Berlin aktuell - Digitalwirtschaft gibt den Takt vor · 2020. 8. 28. · Branchen auf eine neue...
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Berlin aktuell Digitalwirtschaft gibt den Takt vor
Dezember 2018
Investitionsbank Berlin | Berlin aktuell
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Editorial des Vorstandsvorsitzenden der Investitionsbank Berlin
Dr. Jürgen Allerkamp In der deutschen Digitalwirtschaft herrscht Gründerstimmung. Besonders der Standort Berlin hat in den vergangenen 10 Jahren deutlich an Dynamik zugelegt und sich in-nerhalb kurzer Zeit zum deutschen, wenn nicht sogar zum europäischen Zentrum für Digitalunternehmen verschiedenster Couleur entwickelt. Anfangs wurde vor allem über Berliner Unternehmen aus dem Onlinehan-del berichtet – sie wickeln auch weiterhin ihre internationalen Geschäfte von Berlin aus ab. Heute sind es Digitalunternehmen aus den Bereichen „Fintech“, „Industrie 4.0“, „Smart Services“ und der Entwicklung von „Künstlicher Intelligenz“, die im Zentrum des öffentlichen Interesses stehen. Nicht zu Unrecht, denn den Unternehmen der Digitalwirtschaft fällt eine Querschnitts-funktion und eine ganz besondere Vorreiter-rolle für die gesamten Wirtschaft zu. Es sind diese Unternehmen, die mittels „disruptiver Innovationen“ die Geschäftsmodelle ganzer Branchen auf eine neue Grundlage stellen. Sie initiieren digitale Innovation und führen technisch-wirtschaftlichen Fortschritt in klas-sische Branchen ein und treiben den digita-len Strukturwandel voran. Der digitale Wan-del hat in Berlin längst alle Branchen erreicht und wird in den nächsten Jahren für enor-mes zusätzliches Wirtschaftswachstum sor-gen. Einen nicht unwesentlichen Anteil daran hat die Investitionsbank Berlin. Denn neben der Schaffung von dringend benötigtem Wohnraum, der Unterstützung von Gründern und der klassischen Finanzierung des Mittel-
stands sehe ich inzwischen die Gestaltung der Digitalen Agenda als eine der vordring-lichsten Zukunftsaufgaben, die wir gemein-sam mit Wirtschaft, Politik und Wissenschaft umsetzen müssen. Die Gestaltung der Digi-talen Agenda ist ein Langzeitprojekt, das in Berlin bereits erste Erfolge zeitigt. Ich möch-te mich herzlich bei den Autoren der Studie bedanken, die seit Anfang an die Entwick-lung der Berliner Digitalwirtschaft auf der Grundlage amtlicher Statistik-Zahlen be-schrieben haben und uns ihre wirtschaftli-chen Potentiale vor Augen führen. Die vor-liegende Studie zeigt, dass sich die Berliner Digitalwirtschaft in der letzten Dekade her-vorragend entwickelt hat. Heute sind hier gut 88.000 Menschen angestellt – mehr als in jeder anderen deutschen Großstadt. Mit 10 Mrd. Euro erwirtschaften die Digitalunter-nehmen inzwischen mehr Umsatz als die Unternehmen des Baugewerbes (9,9 Mrd. EUR). Die Digitaltechnologien bieten einer-seits Möglichkeiten für neue Produkte und Dienstleistungen und andererseits Einspar-potentiale durch Prozessoptimierungen. Ich bin überzeugt davon, dass die derzeit vor Kraft strotzende Berliner Digitalwirtschaft über beste Erfolgsaussichten verfügt, die Berliner Wirtschaft auch über die nächste Dekade positiv zu beeinflussen. Doch wird dieser Prozess kein Selbstläufer sein. Zwar ist die Hauptstadt im Deutschlandvergleich heute der dynamischste Digitalstandort. Sie bleibt aber hinter ihren Möglichkeiten zurück, was den Ausbau der digitalen Infrastruktur und die Online-Verfügbarkeit von öffentli-chen Services angeht. Die richtigen Wei-chenstellungen werden wie immer dann ge-lingen, wenn alle Akteure gemeinsam daran arbeiten bestehende Hindernisse beiseite zu räumen, um die enormen Chancen der Digi-talisierung zu nutzen. Ich freue mich auf eine produktive Zusammenarbeit mit Wirtschaft, Politik und Wissenschaft.
Dr. Jürgen Allerkamp, Vorsitzender des Vor-stands der Investitionsbank Berlin
Investitionsbank Berlin | Berlin aktuell
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Ergebnisse der Studie auf einen Blick Digitalwirtschaft insgesamt
• In Deutschland arbeiten insgesamt
1,2 Mio. Menschen in der Digitalwirt-schaft.
• Knapp 341.000 bzw. 30% aller Be-schäftigten der Digitalwirtschaft arbei-ten in den neun großen deutschen Vergleichsstädten, in denen aber nur rund 14% der Bevölkerung lebt.
• In der Berliner Digitalwirtschaft sind insgesamt 88.206 Menschen ange-stellt – mehr als in jeder anderen deutschen Großstadt.
• Im Zeitraum 2008 bis 2017 sind in der Berliner Digitalwirtschaft insge-samt 47.397 neue Arbeitsplätze ent-standen. Das entspricht einem durch-schnittlichen jährlichen Zuwachs von knapp 9%.
• Jeder 7. neue Job in Berlin entsteht in der Digitalwirtschaft.
Kernbereich der Digitalwirtschaft
• In Deutschland sind insgesamt 758.300 Personen in dem für die ge-samte Wirtschaft wichtigen Kernbe-reich der Digitalwirtschaft als Soft-wareentwickler und Datendienstleis-ter tätig.
• Im Vergleich mit anderen deutschen Großstädten sind im Kernbereich der Digitalwirtschaft in Berlin die meisten Beschäftigten tätig (62.676).
• Die Beschäftigung im Kernbereich der Digitalwirtschaft (Softwareerstel-lung und Datendienste) wächst in Berlin im Schnitt mit jährlich 10,8% doppelt so schnell wie in Deutschland insgesamt (5,2%).
Internethandel
• Mit 16.520 Beschäftigen im Internet-handel ist Berlin führend.
• In Berlin arbeiten heute mehr Men-schen im Internethandel als in Ham-burg, München, Köln, Dresden und Düsseldorf zusammen genommen.
• Bezogen auf Deutschland insgesamt ist jeder 8. Arbeitsplatz im Internet-handel in Berlin angesiedelt (12,4%).
• Auf 10.000 Berliner Beschäftigte kommen 105 im Onlinehandel Tätige, der höchste Anteil in Deutschland.
• Seit 2008 sind im Digitalen Handel in Berlin 4,5% aller Beschäftigungsver-hältnisse geschaffen worden.
Umsatz und Bruttowertschöpfung
• In Berlin gibt es inzwischen 9.696 Di-gitalunternehmen.
• Berliner Digitalunternehmen haben erstmals die 10-Mrd.-EUR-Umsatz-marke überschritten.
