BIG IN JAPAN UND DER WELT - ppvmedien.de · Musikhaus am Dornbusch 60320 Frankfurt/M Beutel Musik...

68. Jahrgang Heft 04 / 19 | EUR 6,20 / CHF 7,70 | www.das-musikinstrument.de | /dasmusikinstrument D7322E

SUPERBOOTH19Das erwartet Sie auf der Szene-Messe

PRG LEAInterview mit Prof. Jens Michow zur Gala

AktionstagDeutschland macht Musik - spiel mit!

1951seit

Das Business-Magazin für Handel, Hersteller und Vertrieb

Prof. Jens Michow, LEA

BIG IN JAPAN UND DER WELT50 Jahre Miyazawa: Im Gespräch mit Christian Bach,

Prokurist der Miyazawa Flutes Europe GmbH

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DAS MUSIKINSTRUMENT 04 / 2019

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Die Blasinstrumentenschmiede 65232 TaunussteinMusikhaus Arthur Knopp 66111 SaarbrückenKlanghaus 68159 Mannheimsession 69190 WalldorfTengler Blasinstrumente 70329 StuttgartHelga Kreul Holzblasinstrumente 72072 TübingenMusiktre�punkt DIWA 72135 DettenhausenMusikhaus Beck 72581 Dettingen an der ErmsMusikhaus Schlaile 76133 KarlsruheMister Music Blasinstrumente 78713 SchrambergMusik Bertram 79098 FreiburgMusik Hieber Lindberg 80331 MünchenMusikhaus Lange 88212 RavensburgThomann 96138 BurgebrachMusik-Atelier Gabel 99091 Erfurt

Fachhändler in Österreich: Fachhändler in Österreich: Fachhändler in Österreich: Fachhändler in Österreich:Wiener Flötenwerkstatt 1030 WienCity Music Krems 3500 KremsMusikinstrumente Karl Danner 4020 LinzMartin Lechner 5500 Bischofshofendrumo 6800 Feldkirch-Altenstadt

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April – die Branche blickt nach Frankfurt. Doch der Blick ist ein andere als zu früheren Zeit. Wo man vor zehn Jahren noch gespannt erwartete, welche Neuheiten die Hersteller präsentieren werden, stellt sich heute die Fra-ge, welche Hersteller überhaupt noch anzutreffen sind. Den Auftakt zur Messe bildet wie schon in den Vorjah-ren die Verleihung des PRG Live Entertainment Award, der die Veranstaltungsmacher im Hintergrund ehrt. Aus diesem Anlass haben wir wieder mit Prof. Jens Michow, geschäftsführender Präsident des BDKV und Executive Producer der Award-Gala. Er zieht ein Fazit für das Veran-staltungsjahr 2018 und erläutert die Herausforderungen, derer sich die Veranstaltungswirtschaft gegenübersieht.

Zwei weitere Messen sind Thema in dieser Aus-gabe. Zum einen sprachen wir mit Andreas Schneider, Veranstalter der Superbooth. Die Nischenmesse erwartet in diesem Jahr 250 Aussteller und rund 8000 Besucher.

(ab Seite 18). Auch die Musik-Erlebnismesse musicpark wirft ihre Schatten voraus. Rund ein halbes Jahr vor der Messepremiere haben wir bei Gerd Essl, Creative Director des musicpark, nach dem Stand der Dinge gefragt. So viel vorab: Yamaha wird unter anderem als Partner der Play-Zones stark in Leipzig vertreten sein. Mehr ab Seite 16.

Außerdem widmen wir uns einem runden Jubilä-um. Der japanische Flötenhersteller Miyazawa wird 50. Ab Seite 26 sprechen wir mit Christian Bach, Prokurist der Miyazawa Flutes Europe GmbH, über die Vergan-genheit, Gegenwart und Zukunft des Unternehmens.

