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ROTOR Dieser Bericht wird zur Verfügung gestellt von AUSGABE 10/2012 Sie möchten ROTOR regelmäßig, pünktlich und bequem in Ihrem Briefkasten haben? Sie wollen keine Ausgabe mehr versäumen? Dann sollten Sie ROTOR jetzt im Abonnement bestellen. Es warten tolle Prämien auf Sie! Besuchen Sie auch unseren Onlineshop und entdecken Sie actionreiche DVDs, informative Bücher und vieles mehr! Hubschrauber-Modellflug kompetent I informativ I seriös Weitere Themen in dieser Ausgabe: • Blade 300X • Learning by doing – Step by step zum sicheren Helipi- loten • YGE 120 HV Opto V4

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ROTORDieser Bericht wird zur Verfügung gestellt von

AUSGABE 10/2012

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Weitere Themen in dieser Ausgabe:

• Blade 300X• Learning by doing – Stepby step zum sicheren Helipi-loten• YGE 120 HV Opto V4

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31ROTOR 10I2012

Der Bausatz Der Diabolo wird in einem Kasten geliefert,

der – in Styroporflocken sorgfältig verpackt –die Kabinenhaube, alle langen Teile wieHeckrohr und Streben sowie unter einemZwischenboden, einen kleinen Mechanik-kasten enthält. In diesem befindet sich ne-ben vielen Plastikbeuteln das Landegestellund auch die CfK-Teile zur Erstellung desChassis. Die Bauteile machen einen sehrhochwertigen Eindruck und sind nach unter-schiedlichen Bauabschnitten in einzelnen,nummerierten Beuteln verpackt.

Alle Teile passen durch die hohe Bauteil-qualität und die damit einhergehenden gerin-gen Fertigungstoleranzen perfekt zusam-men. Als Bauanleitung wurde zuvor das onli-ne stehende Exemplar mit den Bildern inOriginalgröße ausgedruckt. Es zeigte sich je-doch schnell, dass es wesentlich sinnvollerist, den Zusammenbau des Modells mit derBauanleitung auf einem Laptop vorzuneh-men, da man komfortabel die detailreichenBilder auf nahezu Bildschirmgröße aufziehenkann. In der Zwischenzeit kam zu der Online-Bauanleitung auch eine Packliste hinzu, diedie Identifikation der Bauteile und damit denZusammenbau noch weiter erleichtert. ZumDatum des Erscheinens dieses Berichts wirdaußerdem eine detaillierte grafische Anlei-tung, wie man sie von der Joker-Familie herkennt, erhältlich sein, so dass der Zusam-menbau noch leichter und komfortabler von-statten gehen kann.

MechanikWie bei allen Joker-Versionen ist das Chas-

sis zweigeteilt, wobei in das obere Teil dervollständige Antriebsstrang inklusive Motor,Servos und RC-Komponenten integriert ist.Das untere Chassisteil dient im wesentlichender Akkuaufnahme und der Befestigung desLandegestells. Der Bau beginnt mit der rech-

ten Seite des oberen Chassis, an dem zu-nächst alle Teile, die zum Antriebsstrang undzu den Rollservos gehören, verschraubt wer-den. Darunter befinden sich beispielsweisedie aufwendig gefräste Domlagerplatte, diedie Lager für Hauptrotor- und Vorgelegewel-le aufnimmt und der untere Rotorwellen-bock. Dieser dient gleichzeitig als untere Be-festigung der Rollservos. Bevor er eingebautwerden kann, müssen die vorderen unterenEcken der langen rechteckigen Rollservo-Ausschnitte ausgeschliffen werden, so dassdie rechtwinklig sind. Das ist für den lotrech-ten Einbau der Rotorwelle zwingend erfor-derlich. Mit einer neuen Feile oder Schleifpa-pier ist das aber kein Problem.

Das 18 mm breite, schrägverzahnte Haupt-zahnrad mit 57 Zähnen wird mit einer Alumi-nium-Nabe sowie mit der gehärteten 10-mm-Rotorwelle verschraubt und mit einer Dis-tanzhülse (hier war zunächst ein Stellring zuraxialen Fixierung vorgesehen) zwischen dieLagerböcke eingesetzt. Passscheiben redu-

30 10I2012 ROTOR

Die Firma minicopter aus dem nordhessi-schen Vellmar stellt bereits seit 1999 Modell-hubschrauber von hoher Qualität her. DerDiabolo ist die neueste Entwicklung vonGerd Guzicki und wurde bereits kurz in RO-TOR 9/2011 vorgestellt. In dieser Vorstellungsoll nun ausführlich über Aufbau und Flugei-genschaften dieses außergewöhnlichenHubschraubers berichtet werden. Die Erpro-bung zog sich über einen langen Zeitraumhin, so dass auch die Dauerhaltbarkeit desDiabolos und aller seiner Komponenten nä-her untersucht werden soll.

