

    Echter KultPilgerwanderung im Gran- Paradiso-Nationalpark

    REPORTAGE

    IM TEST

    Multifunktions-

    Schuhe fr Dam

    en

    & Herren

    Kletter-steige36

    Fr Einsteiger und ErfahreneTesten Sie Ihr Knnen!

    Plus

    50

    Tour

    entip

    ps +

    Tour

    enka

    rten

    : Stu

    baie

    r Al

    pen

    tz

    tale

    r Alp

    en

    Amm

    erga

    uer A

    lpen

    A 6.50 | CH 9.90 sFr | I 7.50 | LU 6.50 | F 6.50 D 5.90

    06 Ju

    ni 2

    013

    bs_2013_06_u1_u1.indd 1bs_2013_06_u1_u1.indd 1 24.04.13 09:5924.04.13 09:59

  • 2 Bergsteiger 0613

    bs_2013_06_U2_003.indd 2bs_2013_06_U2_003.indd 2 23.04.13 15:3823.04.13 15:38

  • Der groe Drehbuchautor und Regisseur Billy

    Wilder (Some like it hot mit Marilyn Mon-

    roe) hat im Laufe seines Schaffens mehr als

    100 Auszeichnungen erhalten, darunter

    sechs Oscars und 22 Oscar-Nominierungen.

    Wenn es um die Frage des Werts von Wrdi-

    gungen geht, wird heute noch ein Ausspruch von ihm gerne zitiert: Preise sind wie

    Hmorrhoiden. Irgendwann kriegt sie jeder Arsch. Es sei dahingestellt, ob Wilder

    Bescheidenheit zeigen oder Kritik am System ben wollte. Er fordert heraus.

    Der Oscar des Bergsports ist der Piolet dOr (Goldener Eispickel), der seit 1991 jedes

    Jahr vom franzsischen Montagne Magazine in Kooperation mit der Groupe de Haute

    Montagne vergeben wird. Steve House war einer der Preistrger (2005), Ueli Steck

    (2008), Denis Urubko (2009) und die Favresse-Brder (2010). Das sind zweifelsohne

    groe Alpinisten, und dennoch war schon vor Jahren zurecht eine Diskussion

    entfl ammt, welche Besteigung eigentlich warum preiswrdig ist. David Lama brach-

    te es nun erneut auf den Punkt: Wie, fragte er, will man Besteigungen einschtzen,

    bei denen man selbst nicht dabei war? Das Dilemma hat dazu gefhrt, dass die Jury

    gleich allen sechs Nominierten den Piolet dOr verlieh. Die Begrndung, man habe

    sich nicht zwischen solchen unglaublichen Leistungen entscheiden knnen (siehe

    S. 12), fhrt Wettbewerbe aber generell ad absurdum. Oder soll man knftig vier

    Fuballweltmeister kren, weil die alle im Halbfi nale so toll spielten?

    Der Oscar-Preistrger Marlon Brando schrieb 1971 an die Academy of Motion Picture Arts

    und Sciences, sie solle ihm die Trophe fr On the Waterfront (1954) ersetzen, weil sie

    ihm gestohlen worden sei. Angeblich hatte er die Statue als Trstopper benutzt. Sein

    Wunsch wurde ihm nicht erfllt, dafr bekam er 1973 erneut einen Oscar als bester

    Hauptdarsteller in Der Pate. Aus Protest verweigerte er die Annahme und prangerte

    den damals diskriminierenden Umgang der US-Filmindustrie mit den Indianern an.

    Francis Ford Coppolas Opus steht brigens auch Pate fr unsere Titelgeschichte ber

    Namensgeber von Wegen. Eigentlich gebhrt ihm dafr ein BERGSTEIGER-Preis.

    Viel Freude beim Lesen wnscht Ihnen

    EDITORIAL

    ber denSinn undUnsinn vonPreisen

    Wandern Trekking Bergtouren weltweit

    hauser-exkursionen.de

    The Great Himalaya Trail

    In 153 Tagen zu Fu durch Nepal

    Wir organisieren den gesamten Trek indivi-duell ab 2 Personen fr Sie in 153 Tagen. Sie starten im Kanchenjunga-Gebiet und

    beenden ihn im uersten Westen.

    Wenn Sie in der Gruppe gehen mchten, haben Sie die Mglichkeit, die Etappen auf-geteilt in 6 Reisen in kleinen Gruppen ber

    einen lngeren Zeitraum zu sammeln

    1 GHT Das Kanchenjunga Gebiet 34 Tage ab 4.990,

    2 GHT Everest Gebiet und Rolwaling 24 Tage ab 1.990,

    3 GHT Langtang mit Tilman Pass 21 Tage ab 2.690,

    4 GHT Manaslu und Annapurna 28 Tage ab 3.790,

    5 GHT Dolpo und Juphal 25 Tage ab 3.290,

    6 GHT Rara See bis Darchula 28 Tage ab 3.390,

    Details anfordern unter Telefon:089 / 23 50 06 - 0

    Michael Ruhland, Chefredakteur

    bs_2013_06_u2_003.indd 3bs_2013_06_u2_003.indd 3 24.04.13 13:0524.04.13 13:05

  • INHALT

    TITELTHEMA

    22 Vorwrts in die Vergangenheit In den Bergen treffen wir immer wieder auf Spuren frherer Zeiten. Zum Beispiel in Form von Wegenamen

    AKTUELL

    12 Neues aus der Welt der Berge12 EIN PREIS FR ALLE Erstmals haben alle sechs Nominierten den Piolet dOr erhalten.12 JUNGSPUND Alexander Megos (19) gelingt als erstem Kletterer eine 9a onsight.16 RCKZUG Gletscherbericht des Alpenver- eins verheit nichts Gutes fr die Eisriesen.17 BUS STATT AUTO Ring-Linie am Wendel- stein macht den eigenen Pkw berfl ssig.18 MEDIEN-TIPPS Aktuelle Bcher, Apps und

    Webpages zum Thema Berg

    AUF TOUR

    32 Klettersteig SpecialMachen Sie unseren kleinen Einstufungstest und erfahren Sie, welcher Klettersteigtyp Sie sind. Je nach Ergebnis liefern wir Ihnen gleich noch die passenden Tourentipps.

    22Die PatenWer war eigentlich dieser Hermann von Barth? Wir stellen zehn bekannte Persnlichkeiten und die nach ihnen benannten Pfade in den Alpen vor.

    32Klettersteig SpecialWelcher Kle! ersteigtyp sind Sie? Machen Sie unseren Test und sahnen Sie jede Menge Touren-tipps ab!

    bs_2013_06_004_005.indd 4bs_2013_06_004_005.indd 4 24.04.13 08:1924.04.13 08:19

  • 40 Alpines Mostviertel Frher gefrchtet und gemieden, ist

    die Gegend um den tscher im Mostviertel inzwischen ein beliebtes Wandergebiet.

    44 Der Publikumsliebling Tolle Wege, tolle Htten: Der Stubaier

    Hhenweg ist mit Recht einer der popu-lrsten Httentreks der Alpen.

    52 Alpenstadt Schenna Schenna hat alles im Programm: reichhaltige

    Historie, mediterranes Flair, alpine Gipfel und gemtliche Waalwanderungen

    74 Sonnenverwhnter Kaiser Die perfekte Tour, um Sonne satt zu tanken:

    drei Tage unterwegs am Wilder-Kaiser-Steig

    80 Trekking im Val di Fiemme Wer hier unterwegs ist, kann sich nur

    schwer den vielen Sagen entziehen: Report aus einer Mrchenwelt

    110 Duell im Pitztal Kaunergrat oder Geigenkamm? Das Pitztal

    wartet mit einem berangebot an Touren auf. Wir helfen Ihnen beim Entscheiden.

    0613 Bergsteiger 5

    86 Serie: Geotop | Hohe Bleick Die Turbidite am Hohen Trauchberg in

    den Ammergauer Alpen sind ein besonders ausdrucksvolles geologisches Lehrbeispiel.

    SERVICE

    90 Multifunktionsschuhe im TestZwlf Schuhmodelle, die eine Mischung aus luftigen Trailrunnern und robusten Wanderschuhen darstellen

    100 Service: Erste Hilfe am Berg Bei Unfllen im Gebirge ist man oft auf sich allein gestellt. Dann zahlt es sich aus, gut ausgerstet und vorbereitet zu sein.

    102 Serie: Stille Helfer Trotz aller Bemhungen ist das Klettersteig- Set nach wie vor kein Garant fr folgen- freie Strze.

    REPORTAGE

    68 Heiligenkult am Gran ParadisoHunderte pilgern Jahr fr Jahr zum Santuario San Besso. Der Kult hat die Zeiten berlebt und beschftigt nun die Wissenschaft.

    RUBRIKEN

    Editorial 3TV-Programm 20Bergpredigt 56Im Hrtetest 106Grassls Tipp 120Briefe/Impressum 120Bergwachteln 122Vorschau 122

    TOURENKARTEN ZUM MITNEHMEN

    12 Top-Touren fr den Juni Bergsee-Klettersteig . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 59 Hohe Bleick . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 59 Kreuzjoch Franz-Senn-Htte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 59 Fr.-Senn-Htte N. Regensburger Htte . . . . 61 N.Regensburger Htte Dresdner Htte . 61 Dresdner Htte Nrnberger Htte . . . . . . . . . . . . . . . 61 Dresdner Nrnberger Htte (m. Gipfel) 63 Nrnberber Htte Bremer Htte . . . . . . . . . . . . . . . . . 63 Bremer Htte Innsbrucker Htte . . . . . . . . . . . . . . . . 63 Habicht . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 65 Scheffauer . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 65 Verpeilspitze. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 65

    44Stubaier Thronfolge Acht H! en in Top-Aussichtslage bilden das Herz des Stubaier Hhenwegs.

    Cove

    r: B.

    Rits

    chel

    (Pr

    schl

    ing)

    ; Her

    bert

    Raffa

    lt, B

    ernd

    Rm

    mel

    t, M

    ark

    Zahe

    l, Or

    ler I

    mag

    es, B

    ernd

    Rits

    chel

    , Ann

    ika

    Ml

    ler

    110Gipfel-Duell Ein Kamm schner als der andere: Touren im Pitztal

    116 Im Portrt:Adam Ondra

    Er trgt den Spitznamen Zau-berlehrling, ist gerade mal zwanzig Jahre alt und hat das Sportklet-tern bereits in eine neue Dimension gefhrt: So tickt Adam Ondra.

    90Schuhe fr jeden ZweckMultifunktionsschuhe fr Damen und Herren im Test

    80Val di FiemmeTraumtouren mit Legendencharakter

    Fam

    ilien-TIPP

    auf

    NEU!

    bs_2013_06_004_005.indd 5bs_2013_06_004_005.indd 5 24.04.13 08:1924.04.13 08:19

  • Ein Impressionist wie Claude Monet h! e wohl sofort zum Pinsel gegriff en angesichts der Farbexplosion am Morgen-himmel im Karwendel. Fhnwolken sind mit die bizarrste Wolkenart, sie stehen o# stundenlang ber dem gleichen Berg und das bei hohen Windgeschwindigkeiten.

    Wolkenkunst

    Fhnwolken (Lenticularis) ber der Soierngruppe

    6 Bergsteiger 0613

    BERG-BILDER

    bs_2013_06_006_011.indd 6bs_2013_06_006_011.indd 6 24.04.13 08:2024.04.13 08:20

  • bs_2013_06_006_011.indd 7bs_2013_06_006_011.indd 7 24.04.13 08:2024.04.13 08:20

  • 8 Bergsteiger 0613

    berblickFr den Bergwanderer sind es die besonderen, im Wortsinne erhabenen Momente. Alles Darunterliegende, alles Schwere ist ausgeblendet. Bischof (2033 m), Estergebirge und Loisachtal

    bs_2013_06_006_011.indd 8bs_2013_06_006_011.indd 8 24.04.13 08:2024.04.13 08:20

  • FernblickDie Morgenstimmung ist in den Bergen nie gleich. Je nach Lu! -feuchtigkeit prsentiert sich die Silhoue" e der Bergke" en anders.Bayerische Voralpen

    AusblickDer Horizont als Bhne: Lang-sam wandert der Scha" en des eigenen Berges gen Horizont. Die Nacht ist nicht mehr weit.Scha! enkegel des Kro! enkopfs (2086 m)

    bs_2013_06_006_011.indd 9bs_2013_06_006_011.indd 9 24.04.13 08:2024.04.13 08:20

  • WolkenzauberO! sind es nur Augenblicke Nuancen im letzten Tageslicht , in denen gro-artige Stimmungen entstehen und Wolken zu Kunstwerken formen. Sie einzufangen, ist fotografi sche Passion.

    Ich bin nun seit 14 Jahren H! enwirt auf der Weil-heimer Htte und habe

    den ganzen Sommer die

    gleichen Berge im Sicht-

    feld. Es ist unglaublich,

    wie Wolken die immer

    gleiche Landschaft in ei-

    ne komplett andere Stim-

    mung versetzen knnen. Dabei bin ich im-

    mer auf der Lauer, diese einzigartigen und

    oft unwiederbringlichen Momente in Szene

    zu setzten. Christian Weiermann

    Mehr Bilder und Infos gibt es auf den Seiten

    www.weiermann-foto.de und www.kriner-weiermann.de

    bs_2013_06_006_011.indd 10bs_2013_06_006_011.indd 10 24.04.13 08:2024.04.13 08:20

  • Man kann das Gewicht der Ge-wi! erwolken frmlich spren und die Gefahr riechen. Das Jungrind bleibt indes unbeeindruckt.Estergebirge, Blitzeinschlag im Ammergebirge

    Lebenskunst

    0613 Bergsteiger 11

    Alle

    Fot

    os: C

    hris

    tian

    Wei

    erm

    ann

    bs_2013_06_006_011.indd 11bs_2013_06_006_011.indd 11 24.04.13 08:2024.04.13 08:20

  • 12 Bergsteiger 0613

    Bergsteiger

    06/13 AKTUELL

    Ein Preis fr allePIOLETS DOR ERSTMALS FR ALLE NOMINIERTEN

    Alle sechs Nominierten haben in diesem Jahr den Piolet dOr die wohl renommierteste Auszeichnung im Extrembergsteigen erhalten. Wir haben ein-

    stimmig beschlossen, dass man sich nicht zwischen solchen unglaublichen Leis-

    tungen entscheiden kann, gab Jury-Vorsitzender Stephen Venables als Grund an.

