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Gefördert von:

BILDungSPATenSCHAFTen STÄrken, InTegrATIOn FÖrDern.

zusammen wachsenaktion

Anerkennungbürgerschaftlichen engagements in Patenschafts- und Mentoringprojekten

Ideenhandbuch für die

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3Ideenhandbuch anerkennung

Inhalt

Vorwort von Staatsministerin Prof. Dr. Maria Böhmer ................................................. 4

Vorwort Deutsche Bank Stiftung ..................................................................................... 6

Danksagung ........................................................................................................................ 9

A. EINFÜHRUNG – Warum Anerkennung wichtig ist ....................................................10

B. HINWEISE – Wie Sie Anerkennung wirkungsvoll gestalten ................................... 14

B.1 Leitlinien ......................................................................................................................16

B.2 Gründe für freiwilliges Engagement .........................................................................19

B.3 Motive der Patinnen und Paten in Ihrem Projekt ....................................................22

B.4 Anerkennung in der Projektkultur verankern ..........................................................23

C. IDEENSAMMLUNG – Wie Sie das Engagement von Patinnen

und Paten würdigen können ...........................................................................................26

C.1 Anerkennung ohne Budget ........................................................................................29

C.2 Anerkennung mit geringem Budget .........................................................................30

C.3 Anerkennung mit mittlerem Budget.........................................................................33

C.4 Anerkennung mit größerem Budget .........................................................................39

D. ARBEITSHILFEN – Checklisten und Vordrucke ........................................................44

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4 Ideenhandbuch anerkennung

Liebe Leserinnen, liebe Leser,

rund ein Drittel unserer Bürgerinnen und Bürger engagiert sich freiwillig im Inte-resse der Gesellschaft. Dies zeigen Studien wie der Freiwilligensurvey 2004 des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ). Laut Engagementatlas 09 setzen sich mehr als 25 Prozent der Engagierten für Kinder und Jugendliche ein. Zu ihnen gehören auch die zahlreichen Bildungspatinnen und -paten, die sich für Kinder und Jugendliche aus Zuwandererfamilien engagieren. Solche Patenschaften sind eine großartige Ergänzung zum Regelangebot in Kinder-garten, Schule und Ausbildung: Die Patinnen und Paten unterstützen die persön-liche, schulische und berufliche Entwicklung und steigern damit die Zukunftschan-cen junger Menschen erheblich. Sie sind Vorbilder und echte Brückenbauer zwischen den Kulturen, die zum Bildungserfolg beitragen und so Integration fördern.

Unser Land braucht diese Form bürgerschaftlichen Engagements. Die Ergebnisse des Engagementatlas 09 zeigen, dass der Bedarf im Bereich Kinder und Jugendliche zukünftig noch deutlich steigen wird. Deshalb habe ich die „Aktion zusammen wach-sen – Bildungspatenschaften stärken, Integration fördern“ ins Leben gerufen. Das Ziel der Aktion ist es, die zahlreichen Bildungspatenschafts- und Mentoringprojekte in unserem Land weiter zu stärken und neue anzuregen. Dazu gehört auch, noch mehr Bürgerinnen und Bürger zum Mitmachen zu bewegen. Die Anerkennung des eh-renamtlichen Engagements der Patinnen und Paten ist dabei ein wichtiger Baustein.

Die Bereitschaft und der persönliche Einsatz der Patinnen und Paten können gar nicht hoch genug eingeschätzt werden. Wenn die Patenkinder Lernerfolge erleben und Spaß an der Patenschaft haben, ist dies die wichtigste Form der Anerkennung und Belohnung für Patinnen und Paten. Positive Rückmeldungen aus dem persön-lichen Umfeld oder der Gesellschaft tragen ebenfalls dazu bei, dass sie sich in ihrer ehrenamtlichen Tätigkeit wahrgenommen und anerkannt fühlen.

Aber auch die Arbeit in den Patenschaftsprojekten spielt in diesem Zusammenhang eine große Rolle. Als Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartner in den Projekten wissen Sie am besten, wie wichtig die Wertschätzung des ehrenamtlichen Engage-

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ments ist – denn Sie sind die ersten Kontaktpersonen für die Freiwilligen und sorgen dafür, dass diese ihre Aufgaben motiviert und mit Freude angehen. Viele von Ihnen haben deshalb bereits mit eigenen kreativen und individuellen Ansätzen eine Kultur der Anerkennung in Ihren Patenschaftsprojekten aufgebaut.

