Berichte Zeitung - Klinikum Fulda€¦ · Web viewUnd es dauerte keine zwei Jahre, bis sich im Jahr...

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Ein offenes Ohr haben und Verständnis zeigen Als im Jahr 1976 das Fuldaer Klinikum eingeweiht wurde, war auch schon eine erste Idee geboren, dort einen Besuchsdienst für die Patienten einzurichten. Und es dauerte keine zwei Jahre, bis sich im Jahr 1978 der „Ökumenische Besucherkreis im Klinikum Fulda“ aus verschiedenen Strängen und anfänglichen Ideen bildete. Kurz vor dem 35-jährigen Geburtstag des Besucherkreises zählt dieser Zusammenschluss evangelischer und katholischer Christen aktuell 25 Damen, von denen sieben von der ersten Stunde an dabei und „hierüber stolz und dankbar“ sind, wie es die evangelische Pfarrerin und Leiterin der evangelischen Seite Sonja Panhoff nicht treffender formulieren konnte. Auf der katholischen Seite ist es Schwester Andrea OSB, die gemeinsam mit ihrer Kollegin im Besucherkreis sehr überzeugend und stets mit sehr positiver Ausstrahlung über die Arbeit im Klinikum berichtet: Vor dem Hintergrund, dass immer neue Herren und Damen für diesen ehrenamtlichen Dienst gesucht werden, stellen beide fest, dass die Mitglieder des Besucherkreis wöchentlich mittwochs die Patienten in ihren Zimmern aufsuchen. Einmal monatlich stehen regelmäßige Schulungen an, und beide sehen es als besonders wichtig an, dass bei regelmäßigen Reflexionen die persönlichen Erfahrungen der einzelnen Mitglieder ausgetauscht werden, wobei Datenschutz und Schweigepflicht für alle als Grundsatz gelten. Beide Leiterinnen wünschen sich für die Zukunft neue Kolleginnen und besonders auch Kollegen, die an zweimal drei Abenden in die Arbeit des Besucherkreises eingeführt werden. Feste Bestandteile für eine Mitarbeit bilden Begriffe wie „Fähigkeit zur Gesprächsführung, notwendige physische und psychische Stabilität, Bereitschaft zur Zusammenarbeit mit der evangelischen und katholischen Seelsorge oder auch aktuelle Fortbildung“, wie es Schwester Andrea und Pfarrerin Panhoff formulierten. In einer Informationsbroschüre sind als persönliche Voraussetzungen zur Mitarbeit „Einfühlungsvermögen, Kontakt- und Kooperationsfähigkeit, praktizierter christlicher Glaube und die Pflicht zur Verschwiegenheit“ genannt. Besonders vielfältig und ergreifend sind die Beweggründe der einzelnen Mitglieder zu einer Mitarbeit in dem Besucherkreis: So umschrieb es eine Mitarbeiterin mit den Worten: “Ich habe mir gedacht, dass ich nach einem schönen und erfüllten Leben sowie nach dem Tod meines Mannes etwas zurückgeben möchte.“ Auch die „Dankbarkeit, dass man eine gesunde Familie hat“ oder der Wunsch, genügend Zeit für persönliche Gespräche mit den Patienten zu finden, wurden genannte, was insbesondere als eine sinnvolle Ergänzung zur Arbeit des Pflegepersonals im Klinikum zu sehen ist. Beeindruckend war jedoch die Meinung aller anwesenden Damen, dass der christliche Glaube die Basis für diesen ehrenamtlichen Dienst bildet, was den Wunsch vieler Patienten nach dem Abendmahl oder der Heiligen Kommunion in der Klinik leichter macht. Besonders bei Langzeitpatienten, bei Patienten, deren Wohnort weit von Fulda entfernt ist, bei alleinstehenden Menschen oder bei mehrmaligen Aufenthalten im Klinikum werden nach Meinung der beiden Leiterinnen

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Page 1: Berichte Zeitung - Klinikum Fulda€¦ · Web viewUnd es dauerte keine zwei Jahre, bis sich im Jahr 1978 der „Ökumenische Besucherkreis im Klinikum Fulda“ aus verschiedenen Strängen