    In der Szene ist die Entscheidung auf Verwunderung gestoen. Was ist der

    Sinn einer Verleihung, wenn man im Alpinismus keine Vergleiche anstellen

    mchte? Und wie wurden dann berhaupt die sechs Nominierten unter den

    mehr als 80 ursprnglichen Kandidaten ermittelt?, fragt etwa Vinicio Stefanello,

    Redakteur bei www.planetmountain.com.

    David Lama, der zwar nicht zu den sechs Nominierten gehrte, dafr aber mit

    einer Special Mention fr die erste freie Begehung des Cerro Torre gewrdigt

    wurde, fi ndet die Entscheidung hingegen gut. Ich glaube, dass es unmglich

    ist, eine Besteigung einzuschtzen, bei der man nicht selbst dabei war. Gleich-

    zeitig ist er der Meinung, dass Alpinismus zu viel mit Kunst zu tun habe, um

    Leistungen direkt mit Preisen und Auszeichnungen kategorisieren zu knnen.

    Wie die Jury im kommenden Jahr verfahren wird, ist noch offen.

    Ein Piolet dOr immerhin ging unumstritten an nur einen Preistrger: Kurt

    Diemberger erhielt den Walter Bonatti Award fr sein Lebenswerk. bwDie Berge sind ein grandioses Kino, es gibt jeden Tag einen neuen Film, kein Bild ist wie das andere, und man selbst ist mittendrin in diesem Schau-spiel mit Haut und Haaren.Stephan Siegrist, Schweizer Extrembergsteiger

    Zitat des Monats

    9a onsight!ALEXANDER MEGOS KLETTERT ESTADO CRTICO

    Feuertaufe in Spanien: Im Mrz ist der Er-langer Alexander Megos fr zwei Wochen ins

    spanische Klettergebiet Siurana gereist und

    hat gleich am ersten Tag Klettergeschichte geschrieben. Mit dem Durchstieg von

    Estado Crtico im ersten Versuch ist es dem 19-Jhrigen als erstem Kletterer

    gelungen, eine Route im Schwierigkeitsgrad XI/9a onsight zu begehen. Und uner -

    mdlich ging es weiter: Megos wiederholte verschiedene Routen im Grad X+

    bis XI+ wie beispielweise den Klassiker La Rambla (XI+/9a+). Gutes Training zahlt

    sich aus und Zeit dafr hatte Alexander Megos. Nach dem Abitur 2012 reiste er

    zum Klettern nach Sdafrika, Kalymnos und schlielich in die USA. bd

    Geehrt fr die Besteigung des Kyashar (6770 m), Nepal: die drei Japaner

    Tatsuya Aoki, Yasuhiro Ha-natani, Hiroyoshi Manome

    Sbastien Bohin, Didier Jourdain, Sbastien Moa! i, Sbastien Ratel, geehrt fr die Bestei-gung des Kamet, Indien

    Die Russen Dmitry Golovchenko, Alexander Lange und Sergey Nilov bestiegen den Muztagh

    Tower in Pakistan.

    Kyle Dempster, Hayden Kennedy und Josh

    Wharton (kein Bild) er-ff neten eine neue Linie

    auf den Baintha Brakk.

    Nochmal Briten: Mick Fowler und Paul Ramsden,

    geehrt fr ihre Shiva-Besteigung (6142 m) ber

    den Nordostgrat

    Die Briten Sandy Allan und Rick Allen wurden geehrt fr die Bestei-gung des Nanga Parbat ber den Mazeno-Grat.

    Foto

    : Jul

    ian

    Sing

    erFo

    tos:

    ww

    w.pi

    olet

    sdor

    .com

    bs_2013_06_012_015.indd 12bs_2013_06_012_015.indd 12 24.04.13 08:2324.04.13 08:23

  • Gipfelstrmer.

    www.bruckmann.deoder gleich bestellen unter

    Tel. 0180-532 16 17 (0,14 /Min.)

    Die Welt neu entdecken

    NEU!

    berfllte Normalwege, Warteschlangen am Gipfel? Nicht auf dem Groteil dieser 3000er, die Alpenkenner Richard Goedeke in seinem Buch zusammengestellt hat. Fundiert und ausfhrlich beschreibt der Autor 98 Aufstiege und gibt zu weiteren 306 Gipfelndie wichtigsten Infos. Frisch verschneit bieten diese 3000er selbstin den weithin viel besuchten Alpenregionen hufig die Chance,sich dort oben wie der erste Mensch zu fuhlen!

    288 Seiten ca. 250 Abb. 16,5 x 23,5 cm [A] 34,00 sFr. 44,90ISBN 978-3-7654-6122-4 32,99

    144 Seiten ca. 120 Abb.16,5 x 23,5 cm [A] 20,60 sFr. 27,90ISBN 978-3-7654-6064-7

    19,99

    192 Seiten ca. 120 Abb.16,5 x 23,5 cm [A] 27,80 sFr. 36,90ISBN 978-3-7654-6089-0

    26,99

    Hubert Heinl (52), Revierleiter bei den bayerischen Staatsfors-ten in Sonthofen, der regelmig Freiwillige des Bergwaldprojekts betreut, die ihm eine Woche lang bei Waldar-beiten helfen.

    Fnf Fragen an

    ... den Bergwald-FrsterSie sind seit 1988 Frster im Revier zwischen Gunzesried und Oberstdorf. Wie steht es momentan um den Bergwald?An und fr sich nicht schlecht. Wir stehen vor der Herausforderung, den Bergwald fr den Klimawandel zu rsten. Zwar gibt es berall Wlder mit natrlicher Baumartenausstattung, sprich Mischwald aus Fichte, Tanne, Buche und Bergahorn, es gibt aber auch immer noch viele Flchen mit naturfernen Fichtenreinbestnden, die wir wieder in Mischwlder umwandeln mssen.

    Ist Waldsterben kein Thema mehr?Die Szenarien aus den 1980er-Jahren vom grofl chigen Waldsterben sind ja nicht eingetreten. Natrlich ist nach wie vor eine Belastung der Bume durch Luftschadstoffe, vor allem durch Ozon, vorhanden. Die Schwefeldioxid-Belastung hat bei uns aber zum Glck abgenom-men. Die Bume sind auch nach wie vor von Blatt- und Nadelvernde-rungen betroffen. Aber da knnen wir als Frster leider nichts machen.

    Mit dem Bergwaldprojekt kommen immer wieder Freiwillige zu Ihnen und wollen helfen. Was knnen sie tun?Sie helfen, Mischwald anzupfl anzen, Pfl anzungen zu pfl egen, Steige anzulegen. Sie arbeiten aber auch bei Moorrenaturierungen, Lebens- raumverbesserungen fr Auer- und Birkwild sowie Verbissschutz mit.

    Auf der einen Seite Hilfe, auf der anderen Seite Belastung durch Lu! verschmutzung und Klimawandel. Wie wird es weiter gehen? Ich sehe das positiv. Der Wald wird berleben. Unsere Herausfor-derung wird es sein, die Wlder fr den Klimawandel fi t zu machen. Der wird mehr Borkenkfer durch hhere Temperaturen mit sich bringen, weniger Schnee, mehr Regen und Unwetter. In den Alpen kommt noch erschwerend hinzu, dass sich der Klimawandel extremer auswirken wird als in anderen Regionen. Als Hauptproblem sehe ich momentan die berhhten Wildbestnde, die uns die kleinen Anpfl anzungen, vor allem die wichtige Weitanne, wegfressen.

    Wie wird man berhaupt Frster im Bergwald?Durch Zufall und Glck. Und wenn man bereit ist, sich sehr viel zu bewegen. Ich bin von Beruf zwar kein Bergsteiger, aber ich laufe trotzdem dauernd in den Bergen umher. Interview: H. Schmidt

    Foto

    : Jr

    g Fo

    kuhl

    bs_2013_06_012_015.indd 13bs_2013_06_012_015.indd 13 24.04.13 08:2324.04.13 08:23

  • 14 Bergsteiger 0613

    Bergsteiger

    12/11 AKTUELLBergsteiger

    06/13 AKTUELL

    Foto

    : Arc

    hivi

    o F.

    Ven

    tura

    Foto

    : Vis

    ual I

    mpa

    ct/R

    aine

    r Ede

    r

    Cooler SchussRAINER EDER GEWINNT INTER-NATIONALEN FOTOWETTBEWERB Beim spanischen Memorial-Maria-Luisa-Fotowettbewerb werden jhrlich die besten Natur- und Bergfotografen aus mehr als 73 Lndern ausgezeichnet. In der Kategorie Mountaineering ge-wann in diesem Jahr der sterreicher Rainer Eder. Der Outdoorfotograf selbst Klet te rer und Kenner der Szene hatte bereits die Elite der Eis- und Felskletterer wie David Lama, Cdric Lachat, Dani Arnold oder Chris Sharma vor der Linse. Das Siegerbild zeigt die viermalige Eiskletterweltmeisterin Ines Papert beim Klet-tern am Argentire-Gletscher in Chamonix. bd

    Reinhold Messner und Fabiano Ventura prsentieren ihre Gletscher-Ausstellung.

    Berg-Splitter

    Einen Tick zu sptChris Sharma hat die mit 9b+ bewertete Route La dura dura in Oliana, Spanien, wiederholt. Obwohl der 32-jhrige US-Amerikaner die Route selbst eingebohrt hatte, war die Erstbegehung bereits wenige Wochen zuvor dem tschechischen Ausnahmekletterer Adam Ondra geglckt (siehe Portrt S. 116119). dp

    SALEWA Klettersteigtage in Bad HindelangAm 8. und 9. Juni veranstaltet SALEWA ein Klettersteig-Event in Bad Hindelang im Allgu. Auf dem Programm stehen verschiedene Klettersteigtouren, Material-Check, Infos zur Unfallvermeidung und speziell zum Sichern von Kindern. Teilnehmer knnen die neuesten Klettersteig-Produkte testen. Alle Informationen unter www.salewa.de/klettersteigtage bd

    Oberstdorfer FotogipfelNatur, Leben und Brauchtum steht in abgelichteter Form im Mittelpunkt der Oberst -dorfer Fotoausstellung vom 19. bis 25. Mai. Gezeigt werden Ausstellungen renommierter Fotografen wie Tim Mantoani oder Walter Schels. Neben verschiedenen Fotografi e-Seminaren werden tglich von Heinz Zak gefhrte Foto-wanderungen angeboten. Weitere Informa-tionen zum Programm sind erhltlich unter www.fotogipfel-oberstdorf.de bd

    Hoch hinaus im Herz der SchweizEgal ob Anfnger oder Profi -Level, bei der zweiten Alpine Arcademy vom 14. bis 16. Juni in Chamonix hat Arcteryx fr jeden Leistungs-stand den passenden Workshop im Programm. Untersttzt werden die rtlichen Bergfhrer von Profi -Alpinisten wie Ines Papert oder Nina Caprez. Anmeldungen fr das Bergsteiger-wochenende sind online mglich unter www.alpinearcademy.com bd

    Foto

    : Sal

    ewa/

    Birg

    it G

    elde

    r

    Grau weicht grnGLEICHE PERSPEKTIVE, GLEICHE JAHRESZEIT: EINE AUSSTELLUNG VERGLEICHT GLETSCHER HEUTE UND VOR HUNDERT JAHREN

    Gletscherschwund schwarz auf wei: Noch bis 17. November ist im Messner Mountain Museum Firmian in Bozen eine Ausstellung mit Gletscheraufnahmen zu sehen. Das Besondere daran: Zu jedem gezeigten Gletscher existieren zwei Aufnahmen. Die einen stammen von Expeditionen zu Beginn des 20. Jahrhunderts, die zweiten sind exakte Nachstellungen aus der jngeren Vergangenheit, auf-genommen von Fabiano Ventura. Perspektive und Jahreszeit der Aufnahme sind die gleichen. Die Vernderung ist so auf einen Blick zu erkennen.Anhand der Bilder zieht ein wissenschaftlicher Beirat, der das Projekt begleitet, Rckschlsse auf den Gesundheitszustand der Gletscher.Die Aufnahmen, die in der Ausstellung zu sehen sind, stammen aus dem Kara-korum (2009) und dem Kaukasus (2011). Weitere Expeditionen sind geplant fr Alaska, die Anden, den Himalaya und die Alpen. bw

    Ins rechte Licht gercktIMS PHOTO CONTEST GEHT IN NEUE RUNDE

    Berge in Licht und Schatten: Wem zu diesem Motto bereits erste Motive in den Sinn kommen, sollte sich am IMS Photo Contest beteiligen. Bis 21. Juli haben Anwrter Zeit, ihre Aufnahmen einzureichen. Drei Finalisten werden zur Preisver-leihung beim IMS in Brixen am 19. Oktober eingeladen. Dort erfahren sie, wer den Hauptpreis im Wert von 3000 Euro gewinnt. Alle drei Gewinnerbilder werden in der Dezember-Ausgabe des BERGSTEIGER verffentlicht. Alle Infos: www.ims.bz bw

    bs_2013_06_012_015.indd 14bs_2013_06_012_015.indd 14 24.04.13 08:2324.04.13 08:23

