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Bericht über das

Geschäftsjahr1. Januar bis 31. Dezember 2014Berliner Verkehrsbetriebe (BVG)Anstalt des öffentlichen Rechts

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Die folgende Tabelle zeigt ausgewählte Kennzahlen des BVG-Konzerns, bei denen es sich,

soweit nicht anders angegeben, um Mio.-EUR-Beträge handelt.

GESCHÄFTSJAHR 2014 2013 2012

Umsatzerlöse 800 741 700

Ausgleichszahlungen gemäß Verkehrsvertrag 283 268 264

Ruhegelderstattungen vom Land Berlin 27 28 30

Personalaufwand 628 591 590

Materialaufwand 305 292 287

EBITDA 171 148 121

EBIT 36 13 -14

Jahresergebnis 7 137 -58

Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit 193 105 91

Anlagevermögen 4.464 4.430 4.378

Bilanzsumme 4.587 4.563 4.486

Eigenkapital einschl. Sonderposten aus Investitionszuschüssen

3.413 3.327 3.080

Abschreibungen 214 212 210

Gesamtinvestitionen 262 280 314

Anzahl der Mitarbeiter (Jahresdurchschnitt) 13.213 12.906 12.775

Fahrzeuge und Leistungen

Kundenzufriedenheit (in Schulnoten) 2,2 2,3 2,3

Anzahl der Fahrgäste (in Mio.) 978 947 937

Personenkilometer (in Mio.) 4.262 4.157 4.140

Anzahl der U-Bahn-Wagen 1.238 1.242 1.242

Anzahl der Straßenbahnwagen 353 361 378

Anzahl der Omnibusse 1.321 1.301 1.316

Der Konzern in ZahlenKonzernstruktur

BERLINER VERKEHRSBETRIEBE ANSTALT DES ÖFFENTLICHEN RECHTS

BT Berlin Transport GmbH

IOB Internationale

Omnibusbahnhof-

Betreibergesellschaft mbH

URBANIS GmbH

BETEILIGUNGSHOLDING

GMBH & CO. KG

BVG BETEILIGUNGSHOLDING

VERWALTUNGS-

1 Ehemals NESKom Projektierungsgesellschaft für Nahverkehrs-, Elektro-, Service- und Kommunikationstechnik mbH, Berlin

PROJEKTREALISIERUNGS

GMBH U51

GESELLSCHAFT MBH

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ARBE ITGEBER

LAGEBERICHT

INVESTITIONEN

WIRTSCHAFTLICHKE IT

Lückenschluss U5 46

Neubau U-Bahnhof Bayerischer Platz 48

44

Fahrerinnen-Kampagne 52

Integration 54

50

60

VORWORTE

Vorwort Vorstand 10

Vorwort Aufsichtsratsvorsitzender 16

10

Die schwarze Null 20

Mehrleistungspaket 22

WM 2014 24

25 Jahre Entwicklung 26

18

NACHHALTIGKE IT

Grünstrom 40

Elektrofähren, Gelenkbusse 42

38

DER BVG 08 KURZPORTRÄT

ZUFRIEDENHE IT

BVG App / Handy-Ticket 30

KCO Lichtenberg 32

Tram zum Hauptbahnhof 34

Sicherheit 36

KUNDEN- 28

JAHRESABSCHLUSS 88

AUFSICHTSRATS 56 BERICHT DES

DES CORPORATE GOVERNANCE KODEX DER BVG AÖR 59 UND DES VORSTANDS DER BVG ZU DEN EMPFEHLUNGEN

GEMEINSAME ERKLÄRUNG DES AUFSICHTSRATS

INHALT BVG 2014

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MOBILITÄT

Wir bewegen Berlin. Die Berliner Verkehrs-

betriebe (BVG) wollen, dass sich die Fahr-

gäste bei ihr wohlfühlen und möchten sie

pünktlich, umweltfreundlich und kosten-

günstig zu ihrem Ziel bringen. Dabei gehen

wir flexibel auf die Anforderungen einer

Großstadt im ständigen Wandel ein. Unser

Unternehmen hat den Anspruch, zuverläs-

sig und innovativ zu agieren und so zum

Erscheinungsbild der Stadt beizutragen –

nach innen wie nach außen.

Netzdichte, Taktfrequenz und Betriebszei-

ten des Berliner Nahverkehrs liegen im in-

ternationalen Vergleich auf höchstem Ni-

veau. Zehn U-Bahn-Linien fahren durch

Berlin, davon fahren acht am Wochenende

ohne Betriebspause. Bei der Straßenbahn

sind es 22 Linien, von denen neun durchge-

hend fahren. Und von den 151 Buslinien

fahren 17 mit unveränderter Linienführung

auch nachts zusätzlich zu den 45 Nacht-

bussen mit eigener Strecke – abgestimmt

auf den nächtlichen Bedarf.

Wir bedienen ein Einzugsgebiet von fast

1.000 km2, in dem rund 3,5 Mio. Menschen

leben. Unsere Kunden profitieren von un-

seren modern ausgestatteten Fahrzeugen

und Bahnhöfen, von denen die meisten be-

reits barrierefrei sind. Damit reagieren wir

auf den demografischen Wandel und ge-

währleisten Mobilität auch für Fahrgäste,

die auf Hilfsmittel angewiesen sind. Mit

unserem Verbundkonzept bieten wir viel-

fältige Mitnahmemöglichkeiten für Fahrrä-

der an. Unsere Abonnementkunden genießen

Rabattvorteile bei Carsharing Anbietern

und Fahrradvermietern. Damit bieten wir

ein attraktives und umweltfreundliches

Angebot zum Individualverkehr und sind

wichtiger Bestandteil eines flexiblen Trans-

portgedankens.

Kurzporträt der

Berliner Verkehrsbetriebe

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VORWORT WILLKOMMEN

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Liebe Leserin, lieber Leser,

für mich ist dies der schönste Geschäfts-

bericht, seit ich Vorstandsvorsitzende und

Vorstand Betrieb bei der BVG bin. Fin-

den Sie auch? Wegen der originellen Auf-

machung, der interessanten Texte, der

spannenden Grafi ken und Fotografi en …

ja, auch deshalb. Aber für mich ist er es

vor allem, weil er nun auch nach außen

schwarz auf weiß dokumentiert, dass wir

alle, unsere mehr als 13.000 Mitarbeiterin-

nen und Mitarbeiter, eine hervorragende

Führungsmannschaft und meine beiden

großartigen Kollegen im Vorstand, ge-

meinsam Herausragendes geleistet haben.

Wir haben unser Unternehmen nach vielen

Jahrzehnten endlich in die schwarzen Zahlen

geführt. Und das ist ein ganz besonderes Ge-

fühl und ein gewaltiger Erfolg für uns alle.

Dr. Sigrid Evelyn Nikutta,

Vorstandsvorsitzende/Vorstand Betrieb

Dieser Erfolg hat zu Recht viele Mütter und Väter. Wir haben gelernt noch besser und

noch vertrauensvoller zusammenzuarbeiten. Wir haben verstanden unsere Schwach-

punkte sachlich zu analysieren und gangbare Wege für leistungsorientierte Lösungen

zu fi nden. Wir haben unser Unternehmen von allen Ecken und Enden her betrachtet,

haben unser Angebot unter die Lupe genommen, gemeinsam mit unserem Aufsichtsrat

und dem Senat von Berlin Möglichkeiten zur Angebotssteigerung ermittelt und dann

auch erfolgreich umgesetzt. Wir haben uns gemeinsam auch hinter den Kulissen der

BVG umgesehen und viele Entscheidungen getroffen, die für die tägliche Bereitstel-

lung von Fahrzeugen, sei es bei Bus, Tram oder U-Bahn, ausschlaggebend sind. Auf un-

ser integriertes System zugeschnitten und auf’s Engste miteinander verknüpft steuern

die Kolleginnen und Kollegen nun gemeinsam und im wahrsten Sinne des Wortes bei-

einander unser Angebot. Wir haben unseren Kunden immer wieder aufs Neue gezeigt,

dass man sich auf uns verlassen kann, dass wir unser Angebot zuverlässig bei jedem

Wind und Wetter, an allen Tagen der Woche und rund um die Uhr auf Schiene, Straße

und Wasser bringen. Und dazu gehört natürlich auch, dass wir uns um unsere Infra-

struktur kümmern. Auch im Jahr 2014 hat unser Unternehmen wieder fast 300 Mio. EUR

u. a. in die Sanierung, Modernisierung und den Ausbau von Schienen, Tunneln, Bahnhöfen

und technischen Anlagen investiert. Und am Beispiel des komplett neu gestalteten U-Bahn-

hofes Bayerischer Platz kann man sehen, dass unsere Fachleute ihr Handwerk verstehen.

Aber wir wissen natürlich sehr genau, dass

wir uns nun nicht auf den bekannten Lor-

beeren ausruhen können. Im Gegenteil,

jetzt geht es erst richtig los. Unsere Stadt

gewinnt an Fahrt. Immer mehr Menschen

wollen hier mit uns leben. Berlin ist im

wahrsten Sinne des Wortes eine wachsen-

de Stadt und wenn Berlin auch in Zukunft

noch eine lebenswerte Stadt sein will,

braucht sie den besten öffentlichen Nah-

verkehr, den man bekommen kann. Dazu gehören grüne Technologien und die intelligen-

te Verknüpfung verschiedener Verkehrsmittel. Schon heute setzen wir energieeffi ziente

Fahrzeuge ein, kooperieren mit Carsharing- und Leihfahrradanbietern und machen mit

App-Angeboten die Benutzung unserer Verkehrsmittel kinderleicht. Wir sind dabei, wir

machen mit, wir haben viele kluge Köpfe in unseren Reihen, die gemeinsam mit den Ver-

antwortlichen in unserer Stadt die Verkehrswege für Wohnen, Arbeiten und Freizeit

mitgestalten können, und wir freuen uns darauf.

Ihre

Vorwort Frau

Dr. Sigrid Evelyn Nikutta

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VORWORTDR. S IGRID EVELYN NIKUTTA

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Hallo, liebe Leserin, lieber Leser,

auch von mir ein herzliches Willkommen

zur Lektüre unseres Geschäftsberichts für

2014. Das war einfach ein tolles Jahr. Von

unseren herausragenden Wirtschaftser-

gebnissen hat Ihnen Frau Dr. Nikutta ja

schon berichtet. Ja, diese Zahlen sehen

richtig gut aus und sie sind „schwarz“! Es

war eben rundum ein super Jahr! Finden

Sie nicht auch? Mal ehrlich, war es nicht

ein großartiges Gefühl, endlich mal wieder

Fußballweltmeister zu werden? Das waren

wirklich tolle Tage hier in Berlin, in jedem

Kiez ein kleines Volksfest und in jeder Kneipe

die alleswissenden Kommentatoren. Auf

der Fanmeile zwischen Brandenburger Tor

und Siegessäule feierten die Berlinerinnen

und Berliner mit den zahlreichen Gästen

der Stadt – und wir mittendrin. Unsere

gelben Busse und Bahnen sorgten auch zu

diesem besonderen Ereignis rund um die

Uhr dafür, dass alle unsere Fahrgäste zu-

verlässig und sicher an ihr jeweiliges Ziel

kamen.

Auch das zeigen die Zahlen. Die Berline-

rinnen und Berliner vertrauen auf unser

Unternehmen und mittlerweile sind es

über 400.000 Menschen, die bei uns ein

Abonnement abgeschlossen haben. Ja,

auch unser Abo schreibt seine eigene Er-

folgsgeschichte. Wussten Sie, dass es das

Abo bei der BVG erst seit 1987 gibt und

es im ersten Jahr gerade mal 5.000 Abon-

nenten gab? 20 Jahre später, im Jahr 2007,

waren es dann schon mehr als 200.000

und seitdem geht es steil bergauf mit un-

seren treuen Abonnenten und eben auch

mit unseren wirtschaftlichen Ergebnissen.

Je besser wir es verstehen, unser Angebot

den Bedürfnissen Berlins anzupassen und

somit unseren Fahrgästen ein zuverlässi-

ger Partner im öffentlichen Nahverkehr

zu sein, umso mehr Menschen nutzen un-

sere verschiedenen, auf viele Lebenslagen

passgenau abgestimmten Abo-Angebote.

Und es gab noch einen Grund zum Feiern.

2014 war es 25 Jahre her, dass die Mauer

gefallen ist – endlich! An dem legendären

ersten Wochenende nach der Öffnung der

Mauer, am 11. und 12. November 1989,

beförderten die BVG (West) und BVB (Ost)

über 8 Mio. Menschen zwischen den beiden

– immer noch durch die Mauer geteilten – Stadtteilen hin und her. Zahlreiche Mitarbei-

terinnen und Mitarbeiter, darunter mehr als 100 Busfahrerinnen und Busfahrer, meldeten

sich freiwillig zum Dienst, um den Ansturm zu bewältigen. Und auch die Zeit der legen-

dären Geisterbahnhöfe war damit vorbei. Übrigens war der U-Bahnhof Jannowitzbrücke,

wo heute die Hauptverwaltung der BVG zu fi nden ist, der erste dieser zu Mauerzeiten

geschlossenen U-Bahnhöfe, wo schon in der Nacht des 11. November die ersten Züge

wieder hielten. Am 9. November 2014 kamen nun wieder viele Menschen nach Berlin und

feierten den 25. Jahrestag dieses historischen Datums – und wieder waren wir mittendrin

und feierten mit unseren Fahrgästen und den zahlreichen Gästen unserer Stadt. Unser für

diesen Anlass kreiertes Sonderticket wurde schnell zu einer beliebten Sammlertrophäe.

Immer wieder darf unser Unternehmen erleben, wie viel Freude es macht, mit den Berline-

rinnen und Berlinern zusammenzuleben und sie als Fahrgäste begrüßen zu dürfen. Die

BVG gibt es nun schon seit 86 Jahren, Busse und Bahnen schon mehr als 100 Jahre in un-

serer Stadt. Schon unsere Urgroßeltern fuhren mit der „Elektrischen“ und sicher auch mit

dem Bus durch Berlin. Uns alle verbindet eine wahrlich „alte Liebe“. Und wie das mit der

alten Liebe so ist, man gewöhnt sich aneinander, man weiß sich zu schätzen und würde

den anderen, wenn es ihn auf einmal nicht mehr gäbe, auch schmerzlich vermissen. Aber

müssen wir uns deshalb nun andauernd unsere Liebe gestehen?

Na ja, nicht andauernd, aber warum nicht endlich mal wieder? Und da wir hier in Berlin

sind und gerne über uns sagen, dass wir „rau, aber herzlich“ sind, haben wir uns zu einem

ganz direkten „Weil wir Dich lieben“ entschlossen und sind mit offenen Armen auf unsere

Fahrgäste und die ganze Stadt zugegangen.

Mit einem Augenzwinkern, vielen guten Ideen und einer großen Portion echter Zuneigung

haben wir unsere Kampagne gestartet und werden sie mit genauso viel Enthusiasmus und

Witz weiterführen.

Weil es riesig Spaß macht und: „Weil wir Dich lieben.“

Ihr

Henrik Falk,

Vorstand Finanzen / Vertrieb

Ihr

Henrik Falk,

Vorwort

Herr Henrik Falk

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VORWORTHENRIK FALK

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Liebe Leserin, lieber Leser,

es ist schon eine großartige Sache, sich

nach 40 Berufsjahren mit so einem her-

vorragenden Jahresabschluss in den Ruhe-

stand verabschieden zu können. Ich freue

mich, dass unser Geschäftsbericht nicht

nur ein wirtschaftlich sehr erfolgreiches

Jahr widerspiegelt, sondern auch von den

Anstrengungen des Unternehmens, die Ar-

beitsbedingungen unserer mehr als 13.000

Beschäftigten spürbar zu verbessern, be-

richtet.

Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter

stellen Tag für Tag rund um die Uhr sicher,

dass unsere täglich mehr als 2,6 Mio. Fahr-

gäste zuverlässig an ihr jeweiliges Ziel

kommen. Den öffentlichen Nahverkehr in

einer Metropole wie Berlin zu meistern, er-

fordert neben dem ganz besonderen Enga-

gement auch viel Leistungskraft und Ner-

venstärke. Damit wir alle den vielseitigen

Herausforderungen gewachsen sind und

bleiben, hat unser Unternehmen ein auf die

besonderen Bedingungen unserer Branche

zugeschnittenes Gesundheitsmanagement

aufgebaut. So haben wir mit dem ausge-

zeichneten Team unseres betriebsärztli-

chen Dienstes unter dem Motto „Zukunft

erleben“ vielseitige Maßnahmen ins Leben

gerufen. Dazu gehören u. a. die „Mobilen

Gesundheitstage“ für die Beschäftigten

im Fahrdienst. Dafür kommen die medizi-

nischen Fachkräfte in die verschiedenen

Betriebshöfe und geben Ernährungstipps

für Menschen, die im Schichtdienst arbei-

ten, und bieten die Möglichkeit zur Über-

prüfung und Messung von Blutdruck, Zu-

ckerwerten und Augeninnendruck. Parallel

überprüfen sie die Arbeitsbedingungen

und nehmen aktiv Einfl uss auf die Gestal-

tung von Arbeitsplätzen, Pausenräumen

und sanitären Anlagen.

Die BVG ist ein traditionsreiches Unterneh-

men, das seit nunmehr 86 Jahren aus dem

Berliner Leben nicht mehr wegzudenken

ist. Damit dieses erfolgreiche Miteinander

auch mindestens weitere 86 Jahre erfolg-

reich fortgesetzt werden kann, brauchen

wir nicht nur eine entsprechende Technik

wie moderne Fahrzeuge, eine bestens ge-

wartete Infrastruktur und stets zeitgemä-

ße Werkstätten, wir brauchen auch immer

wieder neue gute Mitarbeiterinnen und

Mitarbeiter. Dabei unterstützen uns Pro-

gramme wie das im Geschäftsjahr 2014 ins

Leben gerufene „Jump 2020“, das sich an

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wendet

und ihnen Karrieremöglichkeiten bei der

BVG vorstellt. Weitere Förder- und Trai-

neeprogramme geben jungen Menschen

die Möglichkeit, sich mit ganz konkreten

Aufgaben innerhalb des Unternehmens

vertraut zu machen. Und unser Pilotpro-

jekt „Fachkarriere bei der BVG“ ermöglicht

motivierten Mitarbeiterinnen und Mitar-

beitern sich innerhalb des Unternehmens

aktiv weiterzuentwickeln und Führungs-

aufgaben zu übernehmen.

Auch Frauen? Ja, auch und unbedingt im-

mer mehr Frauen und in allen Berufen! Die

Wahrnehmung von Verkehrsberufen als rei-

ne Männerdomäne ist nun wirklich veraltet

und wir haben auf unsere Fahne geschrie-

ben, das spürbar zu ändern. Angefangen bei

Werbekampagnen, die insbesondere Frau-

en ansprechen, und sogenannten „Schnup-

pertagen“ in unseren Betriebshöfen über

rein weibliche Kurse zur Gewinnung von

neuen Fahrerinnen für unsere Busse und

Bahnen bis hin zum mittlerweile schon tra-

ditionellen Girls‘Day arbeiten wir aktiv an

der spürbar wachsenden Frauenquote bei

der BVG. Wir waren darum auch alle sehr

stolz, als im Geschäftsjahr 2014 der erste

reine Frauenkurs an unserer Verkehrsaka-

demie Omnibus durchgeführt wurde. Alle

40 Teilnehmerinnen haben erfolgreich die

theoretische und praktische Prüfung als

Omnibusfahrerin abgelegt und fahren nun

unsere großen Gelben durch Berlin.

dass von 2016 bis 2020 bei Erreichung des

geplanten Betriebsergebnisses durch den

Arbeitgeberverband je Kalenderjahr eine

weitere Entgelterhöhung von mindestens

2,5 % angeboten wird. So können unsere

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter erstmals

in der Geschichte der BVG die Höhe ihrer

Entgelterhöhungen mit beeinfl ussen.

Ich wünsche Ihnen eine interessante und

auch unterhaltsame Lektüre.

Ihr

Lothar Zweiniger,

Vorstand Personal / Soziales

Ihr

Lothar Zweiniger,

Vorstand Personal / Soziales

Eine schöne Entwicklung, die natürlich auch sehr viel mit unserem Engagement für Beruf

und Familie zu tun hat. Unser Ziel ist es, all unsere Beschäftigten, egal ob Mann oder

Frau, dabei zu unterstützen, berufl iches und privates Leben besser unter den berühmten

„einen Hut“ zu bekommen. Dazu gehören neben einer möglichst ausgeglichenen Dienst-

planung auch Informationsveranstaltungsreihen zu Themen wie Pfl ege von Angehörigen,

Erbrechts- und Steuerfragen und gerade für junge Menschen das Angebot einer Berufs-

ausbildung in Teilzeit.

Ganz entgegen dem Sprichwort „Bei Geld hört die Freundschaft auf“ haben wir bei der

BVG uns entschlossen unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an unseren wirtschaftli-

chen Erfolgen, die wir ja auch nur dank ihres berufl ichen Engagements erreichen konnten,

teilhaben zu lassen. Eine einmalige Sonderzahlung von 500 EUR für jeden Beschäftigten

im Dezember 2014 war so ein Dankeschön, das mit einer Entgelterhöhung um 3 % ab

Januar 2015 fortgesetzt wurde. Dazu kommt eine stufenweise jährliche Anhebung der

Weihnachtszuwendung in den Jahren 2015 und 2016. Da das Betriebsergebnis in einem

entscheidenden Maße auch von den Leistungen und der Einsatzbereitschaft aller Beschäf-

tigten im BVG-Konzern beeinfl usst wird, haben die Tarifparteien bereits 2013 vereinbart,

Vorwort Herr

Lothar Zweiniger

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VORWORTLOTHAR ZWEINIGER

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Vorwort des Aufsichtsratsvorsitzenden

Herr Dr. Matthias Kollatz-Ahnen

Dr. Matthias Kollatz-Ahnen,

Aufsichtsratsvorsitzender

Liebe Leserin, lieber Leser,

2014 war die BVG noch schneller als sonst:

Zwei Jahre früher als geplant schreibt

das Unternehmen schwarze Zahlen. Mit

7,4 Mio. EUR ist der BVG-Konzern im Plus.

Der hohe Schuldenstand von ca. 800 Mio. EUR

konnte um rund 100 Mio. EUR durch Tilgung

verringert werden. Hinter diesen Zahlen

steht eine herausragende Teamleistung

aller Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die

mit großem Einsatz gezeigt haben, wie viel

Bewegung in der BVG steckt.

Mit dem positiven Jahresabschluss hat sich

die BVG zukunftsfähig aufgestellt: nicht

nur dank einer stärkeren Unabhängigkeit

von Zinsentwicklungen, sondern vor allem

aufgrund der unverändert hohen Investiti-

onen in die Pfl ege der Infrastruktur. 818 km

Gleise, 173 U-Bahnhöfe und fast 3.000

Fahrzeuge müssen unterhalten werden.

Dabei stehen der barrierefreie Ausbau der

Bahnhöfe sowie die Sicherheit der Fahr-

gäste im Vordergrund.

Wie gut diese Leistung bei den Berliner-

innen und Berlinern ankommt, haben

die mehr als 970 Mio. Fahrten und 400.000

Abo-Kunden gezeigt. Mit einem breiten

und zuverlässigen Angebot auf Straße und

Schiene hat die BVG im Jahr 2014 so vie-

le Fahrgäste vom öffentlichen Nahverkehr

überzeugt wie nie zuvor.

Der Aufsichtsrat hat den Vorstand im Berichtsjahr 2014 bei der Leitung des Unternehmens regelmäßig beraten

und seine Geschäftsführung kontinuierlich überprüft. Einige wichtige Entscheidungen, bei denen der Aufsichtsrat

den Vorstand unterstützen konnte, waren …

... die Feststellung des Jahresabschlusses und Konzernabschlusses sowie des für die BVG AöR und den

BVG-Konzern zusammengefassten Lageberichts für das Geschäftsjahr 2013;

… die Feststellung des Wirtschaftsplans 2015;

… die Anpassung der Verkehrstarife zum 1. Januar 2015;

… die Vergabe zur Beschaffung von bis zu 236 Eindecker-Omnibussen in den Jahren 2014 bis 2020;

… die Grundinstandsetzungen und der barrierefreie Ausbau mehrerer U-Bahnhöfe, wie z. B.

U7 Bahnhof Jakob-Kaiser-Platz, U9 Bahnhof Birkenstraße oder U5 Bahnhof Neue Grottkauer Straße;

… weitere Infrastrukturmaßnahmen wie die Grundinstandsetzung des Sockelbauwerks U1/U2 Gleisdreieck oder

die Projekterweiterung Viaduktsanierung U1 vom Gleisdreieck bis zur Schlesischen Straße;

… die Betreuung des Weiterbaus der U5 durch die Projektrealisierungs GmbH U5.

Im Namen des Aufsichtsrats möchte ich den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ebenso wie dem Führungsteam

des BVG-Konzerns für die erfolgreiche Arbeit danken.

Ihr

Die Planung für die kommenden Jahre

zeigt, dass sich die BVG bei stabilen Rah-

menbedingungen aus eigener Kraft weiter

stärken kann. Mit ihrer positiven Bilanz,

ihrem zuverlässigen Angebot und einem

außerordentlichen Einsatz der Belegschaft

leistet das Unternehmen einen wichtigen

Beitrag für eine moderne, umweltfreundli-

che und stetig wachsende Metropole Berlin.

VORWORTDR. MATTHIAS KOLLATZ-AHNEN

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Wirtschaftlichkeit: Voll auf Erfolgskurs.

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Die schwarze Null steht.

Weil unser Herz für

wirtschaftlichen Erfolg schlägt.

Besonders hervorzuheben ist, dass dieses

Ergebnis nicht zu Lasten der Mitarbeiterin-

nen und Mitarbeiter erzielt wurde. Im Ge-

genteil: Konzernweit sind die Aufwendun-

gen für das Personal um 25,6 Mio. EUR im

Vergleich zu 2013 gestiegen und lagen bei

583,2 Mio. EUR. Der Anstieg resultiert vor

allem aus der zum 1. Januar 2014 wirksam

gewordenen Entgelterhöhung sowie der

Einmalzahlung im Dezember 2014. Die Zahl

der Beschäftigten im Konzern ist von 2013

bis 2014 um 393 auf nunmehr 13.336 ge-

stiegen.

Auch bei den Investitionen musste die BVG

keine Abstriche machen. Wesentliche An-

schaffungen im Jahr 2014 waren unter an-

derem der Erwerb von Straßenbahnwagen

für insgesamt 48,4 Mio. EUR sowie die Be-

schaffung von Omnibussen. Kostenpunkt

hierfür: 12,8 Mio. EUR.

Das Geschäftsjahr 2014 war außerordent-

lich erfolgreich für die BVG: Mit einem han-

delsrechtlichen Ergebnis von 7,4 Mio. EUR

schreibt der Konzern erstmals in seiner Ge-

schichte eine schwarze Null, die nicht auf

Sondereffekten beruht. Lässt man diese

für das Vorjahr unberücksichtigt, hat sich

das Jahresergebnis 2014 im Vergleich zu

2013 um 25 Mio. EUR verbessert.

Einen großen Anteil daran hat die Steige-

rung der konzernweiten periodengerechten

Fahrgelderträge im Vergleich zum Vorjahr

um 5,5 % auf 635,9 Mio. EUR. Das macht

ein Plus von 33,4 Mio. EUR, das vor allem

auf erfolgreiche Marketing- und Vertriebs-

aktivitäten sowie eine konsequente Um-

setzung der Unternehmensstrategie zu-

rückzuführen ist.

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WIRTSCHAFTLICHKEIT DIE SCHWARZE NULL

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Täglich einmal von Berlin nach Neu-Delhi –

so weit reicht der Angebotsausbau der BVG

im Jahr 2014. Die rund 5.800 km verteilen

sich auf 39 Bus-, Straßen- und U-Bahn-Linien,

insbesondere auf den stark befahrenen Stre-

cken im Zentrum der Stadt. Rund 250.000

Berlinerinnen und Berliner profitieren täg-

lich davon. 50 Vollzeitarbeitsplätze sind im

Zuge dessen neu entstanden.

Möglich wurde die Angebotserweiterung

durch einen Beschluss des Berliner Abge-

ordnetenhauses vom Dezember 2013, mit

dem der Senat den Berliner Verkehrsbetrie-

ben zusätzlich 4 Mio. EUR jährlich für eine

Nach den Sommerferien wurden die auf

den U-Bahnlinien U1, U2, U5, U7 und U8

bestehenden dichten Takte (4- bzw. 5-Mi-

nuten-Takt) zeitlich ausgedehnt, ebenso

wie auf der Straßenbahnlinie M4. Die Stra-

ßenbahnlinie 12 erhielt einen 10-Minuten-

Takt. Ab 6. Oktober 2014 konnte das

Angebot in Schöneweide zur Anbindung

der Hochschule für Technik und Wirtschaft

verdichtet werden – die Straßenbahnlinie

67 verkehrt hier nun im 10-Minuten-Takt.

Seit Dezember profitieren weitere Kunden-

kreise von dem Ausbau des Nahverkehrsan-

gebots in Berlin: Seit Mitte des Monats fah-

ren die Linien U1, U2, U3 und U5 bis 0.30

Uhr im 10-Minuten-Takt – zuvor verkehrten

die Züge auf diesen Strecken am späten

Abend lediglich alle 15 Minuten. Montags

bis donnerstags sind die Straßenbahnen

der Linie M5 nun zwischen U-Bahnhof

Eberswalder Straße und U-Bahnhof War-

schauer Straße bis 21 Uhr im 5-Minuten-

Takt unterwegs – eine Stunde länger als

Aufstockung des Personals und der Leis-

tungen bewilligte. Bereits nach vier Mona-

ten zeigte der Beschluss erste Resultate:

Seit dem 27. April 2014, pünktlich zum

Ende der Osterferien, konnte die BVG unter

anderem auf der Straßenbahnlinie M2 in

Prenzlauer Berg sowie auf den Buslinien

M27 und M41 einen erweiterten Fahrplan

anbieten. Der Anbindung der stark wach-

senden Neubaugebiete in Lichtenberg und

Karlshorst trug die BVG mit der Erschlie-

ßung durch die Linien 256 und 296 Rech-

nung. Und auch die Taktung der Buslinien

136/236 im Spandauer Norden verbesserte

sich auf fünf beziehungsweise zehn Minuten.

Mehr Mobilität für Berlin.

Weil die Hauptstadt

stetig wächst.

bisher. Am Wochenende fahren die Züge

der M10 sogar bis Mitternacht alle fünf Mi-

nuten gen Osten, in Richtung Westen bis

0.30 Uhr. Ebenfalls seit Dezember verkehrt

die Straßenbahnlinie M5 während des mor-

gendlichen und abendlichen Berufsver-

kehrs länger im 5-Minuten-Takt.

Und es gibt noch eine weitere gute Nach-

richt: Damit die BVG ihr Angebot weiter

dem steigenden Bedarf anpassen kann, ste-

hen für das Geschäftsjahr 2015 7,5 Mio. EUR

zusätzlich zur Verfügung.