Es ist aber auch eine Tatsache, dass es bisher in Deutschland noch zu wenig Anregungen und Möglich-keiten des Erfahrungsaustauschs zu diesem Thema gibt. Das vorliegende Ideenhandbuch ist als Reaktion darauf entstanden und soll helfen, die bestehende Lücke zu schließen – mit praktischen Ideen und Hin-weisen für Patenschaftsprojekte, die Anerkennung in die tägliche Praxis einzubringen und zu leben.

Mein herzlicher Dank gilt Ihnen, den Mitarbeiterin-nen und Mitarbeitern in den Patenschaftsprojekten, für Ihr großes Engagement.

Mit herzlichen Grüßen

Prof. Dr. Maria Böhmer

Prof. Dr. Maria Böhmer, Staats-ministerin und Beauftragte der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration

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6 Ideenhandbuch anerkennung

Meine sehr geehrten Damen und Herren,

von Anfang an haben wir in unserer Stiftung das Prinzip der Hilfe zur Selbsthilfe in den Mittelpunkt unserer Aktivitäten gestellt, um auch den Menschen eine umfassen-de Entfaltung der eigenen Potenziale sowie eine aktive Teilnahme am kulturellen und am Wirtschaftsleben zu ermöglichen, die es im Leben schwerer haben.

Dabei die Grenzen der eigenen Erfahrungen zu erweitern und Menschen zu bewegen, über sich hinauszuwachsen, ist aber vielfach nur mit Unterstützung anderer mög-lich. So wie wir uns als Stiftung in solchen Projekten engagieren, so bringen Sie sich in vielfältiger Weise mit Ihrem ehrenamtlichen Engagement als Patinnen und Paten für die Integration von Kindern und Jugendlichen mit Migrationshintergrund ein.

Diese besondere Form der Hilfe zur Selbsthilfe verbindet uns und hat unsere spon-tane Bereitschaft gefunden, das Netzwerk Bildungs- und Ausbildungspatenschaften für Migrantinnen und Migranten bei dem Patenatlas und dem Ideenhandbuch zu un-terstützen.

Denn gerade bei großer persönlicher Einsatzbereitschaft und Initiative ist es für jeden von uns wichtig, die Bestätigung zu erhalten, dass der eingeschlagene Weg und die eingesetzten Mittel adäquat sind. Hierbei soll Ihnen dieses Ideenhandbuch genauso helfen wie dabei, best practice zu adaptieren.

Der Dialog mit Menschen unterschiedlicher Herkunft, unterschiedlichen Wertvor-stellungen und Ideen ist vielen von uns zur Selbstverständlichkeit geworden. Die in dieser Vielfalt begründete große Herausforderung, für jeden Einzelnen wie für unser politisches und wirtschaftliches System, muss zu der großen Chance werden, die es zu nutzen gilt.

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Die Deutsche Bank Stiftung freut sich, auch hiermit dazu beizutragen, den Nachwuchs zu fördern, kulturelle Erfahrungsräume zu öffnen und den Austausch zwischen un-terschiedlichen gesellschaftlichen Gruppen zu ermöglichen. Ich wünsche Ihnen, den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in den Patenschaftsprojekten, auch weiterhin viel Erfolg und Prosperität.

Mit herzlichen Grüßen

Dr. Tessen von Heydebreck

Dr. Tessen von Heydebreck, Vorsitzender des Vorstands der Deutsche Bank Stiftung

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9Ideenhandbuch anerkennung

Danksagung

die redaktion dankt allen Organisationen und Personen, die sich an der er-stellung dieses Leitfadens beteiligt haben – insbesondere den Teilnehmerin-nen und Teilnehmern des Workshops „Ideenhandbuch anerkennung“:

Frank arnold, Koordinationsstelle für Patenaktionen im Landkreis BöblingenFrank beuster, Paten-t für Jungen e. V.andrea brandt, biffy Berlin – Big Friends for Youngsters e. V.Ingrid ehlerding, Ehlerding Stiftungdominik esch, Balu und Du e. V.anton graf, Projekt STARTklarTina klapproth, Big Brothers Big Sisters Deutschland gGmbHchrista Müller-neumann, Hauptstelle RAA NRWercan Tekçe, Türkische Gemeinde in Deutschland e. V.Irmi Weiland, Mentoren-Initiative Bürgerstiftung Göttingendidem Yüksel, Türkische Gemeinde in Deutschland e. V.