  • Tragischer ErfolgBROAD PEAK: WINTER-BESTEIGUNG GEGLCKT

    Am 5. Mrz ist den Polen Maciej Berbeka, Adam Biel-ecki, Tomasz Kowalski und Artur Malek die erste Win-terbesteigung des Broad Peak (8047 m) in Pakistan gelungen. Doch nur zwei Teammitglieder kehrten ins Basislager zurck. Inzwischen geht Expeditions-leiter Krzysztof Wielicki vom Tod Maciej Berbekas und Tomasz Kowalskis aus. Das Team brach am Gipfeltag um 5:15 Uhr von Lager 4 auf 7400 Meter Hhe zum hchsten Punkt des Berges auf. Am Vorgipfel gab es laut dem Sprecher der Expedition technische Schwierigkeiten, wodurch Berbeka und Kowalski den Gipfel spter als ihre Kameraden erreichten. Dann verliert sich die Spur. Was genau in den letzten Stunden geschah, soll nun eine Kom-mission des polnischen Bergsteigerverbands analysieren. bd

    Wandern und laufenWANDERMARATHON HOHE TAUERN GEHT IN DIE ZWEITE RUNDE

    Am 25. August fi ndet der zweite Hohe Tauern Wandermara-thon in der Region Mittersill-Hollersbach-Stuhlfelden statt. Die Veranstalter erwarten 500 Teilnehmer. Diese knnen sich einzeln oder in der Staffel ber 25,6 Kilometer und 851 Hhen-meter aneinander messen. Fr Kinder (813 Jahre) werden die beiden Distanzen 7,4 und knapp drei Kilometer (47 Jahre) angeboten. Die lange Strecke fhrt vom Startpunkt (750 m) auf den ersten fnf Kilometern kontinuierlich bergauf bis auf etwa 1100 Meter, dann in hnlichem Geflle wieder bergab. Das Ziel befi ndet sich ebenfalls im Nationalparkzentrum. Die Anmeldung ist mglich unter www.wandermarathon.info sz

    Foto

    : Ral

    f Duj

    mov

    its

    Nur zwei der vier polnischen Bergsteiger berlebten die Expedition zum Broad Peak.

    200 Wanderer und Lufer wa-ren 2012 dabei, heuer erwarten die Veranstalter 500 Teilnehmer.

    Carbonstcke sind leichter, steifer und korrosionsbestndiger als herkmmlicheAluminiumstcke. Deshalb sind heute bereits mehr als die Hlfte unserer Stckeaus Carbon. Finden Sie das fr Sie optimale Modell auf www.komperdell.com

    Berg-Fundstck

    VON WEGEN FLASCHEFaltbar, wiederverwendbar, gefrierbar, au! ngbar, splbar in der Maschi-ne, und dann auch noch BPA-frei: Warum gibt es so was eigentlich erst jetzt?

    Vapur Anti-Flasche, erhltlich mit 0,7 oder 1 Literwww.trinkfl aschen24.net, 15,95

    Foto

    : Ger

    ald

    Lobe

    nwei

    n

    bs_2013_06_012_015.indd 15bs_2013_06_012_015.indd 15 24.04.13 08:2324.04.13 08:23

  • 16 Bergsteiger 0613

    Bergsteiger

    12/11 AKTUELLBergsteiger

    06/13 AKTUELL

    GASTBeitrag

    Ein Jahr, minus 97,3 Meter OEAV STELLT ERNEUT STARKEN RCKGANG DER GLETSCHER FEST

    2012 war kein gutes Jahr fr die Eisriesen. Der aktuelle Bericht des sterreichi-schen Alpenvereins (OeAV) besagt, dass 98 Prozent der Gletscher abgeschmolzen sind, im Schnitt 17,4 Meter. Den Minusrekord fhrt die Pasterze am Groglockner an, die seit der letzten Messung vor einem Jahr um 97,3 Meter zurckwich. LautAndrea Fischer, Leiterin des OeAV-Gletschermessdienstes, ist diese Zahl nicht nur durch das Klima bedingt. Unterdurchschnittliche Winterniederschlge und eine lange Schmelzsaison htten dazu gefhrt, dass der Eisnachschub zur Zunge fehlte. Im Vergleich dazu sei der Teil der Zunge, der von Schutt bedeckt ist, kaum zurck-gewichen. Auch Oskar Wrz, Vizeprsident des OeAV, versucht trotz alarmierender Zahlen eine positive Entwicklung hervorzuheben. Der Schutt sorgt dafr, dass sich ein ge wisses Gleichgewicht einstellt, sagt Wrz. Das sieht nicht mehr so schn aus, aber das Eis ist noch da. Die Messungen der vergangenen Jahrzehnte zeigen seiner Meinung nach auch, dass wir nicht nur einseitig von einer Katastrophe sprechen knnen. Tatsache bleibt, dass viele Touren in den Alpen bereits heute nicht mehr so mglich sind, wie noch vor ein paar Jahren und dass die Alpen-vereine bereits Geld in Sicherung und Neubau von Htten und We-gen stecken, die durch das Auftauen des Permafrostes gefhrdet oderbereits abgerutscht sind. sz

    Laura Linke aus Burgberg ist Mitglied der Pressegruppe des YPAC und hat die Tagung in Sonthofen mitorganisiert.

    Foto

    : priv

    at

    Wir wollen mitreden

    Uns ist es wichtig mitzureden und nicht rumzureden! Um die Fragen zu diskutieren, wie die Alpenstadt der Zukunft aussehen und gestaltet werden soll, haben wir uns vom 11. bis zum 15. Mrz in Sonthofen im Allgu getroffen. Mit uns meine ich die 80 Schlerinnen und Schler des Jugendparla-ments zur Alpenkonvention (YPAC), das 2006 an einem Innsbrucker Gymnasium ins Leben gerufen wurde und seither jedes Jahr in einem anderen Alpenland tagt. Aus unseren Ideen fr nachhaltige und umweltfreundliche Stdtepolitik im Alpenraum haben wir im Vorfeld einen Forderungskatalog zusammengestellt, der dann in Sonthofen der ffentlichkeit und zahlreichen Vertretern aus der Politik vorgestellt wurde. Aus den Ideen, die im Allgu besonders gut ankamen, wurden schlielich zehn Resolutionen beschlossen: beispielweise ein Bonus system fr die Nutzung umweltfreundlicher Verkehrs-mittel zum Arbeitsplatz, ein Mobility-Package mit Ermigungen fr Familien und junge Reisende in der Alpenregion oder die Grndung einer sogenannte Eco-University, die sich speziell mit kologischen Themen befasst und ein Austauschprogramm zwischen den Alpen lndern ermglicht. Dass unsere Vor -schlge von den Politikern vor Ort so positiv aufgenommen wurden, hat uns bestrkt, unsere Ideen auch noch an hhere Stelle zu tragen. Dazu haben wir eigens die Plattform Future gegrndet, deren Aufgabe es ist, das YPAC gegenber den Politikern zu repr -sentieren. Erste Erfolge haben wir bereits erzielt: Bundesumweltminister Peter Altmaier hat Vertreter des YPAC eingeladen, ihm die diesjhrigen Resolutionen vorzustellen.

    Foto

    : Alp

    enve

    rein

    /B. S

    eise

    rFo

    to: D

    AV/S

    teffe

    n Re

    ich

    Skigebiete adDER DAV FORDERT NEUE KONZEPTE

    Es sieht dster aus fr Bayerns Skigebie-te: In den nchsten 20 Jahren schmilzt ihnen der Schnee so schnell weg, dass sich ein Betrieb nur noch fr etwa 50 Prozent der Gebiete rechnet. Das ist das Ergebnis einer Studie, die der DAV in Auftrag gege-ben hat. Die Wissenschaftler der Uni Inns-

    bruck bezogen die technische Beschneiung erstmals in ihre Berechnungen mit ein. Ergebnis: Auch bei maximaler Aufrstung seien mittelfristig nur Fell- und Ne-belhorn sowie Zugspitze schneesicher. Der DAV fordert ein Umdenken und stellt sich gegen weitere Beschneiungsprojekte. Die Kommunen mssen jetzt alternati-ve, nachhaltige Tourismuskonzepte vorantreiben, bekrftigt Hanspeter Mair vom DAV. Als Vorbild sieht er das Projekt der sterreichischen Bergsteigerdrfer. mr

    Ging um 37 Meter zurck: das Obersulzbachkees in der Venedigergruppe

    Umwelt und Nachhaltigkeit

    Auch Kunstschnee ist keine Re! ung.

    Die fnf strksten Rckgnge 1. Pasterze (Glocknergruppe) -97,3 m2. Gepatschferner (tztaler Alpen) -72,7 m3. Waxeggkees (Zillertaler Alpen) -52,0 m4. Viltragenkees (Venedigergruppe) -46,5 m5. Vernagtferner (tztaler Alpen) -46,2 m

    bs_2013_06_016_017.indd 16bs_2013_06_016_017.indd 16 24.04.13 08:2424.04.13 08:24

  • KATEGORIE TREK LIGHT | BANKS GTXLeichte und sehr komfortable Wander schuhe mit einer ! exiblen Sohlenkonstruktion fr lange Wanderungen mit Tagesgepck, aus gedehnte Spaziergnge oder den tg lichen Einsatz.

    DIE BERGE BRAUCHENMICH NICHT, ABERICH BRAUCHE SIE.

    NACH BER 40 JAHREN HABE ICH MICH DAMIT ABGEFUNDEN!

    HANWAG ProTeam: Peter VoglerBergfhrer seit 1972

    Like us on Facebook

    vimeo.com/hanwagwww.hanwag.de

    Foto

    : Dai

    mle

    r AG

    /Pet

    er Z

    ange

    rl

    Foto

    : Mou

    ntai

    n W

    ilder

    ness

    Frisch saniert: der Weg ber die Brunnenauscharte

    Frisch saniert: der Weg ber die Brunnenauscharte

    Gut fr die CO2-BilanzMIT DEM BUS IN DIE BERGE

    Zur Anreise fr Bergtouren gibt es durch-aus Alternativen zum Auto, was besonders dann interessant ist, wenn Ausgangs- und End-punkt nicht identisch sind. Die Wendelstein-Bus-Ringlinie zum Beispiel startete am 27. Ap-ril in die Saison. Sie verbindet tglich mit zwei Bussen smtliche Talorte rund um den Wen-delstein sowie das Sudelfeldgebiet; die An-schlsse zur Bayerischen Oberlandbahn (BOB) und zur DB Regio sowie die Fahrzeiten der Wendelstein-Seilbahn und -Zahnradbahn wer-den dabei bercksichtigt. Den Fahrplan sowie Tipps gibt es unter www.wendelstein-ringlinie de. Vom 15. Juni bis 13. Oktober fhrt der Eng-Bus wieder die Strecke Bad Tlz Leng-gries Vor-derri Hin-terri Eng. Infos stehen unter www.rvo-bus.de bereit. pgk

    Demo auf 4200 MeternALPENSCHUTZORGANISATION MOUNTAIN WILDERNESS FORDERT AUS FR TOURISTISCHE FLGE AUF DEN MONTE ROSA

    Mountain Wilderness hat sich mit einer Demo auf 4200 Metern gegen den Gebirgslandeplatz am Monte Rosa stark gemacht. Die Bergschutzorga-nisation wollte nach eigenen Angaben mit der Aktion ihrer Forderung Nach-druck verleihen, Landepltze in Schutzgebieten zu touristischen Zwecken wie etwa fr Heli-Skiing zu verbieten. Mit dieser Forderung steht Mountain Wilderness nicht alleine da. Ein im Mrz erschienenes Gutachten, das das Schweizer Umweltministerium in Auftrag gegeben hatte, weist darauf hin, dass der Landeplatz in einem Schutzgebiet liegt und seine Nutzung dieses schwerwiegend beeintrchtige. Laut Schweizer Tagesanzeiger fordern die Ersteller des Gutachtens, die Eidgenssische Natur- und Heimatschutzkommission, dazu auf, die Ruhe und die Stille in der Hoch-gebirgslandschaft zu erhalten. Ausnahmen seien nur zulssig, wenn fr Flge ein Interesse von nationaler Bedeutung vorliege. Dies treffe jedoch nur auf Flge zu Ausbildungszwecken zu, nicht aber auf touristische Flge. bw

    Um zeitgleich mit den Heli-Skifahrern am

    Gipfel zu sein, biwakier-ten die Demonstranten.

    bs_2013_06_016_017.indd 17bs_2013_06_016_017.indd 17 24.04.13 08:2424.04.13 08:24

  • 18 Bergsteiger 06!13

    Bergsteiger

    12/11 AKTUELLBergsteiger

    06/13 AKTUELL Medien

    Jochen HemmlebAUSTRIA 8000. STERREICHI-SCHE ALPINISTEN AUF DEN HCHSTEN GIPFELN DER ERDE416 Seiten; 22,5 x 15,0 cm, Hardcover, Tyrolia-Verlag, Innsbruck-Wien 2013, 19,99

    Heldensagen berlsst

    Jochen Hemmleb anderen.

    Er nhert sich den 14 Achttau-

    sendern wie gewohnt aus der

    Perpektive des akribisch re-

    cherchierenden Beobachters,

    was dem Leser etwas Durch-

    haltevermgen abverlangt.

