Berufsbildungspolitik und Berufsbildungsrecht Martin Fischer Internet: 7 Merkmale regionaler.

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erufsbildungspolitik nd Berufsbildungsrecht Martin Fischer Internet: http://www.itb.uni-bremen.de/Downloads/Studium/Fischer/BBpol Merkmale regionaler Kompetenzzentren Gliederung: Berufsbildende Schulen auf dem Weg zu regionalen Kompetenzzentren? - Empirische Untersuchung in 10 Bundesländern Entwicklung regionaler Kompetenzzentren Planung und Entwicklung in den Bundesländern Diskussion und Fragen zum Thema Aufgaben der Lehrkräfte

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Berufsbildungspolitikund Berufsbildungsrecht

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Merkmale regionaler KompetenzzentrenGliederung:

Berufsbildende Schulen auf dem Weg zu regionalen Kompetenzzentren? - Empirische Untersuchung in 10 Bundesländern

Entwicklung regionaler Kompetenzzentren

Planung und Entwicklung in den Bundesländern

Diskussion und Fragen zum Thema

Aufgaben der Lehrkräfte

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Entwicklung regionaler KompetenzzentrenMerkmale von Kompetenzzentren

Berufsbildungspolitikund Berufsbildungsrecht

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Position der Bundesländer

Quelle: Kurz, S.: Die Entwicklung berufsbildender Schulen zu beruflichen Kompe-tenzzentren. ITB-Arbeitspapiere 41. Bremen: Institut Technik & Bildung der Universität, 2002, S. 7.

„Ziel sollte sein, die beruflichen Schulzentren, die überbetrieblichen Ausbildungsstätten der Wirtschaft sowie Bildungseinrichtungen vergleichbarer Funktion zu sogenannten regionalen Kompetenzzentren miteinander zu verbinden, um sowohl die Qualität der Bildungsangebote als auch die Wirtschaftlichkeit und damit eine Fortentwicklung des regionalen Bildungsangebotes zu verbessern.

Bei gleichzeitiger inhaltlicher Spezialisierung der einzelnen Partner ist dadurch eine Verbesserung ihres Qualifizierungsangebotes in der Tiefe und ein erweitertes Dienstleistungsangebot in der Breite möglich“ (Länderpositionen 2000, S. 7).

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Entwicklung regionaler KompetenzzentrenMerkmale von Kompetenzzentren

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Ziele für regionale Kompetenzzentren

Quelle: Rützel, J./Bendig, B.: Regionale Berufsbildungszentren als Partner in Bildungsnetzwerken. In: Berufsbildung, Heft 78/ 2002, S. 5

Weiterentwicklung von beruflichen Schulen mit dem Ziel einer qualitativen und quantitativen Verbesserung des regionalen Bildungsangebots.

Flexibilisierung, Differenzierung und Vernetzung der An-gebote und Bildungsgänge mit dem Ziel der kurzfristigen Reaktion auf Bildungsbedarfe von Unternehmen, öffentli-chen Einrichtungen, Vereinen, Verbänden, Initiativen, anderen Bildungseinrichtungen und Individuen.

Qualitative Verbesserung vorhandener und Entwicklung neuer Bildungsangebote: Neue Verbindungen von Berufseinmündung und -ausbildung, Erstaus- und Weiterbildung, beruflicher und allgemeiner Bildung.

Berufsbildungszentrum als Wirtschafts- und Standortfaktor.

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Entwicklung regionaler KompetenzzentrenMerkmale von Kompetenzzentren

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Ziele für regionale Kompetenzzentren

Quelle: Rützel, J./Bendig, B.: Regionale Berufsbildungszentren als Partner in Bildungsnetzwerken. In: Berufsbildung, Heft 78/ 2002, S. 5

Erhöhung von Effektivität und Effizienz:

vorhandene Ressourcen in der Ausstattung besser nutzen;

Auslastungen erhöhen;

Doppelausstattungen vermeiden;

Investitionen gezielter einsetzen;

vorhandene Kompetenzen im Sinn von Qualitätsverbesserung, Wissensmanagement und Innovationsfähigkeit optimieren.

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Prinzipien der Realisierung

Quelle: Rützel, J./Bendig, B.: Regionale Berufsbildungszentren als Partner in Bildungsnetzwerken. In: Berufsbildung, Heft 78/ 2002, S. 5

Dezentralisierung von Verantwortung, Kompetenzen und Entscheidungsbefugnissen;

Entbürokratisierung, Selbstorganisation, Transparenz und Autonomie;

Vernetzung auf Basis der Vereinbarung gemeinsamer Ziele.