Der Diabolo lehnt sich mit seinem zweistu-figen Zahnradgetriebe, dem riemengetriebe-nen Heckrotor und der einfachen Ansteue-rung der Taumelscheibe ohne Push-Pull inGrundzügen an den legendären Joker 1 (An-merk. der Red.: einer der, wenn nicht sogarder erste Serien-Elektro-Heli der 700er Klas-se) an. Damit hören aber die Gemeinsamkei-ten auch schon auf. Die Rotordrehrichtungdes Modells kann bei der Bestellung angege-ben werden; hier handelt es sich um einrechtsdrehendes System.

Bei der Beschreibung des Diabolos in derOnline-Bauanleitung fällt als erstes das mas-sive schrägverzahnte Getriebe auf, das fürsehr hohe Leistungsspitzen von über 7 kWgeeignet ist. Das ungewöhnlich große Heck-rohr mit einem Durchmesser von 30 mmnimmt jetzt wieder, wie beim Joker 1 und 2,einen Riemen auf, der hier allerdings über ei-nen speziell entwickelten Riemenspanner

optimal gespannt wird. Der Diabolo wurdevor der Auslieferung der ersten Serie in hun-derten von Flügen von verschiedenen Pilo-ten intensiv getestet, so dass man eine aus-gereifte Konstruktion auf den Markt bringenkonnte. Dennoch wurden mir während derPhase des Zusammenbaus des Bespre-

chungsmusters, das aus der ersten Chargestammt, einige kleinere Updates zur Verfü-gung gestellt, mit denen die Performancedes Hubschraubers für die Belastungen, diebei extrem leistungsorientierten 3D-Flügenauftreten könnten, noch weiter erhöht wer-den soll. Doch dazu später mehr.

DIABOLOMINICOPTER EIKEN HAUSSÜHL

VORSTELLUNG 700er E-Heli»Made inGermany«

In ROTOR 9/2011 stellten wir in einemKurzporträt den damals brandneuen700er Heli Diabolo von minicoptervor und versprachen, das Modell zugegebener Zeit einem ausführlichenTest zu unterziehen. Eiken Haussühllöst nun dieses Versprechen ein.

Der Diabolovon minicopter

Der Bausatz des Diabolo: Sauber verarbeitete Alu-und CfK-Teile so weit das Auge reicht.

Die rechte obere Chassisplatte mit allen Einbauten.Die linke Seite kann nun montiert werden.

Das obere rechte Seitenteil mit den Rotorwellenlagerungen.Der untere Lagerbock dient gleichzeitig als eine Aufnahmeder schräg eingebauten Rollservos.

Die Hauptzahnräder des Diabolo (links) und Joker 3 im Vergleich.

»Zum Datum des Erscheinens dieses Berichtes wirdaußerdem eine detaillierte grafische Anleitung, wieman sie von der Joker-Familie her kennt, erhältlich

sein, so dass der Zusammenbau noch leichter undkomfortabler vonstatten gehen kann.«

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zieren das Axialspiel auf ein Minimum. DerFreilauf des Diabolos wird nicht mehr auf derHauptrotorwelle, wie z. B. beim Joker 3,montiert, sondern auf die Vorgelegewelle.Durch die zusätzliche Untersetzung von 3,17lässt sich ein kompakteres Freilaufsystemrealisieren. Der Vorgelegestrang beinhaltetdas schrägverzahnte Stahlritzel (18 Zähne)zum Antrieb des Hauptzahnrads, die Freilauf-nabe mit einem 11 mm breiten, schrägver-zahnten Delrinzahnrad (62 Zähne) sowie dasRiemenrad für den Heckrotorantrieb. DieseEinheit wird in das vordere Kugellager derDomlagerplatte geschoben, die Welle an derKugellageroberkante bündig ausgerichtet,der Riemen für den Heckrotorantrieb in dasRiemenrad eingelegt und der untere Lager-bock verschraubt. In Verbindung mit einemMotorritzel von 18 Zähnen ergibt sich eineGesamtuntersetzung von 12,63:1. Alle Zahn-räder des Hauptrotorantriebs werden bei mi-nicopter gefräst und laufen sehr sauber rund.Die Antriebsritzel bestehen jeweils aus Stahl.