• Mit 10,4 Mrd. EUR erwirtschaften Berliner Digitalunternehmen sogar mehr Umsatz als die Unternehmen des Baugewerbes (9,9 Mrd. EUR).
• Die Bruttowertschöpfung beträgt 4,5 Mrd. EUR.
• Knapp 15% des Berliner Wirt-schaftswachstums der letzten sechs Jahre lässt sich auf die Digitalwirt-schaft zurückführen.
Gründungen
• In Deutschland wurden 2017 in der Digitalwirtschaft insgesamt 4.957 Un-ternehmen gegründet, in Berlin wa-ren es 521.
• Im Bereich der Digitalwirtschaft wird in Berlin so viel gegründet wie in München (153), Hamburg (224) und Frankfurt (137) zusammen.
• Jede 10. deutsche Gründung in der Digitalwirtschaft erfolgte in Berlin.
• Im Schnitt wird in Berlin alle 17 Stun-den ein neues Digitalunternehmen gegründet.
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Digitale Wirtschaft ist Wachstumsmotor Die Branche Informations- und Kommunika-tionstechnologie (IKT) ist seit vielen Jahren der bedeutendste Wachstumstreiber in der deutschen Hauptstadt. Hier stieg die Wirt-schaftsleistung so stark wie in keinem ande-ren Wirtschaftsbereich: Im Zeitraum 2009 bis 2017 jährlich um 6,2% – das sind 3,9 Pro-zentpunkte mehr als der langjährige durch-schnittliche Wertschöpfungszuwachs in Ber-lin (+2,3%). Inzwischen beträgt der IKT-Anteil an der gesamten Berliner Wertschöp-fung 8,7% (Vorjahr: 8,5%). Damit ist der An-teil der Branche IKT mittlerweile höher als der Anteil der gesamten Berliner Industrie (8,5%) und knapp doppelt so hoch wie der der Bauwirtschaft (4,4%). Im Jahr 2010 be-trug der IKT-Anteil erst 7,2%, der Industrie-anteil dagegen noch 10,5%.
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IKT
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Durchschnittliches jährliches Wachstum (linke Skala) Anteil am BIP (rechte Skala)
Welche Berliner Branchen wachsen am schnellsten?
⌀Berlin: 2,3%
Innerhalb des Wirtschaftsbereiches IKT, der unter anderem auch das Verlagswesen, die Medien und den Rundfunk umfasst, nehmen die Unternehmen der Digitalen Wirtschaft eine herausragende Position ein. Diese wei-sen aufgrund der Einführung neuer techno-logischer und digitaler Innovationen große Wachstumspotentiale auf, und zwar nicht nur bei den Digitalunternehmen selbst, sondern auch für die restliche Wirtschaft. Dies ist einer der Gründe für die hohe Aufmerksam-keit, die der Digitalwirtschaft zuteil wird. Die vorliegende Untersuchung soll die öffent-liche Diskussion um aktuelles Zahlenmaterial zur Digitalwirtschaft auf der Grundlage der amtlichen Statistik bereichern.
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1WZ-2008 Wirtschaftszweig 1
26.1 Hrst. von elektronischen Bauelementen 126.3 Hrst.v.Gerät.u.Einr.d.Telekomm.technik 161.1 Leitungsgebundene Telekommunikation 161.2 Drahtlose Telekommunikation 161.3 Satellitentelekommunikation 161.9 Sonstige Telekommunikation 158.2 Verlegen von Software 1
62.01 Programmiertätigkeiten 1
62.02 Erbringung von Beratungsleistungen auf dem Gebiet der Informationstechnologie
11
62.03 Betrieb von DV-Einrichtungen für Dritte 11
62.09 Erbringung von sonstigen Dienstleistungen der Informationstechnologie
111
63.11 Datenverarbeitung, Hosting und damit verbundene Tätigkeiten (Datenbankservice, Datenspeicherdienste)
111
63.12 Webportale 126.2 Hrst. von DV-Geräten u. periph. Geräten 126.4 Herstellung von Geräten der Unterhaltungselektronik 1
26.8 Herstellung von magnetischen und optischen Datenträgern 1
47.91 Versand- und Internet-Einzelhandel
Abgrenzung der Digitalwirtschaft auf Grundlageder amtlichen statistischen Branchenklassifikation
Quelle: Destatis, Abgrenzung durch die Investitionsbank Berlin
IKT-
Basis
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Hard
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In der Digitalwirtschaft sind Unternehmen aus Branchen versammelt, die
1. grundlegende Infrastrukturen der In-formationstechnologie bereitstellen (IKT-Basis-Infrastruktur)
2. Software- und Datendienste erstellen (Kernbereich der Digitalwirtschaft)
3. elektronische Geräte herstellen (Consumer Electronics)
4. den Internethandel organisieren
Vor allem Unternehmen, die sich mit der Softwareerstellung und mit Datendiensten befassen werden im Rahmen der Digitalisie-rung für viele Bereiche der Wirtschaft immer wichtiger. Im sogenannten „Kernbereich der Digitalwirtschaft“ werden die für den digitalen Strukturwandel notwendige Software und Datendienste erstellt. Darüber hinaus zählen auch Hardware- und Infrastrukturlieferanten zur Digitalen Wirtschaft. Sie stellen die not-wendige Infrastruktur zum Übertragen (IKT-Basis-Infrastruktur) und Wiedergeben (Con-sumer Electronics) der im Kernbereich der Digitalen Wirtschaft erzeugten Inhalte und Dienste zur Verfügung. Es handelt sich im Wesentlichen um Telekommunikationsunter-nehmen und Hersteller von Endgeräten. In-zwischen untrennbar mit der Berliner Digi-talwirtschaft verbunden ist darüber hinaus der Internethandel. Die Versandhandels-branche hat sich durch die Ausbreitung des Internets radikal verändert und so Möglich-keiten für neue, innovative Unternehmen eröffnet. Diese siedeln sich vorwiegend in der deutschen Hauptstadt an, agieren inzwi-schen aber international.
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Jeder 7. neue Berliner Job entsteht in der Digitalwirtschaft
88.206
67.407
54.183
29.149
28.974
21.512
19.880
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12.029
0 20.000 40.000 60.000 80.000 100.000
Berlin
München
Hamburg
Frankfurt
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Dortmund
Digitale Wirtschaft: Beschäftigte2017
Quelle: Bundesagentur für Arbeit, eigene Berechnungen IBB In Deutschland arbeiten insgesamt 1,2 Mio. Menschen in der Digitalwirtschaft. Knapp 341.000 bzw. 30% davon arbeiten in den neun großen Vergleichsstädten dieser Stu-die. In diesen Städten leben insgesamt knapp 11 Mio. Menschen bzw. rund 14% der Menschen in Deutschland. Die Digitalwirt-schaft ist strukturell somit vorwiegend in den großen Städten angesiedelt, wo die digitale Infrastruktur ausgebaut ist und es den Digi-talunternehmen leicht fällt, gut ausgebildete Arbeitskräfte zu rekrutieren.