Messen und ein Jubiläum

Viel Spaß beim Lesen wünscht Ihnen

Nils BartschChefredakteur das musikinstrument

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M A N A G E M E N T + U N T E R N E H M E N

H A N D E L + M Ä R K T E

6 News Erfolgreicher Schlag gegen Produktpiraterie Neuer Director of Brand Experience bei Gibson

14 Deutschland macht Musik Teilnehmerstimmen zum Aktionstag

16 Auf ein Wort: #MPL2019 Interview zum aktuellen Stand des musicpark

18 Superbooth19 Interview mit Veranstalter Andreas Schneider

22 PRG LEA 2019 Prof. Jens Michow im Interview

26 50 Jahre Miyazawa Christian Bach über Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft des japanischen Herstellers

32 Update: Der Handel zur Musikmesse Umfrage im Fachhandel

34 News MGS Loib führt Musikhaus Tonger fort

W I S S E N + P R A X I S

36 Kundentypen Teil 2 Der typgerechte Umgang mit Kunden

40 Die EU-Kommission greift durch Sanktionen rund um das Geoblocking-Verbot

S TA N D A R D S

3 Editorial

6 Messen und Veranstaltungen

44 Neue Produkte

50 Jobbörse/Kleinanzeigen

52 Heute vor ...

54 Vorschau/Anzeigenindex/Impressum

1969 gründete Masashi Miyazawa seine gleichnamige Firma. Nichts anderes als der Bau einer Flöte für’s Leben ist der Anspruch des Unternehmens. Dies hat sich auch 50 Jahre später nicht geändert. Anlässlich des runden Jubiläums haben wir mit Christian Bach, Prokurist der Miyaza-wa Flutes Europe GmbH, gesprochen.

50 Jahre Miyazawa Flutes

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Superbooth19Die Nischenmesse für elektronische Musik in Berlin setzt ihren Erfolgsweg fort. Was die Besucher in diesem Jahr erwartet erläutert Veranstalter Andreas Schneider im Interview.

PRG LEA Anlässlich der Preisver-leihung des PRG Live Entertainment Awards am 1. April in Frankfurt sprachen wir wieder mit Prof. Jens Michow über die aktuelle Lage der Veranstaltungs-wirtschaft.

Deutschland macht MusikAm 15. Juni findet wieder der bundesweite Aktionstag Deutschland macht Musik - spiel mit! statt. Wir haben uns bei Unterstützern des Aktionstages umgehört.

Entertainment Awards am 1. April in Frankfurt sprachen

Michow über die aktuelle

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M A N A G E M E N T + U N T E R N E H M E N Bericht14


Der Branchenverband SOMM ruft wieder zur regen Teilnahme am Aktionstag

Deutschland macht Musik – spiel mit! auf. Ob Hersteller, Vertrieb, Musik-facheinzelhandel oder Musikschule – jeder kann teilnehmen. In welchem Umfang, liegt allein bei jedem selbst – ob kleine Aktion oder großes Som-merfest. Als Initiatoren des Aktionsta-ges geht es dem Verband darum, die gesamte MI-Branche selbstbewusst in der Öffentlichkeit zu präsentieren.

Wer teilnimmt bekommt von der SOMM effiziente Unterstützung durch professionelle Öffentlichkeitsarbeit

und eine Onlinemarketingkampagne speziell für sein Business automatisch dazu – geschenkt. Im vergangenen Jahr zählte die SOMM für den Akti-onstag 260 Millionen Pressekontakte.

„Erklärtes Ziel des Aktionstags ist es, das aktive Musizieren zu för-dern, Lust zu wecken, selbst Musik zu machen und den Zugang zu Instrumenten so leicht wie möglich zu gestalten“, resümierte Daniel Knöll, Geschäftsführer der Society of Music Merchants e. V. (SOMM) und Initiator des Tags, letztes Jahr. „Das Programm, das die Teilnehmer in 33 Städten im Rahmen des Aktionstags Deutschland macht Musik – spiel mit! auf die Bei-

ne gestellt haben, war beeindruckend und hat für jeden Geschmack etwas geboten! Egal ob analog oder digital: Fest steht, dass wir viele Musikbegei-sterte erreicht und eine Menge neuer Freunde dazu gewonnen haben.“

