Bevölkerungs- und Haushalteprognose 2013 Stadt Gera¶lkerungs-und... · Stadt Gera Der Altersbaum...

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Altersentwicklung im Prognosezeitraum Redaktionsschluss: 03.Juli 2013 Statistische Information 02/2013 Stadt Gera Stabsstelle Statistik und GIS Kornmarkt 12 07545 Gera 0365 838-1230 [email protected] Bevölkerungs- und Haushalteprognose 2013 Stadt Gera Der Altersbaum (Abb. links) zeigt den langfristigen Verlauf der Stärke der Altersgruppen im Vorausblick mit stufenweisen Momentaufnahmen 2012 (Basis), 2020, 2030 und 2040. Dargestellt ist die Hauptvariante der Bevölkerungsprognose 2013. Der Mangel an Bevölkerung im arbeitsfähigen Alter wird Gera voraussichtlich über drei Jahrzehnte prägen. Im Basisjahr 2012 (dunkelste Farbstufe) ist die ausgeprägte Schwäche bei der Zahl der Jugendlichen zwischen 16 und 22 Jahren deutlich sichtbar. Das ist der Echoeffekt der Abwanderung und des extremen Geburtenrückgangs seit dem Jahr 1990. Die „Einschnürung“ wird sich an diesem Altersabschnitt in den kommenden Jahrzehnten wieder zurückbilden. Die Zahl der Jugendlichen und jungen Erwachsenen wird sich langsam erholen und stabilisieren, aber nicht zur Stärke der späten 1980er Jahre zurückfinden. Es ist zu erwarten, dass ein erheblicher Teil der heutigen Schwäche bei jungen Erwachsenen nicht durch Zuwanderung bei der Berufswahl ausgeglichen werden kann. Deshalb wird das Arbeitskräfteangebot in Gera über viele Jahre in den mittleren Altersgruppen belastet sein. Die Gesamtstärke der Altersjahrgänge über 65 Jahre wird sich in den nächsten Jahrzehnten kaum verändern. Genau in diesem Zeitraum werden jene Jahrgänge in den Ruhestand nachrücken, die von den Wanderungen der frühen 1990er Jahre weniger betroffen waren. Trotz kleinerer Ausgangsgröße erreichen die Jahrgänge in gleicher Zahl das Ruhestandsalter, ein Effekt der gestiegenen Lebenserwartung. Kinderwunsch Die Zahl der gebärfähigen Frauen wird sich in Gera bis 2020 um 10 bis 12% gegenüber dem Jahr 2012 verringern. Ob damit eine linear korrespondierende Geburtenentwicklung verbunden ist, hängt von der tatsächlichen Gewichtung in den altersspezifischen Geburtenziffern ab. Diese sind nicht nur biologisch und sozial, sondern auch durch die wirtschaftliche Gesamtentwicklung, z.B. den Arbeitsmarkt, gesetzgeberische Anreize und z.T. auch Einzelereignisse beeinflusst. Unbefristete und sichere Arbeitsverhältnisse sind ein wesentliches Kriterium. Langfristig könnte sich die Zahl der gebärfähigen Frauen in Gera wieder erhöhen, bis 2040 evtl. auch nahe an den Ausgangswert des Jahres 2012 heran. Die voraussichtlich degressive Entwicklung wird sich auf lange Sicht erst zwischen 2025 und 2035 wieder stabilisieren. Bevölkerungsrückgang verlangsamt sich Langfristige Konsolidierung, Stabilisierung der Innenstadt Trendwende bei Kindern und Jugendlichen Arbeitskräftedefizit wird dominant Haushaltegrößen nach Personen in Zukunft eher stabil Arbeitskräfte Das Gesamtgewicht und die Anzahl der arbeitsfähigen Bevölkerung sind wesentlich für die künftig erbringbare Wirtschaftsleistung in der Stadt Gera. Die langfristige Betrachtung innerhalb der Prognose zeigt dagegen einen anhaltenden Rückgang der Gruppe der arbeitsfähigen Bevölkerung bis 2030 um 22,2% und bis 2040 sogar um 23,1% des Ausgangswertes im Jahr 2012. Die Aufschlüsselung nach Altersgruppen, die ungefähr die Etappen der beruflichen und familiären Entwicklung wiedergeben, zeigt ein differenziertes Bild. Während Gera seine Position als Bildungs- und Ausbildungsstandort in der Region insbesondere in der Gruppe der 15 bis 25 jährigen Berufsstarter behaupten und ausbauen kann, fehlt nach bisherigem Stand für die Anschlussentwicklung die ausreichende wirtschaftliche Basis. Wanderungsverluste werden bei dieser Entwicklung vor allem dann eine Rolle spielen, wenn adäquat vergütete Arbeitsplätze für das mittlere Berufsalter nicht ausreichend zur Verfügung stehen. Die