Deutschland
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Hamburg
Köln
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2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017
Beschäftigung in der Digitalwirtschaft2008 = 100
Quelle: Bundesagentur für Arbeit, eigene Berechnungen IBB Im Jahr 2017 waren in der Berliner Digital-wirtschaft insgesamt 88.206 Menschen tätig – mehr als in jeder anderen deutschen Großstadt. In München (67.407), Hamburg (54.183), Frankfurt (29.149) und Köln (28.974) waren absolut gerechnet hingegen wesentlich weniger Menschen in der Digital-wirtschaft tätig.
Größenbereinigt allerdings, also bezogen auf die Beschäftigten einer Region, erreicht die Digitalwirtschaft in Berlin nur Platz drei. So arbeiten in München und Dresden pro 10.000 Beschäftigte 725 bzw. 702 Menschen in der Digitalwirtschaft. In Berlin sind es grö-ßenbereinigt dagegen nur 562 Beschäftige. Hamburg und Frankfurt am Main folgen mit 513 und 477. Der deutsche Durchschnitt liegt bei 319 Digitalbeschäftigten pro 10.000 Beschäftigte.
8,9
5,3
3,6
3,4
3,0
2,5
1,8
1,4
1,4
0,6
0 2 4 6 8 10
Berlin
Köln
Hamburg
Frankfurt
Deutschland
Dresden
München
Dortmund
Düsseldorf
Stuttgart
Digitalwirtschaft: BeschäftigungswachstumDurchschnittliches jährliches Beschäftigungswachstum seit 2008 in %
Quelle: Bundesagentur für Arbeit, eigene Berechnungen IBB
Für die Berliner Wirtschaft ist die Bedeutung der Digitalwirtschaft in den letzten Jahren kontinuierlich gestiegen. Im Zeitraum 2008 bis 2017 sind in diesem Bereich insgesamt 47.397 neue Arbeitsplätze entstanden. Das entspricht einem durchschnittlichen jährli-chen Steigerung von knapp 9%. Das ist auch im Städtevergleich der höchste jährli-che Zuwachs insgesamt. Es folgen Köln und Hamburg mit einem jährlichen Anstieg von 5,3% und 3,6%. Das deutsche Mittel beim Zuwachs von Jobs in der Digitalwirtschaft liegt bei 3%. Zum Vergleich: Die gesamte Beschäftigung in Berlin ist in diesem Zeit-raum im Schnitt um jährlich 2,7% gestiegen (Deutschland: 1,4%). Seit 2008 wurde sogar jeder 7. neue Job in Berlin in einem Unternehmen der Digitalwirt-schaft geschaffen, das entspricht 14,0% aller neuen Beschäftigungsverhältnisse. Mit die-sem Beitrag zum Beschäftigungsaufbau hat die Digitalwirtschaft für die Berliner Wirt-schaft einen vergleichsweise hohen Stellen-wert erlangt.
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6
14,0
11,3
11,0
9,6
9,6
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Berlin
Dresden
Köln
Frankfurt
Hamburg
München
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Dortmund
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Digitalwirtschaft: Beitrag zum BeschäftigungswachstumAnteil am regionalen Beschäftigungswachstum 2008-2017 in %
Quelle: Bundesagentur für Arbeit, eigene Berechnungen IBB
Lediglich in Dresden und Köln wurden mit 11,3% und 11% noch zweistellige Werte beim Beitrag der Digitalwirtschaft zum regio-nalen Beschäftigungswachstum erreicht. Berlin ist führend im Internethandel
40.809
88.206
24.940
62.676
805
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2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017
Digitale Wirtschaft insgesamt Software und Daten (Kernbereich)Digitaler Handel Hardware und Infrastruktur
Teilbereiche der Digitalen WirtschaftBeschäftigung in Berlin
Quelle: Bundesagentur für Arbeit, eigene Berechnungen
Die Digitalwirtschaft der Bundeshauptstadt hat sich seit 2008 als besonders anpas-sungsfähig erwiesen. Zwar ist die Zahl der Beschäftigten in den beiden zusammenge-fassten Teilbereichen Consumer Electronics und IKT-Basis-Infrastruktur (kurz Hardware und Infrastruktur) in Berlin seit 2008 um 6.054 gesunken (-40%). Überkompensiert wurde der Rückgang aber durch den starken Aufwuchs im Internethandel, wo 15.715 neue Arbeitsplätze geschaffen wurden. Der-zeit sind im Berliner Internethandel in rund 1.000 Unternehmen 16.520 Personen tägig – in Deutschland insgesamt sind es derzeit knapp 133.200 Menschen. Bezogen auf Deutschland ist somit jeder 8. Arbeitsplatz im Internethandel in Berlin angesiedelt (12,4%).
16.520
7.688
4.314
1.641
1.530
1.121
580
535
373
0 5.000 10.000 15.000 20.000
Berlin
Hamburg
München
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Dresden
Düsseldorf
Stuttgart
Frankfurt
Dortmund
Digitaler Handel: Beschäftigte2017
Quelle: Bundesagentur für Arbeit, eigene Berechnungen IBB
Insgesamt sind im Berliner Internethandel heute zwanzigmal mehr Beschäftigte tätig als noch im Jahr 2008. Im bundesdeutschen Durchschnitt wurde die Beschäftigung im Digitalen Handel hingegen lediglich verdop-pelt. In Berlin arbeiten heute mehr Menschen im Internethandel als in Hamburg (7.688), München (4.314), Köln (1.641), Dresden (1.530) und Düsseldorf (1.121) zusammen genommen.
105
73
54
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36
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13
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0 20 40 60 80 100 120
Berlin
Hamburg
Dresden
München
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Dortmund
Stuttgart
Frankfurt
Beschäftigte im Digitalen Handel Pro 10.000 Beschäftigte der jeweiligen Regionalwirtschaften
Quelle: Bundesagentur für Arbeit, eigene Berechnungen IBB
Auch größenbereinigt zeigt sich die starke Konzentration des digitalen Handels auf Ber-lin. Bezogen auf 10.000 Beschäftigte in Ber-lin arbeiten 105 Menschen im Inter-nethandel. Im bundesdeutschen Durch-schnitt sind es nur 36 Personen. Ebenso sind in den weiteren untersuchten großen deutschen Städten auch größenbereinigt weniger Beschäftigte in diesem Bereich tätig. In Hamburg sind es noch 73, Dresden und München folgen mit 54 bzw. 46 im Internet-handel Tätigen pro 10.000 Beschäftigte.