Heck und HeckrotorgetriebeDas 912 mm lange Heckrohr hat einen Au-

ßendurchmesser von 30 sowie eine Wandstär-ke von lediglich 0,5 mm und wiegt nur 103,5 g.Es ist aus schwingungsabsorbierendem,schwarz eloxierten Aluminium hergestellt. Esist sehr biegesteif und kann in Verbindung mit

den großen Riemenscheiben für den Heckro-torantrieb ohne Führungsrollen an der Heck-abtriebswelle auskommen, wie sie z. B. im Jo-ker 2 verbaut wurden, um das Überspringendes Heckriemens zu verhindern. Das einteili-ge Heckrotorgehäuse ist beim Diabolo aus ei-nem Aluminiumblock gefräst und nimmt diegehärtete Heckabtriebswelle und das Rie-menrad auf. Zur Montage des Heckrotorge-häuses auf dem Heckrohr werden von innenzwei Klemmbacken lose angeschraubt, aufdas geschlitzte Ende des Heckrohrs aufge-schoben und festgeschraubt, womit auch derUmlenkhebelhalter fest sitzt. Diese Lösungzur Befestigung ist nicht nur einfach und war-tungsfreundlich, sondern hält auch hohen me-chanischen Beanspruchungung stand.

Eine weitere Besonderheit dieses Modellsist die Verwendung eines Riemendämpfers,der ein Flattern des Heckriemens unterdrü-cken soll und gleichzeitig den Riemen auf ei-ne einstellbare Zugkraft vorspannt. Er bestehtim Wesentlichen aus einem doppelt kugelge-lagerten Kniehebel der auf einer Seite mit ei-nem Feder-Öldämpfer verbunden ist und aufder anderen mit zwei Kugellagern auf den

Heckriemen drückt. Nach seinem Zusam-menbau wird er, genau wie die starre, eben-falls doppelt kugelgelagerte Umlenkrolle zurFührung des Heckriemens an den entspre-chenden Positionen im Chassis verschraubt.Nachdem die linke Chassisplatte aufge-schraubt wurde, kann das Heckrohr so weitverschoben werden, bis die Zugspannungdes Riemens leicht auf die Führungslager amKniehebel drückt. Der Stoßdämpfer wird ander dritthintersten Bohrung der Seitenplatte

verschraubt. Durch die Wahl des Befesti-gungspunkts kann die Vorspannung späternoch variiert werden.

Der Heckrotor verfügt über eine Stahlnabe,auf der pro Seite ein Axial- und zwei Radialla-ger befestigt werden. Zwischen letzteren sitztein Haltering, auf dem die aus Aluminium ge-frästen Blattgriffe mit M3-Schrauben ver-schraubt werden. Nach dem Zusammenbauder Einheit sollte ein geringes Axialspiel vonca. 0,1 mm vorliegen, um eine unnötige Vor-spannung der Drucklager zu vermeiden. DiePitchhülse ist aus Aluminium hergestellt, diePitchbrücke ist aus POM gefräst und trägt dieverstifteten Gelenke für die Kugelköpfe. DieBlattbefestigungsschrauben tragen beim Dia-bolo Propellermomentgewichte aus je zweiAluminiumhülsen, durch die sich die Stellkräf-te des Servos verringern.

Im Gegensatz zum Joker 1 und 2 wurde derDurchmesser der Riemenscheibe im Heck-rotorgetriebe von 14,5 auf 24,1 mm (26 Zäh-ne) vergrößert, so dass beim Diabolo auch

hohe Leistungen am Heckrotor ohnenennenswerten Verschleiß desRiemens übertragen werden kön-

nen. Die Übersetzung beträgt so1:4,75. Als Tuningteil erreichtemich Mitte Juni dann noch eine

Riemenscheibe mit rot eloxiertenBordscheiben, die nur noch 24 Zäh-

ne aufweist und für Piloten gedacht ist, dieden Diabolo mit niedrigen Hauptrotordreh-zahlen fliegen möchten bzw. generell einenoch höhere Drehzahl am Heck bevorzugen.Damit beträgt die Übersetzung dann 1:5,15.

