bestimmt Nutzen der Logistikanlage TCO · 38 · Technik-Know-how ·Produktion·24.Februar...

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38 · Technik-Know-how ·Produktion·24.Februar 2016·Nr.os TCO bestimmt Nutzen der Logistikanlage Im Zuge von Industrie 4.0 und des Omnichannel-Handels gewinnt TCO zunehmend an Bedeutung »Die höchste Kosten- transparenz schaffen Generalunternehmer, die alle Serviceleistungen zur Anlage gleich selbst mit anbieten und verant- worten.« Wolfgang Cieplik, Geschäftsführer, Unitechnik Cieplik Total Cost of Ownership (TCO) Sichtbare Kosten Investition Einführung PRODUKTION NR. 08, 2016 WIEHL (TBÖ). Für Unternehmen jeder Größe ist eine neue Logis- tikanlage ein komplexes Investi- tionsgut. Über den technischen Nutzen entscheiden dabei vor allem die Gesamtbetriebskosten. Aufgabe eines unabhängigen Ge- neralunternehmers ist es zum einen, möglichst viele Parameter in die Kostenkalkulation für den kompletten Lebenszyklus einflie- ßen zu lassen und zum anderen, durch flexible Lösungen Investi- tionssicherheit zu schaffen. TCO steht für ,Total Cost of Ow- nership', die Gesamtbetriebskos- ten einer Logistikanlage. Im Zuge von Industrie 4.0 und des Omni- channel-Handels gewinnt TCO zunehmend an Bedeutung. Denn wenn neue Fertigungsprozesse und Einkaufsstrategien die Logis- tik verändern, kommt es auf in- tralogistische Gesamtlösungen an, die kosteneffizient arbeiten und sich flexibel anpassen lassen. Vor allem herstellerunabhängige Ge- neralunternehmer können die Parameter der TCO sachlich analy- sieren und umfangreiche Ingeni- eurserfahrungen einbringen. Aspekte wie allgemeine Prozess- effizienz, Veränderungen im Pro- zessablauf, Mitarbeiter, Energie- verbrauch und Wartung und In- standhaltung liefern den Schlüssel für eine gerrauere Betrachtung der TCO einer Logistikanlage. Prozess- effizienz erreichen Unternehmen unter anderem durch ein Logis- tiksystem, das genau auf ihren Materialfluss zugeschnitten ist. Generalunternehmer mit der ent- sprechenden Ingenieurskompe- tenz können im Emulator ver- schiedene Szenarien wirklichkeits- getreu durchspielen. Häufig lassen sich dabei Kostenfallen bereits in diesen Simulationen erkennen und ausschalten. Ein vielfach unterschätzter Fak- tor für die langfristige Prozesssi- cherheit ist eine einheitliche Steu- erungstechnik für automatisierte Systeme. Diese wiederum ist eng verknüpft mit dem Lagerverwal- tungssystem. Je einheitlicher die Strukturen sind, desto einfacher ist auf Dauer das Warehouse Ma- nagement. Eine gut geplante Pro- zesseffizienz beweist sich immer dann, wenn einzelne Abläufe von der Regel abweichen, ohne den Gesamtprozess aufzuhalten. Das können Reklamationen und Re- touren sein oder auch die Bereit- stellung von Sonderteilen für die Produktion. Um langfristig auch auf grund- legende Veränderungen im Pro- . zessablauf reagieren zu können, ist Lösungsflexibilität der leiten- de Anspruch an Generalunterneh- mer. Solche Veränderungen treten ein, wenn die Kapazitäten einer Anlage erschöpft sind oder neue Ansätze in der Produktion und im Einkauf die dahinter stehende Logistik umformen. Für diese Fäl- le lassen sich skalierbare Logis- tiksysteme implementieren, die quasi mitwachsen oder nach Be- darf auch heruntergefahren wer- den können. Das geht zum Beispiel durch die Integration einer wei- teren Lagergasse oder durch das Zu- und Abschalten von Fahrzeu- gen in einem Shuttlelager. Unternehmen, die auf eine um- fassende Automatisierung und IT-Steuerung ihrer Abläufe setzen, sichern sich in Zeiten von Indus- trie 4.0 klare Vorteile. Die Leistung automatisierter Anlagen ist lang- fristig planbar und schafft Inves- titionssicherheit. Gleichwohl wird der Mensch nicht einfach durch Maschinen ersetzt. Vielmehr steigt die Bedeutung gut ausge- bildeter Mitarbeiter. Eine kluge TCO- Kalkulation sollte daher auch die Posten für Aus- und Weiter- bildung in einem realistischen Maß ansetzen. Außerdem wachsen in Unter- nehmen die Ansprüche an eine ergonomische Gestaltung von Arbeitsplätzen. Intuitive Hilfsmit- tel wie Handhelds, Pick-by-Light- Anzeigen oder Artikelscanner beschleunigen die Arbeitsabläufe ebenso wie selbsterklärende Be- dienmasken. Im Lagerverwaltungs- system sollte sich bestenfalls die gesamte Anlage visualisieren las- sen, um mögliche Störungen leicht lokalisieren und umgehend behe- ben zu können. Eine energieeffiziente Gestal- tung von Logistiksystemen ist heute schon Standard. Im Rahmen der TCO sind Unternehmen auf- - 1) Anlagenvisualisierung vor einem Shutttlelager: Eine energieeffiziente Gestaltung von Logistiksystemen ist heute schon Standard. Im Rahmen der TCO sind Unternehmen aufgeru- fen, sich noch stärker auf Neuerun- gen einzulassen. 2) Viele Kosten für eine Logistikanla- ge sind zum Zeitpunkt der Auftrags- vergabe noch nicht bekannt. 3) Für Unternehmen jeder Größe ist eine neue Logistikanlage - zu der auch das abgebildete ,automatische Kleinteilelager' (AKL) gehört -ein komplexes lnvestitionsgut. Über den technischen Nutzen entscheiden da- bei vor allem die Gesamtbetriebskos- ten, die TCO, die im Zuge von Indust- rie 4.0 an Bedeutung gewinnen. gerufen, sich noch stärker auf Neuerungen einzulassen. Wer zum Beispiel die Investition in Shuttle- systeme scheut, kann auch klas- sische Regalbediengeräte (RBG) energiesparend einsetzen. So lässt sich mit der richtigen Steuerungs- technik die Bremsenergie der RBG wieder in das Gesamtsystem zu- rückspeisen. Auch beim TCO- Faktor Wartung und Instandhaltung gilt: Je ein- heitlicher und übersichtlicher der Systemintegrator die Steuerungs- technik gestaltet hat, desto ein- facher ist es für den Instandhalter, sich in den einzelnen Anlagen- komponenten ;zurechtzufinden. Wenn die Wartung aufgrundvon tinübersichtlichen und mit der Zeit chaotisch gewachsenen Struk- turen nicht sachgemäß erfüllt werden kann, steigt zwangsläufig das Risiko von Betriebsausfällen. Die höchste Kostentransparenz für Unternehmen schaffen Gene- ralunternehmer, die alle Service- leistungen rund um die Anlage gleich selbst mit anbieten und zudem auch verantworten. www.unitechnik.com lJ5