Merkmale der Weiterentwicklung berufsbildender Schulen

Autonomie

Erweiterung des Aufgabenspektrums

Kooperation

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Entwicklung regionaler KompetenzzentrenMerkmale von Kompetenzzentren

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Autonomie

Quelle: Rützel, J./Bendig, B.: Regionale Berufsbildungszentren als Partner in Bildungsnetzwerken. In: Berufsbildung, Heft 78/ 2002, S. 5

Finanzautonomie: Bereitstellung eines Budgets, über das die Schulen frei verfügen können;

Personalautonomie: Eigenständige Rekrutierung des Personals inkl. Vertragsgestaltung;

Autonomie in der Festlegung der schulischen Bildungsangebote.

Relative Autonomie In keinem der genannten Aspekte der Autonomie ist die einzelne Schule völlig frei, sondern die Grenzen werden von Kultusbehörden und Schulaufsicht mehr oder weniger weit gesteckt.

Bemessungsgrundlagen für Budgets?

Geld statt Stellen und Lehrer-Lohn-Dumping?

Offene Fragen:

Qualitätsstandards für Bildungsangebote?

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Erweiterung des Aufgabenspektrums

Quelle: Rützel, J./Bendig, B.: Regionale Berufsbildungszentren als Partner in Bildungsnetzwerken. In: Berufsbildung, Heft 78/ 2002, S. 7

Angebote der beruflichen Weiterbildung;

Vereinzelt: Angebote für den Übergang von Schule in Ausbildung;

Bislang kaum thematisiert: Verbindung von allgemeiner und beruflicher Bildung sowie Lehrerfortbildung

Verbunden mit größerer Autonomie: Neue Aufgaben des Finanz-, Personal-, Bildungs- und Qualitätsmanagments.

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Kooperation und Vernetzung mit

Quelle: Rützel, J./Bendig, B.: Regionale Berufsbildungszentren als Partner in Bildungsnetzwerken. In: Berufsbildung, Heft 78/ 2002, S. 7

anderen berufsbildenden Schulen;

Betrieben;

überbetrieblichen Ausbildungsstätten;

Kammern;

Weiterbildungseinrichtungen;

Reha-Einrichtungen;

Arbeitsverwaltungen;

Volkshochschulen etc.

Offene Fragen Mindeststandards für Kooperation und Ausgestaltung von Kompetenzzentren?

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Entwicklung regionaler KompetenzzentrenPlanung und Entwicklung in den Bundesländern

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Bayern (I)

Quelle: Kurz, S.: Die Entwicklung berufsbildender Schulen zu beruflichen Kompe-tenzzentren. ITB-Arbeitspapiere 41. Bremen: Institut Technik & Bildung der Universität, 2002, S. 15.

Der Bayerische Landtag hat am 05.04.2001 beschlossen (vgl. Bayerischer Landtag, 14. Wahlperiode, Drucksache 14/6379), im Zuge einer Organisationsreform berufliche Schulen zu beruflichen Kompetenzzentren zusammenzufassen. Ziel dabei ist

1. Die Eigenverantwortung der Berufsschulen [zu] stärken, damit diese im Sinne eines Dienstleisters kompetent und flexibel auf die Bedürfnisse der Betriebe in der Region reagieren können und

2. die fachliche Kompetenz der Schulen nicht nur zu erhalten sondern zu stärken, weil auch in vielen Berufen die fachlichen Anforderungen steigen.

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Bayern (II)

Quelle: Kurz, S.: Die Entwicklung berufsbildender Schulen zu beruflichen Kompe-tenzzentren. ITB-Arbeitspapiere 41. Bremen: Institut Technik & Bildung der Universität, 2002, S. 16.

Es soll keine isolierten Entscheidungen der Schulaufsicht geben. Mit den kommunalen Aufwandsträgern, der ausbildenden Wirtschaft, der Arbeitsverwaltung und den Schulen vor Ort sollen Gespräche geführt und konsensfähige Lösungen gesucht werden. Regionalkonferenzen sollen dafür als Forum dienen.