Auch in diesem Jahr unterstüt-zen wieder zahlreiche Branchen-teilnehmer den deutschlandweiten Aktionstag mit Veranstaltungen. Klaus Behütuns-Steffens, Geschäftsführer der Musikschule „Spiel mit“ in Daun: „Wir nehmen an diesem Aktions-tag schon seit einigen Jahren teilen. Unserer Erfahrung sind durchweg positiv. Dieser Aktionstag ist eine

sehr gute Gelegenheit, Menschen jeden Alters auf das aktive Erler-nen eines Instruments hinzuweisen. Gerade Erwachsene haben sehr oft den Wunsch ein Instrument zu spie-len. Leider besteht aber eine gewisse Hemmschwelle. Nicht selten herrscht noch der Irrglaube, dass das Erler-nen eines Instruments nur etwas für Kinder ist. Genau diese Bedenken möchten wir ausräumen und aufzei-gen wie schön es sein kann, wenn man sich auf dieses interessante Abenteuer einlässt. Die Kooperations-partner Musikschule ‚Spiel mit‘ und Musikhaus Müller in Daun planen zusammen einen großen Instrumen-

ten-Parcours. Jeder Interessent hat hier die Möglichkeit die Instrumente unter fachlicher Anleitung zu testen und ihre Besonderheiten kennen zu lernen. Als musikalische Umrahmung wird die Musikschul-Houseband und das Pop-Projekt ‚Mameless‘ spielen. Als weiteres Highlight wird unser Inklusion-Orchester ihr Können zei-gen. Gerade hier können die Interes-senten wunderbar sehen wie Instru-mentalanfänger zwischen 8 und 80 Jahren gemeinsam musizieren.“

„Den Spaß am aktiven Musik-machen zu vermitteln, steht im Fokus unserer täglichen Arbeit. Und der bundesweite Tag der Musik ist eine wunderbare Möglichkeit für die gan-ze Branche, das umzusetzen. Großes Vorbild ist für uns die ‚fete de la musi-que‘ in Frankreich“, erklärt Hans-Jörg André, Geschäftsführer des Musik-haus André in Offenbach.

„Auf drei Spielflächen in der Innenstadt spielen Offenbacher Musi-ker und Bands unterschiedlichster Stilrichtungen live und es gibt zum Mitmachen – gerade für ‚Nichtmu-siker‘ – spontane Drum-Circle in der Fussgängerzone. Wir sind nun im dritten Jahr dabei und immer war es erfolgreich. Diesmal mit mehr Mit-streitern und größerem Programm. Das Thema zieht.“

Holger Schmaltz, Leiter der Musikschule mezzoforte mit fünf Standorten im Saarland, sagt: „Wir erachten es als äußerst wichtig, Men-

Ein Tag für die Musik in Deutschland

Am Samstag, den 15. Juni 2019 ist es wieder soweit: Dann heißt es bereits zum vierten Mal Deutschland macht Musik - spiel mit!: der Aktionstag der MI-Branche!

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Wir wissen mittlerweile ganz gut, was für eine Veranstaltung der mu-sicpark in Leipzig sein möchte. Wie sieht das die MI-Branche und wie sind die Rückmeldungen dazu?Gerd Essl: Der musicpark bietet der MI-Branche ein weites Forum mit zeitgemäßen Möglichkeiten zur Prä-sentation und Kommunikation. Die Fokussierung auf den Endkonsumen-ten wird von Marken und Unterneh-men sehr begrüßt. Das spiegelt sich bei den Interessenten und Anmeldun-gen zum musicpark wider. Zudem spielt das Thema der emotionalen und lebendigen Präsentation für viele eine wichtige Rolle. Auf dem musicpark kann angeschaut, angefasst und aus-probiert werden.

Was mit den gerade kennenge-lernten Instrumenten auf unterschied-lichen Levels möglich ist, erlebt man in den SBT-Boxen und auf den unter-schiedlichen Bühnen. Und wie man da hin kommt, erfährt man in den Colle-ge/Academy-Bereichen, den StorySta-ges und im Media & Education Showf-loor. Das ist für die Aussteller ein absolut rundes Konzept, welches für sie gerade Gattungs-übergreifend für eine breite Zielgruppe funktioniert. Auch wird von den MI-Akteuren die

intensive Auseinandersetzung vom musicpark-Team mit den Bedürfnis-sen der Branche aufgrund der Erfah-rungen in und mit ihr gewürdigt. Die Aufteilung in zwei Hallen, eine für den Pop-Bereich und eine für den Klassik-Bereich wird als sinnvoll erachtet.