Investitionsbank Berlin | Berlin aktuell
7
4,6
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-4 -2 0 2 4 6
Berlin
Dresden
München
Köln
Dortmund
Hamburg
Stuttgart
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Frankfurt
Digitaler Handel: Beitrag zum BeschäftigungswachstumAnteil am regionalen Beschäftigungswachstum 2008-2017 in %
Quelle: Bundesagentur für Arbeit, eigene Berechnungen IBB Seit 2008 sind im Digitalen Handel immerhin 4,6% aller Berliner Beschäftigungsverhält-nisse geschaffen worden. In Dresden und München hat der Digitale Handel nur einen Anteil am jeweiligen Beschäftigungswachs-tum von 3,0% bzw. 2,2%. In Dortmund, Köln, Hamburg und Stuttgart lag der Anteil am Beschäftigungswachstum bei rund 1% oder weniger. In Düsseldorf (-0,7%) und Frankfurt (-2,3%) bremste der Digitale Handel das Jobwachstum sogar. Die Entwicklung im Onlinehandel wirkt sich inzwischen messbar auf weitere Bereiche der Berliner Wirtschaft aus. So haben 2017 die Exporte in die Schweiz stark zugelegt (+42% auf 834 Mio. EUR). Diese Entwick-lung ist getrieben von einem hohen Zuwachs in der Warengruppen Schuhe und Beklei-dung (+422 Mio. EUR). Dank des starken Schweizer Franken hat nicht nur der grenz-überschreitende Einkauf in den benachbar-ten Euroländern, sondern auch der Online-konsum bei ausländischen Anbietern stark zugenommen. Davon profitierten vor allem Berliner Onlinehandelsunternehmen, die seit einigen Jahren in der Schweiz tätig sind. So konnte ein Berliner Online-Versandhändler sogar zum zweitgrößten Anbieter der Alpen-republik aufsteigen. Die Schweiz ist von Platz 9 erstmals zum viertwichtigsten Berli-ner Exportland aufgerückt. Software- und Datendienstleister wach-sen in Berlin am stärksten In der Berliner Digitalwirtschaft sind seit 2008 insgesamt 47.397 mehr Menschen tätig.
47.397
37.736
15.715
-6.054
-20.000 0 20.000 40.000 60.000
Digitale Wirtschaft
Software und Daten (Kernbereich)
Digitaler Handel
Hardware und Infrastruktur
Digitale Wirtschaft: Beschäftigte2017; Veränderung gegenüber 2008 absolut
Quelle: Bundesagentur für Arbeit, eigene Berechnungen IBB
Darunter:
Neben 15.715 neuen Arbeitsplätzen im Digi-talen Handel seit 2008 wurden vor allem mehr Jobs im Bereich Software und Daten-dienstleister geschaffen (+37.736), dem so genannten Kernbereich der Digitalen Wirt-schaft. Er hat nicht nur in Berlin eine überra-gende Bedeutung. Seine Produkte und Dienstleistungen werden weltweit von vielen Branchen der Wirtschaft benötigt.
62.676
53.646
40.359
25.580
22.977
16.649
15.174
10.764
8.514
0 20.000 40.000 60.000 80.000
Berlin
München
Hamburg
Frankfurt
Köln
Düsseldorf
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Dresden
Dortmund
Kernbereich Software und Daten: Beschäftigte2017
Quelle: Bundesagentur für Arbeit, eigene Berechnungen IBB
In Deutschland arbeiten derzeit insgesamt 758.300 Personen im Kernbereich der Digi-talwirtschaft als Softwareentwickler und Da-tendienstleister. Im Vergleich der deutschen Großstädte sind in diesem Bereich die meis-ten Beschäftigten in Berlin angestellt (62.676). Danach folgen München (53.646) und Hamburg (40.359). In Frankfurt (25.580), Köln (22.977), Düsseldorf (16.649), Stuttgart (15.174), Dresden (10.764) und Dortmund (8.514) sind wesentlich weniger Menschen in diesem Bereich tätig. In den neun deutschen Großstädten mit jeweils mehr als 500.000 Einwohnern arbeiten ins-gesamt rund 256.000 Menschen als Soft-
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wareentwickler und Datendienstleister. Ins-gesamt sind in den Großstädten somit rund ein Drittel aller deutschen Softwareentwickler tätig. Allein in Berlin sind in diesem Bereich bereits 8,3% aller in Deutschland Beschäftig-ten tätig.
8,3
7,1
5,3
3,4
3,0
2,2
2,0
1,4
1,1
2,3
1,6
1,8
1,1
1,6
0,9
1,0
1,2
1,3
0 2 4 6 8 10
Berlin
München
Hamburg
Frankfurt
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Düsseldorf
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Softwareprogrammierung und Datenverarbeitung Regionalwirtschaft
Kernbereich Software und Daten: Deutschlandanteil2017; Beschäftigtenanteil an der Deutschen Wirtschaft in %
Quelle: Bundesagentur für Arbeit, eigene Berechnungen IBB
Damit liegt der Deutschlandanteil dieser Branche in Berlin 4,1 Prozentpunkte ober-halb des Deutschlandanteils der Berliner Beschäftigung insgesamt (4,2%). In Mün-chen erreicht der Deutschlandanteil des Kernbereichs Digitalwirtschaft 7,1%. Der Abstand zum recht geringen Deutschlandan-teil aller Beschäftigten in München (2,5%) ist mit 4,6 Prozentpunkten allerdings etwas größer als in Berlin. In Hamburg (5,3%), Frankfurt (3,4%), Köln (3,0%), Düsseldorf (2,2%), Stuttgart (2,0%), Dresden (1,4%) und Dortmund (1,1%) fallen die Deutschlan-danteile jeweils wesentlich geringer aus als in Berlin. Dabei hat sich der Kernbereich der Digital-wirtschaft in Berlin mit einer Steigerung von durchschnittlich jährlich 10,8% auch im Ver-gleich zu anderen deutschen Metropolen äußerst dynamisch entwickelt. Ein so hohes Beschäftigungswachstum konnte weder in München (+8,5%), Dresden (+7,8%) noch in Frankfurt (+7,4%) erreicht werden. Köln und Düsseldorf (+6,9%) sowie Hamburg (+6,1%) erreichten im Kernbereich der Digitalen Wirt-schaft immerhin ein im Vergleich zu Deutschland (+5,2%) überdurchschnittliches Beschäftigungswachstum. Der Stellenzu-wachs in Dortmund (+3,6%) und Stuttgart (+1,3%) fiel dagegen unterdurchschnittlich aus.
10,8
8,5
7,8
7,4
6,9
6,9
6,1
5,2
3,6
1,3
0 2 4 6 8 10 12
Berlin
München
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Deutschland
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Stuttgart
Kernbereich Software und Daten: BeschäftigungswachstumDurchschnittliches jährliches Beschäftigungswachstum seit 2008 in %
Quelle: Bundesagentur für Arbeit, eigene Berechnungen IBB
Digitale Wirtschaft benötigt Fachkräfte Im Bereich Software und Daten werden vor allem sozialversicherungspflichtige Beschäf-tigungsverhältnisse geschaffen. Insgesamt 97,4% aller in diesem Bereich Beschäftigten haben eine sozialversicherungspflichtige Anstellung (61.073). Die sozialversiche-rungspflichtige Beschäftigung im Bereich Software und Daten wurde seit 2008 um 37.441 Stellen ausgeweitet (jährlich im Schnitt um +11,1%). Die geringfügige Be-schäftigung ist dagegen durchschnittlich nur um jährlich 2,3% auf zuletzt 1.603 Personen gestiegen.
