Bewerbungsmappen für Journalisten & Personal Branding

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Wirtschaft verstehen! BeWERBUNGsmappen und Personal Branding für Journalisten

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Für den DJV-Stammtisch für die WR-Kollegen habe ich das Wichtigste aus dem Seminar "Bewerbung als Journalist" und aus "Personal Branding" zusammengefasst. Anfang März habe ich in Dortmund dazu einen Vortrag gehalten.

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BeWERBUNGsmappen und

Personal Branding für Journalisten

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Blick ins etymologische Wörterbuch

Werben: jemanden zu gewinnen suchen. Bemühung um die Gunst einer Person.

Bewerben: sich um eine Stelle bemühen

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Aufbau einer Bewerbungsmappe

Aufbau des Anschreibens:

1. Was mache ich?2. Warum passe ich?3. Weswegen dieser Arbeitgeber?

In anderen Worten: Was kann ich für dieses Unternehmen tun?

Welche Vorteile hat es, wenn es mich einstellt?

Werbung!Flirtfaktor!

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Fangen wir oben an: der Betreff

… ist die Überschrift Ihrer Bewerbung. Was kommt besser?

➡„Bewerbung als Magazinjournalist“ ODER➡„Magazin-Journalist will Erfahrung einbringen“

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Der erste Satz

Was ist interessanter?

➡„Hiermit bewerbe ich mich auf die von Ihnen ausgeschriebene Stelle als Redakteur.“

➡„Recherchieren, Schreiben, Redigieren - das ist nicht nur mein Job, sondern auch meine Leidenschaft. Sie suchen in Ihrer Anzeige vom xx im xx jemanden, der das kann, und darum bewerbe ich mich bei Ihnen.“

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Wirtschaft verstehen!Was mache ich?

➡ Ich bin zuständig …➡ Ich bekam Einblick …➡ Meine Aufgaben lagen in …/beinhalten ...➡ Ich verfüge über zehn Jahre Erfahrung im ...➡ Ich kann vorweisen ...➡ Aufgrund meiner Tätigkeit ...➡ Das Konzipieren, das Verfassen von Artikeln ...

ODER besser

➡ Ich verantworte XXX, das heißt XXX➡ Ich schreibe, recherchiere, gestalte, konzipiere, leite

passiv

aktiv

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Vorsicht Soft Skills

Geforderte Soft Skills – oft leere Floskeln – sinnvollfüllen:➡ „Dass ich stressresistent bin, konnte ich beim

Launch unseres Online-Auftritts beweisen …“➡ „Meine Teamfähigkeit bestätigt Ihnen gerne XY,

Telefon …“

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Schlussformel

Nicht um Vorstellungsgespräch betteln. Besser:

➡ „Ich freue mich, Sie in einem Vorstellungsgespräch persönlich kennen zu lernen.“

➡ „Ich freue mich, Sie in einem Vorstellungsgespräch von meiner Person überzeugen zu können.“

➡ „Finden Sie nicht auch, dass ich passe? Dann sehen wir uns sicher bald beim Vorstellungsgespräch.“

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Fehler im Anschreiben

In Anschreiben gibt es immer wieder die gleichen Fehler:

➡ Flirtfaktor fehlt➡ Zu wenig konkret➡ Zu lang: Was ist wichtig?

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Eigentlich schön geschrieben, aber warum will er bei diesem Unternehmen arbeiten?

Negativ: da fehlt der Flirtfaktor

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Ahja? Und wo?