    Dass er sich dabei bewusst nur

    auf sterreichische Alpinisten

    konzentriert und nicht in

    unzhligen Details verliert, ist

    eindeutig eine Strke. dp

    MNNERTOUREN. 30 WANDER-TOUREN FR ECHTE KERLE IN DEN BAYERISCHEN HAUSBERGEN144 Seiten, Format 16,5 x 23,5 cm, Softcover, J. Berg Verlag, Mnchen 2013, 17,99

    Wenn Mnner in die Berge

    gehen, gelten andere Gesetze

    als beim Familienausfl ug. Es ist

    fast schon ein kleines Wunder,

    dass es bislang noch kein Buch

    gab, das Touren nach Kriterien

    wie Heute geben wirs uns

    richtig, Das Weibier auf der

    Htte ist wichtiger als der Gip-

    fel oder Da mssen wir unbe-

    dingt wieder rauf klassifi ziert.

    Jetzt liegt es vor und macht

    verdammt Lust auf die nchste

    kernige Mnnertour. mr

    BergBcher

    PEAKDas Paradies krnkelt: Die Alpen sind

    zu einem bizarren Hybriden aus Tech-

    nik und Natur geworden. Fr Peak,

    2011 mit dem Dokumentarfi lmpreis

    des Goethe-Instituts ausgezeichnet, hat

    Regisseur Hannes Lang mehr als ein Jahr

    lang die Bau- und Produktionsprozesse

    rund um den Ski-Tourismus beobachtet.

    Er offenbart, was sonst unter der Kunst-

    schneedecke verborgen bleibt. sz

    Von: Hannes Lang; vereinzelt noch im Kino zu sehen; ab September auf DVD erhltlichAus: Deutschland/Italien

    BergApp BergFilm BergWeb

    WER FINDETS SCHNSTE BLMELI?

    Wofr? Bestimmung der Alpenblumen MitteleuropasWie? Gefi ltert werden kann nach Bltenfarbe, Bltenart, Blattform und Bltezeit. Jede Blumenart mit Bild und botanischen Informationen verfgbar Wieviel? Alpenblumen Finder kostet 5,49 Warum? Weil sich kanpp 150 Alpenblumen kaum einer auswendig merken kann.

    www.tourentipp.deAn dieser Stelle sei einmal vllig neidlos

    und uneigenntzig angemerkt, dass auch

    andere Medien in Sachen Tourentipps

    wirklich spitze sind. Das professionelle

    Routenportal www. tourentipps.de besteht

    zwar schon seit dem Jahr 2000, ist jedoch

    derart empfehlenswert, dass zum Auftakt

    jeder Wander- und Bergsaison darauf ver-

    wiesen werden darf, nein, muss. dp

    www.roterhahn.itAb nach Sdtirol, aber wo bernachten?

    Auf dieser Homepage fi nden sich 1600

    Bauernhfe fr jeden Geschmack. dp

    Foto

    : una

    fi lm

    Martin ScharfeBILDER AUS DEN ALPEN216 Seiten mit durchwegs farbigen Abb., Format 16 x 24 cm, gebunden, Bhlau Verlag, Wien 2013, 22,90

    Das Alpenvereinsmuseum

    Innsbruck (des OeAV) und das Al-

    pine Museum Mnchen (des DAV)

    haben jeweils eine umfangreiche

    Sammlung an Gemlden, die An-

    sichten eines Berges, eines Gletschers, eines Tales oder einer Htte

    darstellen sowie Portrts bekannter Bergsteiger und Alpenpfl an-

    zenbilder. Das Interesse des Volkskundlers, Kunsthistorikers und

    Soziologen Martin Scharfe richtet sich aber eher auf die Geschich-

    ten, die in oder hinter einem Bild stecken, sozusagen auf die Poin-

    te des Dargestellten. So interpretiert er erfrischend subjektiv 66

    Gemlde, indem er das Vordergrndige mehr oder weniger ber-

    geht und dafr Details herausstellt und zum Teil deren Geschichte

    fortfhrt. Entstanden ist ein auch optisch (Satz und Layout) bemer-

    kenswertes und empfehlenswertes Lesebuch. pgk

    bs_2013_06_018_019.indd 18bs_2013_06_018_019.indd 18 24.04.13 08:3724.04.13 08:37

  • Weitere Prmien zur Auswahl unter www.bergsteiger.de/abo!

    Gut ausgerstet ...mit 12 Ausgaben BERGSTEIGER + Wanderschirm Swing FlashliteEntscheiden Sie sich jetzt fr ein Jahresabo von BERGSTEIGER und sichern Sie sich ein ganzes Paket an Vorteilen:

    BERGSTEIGER kommt jeden Monat pnktlich zu Ihnen nach Hause, sogar 2 Tage, bevor er am Kiosk liegt.

    Sie sparen 10 % gegenber dem Einzelheft-Preis.

    2013 in jeder Ausgabe nur fr Abonnenten: eine Postkarte der BERGSTEIGER-Fotoedition

    Sie erhalten als Begrungsgeschenk den hochwertigen Wanderschirm Swing Flashlite in rot.

    Foto

    : An

    drea

    s St

    rau

    Upps, Karte schon weg? Dann bestellen Sie unter www.bergsteiger.de/abo!

    Gratis fr Sie!

    bs_2013_06_018_019.indd 19bs_2013_06_018_019.indd 19 24.04.13 08:3724.04.13 08:37

  • 20 Bergsteiger 06!13

    Das tagesaktuelleTV-Programm fi nden Sieauf bergsteiger.de

    14.5. | 18.15 | SWRWandern mit allen Sinnenber Stock und Stein am Donnersberg, PfalzDauer: 30 Min.

    14.5. | 18.25 | Servus TVAuf EntdeckungsreiseEine Reise durch Pan-AmerikaDauer: 50 Min.

    J15.5. | 12.25 | 3satDer DachsteinDauer: 35 Min.

    15.5. | 18.25 | Servus TVAuf Entdeckungsreise99 Tage im EisDauer: 50 Min.

    16.5. | 19.15 | Servus TVAuf Entdeckungsreise durch Europa KretaDauer: 55 Min.

    18.5. | 15.00 | N 3Die schnsten Natur-paradiese des NordensDauer: 45 Min.

    18.5. | 15.45 | SWRMoselwandern .... per pedes und per Bre$ Dauer: 30 Min.

    19.5. | 9.15 | HRDas Kinzigtal im SchwarzwaldDauer: 45 Min.

    19.5. | 13.55 | 3sat AHLa Haute Route Von Chamonix bis Zerma$ Dauer: 30 Min.

    19.5. | 18.00 | Servus TVRetroalpin Die Berge, Die Menschen, Der WahnDauer: 60 Min.

    19.5. | 21.15 | BRBergauf-BergabKurz & Knapp Zinalrothorn Traumberg vis-a-vis vom Ma" erhornDauer: 30 Min.

    20.5. | 10.30 | SWRDer schnste Weg ber die Alpen Vom Berner Oberland ins AostatalDauer: 45 Min.

    20.5. | 11.15 | SWRAlpenlust auf SchwbischDie Stu" garter H" e in VorarlbergDauer: 30 Min.

    20.5. | 11.45 | SWRWandern auf dem Schwarzwlder WestwegDauer: 30 Min.

    20.5. | 12.15 | SWRAuf dem Westerwaldsteig von Herborn bis Bad Marienberg zum RheinDauer: 60 Min.

    J 20.5. | 13.45 | SWRWanderlust Der EifelsteigDauer: 45 Min.

    AH

    20.5. | 15.15 | SWRHochsaison in den Allguer AlpenDauer: 30 Min.

    20.5. | 16.30 | SWRTraumpfade zu Fu ber die AlpenDauer: 90 Min.

    20.5. | 17.45 | S: Disc. ChannelEverest: Spiel mit dem TodGipfeltrumeDauer: 48 Min.

    20.5. | 19.25 | S: Disc. ChannelEverest: Spiel mit dem TodAu# ruch zum GipfelDauer: 48 Min.

    21.5. | 18.50 | HRservice: reisen ZillertalDauer: 25 Min.

    23.5. | 21.15 | Servus TVBergweltenMythos EverestDauer: 60 Min.

    24.5. | 19.15 | Servus TVAus dem LebenFaszination FelsDauer: 30 Min.

    26.5. | 11.35 | HRVon Berggeistern, Bauern und BrgerkriegDie Pyrenen KataloniensDauer: 45 Min.

    26.5. | 17.15 | ZDF InfoTibet Reise durch ein verbotenes LandDas Geheimnis des heiligen BergesDauer: 45 Min.

    26.5. | 21.15 | BRBergauf-BergabDauer: 30 Min.

    27.5. | 18.25 | Servus TVAuf EntdeckungsreiseMarokko: Im Land der BerberDauer: 50 Min.

    28.5. | 18.25 | Servus TVAuf EntdeckungsreiseDurch die SaharaDauer: 50 Min.

    J28.5. | 20.15 | ZDFMythos EverestDauer: 45 Min.

    AH

    29.5. | 19.30 | ZDF InfoMythos Everest Der SchicksalsbergDauer: 45 Min.

    30.5. | 16.00 | PhoenixAuf der Datumsgrenze durch die SdseeVom Maori-Berg nach PukapukaDauer: 45 Min.

    30.5. | 18.00 | PhoenixAbenteuer YukonDauer: 30 Min.

    31.5. | 20.15 | Servus TVBergweltenNepal Auf dem Weg zum KristallbergDauer: 60 Min.

    1.6. | 12.15 | N 3WeltreisenQuer durch Kuba Unter-wegs in Castros Karibik-InselDauer: 30 Min.

    1.6. | 16.45 | alphaFernwehReisereportage: AmazonienDokumentationDauer: 30 Min.

    2.6. | 16.05 | MDRHeute auf TourAm Gardasee Wandern und Kle" ernDauer: 25 Min.

    J2.6. | 16.15 | BRFernweh SpitzbergenReisereportageDauer: 30 Min.

    2.6. | 21.15 | BRfreizeitSchmidt Max bernachtet in der SteilwandDauer: 30 Min.

    4.6. | 20.15 | alphaIm Herzen der BretagneEine Reise entlang des Nantes-Brest-KanalsDauer: 45 Min.

    5.6. | 14.15 | N 3Bilderbuch DeutschlandDer nrdliche Schwarzwald Weinberge, Sternekche, heilende Wasser...Dauer: 45 Min.

    12.6. | 15.45 | ArteReise durch AmerikaHawaii Vulkane als LebensquelleDauer: 25 Min.

    13.6. | 23.15 | ArteOperation EisbergGeburt eines GigantenDauer: 50 Min.

    TV-Programm Mai/ Juni 2013

    bs_2013_06_020_021.indd 20bs_2013_06_020_021.indd 20 23.04.13 16:1823.04.13 16:18

  • Trume leben.

    Spannende Ausrstungs- und Reisetipps vonGlobetrotter Experten zum Thema Sportkletternunter www.4-Seasons.TV/sportklettern

    Bren

    ta D

    olom

    iten

    Italie

    n.

    bs_2013_06_020_021.indd 21bs_2013_06_020_021.indd 21 23.04.13 16:1823.04.13 16:18

  • TITELTHEMA

    Vorwrts in die Vergangenheit

    Auf den Spuren von Ludwig Ganghofer, Toni Gaugg und anderen engagierten Menschen, die einen Teil ihres Lebens den Bergen widmeten

    Serie: Die Paten

    22 Bergsteiger 0613

    Teil 1:

    bs_2013_06_022_031.indd 22bs_2013_06_022_031.indd 22 24.04.13 15:4424.04.13 15:44

  • 0613 Bergsteiger 23

    Es kommt auch in den Bergen immer wieder vor, dass einem Menschen aus der Vergangenheit begegnen. Sie tun das natrlich nicht leibhaftig, was wohl auch ziemlich merkwrdig wre, wenn pltzlich der junge Paul Preu neben Walter Bonatti angeklettert kme. Nein, man trifft die Per-sonen in Form von Namen.Da geht es beispielsweise ber den Her-mann-von-Barth-Weg ins Wetterstein, man steigt im Wallis auf den Gipfel der Dufour-spitze, wandert gemtlich zum Purtschel-lerhaus oder knpft beim Abseilen den Pru-sikknoten. Meistens macht man sich nicht allzu viele Gedanken bei diesen Begriffen. Aber wer versteckt sich eigentlich hinter Hermann von Barth, hinter Dufour, Purt-scheller und diesem Prusik?

    Die Gemeinsamkeit? Bergleidenschaft!Wir wollen in der BERGSTEIGER-Serie Die Paten in den kommenden Monaten an die Namensgeber in den Bergen erinnern und ihr Erbe am Leben halten. Der erste Teil in dieser Ausgabe widmet sich einigen ausgesuchten Wegen und Steigen in den Nordalpen. Teil zwei wird von den hohen Gipfeln in den Westalpen handeln und Teil drei einige namhafte bernachtungsmg-lichkeiten sdlich des Alpenhauptkamms vorstellen. Eine Sonderrolle kommt dem vierten und abschlieenden Teil der Serie zu, weil darin die Urheber fr bestimmte Techniken aus der Welt des Alpinismus vorgestellt werden von der Abalakov-Eissanduhr bis zum Dlfer-Sitz. Interessant ist dabei, dass die Namensgeber der Berge, Wege und Htten hufi g aus den verschiedensten Lebensbereichen stam-men: Es sind Kletterer und Brgermeister, Dichter und Industrielle, Geografen und verdiente DAV-Mitglieder. Manche der vorgestellten Personen werden Ihnen als Leser mglicherweise bereits bekannt vor-kommen, andere haben schon zu Lebzeiten ein eher unaufflliges Leben gefhrt. Eines verbindet sie jedoch alle: die Liebe zu den Bergen. dp

    Der zweite Teil ber die Gipfelpaten der Westalpen

    erscheint in der August-Ausgabe.Foto

    : Ber

    nd R

    mm

    elt

    Wer am Ganghoferweg unter-wegs ist, blickt immer wieder auf die Gehrenspitze (re.).

    bs_2013_06_022_031.indd 23bs_2013_06_022_031.indd 23 24.04.13 15:4424.04.13 15:44

  • 24 Bergsteiger 0613

    [ Nr. 1 Maximiliansweg ]

    Die Namensgeber

    Josef EnzenspergerEnzenspergerweg

    Knig Maximilian II.Maximiliansweg

    1

    2

    Der Watzmann-Blick ist Lohn fr alle, die den Weg bis zum Ende gehen.