61.073
1.603
62.676
0
10.000
20.000
30.000
40.000
50.000
60.000
70.000
2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017
Sozialversicherungspfichtig Beschäftigte Ausschließlich geringfügig BeschäftigteBeschäftigte insgesamt
Beschäftigungsformen der DigitalwirtschaftKernbereich Softwareprogrammierung und Datenverarbeitung
Quelle: Bundesagentur für Arbeit, eigene Berechnungen IBB Aufgrund des hohen Wachstums der Bran-che suchen die Unternehmen kontinuierlich nach Programmierern, Datenbankspezialis-ten und Webdesignern. Zwar ist Berlin seit einigen Jahren als Arbeitsort vor allem bei jungen Berufseinsteigern international äu-ßerst gefragt. Dennoch reicht der Zuzug in diesem Bereich nicht mehr aus. Die Unter-nehmen versuchen vermehrt Mitarbeiter „auf Vorrat“ einzustellen. Potenziellen Bewerbern
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werden gute Arbeitsbedingungen und hohe Gehälter offeriert. Im Vergleich mit anderen Berliner Branchen werden in diesem Bereich mit rund 4.700 EUR inzwischen deutlich überdurchschnittlich Bruttogehälter angebo-ten (Berlin: knapp 3.600 EUR). Internet-Unternehmen erwirtschaften erstmals mehr als 10 Mrd. EUR Umsatz Im Jahr 2016 (letzte verfügbare Zahlen) ha-ben die 9.696 Berliner Internetunternehmen erstmals die 10-Mrd.-EUR-Umsatzmarke übersprungen. Mit 10,4 Mrd. EUR erwirt-schafteten die Digitalunternehmen sogar mehr Umsatz als alle Unternehmen des Baugewerbes zusammengenommen (9,9 Mrd. EUR). Gegenüber dem Vorjahr konnten die Umsät-ze der Digitalwirtschaft um 10,2% gesteigert werden. Über alle Berliner Unternehmen gerechnet waren es dagegen nur 1,0%.
elektron. Bauteilen
Telekom-munikation
Verlegen v.Software
Software
Datendienste
Unterhaltungs-elektr.
Internethandel
0
1
2
3
4
5
6
IKT-Basis-Infrastruktur
Kernbereich Software-und Datendienstleister
ConsumerElectronics
Onlinehandel
Umsatzstruktur der Berliner Digitalwirtschaftin Mrd. EUR; durchnittliche jährliche Wachstumsraten in Klammern
Quelle: Statistische Landesämter/VGR der Länder, Berechnung und Grafik IBB
1,3 (8,2%)
0,1 (-2,1%)
3,8 (13,9%)
5,3 (10,9%)
Über den Zeitraum 2008 bis 2016 gerechnet sind die Umsätze aller Berliner Unternehmen um insgesamt 27,9% gestiegen, im Durch-schnitt entsprach dies einer Steigerung um jährlich 3,1%. Im Kernbereich der Digitalen Wirtschaft (Software und Daten), wo zuletzt 7.792 Unternehmen gezählt wurden, konn-ten die Umsätze seit 2008 von 2,3 Mrd. EUR sogar um 129% auf rund 5,3 Mrd. EUR ge-steigert werden. Dies entsprach einem jährli-chen Zuwachs von im Schnitt 10,9%. Die positive Entwicklung im Kernbereich wird sogar noch übertroffen von der Umsatzent-wicklung in der Digitalen Wirtschaft insge-samt.
252,7
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280
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Digitale Wirtschaft Software und Daten (Kernbereich) Gesamtwirtschaft
UmsatzentwicklungIndex 2008=100
Quelle: Amt für Statistik Berlin-Brandenburg, eigene Berechnungen
Im Zeitraum 2008 bis 2016 ist der Umsatz der 9.696 Berliner Digitalunternehmen um insgesamt 6,3 Mrd. EUR auf 10,4 Mrd. EUR gestiegen, was einer durchschnittlichen Steigerung von jährlich 12,3% entspricht. Grund sind die überdurchschnittlich hohen jährlichen Umsatzzuwächse im Onlinehan-del, die sogar bei 20% liegen.
-2,7
41,8
45,8
-20 0 20 40 60
Umsatz/Beschäftigte
Umsatz/Unternehmen
Beschäftigte/Unternehmen
Digitale Wirtschaft: Entwicklung der KennzahlenVeränderung seit 2008-2016 %; Kennzahlen in Klammern
Quelle: Amt für Statistik Berlin-Brandenburg, eigene Berechnungen
(145.000 EUR)
(1,08 Mio. EUR)
(7,4)
Die Unternehmen der Berliner Digitalwirt-schaft wachsen seit Jahren in Rekordge-schwindigkeit. Seit 2008 ist die Zahl der Be-schäftigten um 45,8% auf im Schnitt auf 7,4 Mitarbeiter pro Unternehmen gestiegen. Aus Unternehmerperspektive sind diese Einstel-lungen erforderlich, zumal auch der Umsatz pro Unternehmen (1,08 Mio. EUR) um 41,8% gestiegen ist. Allerdings ergibt sich auf der anderen Seite ein Rückgang der Umsatzproduktivität der Digitalunternehmen um 2,7% auf nur noch rund 145.000 EUR pro Beschäftigten. Die Unternehmen sichern sich künftiges Umsatzwachstum in neuen Märkten, indem sie heute zusätzliche Be-schäftigte einstellen – dies allerdings auf Kosten der Umsatzproduktivität. Der Fach-
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kräftemangel erweist sich hier inzwischen als Produktivitätsbremse. Digitale Wirtschaft verantwortlich für 15% des Berliner Wirtschaftswachstums Seit 2010 hat sich die Bruttowertschöpfung in der Berliner Digitalwirtschaft auf rund 4,5 Mrd. EUR (letzte verfügbare amtliche Zahlen aus 2016) fast verdoppelt. Dabei wird rund 55% der Bruttowertschöpfung im Kernbe-reich Software und Daten erwirtschaftet (2,5 Mrd. EUR). Auf die Bereiche Hardware und Infrastruktur entfallen 1,4 Mrd. EUR und auf den dynamisch wachsenden Onlinehandel 565 Mio. EUR.