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A. EINFÜHRUNG – Warum Anerkennung wichtig ist

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A. EINFÜHRUNG – Warum Anerkennung wichtig ist

Bürgerinnen und Bürger, die eine Bildungspatenschaft übernehmen und sich in ihrer Freizeit für ein gemeinnütziges Projekt engagieren, leisten einen wichtigen Beitrag für die Gesellschaft. Sie stellen ihr Wissen und ihre Fähigkeiten zur Verfügung, um andere Menschen zu unterstützen. Dabei gehen sie verbindliche Verpflichtungen ein und investieren einen beträchtlichen Teil ihrer Energie und ihrer eigenen Freizeit.

Die Patinnen und Paten empfinden diese Tätigkeit selbst als sehr erfüllend. Aber sie ist auch nicht immer einfach, manchmal sogar belastend. Gerade deshalb ist es so wichtig, dieses Engagement in jeder Hinsicht zu fördern und zu stärken. Kontinuier-liche Wertschätzung spielt dabei eine grundlegende Rolle:

• Sie motiviert • Sie bewirkt, dass Freiwillige sich über längere Zeit an ein Projekt binden• Sie hilft den Projekten, neue Freiwillige zu gewinnen

Anders ausgedrückt: Anerkennung stärkt die Kultur ehrenamtlichen Engagements. Sie macht ehrenamtliche Arbeit öffentlich sichtbar und steigert damit das Ansehen und die Akzeptanz des freiwilligen Engagements insgesamt.

Anerkennung durch Patenschaftsprojekte: vielseitig und wirkungsvollIm Rahmen der Arbeit von Patenschaftsprojekten hat die Würdigung der freiwilligen Tätigkeit verschiedene Facetten: Ein explizites „Dankeschön“, ein Lob für den Einsatz und ein wertschätzender Umgang miteinander sind die Basis. Signalisieren Sie den Freiwilligen, wann immer es möglich ist, dass Sie sie als ganze Person wahrnehmen. Dazu gehört natürlich auch, dass Sie ihnen den Rücken stärken, sie gut auf ihre Auf-gaben vorbereiten, stets ein offenes Ohr für sie haben und sensibel auf Signale der Überforderung reagieren.

Anerkennung kann eher informellen Charakter haben, wie dies bei einem Willkom-mensgruß oder einem Dank zu Beginn einer Veranstaltung der Fall ist. Eine formelle

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13Ideenhandbuch anerkennung

Anerkennung kann beispielsweise ein Zeugnis oder eine Urkunde sein. Die unter-schiedlichen Formen der Wertschätzung können sich an eine gruppe von Patinnen und Paten richten – zum Beispiel in Form eines gemeinsamen Ausflugs – oder indi-viduell einen Einzelnen ansprechen, etwa in Form einer persönlichen Glückwunsch-karte zum Geburtstag.

Es ist bei der Anerkennung besonders wichtig, dass sie zu den Wünschen und Bedürf-nissen der jeweiligen Person passt. Deshalb kann – und will – die „Aktion zusammen wachsen“ auch keine Standardanleitung geben, wie Sie in Ihrem Patenschaftsprojekt am besten vorgehen sollten. Vielmehr bieten wir Ihnen in diesem Ideenhandbuch Anregungen, aus denen Sie auswählen und die Sie entsprechend den individuellen Zielen und der Kultur in Ihrem Projekt nutzen oder auch weiterentwickeln können.

Mit diesen Anregungen können Sie Ihre eigene Anerkennungskultur entwickeln – und entdecken vielleicht beim Lesen der Ideensammlung in Abschnitt C sogar ganz neue Ansätze.

aufbau dieses handbuchs

Abschnitt B: Übersicht über die Leitlinien, die Sie bei der Wertschätzung be-rücksichtigen sollten, um das Dankeschön an die Freiwilligen in Ihrem Paten-schaftsprojekt möglichst wirkungsvoll zu gestalten

Abschnitt C: Umfangreiche Sammlung praktischer Anregungen, die Ihnen hel-fen, eine eigene Anerkennungskultur für Ihr Projekt zu entwickeln

Abschnitt D: Arbeitshilfen in Form von Checklisten und Vorlagen, die Sie dabei unterstützen, einige der Ideen umzusetzen

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B. HINWEISE – Wie Sie Anerkennung wirkungsvoll gestalten

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Foto: big brothers big Sisters deutschland – Mentoren für kinder und Jugendliche