    Foto

    s: B

    ernd

    Rm

    mel

    t, Eu

    gen

    E. H

    sle

    r

    bs_2013_06_022_031.indd 24bs_2013_06_022_031.indd 24 24.04.13 15:4424.04.13 15:44

  • 0613 Bergsteiger 25

    Es regnete und regnete in diesem Sommer 1858. Doch die Reise war lngst gebucht, und so gings am 24. Juni in Lindau los, zu Fu und hoch zu Ross, ein ganzer Tross. Das Volk

    lie seinen Knig unterwegs hochleben,

    und am Ende der fnfwchigen Unterneh-

    mung meinte Maximilian II. beim ab-

    schlieenden Diner in Berchtesgaden: Es

    gereicht mir zur groen Freude, dass auch

    Sie sich alle so gut amsiert haben.

    Friedrich von Bodenstedt, der Chronist

    dieser Reise, erwiderte darauf: Der Unter-

    schied besteht nur darin, dass Eure Majestt

    auf dieser Reise sich menschlich amsiert

    haben und wir uns kniglich.

    Maximilian II. bestieg den bayerischen

    Thron im Jahr 1848; er gilt als Brgerk-

    nig, dem Prunk und Pomp zuwider waren.

    Als groer Frderer von Wissenschaft und

    Kunst hatte er die Vision, das Bauernland

    Bayern zu einem europischen Zentrum

    der Moderne zu machen. Dafr holte er

    zahlreiche namhafte Wissenschaftler an

    die Isar, vor allem aus dem protestanti-

    schen (und liberalen) Norden, was bei der

    katholischen Bevlkerung wie beim Klerus

    auf wenig Verstndnis stie. Maximilian II.

    war allerdings auch Traditionalist; Dirndl,

    Janker und Lederhose erlebten unter ihm

    eine echte Renaissance. Er war es, der die

    Tracht hoffhig machte.

    Hermann von BarthHermann-von-Barth-Steig

    Heinrich NoHeinrich-No-Steig

    Dr. Julius MayrDr.-Julius-Mayr-Weg

    Irg SteinerIrg-Kle! ersteig

    Hermann Uhde-BernaysUhde-Bernays-Weg

    Ludwig GanghoferGanghoferweg

    Anton GauggToni-Gaugg-Weg

    Johann GrillKederbacher-Weg

    3 5 7

    4 6 8 10

    9

    Der Knig sagt, wos langgeht

    Verlauf: 22 Etappen. Lindau Wolfurt Lingenau Staufner Haus (1614 m) Gunzes-ried Rehbach Fssen Tegelberghaus (1707 m) Linderhof Hndlhtte (1390 m) Eschenlohe Herzogstandhaus (1573 m) Tutzinger Htte (1325 m) Lenggries Bad Wiessee Fischbachau Wendelstein (1838 m) Mitteralm (1198 m) Hochrieshaus (1568 m) Kampenwand

    (1663 m) Hochgernhaus (1461 m) Ruhpolding Reichenhaller Haus (1750 m) Berchtesgaden Gehzeit: Pro Etappe zwischen 4 und 7 Std., gesamt 132 Std.Streckenlnge: Pro Etappe zwischen 10 und 24 km, gesamt 366 kmbernachtung: In Berghtten, Gasthfen und Hotels. Stets am Vortag reservieren! Einige Unterknfte zeichnen

    sich durch eine besonders schne Lage aus, etwa das Staufner Haus, das Tegelberg-haus, das Prschlinghaus, das Herzogstandhaus, das Hochgernhaus und das Reichenhaller Haus. Bei der Brunnenkopfhtte handelt es sich um die ehemalige Jagdhtte von Maximilian II. (die er auf seiner Reise auch besuchte).Literatur: Bruckmann Wander-fhrer Maximiliansweg

    Maximilian II., ein Knig zwischen Moder-

    ne und Tradition. Dass seine Reiseroute

    heute auch seinen Namen trgt, wrde ihm

    bestimmt gefallen.

    Erffnet wurde der Maximiliansweg 1991,

    und im Vorwort zu einem Buch ber die

    Knigsroute wnschte Fritz Mrz, damals

    Erster Vorsitzender des DAV, dem Weg alles

    Gute. Dabei ging allerdings vergessen, dass

    Neues in unserer Zeit grundstzlich bewor-

    ben werden muss, und beim Maximili-

    answeg reichte es bis heute nicht einmal

    zu einer einheitlichen Markierung (eine

    Knigskrone?) von Lindau bis nach Berch-

    tesgaden. Schade, aber das knnte man ja

    noch ndern Eugen Hsler

    Die einzelnen Etappen sind im Allgemeinen gut ausgeschildert.

    Foto

    s: S

    tadt

    mus

    eum

    Kau

    fbeu

    ren,

    DAV

    -Sek

    tion

    Han

    au, N

    atio

    nalp

    ark

    Berc

    htes

    gade

    n, M

    useu

    m G

    eorg

    Sch

    fer

    Sch

    wei

    nfur

    t,

    bs_2013_06_022_031.indd 25bs_2013_06_022_031.indd 25 24.04.13 15:4424.04.13 15:44

  • 26 Bergsteiger 0613

    Durch die Hornbachkette

    Der Enzenspergerweg durchquert die Hornbachkette in den sdlichen Allguer Alpen (Lechtal). Im engeren Sinn handelt es sich um den ber-gang zwischen Kaufbeurer Haus und Hermann-von-Barth-Htte. Darauf be-ziehen sich auch hiesige Angaben. Mit-unter wird der Weiterweg zur Kemptner Htte als Westteil einbezogen.

    mittel 5 Std. 900 Hm +14 J.

    Charakter: Eher wenig frequentierter bergang durch stille Kare ber dem

    Lechtal. Teils Matten, teils Schrofen bzw. Gerll, stellenweise Trittsicherheit erforderlichAusgangspunkt: Hinterhornbach (1101 m), in einem Seitental des LechtalsEndpunkt: Elbigenalp (1039 m) im LechtalRoute: Hinterhornbach Kaufbeurer Haus (Selbstversorger) NO-Grat der Bretterspitze (Gipfelabstecher emp-fehlenswert) Gliegerkar Luxnacher Sattel Noppenkar Balschtesattel Balschtekar Hermann-von-Barth-Htte Elbigenalp

    Josef Enzensperger, 1873 in Rosen-heim geboren, zhlte um die Jahrhun-dertwende zu den besten deutschen Bergsteigern. Nachdem er 14-jhrig mit seiner Familie nach Sonthofen ber-

    siedelte, erkundete er vor allem die Allgu-

    er Alpen und machte diese spter durch

    Verffentlichungen in Klettererkreisen

    populr. 1892 trat Enzensperger als Mit-

    begrnder des Akademischen Alpenver-

    eins Mnchen der sich das fhrerlose,

    forschende Bergsteigen auf die Fahnen

    schrieb in Erscheinung. Damit ist auch

    das zweite groe Kapitel seines Lebens ver-

    Von einer Bergleidenschaft er-kennt man in Hermann Uhde-Bernays Biografi e auf den ers-ten Blick reichlich wenig: 1873 in Weimar geboren, Shakespeare-Fan, Stu-

    dent der Literatur und Kunstgeschichte,

    spter Assistent im Germanischen Natio-

    nalmuseum in Nrnberg, dann Kunsthis-

    toriker in Mnchen. Und trotzdem wurde

    ein Weg in den Lechtaler Alpen nach ihm

    benannt.

    Wie das Leben eben manchmal so spielt,

    kam sein Name schlicht und ergreifend

    den richtigen Personen im richtigen

    Moment in den Sinn. Dann nmlich, als

    Ludwig Purtscheller, ein bedeutender

    Alpin-Schriftsteller, im Montblanc-Mas-

    siv tdlich abstrzte. Schon vor seinem

    Tod hatte dieser in der Gegend um die

    Hanauer Htte recherchiert, um fr eine

    Mnchner Bergsteigerzeitung einen Be-

    richt zu verfassen. Dies bernahm nun

    Uhde-Bernays. Im Rahmen seiner Recher-

    chen machte er sogar noch eine Erstbe-

    gehung: die Hanauer Spitze. Die Verf-

    fentlichung erfllte ihren Zweck und die

    Hanauer Htte wurde innerhalb kurzer

    Zeit zu einem beliebten Tourenziel. Aus

    Dankbarkeit gab die Sektion dem Weg von

    Gramais zur Htte Uhde-Bernays Namen.

    Zur NS-Zeit Uhde-Bernays selbst war

    in dieser Zeit ein Schreibverbot auferlegt

    worden benannte die Sektion den Weg

    nach Aufforderung vom Hauptverein al-

    lerdings wieder um, da Hermann Uhde-

    Bernays Stiefsohn eines Juden war. Erst

    in diesem Sommer soll der Weg wieder

    seinen ursprnglichen Namen erhalten.

    Bettina Willmes

    [ Nr. 2 Enzenspergerweg ]

    [ Nr. 3

    Allguer Alpen

    Lechtaler Alpen

    knpft. Denn Josef Enzensperger studierte

    Meteorologie und hatte eine Zeit lang den

    hchsten Arbeitsplatz ganz Deutschlands

    inne: als erster Beobachter auf der Knig-

    lich Bayerischen Meteorologischen Hoch-

    station Zugspitze, wie die Wetterwarte

    damals hie. Das wissenschaftliche Talent

    bescherte ihm bald darauf die Teilnahme

    an Drygalskis Sdpolar-Expedition. Von

    dieser sollte er jedoch nicht mehr zurck-

    kehren. Josef Enzensperger starb wenige

    Tage vor seinem dreiigsten Geburtstag

    auf den Kerguelen, einer Inselgruppe vor

    der Antarktis. Mark Zahel

    Die Felskanzel der Rotwand neben dem Balschtesa! el

    bs_2013_06_022_031.indd 26bs_2013_06_022_031.indd 26 24.04.13 15:4424.04.13 15:44

  • 0613 Bergsteiger 27

    [ Nr. 4 Hermann-von-Barth-Steig ]

    3 Uhde-Bernays-Weg ]

    We! erstein

    Neuer alter NameDer Weg fhrt von Gramais ber den Kogelsee zur Hanauer Htte.

    leicht 3 Std. 600 Hm +12 J.

    Charakter: leichter Hhenweg mit vielen landschaftlichen HhepunktenAusgangspunkt: Gramais (1321 m)Endpunkt: Hanauer Htte (1922 m)Route: Gramais Kogelsee Kogel-seescharte Parzinnsee Parzinn-Almhtte Hanauer Htte

    Der Steig fhrt von der Meilerhtte auf den Westgipfel der Partenkirchner Dreitorspitze im Wetterstein.

    A 2 Std. 250 Hm +12 J.

    Charakter: Einfacher und kurzer Klettersteig, der allerdings etwas steinschlaggefhrdet ist. Daher am besten mit Helm losziehenAusgangspunkt: Meilerhtte (2372 m)Endpunkt: Westgipfel Partenkirche-ner Dreitorspitze (2633 m)Route: Htte Felswnde des Bay-erlnderturms Leutascher Platt in zwei groen Kehren zur Gipfelwand, weiter in kurzen Kehren zum hchsten Punkt

    Prominente Nachbarn: Blick auf Alpspitze, Hochblassen und Zugspitze

    Der Kogelsee ist nicht der einzige See auf dem Weg.

    Dem Zufall hat Hermann von Barth (18451876) nie so recht ber den Weg getraut. Als Ju-rist und spterer Naturwissen-schaftler lag das wohl in seinem Wesen.

    Bezeichnend fr diese Haltung ist, dass

    er bei seinen Gipfelerkundungen, die er

    in der Regel alleine unternahm, immer

    ein Flschchen Gift mit sich fhrte. Sollte

    er unrettbar abstrzen, htte er seinem

    Leben so ein schnelles und schmerzloses

    Ende bereiten knnen.

    Soweit kam es nicht. Dabei war von Barth

    ausgesprochen aktiv. Vor allem fr seine

    Besteigungen im Karwendel ist er be-

    kannt. Im Sommer 1870 bestieg er dort

    rund 85 Gipfel, zwlf davon als erster.

    Ein Jahr spter widmete er sich dem Wet-

    terstein. Bergsteigen war zu dieser Zeit

    lngst in Mode die meisten Viertausen-

    der der Westalpen waren bestiegen, im

    Karakorum hatten Bergsteiger bereits

    die 7000-Meter-Marke geknackt. Doch die

    Nrdlichen Kalkalpen galten als Voralpen

    und damit als zweitrangig. Freies Feld al-

    so fr Hermann von Barth.

    Neben dem Giftfl schchen waren Skiz-

    zenblock und Stift wesentliche Uten-

    silien bei seinen Erkundungen. Damit

    dokumentierte er alles ganz genau

    Grundlage fr seinen Klassiker Aus den

    Nrdlichen Kalkalpen.

    Seinen Tod nahm von Barth schlielich

    doch noch selbst in die Hand. Allerdings

    in Afrika und mittels Revolver. Nachdem

    er mit 27 Jahren erneut zum Studenten

    wurde diesmal Geologie und Palontolo-

    gie reiste er 1876 auf Einladung der por-

    tugiesischen Regierung zu Forschungs-

    zwecken nach Angola. Dort erkrankte er

    an einer Tropenkrankheit, sah seine For-

    schungsreise als gescheitert und nahm

    sich das Leben. Bettina Willmes

    Karwendelkenner im Wetterstein

    Foto

    s: M

    ark

    Zahe

    l (2)

    , Geo

    rg H

    ohen

    este

    r

    bs_2013_06_022_031.indd 27bs_2013_06_022_031.indd 27 24.04.13 15:4424.04.13 15:44

  • 28 Bergsteiger 0613

    Immer wieder zeigt sich auf dem Weg die Hohe Munde.