Angestrebt werden soll ein fairer Ausgleich zwischen benachbarten Schulen. Wichtiger als eine rasche Umsetzung sind zukunftsfähige Konzepte. Zeitnahe Entscheidungen können und sollen aber getroffen werden, wenn entweder Konsens erzielt wurde oder durch den Rückgang der Ausbildungszahlen an einer betroffenen Schule dort eine Klassenbildung nicht mehr vertretbar ist.

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Bayern (III)

Quelle: Innovationen im Schuljahr 2003/2004 - Stärkung der Eigenverantwortung der Schulen. Bekanntmachung des Bayerischen Staatsministeriums für Unterricht und Kultus vom 30. September 2003 Nr. III.2-5 S 4640-6.54 305

Flexibilisierung der Stundentafel

Jahrgangs- und klassenübergreifender Unterricht

Individualförderung durch Vorlesungsunterricht

Schüler lehren Schüler

Einbeziehung externer Partner in den Unterricht

Stärkung der Eigenverantwortung

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Baden-Württemberg (I)

Quelle: Kurz, S.: Die Entwicklung berufsbildender Schulen zu beruflichen Kompe-tenzzentren. ITB-Arbeitspapiere 41. Bremen: Institut Technik & Bildung der Universität, 2002, S. 12.

Im Dezember 2000 hat das Kultusministerium ein Projekt zur ‘Stärkung der Eigenständigkeit beruflicher Schulen’ (STEBS) vorgestellt, das seit Mai 2001 mit 59 beruflichen Schulen er-probt wird. Durch die Ausweitung eigenständiger Verantwor-tungs- und Handlungsbereiche beruflicher Schulen soll im Rah-men dieses Projektes erprobt werden, wie die Qualität der Dienstleistung ‘berufliche Bildung’ nachhaltig verbessert wer-den kann. STEBS wird Schulen die hierfür notwendigen Frei-räume in verschiedenen Bereichen der Schule ermöglichen.

Personalmanagement: Teamentwicklung; Verfahren zur Gewinnung und Einstellung von Lehrkräften.

Qualitätsmanagement: Evaluation von Unterricht; innere Evaluation.

Schulprofil: Kooperationsprojekte.

Schulorganisation: Personalbudget; Schulentwicklung.

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Baden-Württemberg (II)

Quelle: Ministerium für Kultus, Jugend und Sport Baden-Württemberg, Pressemitteilung vom 11.12.2003

15 berufliche Schulen in Baden-Württemberg werden gemein-sam mit den Seminaren professionelles Qualitätsmanagement entwickeln und erproben - das ist der Kern des jetzt gestarteten Modellvorhabens "Operativ Eigenständige Schule" OES.

Die OES-Modellschulen stellen sich einer großen Herausfor-derung: Innerhalb von drei Jahren wollen sie ihre Ziele in einem pädagogischen Leitbild formulieren, ihre Schul- und Unter-richtsqualität durch zyklische Selbstevaluation erfassen und weiterentwickeln und sich in der abschließenden Fremdeva-luation dem kritischen Blick von außen präsentieren.

Nach Abschluss der dreijährigen Modellphase soll OES bis 2010 schrittweise auf alle beruflichen Schulen des Landes übertragen werden. Im Jahr 2010 ist damit ein wichtiges Zielerreicht: Jede berufliche Schule in Baden-Württemberg wird operativ selbständig sein und professionelles Qualitätsmanage-ment anwenden. Die Ergebnisse von STEBS und OESwerden für alle Schularten wegweisend sein.

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Hessen (I)

Quelle: Hessisches Kultusministerium: Selbstverantwortung plus. Projektkonzeption vom 27.04.2004 (http://modelle.bildung.hessen.de/Selbstverantwortung.pdf)

Entwicklung eines speziellen Schulprofils unter Abse-hung von allgemeinen Vorgaben für die Unterrichtsge-staltung (Lerngruppengröße, Zeit, Ort, Differenzierung Schulfahrten, Praktika, Einbeziehung Externer

Selbstevaluation durch schulinterne Qualitätsmanage-mentsysteme und externe Evaluationsberatung sowie Fremdevaluation durch eine schulamtsübergreifende Qualitätsagentur

Ausweitung der Rechte der Schulleitung und dennoch mehr Partizipation und Delegation von Vernatwortung

Selbstverantwortung plus: Modellversuch mit 17 beruflichen Schulen 2005 - 2008

Qualitätsentwicklung

Qualitätssicherung

Organisations-struktur

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Hessen (II)