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WIRTSCHAFTLICHKEIT MEHRLEISTUNGSPAKET

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Auch wenn das Finale dieses Mal gut

10.000 km weiter südwestlich stattfand:

Zur Fußballweltmeisterschaft 2014 platzte

Berlin – wie schon zur Heim-WM 2006 –

aus allen Nähten. Touristen und Berliner

feierten das große Fußballfest gemeinsam

auf Straßen, in Beachbars, in Biergärten

und improvisierten Hinterhofarenen beim

Public Viewing. Hunderttausende verfolg-

ten die Begegnungen der deutschen Natio-

nalmannschaft und die Partien der K.-o.-

Runde auf der 65 m2 großen Videoleinwand

am Brandenburger Tor und acht weiteren

Leinwänden entlang der 700 m langen

Fanmeile. Allein zum Empfang „unserer“

Weltmeister am 15. Juli kamen 400.000

Besucher – das war auch logistisch eine

Herausforderung.

Eine Herausforderung, auf die die Berliner

Verkehrsbetriebe bestens vorbereitet wa-

ren. Schließlich ist die Fanmeile mit den

Buslinien 100, 200, M85 und dem TXL her-

vorragend erschlossen. Die Anreise mit der

U2 via Potsdamer Platz wählten ebenfalls

zahlreiche Fans. Und auch andernorts

sorgte die BVG dafür, dass die feiernden

Fußballfans sicher und schnell ihr Ziel er-

reichten: ob mit der M1 zum Prater in der

Kastanienallee oder mit der U7 zum Fußball-

Familienfest in der Zitadelle Spandau. Wer

mit den Öffentlichen zum Public Viewing

fährt, darf den Sieg seiner Mannschaft

schließlich ungestraft begießen. Selbst in

„Deutschlands größtes Wohnzimmer“ kam

man zur WM am besten mit der Tram – hält

doch direkt vor dem Stadion an der Alten

Försterei die Straßenbahnlinie 27. Aller-

dings passten die Sofas, mit denen es sich

die Fans im Stadion vor der Großleinwand

gemütlich machten, leider nicht in die

Tram. Dafür konnten es sich die Fans nach

dem Spiel auf den Polstern unserer Stra-

ßenbahnen bequem machen. Dass der Ber-

liner U- und Straßenbahnverkehr sportli-

chen Großveranstaltungen gewachsen ist,

zeigt sich indes nicht nur bei Fußballwelt-

und -europameisterschaften: Mit jährlichen

Events wie dem ISTAF, dem Berlin-Mara-

thon oder dem DFB-Pokalfinale und dem

Sechstagerennen ist die BVG bestens für

derlei Aufgaben trainiert.

Zug zum Tor.

Weil die WM 2014 wieder einmal gezeigt hat,

dass die BVG die Massen zuverlässig bewegt.

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WIRTSCHAFTLICHKEIT WM 2014

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Wie es sich wohl angefühlt haben mag,

zwei Tage nach dem Mauerfall Halt am

U-Bahnhof Jannowitzbrücke zu machen?

28 Jahre lang war das Bauwerk ein Geister-

bahnhof. Und nun stand es als neu eingerich-

teter Grenzübergang im Zentrum der neuen

Reisefreiheit der damaligen DDR-Bürger.

Am 9. November 2014 jährte sich der Mau-

erfall zum 25. Mal. Und zu den vielen gro-

ßen und kleinen Geschichten, die dieses

wichtige Datum in Erinnerung rief, gehört

auch die Wiedervereinigung des Berliner

Nahverkehrs. Denn die Ostberliner BVB

und die Westberliner BVG setzten infolge

zuvor 70 in der Stadt verfügbare Reisebus-

se angemietet hatte. Am Montag darauf

trafen noch einmal mehr als 200 Busse aus

Städten der Bundesrepublik, von den alli-

ierten Streitkräften und privaten Unter-

nehmen zur Unterstützung ein. In der Fol-

ge richtete die BVG fünf neue Buslinien ins

Westberliner Umland ein und erweiterte

das Netz so um 136,9 km. Gegen Vorlage

ihres Ausweises durften DDR-Bürger die

Busse und Bahnen bis Ende des Jahres kos-

tenlos nutzen.

Bereits im Juli 1990 wurden der erweiterte

Bahnhof Alexanderplatz sowie alle bislang

noch nicht freigegebenen U-Bahn-Statio-

nen wieder eröffnet, auch der S-Bahnhof

Friedrichstraße war wieder für den Ost-

West-Verkehr freigegeben. Zwei Monate

später folgte die S-Bahn-Station Unter den

Linden. Und am 1. Januar 1992 war es end-

lich so weit: BVB und BVG verschmelzen zu

den heutigen Berliner Verkehrsbetrieben.

Zwar dauerte es noch bis zum 16. Juni 2002,

ehe sich der S-Bahn-Ring wieder schloss

und somit der letzte große Graben des ge-

teilten Berlins verschwand – doch schon

1995 fuhren die Straßenbahnen wieder

über die Bösebrücke (Bornholmer Straße) –

jener Ort, an dem die Ostberliner sechs Jah-

re zuvor die Grenzanlagen überwanden. Die

erste Tramfahrt auf der historischen Linie

war wieder so ein Gänsehautmoment in der

an Höhepunkten nicht armen Geschichte

der BVG in den vergangenen 25 Jahren.

der historischen Ereignisse am 9. Novem-

ber 1989 alles daran, dass die Menschen-

massen schnell, unbürokratisch und sicher

über die innerdeutsche Grenze gelangten –

mit erstaunlichem Erfolg, wie nicht nur die

rasche Wiedereröffnung des U-Bahnhofs

Jannowitzbrücke belegt.

Noch in der Nacht vom 9. November richte-

te die BVG einen durchgehenden Nachtver-

kehr auf allen U- und S-Bahn-Linien ein,

denn der Ansturm war gewaltig. Am Wo-

chenende nach dem Mauerfall hatten sich

die Fahrgastzahlen bereits nahezu vervier-

facht. Gut, dass die BVG bereits am Freitag

Freie Fahrt für

den Linienzug nach Pankow.

Weil Busse und Bahnen

die Menschen verbinden.

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WIRTSCHAFTLICHKEIT25 JAHRE ENTWICKLUNG

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Kundenzufriedenheit: Unser oberstes Ziel.

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Doch das ist längst noch nicht alles: Fahr-

Info Plus eignet sich nicht nur zum Ticket-

erwerb, sondern liefert darüber hinaus

auch eine Fahrplanauskunft für Berlin-

Brandenburg, zeigt die nächstgelegenen

Haltestellen in einer Umgebungskarte so-

wie geplante Abfahrten an. Zoombare Lini-

ennetzpläne vervollständigen das Ange-

bot. Integriert ist zudem das Carsharing-

angebot von car2go: So können sich die

Nutzer etwa die Standorte von Fahrzeugen

in einer Umgebungskarte anzeigen lassen

und diese über eine Verlinkung zur car2go-

App auch reservieren.

Seit dem letzten Update stehen den Nut-

zern zahlreiche neue Funktionen zur Verfü-

gung. Dazu gehört etwa der neue Ab-

fahrts- und Ausstiegsalarm, mit dem sie

keinen Zug oder Zielort mehr verpassen.

Abfahrtszeiten stehen nun zudem für den

Die Suche nach dem passenden Kleingeld

hat ein Ende – zumindest, was den Ticket-

kauf für die Angebote der BVG angeht.

Denn seit Anfang 2014 haben die Kunden

die Möglichkeit, Fahrscheine bargeldlos

mit ihrem Smartphone zu erwerben. Dafür

müssen sie lediglich die kostenlose BVG-

App FahrInfo Plus aus dem Apple App Store

oder dem Google Play Store herunterladen

und sich registrieren – und schon haben sie

die Wahl zwischen Kurzstreckentickets,

Einzelfahrausweisen, Tageskarten oder der

Berlin WelcomeCard sowie der Berlin City-

TourCard für den gesamten Tarifbereich.

Auch Fahrrad- und Ermäßigungstarife las-

sen sich mit der App problemlos erwerben.

gesamten Verkehrsverbund Berlin-Bran-

denburg in Echtzeit zur Verfügung. Seit

dem Relaunch lassen sich die Haltestellen

aus der Kartenansicht per Fingertipp in die

Routenplanung übernehmen. Die Karten-

ansicht selbst fällt in der neuen Version

wesentlich detaillierter aus, wie auch das

gesamte Layout eine Auffrischung erhalten

hat – weshalb die App noch übersichtlicher

und somit noch einfacher zu bedienen ist.

Damit bietet die App schon heute viele we-

sentliche Funktionen, die unseren Kunden

früher nur an den Ticketautomaten oder

den Servicepunkten zur Verfügung standen.

Tickets aus dem Telefon.

Weil unser digitales Angebot den

modernen Nahverkehr beschleunigt.

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KUNDENZUFRIEDENHEITBVG APP / HANDY-TICKET

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Auf dem Betriebshof Lichtenberg laufen seit

Spätsommer vergangenen Jahres die Fäden

des Berliner Oberflächenverkehrs zusam-

men: Für 6,8 Mio. EUR entstand hier eine

neue Superleitstelle mit 21 nach neuesten er-

gonomischen Erkenntnissen gestalteten Ar-

beitsplätzen. Das Kompetenzzentrum Leit-

stelle Oberfläche (KCO) vereint die Betriebs-

leitstellen Omnibus und Straßenbahn sowie

die Technikleitstelle Oberfläche mit der Be-

triebsleitstelle Oberfläche und der Netzleit-

stelle Straßenbahn unter einem Dach.

Die neue räumliche Nähe – sämtliche Ar-

beitsplätze befinden sich in Sichtweite zu-

einander – sorgt für effiziente Kommunika-

tionswege und eine schnelle Abstimmung

mit beschäftigt, die Vorteile der neuen

Superleitstelle auszureizen. Dafür steht

ihnen nicht nur modernste Informations-

technik zur Verfügung, sondern auch ein

Arbeitsumfeld, das kaum einen Wunsch

offenlässt. Neben einer großzügig gestal-

teten Küche sorgen auch der moderne Pau-

senraum sowie die angenehm gestalteten

Sanitäranlagen für beste Arbeitsbedin-

gungen. Und diese wiederum für einen

reibungslosen Betrieb der 151 Bus- und 22

Straßenbahnlinien, die hier überwacht, ge-

steuert und koordiniert werden.

der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. So

koordiniert etwa der Multidisponent bei

Störfällen, die sowohl den Tram- als auch

den Busverkehr betreffen, die Ersatz-

maßnahmen und behält die Pünktlichkeit

kritischer Linien mit einem hohen Fahr-

gastaufkommen im Blick – und kann sich

dabei quasi auf Zuruf mit den jeweiligen

Leitstellen abstimmen. Das beschleunigt

die internen Abläufe und sorgt dafür, dass

sich Störungen weniger stark als bislang

auf den Betrieb auswirken. Und davon

profitieren vor allem die Fahrgäste, für die

sich störungsbedingte Wartezeiten ver-

kürzen. Insgesamt 160 Mitarbeiterinnen

und Mitarbeiter sind im KCO Lichtenberg

rund um die Uhr im 3-Schicht-Betrieb da-

unter einem Dach.

Weil die neue Leitstelle Oberfläche

für einen reibungslosen Betrieb sorgt.

Mehr Kompetenz

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KUNDENZUFRIEDENHEIT KCO LICHTENBERG

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Der jetzt fertiggestellte Abschnitt ist

inklusive der Wendeschleife über den

Straßenzug Invalidenstraße, Alt-Moabit,

Emma-Herwegh-Straße und Clara-Jaschke-

Straße 1.800 m lang. Auf dieser Strecke

sind insgesamt sechs neue Haltestellen

entstanden oder befinden sich noch in der

Fertigstellung. Das sind die Haltestellen

U-Bahnhof Naturkundemuseum, Invali-

denpark, S+U-Bahnhof Hauptbahnhof,

Lesser-Ury-Weg, Lüneburger Straße und

Clara-Jaschke-Straße.

Die repräsentative Haltestelle mit dem

kühn geschwungenen Betondach vor dem

Hauptbahnhof befindet sich derzeit noch

im Rohbau. Die M5 hält daher bislang an

einer provisorischen Haltestelle, die sich

direkt neben der Baustelle befindet. Spä-

testens jedoch, wenn die Linien M8 und

M10 im Sommer 2015 ebenfalls zum Haupt-

bahnhof durchfahren, soll das architekto-

nisch ansprechende Bauwerk fertig sein.

Derzeit haben die aus Ahrensfelde kom-

mende M8 und die an der Warschauer Brü-

cke startende M10 ihren letzten Halt noch

am Nordbahnhof.

Insgesamt musste die BVG für die Anbin-

dung des Hauptbahnhofs 4.160 m Gleise

neu verlegen, davon wurden 885 m als

„grünes Gleis“ realisiert, befinden sich

also in einem begrünten Gleisbett in der

Mitte der Fahrbahn. Zehn Weichen,

4.533 m Fahrleitung sowie 120 Oberlei-

tungsmasten gehören zur Ausrüstung der

Neubaustrecke. Ein Aufwand, der sich loh-

nen wird: Haben alle drei Linien den Regel-

betrieb auf der Neubaustrecke aufgenom-

men, rechnet die BVG mit bis zu 20.000

Fahrgästen täglich.

Mitte Dezember 2014 erfolgte der Lücken-

schluss. Seitdem endet die Straßenbahn-

linie M5 nicht mehr an der Haltestelle

Hackescher Markt, sondern fährt weiter

bis zum Hauptbahnhof – und noch ein klei-

nes Stück darüber hinaus. Das dürfte nicht

nur die Lichtenberger freuen, die damit

nun über eine Direktverbindung im 10-Mi-

nuten-Takt zu Berlins wichtigstem Fern-

bahnhof verfügen.

Mit der Tram zum Hauptbahnhof.

Weil die Vernetzung von Nah- und Fernverkehr

Berlin mobil macht.

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KUNDENZUFRIEDENHEIT TRAM ZUM HAUPTBAHNHOF

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Unser Sicherheitspersonal fällt ins Auge.

Denn die neuen, signalgelb abgesetzten

Schultern ihrer Dienstkleidung sind bereits

von Weitem auszumachen. Das dient nicht

nur der gefühlten Sicherheit der Fahrgäste,

die so immer häufiger Beistand in ihrer

Nähe wissen, sondern auch der Abschre-

ckung von potenziellen Störenfrieden, die

sich nun kaum noch unbeobachtet fühlen

dürften.

2014 war das erste Geschäftsjahr, in dem

sich alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter

der Sicherheit durchgängig in diesem Look

präsentierten – und damit das erste Jahr, in

dem sich die Wirkung der neuen Dienstklei-

dung überprüfen ließ. Dabei hat sich ge-

zeigt, dass die Zahl der Hausrechtsverstö-

ße seit Einführung der neuen Dienst-

kleidung Ende 2013 deutlich zurückgegan-

gen ist: Weist die Statistik für November

2013 noch 131 Verstöße aus, waren es im

Juni 2014 nur noch 75. Die Zahl der Haus-

friedensbrüche hat sich im vergleichbaren

Zeitraum nahezu halbiert.

Dieser Erfolg ist Ergebnis einer breit ange-

legten Strategie. So baute die BVG etwa

den Einsatz von Überwachungskameras

stark aus: Alle U-Bahnen, 87 % der Busse

und 66 % der Straßenbahnen sind bereits

mit entsprechender Technik ausgerüstet.

Gleichzeitig wurden die Notruf- und Infor-

mationssäulen auf den Bahnsteigen ver-

ständlicher gestaltet. Seit September 2013

besteht zudem eine Kooperation mit der

Deutschen Bahn, die den Mitarbeiterinnen

und Mitarbeiter beider Unternehmen Haus-

recht auf allen Berliner S- und U-Bahnhöfen

gewährt – eine bundesweit einzigartige

Maßnahme, die insbesondere die Sicher-

heitslage in den gemeinsam genutzten Ein-

richtungen wie den Umsteigeknoten Alex-

anderplatz oder Bahnhof Zoo verbessert

hat.

Das gemeinsame Maßnahmenpaket wurde

auch mit der Polizei Berlin weiter ausge-

baut, um noch schneller auf Straftaten re-

agieren zu können. Rund um die Uhr ver-

folgt ein diensthabender Polizist in der

BVG-Sicherheitsleitstelle mittels rollieren-

der Livebilder die Bahnhöfe Kottbusser Tor,

Alexanderplatz und Zoologischer Garten.

Rund 200 Sicherheitskräfte sind täglich für

die BVG im Einsatz. Mit 48,3 Mio. EUR hat

das Unternehmen die Ausgaben für diesen

Sektor noch einmal um gut 2 Mio. EUR im

Vergleich zum Vorjahr aufgestockt.

In der Summe haben die Maßnahmen dazu

geführt, dass das BVG-Personal oder Ret-

tungskräfte schneller vor Ort sind. Diese

Verbesserungen nehmen auch unsere Kun-

den deutlich wahr: 82 % befürworten die

Videoausstattung auf den Bahnhöfen,

2008 taten dies lediglich 75 %. Dank der

24-Stunden-Präsenz stieg auch das Sicher-

heitsgefühl in den Abend- und Nachtstun-

den – bei der BVG erhöhte sich der Wert im

Vergleich zum Vorjahr von 65 % auf 66 %.

Weil sich Fahrgäste bei

uns sicher fühlen.

Die Sicherheit stets im Blick.

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KUNDENZUFRIEDENHEIT SICHERHEIT

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Nachhaltigkeit: Keine graue Theorie.

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Im Vergleich zu 2013 reduzierte die BVG

ihre CO2-Emissionen so um 300.000 t. Das

zeigt: Nachhaltigkeit ist für uns kein modi-

sches Beiwerk. Denn als Anstalt öffentli-

chen Rechts trägt die BVG von jeher eine

besondere wirtschaftliche, gesellschaftli-

che und ökologische Verantwortung. Diese

drei Handlungsfelder in Einklang zu brin-

gen ist Aufgabe einer nachhaltigen Unter-

nehmenskultur, wie sie die BVG praktiziert

und stetig fortentwickelt.

So gehörten die Berliner Verkehrsbetriebe

zum Beispiel zu den maßgeblichen Akteuren

bei der im Jahr 2014 vom Berliner Senat ge-

starteten Ausgestaltung des Berliner Energie-

und Klimaschutzprogrammes (BEK). Dessen

zentrales Anliegen ist es, dass die Hauptstadt

bis zum Jahr 2050 klimaneutral wird.

Strategische Investitionen sind auf dem

Weg zu diesem Ziel unerlässlich. So schaff-

te die BVG im Jahr 2014 zum Beispiel vier

neue Solarfähren sowie 43 besonders leich-

te und damit treibstoffsparende Nieder-

flurbusse an. Allein die Nachrüstung von

sogenannten SCR-Filtern bei älteren Omni-

bussen bringt zudem eine Reduzierung der

Stickoxidemissionen um 300 t pro Jahr.

Leuchtturmprojekte wie die Sanierung des

U-Bahnhofs Bayerischer Platz zeigen, wo-

hin die Reise geht: Mittels Wärmepumpen-

technik wird der Gebäudekomplex heute

mit der Abwärme aus den U-Bahn-Tunneln

beheizt, fossile Brennstoffe kommen nicht

mehr zum Einsatz. Das bringt eine jährliche

Energieersparnis von 145.000 kWh – und

eine Auszeichnung mit dem „Green Buddy

Award“ des Bezirks Tempelhof-Schöneberg

obendrauf.

Die Zeichen für den öffentlichen Nahver-

kehr in Berlin stehen auf Grün – vor allem

bei der Energiebeschaffung. Bereits 2014

nutzte die BVG mehr als 27 % der direkt

bezogenen Energie aus ökologisch vorteil-

haften Quellen wie etwa Kleinstwasser-

kraftwerken. Zugleich initiierte die BVG in

Zusammenarbeit mit dem Umweltbundes-

amt die Beschaffung von Herkunftsnach-

weisen, so dass das Unternehmen seit An-

fang 2014 die Grünstromeigenschaften der

im Konzern genutzten Energie nachweisen

kann. Und damit die wertvolle Ressource

im Unternehmen möglichst effizient ge-

nutzt wird, speisen die meisten U- und

Straßenbahnen ihre Bremsenergie bereits

heute wieder in das Netz ein.

Solide wirtschaften – im sozialen

und ökologischen Kontext.

der Nachhaltigkeit verpflichtet hat.

Weil sich die BVG den Prinzipien

Mit ihrem Engagement für den „Open Inno-

vation Slam“, einen europaweiten Ideen-

wettbewerb zur CO2-Reduzierung, sowie dem

Testbetrieb einer Elektrobuslinie ab dem

Jahr 2015, treibt die BVG auch weiter die

technische Innovation zum Wohle der Um-

welt voran.

Ebenso gezielt engagiert sich das Unter-

nehmen auf dem sozialen Sektor: Mit ei-

nem Migrantenanteil von rund 24 % unter

den Auszubildenden ist Integration und

Diversity ein gelebter Teil der Unterneh-

menskultur.

Die Vereinbarkeit von Beruf und Familie,

betriebliches Gesundheitsmanagement und

Arbeitsschutz sind weitere wichtige Felder,

in denen die BVG ihren sozialen Anspruch

in die Realität umsetzt. Etwa mit Veran-

staltungen zum Thema Pflege oder einem

breiten Angebot von Gesundheitskursen.

Dass die BVG hier auf dem richtigen Weg

ist, zeigt auch die neueste Auszeichnung

für ihre Unternehmensstrategie: Im Okto-

ber 2014 wurde der Konzern mit dem Güte-

zeichen des Europäischen Verbandes der

öffentlichen Arbeitgeber und Unterneh-

men (CEEP) für seine gelungene Umset-

zung einer nachhaltigen Unternehmenspo-

litik gewürdigt. Ein wichtiger Beleg dafür,

dass sich die BVG beim Thema Nachhaltig-

keit auch an internationalen Standards

messen lassen kann.

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NACHHALTIGKEIT GRÜNSTROM

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Nahezu lautlos gleiten die vier neuen Fäh-

ren durch die Fluten. Denn statt auf einen

herkömmlichen Dieselantrieb setzen die

FährBären genannten Elektroboote auf

Sonnenstrom. Zu diesem Zweck sind ihre

Dächer auf einer Fläche von rund 70 m2 mit

je 52 Solarmodulen bestückt – sie liefern

eine Gesamtleistung von 10,6 kW für die

beiden Elektromotoren, welche die Fähren

antreiben. Und sollten die Module einmal

nicht genügend Sonnenschein einfangen,

schalten sich automatisch Akkus hinzu, die

vorsorglich jeden Abend nach Betriebs-

Als schwimmende Brücke zwischen den

Ortsteilen Grünau und Wendenschloss

transportiert etwa die Linie F12 bis zu 920

Passagiere täglich über die Dahme. Und

gleichfalls im ganzjährigen Fährbetrieb be-

fördert die F11 bis zu 350 Gäste täglich

über die Spree zwischen Baumschulenstra-

ße und Wilhelmstrand. Jeweils von April bis

Oktober sind die Linien F23 Müggelwerder-

weg/Kruggasse und F21 Schmöckwitz/Kram-

penburg im Einsatz. Sie kommen auf bis zu

200 beziehungsweise 420 Fahrgäste pro

Tag und schaffen damit ebenfalls zuverläs-

sige Elektromobilität im Linienverkehr.

Dass beim Treibstoffverbrauch jedes Kilo

zählt, wissen Formel-1-Fans seit Langem.

Und auch im Flugverkehr wird Übergepäck

nicht gern gesehen. Deswegen wurde bei

der BVG kontinuierlich mit der Erneuerung

der Busflotte begonnen. Hierzu wurden

Verträge mit den Herstellern Scania über

die Lieferung von bis zu 156 Fahrzeugen

(Gelenkbusse) sowie mit VDL über die Liefe-

rung von bis zu 236 Fahrzeugen (Eindecker-

busse) für die kommenden Jahre abge-

schlossen. Welches Sparpotenzial sich ergibt,

wenn man einmal über die überflüssigen

Pfunde im Omnibusverkehr nachdenkt, ist

beeindruckend: Mit 9 t Leergewicht sind

Doch nicht nur aus wirtschaftlicher und

ökologischer Sicht sind die 43 neuen, im

Jahr 2014 angeschafften Gelenkbusse ein

Gewinn. Auch für Menschen mit Behinde-

rungen bringen sie einige Erleichterungen.

So bieten sie etwa im Bereich der Mittel-

türen Platz für zwei Elektrorollstühle. Zudem

sind die Anzeigen und Türsignale auf die

Bedürfnisse von seh- und hörbeeinträchtig-

ten Menschen abgestimmt. Und eine Fuß-

bodenheizung im Eingangsbereich sorgt

dafür, dass der Ein- und Ausstieg auch bei

Frost nicht zur Schlitterpartie wird.

die neuen VDL-Busse um 3 t leichter als ihre

Vorgänger. Dadurch verbrauchen sie rund

20 % weniger Treibstoff als herkömmliche

Omnibusse und stoßen gut 20 % weniger CO2

aus. Dank des neuartigen Euro-6-Motors

reduziert sich der Stickoxidausstoß gar um

95 %. Möglich wurde die Verschlankung

vor allem durch den konsequenten Einsatz

moderner Kunst- und Verbundstoffe statt

Stahl und Aluminium. Weniger robust, das

hatte bereits der Langzeittest über zwei

Jahre auf verschiedenen Linien gezeigt,

sind die Neuen deshalb nicht – im Gegen-

teil. Die Techniker der BVG bezeichnen sie

sogar als „auffällig unauffällig“, also als

besonders wartungsarm.

schluss wieder aufgeladen werden. So ge-

raten Skipper und Gäste auch bei bewölk-

tem Himmel niemals in Seenot. Vor allem

aber entlastet das neue Fährangebot die

Umwelt gleich doppelt: keine Abgase,

kaum Lärm. Und das ohne Abstriche beim

Komfort. Denn die Elektrofähren sind ech-

te Lasttiere, die ihren Dienst ebenso zuver-

lässig verrichten wie konventionelle Die-

selfähren – zum Teil sogar ganzjährig.

Den Busverkehr modernisieren.

Weil die BVG Verantwortung für den

Auf zu neuen Ufern – mit Sonnenstrom.

Weil unsere Elektrofähren

die Umwelt doppelt schonen. Klimaschutz übernimmt.

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NACHHALTIGKEIT ELEKTROFÄHREN, GELENKBUSSE

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Investitionen: Eine Herzensangelegenheit.

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der neuen Bahnhöfe Berliner Rathaus,

Museumsinsel und Unter den Linden vor-

an. So konnten etwa die oberirdischen

Baumaßnahmen im Rahmen des Rohbaus

an den Baustellen Berliner Rathaus und

Unter den Linden abgeschlossen werden –

die weiteren Arbeiten an den Rohbauten

beider Bahnhöfe finden nun unterirdisch

statt. Am Bahnhof Berliner Rathaus hän-

gen bereits die Pilzstützen für die Bahn-

hofssäulen von der Decke. Sie stellen spä-

ter das wichtigste Gestaltungsmerkmal

des neuen Bahnhofs dar und sollen an

das Deckengewölbe des alten Berliner Rat-

hauses erinnern. Derweil wurden im künf-

tigen Umsteigebahnhof Unter den Linden

die Zwischendecken gezogen. Im Jahr 2013

wurde als Voraussetzung für den künftigen

Umsteigebahnhof Unter den Linden ein

neues Tunnelteilstück der U6 hergestellt.

Die aus dem Osten der Stadt kommenden

Fahrgäste haben hier künftig Anschluss

an die Nord-Süd-Achse der U6. Im

April 2015 startete der Vortrieb der zwei-

ten Tunnelröhre.

Die Lücke im Linienverlauf der U5 zwischen

Alexanderplatz und Brandenburger Tor

schließt sich: Seit Juli 2014 ist die erste der

beiden Tunnelröhren auf diesem Abschnitt

fertiggestellt. Seit Juni 2013 war die Tunnel-

vortriebsmaschine (TVM) „Bärlinde“ im Ein-

satz, um auf der Strecke 1.073 Tübbingringe

zu verbauen. Damit der Tunnelvortrieb wie

geplant weitergehen konnte, musste An-

fang 2014 zunächst ein Aussteifungsrost

in der Baugrube des künftigen Bahnhofs

Museumsinsel fertiggestellt werden, der

die Stabilität der Baugrube während des

Aushubs gewährleistet. Gleichzeitig schrit-

ten auch die Arbeiten an den Rohbauten

im Herzen Berlins.

Lückenschluss

Weil die Hauptstadt

ständig weiterwächst.

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INVESTITIONEN LÜCKENSCHLUSS U5

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Tunneln unter seinem Fundament. Für die-

ses Abluftrecycling wird keine zusätzliche

Energie benötigt – und es fallen auch keine

zusätzlichen CO2-Emissionen an.

Neben der Umwelt profitieren die Fahrgäs-

te von der 2,2 Mio. EUR-Investition: Mit ei-

nem weiteren Zuang, zahlreichen Fenstern

und einer barrierefreien WC-Anlage er-

füllt der Bahnhof die Ansprüche an einen

modernen Infrastrukturbau. Und durch die

Vereinigung der drei ursprünglichen Ge-

bäude unter einem Dach ergeben sich rund

72 m2 zusätzliche Fläche, die von Gewerbe-

einheiten genutzt wird.

Am nützlichsten präsentiert sich die Zu-

kunft dort, wo Effizienz und Komfort eine

neue Verbindung eingehen. Zum Beispiel

im Schöneberger U-Bahnhof Bayerischer

Platz: Heller, mit nun rund 400 m2 Fläche

geräumiger und mit einem größeren gastro-

nomischen Angebot präsentiert sich der

2014 fertiggestellte Neubau, der den ma-

roden Vorgänger aus den 1970er Jahren er-

rsetzt. Und dennoch verbraucht der Bahnhof

deutlich weniger Energie – 145.000 kWh

pro Jahr weniger, um genau zu sein. Mög-

lich wird dies durch einen genialen Trick:

Der U-Bahnhof bezieht seine Heizenergie

mittels Wärmepumpentechnik aus den

Unter anderem befindet sich heute im Erd-

geschoss das Bistro Apeccino und im neu-

en Obergeschoss das Café Haberland mit

einer großzügig gestalteten Dachterrasse.

Eine Dauerausstellung im Zwischenge-

schoss des Bahnhofs, finanziert aus Mit-

teln der Berliner Lotto-Stiftung, zeigt darü-

ber hinaus die Geschichte des Bayerischen

Viertels vor und nach 1945 mit Fotos und

Texten. Vor dem Terror des Nationalsozia-

lismus war es ein Zentrum jüdischen Le-

bens in Berlin. Intellektuelle und Künstler

wie etwa der Nobelpreisträger Albert Ein-

stein oder die Fotografin Gisèle Freund leb-

ten rund um den Bayerischen Platz.

Mit dieser unter wirtschaftlichen, ökologi-

schen und gesellschaftlichen Gesichts-

punkten ausgewogenen Investition ist der

U-Bahnhof Bayerischer Platz heute ein

Leuchtturm der nachhaltigen Unterneh-

mensstrategie. Und das sieht nicht nur

die BVG selbst so: Der Bezirk Tempelhof-

Schöneberg quittierte das Umweltenga-

gement des Unternehmens bereits kurz

nach der Wiedereröffnung mit der Aus-

zeichnung „Green Buddy Award 2014“ in

der Kategorie Ökologisches Bauen.