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B. HINWEISE – Wie Sie Anerkennung wirkungsvoll gestalten

b.1 Leitlinien

Bei den vielen Möglichkeiten, den Patinnen und Paten in Ihrem Projekt Ihre Wert-schätzung auszudrücken, sind Ihrer Fantasie und Kreativität keine Grenzen gesetzt. Es ist jedoch sinnvoll, einige Leitlinien zu beachten:

Anerkennung sollte ...

persönliche Vorlieben berücksichtigenDie Patinnen und Paten sollen die Würdigung als etwas Positives erleben, deshalb ist es wichtig, dass sie im Einklang mit den individuellen Vorlieben und Kompetenzen steht: Die oder der eine schätzt es, öffentlich eine Auszeichnung verliehen zu bekom-men, für eine andere Person ist diese Vorstellung überaus unangenehm. Sie oder er hält sich vielleicht lieber im Hintergrund und freut sich mehr über ein Buch mit einer persönlichen Widmung.

Bei Patinnen und Paten, die Sie im Rahmen der gemeinsamen Arbeit im Projekt schon besser kennengelernt haben, können Sie diese Präferenzen sicherlich bereits selbst gut einschätzen. Es spricht aber auch nichts dagegen, (neuen) Freiwilligen verschie-dene Angebote zur Anerkennung zu machen oder Patinnen und Paten selbst ent-scheiden zu lassen, ob eine bestimmte Form der Anerkennung für sie die Richtige ist. So können Sie beispielsweise in einem Newsletter fragen, wer grundsätzlich bereit wäre, Interviews mit der Presse zu führen.

→Auf die unterschiedlichen Motive der Freiwilligen für ihr Engagement und die Konsequenzen für das Projekt gehen wir in Abschnitt B.2 aus-führlicher ein.

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aufrichtig seinEine Würdigung oder ein Dankeschön sind nur dann wirkungsvoll, wenn die ange-sprochene Person merkt, dass Sie aufrichtig sind. Bleiben Sie deshalb authentisch und begegnen Sie der Patin oder dem Paten auf Augenhöhe.

zeitnah erfolgenDer zeitliche Abstand zwischen dem Ereignis, auf das sich die Anerkennung bezieht – zum Beispiel ein besonders schwieriges Treffen mit einem Mentee/Patenkind –, und der Anerkennung selbst sollte so kurz wie möglich sein. So wird die Patin oder der Pate emotional den direkten Zusammenhang herstellen und sich belohnt und be-schenkt fühlen.

kontinuierlich stattfindenGeben Sie den Patinnen und Paten in Ihrem Projekt stets das Gefühl, dass Sie deren Arbeit und sie selbst als Personen wertschätzen. Ein solches Gefühl entsteht nicht durch eine einmalige Danksagung, sondern nur durch kontinuierlich ausgedrückte Wertschätzung der freiwilligen Tätigkeit.

In Abschnitt B.3 haben wir für Sie einige Anregungen zusammenge-stellt, wie Sie diese Kontinuität in Ihrem Projekt sicherstellen können.

die Verhältnismäßigkeit wahren

Wertschätzung sollte verhältnismäßig sein: Für gleiche Arten des Einsatzes können Sie in etwa gleichwertige Anerkennung erbringen. Um sich die Arbeit zu erleichtern, können Sie beispielsweise eine Tabelle mit einer groben Kategorisierung erstellen, in der Sie die Arten des Einsatzes und die entsprechenden Formen der Anerkennung festhalten. Achten Sie immer darauf, dass sich niemand ausgeschlossen fühlt!

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18 Ideenhandbuch anerkennung

DoMINIk ESCH, BALU UND DU E. V. CHANCEN IN BERUF UND STUDIUM VERBESSERN

zum Projekt passenGerade wenn Sie den Dank im Namen Ihres Patenschaftsprojekts ausdrücken, sollte die Form der Wertschätzung im Einklang mit der Kultur Ihres Projekts stehen. So passt vielleicht ein Sommerfest in familiärer Umgebung besser zu einem rein ehrenamtlichen Projekt als ein glamouröser Empfang bei der Bürgermeisterin oder dem Bürgermeister.

verschiedene Personen einbindenAchten Sie darauf, dass verschiedene Projektbeteiligte ihre Wertschätzung ausdrücken: einmal eine Koordinatorin, beim nächsten Mal der Initiator oder Schirmherr, dann wie-der andere Beteiligte. Patinnen und Paten freuen sich, auch einmal von höherer Stelle einen Dank zu hören. Mit einem solchen Vorgehen zeigen Sie als Projekt auch, dass die Bedeutung der freiwilligen Tätigkeit allen Beteiligten bewusst ist und dass nicht eine Person die Anerkennung ausspricht, nur weil dies eben zu ihren Aufgaben gehört.