erheblichen Verluste in den beiden oberen Altersgruppen entstehen durch den Eintritt in den Ruhestand und das Aufrücken zahlenmäßig kleinerer jüngerer Altersgruppen. Ruhestand Die demografische Entwicklung wird meist mit einer erheblichen Zunahme der Zahl alter Menschen kommentiert. In Gera ist das nur bedingt der Fall. Die Altersgruppen ab 65 Jahre steigen im Prognosezeitraum bis 2030 nur um 6,3% und bis 2040 um 7,5%. Neben dem Wechsel geburtenstarker Jahrgänge aus dem Erwerbsleben in den Ruhestand wird die unvermindert hohe Zahl dieser Altersgruppen durch die weiter steigende Lebenserwartung möglich. Zwar wird es nicht wesentlich mehr Einwohner über 100 Jahre in Gera geben. Aus jedem Geburtsjahrgang erreichen aber künftig mehr Menschen ein hohes Lebensalter als noch vor 10 oder 20 Jahren. Der medizinische Fortschritt, verbesserte Arbeitssicherheit und eine gesündere Lebensweise machen es möglich. Den größten Einfluss hierauf hat der mittlere Lebensabschnitt, in dem gesundheitliche Risiken heute und in Zukunft öfter überlebt oder verhindert werden können. Die Stadt Gera hat auf Basis der Melderegisterdaten zum 31.12.2012 eine neue Bevölkerungs- und Haushalteprognose in Eigenrechnung erstellt. Sie ergibt einen weniger ungünstigen langfristigen Verlauf der Einwohnerentwicklung als noch bei der letzten Prognose aus dem Jahre 2009 angenommen. Innerhalb genau dieser vier Jahre hat sich der jährliche absolute Einwohnerrückgang in Gera halbiert. In den Jahren 2011 und 2012 war sogar ein Zuzugsüberschuss bei Hauptwohnsitzen festzustellen. Dennoch dominiert das Geburtendefizit bzw. der große Sterbefallüberschuss die Gesamtsituation bei weitem. Die Geburtenrate in der Stadt Gera hat sich in den letzten Jahren wieder um 1,4 Kinder je Frau eingepegelt. Das reicht zum Bestandserhalt der Bevölkerung nicht aus, entspricht aber deutschem und mitteleuropäischem Durchschnitt. Der für stabile oder wachsende Städte charakteristische Wanderungsüberschuss ist in Gera in den nächsten Jahren in notwendiger Höhe trotzdem nicht zu erwarten. Das liegt einerseits an dem zu geringen Angebot an qualifizierten und überregional wettbewerbsfähig vergüteten Arbeitsplätzen, andererseits an der für den Maßstab der Stadt nach Zahlen und Größe noch viel zu geringen Bindungskraft für akademische Ausbildungen. Die beiden Einrichtungen in Gera sind noch sehr jung. Die Bevölkerungs- und Haushalteprognose 2013 zeigt einen Korridor über drei Varianten, aus dem sich zu allen Altersgruppen und Zeitpunkten jeweils eine Spanne möglicher Entwicklungen ergibt. Mit fernerer Zukunft wird sie größer und damit weniger bestimmbar. Der größte Hebel für Wachstum, Stabilität oder Degression in der Bevölkerungsentwicklung ergibt sich immer aus der Annahme zu den Außenwanderungen. Dieser wurde auch in der neuesten Bevölkerungsprognose genutzt, um drei Szenarien für den Prognosekorridor abzuleiten. Im Zeitraum 2008-2012 sind die unmittelbaren Reaktionen auf die weltweite Wirtschaftskrise 2008/2009 im Wanderungsverhalten eingeschlossen. In Gera waren von den Folgen weniger massenhaft Arbeitsplätze betroffen. Vielmehr gab es Zurückhaltung bei Fortzügen bzw. verstärkte Heimkehr nach abgeschlossener Ausbildung ohne Anschlussbeschäftigung. Für die Darstellung einer Ober-, Haupt- und Untervariante wurden die Wanderungen in den Jahren 2009 bis 2012 herangezogen. Die Wanderungen als geglätteter Durchschnitt der Jahre 2009 bis 2012 ergeben für Gera die ungünstigste Entwicklung (Untere Variante), das Wanderungsverhalten im Jahr 2009 einen mittleren Wert (Hauptvariante) und die Wanderungen im Jahr 2012 den günstigsten Wert (Obere Variante). 4 (Thüringer Landesamt für Statistik) Bevölkerungsprognose 2013 auf einen Blick: (Basis Hauptwohnsitze) Jahr 2020: zwischen 90 800 und 93 000 Einwohner Jahr 2030: zwischen 83 500 und 90 000 Einwohner Jahr 2040: zwischen 79 000 und 89 000 Einwohner Konsolidierung zwischen den Jahren 2030 und 2035