Der Heckrotor desDiabolo überzeugtdurch leichtgängig-keit und Spielfreiheit.Buchsen auf denBlatthalterschraubendienen als PMG.

Ein Tuning-Riemenradsorgt für mehr Drehzahlam Heck, was sich gera-de bei niedrigeren Haupt-rotordrehzahlen als sinn-voll erweist.

Der Riemenspanner im Detail. An der rech-ten Seitenplatte sitzt eine fest montierte Füh-rungsrolle aus zwei Kugellagern. Links ist dieFührungrolle an einem Kniehebel befestigt,der mit einem außen an der Platte sitzendenFeder-Öldämpfer vorgespannt wird. So wirdein eventuelles Flattern des Zahnriemens wir-kungsvoll vermieden.

Die fertig montierte Heckrotornabe. Imnächsten Schritt werden die Blatthalter auf-geschoben und verschraubt.

Das Innere des Heckrotorgetriebes.Gut zu erkennen: die zweiKlemmbacken, die später innen im Heckrohr sitzen.

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und die Vorspannung ist richtig eingestellt.Danach werden die Blattgriffe montiert. Zurleichteren Montage werden sie mit einemHeißluftföhn auf ca. 150° erwärmt, so dasssie bzw. die Kugellagersitze im Innern sich et-was ausdehnen. Dann werden sie zu denBohrungen im Befestigungsring fluchtendaufgeschoben. Während des Abkühlens zie-hen sie sich und damit auch die Lagersitzegeringfügig zusammen und es entsteht einekraftschlüssige Verbindung zwischen Radial-lagern und Blattgriffen, die auch bei extre-men Belastungen nicht nachgibt.

Wie bei allen Hubschraubern aus dem Hau-se minicopter sind die Anlenkarme mit denBlatthaltern verschraubt und können nach ei-

nem Absturz einfach ausgetauscht werden.Am Aluminium-Zentralstück sind vierfach ku-gelgelagerte Taumelscheibenmitnehmer be-festigt. Nach Fertigstellung des Hauptrotor-kopfs wurde er gegen eine neue Version er-setzt, die eine zusätzliche Klemmung an derRotorwellenaufnahme hat. Dadurch soll einehöhere Sicherheit bei extremen 3D-Flügenerreicht werden. Bei den neuesten Versionendes Diabolos werden für die Befestigung derHauptrotorblätter ferner nicht mehr M4-, son-dern M5-Schaftschrauben verwendet, womitbei den meisten Rotorblättern die Verwen-dung von Reduzierhülsen entfällt.

ElektronikDas Flugverhalten eines Hubschraubers mit

Flybarless-Rotorkopf wird zu einem nicht uner-heblichen Anteil vom verwendeten Stabilisie-rungssystem bestimmt. Natürlich müssen aberauch die angesteuerten Servos in ihrer Leis-tungsfähigkeit berücksichtigt werden. Die hierverwendeten Elektronikkomponenten beste-hen aus dem AC-3X der Firma Plöchinger, dasschon seit längerer Zeit auf dem Markt ist undsich durch ein sehr neutrales Flugverhaltenauszeichnet sowie Servos von robbe/Futaba.

An der Taumelscheibe kommen BLS272HVzum Einsatz, die sich durch einen breiten Span-nungsbereich (von 2,5 bis 8,4 V), ein hohesDrehmoment und ein Metallgetriebe mit sehrgeringem Spiel, verbunden mit einer sehr ge-ringen Stellzeit auszeichnen. Zusammen mitdem Heckrotorservo BLS256HV erhält man soeine sehr leistungsfähige elektromechanischeAnsteuerung.

Servoeinbau Wie bei allen minicopter-Modellen wird die

Taumelscheibe von drei Servos im Winkelvon 120° angesteuert. Die Rollservos sinddabei vor der Rotorwelle schräg in den Sei-tenplatten, das Nickservo dahinter auf vierDistanzhülsen an der rechten Seitenplatteverschraubt. Wie bereits erwähnt, erfolgt dieAnlenkung ohne Push-Pull-Hebel über 3 mmstarke Gewindestangen geradlinig und di-rekt. Um die hohen Stellkräfte, die bei einemFlybarless-Heli auftreten können, entspre-chend umsetzen zu können, werden beimDiabolo nur noch Kugelbolzen mit 6 mm Au-ßendurchmesser verwendet, die nicht mehrvon den Kugelpfannen getrennt werden kön-nen. Die Steuerstangen zu den Blatthalternbesitzten ein Rechts-Links-Gewinde, so dassman mit einem dem Bausatz beiliegenden,gefrästen Maulschlüssel und einem vestell-baren Maulschlüssel (»Engländer«) denSpurlauf des Hauptrotors sehr leicht und ab-solut exakt einstellen kann.