Ein neues Zentrum für den Kiez.

Weil moderne Bahnhöfe

unsere Visitenkarten sind.

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INVESTITIONEN NEUBAU U- BAHNHOF BAYERISCHER PLATZ

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Arbeitgeber: Aus Verantwortung.

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Fahrerinnen mit Drive gesucht.

Weil Gleichstellung für uns ein

wichtiger Teil der Unternehmenskultur ist.

Seit Anfang 2014 wirbt die BVG gezielt

Frauen für den Fahrdienst an: Mit einer

breit angelegten Kampagne macht das Un-

ternehmen im Internet, mit Plakaten, Print-

anzeigen, Radiospots und Clips im U-Bahn-

Fernsehen „Berliner Fenster“ darauf auf-

merksam, dass das Lenken von Omnibus-

sen, Straßen- und U-Bahnen keinesfalls

Männern vorbehalten ist. Eigentlich eine

Selbstverständlichkeit. Und dennoch sind

von 5.952 Beschäftigten im Fahrdienst le-

diglich 562 weiblich. Die Frauenquote in

diesem Berufsfeld liegt derzeit noch bei

9,4 %. Damit wollen sich die Berliner Ver-

kehrsbetriebe jedoch nicht zufrieden ge-

ben, zumal die Frauenquote konzernweit

steigen soll: von aktuell rund 17 % auf

25 % bis zum Jahr 2022.

Einen ersten erfreulichen Teilerfolg auf

diesem Weg gibt es schon zu verzeichnen:

Bereits heute ist ein Viertel der Auszubil-

denden weiblichen Geschlechts. Das ist

unter anderem den zahlreichen Werbe-

maßnahmen zu verdanken. Zu diesen ge-

hört auch die erfolgreiche Fahrerinnen-

Kampagne, die neben den Anzeigen auch

aus 20 Aktionstagen auf den Betriebshö-

fen der BVG bestand. Hier hatten interes-

sierte Frauen die Gelegenheit, einmal

Tuchfühlung mit den tonnenschweren

Fahrzeugen des Unternehmens aufzuneh-

men und sich hinter das Lenkrad eines Om-

nibusses oder in die Fahrerkabine einer

Straßen- oder U-Bahn zu setzen und ein

paar Runden zu drehen. Unter fachkundi-

ger Aufsicht, versteht sich. Natürlich gab

es dabei auch Gelegenheit, Fragen zur

Ausbildung und zum Berufsbild zu stellen.

Dieses Angebot haben insgesamt 480

Frauen wahrgenommen, die sich anschlie-

ßend durchweg begeistert zeigten. Kaum

ein Wunder: Wann hat man sonst schon

einmal Gelegenheit, einen 12 t schweren

Gelenkbus durch die Kurven zu lenken?

Der Erfolg der Kampagne reicht jedoch

noch weiter. So gingen allein im Zeitraum

der Rekrutierungskampagne 629 Bewer-

bungen von Frauen für den Fahrdienst ein.

Und das Engagement der BVG wurde noch

auf andere Weise belohnt: Im Mai vergan-

genen Jahres nahm die Gesamtfrauen-

vertreterin der BVG, Ines Schmidt, auf der

Messe „women&work“ den „Strategie

Award 2014“ entgegen. Der Preis würdigt

Unternehmen, die ihre Strategie frauen-

und familienfreundlich ausrichten. Ein

weiterer Beleg dafür, dass die Frauenquote

bei der BVG kein leeres Versprechen ist –

sondern ein konsequent verfolgtes strate-

gisches Ziel.

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ARBEITGEBER FAHRERINNEN- KAMPAGNE

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Der „Staatsbesuch“ kam nicht von unge-

fähr. Im Vorfeld des Integrationsgipfels mit

Schwerpunkt Ausbildung wollte sich die

Kanzlerin über die aktuelle berufliche Situa-

tion junger Menschen informieren, deren

Wurzeln im Ausland liegen. Dass sie sich zu

diesem Zweck ausgerechnet die BVG aus-

suchte, kommt einem Ritterschlag gleich –

würdigt die Entscheidung doch, dass das

Unternehmen mit einem Migrantenanteil

unter den Auszubildenden von rund einem

Viertel zu den deutschen Vorreitern in

Sachen Integration gehört. Geführt von

Mareen Winguth, angehende Industrie-

mechanikerin, Yiu Yeung Lam, Mechatro-

niker-Azubi, und Denis Purps, künftiger

Elektroniker für Betriebstechnik, überzeugte

sich die Kanzlerin davon, dass das Konzept

der BVG aufgeht: Ob in der Schmiede, der

Metallwerkstatt oder bei den Gleisbauern –

überall suchte die Kanzlerin das Gespräch,

erkundigte sich nach dem jeweiligen Wis-

sensstand und nach Hindernissen bei der

Ausbildungsplatzsuche. Bei einer anschlie-

ßenden 40-minütigen Gesprächsrunde mit

17 Auszubildenden wurden diese Themen

noch einmal vertieft, was für Angela Merkel

Anlass für ein positives Fazit ihres Besuchs

war: „Herzlichen Dank, ich habe ein tolles

Unternehmen mit sehr motivierten jungen

Menschen kennengelernt und nehme eine

ganze Reihe Anregungen mit“, verabschie-

dete sich die Kanzlerin. Ein Lob, das die BVG

natürlich freut. Doch das größte Lob ma-

chen sich die 440 Azubis selbst – indem sie

sich täglich dafür einsetzen, dass das ge-

lebte Miteinander ein selbstverständlicher

Teil der Unternehmenskultur ist.

Daneben sehen die meisten Stretchlimousi-

nen mickrig aus: Stattliche 18 m maß das

Gefährt, das Bundeskanzlerin Angela Merkel

im Dezember 2014 auf den Hof des Ausbil-

dungszentrums der BVG am Machandel-

weg chauffierte. Am Steuer: Akram Ben

Rhouma, Auszubildender zur Fachkraft im

Fahrbetrieb im dritten Lehrjahr. Sein Ge-

spann: ein nagelneuer Gelenkbus des Typs

Scania Citywide im leuchtenden BVG-Gelb.

Mit an Bord war auch die Staatsministerin

für Migration, Flüchtlinge und Integration,

Aydan Özuguz.

Weil die BVG

für gelebtes Miteinander steht.

Kanzlerinnen-Lob für Integration.

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ARBEITGEBER INTEGRATION

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Die Arbeit des Aufsichtsrates

und seiner Ausschüsse

Die BVG AöR und der BVG-Konzern können auf ein gutes und erfolgreiches Geschäftsjahr 2014 zurückblicken,

in dem die BVG AöR und der BVG-Konzern ein positives Betriebsergebnis erreicht haben. Gegenüber 2013 ver-

besserte sich das HGB-Ergebnis in 2014 für den BVG Konzern um rund 25 Mio. EUR auf ein Plus von 7,4 Mio. EUR.*

Die Kreditverbindlichkeiten konnten um rund 100 Mio. EUR auf 706,6 Mio. EUR reduziert werden. Dabei wurden

Investitionen von rund 262 Mio. EUR getätigt.

Die angestrebten Ergebnisziele konnten u. a. durch die Steigerung der Fahrgastzahlen auf über 970 Mio. Fahr-

ten realisiert werden. Damit hat der BVG-Konzern die periodengerechten Fahrgelderträge gegenüber 2013 noch

einmal um rund 33 Mio. EUR auf insgesamt rund 636 Mio. EUR verbessern können. Die Zahl der Abonnenten stieg

2014 auf rund 400 Tsd.

Als vollintegriertes Nahverkehrsunternehmen leistet die BVG AöR einen wichtigen Beitrag zu einer verbesserten

Umwelt. Das Unternehmen wird mit seinen ökologisch vorteilhaften Verkehrsangeboten als innovativer Mobili-

tätsdienstleister wahrgenommen. Der Berliner Senat hat sich daher klar dazu bekannt, den Nahverkehr auch zu-

künftig in öffentlicher Hand zu halten. Das im Jahr 2014 ausgesprochene Bekenntnis des Senats zum Fortbestand

der BVG gilt bis zum Jahr 2025.

Der Aufsichtsrat hat den Vorstand im Berichtsjahr 2014 bei der Leitung des Unternehmens regelmäßig beraten

und seine Geschäftsführung kontinuierlich überwacht. Dabei hat er sich – gemäß den Vorgaben des Berliner Be-

triebe-Gesetzes sowie der Satzung der BVG AöR – von deren Recht-, Zweck- und Ordnungsmäßigkeit überzeugt.

Die Vorsitzenden des Aufsichtsrats und des Prüfungsausschusses standen über die Sitzungen der Gremien hinaus

mit dem Vorstand in regelmäßigem Kontakt und haben sich über die aktuelle Entwicklung der Geschäftslage und

die wesentlichen Geschäftsvorfälle informiert. Die von der Gewährträgerversammlung und die vom Gesamtper-

sonalrat in den Aufsichtsrat bestellten Mitglieder haben in getrennten Vorgesprächen vor den Gremiensitzungen

die anstehenden Themen beraten.

Im laufenden Geschäftsjahr fanden insgesamt 14 Sitzungen statt, davon vier ordentliche Aufsichtsratssitzungen,

eine konstituierende und eine außerordentliche Aufsichtsratssitzung sowie vier ordentliche Prüfungsausschuss-

sitzungen. Der Personalausschuss tagte in einer ordentlichen und drei außerordentlichen Sitzungen.

Der Aufsichtsrat hatte ausreichend Gelegenheit, sich mit den Berichten und Beschlussvorschlägen zu den

Geschäftsvorgängen auseinanderzusetzen und dadurch seine Überwachungs-, Beratungs- und Kontrollfunktion

umfassend wahrzunehmen.

Der Vorstand hat den Aufsichtsrat durch schriftliche und mündliche Berichte regelmäßig unterrichtet. Sie be-

inhalteten relevante Informationen zur Unternehmensplanung, zur aktuellen Finanz- und Ertragslage des Unter-

nehmens, zu wirtschaftlichen Risiken, zu Abweichungen des Geschäftsverlaufs von den aufgestellten Plänen

und Zielen, zur Personalbestandsentwicklung sowie zu anderen bedeutsamen Geschäften und Vorhaben. Der

Aufsichtsrat war in wesentliche Entscheidungsprozesse des Vorstands einbezogen. Die zustimmungspflichtigen

Maßnahmen wurden gemäß der Satzung der BVG AöR vorgelegt.

Bericht des Aufsichtsrats

* Darstellung ungeachtet eines außerordentlichen Geschäftsereignisses in 2013

Schwerpunkte der SitzungenDer Aufsichtsrat hat die bedeutsamen Geschäftsvorgänge auf Basis der Berichte und Vorlagen mit dem Vorstand

vor Beschlussfassung ausführlich erörtert. Beschlussvorschläge des Vorstands wurden gründlich geprüft und

beraten. In den Sitzungen standen im Berichtsjahr insbesondere folgende Themen im Vordergrund:

• Feststellung des Jahresabschlusses und Konzernabschlusses sowie des für die BVG AöR und

den BVG-Konzern zusammengefassten Lageberichts für das Geschäftsjahr 2013;

• Zuschlag zur Beschaffung von bis zu 236 Eindecker-Omnibussen in den Jahren 2014 bis 2020;

• vollelektrische Buslinie im Rahmen der Berliner Schaufensterwerbung Elektromobilität

des Landes Berlin;

• Grundinstandsetzungen und barrierefreier Ausbau mehrerer U-Bahnhöfe, wie z. B. U7 Bahn-

hof Jakob-Kaiser-Platz, U9 Bahnhof Birkenstraße oder U5 Bahnhof Neue Grottkauer Straße;

• Anpassung der Verkehrstarife im VBB zum 1. Januar 2015;

• Feststellung des Wirtschaftsplans 2015 und Kenntnisnahme der mittelfristigen Wirtschafts- und

Finanzplanung für die Jahre 2016 bis 2019.

Auch im Berichtsjahr hat sich der Aufsichtsrat regelmäßig über den Fortschritt des Weiterbaus der U5 sowie über

die Planungen der BVG zur zukunftssicheren Fahrzeugbeschaffung informiert.

BERICHT DES AUFSICHTSRATS

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Corporate Governance Kodex

Jahresabschluss und Konzernabschluss

Personelle Änderungen im Aufsichtsrat

Personelle Änderungen im Vorstand

der BVG AöR und Entsprechenserklärung

In der Sitzung am 8. Dezember 2014 haben der Vorstand und der Aufsichtsrat die Entsprechenserklärung zum

Corporate Governance Kodex der BVG AöR für das Jahr 2014 gemäß § 27 Berliner Betriebe-Gesetz abgegeben.

Die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Ernst & Young GmbH hat den Jahresabschluss der BVG AöR sowie den

Konzernabschluss inklusive des Lageberichts geprüft und mit einem uneingeschränkten Bestätigungsvermerk

versehen. Die Prüfungsberichte lagen allen Aufsichtsratsmitgliedern vor und wurden in der Aufsichtsratssitzung

am 27. April 2015 sowie in der vorangegangenen Prüfungsausschusssitzung in Gegenwart des Abschlussprüfers

umfassend behandelt. Der Abschlussprüfer erläuterte die wesentlichen Ergebnisse seiner Prüfung und stand für

Fragen zur Verfügung.

Der Aufsichtsrat erhob keine Einwände. Er stimmte dem Ergebnis der Prüfung seitens des Abschlussprüfers zu und

stellte die Abschlüsse fest. Der vom Vorstand vorgelegte Jahresabschluss der BVG AöR und der Konzernabschluss

sowie der zusammengefasste Lagebericht der BVG AöR und des BVG-Konzerns für das Geschäftsjahr 2014 wurden

damit festgestellt.

Der Aufsichtsrat folgte dem Vorschlag des Vorstands, das Jahresergebnis der BVG AöR in Höhe von 8.218.935,46 EUR

auf das neue Geschäftsjahr vorzutragen.

Der Aufsichtsrat erteilte dem Vorstand die Entlastung für das Geschäftsjahr 2014.

Der Aufsichtsrat hat im Geschäftsjahr 2014 Herrn Axel Schröder verabschiedet, der sein Amt mit Ablauf der Auf-

sichtsratssitzung am 28. April 2014 aus persönlichen Gründen niederlegte. Als Nachfolger wurde am 14. Mai 2014

Herr Rainer Grimm vom Gesamtpersonalrat der BVG AöR in den Aufsichtsrat bestellt.

Ebenfalls verabschiedet wurde Frau Eike Lindemann, die angesichts des beginnenden Ruhestands zum Jahresen-

de am 8. Dezember 2014 letztmalig an einer Aufsichtsratssitzung teilnahm.

In der Aufsichtsratssitzung am 8. Dezember 2014 legte Herr Dr. Ulrich Nußbaum im Zuge der Neubestellung des

Senats zum 11. Dezember 2014 sein Mandat als Aufsichtsratsvorsitzender und Aufsichtsratsmitglied nieder.

Der Aufsichtsrat bedankt sich ausdrücklich bei allen ausgeschiedenen Aufsichtsratsmitgliedern für die gute

Zusammenarbeit und ihr langjähriges Engagement für die BVG.

Auf Vorschlag des Aufsichtsrats wurde Herr Dirk Schul-

te gemäß der Regelung des Berliner Betriebe-Gesetzes

von der Gewährträgerversammlung der BVG AöR für

den Zeitraum vom 1. Februar 2015 bis zum 31. Janu-

ar 2018 zum Mitglied des Vorstands für den Bereich

Personal/Soziales bestellt. Er folgte damit auf Lothar

Zweiniger, der diese Funktion seit dem 1. Januar 2007

erfolgreich innehatte und planmäßig Ende Januar 2015

in den Ruhestand verabschiedet wurde.

Der Aufsichtsrat dankt den Mitarbeiterinnen und Mit-

arbeitern, den Mitgliedern des Vorstands sowie den

Arbeitnehmervertreterinnen und Arbeitnehmervertre-

tern für die geleistete Arbeit und ihren Einsatz im In-

teresse der BVG AöR sowie der Konzerngesellschaften.

Sie alle haben dazu beigetragen, dass im Geschäfts-

jahr 2014 ein gutes Ergebnis erzielt werden konnte.

Berlin, 27. April 2015

Dr. Matthias Kollatz-Ahnen

Vorsitzender des Aufsichtsrats

Der Aufsichtsrat und der Vorstand der Berliner Verkehrsbetriebe Anstalt des öffentlichen Rechts erklären, dass

den Empfehlungen des von ihnen beschlossenen Corporate Governance Kodex der Berliner Verkehrsbetriebe An-

stalt des öffentlichen Rechts in der Fassung vom 15. April 2010 entsprochen wurde und in Zukunft entsprochen

werden soll.

Berlin, 8. Dezember 2014

des Vorstands der Berliner Verkehrsbetriebe

Anstalt des öffentlichen Rechts zu den Empfehlun-

Gemeinsame Erklärung des Aufsichtsrats und

gen des Corporate Governance Kodex der BVG AöR

Dr. Ulrich Nußbaum

Vorsitzender des Aufsichtsrats

der Berliner Verkehrsbetriebe

(BVG) AöR

Für den Aufsichtsrat Für den Vorstand

Dr. Sigrid Evelyn Nikutta

Henrik Falk

Lothar ZweinigerLothar Zweiniger

BERICHT DES AUFSICHTSRATS

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Page 32: Bericht über das - BVG€¦ · beförderten die BVG (West) und BVB (Ost) über 8 Mio. Menschen zwischen den beiden – immer noch durch die Mauer geteilten – Stadtteilen hin und

Lagebericht und Konzernlageberichtder Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) Anstalt des öffentlichen Rechts, Berlin für das Geschäftsjahr 2014

Enthaltene Differenzen von +/- 0,1 resultieren aus Rundungen

der Nachkommastellen von präzise hinterlegten Werten.

GESCHÄFT UND RAHMENBEDINGUNGEN

Gesamtwirtschaft und Branchenentwicklung 62

Wesentliche Vorgänge im Geschäftsjahr 65

Verkehrsleistungen 68

Investitionen in den Betrieb und die Infrastruktur 70

Mitarbeiter 71

62

GESCHÄFTSVERLAUF DER TOCHTERUNTERNEHMEN

BVG Beteiligungsholding GmbH & Co. KG, Berlin (BBH) 74

BVG Beteiligungsholding Verwaltungsgesellschaft mbH, Berlin (BBV) 75

BT Berlin Transport GmbH, Berlin (BT) 75

URBANIS GmbH, Berlin (URBANIS) 76

IOB Internationale Omnibusbahnhof-Betreibergesellschaft mbH, Berlin (IOB) 77

Projektrealisierungs GmbH U5, Berlin (PRG U5) 77

74

DER BVG AÖR UND DES KONZERNS

Ertragslage 78

Finanzlage 81

Vermögenslage 82

Gesamtaussage 83

78 ERTRAGS-, F INANZ- UND VERMÖGENSLAGE

NACHTRAGSBERICHT 83

PROGNOSEBERICHT 86

CHANCEN- UND R IS IKOBERICHT

Chancen- und Risikomanagementsystem sowie

internes Kontrollsystem bezogen auf den

Rechnungslegungsprozess 84

Chancen und Risiken 85

Verwendung von Finanzinstrumenten 85

84

ERKLÄRUNG ZUM CORPORATE GOVERNANCE KODEX DER BVG 87

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Rahmenbedingungen Geschäft und

Branchenentwicklung

Gesamtwirtschaft und

Im Jahr 2014 stand die wirtschaftliche Entwicklung speziell in den südlichen Ländern der Europäischen Union

sowie die Überwindung der europäischen Schuldenkrise erneut im Mittelpunkt der politischen Akteure in Europa

sowie der internationalen Finanzmärkte. Darüber hinaus wurde das wirtschaftliche Wachstum von geopolitischen

Ereignissen, wie z. B. der Ukrainekrise oder der Destabilisierung im Nahen Osten, negativ beeinflusst. Insbeson-

dere im 2. Halbjahr verschärfte sich die Ukrainekrise, was zu gegenseitigen Sanktionen zwischen Russland und

dem Westen führte. Auch der starke Einbruch des Ölpreises im 2. Halbjahr 2014 sorgte für Verunsicherung an den

weltweiten Märkten.

Die Bundesrepublik Deutschland konnte trotz dieser negativen und belastenden konjunkturellen Entwicklungen

im Euro-Raum auch im Jahr 2014 ein Wirtschaftswachstum im Vergleich zum Vorjahr von 1,5 % erzielen. Damit

lag das preisbereinigte Wachstum über dem Durchschnitt (1,2 %) der letzten zehn Jahre. Die bundesweite Ar-

beitslosenzahl lag im Jahresdurchschnitt trotz einer geringfügigen Zunahme unter der Drei-Millionen-Grenze.

Die durchschnittliche Arbeitslosenquote lag bei 6,7 % und damit 0,2 Prozentpunkte unter der des Jahres 2013.

Im Land Berlin sank die jahresdurchschnittliche Arbeitslosenquote um rund 0,6 Prozentpunkte auf 11,1 %. Die

Zahl der Erwerbstätigen hat sich im Jahr 2014 gegenüber dem Vorjahr um 1,7 % bzw. 30,8 Tsd. auf über 1,8 Mio.

Personen erhöht. Damit liegt der Beschäftigungszuwachs in Berlin wieder mit großem Abstand an erster Stelle im

Bundesländervergleich und deutlich über dem Bundesdurchschnitt von rund 0,9 %.

Die Verbraucherpreise 2014 legten aufgrund niedriger Inflationsraten insbesondere im zweiten Halbjahr gegen-

über dem Vorjahr um 0,9 % in Deutschland zu. Wesentliche Treiber waren die Preise von Nahrungsmitteln (+1,0 %)

und die Preise für Dienstleistungen (+1,6 %). Energiepreise, die in den letzten Jahren ein deutlicher Treiber waren,

gingen um 2,1 % im Vergleich zum Vorjahr zurück. Im Land Berlin sind die Verbraucherpreise durchschnittlich um

0,8 % gegenüber dem Jahr 2013 gestiegen.

Die Branchenentwicklung im Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) war im Jahr 2014 zusammengefasst

geprägt durch:

• eine anhaltende Steigerung der Nachfrage in Großstädten sowie Ballungsräumen bei gleichzeitiger Abnahme

der Nachfrage in ländlichen Räumen aufgrund des demografischen Wandels,

• eine Verstetigung der Ausschreibungen und des Wettbewerbs von/um Schienenpersonennahverkehrsleistungen

als allgemeingültiger Vergabestandard,

• Fortsetzung der politischen Positionierung verschiedenster Gremien und Verbände, nicht nur des ÖPNV, zum

Instandhaltungsbedarf der Verkehrsinfrastruktur sowie

• eine weiterhin ungeklärte zukünftige Finanzierung der (kommunalen) ÖPNV-Infrastruktur ab dem Jahr 2020,

• ein nochmaliges starkes Wachstum des liberalisierten Fernlinienbusverkehrs.

Der ÖPNV in Deutschland entwickelte sich auch im Jahr 2014 insgesamt positiv, allerdings nicht mehr ganz

so stark wie im Vorjahr und fortgesetzt divergierend. Insbesondere in ländlichen Regionen ist ein Nachfrage-

rückgang, in attraktiven Metropolregionen dagegen ein stetiger, zum Teil beträchtlicher Zuwachs bis an die

Kapazitätsgrenzen der angebotenen Leistung festzustellen. Nach vorläufigen Zahlen nutzten rund 11,0 Mrd. Fahr-

gäste den Öffentlichen Personennahverkehr (bestehend aus dem Liniennahverkehr mit S- und Regionalbahnen,

Straßenbahnen [inkl. U-Bahnen] sowie Omnibussen) in Deutschland. Dies sind rund 0,5 % Fahrgäste mehr als im

Vorjahr. Die Fahrgastzahlen mit Straßen-, Stadt- und U-Bahnen legten um 1,7 % zu. Der Busnahverkehr verzeichnete

einen Rückgang von 1,1 % gegenüber dem Vorjahr. Dies ist insbesondere auf die deutlich abnehmenden Fahrgast-

fahrten in der Fläche und in kleineren Städten zurückzuführen, während in Großstädten bzw. Metropolregionen

von einer Stagnation bzw. einem nur geringfügigen Rückgang ausgegangen werden muss.

Die Mitgliedsunternehmen des Verbandes Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) konnten nach Vorausberech-

nungen im Jahr 2014 eine durchschnittliche Steigerung der Fahrgeldeinnahmen (ohne Eisenbahnverkehre) von

rund 3,8 % (Vj. 4,0 %) umsetzen. Diese Erhöhung ist insbesondere auf Tarifanpassungen sowie, regional in unter-

schiedlichem Maße, auf gesteigerte Kundenfahrten zurückzuführen.

Inwieweit das von der ehemaligen Europäischen Kommission noch im Jahr 2013 vorgelegte 4. Eisenbahnpaket

(4. EBP), gegen das sich nahezu alle wichtigen deutschen branchenrelevanten Verbände und Gewerkschaften ab-

lehnend positioniert hatten, aufrechterhalten wird bzw. wann und mit welchen Änderungen insbesondere auch

auf die für den ÖPNV relevante EU-VO 1370/2007 das ordentliche Gesetzgebungsverfahren der Europäischen

Union absolvieren wird, hängt entscheidend vom weiteren Handeln der im Herbst 2014 neu zusammengesetzten

EU-Kommission ab. Theoretisch besteht somit weiterhin ein Risiko in Bezug auf den nachhaltigen Fortbestand der

Direktvergabe von ÖPNV-Leistungen gemäß der EU-VO 1370/2007.

Schon seit mehreren Jahren bestehen erhebliche Probleme, insbesondere der Kommunen, die Instandhaltung

ihrer Verkehrsinfrastruktur, auch die des ÖPNV, zu finanzieren. Verschiedene Kommissionen und Initiativen haben

bereits in den vergangenen Jahren festgestellt, dass die Verkehrsinfrastruktur in Deutschland deutlich unter-

finanziert ist. Vor allem fehlten Mittel für den Substanzerhalt. Außerdem müsste die Finanzierungsbasis durch

neue Finanzierungsinstrumente verbreitert sowie eine Verstetigung des Mittelflusses erreicht werden. Obwohl

die Notwendigkeit höherer Mittelbereitstellung für Infrastruktur-Ersatzinvestitionen unwidersprochen ist und

im Jahr 2014 auch durch die VDV-Kampagne „damit-deutschland-vorne-bleibt“ und mit Unterstützung der BVG

in der Politik als Top-Thema angekommen ist, ist eine zukünftig ausreichende Finanzierung weiterhin ungeklärt.

Dies gilt unter anderem für die Nachfolgeregelungen für das Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz (GVFG) und das

Entflechtungsgesetz (EntflechtG), die beide im Jahr 2019 auslaufen. Auch die für das Jahr 2014 vorgesehene Revi-

sion der sogenannten Regionalisierungsmittel, deren Dynamisierung für die Zeiträume ab dem Jahr 2015 überprüft

werden soll, steht weiterhin aus. Trotz der Forderung der Landesverkehrsminister von Anfang Oktober 2014, die

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LAGEBERICHT GESCHÄFT UND RAHMENBEDINGUNGEN

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Im Doppelhaushalt 2014/2015 des Landes Berlin wur-

den für Bestellungen von Verkehrsleistungen zusätz-

lich 4,0 Mio. EUR für 2014 bzw. 7,5 Mio. EUR für das

Jahr 2015 vorgesehen. In diesem Rahmen wurde im

Geschäftsjahr ein umfangreiches Mehrleistungspaket

mit insgesamt 72 Maßnahmen auf rund 40 Linien im

Bereich der U- und Straßenbahn sowie im Busnetz ent-

wickelt, das an fünf Terminen umgesetzt wurde. Mit

dem Mehrleistungspaket wird auf die wachsende

Nachfrage reagiert. Die Erweiterung des Angebotes

richtet sich an unterschiedliche Nutzergruppen und

bringt Verbesserungen im Berufs-, Ausbildungs-, Ein-

kaufs- und Freizeitverkehr.

Gegenüber dem Vorjahr konnte die Zuverlässigkeit

der nach den Regelungen des Verkehrsvertrags mit

dem Land Berlin zu erbringenden Leistungen im

Omnibusbereich weiter stabilisiert und konstant auf

einem hohen Niveau gehalten werden. Dazu trugen die

in den letzten Jahren eingeleiteten Maßnahmen und

deren konsequente Umsetzung sowie weitere Verbes-

serungen im Jahr 2014 erheblich bei. Der Omnibus hat

bei der Zuverlässigkeitsquote das sehr hohe Niveau

des Vorjahres mit 99,7 % gehalten. Der U-Bahn-Bereich

konnte eine Zuverlässigkeit von 99,3 % erreichen. Die

Straßenbahn realisierte eine leicht geringere Quote

von 98,9 %.

Im Rahmen der im Verkehrsvertrag vereinbarten Weiter-

entwicklung des Qualitätsberichtswesens wird seit dem

1. Januar 2014 die bisherige Pünktlichkeit in die Kenn-

zahlen Pünktlichkeit und Regelmäßigkeit aufgespalten

und erhoben. Mit dieser Maßnahme wird das Leistungs-

angebot der BVG und dessen Wahrnehmung durch den

Kunden objektiver als bisher dargestellt. Dadurch ist

jedoch eine Vergleichbarkeit mit den Vorjahreswerten

nicht mehr gegeben. Der Omnibus konnte eine Pünkt-

lichkeit von 87,1 % und eine Regelmäßigkeit von 94,1 %

erzielen. Der Betriebsbereich U-Bahn realisierte eine

Pünktlichkeit von 98,9 %. Die Regelmäßigkeit lag bei

99,2 %. Die Straßenbahn war zu 91,7 % pünktlich und

verzeichnete eine Regelmäßigkeit von 97,6 %.

Die im Jahr 2014 für die BVG in Schulnoten gemessene

Kundenzufriedenheit hat sich leicht auf 2,2 (Vj. 2,3)

verbessert. Damit ist die BVG im Vergleich mit dem ge-

samten Berliner ÖPNV (Note 2,3, Vj. 2,4) insgesamt

Spitzenreiter.

Am 17. Oktober 2014 hat Dr. Ulrich Nußbaum seinen

Rücktritt als Finanzsenator des Landes Berlin zum

11. Dezember 2014 bekannt gegeben. Damit endete

auch sein Amt als Vorsitzender des Aufsichtsrats der

BVG. Der Nachfolger, Finanzsenator Dr. Matthias

Kollatz-Ahnen, wurde am 13. Januar 2015 mit soforti-

ger Wirkung als neuer Vorsitzender des Aufsichtsrats

der BVG bestellt.

Die Gewährträgerversammlung der BVG hat am

28. Juli 2014 beschlossen, Herrn Dirk Schulte in dem

Zeitraum vom 1. Februar 2015 bis zum 31. Januar 2018

zum Mitglied des Vorstands für den Bereich Personal/

Soziales zu bestellen. Herr Schulte übernimmt damit

das Amt von Herrn Lothar Zweiniger, dessen Bestel-

lung zum 31. Januar 2015 nach insgesamt 8 Jahren als

Vorstand Personal/Soziales endete.

