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Wofür wird der spezifische elektrische Bodenwiderstand eigentlich benötigt?
• Zur Berechnung von Anodenanlagen • Zur Berechnung der zulässigen
Beeinflussungsspannung nach DIN EN 50162 • Für die Bestimmung der Korrosionsbelastung nach GW9 • Zur Beurteilung der Korrosionsgefährdung nach
TRbF 521 • und an vielen anderen Stellen.
Bestimmung des spezifischen Bodenwiderstandes
Dr.-Ing. Klaus-Erich Nowak
Sachverständigen- und Ingenieurbüro Dr. Nowak Markkleeberg
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Definition des spezifischen elektrischen Bodenwiderstandes
Der spezifische elektrische Bodenwiderstand ρ ist der elektrische Widerstand, der zwischen zwei planparallelen quadratischen Platten mit einer Kantenlänge und einem Abstand von je 1 m (Einheitswürfel) gemessen wird. Die Maßeinheit des spezifischen elektrischen Bodenwiderstandes ist das Ohmmeter (Ωm).
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Stellenwert des spezifischen elektrischen Bodenwiderstandes
Der spezifische elektrische Bodenwiderstand ist eine wichtige Kenngröße bei der Lösung von Korrosionsproblemen bei erdverlegten metallenen Konstruktionen.
Messfehler und Falschmessungen bei der Bestimmung des spezifischen elektrischen Widerstandes können z.B. bei Beeinflussungs-problemen fatale Folgen für unsere Auftraggeber haben.
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Wichtige Einflussgrößen
• Klima • Temperatur • Bodenfeuchtigkeit • Druck
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Definition des spezifischen elektrischen Bodenwiderstandes
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Einfluss der Verdichtung auf den spezifischen Bodenwiderstand nach HENNEY in zwei verschiedenen Böden
400
450
500
550
600
0 2 4 6 8 10 12
Druck in Kilopont pro Quadratzentimeter
Spez
ifisc
her E
rdw
ider
stan
d in
Ohm
met
er
Boden A
Boden B
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Abhängigkeit des spezifischen Bodenwiderstandes von der Temperatur bei
sandigem Lehmboden und einer Durchfeuchtung von 15 % nach THIELERS
0
500
1000
1500
2000
0 10 20 30 40
MoorbodenSandbodenTonboden
Bodenfeuchtigkeit in %
Spez
ifisc
her W
ider
stan
d in
Ohm
met
er
0
1000
2000
3000
-20 -10 0 10 20 30
Temperatur in °C
Spe
zifis
cher
Erd
wid
erst
and
spezifischer Widerstand
Einfluss der Bodenfeuchtigkeit auf den spezifischen Bodenwiderstand
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Möglichkeiten zur Ermittlung des spezifischen Bodenwiderstandes
• Leitfähigkeitstabellen • Probeerder • Widerstandsmesszellen • Geoelektrische Sondierungen
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WETTSTEIN stellte fest, dass der spezifische elektrische Bodenwiderstand jahreszeitlich um bis zu 40 % schwanken kann. Die
Kurven zeigen die Ergebnisse dieser Untersuchungen in Tiefen bis 2 m
40
50
60
70
80
90
100
J F M A M J J A S O N D
Monate
Proz
ent d
es M
axim
alw
erts
Nach einer TrockenperiodeNach einer Regenperiode
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Probeerder • Als Probeerder verwendet man in den meisten Fällen 1,5
bis 2 m lange leicht konische Stäbe. Mit diesen Stäben ist es möglich, den mittleren spezifischen Bodenwiderstand bis zu einer Tiefe von 2 m zu ermitteln.
• Beim Einbau von Tiefbettanoden kann das Bohrgestänge als Probeerder verwendet werden.
• Weiterhin sind alle metallenen Konstruktionen als Probeerder denkbar, deren Abmessungen bekannt sind und die mathematisch beherrschbar sind.