Quelle: Hessisches Kultusministerium: Selbstverantwortung plus. Projektkonzeption vom 27.04.2004 (http://modelle.bildung.hessen.de/Selbstverantwortung.pdf)

Selbstverantwortung plus: Modellversuch mit 17 beruflichen Schulen 2005 - 2008

Personalentwick-lung und Personalgewinnung

Ermittlung des Personalbedarfs und Entscheidung über Einstellung des Personals im Rahmen des zur Verfügung stehenden Budgets „soweit als möglich“; Fortbildung aus schulinternem Budget

Finanzhoheit über zugewiesenes Budget, ergebnisorientierte Steuerung, Rechenschaftsbericht der Schulleitung, Akquisition von Finanzen über Weiterbildung und Drittmittel

Finanzen

Bildungsangebot und regionales Bildungsnetzwerk

Nutzung eines existierenden oder Gründung eines neuen regionalen Bildungsnetzwerks durch die Schule; Verzahnung von Aus- und Weiterbildung

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Schleswig-Holstein (I)

Quelle: Kurz, S.: Die Entwicklung berufsbildender Schulen zu beruflichen Kompe-tenzzentren. ITB-Arbeitspapiere 41. Bremen: Institut Technik & Bildung der Universität, 2002, S. 41.

Ein regionales Berufsbildungszentrum soll ein eigenverantwortlich handelndes, rechtlich und wirtschaftlich eigenständiges Bildungsunternehmen sein, das auf die besonderen Anforderungen in der Region eigenverantwortlich reagieren kann.

Vorgesehen ist ein veränderte pädagogische Struktur, deren Ziele unter anderem die Aneignung aller im Berufsleben notwendigen Kompetenzen und das Erreichen der Bereitschaft zu lebenslangem Lernen sind.

Dreijährige Pilotphase mit fünf berufsbildenden Schulen: Jede berufliche Schule, die die Zustimmung des Lehrerkollegiums und des Schulträgers hatte, konnte sich bewerben.

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Entwicklung regionaler KompetenzzentrenPlanung und Entwicklung in den Bundesländern

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Schleswig-Holstein (II)

Quelle: Kurz, S.: Die Entwicklung berufsbildender Schulen zu beruflichen Kompe-tenzzentren. ITB-Arbeitspapiere 41. Bremen: Institut Technik & Bildung der Universität, 2002, S. 42.

Die veränderte organisatorische Struktur sieht vor, dass, neben der Schulleitung eine kaufmännische Leitung institutionalisiert wird, dass das regionale Berufsbildungszentrum dezentral in einer Delegationsstruktur nach innen mit Partizipation aller Beteiligten und hoher Transparenz geführt wird. Das Ministerium hat weiterhin die Rechtsaufsicht und legt die Standards sowie den Umfang der Beschulung fest.

Die veränderte rechtliche Struktur sieht vor, dass ein regionales Berufsbildungszentrum eine rechtsfähige Anstalt des öffentlichen Rechts wird, die selbständiger Verwaltungsträger mit einer Geschäftsführung und / oder einer Gewährträgerversammlung ist. Eine eigene Kassenführung sowie die Rechts- und Kreditfähigkeit sind damit gegeben.

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Entwicklung regionaler KompetenzzentrenPlanung und Entwicklung in den Bundesländern

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Zwischenfazit Alle Bundesländer streben eine größere Eigenverantwortlichkeit für die beruflichen Schulen an, Was darunter jeweils verstanden wird, variiert stark: von größerer Freiheit in der Unterrichtsorganisation über größere Selbständigkeit für die beruflichen Schulen hinsichtlich der Budgetierung (Teilbudgetierung) sowie der pädagogischen und curricularen Profilgebung bis hin

zum Personalmanagement.

Rechtliche Autonomie wird zwar erprobt, alle Landesregierungen behalten sich aber die Entscheidung darüber vor (meist bis zum Jahr 2010).

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Entwicklung regionaler KompetenzzentrenEmpirische Untersuchung in 10 Bundesländern

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Projekt BEKO

Quelle: Roß, R./Dobischat, R./Düsseldorff, K.: Berufsbildende Schulen auf dem Weg zu regionalen Kompetenzzentren? In: Berufsbildung, 78/ 2002, S. 16-17.