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Altersentwicklung im Prognosezeitraum Redaktionsschluss: 03.Juli 2013 Statistische Information 02/2013

Stadt Gera

Stabsstelle Statistik und GIS

Kornmarkt 12

07545 Gera

0365 838-1230

[email protected]

Bevölkerungs- und

Haushalteprognose 2013

Stadt Gera

Der Altersbaum (Abb. links) zeigt den langfristigen Verlauf der Stärke der

Altersgruppen im Vorausblick mit stufenweisen Momentaufnahmen 2012

(Basis), 2020, 2030 und 2040. Dargestellt ist die Hauptvariante der

Bevölkerungsprognose 2013. Der Mangel an Bevölkerung im arbeitsfähigen

Alter wird Gera voraussichtlich über drei Jahrzehnte prägen.

Im Basisjahr 2012 (dunkelste Farbstufe) ist die ausgeprägte Schwäche bei

der Zahl der Jugendlichen zwischen 16 und 22 Jahren deutlich sichtbar. Das

ist der Echoeffekt der Abwanderung und des extremen Geburtenrückgangs

seit dem Jahr 1990. Die „Einschnürung“ wird sich an diesem Altersabschnitt

in den kommenden Jahrzehnten wieder zurückbilden. Die Zahl der

Jugendlichen und jungen Erwachsenen wird sich langsam erholen und

stabilisieren, aber nicht zur Stärke der späten 1980er Jahre zurückfinden. Es

ist zu erwarten, dass ein erheblicher Teil der heutigen Schwäche bei jungen

Erwachsenen nicht durch Zuwanderung bei der Berufswahl ausgeglichen

werden kann. Deshalb wird das Arbeitskräfteangebot in Gera über viele

Jahre in den mittleren Altersgruppen belastet sein. Die Gesamtstärke der

Altersjahrgänge über 65 Jahre wird sich in den nächsten Jahrzehnten kaum

verändern. Genau in diesem Zeitraum werden jene Jahrgänge in den

Ruhestand nachrücken, die von den Wanderungen der frühen 1990er Jahre

weniger betroffen waren. Trotz kleinerer Ausgangsgröße erreichen die

Jahrgänge in gleicher Zahl das Ruhestandsalter, ein Effekt der gestiegenen

Lebenserwartung.

Kinderwunsch

Die Zahl der gebärfähigen Frauen wird sich in Gera bis 2020 um 10 bis 12%

gegenüber dem Jahr 2012 verringern. Ob damit eine linear korrespondierende

Geburtenentwicklung verbunden ist, hängt von der tatsächlichen Gewichtung

in den altersspezifischen Geburtenziffern ab. Diese sind nicht nur biologisch

und sozial, sondern auch durch die wirtschaftliche Gesamtentwicklung, z.B.

den Arbeitsmarkt, gesetzgeberische Anreize und z.T. auch Einzelereignisse

beeinflusst.