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Leitfähigkeitstabellen
Bodenart Ungefährer spezifischer Bodenwiderstand in Ωm
Mergel, Torf, Humus (feucht) 5 15
Moorboden 30 ... 50
Lehm, Ton, Ackerboden 20 ... 200
Mergel, Torf, Humus (trocken) 50 ... 200
Feuchter Sandboden 100 ... 400
Kies
500 ... 2000
Schotter, Mutterfels, Basalt 3000 ... 10.000
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Widerstandsmesszellen
• Widerstandsmesszellen werden in unterschiedlichen Formen angeboten (Soilbox, Würfelzellen usw.)
• Widerstandsmessungen mit jeder Form von Widerstandsmesszellen haben den Nachteil, dass der gemessene Boden nicht mehr im Originalzustand ist.
• Bodendichte, -feuchtigkeit und -temperatur können das Messergebnis bis zur Unbrauchbarkeit verfälschen.
• Bei physiko-chemischen Bodenuntersuchungen wird in einer Messzelle der kleinstmögliche Bodenwiderstand ρ* ermittelt.
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Berechnung des spezifischen elektrischen Bodenwiderstandes mit Hilfe eines Staberders mit kreisförmigen Querschnitt
kRA ⋅=ρ
dllk 4ln
2 ⋅=
π
RA= Ausbreitungswiderstand des Probeerders L = Länge des Probeerders d = Durchmesser des Probeerders
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Würfelzelle
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Soilbox mit 4 Elektroden
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Geoelektrische Sondierungen Grundlagen
• Über zwei punktförmige Elektroden E1 und E2 werden die Ströme +I und -I in einen homogenen räumlichen Leiter (Erdreich) eingespeist. Zwischen beiden Elektroden bildet sich ein elektrisches Feld aus. Die Feldlinien sind kreisförmig und schneiden sich in den Aufsatzpunkten der Elektroden E1 und E2.
• Senkrecht auf den Feldlinien stehen die Äquipotenziallinien. Die Potenziale werden aus Teilpotenzialen von den Elektroden E1 und E2 gebildet.
• Bei einer Veränderung des elektrischen Feldes durch Veränderung des Abstandes der Elektroden ergeben sich Potenzialveränderungen, die bei den geoelektrischen Sondierungen gezielt genutzt werden.
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Ermittlung des niedrigsten Bodenwiderstandes ρ* einer Bodenprobe
Der niedrigste Bodenwiderstand (ρ*) wird bei der Bewertung der Korrosionsbelastung von elektro-chemischen Systemen verwendet. Er wird bei Raumtemperatur durch portionsweise Zugabe von entionisiertem Wasser zu einer Bodenprobe erreicht. Die entstandene Bodenpaste wird in eine Messzelle gegeben. Der elektrische Widerstand wird in Abhängigkeit von der Wasserzugabe ermittelt und mit der Zellenkonstante multipliziert. Der so ermittelte niedrigste spezifische Bodenwiderstand ist für die Berechnung von Erdersystemen jedoch nicht geeignet.
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Messanordnung der geoelektrischen Widerstandsmessmethode bei symmetrischer Anordnung der Sonden und Elektroden
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• NEUMANN entwickelte zur Bestimmung spezifischer Widerstände bereits 1884 eine Vierpunktmethode.
• Man unterscheidet symmetrische und unsymmetrische Anordnungen. Da die symmetrischen Messanordnungen rechnerisch einfacher zu beherrschen sind, werden sie den unsymmetrischen allgemein vorgezogen. Die folgenden Ausführungen gelten nur für symmetrische Anordnungen.
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Unterschied zwischen ρ und ρs
• Bei homogenem Medium bilden sich die Feldstärkelinien und die Äquipotenziallinien kreisförmig aus. Für diesen Fall ist der errechnete Wert der wirkliche spezifische Widerstand des Messgebietes ρ.
• Bei inhomogenem Messgebieten sind die Verhältnisse grundlegend anders. Das Medium ist in den meisten Fällen horizontal geschichtet (Erdboden). An den Schichtgrenzen tritt eine Brechung der Feldlinien auf. Damit erscheint das Feldbild gegenüber dem Feldbild im homogenen Boden verzerrt . In diesem Fall ist der berechnete spezifische Bodenwiderstand nicht gleich dem wirklichen Bodenwiderstand und wird als "scheinbarer spezifischer Bodenwiderstand ρs" bezeichnet.