Am 17. November 2014 wurden die Verhandlungen

zum Tarifvertrag Nr. 5 zur Entgeltanpassung des TV-N

Berlin durch die Tarifpartner für die BVG und die BT

Berlin Transport GmbH (BT) abgeschlossen. Der Tarif-

vertrag trat am 1. Dezember 2014 in Kraft und ist frü-

hestens zum 30. Juni 2016 kündbar. Dieser sieht eine

Einmalzahlung in Höhe von 500,00 EUR für das Ge-

schäftsjahr 2014 sowie eine Erhöhung der Tabellenent-

gelte ab dem 1. Januar 2015 um 3,0 % bei der BVG

sowie der BT vor. Im Zusammenhang mit den Tarifver-

handlungen zur Entgeltanpassung wird durch den Ab-

schluss des 12. Änderungstarifvertrages zum TV-N

Berlin die tarifliche Weihnachtszuwendung in den

Jahren 2015 und 2016 jeweils um 100,00 EUR erhöht.

im Geschäftsjahr

Wesentliche VorgängeRegionalisierungsmittel von derzeit 7,3 Mrd. EUR auf jährlich 8,5 Mrd. EUR aufzustocken und gleichzeitig die Dyna-

misierung von 1,5 % auf 2,8 % anzuheben, beschloss das Bundeskabinett Ende 2014 ohne grundsätzliche Klärung

der anstehenden Revision für das Jahr 2015 lediglich Mittel in Höhe von 7,4 Mrd. EUR.

Der im Jahr 2013 liberalisierte Fernlinienbusverkehr setzte im Jahr 2014, wenn auch leicht abgeschwächt und mit

ersten Anzeichen der Konsolidierung, sein starkes Wachstum fort. Vier von rund 50 Anbietern teilen sich rund

95 % des deutschen Marktes, wobei die beiden Marktführer – mit einem aktuellen Marktanteil von zusammen

etwa 75 % – Anfang 2015 ihre Fusion verkündet haben. Verstärkt sind außerdem Expansionen in das europäische

Ausland, aber auch der Ausstieg einzelner Anbieter zu beobachten. In Deutschland wachsen die Marktführer

insbesondere durch Leistungsangebote in der Fläche und durch eine zunehmende Vernetzung.

Neben den bereits genannten Punkten steht in den kommenden Jahren die Vernetzung und Modernisierung von

Anlagen, Angeboten, Informationen und Prozessen im Mittelpunkt des Handelns der ÖPNV-Unternehmen. Beispiel-

haft sind hier zu nennen:

• nachhaltiges Handeln unter anderem durch eine weitere Verbesserung der Energieeffizienz sowie der

Umweltentlastung durch Nutzung regenerativ erzeugter Energien und innovativer Antriebssysteme, wie z. B.

beim Omnibus,

• die Fortsetzung und Intensivierung von kundenorientierten Angebotsverbesserungen, wie z. B. durch die Be-

vorrechtigung und Beschleunigung des straßengebundenen ÖPNV, die Vernetzung intermodaler Angebote, ver-

netzte, digitale übergreifende ÖPNV-/Mobilitätsinformationen, Senkung von Zugangsbarrieren auf allen Ebenen

(baulich, visuell, akustisch und vertrieblich),

• die Weiterentwicklung von elektronischen Vertriebs- und Ticketlösungen sowie verstärkte Nutzung elektroni-

scher Endgeräte, speziell von Smartphones, als Informations- und Bezahlmedien.

Darüber hinaus bestehen weitere Herausforderungen für die Branche:

• die zunehmende Konkurrenz bei der Verteilung der begrenzten öffentlichen Zuschüsse zwischen (wachsenden)

Städten und dem (schrumpfenden) Land,

• die bevorstehenden massiven demografischen Veränderungen wie z. B. Bevölkerungsabnahme, Überalterung,

Arbeitskräftemangel und ihre Auswirkungen auf die Nachfrage und das Leistungsangebot einerseits sowie die

Personalgewinnung und -ausbildung sowie -bindung andererseits,

• die Finanzierung, Beschaffung und Instandhaltung moderner sowie betrieblich stabiler, hochverfügbarer

Schienenfahrzeuge. In Bezug auf die Instandhaltung ist sowohl im Schienenfernverkehr als auch im Schienenper-

sonennahverkehr, den sogenannten Regionalbahnen, ein zunehmender Trend zur herstellerseitigen oder Fremd-

instandhaltung zu beobachten. Dieser Trend ist im klassischen kommunalen ÖPNV bisher noch nicht festzustellen,

aber durchaus übertragbar. Insgesamt ist zukünftig von einem Wettbewerb der Instandhaltungskonzepte

von Fahrzeugherstellern bzw. von Fahrzeugbetreibern auszugehen.

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LAGEBERICHT GESCHÄFT UND RAHMENBEDINGUNGEN

Page 35: Bericht über das - BVG€¦ · beförderten die BVG (West) und BVB (Ost) über 8 Mio. Menschen zwischen den beiden – immer noch durch die Mauer geteilten – Stadtteilen hin und

Im Rahmen der Einführung des elektronischen Fahr-

scheins (EFS) für Vertragskunden wurden bis zum Ende

des Jahres 2014 rund 220,0 Tsd. BVG-Abonnenten mit

einer „fahrCard“ ausgestattet. Durch die Ausprägung

des Systems können den Stammkunden weitere

Tarifprodukte angeboten werden. Außerdem erfolgte

parallel die Weiterentwicklung des elektronischen

Fahrgeldmanagements, so dass auf Basis dessen alle

Verkehrsunternehmen des VBB die „fahrCard“ ihren

Kunden zur Verfügung stellen können.

Im Januar 2014 ist die „BVG-App“, die unter anderem

eine komfortable Fahrplanauskunft, eine relationsbe-

zogene Fahrpreisermittlung und den Erwerb von aus-

gewählten VBB-Tickets ermöglicht, gestartet. Als Zu-

satznutzen wurden Standorte der car2go Fahrzeuge

(Carsharing) sowie weitere Mobilitätsangebote von

Carsharingunternehmen im Geschäftsjahr integriert.

Zeitgleich waren auch Fahrausweise des VBB-Tarifs per

Ausdruck (Printticket) durch die Erweiterung des BVG-

Onlineshops erhältlich. Ab dem Jahr 2015 sollen weite-

re Module, wie z. B. die Abodaten-Selbstverwaltung

für Kunden oder kombinierte Tickets für Veranstalter,

zur Verfügung gestellt werden. Insgesamt hat die BVG

über neue elektronische Vertriebsmedien, wie z. B.

BVG-App, Touch&Travel und Handyticket Deutschland,

im letzten Geschäftsjahr rund 2,9 Mio. EUR Einnahmen

erzielt.

Das im Jahr 2012 begonnene Projekt zum systemunter-

stützten Vertragsmanagement und -controlling wurde

mit der Produktivschaltung im Dezember 2014 erfolg-

reich abgeschlossen. Die Nutzerschulungen sind zu

Beginn des Jahres 2015 geplant. Alle neuen Verträge

werden in die Anwendung aufgenommen und die be-

stehenden Verträge sukzessive eingepflegt.

Das Maßnahmenpaket zur Verbesserung der Sicherheit

im öffentlichen Nahverkehr wurde im Jahr 2014 fortge-

führt. Außerdem wurden zusätzliche Mitarbeiterinnen

und Mitarbeiter im Sicherheitsdienst eingestellt. Ne-

ben der stärkeren Sichtbarkeit durch die neu einge-

führte Sicherheitskleidung wurde der Ausbau der

Videotechnik auf den Bahnhöfen vorangetrieben.

Darüber hinaus wurde die Sensibilisierungskampagne

zum Thema Sicherheit in der Öffentlichkeit von der

BVG fortgeführt. Im Jahr 2015 sollen weitere Bahnhöfe

mit zusätzlichen Videoanlagen ausgestattet sowie die

Einsatzkonzepte der Sicherheitsmitarbeiter an die Kun-

denbedürfnisse angepasst werden.

Die BVG hat die periodengerechten Fahrgelderträge

gegenüber dem Vorjahr (603,0 Mio. EUR) um 5,5 % auf

636,3 Mio. EUR gesteigert. Dies ist unter anderem auf

die erfolgreich durchgeführten Marketing- und Ver-

triebsaktivitäten zur Steigerung der Fahrgastfahrten

sowie auf die konsequente Umsetzung der Unterneh-

mensstrategie zurückzuführen. Darüber hinaus hat am

9. Oktober 2014 der Verkehrsverbund Berlin-Branden-

burg (VBB) bekannt gegeben, dass die Fahrpreise ab

dem 1. Januar 2015 um durchschnittlich 2,3 % steigen

werden.

Im Jahr 2014 hat die BVG das Programm „Zukunftssi-

chere Schienenfahrzeugbeschaffung“ weiter vorange-

trieben. Zielsetzung ist es, die Fahrzeugersatzbeschaf-

fungen für die Bereiche U- und Straßenbahn sowie die

entstehenden Mehrbedarfe aus dem Mehrleistungspa-

ket mit dem Land Berlin zu identifizieren und im Jahr

2015 die Ausschreibungen zu starten. Nur dann lässt

sich eine Lieferung der Serienfahrzeuge ab dem Jahr

2020 sicherstellen. Darüber hinaus werden Beschaf-

fungs- und Finanzierungsszenarien gemeinsam mit

dem Land Berlin erarbeitet und abgestimmt. Die Be-

schaffungsstrategie soll im ersten Halbjahr 2015 be-

schlossen werden.

Die bis in das Jahr 2017 laufende Beschaffung von ins-

gesamt 142 Straßenbahnen vom Typ Flexity wurde

planmäßig fortgesetzt. Im abgelaufenen Geschäfts-

jahr wurden 23 Fahrzeuge vom Typ „Flexity lang“ vom

Hersteller ausgeliefert und für den Fahrgastverkehr in

Betrieb genommen. Aktuell befinden sich 84 Fahrzeu-

ge des Typs Flexity im Fahrgasteinsatz.

Im abgelaufenen Geschäftsjahr wurde mit der Erneue-

rung der Busflotte der BVG begonnen. Hierzu wurden

Verträge mit den Herstellern Scania über die Lieferung

von bis zu 156 Fahrzeugen (Gelenkbusse) sowie mit

VDL über die Lieferung von bis zu 236 Fahrzeugen (Ein-

deckerbusse) für die kommenden Jahre abgeschlos-

sen. Die Auslieferung der ersten Fahrzeuge sowohl von

Scania als auch von VDL begann Ende des Jahres 2014.

Außerdem wurde die Umrüstung von 91 Doppeldecker-

Omnibussen (Projekt zur „Optimierung der Busflotte“)

mit entsprechenden SCR-Filtern zur Reduzierung von

Stickoxidemissionen sowie die Optimierung des Mo-

tormanagements zur Senkung des Verbrauchs been-

det. Im Ergebnis konnten eine erfolgreiche Senkung

des Verbrauchs und die Reduzierung von Stickoxid-

emissionen erreicht werden.

Zum 1. Januar 2014 wurde die NESKom GmbH in die

Projektrealisierungs GmbH U5 (PRG U5) umfirmiert,

zugleich wurde der Gesellschaftszweck geändert. Der

Gesellschaftszweck der PRG U5 liegt in der Erbringung

verschiedener in dem Gesellschaftsvertrag näher be-

schriebener Leistungen in Zusammenhang mit der Re-

alisierung des Lückenschlusses der U-Bahn-Linie 5. Auf

der Grundlage eines zwischen der PRG U5 und dem

Vorstand der BVG geschlossenen Geschäftsbesor-

gungsvertrages wurde die PRG U5 mit der weiteren

Durchführung des Lückenschlusses U5 Brandenburger

Tor bis Alexanderplatz in Berlin-Mitte vertraglich be-

auftragt. Die PRG U5 ist zur umfassenden Vertretung

der BVG berechtigt; sie handelt im Namen und auf

Rechnung der BVG. Im Juli 2014 wurde die erste der

beiden Tunnelröhren im Rahmen des Lückenschlusses

U5 fertiggestellt.

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LAGEBERICHT GESCHÄFT UND RAHMENBEDINGUNGEN

Page 36: Bericht über das - BVG€¦ · beförderten die BVG (West) und BVB (Ost) über 8 Mio. Menschen zwischen den beiden – immer noch durch die Mauer geteilten – Stadtteilen hin und

Verkehrsleistungen

Die Fahrgastfahrten (unternehmensbezo-

gene Fahrgastfahrten UBF) konnten im Jahr

2014 um 30,5 Mio. UBF auf rund 977,8 Mio.

gesteigert werden. Zunehmende Einwoh-

nerzahlen, mehr Touristen, eine Vielzahl

von Events und ein generell wachsendes

Mobilitätserfordernis und -bedürfnis trei-

ben diese Marktentwicklung. Zur Erhöhung

der Fahrgastfahrten haben auch die geziel-

ten Angebotsmaßnahmen sowie vielfältige

Kundenwerbungs- und Kundenbindungsak-

tivitäten beigetragen.

1 2012 und 2013 hochgerechnet auf Basis aktueller Zähldaten sowie Umsteigebeziehungen entsprechend den Ergebnissen der VBB-Verkehrserhebung 2007. 2014 hochgerechnet aufBasis aktueller Tagesfahrtberechtigungen, basierend aufden Ticketverkäufen der BVG und der S-Bahn, sowie derUmsteigebeziehungen entsprechend den Ergebnissen derVBB-Verkehrserhebung 2010.

937,4 947,3977,8

20122013

2014

Entwicklung der Fahrgastfahrten (in Mio.)1

Entwicklung der Abonnementzahlen (in Tsd.)

Im Jahr 2014 wurde die Anzahl der Abon-

nenten gegenüber dem Vorjahr um 7,4 %

auf insgesamt rund 400,0 Tsd. gesteigert.

Dies konnte aufgrund der erfolgreichen

Vertriebs- und Servicestrategie sowie durch

zwei zielgerichtete Abonnementkampag-

nen erreicht werden.

400,0

350,0

300,02012 2013 2014

Personenkilometer (in Mio.)

1 U-/Straßenbahn Nutzzugkilometer, Omnibus Nutzwagenkilometer2 beeinfl usst durch einen Warnstreik bei der BVG

2013

2014

20122

19,1

19,1

19,2

87,6

88,3

87,8

21,0

21,0

21,0

Omnibus

Straßenbahn

U-Bahn

Nutzkilometer (in Mio.)1

Gesamtauslastung (in %)

Die Gesamtauslastung des Linienverkehrs lag im Jahr 2014 bei 17,8 %.

1 Personenkilometer zu Platzkilometer2 beeinfl usst durch einen Warnstreik bei der BVG

Auslastung1

Gesamt

2014 2013 20122

17,8 17,8 17,4

Bezogen auf die einzelnen Betriebsbereiche ergibt sich folgende Leistungserbringung.

1 hochgerechnet auf Basis aktueller Zähldaten sowie der Reiseweiten entsprechend den Ergebnissen der VBB-Verkehrserhebung 2007

2 hochgerechnet auf Basis aktueller Tagesfahrtberechtigungen, basierend auf den Ticketverkäufen der BVG und der S-Bahn, sowie der Reiseweiten entsprechend den Ergebnissen der VBB-Verkehrserhebung 2010

3 beeinfl usst durch einen Warnstreik bei der BVG

400,0372,6

344,7

Straßenbahn

U-Bahn

2013

2014

4.262,22

4.156,91

4.139,61

Gesamt

20123

538,1

557,1

537,2

1.336,2

1.351,7

1.254,8

2.282,7

2.353,4

2.347,6

Omnibus

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LAGEBERICHTGESCHÄFT UND RAHMENBEDINGUNGEN

Page 37: Bericht über das - BVG€¦ · beförderten die BVG (West) und BVB (Ost) über 8 Mio. Menschen zwischen den beiden – immer noch durch die Mauer geteilten – Stadtteilen hin und

Investitionen in den BetriebWesentliche Investitionen im Jahr 2014 (in Mio. EUR)

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter

und die Infrastruktur

Im Jahr 2014 wurden konzernweit Investitionen in

Höhe von 262,3 Mio. EUR getätigt. 31,2 % (Vj. 32,3 %)

der Konzerninvestitionen flossen in die Betriebsberei-

che U-Bahn, Straßenbahn sowie Omnibus. Weitere

48,4 Mio. EUR wurden in die Beschaffung von Straßen-

bahnwagen des Typs Flexity (lang) und weitere

12,8 Mio. EUR in die Beschaffung von Omnibussen in-

vestiert.

Insgesamt wurden 167,0 Mio. EUR (63,7 %) der Gesamt-

investitionen in die Infrastruktur des Konzerns inves-

tiert. Der Großteil der Infrastrukturinvestitionen in Höhe

von 131,6 Mio. EUR (Vj. 135,8 Mio. EUR) floss wie im

letzten Jahr in den U-Bahn-Bereich.

Die wesentlichen Investitionen, getrennt nach Betrieb und Infrastruktur, zeigt die nächste Abbildung.

Der Konzernpersonalbestand per 31. De-

zember ist gegenüber dem Vorjahr um

393 Beschäftigte gestiegen. Die BVG hat

ihre Beschäftigtenzahl um 563 Personen

(+5,1 %) erhöht. Die BT als größtes Toch-

terunternehmen hat ihre Beschäftigten

um 190 Personen reduziert. Dies ist im

Wesentlichen auf den Betriebsübergang

der Straßenbahnsparte der BT zur BVG

zurückzuführen. Konzernweit waren am

31. Dezember 2014 13.336 Mitarbeiterin-

nen und Mitarbeiter sowie 440 Auszubil-

dende (davon 125 weiblich) beschäftigt.

Der Anteil der Mitarbeiterinnen konnte in

der BVG um 0,3 Prozentpunkte auf 18,3 %

und im Konzern um 0,7 Prozentpunkte auf

17,0 % gesteigert werden.

Im Bereich des Fahrpersonals wurden ins-

gesamt 615 (61,9 %) Mitarbeiterinnen und

Mitarbeiter bei der BVG eingestellt. Insge-

samt hatte die BVG einen Zugang von 993

Beschäftigten zu verzeichnen. Dies sind

522 Personen mehr als im Vorjahr. Im Jahr

2014 waren 430 Abgänge (Vj. 291) zu ver-

zeichnen. Die folgende Übersicht zeigt die

Entwicklung der Beschäftigtenanzahl der

letzten drei Geschäftsjahre.

(inkl. Zuschreibungen und in Mio. EUR) Investitionen Abschreibungen

2014 2013 2014 2013

Betrieb 81,9 90,6 86,6 85,3

U-Bahn 8,7 16,8 31,5 30,8

Straßenbahn 54,4 72,2 19,4 17,1

Omnibus 18,8 1,6 35,7 37,4

Infrastruktur 167,0 173,6 115,0 116,0

davon U-Bahn 131,6 135,8 79,4 77,9

davon Straßenbahn 27,2 30,0 30,9 33,3

Sonstige 12,6 14,8 11,6 9,4

BVG 261,5 279,0 213,2 210,7

Tochterunternehmen 0,8 1,2 0,8 1,3

Konzern 262,3 280,2 214,0 212,0

davon sonderfi nanziert durch Bundes- und Landesmittel

150,2 181,1 78,9 76,8

Omnibus

Straßenbahn

U-Bahn

davon Straßenbahn

davon U-Bahn

Beschaffung und Anzahlung von

Serienfahrzeugen Straßenbahn Flexity

Betrieb Infrastruktur

Beschaffung von 43Gelenkbussen

Grundinstandsetzungund behindertengerechter Ausbau von U-Bahnhöfen

(inkl. Neubau)

Sanierung von Tunnel-anlagen der U-Bahn

(inkl. Neubau)

75,0

50,0

25,0

0,0 48,4 12,8 52,9 30,3

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter am 31.12.(Anzahl ohne Auszubildende)

2014 2013 2012

BVG AöR(davon passive Altersteilzeit)

11.518(480)

10.955(387)

10.775(263)

BT GmbH 1.775 1.965 1.996

BBH GmbH & Co. KG 12 11 9

URBANIS GmbH 11 9 9

IOB mbH 3 3 3

Projektrealisierungs GmbH U5 17 0 0

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Konzern 13.336 12.943 12.792

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LAGEBERICHTGESCHÄFT UND RAHMENBEDINGUNGEN

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Entwicklung der Altersstruktur im Konzern

Auch aufgrund der demografi schen Entwicklung werden die BVG sowie der Konzern in den nächsten Jahren einen

zunehmenden Anteil an über 50-jährigen Beschäftigten aufweisen.

Vor dem Hintergrund des demografischen Wandels hat

die BVG unter anderem das Förderprogramm „Jump

2020“ im Jahr 2014 initiiert. Hiermit sollen in den

nächsten Jahren entstehende personelle Lücken im Be-

reich der Führungs- und Fachpositionen geschlossen

werden. Das Programm läuft jeweils für mindestens

ein Jahr und wird im Rahmen von unterschiedlichen

Präsenzveranstaltungen, Planspielen, Projektarbeiten

sowie im Eigenstudium umgesetzt.

Im Rahmen des Hochschulmarketings werden kontinu-

ierlich verschiedene Wege genutzt, um mit Studieren-

den und Absolventen in Kontakt zu kommen. Neben

der Teilnahme an Firmenkontaktmessen, der Vermitt-

lung von Abschlussarbeiten und Praktika sowie der

Kooperation mit Hochschulen in der Region Berlin/

Brandenburg bietet die BVG bereits seit dem Jahr 2012

das Format der „BVG-Sommer-Uni“ an, bei dem sich

die Betriebsbereiche der BVG vorstellen. Studierende

der vorrangig ingenieurwissenschaftlichen Fachrich-

tungen nutzten am 27. August 2014 während der vor-

lesungsfreien Zeit das Angebot, einen Tag hinter die

Kulissen des größten Nahverkehrsunternehmens

Deutschlands zu blicken und dabei exklusive Einblicke

in den Bereich der Infrastruktur zu erhalten. Neben

Fachvorträgen und der Möglichkeit, sich mit den BVG-

Ingenieuren auszutauschen, standen auch interessan-

te Einblicke in das Prüfstellwerk sowie die Bahnmeiste-

rei auf dem Plan. Auf einem Turmwagen konnten sich

die Studierenden in mehreren Metern Höhe den Ar-

beitsalltag der Kollegen der Fahrleitungsmeisterei

Straßenbahn erklären lassen, was mit großer Begeiste-

rung seitens der Studierenden in Anspruch genommen

wurde.

Die Anzahl der neuen Auszubildenden konnte auch in

diesem Jahr auf dem Vorjahresniveau von insgesamt

136 gehalten werden. Die BVG hat im Jahr 2014 45

weibliche Auszubildende (Vj. 36) eingestellt. Davon

hat wiederholt eine Frau die Ausbildung zur Gleisbau-

erin begonnen. Wie im letzten Jahr absolvierten zwei

Auszubildende der BVG deutschlandweit ihren Ausbil-

dungsberuf mit den besten Abschlussnoten. Darüber

hinaus haben vier Auszubildende der BVG die besten

Ergebnisse in ihrer Berufsgruppe in Berlin erreicht.

Die BVG engagiert sich seit Jahren in der Initiative „be-

rufundfamilie“, um unter anderem die Arbeitgeberat-

traktivität sowie Arbeitnehmerbindung zu steigern. Im

Rahmen eines kontinuierlichen Prozesses werden die

bestehenden familienfreundlichen Angebote sowie

Personalprozesse analysiert und auf Verbesserungs-

möglichkeiten sowie neue Ideen untersucht. Als High-

light des Jahres 2014 wurde eine Veranstaltungsreihe

für Beschäftigte mit pflegebedürftigen Angehörigen

sowie die Entwicklung und Fortführung von Teilzeit-

modellen durchgeführt. Für das Jahr 2015 ist eine Re-

zertifizierung geplant.

Der im Jahr 2013 neu entwickelte Arbeitgeberauftritt

der BVG wurde im Geschäftsjahr 2014 fortgeführt und

an spezielle Kommunikationsbedarfe angepasst. Ins-

besondere Frauen und Fachkräfte des Ingenieurwe-

sens sollen angesprochen und als Beschäftigte gewon-

nen werden. So wurde zum Beispiel die Maßnahme

„Fahrerinnen mit Drive gesucht“ durchgeführt, um

Frauen für den Fahrdienst zu gewinnen. Neben weite-

ren Kommunikationsmaßnahmen wurde der „Karriere-

bereich“ auf der Unternehmenswebsite neu gestaltet.

Im Jahr 2013 wurde das Betriebliche Gesundheitsma-

nagement (BGM) durch die Einführung eines Len-

kungskreises BGM in der Managementstruktur des

Unternehmens verankert und im Geschäftsjahr 2014

entsprechend weiterentwickelt. Der Schwerpunkt der

Aktivitäten in den Unternehmensbereichen liegt in der

Verbesserung der allgemeinen Motivation, sich dem

Thema Gesundheit zu öffnen, bis hin zu gesundheits-

gerechtem Verhalten. Außerdem wurde begonnen, be-

reichsspezifische Maßnahmen, die sich an den jeweili-

gen Belastungen für die Beschäftigten in den jeweiligen

Unternehmensbereichen orientieren, zu entwickeln.

Im Rahmen des offenen Seminarprogramms werden

verschiedene Gesundheitsseminare, wie zum Beispiel

„Gesunde Ernährung“ oder „Stressmanagement“, an-

geboten. Darüber hinaus wurden erstmals mobile Ge-

sundheitstage für das Fahrpersonal durchgeführt.

Hierzu wurde ein entsprechend ausgestatteter Bus an

Pausenheimen der BVG stationiert, um den Fahrerin-

nen und Fahrern die Teilnahme an einem Gesundheits-

tag zu ermöglichen. Die Fahrerinnen und Fahrer konn-

ten zum Beispiel Augeninnendruck sowie Blutdruck

und Zuckerwerte messen lassen und sich über richtige

Ernährung im Schichtdienst informieren. Aufgrund der

sehr positiven Resonanz und guten Akzeptanz sind für

das Jahr 2015 bereits erneut „Mobile Gesundheitsta-

ge“ für die Kolleginnen und Kollegen im Fahrdienst

geplant.

Das im Jahr 2011 aufgrund der Ergebnisse der Mitar-

beiterbefragung 2010 initiierte Projekt „Zukunft erle-

ben – VBO Lichtenberg“ mit dem Ziel, Maßnahmen

zum Erhalt von Arbeits- und Beschäftigungsfähigkeit

zu entwickeln, konnte im Dezember 2014 erfolgreich

abgeschlossen werden. Eine der zentralen Aufgaben

war neben der Entwicklung auch die Überprüfung der

Maßnahmen im Hinblick auf die Übertragbarkeit in an-

dere Bereiche der BVG. Insgesamt wurden 26 Maßnah-

men zur Gesunderhaltung und Verbesserung der

Arbeitsbedingungen umgesetzt. Die Arbeitsgruppen

bleiben im Wesentlichen bestehen, um bereits begon-

nene Themen fortzuführen sowie neue Überlegungen

zu erörtern und voranzutreiben. Die Einführung der

Mischarbeit auf allen Betriebshöfen wird im Rahmen

eines BGM Folgeprojektes durch den Bereich Omnibus

geprüft. Für die Weiterführung des Stammlinienkon-

zepts wird ein BGM Projekt (alternative Fahrzeiten)

durchgeführt.

3.000

2.500

2.000

1.500

1.000

500

0bis 24 25–29 30–34 35–39 40–44 45–49 50–54 55–59 ab 60

(ohne Auszubildende und passive Altersteilzeit, Stand 31.12.2014)

2014

2013

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LAGEBERICHTGESCHÄFT UND RAHMENBEDINGUNGEN

Page 39: Bericht über das - BVG€¦ · beförderten die BVG (West) und BVB (Ost) über 8 Mio. Menschen zwischen den beiden – immer noch durch die Mauer geteilten – Stadtteilen hin und

TochterunternehmenGeschäftsverlauf der

BVG Beteiligungsholding

BT Berlin Transport GmbH, Berlin (BT)

BVG Beteiligungsholding Verwaltungs-

gesellschaft mbH, Berlin (BBV)

GmbH & Co. KG, Berlin (BBH)

Die Tochterunternehmen der BVG verwenden als Grundlage zur Erfassung und Bewertung von Chancen und Risiken

das von der BVG vorgegebene Chancen- und Risikomanagementsystem. Zur Entwicklung des Geschäftsverlaufs

sowie der Risikobewertung im Jahr 2014 können bei den zu 100 % in den Konzernabschluss einbezogenen Tochter-

unternehmen folgende Entwicklungen verzeichnet werden:

Die BBH als geschäftsleitende Holding hat die Aufgabe,

die Beteiligungsunternehmen administrativ und strate-

gisch zu führen und für die Beteiligungsunternehmen

kaufmännische Dienstleistungen zu erbringen sowie

das Beteiligungsmanagement für die BVG wahrzuneh-

men. Auf der Basis von gesonderten Verträgen erbringt

die BBH bereits umfangreiche Dienstleistungen in den

Bereichen Personal-, Finanz- und Rechnungswesen,

Controlling, IT und Versicherungen. Darüber hinaus be-

stehen mit den 100 %-Beteiligungen Cash-Pooling-Ver-

träge sowie Gewinnabführungsverträge.

Die BBH hat die Geschäftsanteile der Projektrealisie-

rungs GmbH U5 (vormals NESKom Projektierungsge-

sellschaft für Nahverkehrs-, Elektro-, Service- und

Kommunikationstechnik mbH) mit rechtlicher und

wirtschaftlicher Wirkung zum 1. Januar 2014 an die

BVG übertragen.

In Anlehnung an den Tarifabschluss der BVG vom

17. November 2014 erfolgte für die BBH mit Wirksamkeit

zum 1. Dezember 2014 der Abschluss eines Tarifvertra-

ges über eine einmalige Prämienzahlung und mit Wirk-

samkeit zum 1. Januar 2015 der Abschluss eines neuen

Mantel- und Gehaltstarifvertrages.

Die BBH erwirtschaftete im Jahr 2014 einen deutlich

gestiegenen Umsatz in Höhe von 1.076,5 Tsd. EUR

(Vj. 847,4 Tsd. EUR) und ein Ergebnis nach Steuern von

2.066,9 Tsd. EUR (Vj. 2.912,1 Tsd. EUR). Bis auf die BT

erwirtschafteten alle Töchter ein deutlich über dem

Plan und Vorjahr liegendes Beteiligungsergebnis von

4.018,3 Tsd. EUR. Damit konnte das negative Ergebnis

der BT in Höhe von 1.640,9 Tsd. EUR zum größten Teil

kompensiert werden. Der nicht geplante Einmaleffekt

aus der Tariferhöhung bei der BT im Dezember 2014 in

Höhe von 1.077,4 Tsd. EUR konnte jedoch nicht voll-

ständig ausgeglichen werden. Auf der Grundlage eines

Gesellschafterbeschlusses erfolgte am 4. Dezember 2014

die Auszahlung von 2.862,3 Tsd. EUR an die BVG.