Die Montage des Heckrotorservos wird wiefolgt durchgeführt: Zuerst werden die zwei L-förmigen Servoträger mit vier Inbusschrau-ben M3 an das Servo geschraubt. Entgegender Anleitung sollte danach nur der linke, ver-tikal stehende Gewindeblock von innen mitdem Chassis verschraubt werden. Daraufwird das Heckservo beginnend mit dem Ka-belausgang in den Ausschnitt gekippt unddie linke Seite mit dem bereits montiertenGewindeblock verschraubt. Erst danach

Der Rotorkopf besteht, wie auch die Taumelschei-be, komplett aus Aluminium und ist sehr spielfrei.Die Taumelscheibenmitnehmer sind direkt amZentralstück befestigt. Hier erkennt man auch gutdie 6 mm messenden Kugeln, die an allen Anlen-kungen des Rotorkopf zum Einsatz kommen.

Links das ursprüngliche, rechts das neue Zentral-stück, das noch einmal zusätzlich auf der Rotorwellegeklemmt wird.

Das Heckservo sitztauf speziellen Halternin einem Ausschnittim hinteren Bereichder Mechanik.

Die Ansteuerung des Heckrotors erfolgt wiebei den Jokern mit einem 4-mm-CfK-Rohr,das zur Schwingungsunterdrückung aller-dings nun in zwei elastisch gelagerten Kunst-stoffhüsen geführt wird.

Unteres ChassisDas untere Chassis dient im Wesentlichen

zur Aufnahme des Antriebsakkus. Mit einerlichten Weite von 64 und einer Höhe von 68mm können alle gängigen Akkus, ob jetztzwei 6s- oder ein 12s-Pack mit 5.000 mAh un-tergebracht werden; optional besteht auchdie Möglichkeit, noch größere Energiespen-der zu nutzen. Die Akkus werden mit O-Rin-gen gegen vier mit Silikonschlauch überzoge-ne Distanzbolzen nach oben hin hängendfestgespannt. So wandert der Schwerpunktweiter nach oben, was sich positiv auf dieWendigkeit auswirkt. Auch bei sehr hohenBeschleunigungen, wie sie z. B. bei extremen3D-Manövern auftreten, verrutschen die Ak-kus nicht. Die vorderen beiden Distanzbolzenhaben Querbohrungen und fungieren gleich-zeitig als Träger für eine Aluminiumplatte, dieden Drehzahlregler aufnimmt.

Nach Fertigstellung dieser Baugruppe wer-den die beiden Aluminium-Kufenbügelhalterverschraubt, an denen später das Landegestellmontiert wird. Beim Diabolo kann man zwi-schen einem Landegestell aus CfK, das leich-ter und teurer ist, und dem dem Baukasten bei-liegenden aus schwarz eloxiertem Aluminiumwählen. Ich bevorzuge die Aluminium-Version,da sie sich (sicher nicht nur) bei mir in der Ver-gangenheit bei härteren Landungen sehr be-währt hat. Im Gegensatz zu CfK nimmt sie beihöheren Belastungen, wie sie z. B. bei verun-glückten Autorotationslandungen auftretenkönnen, weitgehend die kinetische Energieauf. Bei dem hier verwendeten Aluminium-Lan-degestell muss darauf geachtet werden, dassder hintere Kufenbügel etwa 8 mm höher alsder vordere und die Vorderkante der Bügelplan ist, während die Hinterkante zu den Endenhin leicht abgeschrägt ist. Damit steht der Dia-bolo leicht nach vorn geneigt.

MotorAls Antriebsmotor

kommt ein Copter 30/10 vonPlettenberg (Vorstellung in RO-TOR 2/2011) zum Einsatz. Dieser istals zehnpoliger Innenläufer konzipiertund verfügt über ein neu entwickelten Ge-bläse. Da dessen Lüfterschaufeln zur Effi-zienzsteigerung profiliert sind, muss bei derBestellung die Laufrichtung angegeben wer-den. Für den hier vorgestellten, rechtsdrehen-den Diabolo wird die rechtsherum laufendeVersion des Motors benötigt. Der Copter30/10 kann noch höhere Impulsleistungen alsder 30/12 abgeben, wobei dann kurzzeitigStröme von 150 bis 200 A fließen können.Nach Aussage der Firma Plettenberg wird inden nächsten Monaten der Copter 30/10 evoerscheinen, der gegenüber der aktuellen Ver-sion eine leicht geänderte spezifische Dreh-zahl und eine um ca. 50% erhöhte Drehmo-mentbelastbarkeit aufweisen soll.