    Heinrich No (18351896) wur-de bekannt als Reiseschriftsteller. Nach einem Studium der Litera-tur- und Naturwissenschaften ar-beitete er als Hofbibliothekar in Mnchen

    und in London. Mit etwa dreiig Jahren

    begann er seine Ttigkeit als Schriftsteller.

    Manche heute bekannten Tourismusregi-

    onen haben ihren Ruf ursprnglich durch

    ihn erhalten, so war er beispielsweise von

    Berchtesgaden, Cortina dAmpezzo oder

    Arco sehr angetan. Eine Zeitlang lebte

    er in Mittenwald, dem Startpunkt fr

    den nach ihm benannten Heinrich-No-

    Weg. Hier war er auch einer der Mitbe-

    grnder der AV-Sektion, spter bersiedel-

    te er nach Wien und wurde Herausgeber

    der Alpenzeitung.

    Das Reisen wurde ihm schlielich zum

    Lebensinhalt, er war in halb Europa un-

    terwegs, einen festen Wohnsitz hatte er

    nicht mehr. Seine Fremdsprachenkennt-

    nisse (18 Sprachen) halfen ihm bei den

    Recherchen fr seine Bcher. Neben ein

    [ Nr. 5 Ganghoferweg ]We! erstein

    Endpunkt Jagdschloss

    Der Ganghoferweg fhrt durch das Gaistal zum ehemaligen Jagdschloss Ludwig Ganghofers.

    einfach 5 Std. 400 Hm +6 J.

    Charakter: Einfache Wanderung mit wenig Steigung. Schne Ausblicke auf Hohe Munde und WettersteinmassivAusgangspunkt: Parkplatz Gaistal (Salzbachbrcke, 1239 m)Endpunkt: Gaistalalm (1366 m) Route: Parkplatz rechts ber die Brcke Ganghoferweg Gaistalalm

    Tillfussalm Jagdschloss. Rckweg gem Hinweg oder entlang der Leutascher Ache

    Variante: Die Wanderung lsst sich zu einer mittelschweren Gipfel-tour aufpeppen, indem man den Predigtstein (2234 m) ansteuert. Dazu an der Salzach entlang zu Wettersteinhtte/Wangalm. Weiterer Verlauf: Rossberg-Grat Schnberg Rotmoosalm Predigtstein ber Fahrweg bis Schild Salzbach, dann ber Steig und zuletzt Ganghoferweg zurck zum Parkplatz

    Man muss nicht unbedingt Berge erklimmen, um Pfadpate zu werden. Bei Ludwig Gangho-fer (18551920) hat es schon gereicht, Heimatromane zu schreiben, die

    in den Bergen spielen. Mit diesen Romanen

    traf er den Geist der Zeit, auch wenn es vie-

    le gab, die sie als Kitsch abtaten. Immerhin

    war Ganghofer Lieblingsautor von Kaiser

    Wilhelm II., heit es. Auch heute noch

    werden seine Bcher verlegt. Wesentlich

    fr die Benennung des Wegs im Gaistal war

    aber sicher auch, dass sein Jagdhaus ber

    eben diesen Weg erreichbar ist. Dort emp-

    fi ng Ganghofer, der eigentlich in Mnchen

    lebte, so illustre Gste wie Ludwig Thoma,

    Rainer Maria Rilke oder Richard Strau.

    Dabei ging der ursprngliche Werdegang

    des Autors zunchst so gar nicht in Rich-

    tung Schne Knste. Er absolvierte eine

    Lehre als Schlosser und Monteur und stu-

    dierte anschlieend Maschinenbau. Erst

    dann wechselte er zu Literaturgeschichte

    und Philosophie. Mehr zur Person lsst sich

    in einer Ausstellung des Stadtmuseums

    Kauf beuren erfahren. BettinaWillmes

    [ Nr. 6 Heinrich- N

    Fast vergessen

    Der Heinrich-No-Steig verbindet die Karwendelgrube mit der Brunn-steinhtte. Am Gatterl kreuzt er den Mittenwalder Hhenweg. Die beiden lassen sich auch gut verbinden.

    K1 2 Std. 350 1800 +12 J.

    Charakter: Einfacher Klettersteig, der seit dem Bau des Mittenwalder Hhenwegs etwas vernachlssigt wird. Dabei bietet er sehr schne Landschaftseindrcke. Ausgangspunkt: Bergstation Karwen-delbahn (2244 m)Endpunkt: Brunnsteinhtte (1523 m)Route: Bergstation Karwendelgrube Gatterl (2260) Brunnsteinhtte

    bs_2013_06_022_031.indd 28bs_2013_06_022_031.indd 28 24.04.13 15:4424.04.13 15:44

  • 0613 Bergsteiger 29

    Auf halber Strecke bietet eine Biwakschachtel Schutz.

    Karwendel

    Karwendel

    - No-Steig ]

    [ Nr. 7 Toni-Gaugg-Hhenweg ]

    er 1951 das Skelett eines Elchkalbes, das

    heute im Besucherzentrum im Tal steht.

    Botschafter fr Scharnitz, nannte ihn

    der Kunst- und Kulturverein des Ortes,

    ein Wikipedia-Eintrag bezeichnet ihn als

    Luis Trenker des Karwendels, Zeitun-

    gen adelten ihn als lebende Legende.

    Er selbst sagte einmal: Wenn mich einer

    nicht kennt, ist das eine Bildungslcke.

    Als im Sommer 2006 eine Videodoku-

    mentation ber ihn gezeigt wurde, war

    das Interesse angeblich so gro, dass die

    Sitzreihen im Gemeindesaal von Schar-

    nitz nicht ausreichten. Ein halbes Jahr

    spter starb der Pleisentoni im Alter von

    87 Jahren. Seine Heimat lsst sich auf

    dem Toni-Gaugg-Hhenweg noch immer

    erleben. Dominik Prantl

    Karwendel pur

    Der landschaftlich berragende Toni-Gaugg-Hhenweg fhrt von der Pleisenhtte (Richtung Pleisenspitze nach 15 Min. rechts abbiegen) mit-ten durch die Karwendelhauptkette zum Karwendelhaus. Trittsicherheit, Schwindelfreiheit und gute Kondition sind unerlsslich. Die Schlsselpas-sage am teilweise mit Drahtseilen gesicherten Brendlsteig kommt erst im letzten Drittel eines langen Bergtages.

    schwierig 78 Std. 1100 Hm +14 J.

    Charakter: Kaum begangener, ber weite Teile alpiner Steig im felsigen Gelnde des Karwendels. Fr gebte Bergwanderer eine grandiose Tagestour. Auf halbem Weg bietet eine Biwakschachtel bei Unwetter Schutz.Ausgangspunkt: Pleisenhtte (1757 m), in etwa 2 Std. ber Wanderweg von Scharnitz (964 m) erreichbarEndpunkt: Karwendelhaus (1771 m)Route: Pleisenhtte Abzweig nach rechts auf Toni-Gaugg-Hhenweg Hinterkar Breitgrieskarspitze Biwakschachtel an der Breitgrieskar-scharte Marxenkar Brendlsteig Schlauchkargraben Karwendelhaus

    Einmal ist bei Anton Gaugg eine Karte angekommen, aus Chile. Auf der stand nur: Pleisentoni, Karwen-del, Austria. Wie gesagt: Die Karte kam an.

    Anton Gaugg war der Pleisentoni. Unter

    diesem Namen kannten ihn die Menschen

    in seinem Heimatort Scharnitz und weit

    darber hinaus. Man fragt sich heute

    manchmal, ob der Pleisentoni seinen

    Spitznamen durch seinen Lieblingsgipfel

    erhalten hat oder ob es nicht eher umge-

    kehrt war, und die 2569 Meter hohe Plei-

    senspitze nach ihm benannt wurde.

    Jedenfalls war der Pleisentoni selbst ein

    Teil des Karwendels. Einer, der seinen Le-

    benstraum verwirklichte. Im Dezember

    1949 kehrte er aus der russischen Kriegs-

    gefangenschaft zurck. Zuvor hatte er

    sich geschworen. Wenn ich das berlebe,

    baue ich mir da oben eine Htte. Er ber-

    lebte die Gefangenschaft. Und er baute auf

    1757 Metern eine Htte, die er dem Hang

    und dem Bergwald mit seinen Zimmer-

    mannhnden abtrotzte. Das Monument

    seines Willens ist heute ein beliebtes

    Ganzjahresziel fr Mountainbiker, Wan-

    derer, Skitouren- und Schneeschuhgeher

    und wird von seinem Sohn Sigi gefhrt.

    Das Vermchtnis des Pleisentoni reicht

    weit darber hinaus. Er berquerte das

    Karwendel auf unbekannten Pfaden wie

    dem Toni-Gaugg-Hhenweg, holte in Berg-

    not Geratene aus der Wand und ging als

    passionierter Hhlenforscher sogar in die

    Berge hinein. Aus der Vorderkarhhle zog

    paar Romanen handelt es sich um Reise-

    berichte aus vielen Alpenregionen.

    Den Tod einer seiner Tchter verkraftete

    Heinrich No nicht, er starb verarmt in

    Bozen. Andrea Strau

    Der Westlichen Karwendel-spitze kommt man auf dem

    No-Steig sehr nahe.

    Foto

    s: D

    omin

    ik P

    rant

    l, Be

    rnd

    Rm

    mel

    t (2)

    bs_2013_06_022_031.indd 29bs_2013_06_022_031.indd 29 24.04.13 15:4424.04.13 15:44

  • 30 Bergsteiger 0613

    Kurze Etappe

    mit GipfelDer Dr.-Julius-Mayer-Weg fhrt vom Brnnsteinhaus auf den Brnnstein: kurz, leicht und mit einem originellen Durchschlupf hinter einem Felsturm

    K1 4 Std. 900 Hm +8 J.

    Charakter: Zwischen Htte und Gip-felkapelle gut ausgebaute Steiganlage mit Metalltreppen und durch einen engen, relativ langen Felsspalt Ausgangspunkt: Brnnsteinhaus (1342 m), erreichbar von Tatzelwurm (764 m) oder Gasthaus Rosengasse (1125 m)Endpunkt: Brnnstein (1619 m)Route: Tatzelwurm bzw. Rosengasse Brnnsteinhaus - Dr.-Julius-Mayer-Weg Brnnstein

    Der Erste war Johann Grill nicht nur einmal in seinem Leben: Erst-durchsteiger der Watzmann-Ost-wand, erster Bergfhrer Deutsch-lands, erster Wirt des Watzmannhauses.

    Und das sind nur einige Beispiele. Kein

    Wunder, dass der 1835 geborene Ram-

    sauer dem Namen seines Hofs gem

    besser bekannt als der Kederbacher in

    seiner Heimat eine Legende ist. Gleich am

    Ortseingang erinnert ein Denkmal an ihn,

    eingeweiht 1981 zum 100. Jubilum der

    Erstbezwingung der Watzmann-Ostwand.

    Und nicht nur das: die von ihm verwendete

    Aufstiegsroute auf die Ostwand wurde zu

    seinen Ehren Kederbacherweg genannt.

    Bei der ersten Besteigung fhrte Grill den

    Wiener Alpinisten Otto Schck durch die

    Ostwand auf den Gipfel.

    Seit jeher hat die Wand einen besonderen

    Reiz, schlielich ist sie mit ihren 1800 Me-

    tern Wandhhe die grte der Ostalpen.

    Seit Grills Durchstieg sind dort mehr als

    100 Bergsteiger tdlich abgestrzt mehr

    als an der Eiger-Nordwand. Als das Watz-

    Von St. Bartholom aus sind es 2,5 km bis zum Ausgangspunkt.

    Trotz Warnung: Fr die meisten ist der Steig gut zu bewltigen.

    [ Nr. 8 Dr. Julius-Mayr-Weg ]Mangfallgebirge

    Kein Geringerer als Wilhelm Leibl (18441900), der Maler des deut-schen Realismus, mit dem er be-freundet war, hat ihn 1890 port-rtiert. Und der kleine versicherte Steig

    vom Brnnsteinhaus zum gleichnamigen

    Gipfel im Mangfallgebirge ist nach ihm

    benannt. Der Bezirksarzt Dr. Julius Mayr

    (18551935) stammte aus Rotthalmns-

    ter und lie sich 1880 in Rosenheim nie-

    der, wo er praktizierte. Zweimal stand er

    der Sektion Rosenheim als 1. Vorsitzender

    vor, von 1887 bis 1897 und von 1907 bis

    1911; von 1913 bis 1920 war er Referent fr

    die Alpenvereinsbcherei des Hauptaus-

    schusses. Fr seine Verdienste um die Sek-

    tion Rosenheim wurde der Felsensteig auf

    den Brnnstein nach ihm benannt und am

    15. August 1898 feierlich eingeweiht und

    der ffentlichkeit zugnglich gemacht.