Im Jahr 2015 wird mit einer erneuten Leistungserwei-

terung der kaufmännischen Dienstleistungsfunktion

für die Tochterunternehmen geplant. Hieraus ergibt

sich ein deutlich höherer Umsatz von rund

1.312,7 Tsd. EUR. Dem stehen entsprechend höhere

Personalaufwendungen sowie höhere Aufwendungen

aus den Dienstleistungsverträgen mit der BVG gegen-

über. Nach dem durch die tarifliche Einmalzahlung be-

dingten niedrigeren Jahresergebnis 2014 wird eine

Steigerung des Jahresergebnisses für das Jahr 2015

erwartet. Das Ergebnis aus Ergebnisabführungsverträ-

gen soll im nächsten Geschäftsjahr 2.883,4 Tsd. EUR

betragen. Daraus ergibt sich ein entsprechender An-

stieg des geplanten Jahresüberschusses nach Steuern

auf 2.482,9 Tsd. EUR.

Das Kerngeschäft der BT ist es, stabil qualitativ hoch-

wertige Fahrdienstleistungen in den Bereichen Omni-

bus und U-Bahn zuverlässig und zu kostengünstigen

Preisen für die BVG zu erbringen. Darüber hinaus er-

bringt die Gesellschaft Fahrdienstleistungen im Gele-

genheitsverkehr sowohl für die BVG als auch für Dritte.

Im Rahmen des Tarifabschlusses 2013 wurde die Sparte

Straßenbahn zur BVG mit Wirkung zum 1. Januar 2014

übertragen. Des Weiteren wurde die Fremdvergabe-

quote der BVG in den Sparten Omnibus und U-Bahn auf

maximal 32 % der Gesamtleistung an Nutzwagen- res-

pektive Nutzzugkilometern mit Wirkung zum 31. März

2014 umgesetzt. Insbesondere der Übergang der Stra-

ßenbahn im Jahr 2014 hatte maßgeblichen Einfluss auf

die Personalanzahl sowie Leistungsstunden und damit

auf die Umsatz- und Kostenentwicklung der Gesell-

schaft. Die Gesamtmitarbeiteranzahl der BT reduzierte

sich um 9,7 % (-190 Beschäftigte) auf 1.775 Mitarbei-

terinnen und Mitarbeiter.

In der Sitzung des Aufsichtsrats am 4. Juni 2014 wurde

die erneute Bestellung von Frau Sylke Winter als Ge-

schäftsführerin vom 1. Juni 2015 bis zum 31. Mai 2020

beschlossen.

Um die BT als innovationsstarken Dienstleister im BVG-

Konzern auszuprägen und gleichzeitig die Mitarbeiter-

orientierung weiter zu stärken, wurde das Strategie-

projekt „BT-Change“ fortgeführt. Im Rahmen dessen

wurde die Weiterentwicklung des virtuellen Betriebs-

hofs – auf diesem Gebiet ist die BT Innovationsführer

sowohl innerhalb des Konzernverbunds als auch in

Deutschland – vorangetrieben. Die Basis zur Steuerung

betrieblicher Prozesse per moderner Telekommunika-

tion und App-Anwendungen, wurde mit der Beendi-

gung der Ausgabe der Smartphones zum Ende Januar

2014 geschaffen. Im Geschäftsjahr wurden weitere

Apps in Zusammenarbeit mit einer Hochschule entwi-

ckelt, die unter anderem die Fahrerinnen und Fahrer

mit Dienstinformationen oder bei der Unfallaufnahme

unterstützen. Außerdem wurde im Geschäftsjahr das

„Flexipensum“ eingeführt. Es ermöglicht, auf kurzfris-

tige Änderungen von Dienstbedarfen flexibler zu re-

agieren und Belastungen, die aus Dienstplanänderun-

gen resultieren, zu mindern. Dazu wurde ein Fahrerpool

von rund 24 Fahrdienstbeschäftigten geschaffen, die

hochflexibel Leistungen von mindestens drei Pensen

der BT fahren können und zum Teil auch zusätzlich

doppelqualifiziert (Bus und U-Bahn) ausgebildet sind.

Darüber hinaus sind die Rahmenparameter des

BT-Qualitätsbonus ab 1. August 2014 angepasst wor-

den, um die Gegenfinanzierung gezielter steuern zu

können. Aktuell werden die konzeptionellen Ansätze

geprüft, um den BT-Qualitätsbonus als eine Maßnahme

in den Tarifvertrag Demografie zu integrieren.

Die Umsatzerlöse sind aufgrund des Betriebsüber-

gangs der Sparte Straßenbahn im Geschäftsjahr ge-

genüber dem Vorjahr um rund 9,9 % gefallen. Werden

die Sparten Omnibus und U-Bahn einzeln betrachtet,

konnten deren Umsätze gegenüber dem Vorjahr sogar

gesteigert werden, und das trotz der Senkung der

Fremdvergabequoten von zuvor 37 % auf 32 %. In der

Sparte U-Bahn lag die Zuverlässigkeitsquote im Jahr

2014 auf dem sehr hohen Niveau des Vorjahres mit

99,9 %. Die Sparte Omnibus konnte eine hohe Zuver-

lässigkeit knapp unter dem Vorjahr von 99,8 %

(Vj. 99,9%) erreichen. Das Ergebnis ist im Vergleich

zum Vorjahr (Vj. Gewinnabführung 128,3 Tsd. EUR)

Die BVG Beteiligungsholding Verwaltungsgesellschaft mbH führt ausschließlich als Komplementärin die Ge-

schäfte der BBH. Im Jahr 2014 wurden ein Umsatz von 192,1 Tsd. EUR und ein positives Ergebnis von 2,1 Tsd. EUR

erwirtschaftet.

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LAGEBERICHT GESCHÄFTSVERLAUF DER TOCHTERUNTERNEHMEN

Page 40: Bericht über das - BVG€¦ · beförderten die BVG (West) und BVB (Ost) über 8 Mio. Menschen zwischen den beiden – immer noch durch die Mauer geteilten – Stadtteilen hin und

URBANIS GmbH, Berlin (URBANIS)

IOB Internationale Omnibusbahnhof-

Betreibergesellschaft mbH, Berlin (IOB)

Projektrealisierungs GmbH U5,

Berlin (PRG U5)

Das Kerngeschäft der URBANIS, die Entwicklung und

Vermietung von gewerblich nutzbaren Flächen insbe-

sondere im Bereich der Berliner U-Bahn, hat sich auch

im Jahr 2014 positiv entwickelt. Der durchschnittliche

Leerstand ist gegenüber dem Jahr 2013 um 0,4 Pro-

zentpunkte auf 0,4 % gefallen.

Die bewusste Fokussierung des Angebots auf Waren

und Dienstleistungen des Convenience-Bereichs sowie

die konsequente Weiterentwicklung der Kioske unter

anderem durch die von der URBANIS selbst entwickel-

ten Formate haben sich auch im Jahr 2014 als erfolg-

reich erwiesen. Darüber hinaus wurde im Geschäfts-

jahr die Organisationsstruktur angepasst, um die

erfolgreiche Weiterentwicklung der Gesellschaft auch

in Zukunft fortzusetzen.

Im Geschäftsjahr 2014 konnte durch die stetige Wei-

terentwicklung der Kernkompetenzen und der geziel-

ten Marktorientierung der Umsatz um 1.594,3 Tsd. EUR

(+15,6 %) auf 11.829,3 Tsd. EUR (Vj. 10.235,0 Tsd. EUR)

gesteigert werden. Dies resultiert unter anderem aus

dem Einmaleffekt von Nachforderungen aus Umsatz-

mietberechnungen in Höhe von 1.402,5 Tsd. EUR. Das

Ergebnis vor Gewinnabführung stieg um 441,2 Tsd. EUR

(14,2 %) auf 3.545,8 Tsd. EUR (Vj. 3.104,6 Tsd. EUR). Mit

dem deutlich gestiegenen Ergebnis trägt die URBANIS

einen erheblichen Teil zum Gesamtergebnis der BBH bei.

Die Geschäftsentwicklung wird im Geschäftsjahr 2015

im Wesentlichen von der gezielten Weiterentwicklung

der Bestandsverkaufseinrichtungen, der Errichtung

von Neubauten sowie der Nutzung freier Flächenpo-

tenziale für die Errichtung von Verkaufseinrichtungen

beeinflusst werden. Für die Entwicklung des Umsatzes

im Jahr 2015 wird ohne den Einmaleffekt aus den Nach-

forderungen zur Umsatzmietberechnung und trotz um-

fangreicher Baumaßnahmen durch die BVG eine leich-

te Steigerung von 1,0 % erwartet. Das Ergebnis vor

Gewinnabführung wird mit 2.614,2 Tsd. EUR geplant.

Die IOB betreibt im Auftrag der BVG den Zentralen Omnibusbahnhof (ZOB) in Berlin. Das Kerngeschäft der IOB be-

steht in der Steuerung der verkehrlichen Abläufe sowie in der wirtschaftlichen Nutzung der Immobilien auf dem ZOB.

Die IOB erwirtschaftete im Jahr 2014 einen Umsatz von insgesamt 2.076,8 Tsd. EUR (Vj. 1.322,6 Tsd. EUR). Der

deutliche Zuwachs von 57,0 % gegenüber dem Jahr 2013 ist insbesondere auf die um 94,8 % gestiegenen Umsät-

ze aus den An- und Abfahrten, deren Anzahl sich um 75,0 % erhöhte, sowie den Parkgebühren zurückzuführen.

Der Sachaufwand ist aufgrund der erhöhten Leistungserstellung von 906,9 Tsd. EUR auf 1.309,1 Tsd. EUR gestie-

gen. Das Ergebnis vor Ergebnisabführung konnte so von 150,5 Tsd. EUR auf 472,5 Tsd. EUR (+214,0 %) stark ver-

bessert werden.

Die wirtschaftliche Entwicklung im Geschäftsjahr 2015 wird im Wesentlichen von der Wettbewerbssituation und

einer möglichen Konsolidierung im nationalen Fernbusmarkt beeinflusst werden. Außerdem werden die voraus-

sichtlich Ende des Jahres 2015 beginnenden Baumaßnahmen zur Grundinstandsetzung und Kapazitätserweite-

rung des ZOB die Ergebnisentwicklung beeinflussen. Angesichts der früh getroffenen Annahmen besteht die

Möglichkeit, die Planansätze mit einem rückläufigen Umsatz (-14,4 %) auf 1.770,9 Tsd. EUR und einem deutlich

niedrigeren Ergebnis vor Ergebnisabführung von 169,5 Tsd. EUR zu übertreffen.

aufgrund des nicht geplanten Tarifabschlusses und

dessen Einmalzahlung im Dezember 2014 in Höhe von

500,00 EUR je Mitarbeiterin und Mitarbeiter und den

nicht geplanten Aufwendungen für die Weiterführung

des BT-Qualitätsbonus auf -1.640,9 Tsd. EUR gefallen.

Im Jahr 2015 wird die Fortsetzung der positiven Ge-

schäftsentwicklung der BT angestrebt. Der Umsatz soll

sich auf rund 69,2 Mio. EUR erhöhen. Der angestrebte

Jahresüberschuss im Jahr 2015 soll mit 99,7 Tsd. EUR

deutlich über dem Jahresergebnis des Jahres 2014 lie-

gen. Dabei sind die wesentlichen Erfolgsfaktoren die

Bindung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an das

Unternehmen sowie deren Qualifizierung auf verän-

derte und erhöhte Anforderungen. Insbesondere wird

es eine der wesentlichen Kernaufgaben der BT sein, die

Weiterentwicklung der vorhandenen modernen Infor-

mations- und Kommunikationstechnologie zur effizi-

enten Betriebsgestaltung voranzutreiben, um hieraus

Kosten- und Produktivitätsvorteile, insbesondere in

der Flexibilität, zu realisieren. Außerdem soll das Ge-

sundheitsmanagement weiter gefördert werden. Es ist

geplant, mit weiteren Krankenkassen zusammenzu-

arbeiten, um den Mitarbeitern zusätzliche Leistungen

zur Gesunderhaltung anzubieten. Diese Erfolgsfakto-

ren werden im Rahmen des vorerwähnten Projekts

„BT-Change“ im kommenden Geschäftsjahr weiter

vorangetrieben.

Die PRG U5 ist ein hundertprozentiges Tochterunternehmen der BVG und übernimmt im Zusammenhang mit der

Realisierung des Lückenschlusses der U-Bahn-Linie 5 in Berlin insbesondere das Projektmanagement, -controlling

sowie das Projektmarketing für die BVG. Die Gesellschaft ging aus der Umfirmierung der NESKom Projektierungs-

gesellschaft für Nahverkehrs-, Elektro-, Service- und Kommunikationstechnik mbH hervor. Die PRG U5 hat ihr

operatives Geschäft am 1. April 2014 aufgenommen. Mit dem Gesellschafter, der BVG, wurde ein Geschäftsbesor-

gungsvertrag abgeschlossen.

Die PRG U5 hat zum 31. Dezember 2014 17 Mitarbeiter. Den ab 1. Dezember 2014 gültigen Tarifvertrag Nr. 5

zur Entgeltanpassung des TV-N Berlin der BVG hat die Gesellschaft übernommen.

Der deutliche Anstieg des Umsatzes in Höhe von rund 1.674,7 Tsd. EUR (Vj. 0 Tsd. EUR) liegt in der Aufnahme des

operativen Geschäfts im April 2014 begründet. Hierzu korrespondiert ein ebenfalls gestiegener Personalaufwand

von rund 1.148,7 Tsd. EUR (Vj. 0 Tsd. EUR) sowie ein Sachaufwand in Höhe von 504,8 Tsd. EUR (Vj. 10,0 Tsd. EUR).

Das Ergebnis der Gesellschaft beträgt für das Geschäftsjahr 19,1 Tsd. EUR.

Der Umsatz der PRG U5 wird sich im Jahr 2015 nochmals erhöhen. Dies ist auf die ganzjährige Geschäftstätigkeit

sowie eine Erhöhung der Dienstleistungen zurückzuführen. Aufgrund der geplanten Neueinstellung weiterer Mit-

arbeiterinnen und Mitarbeiter sowie der Leistungsausweitung wird der Personalaufwand ebenfalls leicht steigen.

Das Ergebnis wird auf dem Niveau des Geschäftsjahrs 2014 erwartet.

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LAGEBERICHT GESCHÄFTSVERLAUF DER TOCHTERUNTERNEHMEN

Page 41: Bericht über das - BVG€¦ · beförderten die BVG (West) und BVB (Ost) über 8 Mio. Menschen zwischen den beiden – immer noch durch die Mauer geteilten – Stadtteilen hin und

Ertragslage

Die nachstehenden Ausführungen beziehen sich, soweit nicht anders angegeben, auf den Konzern. Sofern keine weiteren Angaben

gemacht werden, entsprechen die Entwicklungen des Konzerns nahezu denen der BVG.

Die folgende Abbildung zeigt die Entwicklung der Ertragslage in der BVG sowie im Konzern.

Im Geschäftsjahr 2014 konnte der Konzern die für das Geschäftsjahr geplanten Fahrgelderträge (622,3 Mio. EUR)

mit zusätzlichen 13,6 Mio. EUR übertreffen. Der Personalaufwand inkl. Sicherungsbetrag konnte mit 583,2 Mio. EUR

nahezu auf dem geplanten Niveau von 575,8 Mio. EUR realisiert werden. Der mit 252,6 Mio. EUR geplante Sach-

aufwand wurde um 6,4 Mio. EUR leicht überschritten. Trotz der leicht gestiegenen Aufwandspositionen konnten

aufgrund der deutlich gestiegenen Erträge im Einzelabschluss der BVG und im Konzern Jahresüberschüsse

erzielt werden.

Im Vergleich zum Vorjahr sind die Konzernumsatzerlöse im Geschäftsjahr 2014 um 59,7 Mio. EUR (+8,1 %) auf

insgesamt 800,5 Mio. EUR gestiegen. Die (periodengerechten) Konzernfahrgelderträge konnten gegenüber 2013

um 33,4 Mio. EUR auf insgesamt 635,9 Mio. EUR (BVG 636,3 Mio. EUR) erhöht werden. Dies entspricht einer Stei-

gerung von 5,5 % (BVG 5,5 %). Die Erhöhung der Fahrgelderträge ist unter anderem auf die erfolgreich durchge-

führten Marketing- und Vertriebsaktivitäten zur Steigerung der Fahrgastfahrten sowie auf die konsequente

Umsetzung der Unternehmensstrategie zurückzuführen.

Die übrigen Erträge sind gegenüber dem Vorjahr um 11,6 Mio. EUR auf insgesamt 94,4 Mio. EUR gestiegen. Auch

die Ausgleichszahlungen gemäß Verkehrsvertrag sind um 15,4 Mio. EUR auf insgesamt 283,3 Mio. EUR gestiegen.

Dies ist unter anderem auf das Mehrleistungspaket zurückzuführen.

Der Personalaufwand (ohne Sicherungsbetrag, Ruhegeld sowie Rückstellungen für Personalmaßnahmen) ist um

28,3 Mio. EUR auf insgesamt 522,2 Mio. EUR im Konzern gestiegen (BVG 455,4 Mio. EUR). Inklusive der Positionen

Sicherungsbetrag und Personalrückstellungen hat sich der Personalaufwand gegenüber dem Vorjahr konzernweit

um 22,7 Mio. EUR auf 585,3 Mio. EUR erhöht. Dies ist unter anderem auf die Entgelterhöhung ab dem 1. Januar 2014

bei der BVG und der BT sowie die Einmalzahlung im Dezember 2014 gemäß den Tarifverhandlungen im

November 2014 zurückzuführen. Der Anstieg der Ruhegeldaufwendungen ist vor allem auf die Übernahme eines

Teilbetrages von 15,0 Mio. EUR in die bilanzierten Pensionsverpflichtungen der bisher gemäß Artikel 28 EGHGB

nicht passivierten Pensionsverpflichtungen begründet.

Der Sachaufwand ohne Energie ist im Konzern um 21,6 Mio. EUR auf insgesamt 259,0 Mio. EUR gestiegen

(BVG 255,1 Mio. EUR). Dem gegenüber stehen höhere Erträge für sonderfinanzierte Aufwandsvorhaben in Höhe

von 9,6 Mio. EUR. Die Aufwendungen für Energie setzen sich im Wesentlichen aus Aufwendungen für Strom und

Dieseltreibstoff zusammen. Die Aufwendungen für Energie sind um 3,8 Mio. EUR auf 108,2 Mio. EUR gefallen.

Das neutrale Konzernergebnis ist gegenüber dem Vorjahr von insgesamt 8,3 Mio. EUR auf 22,2 Mio. EUR gestie-

gen. Hierin sind insbesondere erhaltene periodenfremde Fahrgelderträge enthalten.

Im Beteiligungsergebnis der BVG in Höhe von 3,0 Mio. EUR sind aus der Ergebnisabführung der Tochtergesell-

schaft BBH rund 2,9 Mio. EUR enthalten.

1 ohne periodenfremde Ertragsveränderungen (2014: +18,5 Mio. EUR und 2013: +4,3 Mio. EUR Ausweis im neutralen Ergebnis) 2 Ergebnis vor Finanzergebnis, Steuern vom Einkommen und vom Ertrag sowie Abschreibungen und außerordentlichem Ergebnis3 Abschreibungen zzgl. Erträge aus der Auflösung des Sonderpostens aus Investitionszuschüssen4 Ergebnis vor Finanzergebnis, Steuern vom Einkommen und vom Ertrag sowie außerordentlichem Ergebnis5 HGB-Ergebnis abzgl. neutrales Ergebnis, abzgl. Beteiligungsergebnis, abzgl. Finanzergebnis aus laufender Geschäftstätigkeit, abzgl. Finanzergebnis aus Zinseffekten aus BilMoG, abzgl. außerordentliches Ergebnis, abzgl. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag sowie sonstige Steuern

Ergebnisübersicht (in Mio. EUR)BVG Konzern

2014 2013 2014 2013

1 Fahrgelderträge1 636,3 603,0 635,9 602,5

2 Ersatz für Einnahmeausfälle aus Schüler-, Schwerbehindertenverkehren sowie Sozialticket1 103,2 98,7 103,2 98,7

3Übrige Erträge (ohne Auflös. Sopo, neutrale, Beteiligungs-, Zinserträge inkl. Abschreibungen auf Forderungen EBE)

86,0 76,5 94,4 82,8

4 Ausgleichszahlungen gemäß Verkehrsvertrag 283,3 267,9 283,3 267,9

5 Erträge gesamt ohne Auflösung Sopo, neutrale, Beteiligungs-, Zinserträge (=1+2+3+4) 1.108,8 1.046,1 1.116,8 1.051,9

6Personalaufwand (ohne Sicherungsbetrag, Ruhegeld und Rückstellungen für Personalmaßnahmen)

455,4 424,1 522,2 493,9

7 Sicherungsbetrag (ohne Arbeitgeberanteile) 59,9 62,3 61,0 63,7

8 Ruhegeldaufwand 42,7 28,2 42,7 28,2

9 ./. Erstattungszahlungen des Landes Berlin für Ruhegeldaufwendungen 26,9 27,6 26,9 27,6

10 Rückstellungsbildung für Personalmaßnahmen 2,1 5,0 2,1 5,0

11 Leistungen von der BT GmbH 65,8 73,3 0,0 0,0

12Sachaufwand (ohne Energie, neutrale Aufwendungen und Abschreibungen Forderungen Erhöhtes Beförderungsentgelt)

255,1 233,7 259,0 237,4

12a Sachaufwand (analog Zeile 12) ohne Verkehrsinfrastruktur 172,5 168,6 176,4 172,3

13 Energie 108,0 111,8 108,2 112,0

14 Neutrales Ergebnis 20,6 7,4 22,2 8,3

15 Beteiligungsergebnis 3,0 2,6 0,1 0,2

16 EBITDA2 (=5-6-7-8+9-10-11-12-13+14+15) 170,2 145,3 170,7 147,7

17 Netto-Abschreibungen3 134,2 133,4 135,1 134,7

18 EBIT4 (=16-17) 36,0 12,0 35,6 13,0

19 Außerordentliches Ergebnis 0,0 155,0 0,0 155,0

20 Finanzergebnis aus laufender Geschäftstätigkeit -22,6 -24,8 -22,5 -24,8

21 Finanzergebnis aus Zinseffekten aus BilMoG -5,2 -5,2 -5,3 -5,2

22 Steuern vom Einkommen und vom Ertrag 0,0 0,0 0,4 0,5

23 Gesamtergebnis [HGB-GuV] (=18+19+20+21-22) 8,2 136,9 7,4 137,5

24 Gesamtergebnis [HGB-GuV] ohne neutrales und außerordentliches Ergebnis (=23-14-19) -12,4 -25,5 -14,7 -25,7

25 Betriebsergebnis5 13,6 3,1 14,5 5,7

der BVG und des KonzernsErtrags-, Finanz- und Vermögenslage

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LAGEBERICHT ERTRAGS- , F INANZ- UND VERMÖGENSLAGE DER BVG UND DES KONZERNS

Page 42: Bericht über das - BVG€¦ · beförderten die BVG (West) und BVB (Ost) über 8 Mio. Menschen zwischen den beiden – immer noch durch die Mauer geteilten – Stadtteilen hin und

FinanzlageIm Zahlungsmittelfonds des Konzerns gab es im Jahr 2014 folgende Entwicklung.

Das Konzern-EBIT, das Ergebnis vor Finanzergebnis, Steuern vom Einkommen und vom Ertrag sowie außerordent-

lichem Ergebnis, hat sich gegenüber dem Vorjahr um insgesamt 22,6 Mio. EUR auf 35,6 Mio. EUR verbessert. Das

EBIT der BVG hat sich gegenüber dem Vorjahr um insgesamt 24,0 Mio. EUR auf 36,0 Mio. EUR verbessert. Das Be-

triebsergebnis1 des Konzerns konnte von 5,7 Mio. EUR um 8,8 Mio. EUR auf 14,5 Mio. EUR gesteigert werden. Das

BVG-Betriebsergebnis beträgt 13,6 Mio. EUR (Vj. 3,1 Mio. EUR).

Das Finanzergebnis des Konzerns von insgesamt -27,8 Mio. EUR enthält neben dem Finanzergebnis aus laufender

Geschäftstätigkeit in Höhe von -22,5 Mio. EUR auch -5,3 Mio. EUR aus Zinseffekten aus BilMoG, die sich im

Wesentlichen aus der Aufzinsung von langfristigen Rückstellungen der BVG ergeben.

Das handelsrechtliche Jahresergebnis ist gegenüber dem Vorjahr um 130,1 Mio. EUR auf 7,4 Mio. EUR im Konzern

und bei der BVG um 128,7 Mio. EUR auf 8,2 Mio. EUR zurückgegangen. Dies ist insbesondere auf das im Vorjahr re-

alisierte außerordentliche Ergebnis der BVG in Höhe von 155,0 Mio. EUR zurückzuführen. Ohne Berücksichtigung

des außerordentlichen Ergebnisses hat sich das Jahresergebnis des Konzerns um 25,0 Mio. EUR gegenüber dem

Vorjahr verbessert. Dies ist, wie bereits im Vorjahr, auf den deutlichen Anstieg der periodengerechten Fahrgeld-

erträge um 33,4 Mio. EUR in den Umsatzerlösen zurückzuführen.

Der Kostendeckungsgrad der BVG betrug im Berichtsjahr 102,3 %2 (Vj. 99,0 %). Die folgende Grafi k zeigt die Ent-

wicklung der Jahresergebnisse der letzten drei Geschäftsjahre.

Zahlungsmittelfonds des Konzerns

* Die Geschäftsjahre 2012 und 2013 enthalten ein außerordentliches Ergebnis in Höhe von -11,0 Mio. EUR bzw. +155,0 Mio. EUR.

25,0

0,0

-25,0

-50,0

-75,0

(in M

io. E

UR)

Ergebnisentwicklung im Konzern

(ohne außerordentliches Ergebnis)

Der Cashfl ow aus laufender Geschäftstätigkeit des Konzerns betrug 193,1 Mio. EUR (BVG 194,4 Mio. EUR) und lag

damit um 88,2 Mio. EUR (+84,1 %) deutlich über dem Vorjahreswert.

Zur Durchführung von Investitionen hat die BVG im Rahmen der Finanzierungstätigkeit 2014 ein bereits im Jahr

2012 abgeschlossenes Forward Darlehen mit einem Volumen von 20,5 Mio. EUR erhalten sowie ein weiteres lang-

fristiges Darlehen in Höhe von 50,0 Mio. EUR aufgenommen. Die Konzernkreditverbindlichkeiten lagen zum Ende

des Geschäftsjahres bei 706,6 Mio. EUR (Vj. 809,7 Mio. EUR).

Zum Ende der Periode beträgt der Finanzmittelbestand des Konzerns 6,3 Mio. EUR. Die Zahlungsfähigkeit des

Konzerns war im Jahr 2014 jederzeit gewährleistet.

225,0

175,0

125,0

75,0

25,0

-25,0

-75,0Zahlungsmittel

und -äquivalente 31.12.2013

+12,0

(in M

io. E

UR)

Cashfl ow laufendeGeschäftstätigkeit

+193,1

Cashfl owInvestitionstätigkeit

-260,2

Cashfl owFinanzierungstätigkeit

+61,4

Zahlungsmittel und -äquivalente

31.12.2014

+6,3

2012* 2013* 2014

-46,7

-17,5

7,4

1 HGB-Ergebnis abzgl. neutrales Ergebnis, abzgl. Beteiligungsergebnis, abzgl. Finanzergebnis aus laufender Geschäftstätigkeit, abzgl. Finanzergebnis aus Zinseffek-ten aus BilMoG, abzgl. außerordentliches Ergebnis, abzgl. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag sowie sonstige Steuern.

2 Inkl. Ausgleichszahlungen für Verkehrsleistungen, ohne Berücksichtigung Verkehrsinfrastruktur, Ruhegeld, Finanzergebnis aus Zinseffekten aus BilMoG, neutrales und außerordentliches Ergebnis, Rückstellungen für Personalmaßnahmen, Beteiligungserträge.

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LAGEBERICHTERTRAGS- , F INANZ- UND VERMÖGENSLAGE DER BVG UND DES KONZERNS

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Gesamtaussage

Vermögenslage

Nachtragsbericht

Die folgende Übersicht zeigt die Aktiva und Passiva der BVG und die des Konzerns.

Das Konzerneigenkapital ist aufgrund des Jahresergebnisses im Vergleich zum Vorjahr um 7,4 Mio. EUR auf 1.441,2 Mio. EUR gestiegen.

Die Eigenkapitalquote beträgt wie im letzten Geschäftsjahr 31,4 %. Bei der BVG hat sich das Eigenkapital um 8,2 Mio. EUR auf insgesamt

1.437,0 Mio. EUR verbessert. Die Eigenkapitalquote beträgt 31,3 % (Vj. 31,3 %).

Die Bilanzsumme des Konzerns ist gegenüber dem Vorjahr (4.563,4 Mio. EUR) um 23,2 Mio. EUR auf insgesamt 4.586,6 Mio. EUR gestie-

gen. Dies ist im Wesentlichen auf die Zunahme des Sachanlagevermögens (+34,2 Mio. EUR) und Abnahme des übrigen Umlaufvermögens

und Rechnungsabgrenzungspostens (-9,5 Mio. EUR) auf der Aktivseite sowie auf der Passivseite auf eine Erhöhung des Sonderpostens

aus Investitionszuschüssen (+78,5 Mio. EUR) zurückzuführen.

Die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten und sonstige Darlehen haben sich gegenüber dem Vorjahr um

103,1 Mio. EUR reduziert. Gegensätzlich haben sich die Pensionsrückstellungen (+23,9 Mio. EUR), insbesondere

aufgrund der Übernahme von bisher nach Artikel 28 EGHGB im Anhang vermerkten sogenannten Altverpflichtun-

gen von 15,0 Mio. EUR, entwickelt. Die Bilanzsumme der BVG ist um 22,7 Mio. EUR auf insgesamt 4.586,3 Mio. EUR

gestiegen. Die Zunahme entspricht in etwa der geschilderten Entwicklung des Konzerns.

Das Konzernanlagevermögen in Höhe von 4.464,2 Mio. EUR (Vj. 4.430,0 Mio. EUR) ist zu 76,4 % (Vj. 75,1 %)

durch Eigenkapital und den Sonderposten aus Investitionszuschüssen finanziert. Das Konzernanlage-

vermögen hat einen Anteil von 97,4 % (Vj. 97,1 %) an der Bilanzsumme. Das Anlagevermögen der BVG von

4.467,2 Mio. EUR, 97,4 % der Bilanzsumme, ist zu 76,3 % (Vj. 74,9 %) durch Eigenkapital sowie den Sonderposten

aus Investitionszuschüssen gedeckt.

Insgesamt können die BVG und der Konzern auf ein sehr erfolgreiches Geschäftsjahr 2014 zurückblicken. Insbeson-

dere die Ertragssituation entwickelte sich überaus positiv und lag über dem geplanten Wert. Das sich ergebende

handelsrechtliche Ergebnis war sowohl in der BVG als auch im Konzern deutlich besser als der prognostizierte

Wert. Darüber hinaus konnte der Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit weiter gesteigert werden. Die Kon-

zernkreditverbindlichkeiten sind um 12,7 % zurückgegangen. Die Vermögens- und Finanzlage in der BVG und im

Konzern ist insgesamt geordnet.

Vorgänge, die für die Beurteilung der Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage der BVG sowie des Konzerns von

besonderer Bedeutung wären, sind nach dem Bilanzstichtag nicht eingetreten.