Für den Diabolo gibt es zwei verschiedeneMotorträgerplatten; eine normale und einemit einem zusätzlichen 6-mm-Stützlager. Fürden Copter wird die Variante ohne Stützlagerbenötigt, da der Motor eine sehr massive La-gerung der Motorabtriebswelle aufweist. Fürdie Montage des gehärteten Stahlritzelsmuss eine etwa etwa 0,5 mm tiefe Fläche andie Abtriebswelle geschliffen werden. Dafürsollte man zuvor alle Öffnungen des Motorssorgfältig abkleben, so dass beim Schleifenkeine Metallpartikel eindringen können.

HauptrotorkopfDer Rotorkopf ist bis auf die Dämpfungsele-

mente vollständig aus Metall hergestellt. Zu-

erst werden die zwei O-Ring-Buchsen ausPOM mit jeweils zwei O-Ringen bestückt, dieübrigens in unterschiedlichen Härtegradenbestellt werden können. Auf die gehärtete 8-mm-Blattlagerwelle werden pro Seite nebendiversen Passscheiben zwei Radiallager, ei-ne Blatthalterbefestigung und ein Axiallagergeschoben. Bei der Montage des Druckla-gers muss wie üblich darauf geachtet wer-den, dass die innere Scheibe den größerenInnendurchmesser hat.

Eine gewichtige Rolle nimmt in der Anlei-tung die korrekte axiale Vorspannung derBlattlagerwelleneinheit ein. Mit dieser sollverhindert werden, dass die O-Ringe unterder auftretenden Last des extremen 3D-Flie-gens herausgedrückt werden können. Dazuwerden 0,1 und 0,2 mm starke Passscheibenhinzugefügt bis die Radiallager nach demFestziehen der M5-Schraube in der Blattla-gerwelle beim Drehen knacken. Anschlie-ßend entnimmt man wieder je eine 0,1-mm-Scheibe, so dass gerade keine Knackgeräu-sche mehr von den Radiallagern ausgehen,

Die elastisch aufgehängte Führungder Heckanlenkung.

Das Innenleben eines Hauptrotorblattgriffs mitzwei Radial- und einem Axiallager.

Der eingesetzte Motor: ein Plettenberg Copter 30/10.Für den rechtdrehenden Diabolo wird die rechtsdre-hende Version des Motors benötigt.

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FlugerfahrungenGleich beim ersten Flug fiel das sehr leise

laufende Getriebe auf. Man hört hauptsäch-lich die Haupt- und Heckrotorblätter. Durchdie zuvor sorgfältig durchgeführten Einstell-arbeiten musste weder der Spurlauf noch dieTrimmung verändert werden. Der Diabolowurde mit verschiedenen Haupt- und Heck-rotorblättern getestet. Eine sehr gut harmo-nierende Ausstattung sind z. B. die 720 mmlangen Hauptrotorblätter NHP Razor Pro in

»Bisher wurden etwa 250 Flüge mit

dem Diabolo absolviert. Durch die

sehr gut durchdachte Mechanik

und die entsprechende Antriebsaus-

legung konnte bisher keinerlei Ver-

schleiss festgestellt werden. «

Die Haube des Diabolokommt in sehr guter Qua-lität aus dem Kasten. Die

Farbkombination kannbei der Bestellung ge-wählt werden. Sie ist

leicht und hat eine sehrgute Aerodynamik.

kann man mit Hilfe einer langen Flachrund-zange den rechten, horizontal stehenden Ge-windblock zuerst mit das Chassis und dannmit dem Servo verschrauben. Bei dem aktu-ellen Baukastenversion des Diabolo sind dieBöcke nun 2 mm länger, so dass das Heck-servo weiter innen im Chassis positioniert ist.