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38 · Technik-Know-how ·Produktion·24.Februar 2016·Nr.os

TCO bestimmt Nutzen der Logistikanlage Im Zuge von Industrie 4.0 und des Omnichannel-Handels gewinnt TCO zunehmend an Bedeutung

»Die höchste Kosten­transparenz schaffen Generalunternehmer, die alle Serviceleistungen zur Anlage gleich selbst mit anbieten und verant­worten.«

Wolfgang Cieplik, Geschäftsführer, Unitechnik Cieplik

Total Cost of Ownership (TCO)

Sichtbare Kosten

Investition Einführung

PRODUKTION NR. 08, 2016

WIEHL (TBÖ). Für Unternehmen jeder Größe ist eine neue Logis­tikanlage ein komplexes Investi­tionsgut. Über den technischen Nutzen entscheiden dabei vor allem die Gesamtbetriebskosten. Aufgabe eines unabhängigen Ge­neralunternehmers ist es zum einen, möglichst viele Parameter in die Kostenkalkulation für den kompletten Lebenszyklus einflie­ßen zu lassen und zum anderen, durch flexible Lösungen Investi­tionssicherheit zu schaffen.

TCO steht für ,Total Cost of Ow­nership', die Gesamtbetriebskos­ten einer Logistikanlage. Im Zuge von Industrie 4.0 und des Omni­channel-Handels gewinnt TCO zunehmend an Bedeutung. Denn wenn neue Fertigungsprozesse und Einkaufsstrategien die Logis­tik verändern, kommt es auf in­tralogistische Gesamtlösungen an, die kosteneffizient arbeiten und sich flexibel anpassen lassen. Vor allem herstellerunabhängige Ge­neralunternehmer können die Parameter der TCO sachlich analy-

sieren und umfangreiche Ingeni­eurserfahrungen einbringen.

Aspekte wie allgemeine Prozess­effizienz, Veränderungen im Pro­zessablauf, Mitarbeiter, Energie­verbrauch und Wartung und In­standhaltung liefern den Schlüssel für eine gerrauere Betrachtung der TCO einer Logistikanlage. Prozess­effizienz erreichen Unternehmen unter anderem durch ein Logis­tiksystem, das genau auf ihren Materialfluss zugeschnitten ist. Generalunternehmer mit der ent­sprechenden Ingenieurskompe­tenz können im Emulator ver­schiedene Szenarien wirklichkeits­getreu durchspielen. Häufig lassen sich dabei Kostenfallen bereits in diesen Simulationen erkennen und ausschalten.