Das Projekt Balu und Du e. V. stellt sei-nen Patinnen und Paten einen Nach-weis über ihren ehrenamtlichen Ein-satz aus. Dieser Nachweis wird von den „Balus“ gern genutzt.

Julia Hauswald: „Der Nachweis über das Ehrenamt hat mir einen ‚Sozial-punkt‘ verschafft, durch den meine Chancen auf einen Referendariats-platz am Kölner Studienseminar (Primarstufe) erhöht wurden: Ich bin angenommen worden!“

Katrin Weber: „Für mich war der Nach-weis über die ehrenamtliche Tätigkeit schon oft hilfreich. Ich arbeite sehr gerne in dem Projekt mit und enga-giere mich für andere, doch heutzuta-ge ist das für viele junge Leute nicht mehr ‚normal‘. Bei Bewerbungen habe ich oft die Erfahrung gemacht, dass die ehrenamtliche Tätigkeit auf po-sitive Resonanz gestoßen ist. Große Unternehmen achten auf die soziale Einstellung ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Durch den Nachweis kann man wunderbar belegen, auf welche Art und Weise man sich engagiert.“

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Überlegen Sie auch, wie Sie die Anerkennung des ehrenamtlichen Engagements durch das Umfeld mitgestalten können. Wecken Sie Aufmerksamkeit für das Engage-ment Ihrer Freiwilligen und regen Sie andere Personen dazu an, ebenfalls ihre Wert-schätzung auszudrücken. Sie können beispielsweise bei den Patenkindern/Mentees ein Bewusstsein für den großen Einsatz ihrer jeweiligen Patin beziehungsweise ihres jeweiligen Paten schaffen, die Presse und die Öffentlichkeit auf das Engagement der Patinnen und Paten aufmerksam machen oder Ihr Projekt bei anderen Institutionen vorstellen und dort Türen für die Anliegen Ihrer Freiwilligen öffnen.

b.2 gründe für freiwilliges engagement

Jede Patin und jeder Pate hat eigene Fähigkeiten, Erfahrungen und auch Motive für freiwil-liges Engagement: etwa die Gesellschaft mitzugestalten, die Integration zugewanderter Menschen zu unterstützen oder mit anderen Menschen zusammen eine neue Aufgabe anzupacken. Viele möchten auch etwas für sich selbst tun, indem sie zum Beispiel neue Fähigkeiten erwerben oder neue Bekanntschaften schließen. Wenn Sie in Ihrer Anerken-nung auf diese individuellen Gründe eingehen, empfinden die Freiwilligen die Anerken-nung subjektiv als besonders wertvoll, weil sie sich als Person wahrgenommen fühlen.

Im Folgenden greifen wir einige typische Motive für freiwilliges Engagement im Rah-men einer Patenschaft auf und zeigen, wie Sie diese bei der Anerkennung berücksich-tigen können.

Der Wunsch, etwas Sinnvolles zu tun und der gesellschaft etwas zurückzugeben, ist das Hauptmotiv vieler Freiwilliger für ihr Engagement. Stellen Sie deshalb den Beitrag der Patinnen und Paten zu dem großen (gesellschaftlichen) Ziel Ihres Projekts klar heraus. Betonen Sie dabei besonders, welche große Bedeutung das Engagement der Patin oder des Paten für das Patenkind/den Mentee hat.

Viele Mentorinnen und Mentoren wollen etwas bewirken und ihr Umfeld mitgestalten. Heben Sie deshalb die greifbare Veränderung hervor, die durch den Einsatz der Patin oder des Paten entstanden ist, und ordnen Sie die Wirkung dieses Beitrags für das große Ganze ein. Wenn der Mentee beispielsweise im Rahmen der Patenschaftsarbeit einen Ausbildungsplatz gefunden hat, betonen Sie, dass die Patin oder der Pate ihm zu besseren Zukunftschancen verholfen hat.

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Menschen, die sich als Mentorin oder Mentor in einer (Aus-) Bildungspatenschaft engagieren, möchten im kontakt mit kindern und Jugendlichen stehen, vielleicht auch selbst noch einmal ein wenig Kind sein dürfen. Lassen Sie sie eigene Ideen ein-bringen, und schlagen Sie auch Veranstaltungen vor, die nicht zu einem klassischen Erwachsenenprogramm gehören – zum Beispiel ein Besuch im Kaspertheater oder Bogenschießen (wenn es zu Ihrem Projekt passt).