DrehzahlreglerDer hier verwendete Drehzahlsteller HELI

JIVE 120+ HV von Kontronik gehört zu denkompaktesten Drehzahlstellern, die aufdem Markt sind. Neben den ausgezeichne-ten Regeleigenschaften und dem weichenAnlaufverhalten weist der er eine Dauerbe-lastung von 120 A bei einer maximalen Ein-gangsspannung von 50 V auf und ist somitsehr gut für 700er Hubschrauber mit 12s-Li-Pos geeignet. Die Dauerbelastung ließesich noch durch das Anbringen des beilie-genden Kühlkörpers auf der Rückseite er-höhen, was allerdings bei den Testflügenbei Außentemperaturen von über 30° bishernicht als notwendig erschien. Der Reglerwird bei mir im Helimodus 4 betrieben, beidem sich je nach Spannungslage der Akkusleicht andere Drehzahlen einstellen. Er wur-de auf der vorgesehenen Aluplatte mit einemGummi- und einem Klettband fixiert. Dabeiwurde die Wärmeleitfläche des HELI JIVEzur Wärmekopplung mit der Aluplatte mitWärmeleitpaste versehen.

RC-AnlageDas Flybarless-System kann bequem auf

der dafür vorgesehenen CfK-Platte befestigtwerden. Sehr kleine Empfänger können un-ter dieser Plattform platziert werden. Ich set-ze einen robbe/Futaba R6208SB ein, der miteiner dünnen Schaumstofffolie unterhalbdes U-Profils zwischen Heckrohr und Seiten-platte befestigt wurde. Dank eines weiterenUpdates (erhältlich seit etwa Mitte Juni) inForm eines U-Profils mit Aussparung lassen

sich die Kabel zum Empfänger jetzt übrigenselegant innerhalb der Mechanik verlegen.

HaubeDie aerodynamisch optimierte Haube ist aus

GfK und in hoher Qualität hergestellt. Sie liegteng am Heckrohr an und ist in verschiedenenFarben erhältlich. Die Farbkombinationen mitden Aufklebern kann bei der Bestellung fest-gelegt werden. Zur Verbesserung der Wärme-abfuhr von Motor und Regler können Lüf-tungsschlitze in den Frontbereich der Haubegefräst werden. Die vordere Befestigung er-folgt mit zwei Kunststoffzylinder, die von innenaufgeschraubt werden. Diese sind nach hin-ten ausgefräst und werden für die Montageder Haube einfach auf zwei Aluminiumbolzenam Chassis aufgeschoben. Die Haube wirdzur Montage leicht aufgebogen, auf die Me-chanik aufgeschoben und auf zwei Bolzenaufgeklippst. Auch wenn man dies mehrerehundert Mal macht, zeigt das GfK-Material kei-ne Ermüdungserscheinungen.

EinstellungNachdem alle mechanischen Arbeiten erle-

digt wurden, konnten die elektronischenKomponenten wie das AC-3X und der HELIJIVE programmiert und getestet werden.Hier sollte man sich genügend Zeit nehmen,um alle Parameter korrekt einzustellen.

Bevor ein neu aufgebauter Hubschrauberbei mir abheben darf, werden verschiedeneTests ohne montierte Hauptrotorblätter durch-geführt. Dabei fiel als erstes auf, dass dasHeckservo über den gesamten Winkelbereichungleichmäßig lief und in der Nullstellung kei-ne Stellkraft aufwies. Da die Framerate mit200 Hz (760 μs Neutralimpulslänge) korrekteingestellt war. Ein Update des AC-3X behobdas Problem aber. Als zweites fiel auf, dass esbeim Hochfahren des Hauptrotors auf Schwe-beflugdrehzahl immer wieder zu nicht genaureproduzierbaren, impulsartigen Anstiegender Drehzahl kam. Nach Rücksprache mitKontronik wurde dann der HELI JIVE resettet,womit dieses Problem erledigt war.

Die fertig aufgerüstete Mechanik des Diabolo.

Das AC-3X sitzt auf der ihm zugedachten Platte hin-ten oberhalb des Heckrohrs.