    Angelegt hatte den Steig Georg Seebacher,

    der damalige Pchter des Brnnsteinhau-

    ses. Julius Mayr beschrieb in seinem Buch

    Auf stillen Pfaden, das 1924 im Bergver-

    lag Rother erschienen ist, seine schnsten

    Bergerlebnisse und begeisterte sich vor

    allem fr die Schnheit der Natur. Das Er-

    scheinen seiner Leibl-Biografi e durfte er

    nicht mehr erleben. Das Originalbild ist

    im Museum Georg Schfer in Schweinfurt

    zu besichtigen. Petra Gssl-Kubin

    Berchtesgadener Alpen[ Nr. 9

    bs_2013_06_022_031.indd 30bs_2013_06_022_031.indd 30 24.04.13 15:4424.04.13 15:44

  • 0613 Bergsteiger 31

    Sein Ruf begrndet sich nicht nur auf sei-

    ne Erstbegehungen und seine Ttigkeit als

    Bergfhrer und Bergretter, sondern auch

    auf die vielen anekdotenhaften Geschich-

    ten, die ihn als Frauenhelden, Wilderer,

    Freigeist, Deserteur und fi ndigen Tftler

    darstellen.

    Legendr sind seine Holzski , die er sich

    selbst schnitzte sowie die Geschichte, als

    er sich im Alter von 80 Jahren wegen einer

    Grippe ein Grab schaufelte, sich hinein-

    legte und auf den Tod wartete. Erst zwei

    Tage spter ging er wieder nach Hause,

    weil es zum Regnen anfi ng.

    Andrea Strau

    Irg (Georg) Steiner (geb. 1885 in der Ramsau) ist der drittlteste Sohn von Johann Steiner, dem Erstbesteiger der Groen Bischofsmtze. Er selbst ist vor allem fr die geniale Erstbesteigung der

    Dachstein-Sdwand gemeinsam mit sei-

    nem Bruder Franz auf dem nach ihnen

    benannten Steinerweg bekannt. Irg

    Steiner bewltigt die Schlsselstelle an der

    Unterbrechungsstelle des Steinerbands,

    indem ihm sein Bruder mit einem langen

    Stock hilft das Gleichgewicht zu halten

    wohl mehr eine moralische Sttze als eine

    praktische Hilfe. Irg gilt zu dieser Zeit als

    einer der khnsten Kletterer.

    mannhaus 1888 fertiggestellt wurde, ver-

    suchte sich Grill auch noch als Httenwirt

    und blieb es 17 Jahre lang. Den Gipfel

    erreichte er in dieser Zeit auch ohne Ke-

    derbacherweg. Bettina Willmes

    Ein Klassiker

    Der Kederbacherweg ist der klassi-sche Durchstieg der Watzmann-Ost-wand. Weit hufi ger begangen wird der einfachere Berchtesgadener Weg.

    IV- 8 Std. 2000 Hm J.

    Charakter: Firn-, Eisfelder und die ein oder andere Randkluft verleihen der Tour eine besondere alpine Note. Die Schlsselstelle liegt bei IV-. Kurze Strecken lll, der Rest ll.Ausgangspunkt: Eiskapelle, gut 2,5 km westlich von Sankt BartholomEndpunkt: Watzmann-Sdspitze Route: Eiskapelle Schllhornkar Schllhorneis Schllhornplatte Zellerloch Sdspitze

    Klettersteig zu Ehren des Kletterers

    Der Irg-Klettersteig fhrt auf den Groen Koppenkarstein (2865 m)

    K5 4 Std. 470 Hm

    Charakter: Hochalpiner, sehr schwie-riger Klettersteig, der trotz des kurzen Zustiegs bei Benutzung der Huner-kogelbahn nicht unterschtzt werden darf. Landschaftlich sehr reizvoll und auch der Klettersteig ist liebevoll

    erbaut allerdings erst lange nach Irg Steiners Tod.Ausgangspunkt: Bergstation Huner-kogelbahn (2685 m)Endpunkt: Groer KoppenkarsteinRoute: Bergstation Hunerscharte Bergstation des kleinen Schlepplifts zu Fen des Koppenkarsteins Eingang Rosmariestollen Edelgrie-gletscher Einstieg in die SO-Wand Klettersteig Abstieg ber den einfacheren Westgrat-Klettersteig

    Dachsteingebirge[ Nr. 10 Irg-Kle! ersteig ]

    9 Kederbacher-Weg ]

    Einige knackige Stellen zeichnen den Kle! ersteig aus.

    Foto

    s: A

    ndre

    as S

    trau

    (2

    ), Si

    egfri

    ed G

    arnw

    eidn

    er

    bs_2013_06_022_031.indd 31bs_2013_06_022_031.indd 31 24.04.13 15:4424.04.13 15:44

  • Der gute Draht nach obenKle! ersteige boomen nach wie vor. Der Kle! ersteig-Chronist verzeich-net mi! lerweile mehr als 1200 gesicherte Anlagen zwischen Wien und der Cte dAzur. Wir stellen Ihnen 36 Top-Ziele vor.Von Eugen E. Hsler

    Vom Sport-Kle! ersteig bis zur Alpin-Ferrata

    Eine der schnsten Routen der Schweiz: der Sulzfl uh-Kle! er-steig ber Partnun im Rtikon

    AUF TOUR

    bs_2013_06_032_039.indd 32bs_2013_06_032_039.indd 32 24.04.13 08:5924.04.13 08:59

  • 06"13 Bergsteiger 33

    Der gute Dr. Friedrich Simony, Geograf und Gletscherforscher, drfte kaum geahnt haben, was fr eine Langzeitwirkung sein Vorschlag, den Normalweg auf den Hohen Dachstein zu sichern, entwi-

    ckeln sollte. Mit Eisenstiften und Hanf-

    seilen wurde die Route damals entschrft,

    und im Sommer 1843 bestiegen die ers-

    ten Bergtouristen ber diesen Weg den

    Gipfel. Das Beispiel machte Schule; an-

    fangs des 20. Jahrhunderts gab es bereits

    zahlreiche gesicherte Anstiege und auch

    Hhenwege. Zu den bekanntesten zhlen

    der Stdlgrat am Groglockner (lngst

    verfallen) und der Heilbronner Weg in

    den Allguer Alpen. Ramsau hatte den

    Anfang gemacht, und heute registriert

    man am Dachstein die mglicherweise

    grte Klettersteigdichte alpenweit. Ob

    etwa der Sky-Walk-Klettersteig dem aus

    Bhmen stammenden Alpenforscher ge-

    fallen wrde, darf allerdings bezweifelt

    werden. Zu Zeiten Simonys herrschte Auf-

    bruchstimmung, die Alpen wollten erst

    einmal erobert werden, weie Flecken

    all berall. Die sind lngst getilgt, und

    unsere moderne Freizeitgesellschaft hat

    andere Prferenzen: Spa muss sein. Und

    Klettersteiggehen ist nicht umsonst so po-

    pulr geworden: Sport und Naturerlebnis

    lassen sich am sichernden Drahtseil eben

    bestens verbinden.

    Wer allerdings meint, die gesamten Alpen

    wren verdrahtet, liegt schwer daneben:

    Ein Klettersteig auf rund 200 Quadratki-

    lometer ist nicht wirklich viel, und wenn

    man bedenkt, dass die Verteilung eine sehr

    ungleiche ist (siehe Dachstein), erscheint

    der Bauboom der letzten Jahrzehnte in

    einem wesentlich milderen Licht. Und

    Drahtseile gibts in den Alpen noch viel,

    viel mehr. Die sind auch lnger, dicker und

    hngen nicht an einem Eisenstift, sondern

    an mchtigen Eisenmasten: Seilbahnen,

    Lifte. Trotzdem mchte ich den Kletter-

    steigbauern am Dachstein (und anderswo)

    zurufen: Lasst es gut sein, die Berge sind

    wichtiger als alles, was wir an sie hinbau-

    en. Es gilt, eine Balance zu bewahren (oder

    wieder herzustellen) zwischen dem Erleb-

    niswert der Natur und jener naturfernen

    Technik, die uns die Berge (vermeintlich)

    nher bringt.

    Genau richtig fr Einsteiger: die Alpspitz-Ferrata

    Spektakulr: der Sky-Walk-Kle! ersteig am Hunerkogel

    Was fr ein Kle! ersteigler sind Sie? 1 2 31. Ist das Klick-klick! eines Karabiners Musik in Ihren Ohren? ja naja nein

    2. Verspren Sie beim Durchblttern der folgenden BERGSTEIGER-Seiten ein Kribbeln in den Fingern?

    ja naja nein

    3. Wie viele Liegesttze schaffen Sie am Stck? 100 20 5

    4. Trumen Sie manchmal von Klettersteigen? ja eher nicht nein

    5. Haben Sie den Ehrgeiz, in Ihrem Bergsteigerleben alle Klettersteige der Alpen zu begehen?

    ja nein unmglich

    6. Haben Sie Ihren Klettersteig-Urlaub bereits geplant? ja nein Klettersteig-Urlaub?

    7. Sie schaffen eine Schlsselstelle nicht. Geben Sie auf und kehren um?

    nein vielleicht immer

    8. Wie viele Klettersteigbcher haben Sie zuhause? alle 2 oder 3 keine

    BergsteigerEIGNUNGSTESTFr jede Antwort: 1 gibt es zehn Punkte, fr die 2 vier Punkte, fr die 3 einen.

    Foto

    s: M

    anfre

    d Ko

    stne

    r, H

    erbe

    rt R

    affa

    lt/w

    ww.

    phot

    o-au

    stria

    .at,

    Euge

    n E.

    Hs

    ler

    Aufl sung: Sie kommen auf weniger als 10

    Punkte: Ihre Strken liegen anderswo.

    Sie erreichen 11 bis 30 Punkte: Sie mgen Klettersteige, sind aber keinesfalls schtig.

    Ihr Total liegt zwischen 31 und 50 Punkte: der sympathische Kletter-steig-Freak

    51 bis 75 Punkte: Hier liegt eindeutig starke Suchtgefahr vor.

    80 Punkte? Gibt es noch etwas anderes in Ihrem Leben?

    bs_2013_06_032_039.indd 33bs_2013_06_032_039.indd 33 24.04.13 08:5924.04.13 08:59

  • 34 Bergsteiger 06!13

    12 Routen fr Einsteiger (K 1 bis K 23)

    Nach dem Einstufungstest haben Sie jetzt die Qual der Wahl: 36 Kle! erstei-ge in drei Schwierigkeitskategorien warten darauf, unter die Schuhsohlen genommen zu werden.

    4 Mindelheimer Kle! ersteig

    K 23 9 Std. 1500 Hm + 12 J.

    Charakter: Recht lange, sehr abwechslungs-reiche Gratroute, berall gut gesichert und nur mig schwierig; zwischen den Kletterpassagen immer wieder Gehgelnde Ausgangspunkt: Schwendle (1160 m), Ortsteil von Mittelberg Anfahrt: Ins Kleine Walsertal kommt man von Sonthofen ber Oberstdorf auf guter Strae, 28 km bis Mittelberg (1215 m)Routenverlauf: Schwendle Fiderepass-Htte (2067 m) Mindelheimer Klettersteig Schafalpenkpfe (2320 m) Mindelheimer Htte (2013 m) SchwendleHtten: Fiderepass-Htte, Mindelheimer Htte

    5 Kali- und Kalasteig

    K 23 2 Std. 170 Hm + 8 J.

    Charakter: In Ramsau kmmert man sich auch um den (Klettersteig-)Nachwuchs. Spielerisch lernen die Kids so den Umgang mit der Ausrs-tung und das richtige Gehen im (gesicherten) Fels. Ausgangspunkt: Ramsau-Kulm (1082 m), Parkplatz bei der Alten MhleAnfahrt: Ramsau (1135 m) liegt am Sdfu des Dachsteinmassivs; Anfahrt von SchladmingRoutenverlauf: Parkplatz Einstieg am Sat-telberg Kalisteig/Kalasteig Sattelberg (1253 m) Naturlehrpfad Einstieg Parkplatz

    6 Via ferrata Franco Gado! i

    K 2 6 Std. 700 Hm + 12 J.

    Charakter: Interessante, wenig schwierige berschreitung mit ein paar originellen Passagen, etwa am Teufelsloch; grandioses Panorama von der ValaciaAusgangspunkt: Parkplatz bei der Baita Monzo-ni (1792 m)Anfahrt: Von Pozza di Fassa zur Malga Crocifi sso (1526 m), dann rechts ins Valle dei MonzoniRoutenverlauf: Baita Monzoni Bivacco Zeni (2090 m) Ferrata Gadotti Sass Aut (2555 m) Valacia (2637 m) Rif. Vallaccia (2275 m) Baita MonzoniHtten: Baita Monzoni, Rif. Vallaccia

    2 Alpspitz-Ferrata

    K 2 4 Std. 600 Hm + 10 J.

    Charakter: Ein Klassiker, allerdings mit (zu) viel Eisen, aber trotzdem lohnend und sehr beliebt. Mehr Wanderweg ist der (ebenfalls bestens aus-gebaute) Nordwandsteig. Vom Gipfel prchtige AussichtAusgangspunkt: Bergstation der Alpspitz-Seil-bahn (2033 m)Anfahrt: Garmisch-Partenkirchen (708 m) ist der Hauptort des Werdenfelser Landes, von Mnchen ber die Autobahn A95 etwa 80 kmRoutenverlauf: Alpspitz-Seilbahn Alpspitz-Ferrata Alpspitze (2628 m) Ostgrat Nord-wandsteig Alpspitz-SeilbahnEinkehr: Bei der Seilbahnstation

    3 Mi! enwalder Kle! ersteig

    K 12 6 Std. 500 Hm + 12 J.

    Charakter: Der Mittenwalder, obwohl mit reichlich Eisen bestckt, ist vor allem Aussichts-promenade, fr Anfnger eine Idealtour. Ausgangspunkt: Bergstation der Seilschwebe-bahn (2224 m) Anfahrt: Mittenwald (912 m) liegt am Oberlauf der Isar, auf halber Strecke zwischen Walchen-see und Seefeld. Am Ortsrand befi ndet sich die Talstation der Karwendel-Seilbahn. Routenverlauf: Seilbahnstation Nrdliche Lin-derspitze (2372 m) Mittenwalder Klettersteig Brunnsteinanger (2080 m) Brunnsteinhtte (1523 m) Hngebrcke MittenwaldEinkehr: Brunnsteinhtte

    Drei Dutzend Klettersteige: fr Einsteiger, Erfahrene und Top-Ferratisten

    1 E! aler-Mandl-Steig

    K 2 3 Std. 850 Hm + 10 J.