Negativ: zu wenig konkret

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Negativ: viel zu lang …

Sehr geehrte Damen und Herren,die ausgeschriebene Tätigkeit als Referent sehe ich als anspruchsvolle Möglichkeit, meine bisher erworbenen Fähigkeiten zur Unterstützung der Caritas-Arbeit in Lateinamerika einzusetzen. Daß es sich um eine 40 % Stelle handelt, bedeutet für mich einen Vorteil, da ich ein Promotionsvorhaben verfolge.Innerhalb meiner politikwissenschaftlichen und geographischen Studien an den Universitäten Köln und Trier beschäftigte ich mich in Seminaren und auf Exkursionen intensiv u.a. mit folgenden Themen: Geschichte und Kultur Lateinamerikas Landschaftsökologie, nachhaltige Entwicklung der Landwirtschaft Lateinamerikas Umweltschutzmaßnahmen in Entwicklungsländern/ Lateinamerika Auswirkungen der Weltwirtschaftsbeziehungen auf die Ökonomien LateinamerikasFür meine Magisterarbeit zum Thema "Die Beziehungen der EG zu den Regionalorganisationen Lateinamerikas (ab 1986)" waren Kenntnisse über die Außen- und Wirtschaftspolitik der lateinamerikanischen Staaten unerläßlich. Mit zahlreichen Reisen und Studienexkursionen durch Europa und Lateinamerika - zuletzt einer viermonatigen Studienreise durch Kuba, Mexiko und Venezuela - und Tätigkeiten im Ausland habe ich meine theoretischen Kenntnisse anderer Gesellschaften und Kulturen um praktische Erfahrungen ergänzt.Meine Aufgabe während meiner dreijährigen Tätigkeit am Max-Planck-Institut für Gesellschaftsforschung bestand hauptsächlich in der graphischen und textlichen Gestaltung wissenschaftlicher Publikationen, darunter einer Habilitation. Meine Sprach- und Computerkenntnisse, die sich auch bei meiner Beteiligung an einem studentischen Zeitungsprojekt als Vorteil erweisen, konnte ich erfolgreich anwenden und vertiefen.Wertvolle Erfahrungen im internationalen Bereich habe ich bei verschiedenen Studentenorganisationen und durch die Ausrichtung des International Students' Seminar (ISS) zum Thema "Integration and Structural Changes in Europe" sammeln können. Schwerpunktmäßig war ich mit der Vorbereitung von Podiumsdiskussionen betraut. Des weiteren organisierten wir Studentenaustauschprogramme sowie eine "Summer University" in Köln.Sie gewinnen mit mir einen hochmotivierten Mitarbeiter, und es würde mich freuen, wenn Sie mir während eines Gesprächs die Gelegenheit gäben, Sie von meiner Eignung für die von Ihnen gestellten Aufgaben zu überzeugen.

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Achtung!

➡66% der Personaler sind fehlerfreie Bewerbungen wichtig, übersichtliche Bewerbungen und Bewerbungen, die mit Sorgfalt erstellt wurden➡19% wollen keine Standardtexte➡12% mögen keine unkommentierten Lücken im Lebenslauf

Quelle: Meedia mit Bezug auf karriere.at, 22.08.2012

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Der Lebenslauf: Aufbau

1.Persönliches2.Beruf3.Ausbildung4.Sonstiges

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Was muss nicht in den Lebenslauf?

Abhängig von Zielgruppe. Grundsätzlich eher verzichten kann man auf

➡ Familienstand, Eltern➡ Grundschule➡ Praktika und Jobs, die nichts mit der ausgeschriebenen Stelle zu tun haben➡ Internetkenntnisse und MS Office, weil Voraussetzung

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Interessen und Hobbies

➡ So genau wie möglich!➡ Nicht „Sport, Reisen, Musik“➡ Besser: Rudern, Volleyball, Laufen, Lateinamerika und Jazz sowie Schlagzeug spielen.

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Zeugnisse und Bescheinigungen

➡Wirklich wichtig sind Abschlusszeugnisse der Uni.➡Zeugnisse von früheren Arbeitgebern.➡Praktikumsbescheinigungen sind keine Zeugnisse.➡Sie sollten nicht länger als eine Seite sein.➡Bescheinigungen, die nur aussagen „war da“, sind überflüssig.➡Medienferne Praktikumsbescheinigungen müssen nicht beigelegt werden.

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Weniger ist manchmal mehr

Als Journalist müssen Sie entscheiden, welche Rechercheergebnisse für Ihren Artikel relevant sind.