2,42,7 2,9
3,4
3,9 4,04,5
0,0
1,0
2,0
3,0
4,0
5,0
2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016
Bruttowertschöpfung in der Berliner Digitalwirtschaftin Mrd. EUR, preisbereinigt
Quelle: Bundesagentur für Arbeit, Statistische Landesämter, Berechnung und Grafik IBB
Die Bedeutung der Digitalwirtschaft für die Berliner Wirtschaft kann leicht unterschätzt werden. So betrug der Anteil der Bruttowert-schöpfung der Digitalwirtschaft an der Berli-ner Bruttowertschöpfung 2016 lediglich knapp 4%. Allerdings lässt sich für den Zeit-raum 2010 bis 2016 knapp 15% des gesam-ten Berliner Wirtschaftswachstums auf die Digitalwirtschaft zurückführen. Denn seit 2010 ist die Bruttowertschöpfung der Berli-ner Digitalwirtschaft preisbereinigt um 2 Mrd. EUR (im Schnitt um 10,7% pro Jahr) auf 4,5 Mrd. EUR gewachsen. Zum Vergleich: Die gesamte Berliner Wirtschaftskraft ist im glei-chen Zeitraum preisbereinigt um insgesamt 13 Mrd. gestiegen (im Schnitt um 2,0% pro Jahr).
121 565
1.465
2.470832
1.424
0
1.000
2.000
3.000
4.000
5.000
2010 2016
Onlinehandel Software- und Daten (Kernbereich) Hardware und Infrastruktur
Wertschöpfungsstruktur der Berliner Digitalwirtschaftpreisbereinigt in Mio. EUR; jährliche Wachstumsraten in Klammern
Quelle: Statistische Landesämter/VGR der Länder, Berechnung und Grafik IBB
2.418
4.459 (+10,7%)
(+9,4%)
(+9,1%)
(+29,3%)
Besonders dynamisch ist die Bruttowert-schöpfung im Onlinehandel gestiegen – im Schnitt um jährlich 29,3%.
100110120130140150160170180190200
2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016
Digitale Wirtschaft Software und Daten (Kernbereich)Gesamtwirtschaft Information und Kommunikation
Bruttowertschöpfung in der Berliner DigitalwirtschaftIndex: 2010, preisbereinigt
Quelle: Statistische Landesämter/VGR der Länder, Berechnung und Grafik IBB
Digitale Wirtschaft im Wandel Berlin hat sich in den vergangenen Jahren zum wichtigsten deutschen Standort des Onlinehandels entwickelt. Die Bundeshaupt-stadt hat somit bewiesen, dass sie nicht nur ein erfolgreicher Standort für Software- und Datendienstleister sowie Hardware- und Inf-rastrukturlieferanten ist, sondern auch ein Standort der digitalen Transformation weite-rer Branchen. Inzwischen sind in Berlin 16.520 Beschäftigte im Digitalen Handel tätig – einer Branche, die im Jahr 2008 in Berlin mit gerade einmal 805 Beschäftigten gestar-tet ist und die Hamburg (7.688 Beschäftigte) inzwischen weit hinter sich gelassen hat.
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Berlin
Hamburg
Köln
München
Dresden
Düsseldorf
DortmundStuttgart0
2.000
4.000
6.000
8.000
10.000
12.000
14.000
16.000
18.000
2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017
Beschäftigte im Digitalen Handel
Quelle: Bundesagentur für Arbeit, eigene Berechnungen IBB Neben der beachtlichen Steigerung bei Be-schäftigung und Wertschöpfung im Online-handel ist zudem aufschlussreich, wie viel Wertschöpfung tatsächlich in Berlin realisiert wird. Der Anteil der Wertschöpfung am Um-satz ist sowohl aus Arbeitnehmer- als auch aus Unternehmer- und Investorenperspekti-ve von besonderem Interesse.
47%
40%
17%
37%
55%
0%
10%
20%
30%
40%
50%
60%
Software- undDatendienstleister
Hardware- undInfrastruktur-lieferanten
Online-handel
DWgesamt
GesamteWirtschaft
Wertschöpfungsanteile in der Berliner DigitalwirtschaftAnteile am Umsatz 2016
Quelle: Statistische Landesämter/VGR der Länder, eigene Berechnungen IBB
Denn aus der Wertschöpfung speisen sich Löhne, Gehälter, Gewinnausschüttungen und Dividenden. In Berlin liegt der Anteil der Bruttowertschöpfung in der Digitalwirtschaft an den realisierten Umsätzen bei rund 37%. Die einzelnen Teilbereiche der Berliner Digi-talwirtschaft unterscheiden sich jedoch recht stark hinsichtlich des Wertschöpfungsanteils. Die Software- und Datendienstleister errei-chen mit 47% annähernd den Wertschöp-fungsanteil der Berliner Gesamtwirtschaft (55%). Die Hardware- und Infrastrukturliefe-ranten (40%) sowie der Onlinehandel (17%) erzielen jedoch nur unterdurchschnittliche Wertschöpfungsanteile, weil die benötigte Vorleistung aus anderen Regionen in diesen Bereichen besonders hoch ist.
Gute Perspektiven für die Digitale Trans-formation Entlang der drei Bereiche der Digitalwirt-schaft Software und Daten, Hardware und Infrastruktur sowie Digitaler Handel werden exemplarisch sowohl die Chancen als auch die Risiken der Digitalen Transformation der gesamten Berliner Wirtschaft deutlich. Im Bereich Hardware und Infrastruktur zeigt sich, dass mit dem Rückgang der Beschäfti-gung – im Zuge der Digitalisierung und Au-tomatisierung – nicht zwangsläufig negative Folgen für eine Region einhergehen. Auf-grund gestiegener Produktivität können die Hardware- und Infrastrukturlieferanten den-noch einen positiven Beitrag zum regionalen Wirtschafswachstum leisten. Die steigende Bruttowertschöpfung wird in Form von Löh-nen und Gewinnen an Konsumenten und Investoren ausgeschüttet. Indirekt entstehen durch eine höhere Güter- und Arbeitsnach-frage dann wieder neue Jobs in der Region. Damit der Digitale Handel in Berlin dauerhaft einen starken Beitrag zu Wohlstand und Be-schäftigung in der Region leisten kann, müs-sen der Wertschöpfungsanteil und die Pro-duktivität erhöht werden. Dies kann gelingen, wenn Berlin nicht nur eine wichtige logisti-sche Schaltzentrale im Digitalen Handel für die hiesige Region und für Deutschland wird, sondern sich dauerhaft als Leitungs- und Verwaltungsmetropole für überregionale und internationale Märkte etabliert. Daneben müsste der Digitale Handel in die automati-sierte Herstellung von in der Region erstell-ten Eigenmarken investieren und die Integra-tion von Lieferketten vorantreiben. Der Prozess der Verlagerung von klassi-schem Versandhandel hin zum Onlinever-sandhandel ist in Deutschland größtenteils abgeschlossen. Doch wird die Branche sich auch in Zukunft stark verändern. So wird die Personalintensivität im operativ-logistischen Bereich dank technischer Innovationen wei-ter abnehmen. Eine aktuelle Herausforde-rung stellt die wieder gestiegene Retouren-quote dar. Neue Chancen für die Branche und Beschäftigungsperspektiven in der Re-gion entstehen hingegen durch die zuneh-
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mende Verknüpfung von Online- mit statio-närem Handel sowie deutlich verkürzten Lieferzeiten durch neue Lagerflächen im Innenstadtbereich. Der Bereich Software und Daten ist inzwi-schen nicht nur das Rückgrat der Berliner Digitalwirtschaft, sondern auch für viele wei-tere Berliner Branchen äußerst wichtig. Denn hier befindet sich das technologische Know-how der viel beschriebenen digitalen Trans-formation, die in vielen Wirtschaftsbereichen mit hohem Tempo voranschreitet. Sowohl Beschäftigung als auch Arbeitsproduktivität sind in den vergangenen Jahren im Bereich Software und Daten kräftig gestiegen. Die Produktivität wird zukünftig ein weitaus hö-heres Niveau erreichen. Da die Branche extrem wissensintensiv ist, kann davon aus-gegangen werden, dass auch in Zukunft der Wertschöpfungsanteil überdurchschnittlich hoch bleibt. Alle 17 Stunden ein neues Digitalunter-nehmen Gerade im Bereich der Start-ups hat sich das Berliner Ökosystem aus Kapitalgebern, Banken, Business Angels und Unternehmern international einen Namen gemacht. Das gilt ganz besonders für die vielen Gründungen im Bereich der Digitalwirtschaft.