Einerseits gehören kundenorientierte Vermarktung von Angeboten nicht zu den Pflichtaufgaben berufsbildender Schulen

Andererseits kann man feststellen, dass die Berufschule auch heute schon komplexe Aufgaben außerhalb der Pflichtbeschulung erfüllt und dabei erste Schritte in Richtung Weiterbildung geht

Mit Abschluss des Projektes BEKO- „Berufsschulen auf dem Weg zu regionalen Kompetenzzentren?“- liegt nun eine erste Bestandsaufnahme des Potenzials von Berufsschulen für ein Engagement in neuen Tätigkeitsfeldern vor.

Hierbei soll aufgezeigt werden, wie weit Berufsschulen in der Praxis tatsächlich auf den Weg der Erweiterung ihres Serviceprofils bereits gekommen sind

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Entwicklung regionaler KompetenzzentrenEmpirische Untersuchung in 10 Bundesländern

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Zentrale Untersuchungsfragestellungen (I):

Quelle: Roß, R./Dobischat, R./Düsseldorff, K.: Berufsbildende Schulen auf dem Weg zu regionalen Kompetenzzentren? In: Berufsbildung, 78/ 2002, S.16-17.

Welche Leistungen bieten Berufsschulen über ihr „Kerngeschäft“ hinaus an?

Welche Zielgruppen werden damit angesprochen?

Inwieweit werden Partner bei der Erbringung von Zusatzleistungen einbezogen?

Inwieweit werden Partner bei der Erbringung von Zusatzleistungen einbezogen?

Welche Bedingungen und Anlässe sind für diese Entwicklung entscheidend?

Welche innerschulischen Prozesse und Faktoren sind hierfür relevant?

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Entwicklung regionaler KompetenzzentrenEmpirische Untersuchung in 10 Bundesländern

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Zentrale Untersuchungsfragestellungen (II):

Quelle: Roß, R./Dobischat, R./Düsseldorff, K.: Berufsbildende Schulen auf dem Weg zu regionalen Kompetenzzentren? In: Berufsbildung, 78/ 2002, S.16-17.

Welche Entwicklungsimpulse in die Region sind auszumachen?

Welche Rückwirkungen auf das schulische „Kerngeschäft“ gibt es?

Welche Wettbewerbsvorteile und -nachteile haben Berufsschulen?

Um Antworten darauf zu finden, wurde in 10 Bundes-ländern je eine Fallstudie durchgeführt. Dazu wurden Schulen ausgewählt, die bezogen auf Weiterbildung landesweit eine Vorreiterrolle einnehmen.

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Entwicklung regionaler KompetenzzentrenEmpirische Untersuchung in 10 Bundesländern

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Zusätzliche Leistungen

Quelle: Roß, R./Dobischat, R./Düsseldorff, K.: Berufsbildende Schulen auf dem Weg zu regionalen Kompetenzzentren? In: Berufsbildung, 78/ 2002, S.16-17.

Neben Weiterbildungsangeboten gibt es bei den befragten Schulen Zusatzangebote als Ergänzung im Bereich der Erstausbildung, vereinzelt auch Beratungsleistungen für Unternehmen.

Bei den Weiterbildungsmaßnahmen handelt es ich in der Regel um solche, die der kurzfristigen Anpassungs-qualifizierung dienen und die dazu ad hoc aus verfügbaren Potenzialen und Ressourcen im Kerngeschäft entstanden sind.

Hierzu kommen Maßnahmen zur Vorbereitung auf Meisterprüfungen sowie Zusatzqualifikationen für Gesellen und Meister.

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Entwicklung regionaler KompetenzzentrenEmpirische Untersuchung in 10 Bundesländern

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Zielgruppen

Quelle: Roß, R./Dobischat, R./Düsseldorff, K.: Berufsbildende Schulen auf dem Weg zu regionalen Kompetenzzentren? In: Berufsbildung, 78/ 2002, S.16-17.

„Kunden“, d.h. Abnehmer, Kostenträger und/oder Nutznießer des zusätzlichen Leistungsangebots von Berufsschulen sind je nach Angebot

Berufs- und Fachschüler,

Erwerbstätige als Einzelnachfrager,

Unternehmen,

Institutionen wie Kammern und Innungen sowie

mittelbar Hersteller/Lieferanten bestimmter Branchen.