gefallen hat:Verarbeitungsqualitätsehr leises Laufgeräuschhoher Leistungsdurchsatz möglichgute Sichtbarkeitpräzises Steuerverhalten

nicht ganz überzeugen konnte:Bauanleitung nur Online

AUF EINEN BLICKminicopter Diabolo

Länge 1.355 mmBreite 122 mmKufenabstand 210 mmHöhe 380 mmHauptrotordurchmesser 1.622 mmHeckrotordurchmesser 302 mmRotorblätter* NHP Razor Pro, 720 mm, 191 gHeckrotorblätter* SAB, 110 mmHauptrotordrehrichtung rechtsÜbersetzung Motor/Hauptrotor 12,63:1Übersetzung Haupt-/Heckrotor 1:5,15Schwebeflugdrehzahl 1.400 U/minKunstflugdrehzahl 1.680 bzw. 1.860 U/minMotor* Plettenberg Copter 30/10, 580 U/min/VRegler* Kontronik HELI JIVE 120+ HV TypAkku* SLS 45/90C, 12s, 5.000 mAhTaumelscheibenanlenkung CCPM 120°TS-Servos* robbe/Futaba BLS272HVFlybarless-System* Plöchinger AC-3XHeckservo* robbe/Futaba BLS256HVEmpfänger* robbe/Futaba R6208SBPufferakku* Sanyo Eneloop, 6 V, 2.000 mAhAbfluggewicht 5.508 gRC-System* robbe/Futaba T14MZPreis € 950,–

Hersteller/Vertrieb/Bezug minicopter(www.minicopter.de)

* nicht im Lieferumfang

TECHNISCHE DATEN

Kombination mit 110 mm langen Heckrotor-blättern von SAB. Mit den langen Blättern re-duziert sich nochmals die Kreisflächenbelas-tung des Hauptrotorsystems bei gleichzeitignoch sehr guter Wendigkeit.

Unter Verwendung der kleinen Riemen-scheibe (24 Zähne) für den Heckrotor undden 720 mm langen Hauptrotorblättern kannder Diabolo auch mit 1.280 U/min am Haupt-rotor noch durch viele 3D-Figuren wie z. B.Rollenkreis oder Nicküberschlagskreis ge-steuert werden. Sogar Piro-Flips lassen sichdamit noch fliegen. Allerdings ist dann dieRegleröffnung am JIVE in Kombination mitdem Copter 30/10 und dem verwendetenZahnrad von 18 Zähnen eher gering, was na-türlich nicht gerade im besten Wirkungsgrad-bereich der Antriebskomponenten liegt.

Bisher wurden etwa 250 Flüge mit dem Dia-bolo absolviert. Durch die sehr gut durch-dachte Mechanik und die entsprechende An-triebsauslegung konnte bisher keinerlei Ver-schleiss festgestellt werden. Das Modellfliegt auch bei hohen Geschwindigkeitensehr neutral und ist trotz seiner 750er Größesehr agil und zeichnet sich durch seine au-ßerordentliche Leichtfüßigkeit im Flug aus.

Auch der Copter 30/10 zeigte während derErprobung keinerlei Ausfallerscheinungen.Auch bei mehreren direkt aufeinanderfolgen-den Flügen bei Temperaturen bis 30 ° kam esnur zur einer Temperaturerhöhung von ca.25 Kelvin, was immer noch ein niedriger Wertist. Die aktuelle Version läuft in Kombinationmit dem schrägverzahnten Getriebe des Dia-bolos leise und ist zugleich sehr kraftvoll, wo-bei mit dem UniLog Leistungsspitzen bis zu6 kW und mehr aufgezeichnet wurden (bei14° Pitch und vollem Nickausschlag.

Der Diabolo läßt sich in einem weiten Dreh-zahlbereich von 1.100 bis etwa 2.100 U/minexakt steuern, wobei er sich bei sehr geringenDrehzahlen und einer entsprechenden Para-

metrisierung des AC-3X lammfromm durchdie Lüfte steuern läßt. Bei Rotordrehzahlenjenseits von 1.800 U/min zeigt er seine wah-ren Fähigkeiten, die seinem Namen durchausgerecht werden. Neben sehr harten 3D-Figu-ren lassen sich mit dieser Ausstattung mühe-los Loopings mit einem Durchmesser von ge-messenen 140 m und mehr fliegen. Dies istunter anderem der Verwendung von aus-schließlich hochwertigen Materialien und ei-ner auf sehr hohe Leistungen konzipiertenMechanik geschuldet.

FazitAlle hier verwendeten Komponenten konn-

ten während der Testphase von vier Monatenüberzeugen, wobei sich einmal mehr der ho-he Grad deutscher Ingenieurskunst manifes-tieren konnte. Von den 20 bisher von mir ge-flogenen unterschiedlichen 700er Hub-schraubern ist der Diabolo in dieserAusstattung der schnellste und leistungs-stärkste Hubschrauber; und dies mit einembeeindruckenden Abstand.

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