521
234
224
153
137
122
72
43
43
0 100 200 300 400 500 600
Berlin
Köln
Hamburg
München
Frankfurt
Düsseldorf
Stuttgart
Dortmund
Dresden
Digitale Wirtschaft: Gründungen2017
Quelle: Statistische Landesämter, eigene Berechnungen In Berlin gingen im Jahr 2017 insgesamt 521 neue Digitalunternehmen an den Start. Im Schnitt wird in der Bundeshauptstadt somit alle 17 Stunden ein neues Digitalunterneh-men gegründet. Dabei handelt es sich um so genannte Betriebsgründungen. Das sind
Kapitalgesellschaften wie GmbHs, Aktienge-sellschaften oder Kommanditgesellschaften, die im Handels -, Vereins- oder Genossen-schaftsregister eingetragen werden. Bei die-sen Unternehmensformen kann, anders als bei einer einfachen Gewerbeanmeldung, aufgrund des höheren Aufwands bei der Anmeldung bereits bei ihrer Gründung eine größere wirtschaftliche Bedeutung ange-nommen werden. Die meisten Gründungen in Berlin wurden im Bereich Software- und Datendienstleister registriert (436). Aber auch im Digitalen Handel (56) und im Bereich Hardware- und Infrastruktur (29) sind neue Unternehmen entstanden. Dabei werden in der Berliner Digitalwirtschaft vorwiegend Hauptniederlas-sungen gegründet, bei lediglich 17% handelt es sich um Gründungen von Zweignieder-lassungen. Im deutschlandweiten Städtevergleich ste-chen die Berliner Digital-Gründungen her-aus. Inzwischen erfolgt sogar jede 10. deut-sche Digital-Gründung in Berlin (10,5%). In München (153 Gründungen; Deutschlandan-teil: 3,1%), Köln (234; 4,7%) und Hamburg (224; 2,8%) sind wesentlich weniger neue Digitalunternehmen entstanden. In der Berli-ner Digitalwirtschaft wird demnach mehr gegründet als in München, Hamburg und Frankfurt zusammen.
10,5
4,7
4,5
3,1
2,8
2,5
1,5
0,9
0,9
0 2 4 6 8 10 12
Berlin
Köln
Hamburg
München
Frankfurt
Düsseldorf
Stuttgart
Dortmund
Dresden
Digitale Wirtschaft: Gründungen2017, Anteil an allen deutschen Digitalgründungen in %
Quelle: Statistische Landesämter, eigene Berechnungen
Mit einem Deutschlandanteil von insgesamt 10,9% (436 Gründungen) hält Berlin auch im technologisch besonders innovativen Kern-bereich Software und Datendienstleister den Spitzenplatz unter den deutschen Großstäd-
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ten – weit vor Hamburg (200 Gründungen), Köln (195) und München (142). In Stuttgart (82), Düsseldorf (85) und Dresden (34) gin-gen wesentlich weniger Software- und Da-tendienstleister an den Start.
436
200
195
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68
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0 100 200 300 400 500 600
Berlin
Hamburg
Köln
München
Frankfurt
Düsseldorf
Stuttgart
Dortmund
Dresden
Kernbereich Software- und Daten: Gründungen2017
Quelle: Statistische Landesämter, eigene Berechnungen
Werden die Digital-Gründungen allerdings auf die Beschäftigten in diesem Bereich be-zogen, liegt Berlin nur auf dem zweiten Platz. Hier kamen 2017 auf 10.000 Beschäf-tigte der Digitalwirtschaft 59 Gründungen. Mehr Digital-Gründungen gab es nur in Köln (81). Der deutsche Anteil liegt bei 42 Grün-dungen pro 10.000 Beschäftigte.
81
59
57
47
42
41
37
36
23
22
0 20 40 60 80 100
Köln
Berlin
Düsseldorf
Frankfurt
Deutschland
Hamburg
Stuttgart
Dortmund
München
Dresden
Digitale Wirtschaft: Gründungsintensität2017; Zahl der Gründungen pro 10.000 Beschäftigte
Quelle: Statistische Landesämter, eigene Berechnungen Berlin profitiert von Digitaler Transforma-tion Berlin ist ein Gewinner der wirtschaftlichen Transformation durch die Digitalisierung. So ist die Beschäftigung im Berliner Onlinehan-del massiv gestiegen, während in anderen Regionen der klassische Versandhandel die Veränderung der Kundengewohnheiten ver-passt hat. In den kommenden 15 Jahren wird die starke Berliner Digitalwirtschaft den
digitalen Transformationsprozessen in be-nachbarten Wirtschaftsbereichen vorantrei-ben. Maßgeblich daran beteiligt sein werden Unternehmen, die sich mit der Entwicklung von Künstlicher Intelligenz (KI) befassen. Gemäß einer Untersuchung der Technologie Stiftung Berlin sind in der Hauptstadtregion bereits 223 Unternehmen mit 4.900 Mitarbei-tern mit dem Thema befasst. Damit sind rund 28% aller deutschen Unternehmen aus dem KI-Umfeld in Berlin-Brandenburg ange-siedelt. Vor allem die technologieorientierten Schlüsselbranchen Berlins wie beispielswei-se Verkehr, Mobilität und Logistik, Energie-wirtschaft sowie das Gesundheitswesen werden mittelfristig davon profitieren. Die mit der digitalen Transformation verbun-dene Produktivitätssteigerung sowie die wachsende digitale Nähe zu anderen inter-nationalen Wirtschaftsmetropolen wird in vielen Branchen einen grundlegenden Wan-del der Arbeitsweise mit sich bringen. Da sich die Veränderungen der Arbeitswelt noch schneller als in der Vergangenheit vollzie-hen, ist es notwendig, das lebenslange Ler-nen inner- und außerhalb von Unternehmen zu fördern. Die digitale Transformation wird auch in Ber-lin zum Wegfall von Arbeitsplätzen führen. Das betrifft vor allem Branchen, in denen die Automatisierung einfacher Tätigkeiten zu Effizienzsteigerung und Kosteneinsparung führt. Auch wenn einfache Tätigkeiten weg-fallen, werden neue, hochwertige Jobs zur Steuerung der digitalisierten Prozesse ent-stehen. Zudem werden vermehrt Stellen in der Digitalwirtschaft geschaffen. Wenn die durch Kostenreduzierungen erzielten Steige-rungen bei den Unternehmensgewinnen in Form von Investitionsausgaben darüber hin-aus in Berlin verbleiben, wird dies zu einer Verbesserung der wirtschaftlichen Situation des Wirtschaftsstandortes insgesamt führen. Davon profitieren letztlich der private Kon-sum sowie die Staatseinnahmen, öffentliche Investitionen und Daseinsvorsorge werden gesteigert. Hieraus entstehen wiederum neue Arbeitsplätze, insbesondere in den Dienstleistungsbereichen.