AKTIVA (in Mio. EUR)BVG Konzern

2014 2013 2014 2013

Sachanlagen (inklusive immaterieller Vermögensgegenstände) 4.457,0 4.422,7 4.461,8 4.427,6

Finanzanlagen 10,2 10,2 2,4 2,4

4.467,2 4.432,9 4.464,2 4.430,0

Vorräte 33,2 31,7 33,2 31,7

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 13,0 11,3 14,6 11,9

Flüssige Mittel 3,8 9,6 6,3 12,0

Übriges Umlaufvermögen und Rechnungsabgrenzungsposten 69,1 78,1 68,3 77,8

119,1 130,7 122,4 133,4

4.586,3 4.563,6 4.586,6 4.563,4

PASSIVA (in Mio. EUR) 2014 2013 2014 2013

Eigenkapital 1.437,0 1.428,8 1.441,2 1.433,8

Sonderposten aus Investitionszuschüssen 1.971,5 1.893,0 1.971,5 1.893,0

3.408,5 3.321,8 3.412,7 3.326,8

Pensionsrückstellungen 148,6 124,7 148,6 124,7

Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten (ohne Zinsabgrenzungen) 706,6 809,7 706,6 809,7

855,2 934,4 855,2 940,2

Übrige Rückstellungen 165,8 171,1 170,6 176,4

Liefer- und Leistungsverbindlichkeiten 68,4 51,1 69,0 51,5

Übrige Verbindlichkeiten und Rechnungsabgrenzungsposten 88,4 85,2 79,1 74,3

322,6 301,6 318,7 296,4

4.586,3 4.563,6 4.586,6 4.563,4

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LAGEBERICHT ERTRAGS- , F INANZ- UND VERMÖGENSLAGE DER BVG UND DES KONZERNS

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RisikoberichtChancen- und Chancen und Risiken

Chancen- und Risikomanagementsystem

sowie Internes Kontrollsystem bezogen

auf den Rechnungslegungsprozess

Verwendung von Finanzinstrumenten

Die BVG und der Konzern sind im Rahmen ihrer wirt-

schaftlichen Tätigkeiten sowohl unternehmerischen

als auch branchenspezifischen Chancen und Risiken

ausgesetzt.

Zur Steuerung dieser Chancen und Risiken setzt der

Konzern ein umfassendes, den gesetzlichen Anforde-

rungen entsprechendes Chancen- und Risikomanage-

mentsystem ein. Bereits im Rahmen der monatlichen

Planung und Ergebnisprognose werden potenzielle

Chancen und Risiken erfasst, bewertet und gegebe-

nenfalls gezielte Steuerungsmaßnahmen ergriffen.

Das Risikomanagementsystem unterstützt Vorstand

und Führungskräfte bei der gezielten Steuerung unter-

nehmerischer Chancen und Risiken. Weitere Ziele sind

die Sicherung des Unternehmensfortbestands durch

die Früherkennung von Chancen und Risiken, die posi-

tiven bzw. negativen Einfluss auf die Ertrags-, Finanz-

und Vermögenslage des Konzerns haben können. Das

Risikomanagementsystem ist die Grundlage für eine

erfolgreiche Unternehmenszielerreichung und -weiter-

entwicklung.

Ein weiteres Instrument zur Unternehmenssteuerung

ist das Interne Kontrollsystem (IKS) für rechnungsle-

gungsrelevante Prozesse. Ziele des IKS sind die Unter-

stützung der langfristigen Liquiditäts- und Vermö-

genssicherung, die Vermeidung bzw. Erschwerung

unternehmensschädigender Handlungen, die Bereit-

stellung vollständiger, richtiger, genauer, aussagefä-

higer und zeitnaher Unterlagen sowie die Erhöhung

der Effizienz der Rechnungswesenprozesse.

Zur Gewährleistung von rechts- und regelkonformem

sowie ethischem Verhalten im Unternehmen und der

für das Unternehmen handelnden Personen wurde im

Februar 2013 in der Stabsabteilung Recht und Compli-

ance die neu geschaffene Funktion des Compliance-

Beauftragten organisatorisch eingegliedert. Der Com-

pliance-Beauftragte berichtet quartalsweise und

anlassbezogen direkt an den Vorstand. Darüber hinaus

wurde damit begonnen, ein Compliance-Management-

System für die BVG sowie die Tochterunternehmen in

Anlehnung an den IDW PS 980, einen vom Institut

der Wirtschaftsprüfer entwickelten Prüfungsstandard,

aufzubauen. Zusätzlich wurde ein Verhaltenskodex

entwickelt, der im Jahr 2014 im Unternehmen veröf-

fentlicht wurde. Das Compliance-Management-System

stellt eine Ergänzung des bestehenden Risikomanage-

ments dar.

Die Darstellung von Chancen und Risiken erfolgt nach der Nettobetrachtung.

Chancen und Risiken können sich für die BVG aus dem Wettbewerb zum Individualverkehr, den verkehrlichen

Rahmenbedingungen und den steigenden ökologischen Anforderungen der Gesellschaft und des Gesetzgebers

ergeben.

Wesentliche Risiken, aber auch Chancen resultieren aus den stark schwankenden Marktpreisen für die eingesetz-

ten Betriebsstoffe Diesel und Strom. Um Risiken zu begrenzen, wird die Energiepreisentwicklung kontinuierlich

beobachtet und gezielt bewertet. Bei Bedarf werden gemäß den Sicherungsstrategien für den Dieselkraftstoff

sowie für den Strom Preise gesichert, um eine stabile Kostenbasis und damit Planungssicherheit im Konzern zu

gewährleisten.

Chancen und Risiken können sich weiterhin aus den Veränderungen der Zinsstruktur der Finanz- und Kapitalmärkte

sowie den weiterhin bestehenden Unsicherheiten im Finanz- und Staatssektor ergeben. Die genannten Risiken

werden kontinuierlich beobachtet.

Als Chance kann die kontinuierlich weiterentwickelte und umgesetzte Marktstrategie „Mehr und zufriedenere

Kunden“ sowie deren Maßnahmenprogramm zur gezielten Steigerung der Einnahmen gesehen werden. Diese

Chance wird zusätzlich durch das erwartete Wirtschaftswachstum im Jahr 2015 und die seit Jahren stetig wach-

sende Zahl von Touristen sowie Einwohnern im Land Berlin unterstützt.

Im Rahmen der Preissicherungsstrategie für Dieselkraftstoff wurde im Geschäftsjahr ein weiteres Sicherungsge-

schäft für das Jahr 2016 abgeschlossen. Für das Jahr 2014 sind rund 90,0 % des geplanten Dieselkraftstoffs durch

Swaps preisgesichert gewesen. Mit Stand 31. Dezember 2014 sind für das Jahr 2015 rund 32,4 % und für das Jahr

2016 rund 30,0 % abgesichert.

Im Rahmen des Risikomanagements werden die Risiken aus in den Jahren 1997, 2000 sowie 2002 geschlossenen

US-Cross-Border-Lease-Verträgen kontinuierlich überwacht und dem Vorstand berichtet. Sie sind durch vertrag-

liche Schutzmechanismen weitestgehend begrenzt bzw. ausgeschlossen. Im Falle einer etwaigen außerplanmäßi-

gen, vorzeitigen Vertragsbeendigung, wie zum Beispiel die Insolvenz von Zahlungsübernehmern oder die

außerordentliche Kündigung durch den US-Leasinggeber, könnten für die BVG wesentliche Währungs- und Zins-

änderungsrisiken für die zu leistenden und vertraglich festgelegten Abschlusszahlungen auftreten. Am

2. Januar 2014 wurden eine weitere US-Lease Transaktion sowie zwei Teiltransaktionen aus dem Jahr 1997 ver-

tragsgemäß beendet. Aktuell bestehen noch drei Transaktionen aus dem Jahr 2002.

Bestandsgefährdende Risiken werden nach aktueller Einschätzung nicht gesehen.

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LAGEBERICHT CHANCEN- UND R ISIKOBERICHT

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PrognoseberichtFür das Geschäftsjahr 2015 wird ein auf dem Vorjah-

resniveau liegendes Wirtschaftswachstum erwartet.

Das Wachstum des preisbereinigten Bruttoinlandspro-

dukts der Bundesrepublik Deutschland wird vom Bun-

desministerium für Wirtschaft und Technologie auf

1,5 % prognostiziert. Die konjunkturelle Entwicklung

wird auch im Jahr 2015, insbesondere wegen der noch

anhaltenden Eurokrise und der weiterhin hohen Schul-

denstände in den Industriestaaten, von Unsicherheit

sowie weltweit unterschiedlichen Entwicklungen ge-

prägt sein.

Für die BVG und den Konzern werden neben der Um-

setzung der vereinbarten Leistungen des Verkehrsver-

trags zwischen dem Land Berlin und der BVG insbeson-

dere die Fortführung und Aussteuerung der Maß-

nahmen zur Umsetzung der Unternehmensstrategie

das Geschäftsjahr 2015 und damit den Konzernerfolg

maßgeblich beeinflussen. Sofern keine weiteren Anga-

ben gemacht werden, entsprechen die Entwicklungen

des Konzerns nahezu denen der BVG.

Für das Geschäftsjahr 2015 erwartet die BVG eine mo-

derate Fahrgeldertragssteigerung im Vergleich zum

Vorjahr. Dem Personalbudget im Konzern liegt der

aktuell gültige Tarifvertrag zugrunde. Es ist mit

598,1 Mio. EUR (ohne Ruhegeld sowie Rückstellungen

für Personalmaßnahmen) berücksichtigt und liegt da-

mit 14,9 Mio. EUR über dem Aufwand von 2014. Der

Sachaufwand im Konzern soll konstant auf dem 2014er-

Niveau bleiben. Die Energieaufwendungen sind mit

einer Steigerung von rund 6,7 % im Vergleich zum Vor-

jahr berücksichtigt. Im Konzern ist für das Geschäfts-

jahr 2015 ein Jahresüberschuss von 10,1 Mio. EUR ge-

plant. Der Konzern plant im Jahr 2015 Investitionen in

Höhe von insgesamt 412,2 Mio. EUR. Hiervon sollen

unter anderem rund 145,7 Mio. EUR in die Ertüchtigung

von ÖPNV-Fahrzeugen sowie in neue Fahrzeuge inves-

tiert werden. Rund 231,4 Mio. EUR fließen in die Ver-

kehrsinfrastruktur sowie in Neubauten ein. Die Kredit-

verbindlichkeiten des Konzerns sind im nächsten

Geschäftsjahr mit 748,9 Mio. EUR geplant.

Die Ergebnisprognose für das Geschäftsjahr 2015 ist in

Abhängigkeit vom Eintritt der unterstellten Planungs-

prämissen, wie zum Beispiel der jährlichen Fahrgeld-

ertragssteigerung durch Tarifmaßnahmen und Erhö-

hung der Fahrgastfahrten sowie Regelungen zur

Einnahmenaufteilung, der Erzielung der Erträge aus

dem Verkehrsvertrag sowie der in der Planung berück-

sichtigten Aufwandsentwicklung bei den Positionen

Personal und Sachaufwand zu sehen. Auch eine Nicht-

realisierung der geplanten Investitionen könnte eine

Auswirkung auf die geplanten Ergebnisse haben.

Darüber hinaus können die Prognosen durch externe

wirtschaftliche Ereignisse, politische Entscheidungen

sowie Krisen sowohl positiv als auch negativ beein-

flusst werden.

Die Dienstleistungen der BVG und des Konzerns wer-

den auch in den zukünftigen Geschäftsjahren unter

Berücksichtigung der Prämissen des nachhaltigen

Handelns erbracht.

Der Vorstand und der Aufsichtsrat der Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) Anstalt des öffentlichen Rechts messen

den Grundsätzen einer verantwortungsvollen und transparenten Unternehmensführung einen hohen Stellenwert

bei. In der Aufsichtsratssitzung am 8. Dezember 2014 wurde die Entsprechenserklärung des Corporate Gover-

nance Kodex der BVG für das Jahr 2014 verabschiedet. Der Beschluss gilt vorbehaltlich der tatsächlichen Bericht-

erstattung durch den Jahresabschlussprüfer in der Sitzung des Aufsichtsrats 01/2015.

Berlin, 2. März 2015

Berliner Verkehrsbetriebe (BVG)

Anstalt des öffentlichen Rechts

Der Vorstand

Corporate Governance Kodex der BVG

Erklärung zum

Dr. Sigrid Evelyn Nikutta Henrik Falk Dirk Schulte

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LAGEBERICHTPROGNOSEBERICHT

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Jahresabschluss

FÜR DAS GESCHÄFTSJAHR 2014

Allgemeine Angaben 98

Konsolidierungskreis 98

Konsolidierungsgrundsätze 98

Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze 99

Erläuterungen der Bilanz 102

(1) Anlagespiegel der BVG 102

(1) Konzern-Anlagespiegel 104

(2) Wesentliche Beteiligungen 106

(3) Vorräte 106

(4) Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände 107

(5) Eigenkapital 108

(6) Rückstellungen 108

(7) Verbindlichkeiten 109

Erläuterungen der Gewinn- und Verlustrechnung 110

(8) Umsatzerlöse 110

(9) Andere aktivierte Eigenleistungen 110

(10) Sonstige betriebliche Erträge 111

(11) Materialaufwand 111

(12) Personalaufwand 112

(13) Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände

des Anlagevermögens und Sachanlagen 112

(14) Sonstige betriebliche Aufwendungen 113

(15) Beteiligungs- und Finanzergebnis 113

(16) Außerordentliches Ergebnis 114

(17) Steuern vom Einkommen und vom Ertrag 114

Periodenfremdes / Neutrales Ergebnis 114

Sonstige Angaben 115

Bestätigungsvermerk Jahresabschluss 124

Bestätigungsvermerk Konzernabschluss 125

98 DER BERLINER VERKEHRSBETRIEBE (BVG)

ANHANG UND KONZERNANHANG

ANSTALT DES ÖFFENTLICHEN RECHTS, BERLIN,

Bilanz der BVG AöR 90

Gewinn- und Verlustrechnung der BVG AöR 91

Konzern-Bilanz 92

Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung 93

Konzernkapitalflussrechnung 94

Entwicklung des Konzern-Eigenkapitals 96

88

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JAHRESABSCHLUSS

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AKTIVA Anhang 31.12.2014 31.12.2013

A. Anlagevermögen

I. Immaterielle Vermögensgegenstände (1) 24.847 28.053

II. Sachanlagen (1) 4.432.152 4.394.659

III. Finanzanlagen (1,2) 10.184 10.158

4.467.183 4.432.870

B. Umlaufvermögen

I. Vorräte (3) 33.174 31.738

II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände

(4) 82.139 89.463

III. Kassenbestand und Guthaben bei Kreditinstituten

3.784 9.561

119.097 130.762

C. Rechnungsabgrenzungsposten 5 3

4.586.285 4.563.635

PASSIVA Anhang 31.12.2014 31.12.2013

A. Eigenkapital

I. Gezeichnetes Kapital 2.560.000 2.560.000

II. Kapitalrücklage 18.421 18.421

III. Verlustvortrag (5) -1.149.623 -1.286.552

IV. Jahresüberschuss (5) 8.219 136.929

1.437.017 1.428.798

B. Sonderposten aus Investitionszuschüssen 1.971.531 1.892.955

C. Rückstellungen (6) 314.318 295.797

D. Verbindlichkeiten (7) 821.616 905.906

E. Rechnungsabgrenzungsposten 41.803 40.179

4.586.285 4.563.635

Berliner Verkehrsbetriebe (BVG)

Anstalt des öffentlichen Rechts, Berlin

Bilanz zum 31. Dezember 2014 (in Tsd. EUR)

Anhang 2014 2013

Umsatzerlöse (8) 792.089 733.738

Verminderung / Erhöhung des Bestands an unfertigen Erzeugnissen

-461 604

Andere aktivierte Eigenleistungen (9) 10.786 13.531

Gesamtleistung 802.414 747.873

Sonstige betriebliche Erträge (10) 450.834 432.658

Materialaufwand (11) -367.193 -362.671

Personalaufwand (12) -560.102 -519.568

Abschreibungen auf immaterielle Vermögens-gegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen

(13) -213.159 -210.769

Sonstige betriebliche Aufwendungen (14) -71.886 -72.031

Zwischenergebnis 40.908 15.492

Beteiligungsergebnis (15) 2.978 2.570

Finanzergebnis (15) -34.499 -34.951

Ergebnis der gewöhnlichenGeschäftstätigkeit

9.387 -16.889

Außerordentliches Ergebnis (16) 0 154.980

Sonstige Steuern -1.168 -1.162

Jahresüberschuss (5) 8.219 136.929

Berliner Verkehrsbetriebe (BVG)

Anstalt des öffentlichen Rechts, Berlin

Gewinn- und Verlustrechnung

1. Januar – 31. Dezember 2014 (in Tsd. EUR)

2014 2013

HGB-Ergebnis ohne außerordentliches Ergebnis 8.219 -18.051

Mit dem Jahresergebnis 2014 hat die BVG erstmals die „schwarze Null” ohne Sondereffekte erreicht. Ohne

Berücksichtigung des außerordentlichen Ergebnisses hat sich das Jahresergebnis der BVG AöR um 26,3 Mio. EUR

gegenüber dem Vorjahr verbessert.

JAHRESABSCHLUSS

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Berliner Verkehrsbetriebe (BVG)Berliner Verkehrsbetriebe (BVG)

Anstalt des öffentlichen Rechts, BerlinAnstalt des öffentlichen Rechts, Berlin

Konzern-Gewinn- und VerlustrechnungKonzern-Bilanz zum

1. Januar – 31. Dezember 2014 (in Tsd. EUR)31. Dezember 2014 (in Tsd. EUR)

AKTIVA Anhang 31.12.2014 31.12.2013

A. Anlagevermögen

I. Immaterielle Vermögensgegenstände 25.020 28.168

II. Sachanlagen 4.436.785 4.399.410

III. Finanzanlagen 2.375 2.401

(1,2) 4.464.180 4.429.979

B. Umlaufvermögen

I. Vorräte (3) 33.174 31.738

II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände

(4) 82.720 89.527

III. Kassenbestand und Guthaben bei Kreditinstituten

6.332 11.977

122.226 133.242

C. Rechnungsabgrenzungsposten 73 133

D. Aktiver Unterschiedsbetrag aus derVermögensverrechnung

116 0

4.586.595 4.563.354

PASSIVA Anhang 31.12.2014 31.12.2013

A. Eigenkapital

I. Gezeichnetes Kapital 2.560.000 2.560.000

II. Kapitalrücklage 18.421 18.421

III. Gewinnrücklage 252 252

IV. Verlustvortrag -1.144.879 -1.282.372

V. Konzern-Jahresüberschuss 7.445 137.493

(5) 1.441.239 1.433.794

B. Sonderposten aus Investitionszuschüssen 1.971.531 1.892.955

C. Rückstellungen (6) 319.187 301.185

D. Verbindlichkeiten (7) 812.730 895.188

E. Rechnungsabgrenzungsposten 41.908 40.232

4.586.595 4.563.354

Anhang 2014 2013

Umsatzerlöse (8) 800.453 740.799

Erhöhung des Bestands an unfertigen Erzeugnissen

-461 604

Andere aktivierte Eigenleistungen (9) 12.397 13.532

Gesamtleistung 812.389 754.935

Sonstige betriebliche Erträge (10) 450.469 432.326

Materialaufwand (11) -305.035 -292.217

Personalaufwand (12) -628.044 -590.911

Abschreibungen auf immaterielle Vermögens-gegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen

(13) -214.027 -212.094

Sonstige betriebliche Aufwendungen (14) -72.360 -73.122

Zwischenergebnis 43.392 18.917

Beteiligungsergebnis (15) 124 215

Finanzergebnis (15) -34.511 -34.928

Ergebnis der gewöhnlichenGeschäftstätigkeit

9.005 -15.796

Außerordentliches Ergebnis (16) 0 154.980

Steuern von Einkommen und vom Ertrag (17) -385 -524

Sonstige Steuern -1.175 -1.167

Konzern-Jahresüberschuss (5) 7.445 137.493

2014 2013

HGB-Ergebnis ohne außerordentliches Ergebnis 7.445 -17.487

Mit dem Jahresergebnis 2014 hat die BVG erstmals die „schwarze Null” ohne Sondereffekte erreicht. Ohne

Berücksichtigung des außerordentlichen Ergebnisses hat sich das Jahresergebnis des Konzerns um 25,0 Mio. EUR

gegenüber dem Vorjahr verbessert.

JAHRESABSCHLUSS

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31.12.2014 31.12.2013

1. Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit

Jahresergebnis (vor außerordentlichen Posten) 7.445 -17.487

Abschreibungen (+) auf Gegenstände des Anlagevermögens 214.027 212.097

Zuschreibungen (-) auf Gegenstände des Anlagevermögens -346 -71

Erträge (-) aus der Auflösung des Sonderpostens für Investitionszuschüsse

-79.337 -79.801

Zahlungsunwirksame Aufwendungen (+) aus Veränderungen des Sonderpostens aus Investitionszuschüssen

691 3.967

Aufwand (+) / Ertrag (-) aus Anlageabgängen 1.993 7.673

Außerordentliches Ergebnis 0 154.980

Cashflow Zwischensumme 144.473 281.358

Zunahme (+) / Abnahme (-) der Rückstellungen 18.762 -151.822

Zunahme (-) der Vorräte, der Forderungen aus Lieferungenund Leistungen sowie anderer Aktiva

5.441 -19.004

Abnahme (-) / Zunahme (+) der Verbindlichkeiten aus Lieferungenund Leistungen sowie anderer Pa ssiva

24.431 -5.630

Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit 193.107 104.902

31.12.2014 31.12.2013

2. Cashflow aus der Investitionstätigkeit

Einzahlungen (+) aus Abgängen von Gegenständen des Sachanlagevermögens

1.718 1.007

Auszahlungen (-) für Investitionen in das Sachanlagevermögen -258.226 -277.960

Auszahlungen (-) für Investitionen in das immaterielle Anlagevermögen

-3.691 -2.209

Einzahlungen (+) aus Abgängen von Gegenständen des Finanzanlagevermögens

0 0

Auszahlungen (-) für Investitionen in das Finanzanlagevermögen 0 -3

Cashflow aus der Investitionstätigkeit -260.199 -279.165

3. Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit

Einzahlungen (+) aus der Aufnahme von (Finanz-) Krediten 70.500 47.000

Auszahlungen (-) aus der Tilgung von (Finanz-) Krediten -99.575 -106.545

Veränderungen (+/-) jederzeit fälliger Bankverbindlichkeiten -74.000 59.500

Einzahlungen (+) für Investitionszuschüsse 164.522 180.551

Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit 61.447 180.506

4. Finanzmittelfonds am Ende der Periode

Zahlungswirksame Veränderung des Finanzmittelfonds (Zwischensummen 1–3)

-5.645 6.243

Finanzmittelfonds am Anfang der Periode 11.977 5.734

Finanzmittelfonds am Ende der Periode 6.332 11.977

5. Zusammensetzung des Finanzmittelfonds

Liquide Mittel 6.332 11.977

Finanzmittelfonds am Ende der Periode 6.332 11.977

Berliner Verkehrsbetriebe (BVG),

Anstalt des öffentlichen Rechts, Berlin

Konzernkapitalflussrechnung für 2014 (in Tsd. EUR)

JAHRESABSCHLUSS

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Berliner Verkehrsbetriebe (BVG)

Anstalt des öffentlichen Rechts, Berlin

Entwicklung des Konzern-Eigenkapitals für 2014 (in Tsd. EUR)

Mutterunternehmen

Gezeichnetes Kapital

Kapitalrücklage Gewinnrücklagen Erwirtschaftetes Konzern-Eigenkapital Konzern-Eigenkapital

Andere Gewinn- rücklagen

Verlustvortrag JahresergebnisEinstellungen/

Entnahmen aus Rücklagen

Insgesamt

31.12.2012 2.560.000 18.421 252 -1.224.700 -57.672 0 -1.282.372 1.296.301

Konzern-Jahresüberschuss 0 0 0 0 137.493 0 137.493 137.493

Konzerngesamtergebnis 0 0 0 0 137.493 0 137.493 137.493

31.12.2013 2.560.000 18.421 252 -1.282.372 137.493 0 -1.144.879 1.433.794

Konzern-Jahresüberschuss 0 0 0 0 7.445 0 7.445 7.445

Konzerngesamtergebnis 0 0 0 0 7.445 0 7.445 7.445

31.12.2014 2.560.000 18.421 252 -1.144.879 7.445 0 -1.137.434 1.441.239

JAHRESABSCHLUSS

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Der Jahresabschluss der BVG und des BVG-Konzerns ist gemäß den Bestimmungen des Berliner Betriebe-Gesetzes

sowie des Publizitätsgesetzes nach den für große Kapitalgesellschaften geltenden handelsrechtlichen Vorschrif-

ten in der aktuell gültigen Fassung aufgestellt. Des Weiteren werden die ergänzenden Bestimmungen der Verord-

nung über die Gliederung des Jahresabschlusses von Verkehrsunternehmen beachtet; das Gliederungsschema ist

um branchenspezifische Posten erweitert. Aufgrund des beträchtlichen Anteils am Sachanlagevermögen werden

Gleichrichterwerke im Anlagespiegel gesondert gezeigt. Die Gewinn- und Verlustrechnung wird nach dem Ge-

samtkostenverfahren aufgestellt.

Zur Verbesserung der Klarheit der Darstellung wurden Posten der Bilanz und der Gewinn- und Verlustrechnung

nach § 265 Abs. 7 HGB zusammengefasst und im Anhang gesondert ausgewiesen. Die für einzelne Posten gefor-

derten Angaben sind in den Anhang aufgenommen worden.

Der Anhang des Jahresabschlusses und der Konzernanhang werden in Anwendung von § 298 Abs. 3 HGB zu-

sammengefasst. Soweit nicht anders angegeben, beziehen sich die gemachten Angaben jeweils auf Jahres- und

Konzernabschluss und sind in Tausend Euro (Tsd. EUR) ausgewiesen. In den Tabellen enthaltene Differenzen von

+/- 1 Tsd. EUR resultieren aus Rundungen der Nachkommastellen von präzise hinterlegten Werten.

Der Konsolidierungskreis umfasst neben der BVG als Muttergesellschaft sechs nach den handelsrechtlichen Vor-

schriften voll zu konsolidierende Tochterunternehmen.

Die NESKom Projektierungsgesellschaft für Nahverkehrs-, Elektro-, Service- und Kommunikationstechnik mbH,

Berlin wurde in die Projektrealisierungs GmbH U5, Berlin, umfirmiert. Zum 1. Januar 2014 wurde die Gesellschaft

von der BVG Beteiligungsholding GmbH & Co. KG an, die BVG zurückübertragen und in den Konzernabschluss

einbezogen. Das bisher ausgeübte Wahlrecht nach § 296 Abs. 2 Satz 1 HGB (Einbeziehungsverzicht aufgrund

untergeordneter Bedeutung) entfällt für diese Gesellschaft.

Die Tochterunternehmen und Beteiligungen sind gesondert in einer Aufstellung des Anteilsbesitzes dargestellt.

Die BVG ist das Mutterunternehmen, das den Konzernabschluss sowohl für den kleinsten als auch den größten Kreis

aufstellt. Für den Teilkonzern der BVG Beteiligungsholding GmbH & Co. KG, Berlin, wurde wegen des befreienden

Konzernabschlusses und Konzernlageberichts der BVG entsprechend der Befreiungsregelungen des § 291 HGB

kein Teilkonzernabschluss erstellt.

Die Einzelabschlüsse der in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen werden entsprechend den gesetz-

lichen Vorschriften nach einheitlichen Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden aufgestellt.

Die Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden sind, soweit nicht angegeben, gegenüber dem Vorjahr unverändert.

Erworbene immaterielle Vermögensgegenstände werden zu Anschaffungskosten zuzüglich Nebenkosten und ge-

gebenenfalls abzüglich Anschaffungspreisminderungen, vermindert um planmäßige lineare Abschreibungen,

bewertet. Diese erfolgen in der Regel über Nutzungszeiten zwischen drei und zehn Jahren. Das Wahlrecht gemäß

§ 248 Abs. 2 HGB zur Aktivierung selbst erstellter immaterieller Vermögensgegenstände wird nicht ausgeübt.

Das Sachanlagevermögen wird zu Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten zuzüglich der Nebenkosten und ge-

gebenenfalls abzüglich der Anschaffungspreisminderungen bewertet und planmäßig linear abgeschrieben.

In die Herstellungskosten der selbst erstellten Anlagen werden neben den direkt zuordenbaren Kosten wie

Materialeinzel- und Fertigungseinzelkosten, Sonderkosten der Fertigung auch angemessene Teile der ferti-

gungsbezogenen planmäßigen Abschreibungen und der Material-, Fertigungs- sowie Verwaltungsgemeinkos-

ten einbezogen. Abschreibungen und Gemeinkosten sind auf Basis der bei normaler Beschäftigung und unter

wirtschaftlichen Bedingungen anfallenden Kosten ermittelt worden. Zinsen für Fremdkapital werden nicht in

die Herstellungskosten einbezogen.

Die angeschafften Vermögensgegenstände des Sachanlagevermögens werden ausschließlich linear abgeschrieben.

Die planmäßigen Abschreibungen werden „pro rata temporis“ über die wirtschaftliche Nutzungsdauer verteilt.

Für das Sachanlagevermögen bestehen im Wesentlichen folgende Nutzungsdauern:

Verkehrswegebauten und Gebäude 25–50 Jahre, Tunnelanlagen 100 Jahre, Hochbahnbrücken und Viadukte

50 Jahre, U-Bahnhöfe 50 Jahre, Grundinstandsetzungen U-Bahnhöfe 30 Jahre, Gleichrichterwerke (Maschinelle

Ausrüstung) 25 Jahre, Gleisanlagen inklusive Weichen 15–60 Jahre, Beleuchtungsanlagen 20–35 Jahre, Fahr-

leitungen und Stromzuführungen 25–30 Jahre, Signalanlagen und Stellwerke 15–20 Jahre, Betriebs- und Ge-

schäftsausstattung 5–20 Jahre, Schienenfahrzeuge der U-Bahn 35 Jahre, Straßenbahnfahrzeuge 30 Jahre sowie

Omnibusse 12 Jahre. Für Eindeckomnibusse, die ab dem 1. Januar 2009 angeschafft werden, beträgt die Nut-

zungsdauer 10 Jahre.

Soweit der am Abschlusstag beizulegende Wert von Vermögensgegenständen des Anlagevermögens unter dem

nach den vorstehenden Grundsätzen ermittelten Wert liegt, wird bei dauernder Wertminderung eine außerplan-

mäßige Abschreibung vorgenommen. Ist der Grund für eine außerplanmäßige Abschreibung nicht mehr gegeben,

erfolgt eine Zuschreibung.

Für abnutzbare bewegliche Wirtschaftsgüter des Anlagevermögens mit Anschaffungskosten von 150,01– 1.000,00 EUR,

die selbstständig nutzbar sind, wird pro Zugangsjahr ein Sammelposten gebildet, der jeweils über fünf Jahre linear

aufgelöst wird.

Bei den Finanzanlagen sind die Anteile an verbundenen Unternehmen und die Beteiligungen zu Anschaffungs-

kosten bewertet.