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Partner

Quelle: Roß, R./Dobischat, R./Düsseldorff, K.: Berufsbildende Schulen auf dem Weg zu regionalen Kompetenzzentren? In: Berufsbildung, 78/ 2002, S.16-17.

Nur in Ausnahmefällen erbringen berufsbildende Schulen das Zusatzangebot alleine. Häufig arbeiten sie dazu mit Kammern, Innungen, Berufsverbänden, Volkshochschulen, anderen Weiterbildungsanbietern, Fachhochschulen und Universitäten zusammen.

Netzwerkpartner im engeren Sinne sind die befragten Schulen nie, Kooperationen entstehen weitgehend sporadisch und zu institutionalisierter Zusammenarbeit kommt es eher selten.

Berufsschulen nehmen außerhalb ihres Kerngeschäfts eher nur Nischen- oder Zubringerfunktionen wahr.

Je nach regionaler Konstellation bezogen auf die Leistungsfähigkeit dieser Mitarbeiter sind sie ihnen als Partner willkommen oder aber als Konkurrenten unerwünscht.

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Anlässe

Quelle: Roß, R./Dobischat, R./Düsseldorff, K.: Berufsbildende Schulen auf dem Weg zu regionalen Kompetenzzentren? In: Berufsbildung, 78/ 2002, S.16-17.

Häufig sind innerschulische Krisen (z.B Rückgang der Schülerzahlen) der Auslöser für eine Erweiterung des Leistungsangebotes.

Leistungsexpansion erfolgt also in der Regel als reaktive Suchbewegung auf einen äußeren Anlass und nur im Ausnahmefall als strategische Entscheidung, bei der die Schule zentraler Akteur ist.

Daneben können auch Ressourcen- Sharing (Räume, Ausstattung, Personal) oder Nachfrage nach bestimmten Angeboten Auslöser für weiter gehendes schulisches Engagement sein.

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Innerschulische Vorraussetzungen

Innerschulisch können bestimmte Bedingungen - organisatorischer, personeller, technischer Art sowie im Hinblick auf ein Innovationsklima - als Vorraussetzung für das Gelingen einer Leistungsexpansion angenommen werden.

Zu den notwendigen Personalbedingungen zählen sowohl persönliche, fachlich- theoretische und insbesondere praxisrelevante Kompetenzen als auch Motivation und überdurchschnittliches Engagement einer Minderheit des Kollegiums.

Als Hilfskonstruktion für fehlende Rechtsfähigkeit wird stets ein Förderverein gewählt.

Die Möglichkeiten einer Leistungserweiterung in Richtung Weiterbildung hängt noch von den räumlichen und technischen Bedingungen ab, die tendenziell über dem Standard in der Erstausbildung liegen müssen.

Leistungsexpansion entsteht weitgehend in einer rechtlichen Grauzone. Die Grenzen des gerade noch Zulässigen werden ausgelotet und z.T. sogar überschritten.

Quelle: Roß, R./Dobischat, R./Düsseldorff, K.: Berufs-bildende Schulen auf dem Weg zu regionalen Kompe-tenzzentren? In: Berufs-bildung, 78/ 2002, S.16-17.

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Impulse in die Region

Quelle: Roß, R./Dobischat, R./Düsseldorff, K.: Berufsbildende Schulen auf dem Weg zu regionalen Kompetenzzentren? In: Berufsbildung, 78/ 2002, S.16-17.

Entwicklungsimpulse in die Region lassen sich nur in Ausnahmefällen und erst ansatzweise feststellen

Positive Rückwirkungen nach innen bzw. auf das Regelangebot aus der Leistungserweiterung sind hingegen bereits in Ansätzen u.a. durch eine Kompetenzzuwachs bei entsprechend engagierten Lehrkräften zu verzeichnen.

Zudem trägt die Möglichkeit, durch das erweiterte Angebot über den Förderverein das Budget bzw. die Ausstattung zu aufzubessern und das Personal fortzubilden erste Früchte: Erstausbildung profitiert auch.

Rückwirkungen auf das Regelangebot

Dies ist der Tatsache geschuldet, dass ein zusätzliches Leistungsangebot überwiegend erst im Aufbau ist

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Entwicklung regionaler KompetenzzentrenEmpirische Untersuchung in 10 Bundesländern

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Wettbewerbs-faktoren

Quelle: Roß, R./Dobischat, R./Düsseldorff, K.: Berufsbildende Schulen auf dem Weg zu regionalen Kompetenzzentren? In: Berufsbildung, 78/ 2002, S.16-17.