Wir haben von einigen potenti-ellen Ausstellern gehört, dass die Teilnahme an einer Messe für sie aufgrund begrenzter Kapazität nicht stemmbar ist. Habe n Sie hierfür eine Lösung?

Gerd Essl: Wir versuchen allen Bran-chenteilnehmern die Chance zu geben, den musicpark mit zu gestal-ten. Getreu dem Motto: So unkompli-ziert und kosteneffizient wie möglich bieten wir den Instrumentenbauern das Areal Meisterwerke – Galerie & Handwerk. Hier findet auch der klein-ste – im Sinne von Kapazität, nicht von Wert – Hersteller von Instrumen-ten, welche in handwerklicher Arbeit

gefertigt werden, seinen Platz im musicpark. Die Alles-Inklusive-Pake-te werden sehr gut angenommen. Hierbei kümmern wir uns um fast alle Belange, die zum Messe-Auftritt gehören.

Sie sind eine Erst-Veranstaltung. Wie denkt Ihr, die Besucher zu erreichen und auf den Weg nach Leipzig zu bekommen?Gerd Essl: Natürlich haben wir den Markt und auch die Zielgruppen genau auf Charakteristik und Mög-

lichkeiten zur Ansprache hin analy-siert. Wir wissen um die Maßnahmen zur Ansprache – sei es on-, oder off-line. Die Erfahrungen der Leipziger Messe im Rahmen von Publikums-veranstaltungen kommen hinzu. Ganz konkret können wir an der Stelle unseren ersten Auftritt auf der Leip-ziger Buchmesse nennen. Hier haben wir zusammen mit Yamaha als Part-ner, eine PlayZone gestaltet und den

Auf ein Wort

#MPL2019Noch gut 200 Tage bis zur ersten Musik-Erlebnismesse musicpark in Leipzig. Wir fragten bei den Verantwort-lichen nach dem aktuellen Stand der Vorbereitungen und Reaktionen auf die Veranstaltung aus der Branche.

< Es gibt Dinge und Momente, die kann man nicht downloaden. >

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Die Superbooth hat sich etabliert. Würden Sie dem zustimmen?Andreas Schneider: Das Gefühl habe ich schon ein bisschen. Aber ich bleibe mal vorsichtig unsicher. Wir sind eine kleine Messe und haben nicht die Sicherheit wie große Mes-segesellschaften. Von daher sind wir noch nicht gesettelt. Unser kulturel-ler Background hilft uns aber für den Festival-Charakter.

Haben Sie mit dem derzeitigen Erfolg der Messe gerechnet, als Sie den Entschluss gefasst haben die Superbooth in Berlin aufzubauen?Andreas Schneider: Ja, das habe ich auf jeden Fall, denn sonst hätte ich mich wahrscheinlich nicht getraut diesen Schritt zu gehen. Ich hatte ein gutes Gefühl aus der Konstellation der Notwendigkeit heraus und dem, was in Frankfurt und sonst überall passierte. Es war dennoch nicht an Frankfurt adressiert, sondern an die Zerfahrenheit der Händlerszene, die mehr gegeneinander als miteinander arbeitet. Es ist wichtig, dass wir als Händler wieder mehr miteinander ins Gespräch kommen und uns mehr als Kollegen, denn als Konkurrenten betrachten sollten.

Wie sehen Sie den Nischen-Markt, den die Superbooth bedient, im Allgemeinen?Andreas Schneider: Den Grund für den Erfolg der Messe sehe ich, auch in einer breitaufgestellten Orientie-rungslosigkeit. Wie soll sich ein Her-steller sicher fühlen, wenn er sein Produkt immer wieder neuerfinden muss oder mit Adaptionen des immer gleichen Gerätes über die Jahre ret-ten muss. Ich denke, dass wir etwas an der Wertigkeit unserer Produkte ändern müssen – in allen Betrach-tungswinkeln. Unser Markt funktio-niert nicht wie der Handy-Markt, wo man jedes Jahr ein neues Gerät kau-fen muss, weil das alte schon wieder überholt und Schrott ist. Wir sind aber noch nicht da angekommen, dass wir darüber konstruktiv reden. Mit der Superbooth haben wir aber einen Treffpunkt, der ein Podium bietet, um darüber zu reden. Es ist wichtig die Kommunikation zu fördern. Aber nicht durch Maßnahmen, die in irgen-deiner Weise geführt sind. Wir müs-sen auf der Superbooth kein Panel zur Verminderung von Produktzy-klen, Biodiversität, elektronische Umweltverschmutzung oder so etwas machen. Wir müssen uns zunächst

als Kollegen mit den gleichen Proble-men verstehen und versuchen ins Gespräch zu kommen. Und das funk-tioniert auch nur, wenn wir das über-regional machen beziehungsweise nicht nur europaweit.