Ihre Bewerbungsmappe ist ein Arbeitsbeleg. Entscheiden Sie darum, welche Bescheinigungen oder Zeugnisse für diesen bestimmten Job relevant sind, und welche sie weglassen sollten.

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Aufbau von Arbeitszeugnissen

1.Einleitung mit Nennung des Namens, Geburtstages und –ortes, kurze Erklärung des Unternehmens

2.Aufgabenbeschreibung3.Sozialverhalten4.Kundenumgang5.Einsatzbereitschaft6.Leistungsbeurteilung7.Dank und Bedauern8.Zukunftswünsche

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Arbeitsproben

➡ Am besten drei bis fünf.➡ Nur die besten.➡ Verschiedene Stilformen.➡ Nachrichten nur, wenn der Job mit Nachrichten zu

tun hat.

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Was ist besser?

Quelle: http://www.rsbesigheim.de

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Online-/E-Mail-Bewerbung

alle Anzeigen aus

monster.de

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Richtschnur Dateigröße

Stepstone sagt 3 MBJobware sagt 4-5 MB

Es kommt auf das Unternehmen an: Konzerne eher größer, weil bessere Infrastruktur. Technisch versierte Unternehmen ebenfalls.

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Vorsicht Falle: Social Media

Gibt es einen eigenen Twitter-, Facebook-, Google+-Account? Erfahrung mit Foursquare? Business-Pages?

alle drei Anzeigen: jobisjob.de

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Vorsicht Falle: Social Media

Facebook ist NICHT banal.

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Vorsicht Falle: Social Media

Nach einer Erhebung der Zeitschrift Reputeer und der Hochschule München prüfen 85% der befragten Personaler das Profil der Bewerber im Internet.

Das sollten Sie für sich nutzen!Stichwort: Personal Branding!

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Gute Gründe für die Marke ICH im Netz

➡Sie werden gefunden.➡Sie üben sich in neuen Medien.➡Sie verdienen im besten Fall Geld.

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„Web of Communication“

➡Journalisten sind Kommunikatoren.➡Web 2.0 ist längst Alltag - auch bei der Recherche.➡Wer das Netz nicht nutzt, wird im schlimmsten Fall vom Netz benutzt.

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Basis: eigene Homepage„Der hat im Internet gesucht, ist auf meine Homepage gekommen, und jetzt habe ich den Auftrag, die Probenummer zu basteln.“

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Diskutiertes Beispiel

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Soziale Netzwerke: Facebook

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Facebook für Journalisten

1. Recherche. Beispielsweise in Gruppen.2. Personalisierte Nachrichten. Durch „Freundschaft“ mit Menschen, Verbindung mit bestimmten Unternehmen, Business Pages.3. Ersatz/Ergänzung der eigenen Homepage durch Business Page. Hyperdistribution.4. Netzwerk durch Kontakt mit Kollegen/Kooperationspartnern/Freunden

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Facebook: Business Page

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Kann Ersatz sein für Homepage und/oder Blog

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Micorblogging: Twitter

➡„personalisierte Nachrichtenagentur“➡Profil schärfen mit dem, was man twittert➡Präsenz zeigen und Medienkompetenz beweisen

Job über Twilert bekommen! 34

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Ziemlich neu: Visitenkarten

FlavorsAbout.meVizify

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Ziemlich neu: Journalistenportfolio

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Geld verdienen im Netz

➡Bloggen und Werbung schalten. Geht auch mit Video.➡E-Books mit Kindle direct publishing veröffentlichen und verkaufen.➡Fotokalender beispeilsweise über Calvendo machen und verkaufen.

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Wo finde ich Jobs?

➡Newsletter von newsroom.de➡Newsletter von journojobs.com (meistens englisch)➡@journalismuscom (oft kleine Aufträge, schlecht bezahlt)➡Stellenbörsen: monster.de, stepstone.de➡textbroker.de, clickworker.de (nur Microjobs, schlecht bezahlt)➡dieRedaktion.de (einzelne Aufträge)➡epojobs.de (Medienjobs in Entwicklungshilfebranche)

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Xing relativ neu

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Wo finde ich Jobs?