Als Wettbewerbsvorteil von berufsbildenden Schulen bzw. eigentlich als wettbewerbsverzerrender Faktor kann herausgestellt werden, dass sie vorhandene Räume und Ausstattungen unentgeltlich oder kostengünstig nutzen können. Overheadkosten werden dadurch gesenkt, dass organisatorische und verwaltende Aufgaben eher nebenbei erledigt werden.

Überwiegend ist das Honorar für Lehrkräfte einziger Kostenfaktor.

Nachteilig ist außerdem, dass Organisation und Vermarktung zwar tendenziell kostenneutral, dafür jedoch eher unprofessionell betrieben werden.

Wettbewerbsnachteil: Weiterbildung ist nur Nebenschau-platz, Professionalisierung so kaum möglich, zumal die Schule auf freiwilliges Engagement angewiesen ist.

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Entwicklung regionaler KompetenzzentrenEmpirische Untersuchung in 10 Bundesländern

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Fazit der Untersuchung

Quelle: Roß, R./Dobischat, R./Düsseldorff, K.: Berufsbildende Schulen auf dem Weg zu regionalen Kompetenzzentren? In: Berufsbildung, 78/ 2002, S.16-17.

Insbesondere die rechtlichen Rahmenbedingungen lassen eine Erweiterung des Leistungsangebotes über das Kerngeschäft hinaus derzeit aus vielerlei Gründen eigentlich nicht zu, bzw. verhindern dieses geradezu.

Es fehlt an einem klaren strategischen Auftrag an Schulen und an echten Anreizen für das Engagement von Lehrkräften.

Nachteilig ist außerdem, dass Organisation und Vermarktung zwar tendenziell kostenneutral, dafür jedoch eher unprofessionell betrieben werden.

Dass Schulen sich in Ausnahmefällen weitergehend engagieren, ist dem eher zufälligen persönlichen Engagement einzelner Schulleitungen und einer Minderheit von Lehrkräften sowie gleichzeitig häufig der wohlwollenden Duldung „grenzüberschreitender“ Aktivitäten durch vorgesetzte Dienstellen und Träger zu verdanken.

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Entwicklung regionaler KompetenzzentrenAufgaben der Lehrkräfte

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Aufgaben der Lehrerinnen und Lehrer

Quelle: Berufsbildende Schulen für den Landkreis Wesermarsch. Modellversuch ProReKo. Schulverfassung (genehmigte Erprobungsfassung, 01/2005)

Die Lehrkräfte der Schule werden durch die Schulleitung den Abteilungsfraktalen als Stammlehrkraft zugewiesen.

Die Lehrkräfte erziehen und unterrichten im Sinne des Leitbil-des unserer Schule in eigener pädagogischer Verantwortung auf Basis der Zielvereinbarungen.

Die Lehrkräfte sind verpflichtet, sich über die für sie maßgeben-den Rechts- und Verwaltungsvorschriften und die Beschlüsse und Regelungen der Organe der Schule zu informieren. Von der Schulleitung erhalten sie die hierfür erforderliche Unterstützung.

Die Lehrkräfte sind verpflichtet, sich zur Erhaltung der Unter-richtsbefähigung fortzubilden. Von der Schulleitung erhalten sie die hierfür erforderliche Unterstützung.

Weitergehende Beschreibung der Aufgaben im Organisationsplan der Schule.

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Entwicklung regionaler KompetenzzentrenAufgaben der Lehrkräfte

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Handlungsfelder

Quelle: Berufsbildende Schulen für den Landkreis Wesermarsch. Modellversuch ProReKo. Organisationsplan 01/2005)

Bildungs- und Erziehungsarbeit umfasst die individuelle und kooperative Planung, Durchführung und Reflexion von Erzie-hung und Unterricht auf der Grundlage von Bildungs- und Erziehungstheorien im Sinne des gesetzlichen Erziehungsauf-trags, der Richtlinien und Lehrpläne sowie die pädagogisch angemessene Gestaltung von außerunterrichtlichen Handlungssituationen.

Qualitätssicherung und Qualitätsentwicklung: Die Aufgabe, die Qualität der schulischen Arbeit zu sichern und zu verbes-sern, verlangt die schulinterne und übergreifende kooperative Bestimmung und Vereinbarung von fachlichen Standards und pädagogischen Zielen sowie die Entwicklung und Anwendung von sachgerechten Evaluationsverfahren.