Allgemeine Angaben

Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze

Konsolidierungskreis

Konsolidierungsgrundsätze

Anhang und Konzernanhang der

Berliner Verkehrsbetriebe (BVG)

Anstalt des öffentlichen Rechts,

Berlin, für das Geschäftsjahr 2014

Die Erstkonsolidierung von Tochterunternehmen (Kapitalkonsolidierung) für Erwerbe vor dem 1. Januar 2010

wurde nach der Buchwertmethode (§ 301 Abs. 1 Satz 2 Nr. 1 HGB a.F.) durchgeführt. Danach wird der Wertansatz

der Anteile an einem in den Konzernabschluss einbezogenen Tochterunternehmen mit dem auf diese Anteile

entfallenden Betrag des Eigenkapitals des Tochterunternehmens verrechnet. Die Buchwertmethode wird gemäß

Artikel 66 Abs. 3 Satz 4 EGHGB fortgeführt.

Die Erstkonsolidierung des zum 1. Januar 2014 erstmalig in den Konzern einbezogenen Tochterunternehmens

wurde nach der Neubewertungsmethode (§ 301 Abs. 1 Satz 2 HGB) durchgeführt. Wie bei der Buchwertmethode

wird der Wertansatz der Anteile an einem in den Konzernabschluss einbezogenen Tochterunternehmen mit dem

auf diese Anteile entfallenden Betrag des Eigenkapitals des Tochterunternehmens verrechnet. Hierbei wurde das

Eigenkapital mit dem Betrag angesetzt, der dem Zeitwert der in den Konzernabschluss aufzunehmenden Vermö-

gensgegenstände, Schulden, Rechnungsabgrenzungsposten und Sonderposten entspricht.

Forderungen und Verbindlichkeiten sowie Erträge und Aufwendungen zwischen den einbezogenen Unternehmen

werden gegeneinander aufgerechnet (konsolidiert). Sofern erforderlich, erfolgt die Anwendung auch bei Zwi-

schengewinnen.

JAHRESABSCHLUSS

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Die im Ostteil der Stadt gelegenen Berliner Verkehrsbetriebe (BVB) wurden zum 1. Januar 1992 mit der BVG zu-

sammengeführt. Berichtigungen der DM-Eröffnungsbilanz zum 1. Juli 1990 werden noch vorgenommen, soweit

sich geänderte Zuordnungsbescheide bezüglich der Grundstücke oder Gebäude der ehemaligen BVB ergeben und

es sich um wesentliche Beträge handelt.

Die Vorräte werden zu gewogenen, gleitenden Durchschnittspreisen bzw. zu Herstellungskosten unter Beachtung

des strengen Niederstwertprinzips bewertet (zu den Bestandteilen der Herstellungskosten siehe Sachanlagever-

mögen). Für ungängige Vorräte werden entsprechende Bewertungsabschläge vorgenommen.

Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände werden mit dem Nennwert bilanziert.

Erkennbaren Bestandsrisiken wird durch angemessene Abschläge Rechnung getragen. Bei den Forderungen wer-

den Wertberichtigungen für alle erkennbaren Realisierungsrisiken vorgenommen. Die Berechnung der für das

allgemeine Kreditrisiko gebildeten Pauschalwertberichtigungen beruht auf mehrjährigen Betrachtungen des tat-

sächlichen Forderungsausfalls.

Flüssige Mittel werden grundsätzlich zum Nennwert bilanziert.

Aus der Saldierung der Verpflichtung mit Vermögensgegenständen, die ausschließlich der Erfüllung der Verpflich-

tung dienen und dem Zugriff aller übrigen Gläubiger entzogen sind, resultiert im Konzern ein aktiver Unter-

schiedsbetrag. Dieser wird als Unterschiedsbetrag aus der Vermögensverrechnung auf der Aktivseite der Bilanz

ausgewiesen. Bei den Vermögensgegenständen zur Insolvenzsicherung der Guthaben auf den Langzeitkonten

handelt es sich um ein Kapitalisierungsgeschäft als kollektiver Rückdeckungsvertrag von Zeitwertkonten mit

einer Versicherung. Der Erfüllungsbetrag der verrechneten Schulden beträgt zum 31. Dezember 2014 693 Tsd. EUR

und der beizulegende Zeitwert der verrechneten Vermögensgegenstände 809 Tsd. EUR.

Zur Finanzierung von Investitionen erhält die BVG Mittel aus dem GVFG-Bundesprogramm, dem Entflechtungs-

gesetz, nach dem Regionalisierungsgesetz, aus dem Hauptstadtfinanzierungsvertrag sowie Landesmittel. Zu-

sätzlich erhält die BVG zweckgebundene Gelder aus einbehaltenen S-Bahn-Mitteln. Diese Mittel werden in den

Sonderposten aus Investitionszuschüssen eingestellt. Die Auflösung des Postens erfolgt ertragswirksam über

die betriebsgewöhnliche Nutzungsdauer des sonderfinanzierten Anlagevermögens unter Berücksichtigung von

Anlageabgängen. Darüber hinaus erhält die BVG Drittmittel für Forschungsvorhaben u. ä., die direkt aktivisch bei

den Anschaffungs- und Herstellungskosten abgesetzt werden.

Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen werden nach anerkannten Grundsätzen der Versi-

cherungsmathematik mittels der Anwartschaftsbarwertmethode, der sog. ‚Projected-Unit-Credit-Methode‘

(PUC-Methode), bewertet. Der Rückstellungsbetrag gemäß der PUC-Methode ist definiert als der versicherungs-

mathematische Barwert der Pensionsverpflichtungen, der von den Mitarbeitern bis zu diesem Zeitpunkt gemäß

Rentenformel und Unverfallbarkeitsregelung aufgrund ihrer in der Vergangenheit abgeleisteten Dienstzeiten

erdient worden ist. Als Rechnungsgrundlage werden die Richttafeln 2005 G von Prof. Dr. Klaus Heubeck ange-

wendet.

Der Rückstellungsbetrag ist unter Einbeziehung von Trendannahmen hinsichtlich der zukünftigen Anwartschafts-

bzw. Rentenentwicklung sowie evtl. Fluktuationswahrscheinlichkeiten zu ermitteln. Bei der Berechnung wird ein

Rententrend von 1,5 % berücksichtigt. Ein Gehaltstrend und eine Fluktuationsrate sind nicht zu berechnen, da es

bei der BVG keine Anwärter auf Pensionszahlungen mehr gibt.

Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen werden gemäß § 253 Abs. 2 Satz 2 HGB pauschal mit

dem durchschnittlichen Marktzinssatz der Deutschen Bundesbank abgezinst, der sich bei einer angenommenen

Restlaufzeit von 15 Jahren ergibt. Der Zinssatz beträgt zum Bilanzstichtag 4,53 %.

Die BVG und der Konzern machen von dem Wahlrecht des Art. 28 EGHGB zur Nicht-Passivierung von Pensionsver-

pflichtungen, die vor dem 1. Januar 1987 eingegangen wurden, und der mittelbaren Pensionszusagen teilweise

Gebrauch. Im Geschäftsjahr 2014 hat sich die BVG aus strategischen Gründen entschieden, einen Teilbetrag aus

diesen im Anhang ausgewiesenen Verpflichtungen aufwandswirksam in die Rückstellung zu überführen, um die

Aussagekraft der Vermögenslage zu verbessern.

Der Wertansatz der sonstigen Rückstellungen berücksichtigt alle erkennbaren Risiken und ungewissen Verpflich-

tungen. Die sonstigen Rückstellungen werden auf der Grundlage vernünftiger kaufmännischer Beurteilung er-

mittelt und zum Erfüllungsbetrag bilanziert. Es werden Kostensteigerungen von 2 % p. a. sowie der aktuelle

Baupreisindex berücksichtigt. Rückstellungen mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr werden mit dem

ihrer Restlaufzeit entsprechenden durchschnittlichen Marktzinssatz der vergangenen sieben Geschäftsjahre der

Deutschen Bundesbank abgezinst. Die BVG wendet die Nettomethode an.

Die Rückstellungen für im Rahmen von Altersteilzeitvereinbarungen zu zahlende Beträge werden nach einem

versicherungsmathematischen Berechnungsverfahren (PUC-Methode) bewertet. Für die Bewertung werden ein

Rechnungszinsfuß von 3,18 % bei einer durchschnittlichen Restlaufzeit von 3 Jahren sowie ein Entgelttrend von

2,4 % p. a. zugrunde gelegt. Sofern biometrische Einflussfaktoren zu berücksichtigen sind, werden auch hier die

Richttafeln 2005 G von Prof. Dr. Klaus Heubeck angewendet.

Der Rückstellungsbetrag für die in Langzeitkonten angesammelten Zeitgutschriften wird unter Einbeziehung

eines Entgelttrends ermittelt. Der langfristige Anteil wird mit dem seiner Restlaufzeit entsprechenden durch-

schnittlichen Marktzinssatz der vergangenen sieben Geschäftsjahre der Deutschen Bundesbank abgezinst. Die

Ermittlung dieses Anteils wird mit Hilfe von Verbrauchshistorien vorgenommen.

Verbindlichkeiten werden mit ihrem Erfüllungsbetrag ausgewiesen.

Nach derzeitiger Rechtslage hat die BVG wegen ertragsteuerlichen Dauerverlusts keine Steuerentlastungen

oder -belastungen zukünftig zu erwarten, entsprechend ergeben sich im Jahresabschluss keine latenten Steu-

ern nach § 274 HGB.

Die BVG hat im Konzernabschluss gemäß den Vorschriften des § 274 HGB i. V. m. § 298 Abs. 1 HGB keine latenten

Steuern bilanziert. Durch die Bildung von Rückstellungen, die steuerlich nicht zu berücksichtigen sind, und die

Anwendung von kürzeren Nutzungsdauern bei der Bewertung des Anlagevermögens bei gewerbesteuerpflich-

tigen Tochterunternehmen ergibt sich im Vergleich von Handels- und Steuerbilanz zum 31. Dezember 2014 ein

Vermögensunterschied (Aktivüberhang) in Höhe von 358 Tsd. EUR. Bei einem Gewerbesteuermessbetrag in Höhe

von 3,5 von Hundert und einem Hebesatz von 410 von Hundert ergibt sich ein Betrag in Höhe von 51 Tsd. EUR, der

als aktive latente Steuer aktiviert werden könnte, Körperschaftsteuern sind nicht relevant. Von dem Wahlrecht

nach § 274 Abs. 1 Satz 2 HGB i. V. m. § 298 Abs. 1 HGB wird kein Gebrauch gemacht. Steuerabgrenzungen nach

§ 306 HGB sind nicht erforderlich.

Geschäftsvorfälle in fremder Währung werden grundsätzlich mit dem historischen Kurs zum Zeitpunkt der Erst-

verbuchung erfasst. Auf fremde Währung lautende Forderungen und Verbindlichkeiten mit Restlaufzeiten von

bis zu einem Jahr werden zum Devisenkassamittelkurs am Abschlussstichtag umgerechnet. Bei Restlaufzeiten

von über einem Jahr erfolgt dies unter Berücksichtigung des Realisations- und Anschaffungskostenprinzips nur,

soweit sich ein niedrigerer Forderungswert bzw. höherer Erfüllungsbetrag ergibt; die Einbuchung bei Entstehen

langfristiger Fremdwährungsforderungen bzw. -verbindlichkeiten erfolgt zum Devisenbrief- bzw. -geldkurs.

Aufwendungen und Erträge des Geschäftsjahres werden unabhängig vom Zeitpunkt der Zahlung dann berück-

sichtigt, wenn sie realisiert sind. Erlöse aus dem Verkauf von Leistungen und Erzeugnissen sind realisiert, wenn

die geschuldete Lieferung oder Leistung erbracht worden und der Gefahrenübergang erfolgt ist. Zeitraumbezo-

gene Aufwendungen und Erträge werden nur berücksichtigt, soweit sie auf das Geschäftsjahr entfallen.

Verzinsliche Darlehen und mit hoher Wahrscheinlichkeit erwartete Transaktionen (Grundgeschäfte) werden zum

Ausgleich von gegenläufigen Wertänderungen oder Zahlungsströmen aus dem Eintritt vergleichbarer Risiken bei

Vorliegen der entsprechenden Voraussetzungen mit derivativen Finanzinstrumenten zu Bewertungseinheiten

(Mikro-Hedge) zusammengefasst. Entsprechend werden u.a. zinsbezogene Finanzderivate bei Konditionsgleich-

heit betreffender Verbindlichkeiten bzw. gegenläufiger zinsbezogener Finanzderivate als Bewertungseinheit

behandelt. Die den Grundgeschäften zugeordneten Derivate werden bilanziell nicht erfasst (sog. Einfrierungsme-

thode). Insoweit erfolgt die Nichtanwendung der §§ 249 Abs. 1, 252 Abs. 1 Nr. 3, 4 sowie 256a HGB.

Der Zeitwert von Finanzinstrumenten, die an einem aktiven Markt gehandelt werden, ergibt sich aus dem Börsen-

kurs am Bilanzstichtag. Zur Ermittlung der Zeitwerte von Finanzinstrumenten, die nicht an einem aktiven Markt

gehandelt werden, werden gängige Bewertungsmethoden wie Optionspreis- oder Barwertmodelle angewendet

und Annahmen getroffen, die aufgrund der Marktbedingungen an den Bilanzstichtagen sachgerecht waren.

Sofern bewertungsrelevante Parameter nicht direkt am Markt beobachtbar sind, werden Prognosen zu Hilfe ge-

nommen, denen vergleichbare, an einem aktiven Markt gehandelte Finanzinstrumente zugrunde liegen, die mit

Auf- bzw. Abschlägen auf Basis historischer Daten versehen werden. Dabei wird der Mittelwert aus Geld- und

Briefkurs verwendet.

JAHRESABSCHLUSS

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01.01.2014 Zugänge Abgänge Umbuchungen 31.12.2014

I. Immaterielle Vermögensgegenstände

1. Entgeltlich erworbene Nutzungsrechte 128.461 1.228 39 2.373 132.023

128.461 1.228 39 2.373 132.023

II. Sachanlagen

1.a) Grundstücke und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken

1. Grundstücke 100.759 0 55 0 100.704

2. Geschäfts-, Betriebs- und andere Bauten 448.079 3.648 2.759 17.987 466.955

548.838 3.648 2.814 17.987 567.659

1.b) Grundstücke mit Bahnkörpern und Bauten des Schienenweges

1. Grundstücke 25.050 0 0 0 25.050

2. Bahnkörper und Bauten des Schienenweges 2.864.252 7.776 4.156 25.834 2.893.706

2.889.302 7.776 4.156 25.834 2.918.756

2. Gleichrichterwerke 131.523 1.135 261 2.504 134.901

3. Gleisanlagen, Streckenausrüstungen und Sicherungsanlagen

1.617.680 8.504 5.155 28.750 1.649.779

4. Fahrzeuge für Personenverkehr 1.935.980 39.534 17.577 59.308 2.017.245

5. Maschinen oder maschinelle Anlagen, die nicht zu Nr. 2–4 gehören

87.496 1.124 1.493 1.257 88.384

6. Betriebs- und Geschäftsausstattung 206.028 3.894 2.256 8.620 216.286

7. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau 631.484 194.633 9.745 -146.633 669.739

8.048.331 260.248 43.457 -2.373 8.262.749

III. Finanzanlagen

1. Anteile an verbundenen Unternehmen 7.848 26 0 0 7.874

2. Beteiligungen 2.310 0 0 0 2.310

10.158 26 0 0 10.184

Gesamt 8.186.950 261.502 43.496 0 8.404.956

01.01.2014 Zugänge Abgänge Umbuchungen 31.12.2014 31.12.2014 31.12.2013

100.408 6.793 25 0 107.176 24.847 28.053

100.408 6.793 25 0 107.176 24.847 28.053

3.936 0 0 0 3.936 96.768 96.823

269.776 11.131 2.568 0 278.339 188.616 178.303

273.712 11.131 2.568 0 282.275 285.384 275.126

915 0 0 0 915 24.135 24.135

937.256 45.146 3.650 0 978.752 1.914.954 1.926.996

938.171 45.146 3.650 0 979.667 1.939.089 1.951.131

85.782 4.700 257 0 90.225 44.676 45.741

1.094.649 54.167 4.535 7 1.144.288 505.491 523.031

1.022.946 74.903 15.328 0 1.082.521 934.724 913.034

61.778 3.538 1.433 0 63.883 24.501 25.718

163.133 12.781 1.670 0 174.244 42.042 42.895

13.501 0 0 -7 13.494 656.245 617.983

3.653.672 206.366 29.441 0 3.830.597 4.432.152 4.394.659

0 0 0 0 0 7.874 7.848

0 0 0 0 0 2.310 2.310

0 0 0 0 0 10.184 10.158

3.754.080 213.159 29.466 0 3.937.773 4.467.183 4.432.870

Abschreibungen BuchwertAnschaffungs- und Herstellungskosten

(1) Anlagespiegel der BVG

Erläuterungen der BilanzWerte in den Tabellen in Tsd. EUR, soweit nicht anders angegeben.

JAHRESABSCHLUSS

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01.01.2014 Zugänge Abgänge Umbuchungen 31.12.2014

I. Immaterielle Vermögensgegenstände

1. Entgeltlich erworbene Nutzungsrechte 129.986 1.304 39 2.403 133.654

2. Geleistete Anzahlungen 29 43 0 -29 43

130.015 1.347 39 2.374 133.697

II. Sachanlagen

1.a) Grundstücke und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken

1. Grundstücke 100.759 0 55 0 100.704

2. Gebäude 458.554 3.995 2.830 18.040 477.759

559.313 3.995 2.885 18.040 578.463

1.b) Grundstücke mit Bahnkörpern und Bauten des Schienenweges

1. Grundstücke 25.050 0 0 0 25.050

2. Bahnkörper und Bauten des Schienenweges 2.864.252 7.776 4.156 25.834 2.893.706

2.889.302 7.776 4.156 25.834 2.918.756

2. Gleichrichterwerke 131.523 1.135 261 2.504 134.901

3. Gleisanlagen, Streckenausrüstungen und Sicherungsanlagen

1.617.680 8.504 5.155 28.750 1.649.779

4. Fahrzeuge für Personenverkehr 1.935.980 39.534 17.577 59.308 2.017.245

5. Maschinen oder maschinelle Anlagen, die nicht zu Nr. 2–4 gehören

87.496 1.124 1.493 1.257 88.384

6. Betriebs- und Geschäftsausstattung 208.783 4.191 2.306 8.667 219.335

7. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau 631.639 194.695 9.745 -146.734 669.855

8.061.716 260.954 43.578 -2.374 8.276.718

III. Finanzanlagen

1. Anteile an verbundenen Unternehmen 29 0 29 0 0

2. Beteiligungen 2.375 0 0 0 2.375

2.404 0 29 0 2.375

Gesamt 8.194.135 262.301 43.646 0 8.412.790

01.01.2014 Zugänge Abgänge Umbuchungen 31.12.2014 31.12.2014 31.12.2013

101.847 6.855 25 0 108.677 24.977 28.139

0 0 0 0 0 43 29

101.847 6.855 25 0 108.677 25.020 28.168

3.936 0 0 0 3.936 96.768 96.823

276.837 11.660 2.624 0 285.873 191.886 181.717

280.773 11.660 2.624 0 289.809 288.654 278.540

915 0 0 0 915 24.135 24.135

937.256 45.146 3.650 0 978.752 1.914.954 1.926.996

938.171 45.146 3.650 0 979.667 1.939.089 1.951.131

85.782 4.700 257 0 90.225 44.676 45.741

1.094.649 54.167 4.535 7 1.144.288 505.491 523.031

1.022.946 74.903 15.328 0 1.082.521 934.724 913.034

61.778 3.538 1.433 0 63.883 24.501 25.718

164.706 13.058 1.718 0 176.046 43.289 44.077

13.501 0 0 -7 13.494 656.361 618.138

3.662.306 207.172 29.545 0 3.839.933 4.436.785 4.399.410

3 0 3 0 0 0 26

0 0 0 0 0 2.375 2.375

3 0 3 0 0 2.375 2.401

3.764.156 214.027 29.573 0 3.948.610 4.464.180 4.429.979

Noch (1) Konzern-Anlagespiegel

Abschreibungen BuchwertAnschaffungs- und Herstellungskosten

JAHRESABSCHLUSS

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Die Forderungen der BVG gegen verbundene Unternehmen beinhalten Forderungen aus Lieferungen und

Leistungen (1.562 Tsd. EUR, Vj. 704 Tsd. EUR) und sonstige Forderungen (4 Tsd. EUR, Vj. 15 Tsd. EUR).

Forderungen gegen Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht, umfassen im Einzelabschluss

der BVG Forderungen aus Lieferungen und Leistungen (6 Tsd. EUR, Vj. 0 Tsd. EUR) und aus Gesellschafterdarle-

hen aufgrund von der Bus-Verkehr Berlin KG Omnibus-Betriebs- und Verwaltungsgesellschaft mbH & Co. (BVB)

thesaurierter Gewinnanteile (2.483 Tsd. EUR, Vj. 2.319 Tsd. EUR). Im Konzernabschluss ergeben sich zusätzliche

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen der IOB mbH gegenüber der BVB von 0,3 Tsd. EUR für An- und Ab-

fahrten auf dem Zentralen Omnibusbahnhof Berlin (ZOB) (Vj. 0,5 Tsd. EUR).

Von den Forderungen gegen den Gewährträger entfallen im Wesentlichen 8.881 Tsd. EUR (Vj. 7.344 Tsd. EUR) auf

Erstattungsansprüche aus Fahrgeldausfällen für die unentgeltliche Beförderung Schwerbehinderter im öffentli-

chen Personennahverkehr gemäß § 148 SGB IX, 21.271 Tsd. EUR (Vj. 13.181 Tsd. EUR) auf weiterberechnete Auf-

zinsungsbeträge aus Ruhegeldverpflichtungen sowie 873 Tsd. EUR (Vj. 8.171 Tsd. EUR) aus der Abrechnung von

Investitionszuschüssen.

Name und Sitz der GesellschaftAnteil am

Kapital in %Eigen-kapital

Jahres-ergebnis

Verbundene Unternehmen

BVG Beteiligungsholding GmbH & Co. KG, Berlin 100,0 11.841 2.066

BT Berlin Transport GmbH, Berlin1 100,0 534 06

IOB Internationale Omnibusbahnhof-Betreibergesellschaft mbH, Berlin1

100,0 152 06

URBANIS GmbH, Berlin1 100,0 3.626 06

BVG BeteiligungsholdingVerwaltungsgesellschaft mbH, Berlin

100,0 49 3

Projektrealisierungs GmbH U5, Berlin5 100,0 45 19

Beteiligungen

Bus-Verkehr Berlin KG Omnibus-Betriebs- und Verwaltungsgesellschaft mbH & Co., Berlin2

25,1 1.3883 4693

VCDB VerkehrsConsult Dresden-Berlin GmbH, Dresden 2, 4 25,1 1.1603 1793

BVG Konzern

31.12.2014 31.12.2013 31.12.2014 31.12.2013

Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe 32.526 30.599 32.526 30.599

Unfertige Erzeugnisse, unfertige Leistungen 609 1.070 609 1.070

Waren 39 34 39 34

Geleistete Anzahlungen 0 35 0 35

33.174 31.738 33.174 31.738

BVG Konzern

31.12.2014 31.12.2013 31.12.2014 31.12.2013

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, 12.990 11.334 14.605 11.922

davon Restlaufzeit über 1 Jahr 0 0 185 121

Forderungen gegen verbundene Unternehmen, 1.566 719 0 0

davon Restlaufzeit über 1 Jahr 0 0 0 0

Forderungen gegen Unternehmen, mit denen ein Beteili-gungsverhältnis besteht,

2.489 2.319 2.489 2.319

davon Restlaufzeit über 1 Jahr 0 0 0 0

Forderungen gegen den Gewährträger, 31.556 36.839 31.556 36.839

davon Restlaufzeit über 1 Jahr 21.271 13.181 21.271 13.181

Sonstige Vermögensgegenstände, 33.538 38.252 34.070 38.447

davon Restlaufzeit über 1 Jahr 936 1.214 936 1.214

82.139 89.463 82.720 89.527

(2) Wesentliche Beteiligungen

Stand 31.12.2014

(3) Vorräte

(4) Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände

1 Tochterunternehmen der BVG Beteiligungsholding GmbH & Co. KG2 Wird im Konzernabschluss als Beteiligung ausgewiesen, da durch die BVG kein maßgeblicher Einfluss auf das Unternehmen ausgeübt wird (§ 311 Abs. 1 HGB)3 Angaben betreffen das Geschäftsjahr 20134 Beteiligung der BVG Beteiligungsholding GmbH & Co. KG5 Firmierung bis 31. Dezember 2013: NESKom Projektierungsgesellschaft für Nahverkehrs-, Elektro-, Service- und Kommunikationstechnik mbH, Berlin6 Nach Gewinnabführung/Verlustausgleich

JAHRESABSCHLUSS

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Der Vorstand schlägt dem Aufsichtsrat vor, den Jahresüberschuss 2014 der BVG von 8.218.935,46 EUR auf neue

Rechnung vorzutragen. Der Verlustvortrag für 2015, bestehend aus den Jahren 1999 bis 2014, würde dann

-1.141.403.584,43 EUR betragen. Im Konzern ergibt sich zum 31. Dezember 2014 ein Jahresüberschuss von

7.444.817,49 EUR. Die Gewinnrücklagen betreffen andere Gewinnrücklagen.

Die gemäß Art. 28 Abs. 1 EGHGB nicht bilanzierten Pensionsverpflichtungen der BVG und des Konzerns aus Pensi-

onszusagen vor dem 1. Januar 1987 betragen zum 31. Dezember 2014 56.778 Tsd. EUR (Vj. 88.776 Tsd. EUR). Im Jahr

2014 wurde ein Teilbetrag von 15.000 Tsd. EUR der bisher nicht bilanzierten Pensionsverpflichtungen in die Bilanz

übernommen.

Vom Gesamtbetrag der Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten entfallen per 31. Dezember 2014 auf Zins-

verbindlichkeiten 5.154 Tsd. EUR (Vj. 5.814 Tsd. EUR).

Die Verbindlichkeiten der BVG gegenüber verbundenen Unternehmen umfassen Verbindlichkeiten aus Lieferungen

und Leistungen (4.667 Tsd. EUR, Vj. 3.578 Tsd. EUR), aus Cash-Pooling (9.192 Tsd. EUR, Vj. 11.451 Tsd. EUR) und

sonstige Verbindlichkeiten (16 Tsd. EUR, Vj. 10 Tsd. EUR).

Durch die Änderung des Konsolidierungskreises werden im Konzern per 31. Dezember 2014 die Forderungen der

PRG U5 (Vj. NESKom, 10 Tsd. EUR) mit denen der BVG aufgerechnet.

Verbindlichkeiten gegenüber Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht, beinhalten überwie-

gend Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen.

Verbindlichkeiten gegenüber dem Gewährträger beinhalten im Wesentlichen Verbindlichkeiten aus ausstehen-

den Nachleistungen zum Verkehrsvertrag (5.713 Tsd. EUR, Vj. 6.721 Tsd. EUR), aus der Abrechnung von Ruhegeld-

zahlungen (413 Tsd. EUR, Vj. 413 Tsd. EUR) sowie Verbindlichkeiten aus der Abrechnung des Verkehrsvertrages

(7.325 Tsd. EUR, Vj. 5.208 Tsd. EUR).

Die sonstigen Verbindlichkeiten beinhalten im Wesentlichen Verbindlichkeiten aus der Einnahmenaufteilung

(8.979 Tsd. EUR, Vj. 8.669 Tsd. EUR).

BVG Konzern

31.12.2014 31.12.2013 31.12.2014 31.12.2013

Rückstellungen für Pensionen 148.561 124.735 148.561 124.735

Steuerrückstellungen 0 0 69 56

Sonstige Rückstellungen 165.757 171.062 170.557 176.394

314.318 295.797 319.187 301.185

BVG Konzern

31.12.2014 31.12.2013 31.12.2014 31.12.2013

Rückstellungen für Vorruhestand und Abfindungen 52.367 63.534 52.367 63.534

Rückstellungen für noch nicht erfolgte Abrechnungen aus Lieferungen und Leistungen

37.246 33.691 37.770 34.032

Personalkostenrückstellungen 38.929 33.952 43.096 38.757

Rückstellungen für die Abrechnungen der trilateralenEinnahmenaufteilung sowie im VerkehrsverbundBerlin-Brandenburg und Berlin-Ticket S

14.346 15.772 14.346 15.772

Übrige Rückstellungen 22.869 24.113 22.978 24.299

165.757 171.062 170.557 176.394

BVG Konzern

31.12.2014 31.12.2013 31.12.2014 31.12.2013

Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten, 711.755 815.489 711.755 815.489

davon Restlaufzeit bis 1 Jahr 102.678 183.188 102.678 183.189

davon Restlaufzeit über 5 Jahre 242.956 300.387 242.956 300.386

Erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen, 31 30 31 30

davon Restlaufzeit bis 1 Jahr 31 30 31 30

Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen, 68.367 51.112 69.035 51.459

davon Restlaufzeit bis 1 Jahr 66.609 49.727 67.277 50.073

Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen,

13.875 15.039 0 10

davon Restlaufzeit bis 1 Jahr 13.875 15.039 0 10

Verbindlichkeiten gegenüber Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht,

600 81 600 81

davon Restlaufzeit bis 1 Jahr 600 81 600 81

Verbindlichkeiten gegenüber dem Gewährträger, 14.121 12.799 14.121 12.799

davon Darlehen 0 0 0 0

davon Restlaufzeit bis 1 Jahr 9.417 7.086 9.417 7.086

davon Restlaufzeit über 5 Jahre 672 1.680 672 1.680

Sonstige Verbindlichkeiten, 12.867 11.356 17.188 15.320

davon aus Steuern 1.846 1.104 3.562 2.642

davon im Rahmen der sozialen Sicherheit 128 151 159 182

davon Restlaufzeit bis 1 Jahr 12.867 11.356 17.188 15.320

821.616 905.906 812.730 895.188

(5) Eigenkapital(7) VerbindlichkeitenVerbindlichkeitenspiegel

(6) Rückstellungen

Pensionsrückstellungen

Sonstige RückstellungenDie sonstigen Rückstellungen setzen sich aus folgenden wesentlichen Posten zusammen:

JAHRESABSCHLUSS

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Die Kreditverbindlichkeiten der BVG und des Konzerns setzen sich wie folgt zusammen:

An aktivierten Eigenleistungen sind im Geschäftsjahr 2014 bei der BVG 10.786 Tsd. EUR (Vj. 13.531 Tsd. EUR)

und im Konzern 12.397 Tsd. EUR (Vj. 13.532 Tsd. EUR) entstanden. Im Wesentlichen betreffen diese den Bereich

Infrastruktur mit 9.768 Tsd. EUR (Vj. 10.363 Tsd. EUR).