Als Kommunikationsplattform halten Sie auch an dem Konzept fest, den Vormittag für die Fachbesucher zu reservieren?Andreas Schneider: Ja, genauer gesagt bis 13.00 Uhr. Und das ist für mich auch schon ein Kompromiss. Von 10.00 bis 13.00 Uhr ist die Fachbesucher-zeit, dann gibt es eine Stunde Über-gangsphase, anschließend fängt das Nachmittagsprogramm an, das bis in

Vom 9. bis 11. Mai 2019 findet im FEZ Berlin wieder die Superbooth statt. Die internationale Fachmesse für elektronische Musikinstrumente erwartet 250 Aussteller aus aller Welt und rund 8000 Besucher. Wir haben mit Veranstalter Andreas Schneider über die anstehende Messe und seine Branchennische gesprochen.

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Elektrisierender Treffpunkt für Insider, (Profi)-Tüftler und den NachwuchsElektrisierender Treffpunkt für Insider,



Wie fällt Ihr Fazit für das Veranstal-tungs- und Veranstalterjahr 2018 aus?Jens Michow: Das muss man sehr differenziert sehen. Die Konzertver-anstalter berichten überwiegend, dass das Geschäft 2018 weitgehend konstant verlaufen sei. Das Festival-geschäft hat gegenüber dem Vorjahr wieder etwas zugelegt, da die Veran-stalter ein weiteres Mal in Folge von einem trockenen Sommer profitieren konnten. Allerdings haben sich die Festivals noch nicht vollständig von den Nachwirkungen der Naturkata-strophen der Vorjahre erholt. Offenbar hat ein Teil der Besucher der Vorjah-re nach so vielen verregneten und stürmischen Jahren das Vertrauen in ein trockenes und sonniges Open Air-Erlebnis noch nicht ganz zurück-gewonnen. Insgesamt ist und bleibt das Veranstaltungsgeschäft ohnehin trotz bester kaufmännischer Experti-se der Veranstalter ein Spekulations-geschäft. Was gestern noch ein Erfolg war kann heute schon ein Flop sein – once you win, once you lose.

Auf welche Highlights dürfen die Menschen im Konzertjahr 2019 gespannt sein?Jens Michow: Das ist ja immer auch eine Sache des persönlichen Geschmacks: Die einen mögen Her-bert Grönemeyer, der 2019 eine große Arena-Tour startet oder Udo Linden-berg, der in diesem Jahr unplugged in den Frieden zieht. Andere freuen sich auf Elton John, der auf Tournee geht, um dem Konzertgeschäft Goodbye zu sagen. Und auch Genesis-Front-Drummer Phil Collins kommt nochmal für vier große Arena-Konzerte nach Deutschland. Ohnehin scheint 2019 das Konzertjahr der älteren Rock- und Pop-Titanen zu werden. Ich persön-lich habe vor zwei Wochen mit größ-ter Begeisterung eines der wohl lei-der letzten Konzerte von Joan Baez, der Königin des Folk genossen, die mit 78 Jahren ein herausragendes Konzert abgeliefert hat. Aber auch die Eagles, Cher, Kiss, Fleetwood Mac, A-Ha, Bryan Adams oder der Godfa-ther of Dance Music Georgio Moroder statten Deutschland nach zum Teil

längerer Pause wieder einen – einige von ihnen wohl leider ebenfalls den letzten – (Konzert-) Besuch ab. Hard Rock-Fans können sich auf Ramm-stein und Metallica freuen. Gehoben wird der Altersdurchschnitt durch Ed Sheeran, der jeweils zwei Konzerte auf dem Hockenheim Ring und dem Messegelände Hannover spielen wird und Pink, die gleich neun Mal auf-treten wird. Und nicht zu vergessen: die tausenden von herausragenden Club-Konzerte bieten täglich äußerst hörenswerte Programme.