Schulentwicklung umfasst die Aufgabe, in Zusammenarbeit mit KollegInnen und anderen am Schulleben Beteiligten auf der Grundlage von schultheoretischen Ansätzen ein standortbezo-genes Schulprofil und Schulprogramm zu entwickeln und so an der Weiterentwicklung der Schule als Lern- und Lebensraum mitzuwirken.

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Fazit

Quelle: Kurz, S.: Die Entwicklung berufsbildender Schulen zu beruflichen Kompe-tenzzentren. ITB-Arbeitspapiere 41. Bremen: Institut Technik & Bildung der Universität, 2002, S. 92.

„Kompetenzzentren dienen der beruflichen Aus-, Fort- und Weiterbildung in einzelnen Branchen oder Berufsfeldern bzw. für Innungen oder Betriebe in den jeweiligen Regionen und leisten insoweit einen Beitrag zur Sicherung eines ausreichenden Qualifikationsange-botes sowie zum Innovationstransfer.“ (BLK 2001, S. 16). Dafür benötigen die beruflichen Schulen:

„über die bisherigen Ansätze wirtschaftlicher Autonomie hinaus die Zuständigkeit für die Personalbewirtschaftung, das Gebäudemanagement und die Bereitstellung von Bildungsangeboten in der Aus- und Weiterbildung.“ (BLK 2001, S. 18)

Die Weiterentwicklung von Berufsschulen zu Kompe-tenzzentren in diesem Sinne, die über die Erfüllung der Erstausbildung auch Angebote der beruflichen Weiter-bildung sowie der Beratung vorhalten, wird zwar erprobt, ist aber zur Zeit von keinem Bundesland so geregelt.

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Martin Fischer

Thesen zur Diskussion (I)

Umfassende Autonomie wird den beruflichen Schulen nirgendwo eingeräumt, denn sie haben einen staatlichen (Bildungs-)Auftrag zu versehen, über den sie nicht autonom hinwegsehen können.

Andererseits sollen die Schulen schon in beschränktem Maß Mittel verwalten und erwirtschaften können (auch zur Entlastung der Länderfinanzen), und geraten so in den Widerspruch, Bildung als staatlichen Auftrag zu versehen oder als marktgängige Ware anzubieten.

Treten Schulen als Anbieter im Weiterbildungsbereich auf, kooperieren sie nicht nur mit anderen Anbietern, sie konkurrieren auch mit ihnen.

Für das Agieren auf dem freien Markt fehlen den Schulen die wesentlichen rechtlichen Voraussetzungen (was die Verwendung von Kapital und Personal anbelangt), so dass dieses Agieren meist in einer Grauzone stattfindet.

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Entwicklung regionaler KompetenzzentrenBerufsbildungspolitikund Berufsbildungsrecht

Martin Fischer

Thesen zur Diskussion (II)

Wegen der genannten Widersprüche (Bildung als öffentlicher Auftrag oder als Ware, Kooperation versus Konkurrenz im Verhältnis zu anderen Anbietern von Weiterbildungs- oder Beratungsleistungen) lassen die Bundesländer keine umfassende Autonomie zu. Widersprüche sollen dank der gesetzten Grenzen (z.B. Verpflichtung zur Erstausbildung als Kernaufgabe) und durch den regionalen Berufsbildungsdialog austariert werden.

Was Lehrer und Schüler von der Entwicklung regionaler Kompetenzzentren haben, steht nicht im Mittelpunkt der öffentlichen Diskussion. Was haben sie eigentlich davon?

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Martin Fischer

Fragen zum Thema Was ist die Position der Bundesländer zur Entwicklung regionaler Kompetenzzentren? (6)

Welche Ziele für die Entwicklung regionaler Kompetenzzentren nennen Bendig und Rützel? (10)

Was versteht man unter Autonomie im Zusammenhang mit der Entwicklung regionaler Kompetenzzentren? (4)

Welche veränderte pädagogische, organisatorische und rechtliche Struktur sieht Schleswig-Holstein (als weitge-hender Ansatz) für regionale Kompetenzzentren vor? (6)

Welche Widersprüche stellen sich beruflichen Schulen auf dem Weg zu regionalen Kompetenzzentren und welche Lösungsansätze können Sie vorschlagen und begründen? (20)