Ein offenes Ohr haben und Verständnis zeigen

Als im Jahr 1976 das Fuldaer Klinikum eingeweiht wurde, war auch schon eine erste Idee geboren, dort einen Besuchsdienst für die Patienten einzurichten. Und es dauerte keine zwei Jahre, bis sich im Jahr 1978 der „Ökumenische Besucherkreis im Klinikum Fulda“ aus verschiedenen Strängen und anfänglichen Ideen bildete. Kurz vor dem 35-jährigen Geburtstag des Besucherkreises zählt dieser Zusammenschluss evangelischer und katholischer Christen aktuell 25 Damen, von denen sieben von der ersten Stunde an dabei und „hierüber stolz und dankbar“ sind, wie es die evangelische Pfarrerin und Leiterin der evangelischen Seite Sonja Panhoff nicht treffender formulieren konnte. Auf der katholischen Seite ist es Schwester Andrea OSB, die gemeinsam mit ihrer Kollegin im Besucherkreis sehr überzeugend und stets mit sehr positiver Ausstrahlung über die Arbeit im Klinikum berichtet: Vor dem Hintergrund, dass immer neue Herren und Damen für diesen ehrenamtlichen Dienst gesucht werden, stellen beide fest, dass die Mitglieder des Besucherkreis wöchentlich mittwochs die Patienten in ihren Zimmern aufsuchen. Einmal monatlich stehen regelmäßige Schulungen an, und beide sehen es als besonders wichtig an, dass bei regelmäßigen Reflexionen die persönlichen Erfahrungen der einzelnen Mitglieder ausgetauscht werden, wobei Datenschutz und Schweigepflicht für alle als Grundsatz gelten.Beide Leiterinnen wünschen sich für die Zukunft neue Kolleginnen und besonders auch Kollegen, die an zweimal drei Abenden in die Arbeit des Besucherkreises eingeführt werden. Feste Bestandteile für eine Mitarbeit bilden Begriffe wie „Fähigkeit zur Gesprächsführung, notwendige physische und psychische Stabilität, Bereitschaft zur Zusammenarbeit mit der evangelischen und katholischen Seelsorge oder auch aktuelle Fortbildung“, wie es Schwester Andrea und Pfarrerin Panhoff formulierten. In einer Informationsbroschüre sind als persönliche Voraussetzungen zur Mitarbeit „Einfühlungsvermögen, Kontakt- und Kooperationsfähigkeit, praktizierter christlicher Glaube und die Pflicht zur Verschwiegenheit“ genannt. Besonders vielfältig und ergreifend sind die Beweggründe der einzelnen Mitglieder zu einer Mitarbeit in dem Besucherkreis: So umschrieb es eine Mitarbeiterin mit den Worten: “Ich habe mir gedacht, dass ich nach einem schönen und erfüllten Leben sowie nach dem Tod meines Mannes etwas zurückgeben möchte.“ Auch die „Dankbarkeit, dass man eine gesunde Familie hat“ oder der Wunsch, genügend Zeit für persönliche Gespräche mit den Patienten zu finden, wurden genannte, was insbesondere als eine sinnvolle Ergänzung zur Arbeit des Pflegepersonals im Klinikum zu sehen ist.Beeindruckend war jedoch die Meinung aller anwesenden Damen, dass der christliche Glaube die Basis für diesen ehrenamtlichen Dienst bildet, was den Wunsch vieler Patienten nach dem Abendmahl oder der Heiligen Kommunion in der Klinik leichter macht. Besonders bei Langzeitpatienten, bei Patienten, deren Wohnort weit von Fulda entfernt ist, bei alleinstehenden Menschen oder bei mehrmaligen Aufenthalten im Klinikum werden nach Meinung der beiden Leiterinnen vielfach Wünsche nach derselben Besuchsperson geäußert, so dass sich auf dieser Basis auch Langzeitbeziehungen ergeben.Mit einem Lächeln stellen beide den Besucherkreis auch als „eine funktionierende Gruppe mit gelebter Geselligkeit und einem gesunden Miteinander“, dar, in der ein regelmäßiger Stammtisch, Ausflüge und weitere gemeinsame Aktivitäten nicht fehlen dürfen.Wer in dem im Klinikum Fulda fest etablierten und anerkannten Kreis mitarbeiten und gelebte Gemeinschaft erfahren möchte, der kann sich mittwochs zwischen 8.00 Uhr und 13.00 Uhr unter Tel. 0661 84 6613 oder 84 6612 informieren.

Die Damen des Ökumenischen Besucherkreises im Klinikum Fulda mit ihren Leiterinnen, Pfarrerin Sonja Panhoff (vorne links) und Schwester Andrea OSB (vorne rechts).

Artikel und Foto von Alexander Haas (36145 Hofbieber), erschienen am 31.01.2012 in der Fuldaer Zeitung.