Unbefristete und sichere Arbeitsverhältnisse sind ein wesentliches Kriterium.

Langfristig könnte sich die Zahl der gebärfähigen Frauen in Gera wieder

erhöhen, bis 2040 evtl. auch nahe an den Ausgangswert des Jahres 2012

heran. Die voraussichtlich degressive Entwicklung wird sich auf lange Sicht

erst zwischen 2025 und 2035 wieder stabilisieren.

Bevölkerungsrückgang verlangsamt sich

Langfristige Konsolidierung, Stabilisierung der Innenstadt

Trendwende bei Kindern und Jugendlichen

Arbeitskräftedefizit wird dominant

Haushaltegrößen nach Personen in Zukunft eher stabil

Arbeitskräfte

Das Gesamtgewicht und die Anzahl der arbeitsfähigen Bevölkerung sind

wesentlich für die künftig erbringbare Wirtschaftsleistung in der Stadt Gera.

Die langfristige Betrachtung innerhalb der Prognose zeigt dagegen einen

anhaltenden Rückgang der Gruppe der arbeitsfähigen Bevölkerung bis 2030

um 22,2% und bis 2040 sogar um 23,1% des Ausgangswertes im Jahr 2012.

Die Aufschlüsselung nach Altersgruppen, die ungefähr die Etappen der

beruflichen und familiären Entwicklung wiedergeben, zeigt ein differenziertes

Bild. Während Gera seine Position als Bildungs- und Ausbildungsstandort in

der Region insbesondere in der Gruppe der 15 bis 25 jährigen Berufsstarter

behaupten und ausbauen kann, fehlt nach bisherigem Stand für die

Anschlussentwicklung die ausreichende wirtschaftliche Basis.

Wanderungsverluste werden bei dieser Entwicklung vor allem dann eine Rolle

spielen, wenn adäquat vergütete Arbeitsplätze für das mittlere Berufsalter

nicht ausreichend zur Verfügung stehen. Die erheblichen Verluste in den

beiden oberen Altersgruppen entstehen durch den Eintritt in den Ruhestand

und das Aufrücken zahlenmäßig kleinerer jüngerer Altersgruppen.

Ruhestand

Die demografische Entwicklung wird meist mit einer erheblichen Zunahme

der Zahl alter Menschen kommentiert. In Gera ist das nur bedingt der Fall.

Die Altersgruppen ab 65 Jahre steigen im Prognosezeitraum bis 2030 nur um

6,3% und bis 2040 um 7,5%. Neben dem Wechsel geburtenstarker

Jahrgänge aus dem Erwerbsleben in den Ruhestand wird die unvermindert

hohe Zahl dieser Altersgruppen durch die weiter steigende Lebenserwartung

möglich. Zwar wird es nicht wesentlich mehr Einwohner über 100 Jahre in

Gera geben. Aus jedem Geburtsjahrgang erreichen aber künftig mehr

Menschen ein hohes Lebensalter als noch vor 10 oder 20 Jahren. Der

medizinische Fortschritt, verbesserte Arbeitssicherheit und eine gesündere

Lebensweise machen es möglich. Den größten Einfluss hierauf hat der

mittlere Lebensabschnitt, in dem gesundheitliche Risiken heute und in

Zukunft öfter überlebt oder verhindert werden können.