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Symmetrische Anordnung
• Der scheinbare spezifische elektrische Widerstand bei einer symmetrischen Anordnung errechnet sich nach folgender Gleichung. Die Konfigurationskonstante k ist abhängig von der gewählten Konfiguration( z.B. Wenner oder Schlumberger)
kIU
E
Ss ⋅=ρ
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Elektrisches Strömumgsfeld in homogenem, geschichteten Medium für ρ1>ρ2
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Elektrisches Strömumgsfeld im homogenen Medium
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Die Schlumberger-Anordnung Aufschlusscharakteristik
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Die Schlumberger-Anordnung Elektroden-Sonden-Abstand
⎟⎟⎠
⎞⎜⎜⎝
⎛−⋅= d
dk
2
2λπ
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Die Wenner-Anordnung Aufschlusscharakteristik
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Die Wenner-Anordnung Elektroden-Sonden-Abstand
ak ⋅⋅= π2
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Potenzialverlauf zwischen den Elektroden E1 und E2
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Praktische Ausführung der geoelektrischen Sondierungen
• Geoelektrische Sondierungen können an allen möglichen Stellen der Erdoberfläche nötig werden. Die unterschiedliche Beschaffenheit der Erdoberfläche erfordert für jeden Erdboden eine geeignete Messelektrode.
• Die Elektroden E1 und E2 sind im Allgemeinen als Erdspieß ausgeführt und erfüllen in dieser Form in den meisten Fällen ihren Zweck. Anders ist es beiden Sonden S1 und S2. An diese Messelektroden müssen hohe Anforderungen gestellt werden, da die von ihnen aufzunehmende Messgröße, die Sondenspannung US, oft sehr klein ist.
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Aufsatzelektrode
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Erdspieß
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Messfehler in Abhängigkeit von der Einschlagtiefe nach RICHTER-BEGAND
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Steckelektrode
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Nach dem Dipolverfahren vermessenes Gelände
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Zweckmäßige Anordnung der Messpunkte M und derElektroden-Sonden-Fluchten bei der
Geländekartierung
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Auswertbarkeit der Messkurven
a) unstetige Funktion - nicht auswertbar b) stetige Funktion - auswertbar
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Aufnehmen der Messkurve ρs = f(λ)
• Zur Bestimmung des wahren spezifischen Bodenwiderstandes ρ ist es erforderlich eine Widerstandskurve mit veränderten Elektrodenabständen aufzunehmen.
• Die gemessenen Widerstände sind mit der entsprechenden Konfigurationskonstante zu multiplizieren und in ein Diagramm einzutragen.
• Nur stetige Kurven sind auswertbar.
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Einschichtfall
Zweischichtfall ρ1 > ρ2
Zweischichtfall ρ1 < ρ2
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Der Einschichtfall
• Bei homogenem Untergrund ermittelt man mit allen Werten für k den gleichen scheinbaren spezifischen Bodenwiderstand ρS. Es ergibt sich als Funktion ρS = f (λ) eine Parallele zur Ordinate. Nur in diesem einen, in der Natur sehr selten vorkommenden Fall ist ρS = ρ, also der scheinbare spezifische Bodenwiderstand gleich dem wirklichen Bodenwiderstand.
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Beispiel für die Auswertung eines
Zweischichtfalles nach EBERT
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Korrekturkurven nach EBERT
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Der Dreischichtfall
• Beim Dreischichtfall werden Zweischichtfälle überlagert und mit Hilfspunktekurven korrigiert.
• Die Auswertung ist wesentlich komplizierter als beim Zweischichtfall. • Mit diesem Verfahren können auch Mehrschichtfälle ausgewertet
werden. Die Bestimmung des wahren spezifischen Bodenwiderstandes von Mehrschichtfällen gestaltet sich jedoch sehr kompliziert und erfordert ein großes Fachwissen, das meistens nur bei geophysikalisch ausgebildeten Spezialisten vorhanden ist.
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Der Dreischichtfall
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Bestimmung von ρ mit Hilfe rechnergestützter Verfahren
• Mit Einführung der Rechentechnik wurden Programme zur Lösung dieses Problems erstellt.