Manche Menschen engagieren sich ehrenamtlich, weil sie sich gebraucht fühlen möchten. Geben Sie ihnen das Gefühl, dass sie mit ihren ganz persönlichen Fähigkeiten und Erfahrungen einen entscheidenden Beitrag für das Projekt und das Patenkind/den Mentee leisten. Stellen Sie diesen Beitrag deutlich heraus, indem Sie ihn möglichst genau benennen.

Der schlichte Wunsch, die dankbarkeit eines jungen Menschen zu erfahren, ist ein weiteres Motiv. Schaffen Sie die Voraussetzungen dafür, dass die Patenkinder und Mentees ehrlichen Dank empfinden und dies für die Patin oder den Paten spürbar ist. Mit Angeboten wie einer Bastelstunde können Sie ihnen auch die Möglichkeit geben, ihren Dank gestalterisch auszudrücken.

gemeinschaft erleben, andere Menschen kennenlernen und in Kontakt mit anderen Patinnen und Paten stehen – auch dies ist ein häufiges Motiv für freiwilliges Engage-ment. Sorgen Sie für ein starkes Wir-Gefühl in Ihrem Projekt. Regen Sie die Freiwilligen dazu an, sich auch außerhalb der Patenschaft zu treffen und sich auszutauschen. Gruppengespräche oder kleine Feste eignen sich hier gut als Anlass.

Viele Freiwillige möchten über ihre Erwerbsarbeit hinaus auch in anderen Bereichen (soziale) Kompetenzen sammeln („empowerment“). Betonen Sie, welche Fähigkei-ten Mentorinnen und Mentoren in Ihrem Patenschaftsprojekt erwerben können oder schon erworben haben, und dokumentieren Sie diese durch schriftliche Nachwei-se. Schaffen Sie Möglichkeiten der Weiterbildung für Patinnen und Paten, sofern Ihr Projekt dies leisten kann.

Häufig spielt auch die Lebenssituation eine Rolle. So möchten Menschen mit Migra-tionshintergrund sich aktiv in die Gesellschaft integrieren und vielleicht für jünge-re Personen mit ähnlichem Hintergrund ein Vorbild sein. Stellen Sie deshalb deren persönlichen Lebenserfolg besonders heraus. Für Studierende und auszubildende

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entsprechender Fachrichtungen sind oft die praktischen Erfahrungen wichtig, vor allem wenn sie als Studienleistung anerkannt werden. Möglichst formale Kompetenz-nachweise sowie Kooperationen mit Universitäten sind hier von Vorteil (siehe auch Abschnitt C.4). Menschen im ruhestand geben in der Regel gern ihr Wissen weiter, sie möchten ihre freie Zeit sinnvoll gestalten. Geben Sie ihnen die Möglichkeit, ihre Erfahrungen einzusetzen. Männer wollen vielleicht gezielt Jungen und junge Män-ner fördern und sind selbst auch an „typisch männlichen“ Aktivitäten interessiert. Schaffen Sie entsprechende Angebote wie Veranstaltungen im Freien oder Ähnliches.

b.3 Motive der Patinnen und Paten in Ihrem ProjektANDREA BRANDT, BIFFy BERLIN – BIG FRIENDS FoR yoUNGSTERS E. V. TEA-TIMES

Jonas und sein Pate Sebastian haben sich vor gut einem Jahr auf einer Tea-Time von biffy Berlin – Big Friends for Youngsters e. V. gefunden. Damals suchte Sebastian nach einem Paten-kind, und Jonas wollte mit seiner Mut-ter mal „schnuppern“ kommen. Der Patenschaftsverein veranstaltet alle drei Monate solche Zusammentref-fen von biffy-Beteiligten. In gemütli-cher Atmosphäre bei Getränken und Gebäck findet reger Austausch statt: Bestehende Patenpaare, noch zu ver-mittelnde Patinnen beziehungsweise Paten, Kinder mit ihren Eltern und In-teressierte, die sich einen ersten Ein-druck verschaffen möchten, lernen sich kennen und spielen miteinander. Wer Lust hat, gestaltet diese Treffen aktiv mit, zum Beispiel durch Spiele oder selbst gemachtes Gebäck.