Die Stadt Gera hat auf Basis der Melderegisterdaten zum 31.12.2012 eine

neue Bevölkerungs- und Haushalteprognose in Eigenrechnung erstellt. Sie

ergibt einen weniger ungünstigen langfristigen Verlauf der

Einwohnerentwicklung als noch bei der letzten Prognose aus dem Jahre 2009

angenommen. Innerhalb genau dieser vier Jahre hat sich der jährliche

absolute Einwohnerrückgang in Gera halbiert. In den Jahren 2011 und 2012

war sogar ein Zuzugsüberschuss bei Hauptwohnsitzen festzustellen. Dennoch

dominiert das Geburtendefizit bzw. der große Sterbefallüberschuss die

Gesamtsituation bei weitem. Die Geburtenrate in der Stadt Gera hat sich in

den letzten Jahren wieder um 1,4 Kinder je Frau eingepegelt. Das reicht zum

Bestandserhalt der Bevölkerung nicht aus, entspricht aber deutschem und

mitteleuropäischem Durchschnitt. Der für stabile oder wachsende Städte

charakteristische Wanderungsüberschuss ist in Gera in den nächsten Jahren

in notwendiger Höhe trotzdem nicht zu erwarten. Das liegt einerseits an dem

zu geringen Angebot an qualifizierten und überregional wettbewerbsfähig

vergüteten Arbeitsplätzen, andererseits an der für den Maßstab der Stadt

nach Zahlen und Größe noch viel zu geringen Bindungskraft für akademische

Ausbildungen. Die beiden Einrichtungen in Gera sind noch sehr jung.

Die Bevölkerungs- und Haushalteprognose 2013 zeigt einen Korridor über drei

Varianten, aus dem sich zu allen Altersgruppen und Zeitpunkten jeweils eine

Spanne möglicher Entwicklungen ergibt. Mit fernerer Zukunft wird sie größer

und damit weniger bestimmbar. Der größte Hebel für Wachstum, Stabilität

oder Degression in der Bevölkerungsentwicklung ergibt sich immer aus der

Annahme zu den Außenwanderungen. Dieser wurde auch in der neuesten

Bevölkerungsprognose genutzt, um drei Szenarien für den Prognosekorridor

abzuleiten. Im Zeitraum 2008-2012 sind die unmittelbaren Reaktionen auf die

weltweite Wirtschaftskrise 2008/2009 im Wanderungsverhalten

eingeschlossen. In Gera waren von den Folgen weniger massenhaft

Arbeitsplätze betroffen. Vielmehr gab es Zurückhaltung bei Fortzügen bzw.

verstärkte Heimkehr nach abgeschlossener Ausbildung ohne

Anschlussbeschäftigung. Für die Darstellung einer Ober-, Haupt- und

Untervariante wurden die Wanderungen in den Jahren 2009 bis 2012

herangezogen. Die Wanderungen als geglätteter Durchschnitt der Jahre 2009

bis 2012 ergeben für Gera die ungünstigste Entwicklung (Untere Variante),

das Wanderungsverhalten im Jahr 2009 einen mittleren Wert (Hauptvariante)

und die Wanderungen im Jahr 2012 den günstigsten Wert (Obere Variante).

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(Thüringer Landesamt für Statistik)

Bevölkerungsprognose 2013

auf einen Blick:

(Basis Hauptwohnsitze)

• Jahr 2020:

zwischen 90 800 und 93 000

Einwohner

• Jahr 2030:

zwischen 83 500 und 90 000

Einwohner

• Jahr 2040:

zwischen 79 000 und 89 000

Einwohner

• Konsolidierung zwischen den

Jahren 2030 und 2035

Einwohnerentwicklung in den Prognoseräumen (Zu- oder Abnahme der Einwohner in % gegenüber dem Jahr 2012)

Prognoseräume

Jahr 2030 – im Planungshorizont

des Stadtentwicklungskonzeptes

Jahr 2020 – in absehbarer Zeit

Jahr 2040 – langfristige Vorausschau

Konsolidierung der Innenstadt

Die 72 Gemeindeteile der Stadt Gera wurden sieben städtisch und drei

ländlich geprägten Prognoseräumen zugeordnet. Die Systematik der

Prognose 2009 wurde beibehalten und bleibt damit direkt vergleichbar (Abb.

oben links). Die Gliederung nach Statistischen Bezirken konnte hierfür nur im

Fall von Debschwitz direkt übernommen werden. Wesentlich für die

Festlegung der Prognoseräume ist sowohl die Abgrenzung zum ländlich

geprägten Raum des Stadtgebiets als auch die strukturelle Ähnlichkeit und

Zusammengehörigkeit von benachbarten Gemeindeteilen. Weiterhin müssen

für die teilräumlichen Prognosen Zusammenhänge mit ausreichend großen

Einwohnermengen gebildet werden. Bei den Plattenbaugebieten spielt der

Aspekt des Rückbaus eine wesentliche Rolle. Das führte in Lusan zur

Bildung von zwei Prognoseräumen mit dem Brütetal als Abgrenzung.