BVG Konzern

31.12.2014 31.12.2013 31.12.2014 31.12.2013

Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten ohne Zinsverbindlichkeiten

706.601 809.676 706.601 809.676

Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen, davon Cash-Pooling

9.192 11.451 0 0

715.793 821.127 706.601 809.676

BVG Konzern

2014 2013 2014 2013

Verkehrserlöse 758.005 705.993 757.569 705.492

davon Fahrgelderträge 651.894 607.967 651.458 607.465

davon Ersatz von Einnahmeausfällen 106.111 98.027 106.111 98.027

Werbung 12.003 10.834 19.304 17.204

Sonstige Umsatzerlöse 22.081 16.911 23.580 18.103

792.089 733.738 800.453 740.799

BVG Konzern

2014 2013 2014 2013

Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe und bezogene Waren

167.646 173.120 168.089 173.658

Aufwendungen für bezogene Leistungen 199.547 189.551 136.946 118.559

367.193 362.671 305.035 292.217

BVG Konzern

2014 2013 2014 2013

Ausgleichszahlungen gemäß Verkehrsvertrag 283.198 270.871 283.198 270.871

Erträge aus der Auflösung des Sonderpostensaus Investitionszuschüssen

79.337 79.801 79.337 79.801

Erstattungen von Ruhegeldzahlungen 26.862 27.612 26.862 27.612

Fördermittel für nicht aktivierungsfähige Vorhaben 22.879 13.321 22.879 13.321

Vertragsstrafen, Schadensersatzzahlungen und sonstige Pönalen

4.129 4.196 4.068 4.141

Miet- und Pachteinnahmen 4.912 4.729 4.860 4.799

Erträge aus Zuschreibungen und dem Abgang von Gegenständen des Anlagevermögens sowie der Auflösung von Wertberichtigungen zu Forderungen

2.029 1.883 2.081 2.035

Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen 1.977 6.686 2.146 6.755

Übrige Erträge 25.511 23.559 25.038 22.991

450.834 432.658 450.469 432.326(8) Umsatzerlöse

(9) Andere aktivierte Eigenleistungen

(10) Sonstige betriebliche Erträge

(11) Materialaufwand

Erläuterungen der

Gewinn- und Verlustrechnung

Werte in den Tabellen in Tsd. EUR, soweit nicht anders angegeben.

JAHRESABSCHLUSS

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Von den gesamten Abschreibungen sind bei der BVG und im Konzern 154 Tsd. EUR (Vj. 0 Tsd. EUR) außerplanmäßig

nach § 253 Abs. 3 Satz 3 HGB.

1 Aus Vereinfachungsgründen wird der Begriff „Mitarbeiter“ verwendet; er steht im gesamten Dokument stellvertretend sowohl für weibliche als auch männliche Beschäftigte.

BVG Konzern

Personalaufwand 2014 2013 2014 2013

Entgelte für Personal 407.265 386.923 464.121 446.579

Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und für Unterstützung

152.837 132.645 163.923 144.332

davon für Altersversorgung 68.592 53.891 68.631 53.917

560.102 519.568 628.044 590.911

In den Personalaufwendungen für Altersversorgung des Berichtsjahres sind abgeführte Beiträge der BVG an die

Versorgungsanstalt des Bundes und der Länder (VBL) mit insgesamt 25.538 Tsd. EUR, davon West 22.038 Tsd. EUR

und Ost 3.500 Tsd. EUR, enthalten. Der restliche VBL-Aufwand umfasst Pauschalversteuerungen, Rückstellungen

und Erstattungen in Höhe von 332 Tsd. EUR.

Mitarbeiter1 BVG Konzern

Anzahl der Mitarbeiter(Jahresdurchschnitt/Quartalsbezogen)

2014 2013 2014 2013

Sonstiger Verkehr 1.219 1.202 1.251 1.245

Sonstige Funktionen 899 856 899 856

Verwaltung 1.498 1.492 1.543 1.524

Technik/Werkstätten 3.110 3.056 3.126 3.067

Fahrer 4.283 3.947 6.002 5.861

Angebot/Vertrieb 385 348 392 353

Mitarbeiter gesamt 11.394 10.901 13.213 12.906

BVG Konzern

2014 2013 2014 2013

Verluste aus Anlagenabgängen und Abschreibungen auf Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände

9.962 12.091 10.009 12.132

Fremdleistungen und Personalgestellung 18.008 14.824 18.180 14.955

Mieten, Pachten, Leasing 9.925 10.067 9.966 10.142

Versicherungen einschließlich Schäden im Selbstbehalt

8.315 7.472 8.338 7.494

Provisionen 3.425 3.329 3.425 3.329

Werbung 3.315 3.782 3.088 3.532

Übrige Aufwendungen 18.936 20.466 19.354 21.538

71.886 72.031 72.360 73.122

BVG Konzern

Beteiligungsergebnis 2014 2013 2014 2013

Erträge aus Beteiligungen 2.978 2.570 124 227

davon aus verbundenen Unternehmen 2.862 2.355 0 0

Aufwendungen aus Verlustübernahme 0 0 0 -9

davon aus verbundenen Unternehmen 0 0 0 -9

Abschreibungen auf Finanzanlagen 0 0 0 -3

2.978 2.570 124 215

Finanzergebnis 2014 2013 2014 2013

Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge

aus laufender Geschäftstätigkeit 293 380 319 399

aus Abzinsung 1.250 442 1.250 442

Zinsen und ähnliche Aufwendungen

aus laufender Geschäftstätigkeit -22.749 -25.042 -22.738 -25.036

davon an verbundene Unternehmen -111 -81 0 0

aus Aufzinsung von Rückstellungen -13.293 -10.731 -13.342 -10.733

-34.499 -34.951 -34.511 -34.928

-31.521 -32.381 -34.387 -34.713

(12) Personalaufwand

(15) Beteiligungs- und Finanzergebnis

(14) Sonstige betriebliche Aufwendungen

(13) Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen

1 Die Aufwendungen der BVG gegenüber verbundenen Unternehmen umfassen die Zinsen aus dem Cash-Pooling-Vertrag mit der BVG Beteiligungsholding GmbH & Co. KG und der Projektrealisierungs GmbH U5.

JAHRESABSCHLUSS

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Werte in den Tabellen in Tsd. EUR, soweit nicht anders angegeben.

Gewährträger der BVG ist das Land Berlin. Das Land haftet uneingeschränkt für die Verbindlichkeiten der BVG,

soweit nicht Befriedigung aus dem Vermögen der BVG zu erlangen ist.

Im Geschäftsjahr 2014 sind keine außerordentlichen Posten angefallen. Das Ergebnis des Vorjahres über

155,0 Mio. EUR bezog sich auf eine Rückstellungsanpassung.

Die Steuern vom Einkommen und vom Ertrag des BVG-Konzerns sind ausschließlich für die gewöhnliche

Geschäftstätigkeit entstanden.

BVG Konzern

2014 2013 2014 2013

Umsatzerlöse 18.475 4.308 19.877 4.922

Sonstige betriebliche Erträge 8.056 17.321 8.304 17.576

Erträge 26.531 21.629 28.181 22.498

Sonstiger betrieblicher Aufwand -5.957 -14.194 -6.006 -14.241

Aufwendungen -5.957 -14.194 -6.006 -14.241

20.574 7.435 22.175 8.257

Die Umsatzerlöse resultieren im Wesentlichen aus der Einnahmenaufteilung im Verkehrsverbund Berlin-Bran-

denburg. Die sonstigen betrieblichen Erträge ergeben sich überwiegend aus Anlageverkäufen, Auflösungen

von Rückstellungen sowie gewöhnlichen a-periodischen Erträgen. Der sonstige betriebliche Aufwand ist haupt-

sächlich durch Verluste aus Anlageabgängen, Anpassung des Sonderpostens aus Investitionszuschüssen aus

Vorjahresänderungen sowie Wertberichtigungen und Abschreibungen auf Forderungen entstanden.

Das vom Abschlussprüfer für das Geschäftsjahr 2014 berechnete Gesamthonorar gemäß § 285 Nr. 17 HGB für

den Konzern belief sich auf 196,7 Tsd. EUR. Davon entfielen 162,8 Tsd. EUR auf Abschlussprüfungsleistungen,

17,0 Tsd. EUR auf andere Bestätigungsleistungen und 16,9 Tsd. EUR auf sonstige Leistungen.

(16) Außerordentliches Ergebnis

(17) Steuern vom Einkommen und vom Ertrag

Periodenfremdes/Neutrales Ergebnis

Sonstige Angaben

Haftungsverhältnisse

Eventualverbindlichkeiten aus Bürgschaften bestehen bei der BVG und im Konzern zum 31. Dezember 2014 nicht.

Am 8. Dezember 2000 vereinbarten das Land und die BVG die Teilnahme der BVG an einem Kreditprogramm eines

Konsortiums, bestehend aus der Commerzbank und der Landesbank Berlin, wobei der Schuldendienst über die

gesamte Vertragslaufzeit vom Land Berlin übernommen wird.

Die Übernahme des Schuldendienstes durch das Land Berlin ist als kumulativer Schuldbeitritt einzuordnen. Das

Land Berlin und die BVG haften gegenüber dem Konsortium daher als Gesamtschuldner. Im Innenverhältnis haftet

das Land Berlin zu 100 % und ist somit allein verpflichtet, die Tilgungs- und Zinsleistungen zu erbringen. Der Schul-

dendienst wird vom Land Berlin bis zur vollständigen Tilgung übernommen. Die BVG bleibt nur deshalb Schuldner

des Konsortiums, um dieses im Falle der ausbleibenden Zahlung durch das Land abzusichern. Ein Ausfallrisiko ist

derzeit nicht gegeben und auch in der Zukunft nicht zu erwarten.

Per 31. Dezember 2014 beläuft sich das nicht bilanzierte Restdarlehen auf 4.987 Tsd. EUR.

Gewährträgerhaftung

Honorar des Abschlussprüfers

Bürgschaften

Darlehen BankenkonsortiumCommerzbank/Landesbank Berlin

JAHRESABSCHLUSS

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Zur Absicherung zukünftiger Zinsbelastungen aus Bestandsdarlehen wurden drei Zinsswaps abgeschlossen.

Die mit Zinsswaps zu Bewertungseinheiten zusammengefassten Grundgeschäfte betreffen verzinsliche Darle-

hen. Die Sicherungsgeschäfte wurden als Mikro-Hedges gestaltet. Die gesicherten Risiken werden vollständig

kompensiert. Die Wirksamkeit der Sicherungsbeziehung wird prospektiv mit der Critical Terms Match Method

überprüft. Diese wird angewendet, da jeweils alle wesentlichen Bewertungsparameter von Grund- und Siche-

rungsgeschäften übereinstimmen.

Die Zinsswaps werden nicht an einem aktiven Markt gehandelt. Zur Ermittlung des beizulegenden Zeitwerts

der Zinsswaps wurde deshalb ein allgemein anerkanntes Bewertungsverfahren (Barwertmodell) angewendet.

Dabei wurde jedoch in größtmöglichem Umfang auf Input-Daten zurückgegriffen, welche auf aktiven Märkten

beobachtbar sind (Zinssätze und Forward-Zinssätze). Der Bilanzwert zum 31. Dezember 2014 betrug aufgrund der

Bildung von Bewertungseinheiten 0,00 EUR.

Art Laufzeit Nominalbetrag Zeitwert

Payerswap 15.08.2008 – 15.02.2028 33.960 -8.107

Receiverswap 15.08.2008 – 15.08.2018 33.960 5.164

Payerswap 15.02.2010 – 15.08.2029 38.347 -10.078

Es bestehen Rohwarenswaps zur Sicherung der Dieselbeschaffungspreise bis einschließlich 2016. Das Nominalvo-

lumen der abgeschlossenen Dieselswaps beläuft sich zum 31. Dezember 2014 für das Jahr 2015 auf 9.351 Tsd. EUR

(13.974 metrische Tonnen) und für 2016 auf 8.426 Tsd. EUR (12.984 metrische Tonnen).

Der zum Stichtag auf Basis einer Mark-to-Market-Bewertung ermittelte Marktwert der Swapgeschäfte weist zum

Bilanzstichtag einen Wert in Höhe von -5.218 Tsd. EUR aus.

Der Marktwert der Sicherungsgeschäfte entspricht der Differenz zwischen dem abgeschlossenen Sicherungspreis

und dem zum Bilanzstichtag geltenden Preis einer Absicherung. Sämtliche Dieselpreissicherungen beziehen sich

auf den künftigen Dieselverbrauch, der auf Basis der geplanten Verkehrsleistungen mit Hilfe von Verbrauchshis-

torien geschätzt wird. Zur Beurteilung des Ansatzes von Drohverlustrückstellungen wird eine absatzmarktorien-

tierte Bewertung zugrunde gelegt und daher auf die Bilanzierung von Drohverlustrückstellungen verzichtet.

Die BVG hat in den Jahren 1997, 2000 und 2002 unter Zustimmung des Aufsichtsrates insgesamt 22 US-Lease-Ver-

träge über 426 U-Bahnwagen und 511 Straßenbahnwagen mit dem Zweck der Generierung von Barwertvorteilen

abgeschlossen. Zum 31. Dezember 2014 bestehen noch drei US-Lease-Verträge, in denen acht U-Bahnwagen und

27 Straßenbahnwagen gebunden sind. Im Rahmen der US-Lease-Verträge haftet die BVG für mögliche Zahlungs-

ausfälle von Eigenkapitalzahlungsübernehmern. Nach derzeitiger Bewertung (Berücksichtigung von Zins- und

Währungseffekten) beläuft sich das Ausfallrisiko zum Bilanzstichtag auf 22,9 Mio. EUR, für Bonitätsverschlechte-

rungen von anderen Zahlungsübernehmern beläuft sich das Risiko (Stellung von zusätzlichen Sicherheiten) der-

zeit auf 2,4 Mio. EUR (Vj. 2,0 Mio. EUR). Risiken aus den US-Cross-Border-Leases sind durch vertragliche Schutz-

mechanismen weitestgehend begrenzt bzw. ausgeschlossen. Sämtliche regulären Zahlungsverpflichtungen sind

bei Vertragsabschluss durch Erfüllungsübernahmeverträge mit Kreditinstituten, Kauf von US-Staatsanleihen

bzw. anderen Wertpapieren und vertraglichen Rechten von Emittenten sehr hoher Bonität gesichert, um Vermö-

gensverluste durch die Nichterfüllung seitens der Vertragspartner weitestgehend auszuschließen. Entsprechend

wird bei planmäßigem Verlauf mit einer Inanspruchnahme derzeit nicht gerechnet.

Im Rahmen der festgelegten Strategie zur Absicherung des zukünftig zu zahlenden Strompreises bestehen Strom-

termingeschäfte zur Absicherung der Planungsjahre bis 2017.

Das Nominalvolumen der abgeschlossenen Transaktionen beläuft sich zum 31. Dezember 2014 für das Jahr 2015

auf 18.988 Tsd. EUR (388.672 MWh), für 2016 auf 14.863 Tsd. EUR (363.889 MWh) und für 2017 auf 5.332 Tsd. EUR

(141.708 MWh).

Alle Strombeschaffungen auf Termin sind dem geplanten, auf Basis von Verbrauchshistorien geschätzten Strom-

verbrauch angepasst. Die Marktwerte der Einzelbeschaffungen ergeben sich aus der Differenz zwischen dem ver-

einbarten Terminpreis und dem Marktpreis zum Stichtag 31. Dezember 2014. Der Marktpreis für die Grünstrombe-

schaffungen wurde mangels eines existierenden Marktpreises für Grünstrom mit Hilfe des Graustroms zuzüglich

eines Emissionsaufschlages berechnet. Der Emissionsaufschlag setzt sich aus dem Preis für die am Markt ge-

handelten CO2-Emissionszertifikate und einem Emissionsfaktor zusammen. Der Marktwert der zum Stichtag

31. Dezember 2014 bewerteten Stromgeschäfte beläuft sich beim Graustrom auf -3.418 Tsd. EUR und beim

Grünstrom auf -2.377 Tsd. EUR.

Zur Beurteilung des Ansatzes von Drohverlustrückstellungen wird eine absatzmarktorientierte Bewertung zu-

grunde gelegt und daher auf die Bilanzierung von Drohverlustrückstellungen verzichtet.

US-Lease-Transaktionen (außerbilanzielles Geschäft)

Dieselswaps

Stromtermingeschäfte

Zinsswaps

JAHRESABSCHLUSS

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Für annähernd alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der BVG besteht eine Mitgliedschaft bei der Versorgungs-

anstalt des Bundes und der Länder (VBL). Die VBL ist eine rechtsfähige Anstalt des öffentlichen Rechts, deren

Zweckbestimmung ist, Arbeitnehmern der beteiligten Arbeitgeber im Wege privatrechtlicher Versicherung eine

zusätzliche Alters- und Hinterbliebenenversorgung zu gewähren. Die VBL wird durch Umlagen im Rahmen eines

Abschnittsdeckungsverfahrens sowie zusätzlich ab Januar 2004 für die VBL Ost durch das Kapitaldeckungsver-

fahren finanziert.

Der Umlagesatz für die VBL betrug im Geschäftsjahr für den Tarifbereich West 7,86 %, davon leistete die BVG

6,45 %. Zusätzlich wurde für den Abrechnungskreis West ein Sanierungsgeld in Höhe von 1,77 % vom zusatz-

versorgungspflichtigen Brutto gezahlt. Diese Zahlung stellt einen Abschlag dar. Die Abrechnung erfolgt in 2015.

Im Tarifbereich Ost betrug der Umlagesatz 1,0 % des zusatzversorgungspflichtigen Entgelts. Im Rahmen des

Kapitaldeckungsverfahrens für die VBL Ost sind ab 2008 4,0 % zu zahlen, davon trägt die BVG 2,0 %.

Die Summe der umlagepflichtigen Entgelte betrug im Geschäftsjahr rd. 377.310 Tsd. EUR (West 260.721 Tsd. EUR,

Ost 116.589 Tsd. EUR) für aktuell 11.843 (inklusive Azubis) anspruchsberechtigte Mitarbeiterinnen und

Mitarbeiter. Die Anzahl anspruchsberechtigter ehemaliger Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bzw. derzeitiger

Rentenbezieher ist nicht verifizierbar. Deshalb wird auf eine betragsmäßige Angabe verzichtet.

< 1 Jahr 1–5 Jahre > 5 Jahre

BVG

Investitionen und andere Bestellungen 237.969,1 393.500,0 100,0

Miet-, Leasing- u. Wartungsverträge 20.206,7 29.948,8 51.419,1

258.175,8 423.448,8 51.519,1

davon verbundene Unternehmen 68.500,0 0,0 0,0

Konzern

Investitionen und andere Bestellungen 169.469,1 393.500,0 100,0

Miet-, Leasing- u. Wartungsverträge 20.228,6 29.968,8 51.419,1

189.697,7 423.468,8 51.519,1

davon verbundene Unternehmen 21,9 20,1 0,0

Sonstige finanzielle Verpflichtungen

Beiträge zur Altersversorgung durch die VBL

Bestellobligo

in Tsd. EUR

JAHRESABSCHLUSS

118 / 119

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Senator Dr. Ulrich Nußbaum

(bis 11. Dezember 2014)

Berlin

Vorsitzender des Aufsichtsrats und

des Personalausschusses

Senator für Finanzen

Senator Dr. Matthias Kollatz-Ahnen

(ab 13. Januar 2015)

Berlin

Vorsitzender des Aufsichtsrats und

des Personalausschusses

Senator für Finanzen

Lothar Stephan*

Berlin

Stellvertretender Vorsitzender des

Aufsichtsrats und des Personalausschusses

Energieanlagenelektroniker

Frank Bäsler*

Berlin

Mitglied im Prüfungsausschuss

ver.di-Gewerkschaftssekretär Bezirk Berlin

Fachbereich Verkehr

Ines Birnstiel*

Berlin

Mitglied im Prüfungsausschuss

Straßenbahnfahrerin

Fahrlehrerin Straßenbahn

Janine Köhler*

Berlin

Sachbearbeiterin

Andrea Kunwald

Berlin

Projektleiterin „MINT Zukunft schaffen“

Prof. Dr. Barbara Lenz

Berlin

Direktorin des Instituts für Verkehrsforschung,

Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt

Eike Lindemann*

Berlin

Mitglied im Personalausschuss

Industriekauffrau

Axel Schröder*

(bis 28. April 2014)

Berlin

Omnibusfahrer

Dipl.-Ing. Volker Sparmann

Hofheim am Taunus

Vorsitzender des Prüfungsausschusses

Mobilitätsbeauftragter des Hessischen

Ministeriums für Wirtschaft, Verkehr und

Landesentwicklung

Diplom-Ingenieur

Prof. Dr. Andrea Versteyl

Berlin

Mitglied im Personalausschuss

Rechtsanwältin

Susanne Wibbe

(ab 1. Januar 2014)

München

Interim-Managerin

*Arbeitnehmervertreter/innen

Dr. Sigrid Evelyn Nikutta

Vorsitzende des Vorstands/Vorstand Betrieb

Henrik Falk

Vorstand Finanzen/Vertrieb

Mitglieder des Aufsichtsrats und des Vorstands

Mitglieder des Aufsichtsrats noch Mitglieder des Aufsichtsrats

Mitglieder des Vorstands

Bernd Fricke

Berlin

Mitglied im Prüfungsausschuss

Leiter Business Development

ias Aktiengesellschaft, Berlin

Diplom-Kaufmann

Sylvia Fuchs*

Berlin

Zugfahrerin/Weichenstellerin

Christian Gaebler

(ab 1. Januar 2014)

Berlin

Staatssekretär bei der Senatsverwaltung für

Stadtentwicklung und Umwelt

Rainer Grimm*

(ab 14. Mai 2014)

Berlin

Fahrzeugschlosser

Thomas Jerzynski*

Berlin

Stellvertretender Vorsitzender des

Prüfungsausschusses

Industriefachwirt Lothar Zweiniger

Vorstand Personal/Soziales

(bis 31. Januar 2015)

Dirk Schulte

Vorstand Personal/Soziales

(ab 1. Februar 2015)

JAHRESABSCHLUSS

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1 Tantieme und Sonderzahlung für das Geschäftsjahr 2013.

1 Für vier Aufsichtsratsmitglieder fi el Aufwand für eine BVG-Umweltkarte im Wert von 924,00 EUR an.2 Zu dem Fixum wird zusätzlich Umsatzsteuer gezahlt.

Ausgeschiedenen Vorstandsmitgliedern bzw. Geschäftsleitern wurden Leistungen in Höhe von 764 Tsd. EUR ge-

währt. Der Teilwert der Rückstellungen für ehemalige Vorstandsmitglieder bzw. Geschäftsleiter und deren Hin-

terbliebene beträgt insgesamt 12.865 Tsd. EUR, davon sind 1.222 Tsd. EUR nicht dotiert. Rückstellungen für aktive

Vorstandsmitglieder waren nicht erforderlich.

Berlin, 2. März 2015

Berliner Verkehrsbetriebe (BVG)

Anstalt des öffentlichen Rechts

Der Vorstand

Bezüge des Vorstands

NameFrau Dr. Nikutta

Herr Falk Herr Zweiniger

Gehälter 307.595,75 265.168,75 254.562,00

Ergebnisabhängige Vergütung1 121.267,50 104.537,50 100.380,00

Nebenleistungen 11.024,28 11.685,30 9.321,05

Arbeitgeberfi nanzierte betriebliche Altersversorgung

34.598,48 0,00 0,00

Aufsichtsratsvergütung 3.200,00 2.400,00 0,00

477.686,01 383.791,55 364.263,05

Bezüge des Aufsichtsrats

Name Fixum Name Fixum

Dr. Ulrich Nußbaum 7.101,63 Janine Köhler 3.800,81

Lothar Stephan 5.326,22 Andrea Kunwald 3.800,81

Frank Bäsler 4.300,812 Prof. Dr. Barbara Lenz 4.300,811

Ines Birnstiel 4.300,81 Eike Lindemann 3.800,81

Bernd Fricke 4.300,811 Axel Schröder 1.022,58

Sylvia Fuchs 3.800,81 Dipl.-Ing. Volker Sparmann 4.425,812

Christian Gaebler 3.800,811 Prof. Dr. Andrea Versteyl 3.800,811, 2

Rainer Grimm 2.533,88 Susanne Wibbe 3.800,812

Thomas Jerzynski 4.300,81

Werte in EUR

Gesamtbezüge des Vorstands, Aufsichtsrats und Beirats der BVG

Die Gesamtbezüge der Mitglieder des Beirats betrugen im Berichtsjahr 4,4 Tsd. EUR (eine Zahlung wurde mit Um-

satzsteuer getätigt), Aufwand für BVG-Umweltkarten fi el im Gesamtwert von 4,6 Tsd. EUR an.

Dr. Sigrid Evelyn Nikutta Henrik Falk Dirk Schulte

JAHRESABSCHLUSS

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„Wir haben den Jahresabschluss – bestehend aus Bilanz, Gewinn- und Verlustrechnung sowie Anhang, der mit

dem Konzernanhang zusammengefasst wurde – unter Einbeziehung der Buchführung und den Lagebericht, der

mit dem Konzernlagebericht zusammengefasst wurde, der Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) Anstalt des öffent-

lichen Rechts, Berlin, für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis 31. Dezember 2014 geprüft. Die Prüfung umfasst

nicht die inhaltliche Prüfung der Anlage zum Lagebericht ‚Entsprechenserklärung zum Corporate Governance

Kodex (CGK) der BVG AöR für 2014‘. Die Buchführung und die Aufstellung von Jahresabschluss und Lagebericht

nach den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften sowie den Vorschriften über die Gliederung des Jahresab-

schlusses von Verkehrsunternehmen liegen in der Verantwortung der gesetzlichen Vertreter der Anstalt. Unsere

Aufgabe ist es, auf der Grundlage der von uns durchgeführten Prüfung eine Beurteilung über den Jahresabschluss

unter Einbeziehung der Buchführung und über den Lagebericht abzugeben.

Wir haben unsere Jahresabschlussprüfung nach § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschafts-

prüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung vorgenommen. Danach

ist die Prüfung so zu planen und durchzuführen, dass Unrichtigkeiten und Verstöße, die sich auf die Darstellung

des durch den Jahresabschluss unter Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung und durch den

Lagebericht vermittelten Bildes der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage wesentlich auswirken, mit hinreichen-

der Sicherheit erkannt werden. Bei der Festlegung der Prüfungshandlungen werden die Kenntnisse über die Ge-

schäftstätigkeit und über das wirtschaftliche und rechtliche Umfeld der Anstalt sowie die Erwartungen über

mögliche Fehler berücksichtigt. Im Rahmen der Prüfung werden die Wirksamkeit des rechnungslegungsbezoge-

nen internen Kontrollsystems sowie Nachweise für die Angaben in Buchführung, Jahresabschluss und Lagebericht

überwiegend auf der Basis von Stichproben beurteilt. Die Prüfung umfasst die Beurteilung der angewandten Bi-

lanzierungsgrundsätze und der wesentlichen Einschätzungen der gesetzlichen Vertreter sowie die Würdigung der

Gesamtdarstellung des Jahresabschlusses und des Lageberichts. Wir sind der Auffassung, dass unsere Prüfung

eine hinreichend sichere Grundlage für unsere Beurteilung bildet.

Unsere Prüfung hat zu keinen Einwendungen geführt.

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse entspricht der Jahresabschluss

den gesetzlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung

ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Anstalt.

Der Lagebericht, der mit dem Konzernlagebericht zusammengefasst wurde, steht in Einklang mit dem Jahresab-

schluss, vermittelt insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Anstalt und stellt die Chancen und Risiken

der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.“

Berlin, 2. März 2015

Ernst & Young GmbH

Wirtschaftsprüfungsgesellschaft

Seidel Weinberg

Wirtschaftsprüfer Wirtschaftsprüfer

„Wir haben den von der Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) Anstalt des öffentlichen Rechts, Berlin, aufgestellten

Konzernabschluss – bestehend aus Bilanz, Gewinn- und Verlustrechnung, Anhang, der mit dem Anhang des Jah-

resabschlusses der Anstalt zusammengefasst wurde, Kapitalflussrechnung und Eigenkapitalspiegel – und den

Konzernlagebericht, der mit dem Lagebericht der Anstalt zusammengefasst wurde, für das Geschäftsjahr vom

1. Januar bis 31. Dezember 2014 geprüft. Die Prüfung umfasst nicht die inhaltliche Prüfung der Anlage zum Kon-

zernlagebericht ‚Entsprechenserklärung zum Corporate Governance Kodex (CGK) der BVG AöR für 2014‘. Die Auf-

stellung von Konzernabschluss und Konzernlagebericht nach den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften und

den Vorschriften der Verordnung über die Gliederung des Jahresabschlusses von Verkehrsunternehmen liegen in

der Verantwortung der gesetzlichen Vertreter der Anstalt. Unsere Aufgabe ist es, auf der Grundlage der von uns

durchgeführten Prüfung eine Beurteilung über den Konzernabschluss und über den Konzernlagebericht abzugeben.

Wir haben unsere Konzernabschlussprüfung nach § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschafts-

prüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung vorgenommen. Danach

ist die Prüfung so zu planen und durchzuführen, dass Unrichtigkeiten und Verstöße, die sich auf die Darstellung

des durch den Konzernabschluss unter Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung und durch den

Konzernlagebericht vermittelten Bildes der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage wesentlich auswirken, mit hinrei-

chender Sicherheit erkannt werden. Bei der Festlegung der Prüfungshandlungen werden die Kenntnisse über die

Geschäftstätigkeit und über das wirtschaftliche und rechtliche Umfeld des Konzerns sowie die Erwartungen über

mögliche Fehler berücksichtigt. Im Rahmen der Prüfung werden die Wirksamkeit des rechnungslegungsbezogenen

internen Kontrollsystems sowie Nachweise für die Angaben in Konzernabschluss und Konzernlagebericht überwie-

gend auf der Basis von Stichproben beurteilt. Die Prüfung umfasst die Beurteilung der Jahresabschlüsse der in den

Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen, der Abgrenzung des Konsolidierungskreises, der angewandten

Bilanzierungs- und Konsolidierungsgrundsätze und der wesentlichen Einschätzungen der gesetzlichen Vertreter

sowie die Würdigung der Gesamtdarstellung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts. Wir sind der

Auffassung, dass unsere Prüfung eine hinreichend sichere Grundlage für unsere Beurteilung bildet.

Unsere Prüfung hat zu keinen Einwendungen geführt.

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse entspricht der Konzernab-

schluss den gesetzlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchfüh-

rung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Kon-

zerns. Der Konzernlagebericht, der mit dem Lagebericht der Anstalt zusammengefasst wurde, steht in Einklang

mit dem Konzernabschluss, vermittelt insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns und stellt die

Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.“

Berlin, 2. März 2015

Ernst & Young GmbH

Wirtschaftsprüfungsgesellschaft

Seidel Weinberg

Wirtschaftsprüfer Wirtschaftsprüfer

Bestätigungsvermerk Bestätigungsvermerk

Zu dem Jahresabschluss und dem Lagebericht, der mit dem Konzernlagebericht zusammengefasst wurde, haben wir folgenden Bestätigungsvermerk erteilt:

Zu dem Konzernabschluss, dessen Konzernanhang mit dem Anhang der Anstalt zu-sammengefasst wurde, und dem Konzernlagebericht, der mit dem Lagebericht der Anstalt zusammengefasst wurde, haben wir folgenden Bestätigungsvermerk erteilt:

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