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In einem Zukunftsszenario für Berlin wird die volkswirtschaftliche Dividende der digitalen Transformation auf die Zukunftsbranchen Energie, Gesundheit, Verkehr und IKT-Kreativwirtschaft verteilt. Allein diese Bran-chen werden bei vollständiger Umsetzung und Wirkung der Automatisierungs- und Digi-talisierungseffekte ein Wirtschaftswachstum von bis zu 5,2% pro Jahr erreichen. Aber auch weitere Wirtschaftsbereiche – insbe-sondere auch aus dem unternehmensnahen Dienstleistungsbereich – bieten Potential für zusätzliches Wachstum. Alles in allem zeigt das Modell-Szenario, dass die Berliner Brut-towertschöpfung bis Ende des nächsten Jahrzehnts um durchschnittlich mindestens 2,5% pro Jahr steigen dürfte. Bei konsequenter Umsetzung der digitalen Transformation, so hatten die IBB-Volkswirte 2015 berechnet, wird Berlin in die Spitzen-gruppe von Standorten mit einer globalen digitalen Wirtschaft vorstoßen. Dadurch könnten in den Jahren bis 2030 netto rund 270.000 neue Jobs im Bereich der Berliner Zukunftsbranchen geschaffen werden. Auf-grund des hohen Tempos beim Arbeitsplatz-aufbau in den letzten zwei Jahren in diesen Bereichen dürfte das Ziel aber bereits deut-lich früher erreicht werden. Nach aktuellen Berechnungen bereits 2025. Anfangs wurde Berlin durch die digitale Transformation des Versandhandels zu einem der wichtigsten deutschen Standorte des Onlinehandels (B2C). Aber auch bei der Digitalisierung der Produktion wird an Berlin kein Weg vorbei führen. Inzwischen kann ein Trend hin zu B2B festgestellt werden. Insbesondere der Aufbau und der Betrieb von B2B-Online-Lösungen aber auch Leistungen zur Digitali-sierung von Unternehmensprozessen wer-den im Bereich der Finanzierung nachge-fragt. Aktuell gibt es zudem ein starkes Wachstum im Bereich der Fintechs, deren produktivitätssteigernde Wirkungen auf Ban-ken in ganz Deutschland ausstrahlen, die aber besonders für die Bundeshauptstadt positive Beschäftigungseffekte entfalten dürf-ten.
Fazit Berlin ist und bleibt der wichtigste deutsche Standort der Digitalen Wirtschaft. Diese Po-sition verdankt es vor allem seinem einzigar-tigen Start-up-Ökosystem, das auch die Ri-sikokapitalgeber und die Innovationsabtei-lungen großer Unternehmen in die Spreemetropole lockt. Die Grundlage für dieses Gründungsgeschehen bildet die Be-deutung Berlins als Wissenschaftsstandort. Denn mehr als die Hälfte aller Gründer bau-en ihr Start-up in der Nähe ihres vorherigen Studienorts auf. Inzwischen sind in der Bundeshauptstadt mehr als 88.000 Menschen in der Digitalen Wirtschaft beschäftigt. Der Kernbereich Software und Daten – wo derzeit knapp 63.000 Personen tätig sind – wird auch in Zukunft das Herz der Berliner Digitalwirt-schaft bilden. Aufbauend auf diesem Know-how entstehen viele neue Unternehmen in weiteren Branchen. Stark profitierte Berlin bisher von dem Wachstum im Digitalen Handel. Und die Digitalisierung weiterer Branchen ist bereits im Gange. Alles in allem hat Berlin die idealen Voraus-setzungen, um als Standort der digitalen Transformation der Wirtschaft in den nächs-ten Jahren und Jahrzehnten eine führende Rolle zu spielen: • Die Digitale Wirtschaft ist in der Bun-
deshauptstadt so bedeutend wie sonst nirgendwo in Deutschland und wird in-zwischen auch international von Investo-ren als wichtiger Start-up-Standort be-trachtet.
• Neben der Digitalen Wirtschaft und den Kreativbereichen sind in Berlin die Zu-kunftsbereiche Energie, Verkehr und Gesundheit hervorragend aufgestellt. Aber auch die Unternehmen in diesen Bereichen müssen in den nächsten Jah-ren und Jahrzehnten Lösungen für eini-ge besonders dringende gesellschaftli-che Herausforderungen wie die Knapp-heit der endlichen Ressourcen, eine umweltfreundliche Mobilität und die zu-nehmend alternde Gesellschaft finden.
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• Berlin ist ein wichtiger Wissenschafts-standort, der dank zahlreicher Universi-täten, Hochschulen und Forschungsin-stituten kluge Köpfe und das Know-how für die Zukunft bereithält.
• Bereits heute gibt es nach Angaben der Technologie Stiftung Berlin 50 bis 65 Professoren in der Hauptstadtregion, die zu KI-relevanten Themen forschen und lehren.
• Berlin ist im deutschlandweiten Ver-gleich ein maßgeblicher Standort für die Entwicklung Künstlicher Intelligenz-Systeme.
• Berlin ist nicht nur für Touristen eine der attraktivsten Städte. Auch arbeitssu-chende Menschen kommen gern nach Berlin. Für Berliner Unternehmen ist es deshalb leichter internationale Fachkräf-te zu rekrutieren als für Unternehmen an weniger attraktiven Standorten.
• Als Dienstleistungsmetropole – sowohl bei den kunden- als auch bei den unter-nehmensnahen Dienstleistungen – ist Berlin bereits heute auf den Wandel der Wirtschaft von der Kauf- zur Servicege-sellschaft vorbereitet, da Berlin den Strukturwandel in der klassischen In-dustrie bereits erkannt hat.
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Herausgeber: Investitionsbank Berlin Volkswirtschaft Bundesallee 210 10719 Berlin Verfasser: Claus Pretzell Sarah Kopp Anne Yasuda Telefon: 030/2125-4752 Redaktionsschluss: September 2018 Weitere Publikationen unter www.ibb.de/volkswirtschaft
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