Die laufenden Stadtumbaumaßnahmen erzeugen starke Einwohnerbe-

wegungen in beiden Teilen von Bieblach. Deshalb wurden das Platten-

baugebiet Bieblach-Ost und der Bieblacher Hang mit den stabileren

Nachbargebieten Tinz, Roschütz, und dem Baugebiet am Trebnitzer Kreuz

zu einem Prognoseraum zusammengefasst. So sind ausreichende

Personenanzahlen und verlässlichere Annahmen im Prognoseraum möglich.

Die ländlichen Räume des Stadtgebiets haben eine eigenständige Bau- und

Sozialstruktur. Darauf nimmt auch die Bevölkerungs- und Haus-

halteprognose Rücksicht. So wurden aus den nach der Bevölkerungsanzahl

kleinen ländlichen Gemeindeteilen drei Prognoseräume gebildet. Sie

entwickeln sich bei der Einwohnerentwicklung, insbesondere aber bei den

Haushaltegrößen differenziert zum städtischen Raum.

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Bevölkerungsprognose (Hauptwohnsitze)

Einwohnerbestand am 31.12. des Jahres 2012 (Basis) 2020 2025 2030 2035 2040

Obere Variante 93 084 91 397 90 078 89 436 89 295

Bevölkerungsprognose 2013 Hauptvariante 95 821 91 538 89 123 87 181 85 646 84 823

Untere Variante 90 792 87 230 83 662 80 705 79 206

12. Koordinierte Vorausberechnung *) (Basis 2008) 96 097 87 767 82 556 77 214

Bevölkerungsprognose Gera 2009 **) (Basis 2008) 94 450 86 571 81 391 76 009 70 588 65 268

Städtische und ländliche Räume

Einwohnerbestand am 31.12. des Jahres 2012 (Basis) 2020 2025 2030 2035 2040

Städtische Räume Geras

Obere Variante 78 665 77 247 76 154 75 609 75 417

Bevölkerungsprognose 2013 Hauptvariante 81 152 77 361 75 222 73 575 72 279 71 619

Untere Variante 76 704 73 522 70 369 67 733 66 424

Vergleich zu Hauptvariante der Prognose 2009 80 577 72 751 66 110 62 199 60 417 59 311

Ländliche Räume Geras

Obere Variante 14 419 14 150 13 924 13 828 13 879

Bevölkerungsprognose 2013 Hauptvariante 14 669 14 177 13 901 13 607 13 366 13 204

Untere Variante 14 087 13 708 13 293 12 972 12 782

Vergleich zu Hauptvariante der Prognose 2009 14 827 13 809 12 763 11 740 10 795 9 871