Ein vielfach unterschätzter Fak­tor für die langfristige Prozesssi­cherheit ist eine einheitliche Steu­erungstechnik für automatisierte Systeme. Diese wiederum ist eng verknüpft mit dem Lagerverwal­tungssystem. Je einheitlicher die Strukturen sind, desto einfacher ist auf Dauer das Warehouse Ma­nagement. Eine gut geplante Pro-

zesseffizienz beweist sich immer dann, wenn einzelne Abläufe von der Regel abweichen, ohne den Gesamtprozess aufzuhalten. Das können Reklamationen und Re­touren sein oder auch die Bereit­stellung von Sonderteilen für die Produktion.

Um langfristig auch auf grund­legende Veränderungen im Pro-

. zessablauf reagieren zu können, ist Lösungsflexibilität der leiten­de Anspruch an Generalunterneh­mer. Solche Veränderungen treten ein, wenn die Kapazitäten einer Anlage erschöpft sind oder neue Ansätze in der Produktion und im Einkauf die dahinter stehende Logistik umformen. Für diese Fäl­le lassen sich skalierbare Logis­tiksysteme implementieren, die quasi mitwachsen oder nach Be­darf auch heruntergefahren wer­den können. Das geht zum Beispiel durch die Integration einer wei­teren Lagergasse oder durch das Zu- und Abschalten von Fahrzeu­gen in einem Shuttlelager.

Unternehmen, die auf eine um­fassende Automatisierung und IT-Steuerung ihrer Abläufe setzen,

sichern sich in Zeiten von Indus­trie 4.0 klare Vorteile. Die Leistung automatisierter Anlagen ist lang­fristig planbar und schafft Inves­titionssicherheit. Gleichwohl wird der Mensch nicht einfach durch Maschinen ersetzt. Vielmehr steigt die Bedeutung gut ausge­bildeter Mitarbeiter. Eine kluge TCO-Kalkulation sollte daher auch die Posten für Aus- und Weiter­bildung in einem realistischen Maß ansetzen.

Außerdem wachsen in Unter­nehmen die Ansprüche an eine ergonomische Gestaltung von Arbeitsplätzen. Intuitive Hilfsmit­tel wie Handhelds, Pick-by-Light­Anzeigen oder Artikelscanner beschleunigen die Arbeitsabläufe ebenso wie selbsterklärende Be­dienmasken. Im Lagerverwaltungs­system sollte sich bestenfalls die gesamte Anlage visualisieren las­sen, um mögliche Störungen leicht lokalisieren und umgehend behe­ben zu können.

Eine energieeffiziente Gestal­tung von Logistiksystemen ist heute schon Standard. Im Rahmen der TCO sind Unternehmen auf-

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1) Anlagenvisualisierung vor einem Shutttlelager: Eine energieeffiziente Gestaltung von Logistiksystemen ist heute schon Standard. Im Rahmen der TCO sind Unternehmen aufgeru­fen, sich noch stärker auf Neuerun­gen einzulassen.

2) Viele Kosten für eine Logistikanla­ge sind zum Zeitpunkt der Auftrags­vergabe noch nicht bekannt.

3) Für Unternehmen jeder Größe ist eine neue Logistikanlage - zu der auch das abgebildete ,automatische Kleinteilelager' (AKL) gehört -ein komplexes lnvestitionsgut. Über den technischen Nutzen entscheiden da­bei vor allem die Gesamtbetriebskos­ten, die TCO, die im Zuge von Indust­rie 4.0 an Bedeutung gewinnen.

gerufen, sich noch stärker auf Neuerungen einzulassen. Wer zum Beispiel die Investition in Shuttle­systeme scheut, kann auch klas­sische Regalbediengeräte (RBG) energiesparend einsetzen. So lässt sich mit der richtigen Steuerungs­technik die Bremsenergie der RBG wieder in das Gesamtsystem zu­rückspeisen.

Auch beim TCO-Faktor Wartung und Instandhaltung gilt: Je ein­heitlicher und übersichtlicher der Systemintegrator die Steuerungs­technik gestaltet hat, desto ein­facher ist es für den Instandhalter, sich in den einzelnen Anlagen­komponenten ;zurechtzufinden. Wenn die Wartung aufgrundvon tinübersichtlichen und mit der Zeit chaotisch gewachsenen Struk­turen nicht sachgemäß erfüllt werden kann, steigt zwangsläufig das Risiko von Betriebsausfällen. Die höchste Kostentransparenz für Unternehmen schaffen Gene­ralunternehmer, die alle Service­leistungen rund um die Anlage gleich selbst mit anbieten und zudem auch verantworten. www.unitechnik.com

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