Die Tea-Times schaffen mehr Zusam-menhalt und fördern das Bewusst-sein, in die Gemeinschaft von biffy Berlin e. V. eingebunden zu sein. Sie geben dem Programm „ein Gesicht“ und helfen insbesondere Eltern, die noch unsicher sind, ob sie den Schritt zu einer Patenschaft mit einem frem-den Menschen wagen wollen, ein Bild zu bekommen. Sie können engagier-te Patinnen und Paten erleben und leichter Vertrauen gewinnen.

Bei Jonas und Sebastian war es Sym-pathie auf den ersten Blick. Seitdem treffen sich die beiden jede Woche, entdecken gemeinsam die Stadt und teilen ihre Freude am Sport.

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b.3 Motive der Patinnen und Paten in Ihrem Projekt

Damit Sie die Anerkennung für die Patinnen und Paten in Ihrem Projekt individuell gestalten können, sollten Sie deren Motivationslagen kennen. Die Freiwilligen spre-chen in der Regel einige Gründe für ihr Engagement von selbst an, andere werden ihnen vielleicht erst auf entsprechende Nachfrage bewusst. Manche möchten auch bestimmte Beweggründe nicht offenlegen, etwa den Wunsch, Einsamkeit zu über-winden. Mit einer geeigneten Gesprächsführung können Sie auch solche Motive erkennen, ohne dass Ihr Gegenüber diese explizit aussprechen muss.

Häufig sind es mehrere Gründe, die Menschen zu einem freiwilligen Engagement bewegen – wenn Sie diese kennen, haben Sie mehr Ansatzpunkte, individuelle Formen der Anerkennung zu entwickeln. Es gibt verschiedene Wege, „verborgene“ Motive zu erkennen. Die Situation der Patin oder des Paten kann erste Hinweise geben (vergleiche Abschnitt B.2). Auch aus den Erwartungen an die Patenschaft und dem Verhalten der Patin beziehungsweise des Paten lassen sich häufig Rückschlüsse auf die Motivation ziehen.

Wenn Sie die bisher nicht geäußerten Motive einer Patin oder eines Paten in einem persönlichen Gespräch herausfinden möchten, sollten Sie versuchen, diese durch indirekte Fragen herauszuhören.

Im Anhang finden Sie Hinweise zur Gesprächsführung sowie Erläuterun-gen und Beispiele zu Fragetechniken, die Ihnen das Gespräch erleichtern.

Achten Sie im Verlauf der Patenschaft auch darauf, ob sich die Ihnen bekannten Motive oder deren Stellenwert verändern. Häufig kommt es beispielsweise vor, dass zu Beginn der Patenschaft die Hauptmotivation darin liegt, einen Beitrag für die Gesellschaft zu leisten – im Verlauf der Patenschaft aber werden das Gemeinschafts-gefühl und der Austausch mit anderen Patinnen und Paten wichtiger. Bleiben Sie deshalb mit den Patinnen und Paten im Gespräch über deren Motive.

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b.4 anerkennung in der Projektkultur verankern

Je kontinuierlicher und konsequenter Sie Ihre Wertschätzung ausdrücken, desto positiver und konstruktiver wird das Klima in Ihrem Projekt sein. Ein solches Klima trägt zum Erfolg des gesamten Projekts bei. Alle Beteiligten werden den wertschätzen-den Umgang miteinander verinnerlichen, und es wird Ihnen leichtfallen, auch spontan zu reagieren.

Darüber hinaus können und sollten Sie die Anerkennung jedoch auch planen und auf diese Weise fest in der Projektstruktur verankern. Dafür sollten Sie alle Aufgaben-bereiche innerhalb Ihres Projekts genau betrachten:

organisation und Mitarbeiterinnen/MitarbeiterBenennen Sie eine Person als Verantwortliche(n) für das Thema Anerkennung im Projekt. Diese Person kann haupt- oder ehrenamtlich tätig sein und soll dafür sor-gen, dass alle Beteiligten für das Thema sensibilisiert und darüber informiert sind, welche Formen der Anerkennung es in Ihrem Projekt gibt. Berücksichtigen Sie die Würdigung des Engagements der Patinnen und Paten und die dafür notwendige Zeit bereits in der Stellenplanung, und prüfen Sie, ob eine spezielle Qualifizierung zum Thema Anerkennung für Ihr Projekt infrage kommt.