Am 1. April wird in Frankfurt der PRG Live Entertainment Award verliehen. Beim LEA spielen die Menschen hinter den Erfolgen

der vergangenen Veranstaltungssaison die Hauptrolle. Anlässlich der bevorstehenden Gala sprachen wir mit Prof. Jens Michow, geschäftsführender Präsident des BDKV und Executive Producer der Award-Gala, über die Veranstaltung und die aktuelle Lage der Live-Entertainment-Branche.

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PRG LEA 2019

Von Erfolgen und Herausforderungen der VeranstaltungswirtschaftPRG LEA 2019

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Der japanische Flötenhersteller Miyazawa begeht in diesem Jahr sein 50-jähriges Firmenjubiläum. Wir haben mit Christian Bach, Prokurist der

Miyazawa Flutes Europe GmbH, über das Unternehmen gesprochen.

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Gegen das Bekleidungs-Label Guess ver-hängte die Europäische Kommission ein Bußgeld in Höhe von fast 40 Millionen Euro wegen kartellrechtswidriger Vereinba-rungen zur Verhinderung des grenzüber-

schreitenden online-Handels in der EU. Zwar wurde Guess nicht wegen eines Verstoßes gegen die Geoblocking-Ver-ordnung bestraft. Der Fall ist jedoch ein gutes Beispiel für Geoblocking und die Konsequenzen, die sich auch auf die MI-Industrie übertragen lassen.

Der Hintergrund der BußgeldentscheidungGuess entwirft und vertreibt unter zahlreichen Marken Bekleidung und Accessoires und praktiziert im Europä-ischen Wirtschaftsraum ein selektives Vertriebssystem, in dem Vertragshändler auf der Grundlage von Qualitäts-kriterien ausgewählt und zugelassen werden. Selektive Vertriebssysteme, die die Anzahl der Händler beschrän-ken beziehungsweise Auswahlkriterien festlegen sind kartellrechtlich unter bestimmten Voraussetzungen zulässig. Erforderlich ist jedoch, dass die Endkunden bei jedem zugelassenen Händler im Vertragsgebiet einkau-fen dürfen. Demgemäß muss jeder Händler das Recht haben, im gesamten Vertriebsgebiet Endkunden aktiv und passiv, insbesondere mittels Websites, anzusprechen und zu beliefern.

Die Vertriebsverträge von Guess enthielten jedoch Klauseln, die dem Handel verboten, in anderen EU-Mit-

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Sanktionen bei Verstößen gegen das Geoblocking-Verbot

Die EU-Kommission greift durch Die europäische Kommission macht ernst – und nationale Kartellbehörden wie das Bundeskartell-amt dürften es ihr gleichtun. Kaum ist die so genannten Geoblocking-Verordnung seit dem 3. Dezember 2018 in Kraft (das musikinstrument berichtete in Ausgabe 4 / 2018), ahndet die Europäische Kommission erste Verstöße.

gliedsstaaten Marketing zu betreiben und Kunden zu belie-fern. Kunden sollten nur in ihrem Herkunftsland einkaufen dürfen. Die Untersuchung der Kommission hat kon-kret ergeben, dass die Vertriebsverträge von Guess die autorisierten Einzelhändler an folgenden geschäftlichen Maßnahmen hinderten: • Verwendung der Markennamen und Waren-

zeichen von Guess für die Zwecke der Werbung auf Online-Suchmaschinen

• Online-Verkauf ohne vorherige ausdrückliche Zustimmung durch Guess. Guess behielt sich einen uneingeschränkten Ermessensspielraum für diese Genehmigung vor, ohne dass die Erfüllung bestimm-ter Qualitätskriterien für die Zustimmung entscheidend gewesen wäre

• Verkauf an Verbraucher außerhalb der zugewiesenen Händlergebiete

• Querverkauf zwischen zugelassenen Großhändlern und Einzelhändlern

• unabhängige Festsetzung der Einzelhandelspreise für Guess-Produkte

Diese Vertragsklauseln ermöglichten es Guess, die Märkte innerhalb der EU voneinander abzuschotten. Die Kommission stellte insbesondere fest, dass die Einzelhandelspreise für Guess-Produkte in Mittel-

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