Bevölkerungsstruktur der Hauptvariante

2012 (Basis) 2020 2025 2030 2035 2040

von 0 bis unter 15 Jahre 9 970 10 26810 301 10 183 10 306 10 849

darunter Geburten700 661 584 564 585 636

darunter von 0 bis unter 5 Jahre 3 532 3 5243 272 3 143 3 246 3 525

5 bis unter 10 Jahre 3 254 3 460 3 508 3 427 3 429 3 664

10 bis unter 15 Jahre 3 184 3 284 3 521 3 613 3 631 3 660

15 bis unter 65 Jahre 60 398 55 301 52 103 49 952 47 851 46 469

darunter 15 bis unter 20 Jahre 2 581 3 420 3 571 3 866 4 035 4 136

darunter 20 bis unter 50 Jahre 28 420 23 821 22 551 22466 22 586 22 644

darunter Frauen 15 bis unter 45 Jahre 13 775 12 525 12 493 12 565 12 648 12 827

65 und älter 25 453 25 968 26 720 27 046 27 489 27 506

darunter 85 Jahre und älter 3 132 3 130 3 302 3 631 3 879 3 529

Haushalteprognose

2012 (Basis) 2020 2025 2030 2035 2040

Stadt Gera gesamt

Obere Variante 49 489 48 379 47 530 47 205 47 242

Haushalteprognose 2013 Hauptvariante 51 268 48 784 47 307 46 148 45 326 44 853

Untere Variante 48 322 46 239 44 244 42 675 41 847

Städtische Räume Geras

Obere Variante 43 266 42 230 41 459 41 174 41 217

Haushalteprognose 2013 Hauptvariante 45 039 42 717 41 338 40 296 39 546 39 166

Untere Variante 42 287 40 345 38 510 37 068 36 336

Ländliche Räume Geras

Obere Variante 6 223 6 149 6 071 6 031 6 025

Haushalteprognose 2013 Hauptvariante 6 229 6 067 5 969 5 852 5 762 5 687

Untere Variante 6 035 5 894 5 734 5 607 5 511

Haushaltestruktur der Hauptvariante

Haushaltegrößen in Prozent 2012 (Basis) 2020 2025 2030 2035 2040

Stadt Gera gesamt

Einpersonenhaushalte 42,3 41,9 41,9 41,8 43,9 41,8

Zweipersonenhaushalte 36,3 36,5 36,5 36,5 35,4 36,2

Dreipersonenhaushalte 13,8 13,8 13,7 13,7 13,4 13,8

Vierpersonenhaushalte und größer 7,6 7,8 7,9 8,0 7,3 8,2

Personen je Haushalt im Durchschnitt 1,89 1,89 1,90 1,90 1,90 1,90

Städtische Räume Geras

Einpersonenhaushalte 45,3 45,0 45,0 44,9 44,8 44,9

Zweipersonenhaushalte 36,0 36,0 35,9 35,9 35,9 35,7

Dreipersonenhaushalte 12,5 12,7 12,6 12,6 12,6 12,7

Vierpersonenhaushalte und größer 6,2 6,3 6,5 6,6 6,7 6,7

Personen je Haushalt im Durchschnitt 1,81 1,82 1,82 1,82 1,83 1,83

Ländliche Räume Geras

Einpersonenhaushalte 20,4 20,8 21,0 21,0 21,1 21,1

Zweipersonenhaushalte 38,4 39,9 40,2 40,4 40,1 39,5

Dreipersonenhaushalte 23,0 21,8 21,4 21,3 21,4 21,5

Vierpersonenhaushalte und größer 18,2 17,5 17,4 17,3 17,4 17,9

Personen je Haushalt im Durchschnitt 2,45 2,42 2,41 2,41 2,41 2,42

Die Entwicklung des Länd-

lichen Prognoseraumes

West ist prozentual gegen-

über der Innenstadt leicht

im Vorteil. Dennoch

stabilisieren sich die

Innenstadt, Debschwitz

und Zwötzen.

Annähernde Stabilität ist

auch im Prognoseraum

Lusan-Brüte zu erwarten.

Die Innenstadt ist in der

langfristigen Einwohner-

gesamtentwicklung der

stabilste Teil Geras.

Die Bindungsstärke des

Ländlichen Prognose-

raumes West schwächt

sich ab.

Die Innenstadt konsolidiert

sich prozentual weiter.

Der Prognoseraum Lan-

genberg stabilisiert sich

ebenfalls.

In Debschwitz könnte es

zu einer strukturellen

Überalterung kommen.

Lusan muss innerhalb

einer stark geschrumpften

Stadt nach dem vollzo-

genen Generationswech-

sel neu positioniert

werden.

Die anhaltende Stabilität

des Ländlichen Prognose-

raumes West resultiert aus

der starken Neubau-

tätigkeit zwischen 2000

und 2012 bei individuellem

Wohneigentum und aus

Einzelobjekten der sozia-

len Infrastruktur.

Innerhalb des Stadtgebiets

von Gera wurden sieben

städtische und drei

ländliche Prognoseräume

gebildet.

Sie entstanden durch

Addition benachbarter Ge-

meindeteile.

Für jeden Prognoseraum

wurden eigenständige

Teilprognosen für Bevöl-

kerung und Haushalte

gerechnet.

*) Prognose des Thüringer Landesamtes für Statistik **) Prognose der Stadt Gera 2009 in Eigenrechnung