    Charakter: Dieses Mannsbild kennt man im bayerischen Oberland; die arg polierten Felsen am steilen Gipfelaufbau belegen eindrucksvoll seine Beliebtheit beim bergsteigenden Fuvolk: 80 Kraxelmeter an soliden KettenAusgangspunkt: Ettal (877 m)Anfahrt: Ettal erreicht man von Schongau bzw. von Garmisch-Partenkirchen.Routenverlauf: Ettal Tiefentalsattel Ettaler Manndl (1633 m)

    AMMERGAUER ALPEN

    ALLGUER ALPEN DACHSTEIN MARMOLADAGRUPPE

    WETTERSTEINGEBIRGE KARWENDELGEBIRGE

    Die Dreiseilbrcke am Bergsee-Kle! ersteig in den Urner Alpen

    bs_2013_06_032_039.indd 34bs_2013_06_032_039.indd 34 24.04.13 08:5924.04.13 08:59

  • 06!13 Bergsteiger 35

    7 Sentiero ferrato Ivano Dibona

    K 2 6 Std. 300 Hm + 12 J.

    Charakter: Gesicherte Route, die dem Westgrat des Cristallomassivs folgt; fulminant der Auftakt mit der Cristallo-HngebrckeAusgangspunkt: Liftstation an der Forcella Staunies (2918 m)Endpunkt: Ospitale (1474 m) Anfahrt: Cortina dAmpezzo (1210 m) liegt im Tal des Boite, am Fu der Strae zum Passo Tre Croci (1805 m); Talstation der Cristallo-Lifte.Routenverlauf: Forcella Staunies Cristallino dAmpezzo (3008 m) Forcella Grande For-cella Padeon (2760 m) Forcella Alta Forcella Bassa (2417 m) Zurlon (2379 m) Col dei Stonbe (2168 m) Val Padeon Ospitale

    9 Sentiero a! rezzato Burrone-Giovanelli

    K 2 4 Std. 770 Hm + 10 J.

    Charakter: Fr den Tourismus entdeckt wurde die wilde Klamm unweit der Nonstalmndung bereits zu Beginn des 20. Jahrhunderts; der Burrone-Steig ist also eine echte Antiquitt, spter ergnzt durch eine Variante mit luftigen Leitern. Grandiose Kulisse!Ausgangspunkt: Mezzocorona (219 m)Anfahrt: ber die Brenner-Autobahn, Ausfahrt San Michele/MezzocoronaRoutenverlauf: Mezzocorona Burrone-Steig Baita dei Manzi (858 m) Monte (891 m) MezzocoronaEinkehr: In Monte und in Mezzocorona

    11 Sentiero a! rezzato del Colodri

    K 2 2 Std. 320 Hm + 8 J.

    Charakter: Kleine, wenig schwierige Ferrata, bestens als Trainingsroute und fr Familien geeignet inklusive Eis fr den Nachwuchs hinterher in ArcoAusgangspunkt: Campingplatz von Arco-PrabiAnfahrt: Arco (86 m) liegt ein paar Kilometer nordstlich von Riva an der Strae nach Trento.Routenverlauf: Prabi Sentiero del Colodri Colodri (400 m) Laghl Arco PrabiEinkehr: In Arco

    8 Alpinisteig

    K 23 8 Std. 1400 Hm

    Charakter: Der Klassiker unter allen gesicher-ten Steigen der Sextener Dolomiten. Bis zur Elferscharte leicht, aber teilweise ausgesetzt. Weiterweg und Abstieg mittel, stark von den Ver-hltnissen abhngig. Bei Schnee oder Eis von der Scharte direkt absteigen (Gehzeit dann 7 Std.)!Ausgangspunkt: Touristenparkplatz (1450 m) am Fischleinboden, 3,5 km von Sexten-MoosAnfahrt: Von Innichen via Sexten ins FischleintalRoutenverlauf: Fischleinboden Zsigmondyhtte (2224 m) Alpinisteig Elferscharte (2610 m) Sentinellascharte (2717 m) FischleinbodenHtten: Talschlusshtte, Zsigmondyhtte

    10 Via dellAmicizia

    K 2 6 Std. 1200 Hm + 12 J.

    Charakter: Ihren Ruf diesseits der Alpen verdan-ken die Gardasee-Eisenwege zu einem guten Teil dem Freundschaftsweg, genauer: den langen Feuerwehrleitern hoch ber den Dchern von Riva. Wenig schwierig, Morgensonne, gute Kondition notwendigAusgangspunkt: An der Hauptstrae Richtung Brscia, hinter der AltstadtAnfahrt: Riva del Garda (78 m) liegt am oberen Ende des Gardasees.Routenverlauf: Riva Capanna Barbara (560 m) Via dellAmicizia Cima SAT (1246 m) Sentr dei Crazedei San Giovanni RivaEinkehr: Capanna Barbara

    12 Kle! ersteig Bergsee

    K 3 5 Std. 800 Hm + 12 J.

    Charakter: Genussklettersteig, kurze Passagen K 3, sonst berwiegend K 2; Drahtseilsiche-rungen, einige Klammern und eine 18 m lange Dreiseilbrcke (kann umgangen werden).Ausgangspunkt: Gebhrenpfl ichtiger Parkplatz (1782 m) bei der Staumauer des Gschener-alpseesAnfahrt: Von Gschenen (1102 m) am Nordeingang des Gotthardtunnels durch das GscheneralptalRoutenverlauf: Parkplatz Bergseehtte (2370 m) Einstieg (ca. 2420 m) Klettersteig Krokodil (2527 m) Bergseehtte Parkplatz Htte: Bergseehtte

    Tourenkarte 1

    He$ mi! e

    MENDELKAMM GARDASEEBERGE

    AMPEZZANER DOLOMITEN SEXTENER DOLOMITEN

    GARDASEEBERGE URNER ALPEN

    Der erste Kle! er-steig der Schweiz und lngst ein Klassiker: der Tlli

    Foto

    s: E

    ugen

    E. H

    sle

    r

    bs_2013_06_032_039.indd 35bs_2013_06_032_039.indd 35 24.04.13 08:5924.04.13 08:59

  • 36 Bergsteiger 06!13

    12 Routen fr Fortgeschri! ene (K 3 bis K 45)

    1 Berchtesgadener Hochthron

    K 45 7 Std. 1200 Hm

    Charakter: Anspruchsvolle, bestens gesicherte Route in festem Fels. Nur ganz kurze leichte-re Passagen, teilweise sehr ausgesetzt, tolle Routenfhrung Ausgangspunkt: Wanderparkplatz bei Ettenberg (ca. 780 m)Anfahrt: Von Salzburg bzw. Berchtesgaden via Marktschellenberg nach EttenbergRoutenverlauf: Ettenberg Scheibenkaser (1440 m) Einstieg (ca. 1600 m) Klettersteig Berchtesgadener Hochthron (1972 m) Sthrhaus (1894 m) Leiterl Scheibenkaser Ettenberg Htte: Sthrhaus

    4 Laserer alpin Kle! ersteig

    K 3 1 Std. 80 Hm + 12 J.

    Charakter: Gag-Sportklettersteig in unmit-telbarer Spazierwegnhe. Am Laserer alpin bewegt man sich fast ausschlielich auf Eisen (Krampen, Seilleiter, 30-Meter-Seilbrcke).Ausgangspunkt: Parkpltze knapp vor dem Gosausee (937 m)Anfahrt: Den Vorderen Gosausee erreicht man von Bad Ischl oder von Golling ber den Pass Gschtt. Wegverlauf: Parkplatz Gosausee Einstieg Klettersteig Steinwanne (995 m) Ausstieg Parkplatz Gosausee

    5 Dachstein-berschreitung

    K 3 4 Std. 500 Hm + 14 J.

    Charakter: Hochalpine Tour mit Gletscherbe-gehung; nicht ohne entsprechende Ausrstung! Klettersteigpassagen nur mig schwierig Ausgangspunkt: Bergstation der Dachstein-Gletscherbahn am Hunerkogel (2687 m)Anfahrt: Von Schladming (738 m) kommt man ber Ramsau und die Dachsteinstrae zur Talstation der Seilschwebebahn (1692 m).Routenverlauf: Hunerkogel Hallsttter Glet-scher Felsensteig Hoher Dachstein (2995 m) Westgrat Gosaugletscher Steiner-scharte (2717 m) Hallsttter Gletscher HunerkogelHtte: Seethalerhtte

    6 Ramsauer Kle! ersteig

    K 3 7 Std. 450 Hm + 14 J.

    Charakter: Mig schwierig, aber sehr lang; an-spruchsvollste Passagen beiderseits der Hohen Gamsfeldspitze. Gute Kondition erforderlichAusgangspunkt: Bergstation der Dachstein-Gletscherbahn am Hunerkogel (2694 m)Endpunkt: Ramsau (1135 m) Anfahrt: Von Schladming im Ennstal via Ramsau zur Talstation der Seilbahn (1692 m)Routenverlauf: Hunerkogel Hunerscharte Rosmarie-Stollen Edelgriehhe (2489 m) Ramsauer Klettersteig Scheichenspitze (2667 m) Gruberscharte (2364 m) Gutten-berghaus Gasthof Feisterer Ramsau Htte: Guttenberghaus

    2 Innsbrucker Kle! ersteig

    K 4 5 Std. 550 Hm + 12 J.

    Charakter: Tiroler Klettersteig-Klassiker am Nordkettengrat. Schlsselstellen am Ein- und Ausstieg, beide senkrecht, sonst wenig schwierig. Kleiner Gag: die acht Meter lange Seufzerbrcke Ausgangspunkt: Bergstation der Nordketten-bahn (Hafelekar, 2269 m)Anfahrt: Von Innsbruck bzw. Hungerburg (868 m) mit der Seilbahn ber die Seegrube (1905 m) ins HafelekarRoutenverlauf: Hafelekar Innsbrucker Klettersteig Frau-Hitt-Sattel (2234 m) Schmidhuberweg SeegrubeEinkehr: Hafelekarhaus, Seegrube

    3 Fernau-Kle! ersteig

    K 4 2 Std. 320 Hm + 12 J.

    Charakter: Kurzer Zustieg, groer Genuss. Das Klettern im rauen Gneis macht viel Spa aber nur, wenn der Fels trocken ist. Ausgangspunkt: Seilbahnstation bei der Dresd-ner Htte (2308 m)Anfahrt: Ins Stubaital kommt man von Inns-bruck ber die Brenner-Autobahn (Ausfahrt Schnberg), bis zur Mutterbergalm (1750 m) gut 40 kmWegverlauf: Dresdner Htte (2308 m) Fernau-Klettersteig Egesengrat (2631 m) Dresdner HtteHtte: Dresdner Htte

    DACHSTEIN DACHSTEIN DACHSTEIN

    BERCHTESGADENER ALPEN KARWENDELGEBIRGE STUBAIER ALPEN

    Der Ramsauer Kle! ersteig am Dachstein ist nicht schwierig, aber sehr lang.

    bs_2013_06_032_039.indd 36bs_2013_06_032_039.indd 36 24.04.13 08:5924.04.13 08:59

  • 06!13 Bergsteiger 37

    7 Via ferrata Sandro Pertini

    K 4 4 Std. 700 Hm + 12 J.

    Charakter: Sehr attraktive, mit Drahtseilen, Eisenbgeln, Leitern und einer kleinen Brcke bestens gesicherte Route. Teilweise sehr ausge-setzt, tolle Kulisse.Ausgangspunkt: Parkplatz (1615 m) am Eingang ins Langental bzw. zum Naturpark Puez-GeislerAnfahrt: Wolkenstein (1565 m) liegt im innersten Grdner Tal; Anfahrt von Klausen via St. UlrichRoutenverlauf: Parkplatz Einstieg (ca. 1720 m) Via ferrata Sandro Pertini Steviahtte (2312 m) St.-Sylvester-Scharte (2280 m) Dauni (1687 m) Parkplatz Htte: Steviahtte

    10 Kle! ersteig Sulzfl uh

    K 45 7 Std. 1200 Hm

    Charakter: Anspruchsvolle, tolle Route, bestens gesichert. Viele Eisenkrampen, eine Dreiseil-brcke und ein Eisensteg. Finale Herausforde-rung ist die am Beginn leicht berhngende Klagemauer.Ausgangspunkt: Partnun (1763 m); gebhren-pfl ichtige P an der Zufahrtsstrae (1620 m) Anfahrt: Von Kblis im Prttigau nach St. Ant-nien und weiter zu den Parkpltzen unterhalb von PartnunRoutenverlauf: Partnun Einstieg (ca. 2370 m) Klettersteig Sulzfl uh (2817 m) Gemschto-bel Partnun Htte: Carschinahtte

    11 Tlli-Kle! ersteig

    K 3 6 Std. 1030 Hm + 14 J.

    Charakter: Die erste Via ferrata der Schweiz (1993), eine absolute Genussroute. Die schwierigsten Passagen befi nden sich am An-fang, zum Grat hin eine Folge von fnf Leitern.Ausgangspunkt: Tllihtte (1726 m)Anfahrt: Ins Gadmertal ber die Sustenpass-strae, 12 km von Innertkirchen, 34 km von Wassen bis Gadmen. Zwischen Furen und Gadmen Talstation der Seilbahn zur TllihtteRoutenverlauf: Tllihtte (1726 m) Alp