• Der Kurvenvergleich erfolgte iterativ mit Hilfe von Rechnern. • Bereits vorhandene und bekannte Auswertungen wurden in die
Lösungen einbezogen. • Eines der bekanntesten Programme zur Bestimmung des
spezifischen elektrischen Widerstandes ist das von Prof. WELLER erstellte Programm VES 4.
• Ein neueres Programm iPi2win wurde von Prof. Bobachev von der Staatlichen Universität Moskau entwickelt
• Mit Hilfe von diesen beiden Programmen sind praktisch alle Fälle, die im kathodischen Korrosionsschutz auftreten, lösbar.
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Beispiel für die Auswertung eines
Dreischichtfalles nach EBERT
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Auswertung der geoelektrischen Messung mit iPi2Win
Schwarzer Graph: Gemessenen Kurve
Roter Graph: Berechnete Kurve
Blauer Graph: Spezifischer elektrischer Bodenwiderstand
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Wertetabelle für die geoelektrische Messung iPi2Win
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Profil über mehrere Messungen (iPi2Win)
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Schichtabelle nach iPiWin
ρ = Spezifischer elektrischer Widerstand h = Mächtigkeit der Schicht d = Schichtuntergrenze
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Bohrlochmessungen
Fremdeinfluss
• Bei Bohrlochmessungen wird eine 4-Elektroden-Anordnung senkrecht zur Erdoberfläche in ein Bohrloch versenkt.
• Bohrlochmessungen basieren auf der gleichen Theorie wie die geoelektrischen Sondierungen.
• Da die Messanordnung parallel zu den Bodenschichten verschoben wird, ergeben sich aneinander gereiht Einschichtfälle.
• Die so ermittelten spezifischen Bodenwiderstände ρ werden als Messkurve aufgeschrieben und können zur Berechnung von Tiefbettanoden verwendet werden.
• Nachteil der Bohrlochmessungen ist, dass die Bodenwiderstände erst nach Niederbringen der Bohrung gemessen werden können und somit bei der Planung noch nicht vorliegen.
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Multielektrodenverfahren
a)
b)
c)
ρs gemessen
ρs errechnet
Ergebnis der Widerstands – Tiefenverteilung
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Multielektrodenverfahren • Multielektrodenverfahren sind eine Weiterentwicklung der beschriebenen Verfahren.
• Multielektrodenverfahren sind ursächlich für die Strukturerkundung konzipiert.
• Sie beruhen auf den gleichen theoretischen Grundlagen wie herkömmliche geoelektrische Verfahren.
• Bei Multielektrodenverfahren werden eine Vielzahl von Messelektroden verwendet.
• Wie bei VES 4 und iPi2Win ergibt sich immer eine Lösung. Demzufolge sollten zur Bewertung der Messungen erfahrene Fachleute eingesetzt werden.
• Aufschlüsse für Tiefbettanoden mit dieser Technik sollten nur von geophysikalisch ausgebildeten Fachleuten vorgenommen werden.
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Multielektrodenverfahren
Beispiel: Strukturerkundung für einen Talsperrenstandort
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Multielektrodenverfahren
Das Ergebnis der Sondierung unter Berücksichtigung der Topografie
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Multielektrodenverfahren
Problem des Multielektrodenverfahrens ist seine komplexe Theorie und computerisierte Technik. Einerseits erleichtert sie dem erfahrenen Geophysiker die Arbeit und ermöglicht sehr detaillierte Aussagen, andererseits bekommt jeder, der die Kabel richtig anschließt und dann die Software mit den Daten füttert, ein buntes Bild. Leider ist nur die Existenz dieses Bildes gewährleistet, nicht jedoch sein Wahrheitsgehalt.
Deshalb sollte nur derjenige, der die klassische Sondierung in Theorie und Praxis beherrscht und künstliche Störungen sofort erkennt, auch dieses komplexe Werkzeug Multielektroden-geoelektrik nutzen. Dies gilt besonders wenn das wichtigere Ergebnis wahre Widerstände anstatt geologischer Strukturen sind.