Projektplanung und -managementWenn Sie Veranstaltungen oder Aktivitäten Ihres Projekts vorbereiten, planen Sie Anerkennungsmaßnahmen mit ein, etwa ein öffentliches und aufrichtiges Danke-schön an alle Patinnen und Paten. Fixieren Sie im Projektverlauf feste Prozesse und Ereignisse der Würdigung: beispielsweise einen Dankesbrief oder eine Veranstaltung zum Jahresende, eine kleine Aufmerksamkeit zum Beginn einer Patenschaft, einen halbjährlichen Patentag. Legen Sie für diese Maßnahmen einen Kalender an.

Überprüfen Sie im Projektmonitoring, wie die Maßnahmen ankommen und wie erfolg-reich sie sind. Vor allem bei Qualifizierungsangeboten und Aktivitäten wie Ausflügen oder Veranstaltungen bietet es sich an, die Patinnen und Paten zu befragen. Ent- wickeln Sie die Anerkennungsmöglichkeiten kontinuierlich weiter, und planen Sie die besonders beliebten fest für das nächste Jahr ein.

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NetzwerkarbeitFür die Wertschätzung der Patinnen und Paten, aber auch für den Fortbestand der Projektarbeit ist es wichtig, dass Sie Ihr Projekt (re-)präsentieren und andere für die Bedeutung ehrenamtlichen Engagements sensibilisieren. Machen Sie in der Presse auf das Engagement Ihrer Freiwilligen aufmerksam und verankern Sie die Würdigung des Engagements in der Öffentlichkeitsarbeit Ihres Projekts: Stellen Sie die Leistun-gen der Patinnen und Paten explizit heraus und lassen Sie sie auch selbst zu Wort kommen, etwa indem Sie gemeinsam Artikel veröffentlichen.

Machen Sie Ihr Projekt auch bei anderen (zum Beispiel politischen Ausschüssen) bekannt und öffnen Sie Türen für Ihre Patinnen und Paten. Wege der Anerkennung können auch darin bestehen, beispielsweise Kooperationen mit Theatern ins Leben zu rufen, die Patinnen und Paten Rabatt auf Eintrittskarten gewähren.

FinanzierungPlanen Sie Mittel für die Anerkennung des ehrenamtlichen Engagements im Budget Ihres Projekts ein, beispielsweise für definierte Maßnahmen wie Veranstaltungen oder Sachgeschenke.

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C. IDEENSAMMLUNG – Wie Sie das Engagement von Patinnen und Paten würdigen können

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C. IDEENSAMMLUNG –

Wie Sie das Engagement von Patinnen und Paten würdigen können

Es gibt eine Vielzahl von Patenschaftsprojekten in Deutschland – große und kleine, überregionale und lokale, solche mit mehr und solche mit weniger Finanzmitteln. Für die meisten Projekte kommen kostspielige Formen der Würdigung nicht infrage. Ein Ausflug mit allen Patinnen und Paten oder das professionelle Catering für ein Som-merfest sind für sie schlicht nicht zu finanzieren.

Anerkennung ist aber nicht unbedingt (ausschließlich) mit hohen direkten Ausgaben verbunden. Freundlichkeit und Respekt im Umgang miteinander sind völlig kosten-los. Und um beispielsweise eine Kooperation mit einer Universität aufzubauen, müs-sen Sie nicht (viel) Geld, sondern in erster Linie Zeit aufwenden.

Damit Sie sich besser orientieren können, welche Anregungen für Sie interessant sind, haben wir die Vorschläge in diesem Kapitel in vier kategorien eingeteilt, je nach-dem, welcher finanzielle und zeitliche Aufwand mit ihnen verbunden ist. Die Angaben zu Geld- und Zeitaufwand beziehen sich dabei jeweils auf eine Aktion für eine Patin beziehungsweise einen Paten:

kategorie 1: Anerkennung ohne Budget Seite 29Kosten: keine, Zeitaufwand: gering

kategorie 2: Anerkennung mit geringem Budget Seite 30Kosten: weniger als 5 Euro, Zeitaufwand: maximal 1 Stunde

kategorie 3: Anerkennung mit mittlerem Budget Seite 33Kosten: 5 bis 15 Euro, Zeitaufwand: 1 bis 2 Stunden

kategorie 4: Anerkennung mit größerem Budget Seite 39Kosten: mehr als 15 Euro, Zeitaufwand: mindestens 2 Stunden

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kosten: keine Zeitaufwand: gering

Freundlichkeit und respekt im Umgang sollten in jedem Projekt eine Selbstverständ-lichkeit sein. Grüßen Sie die Patinnen und Paten und sprechen Sie sie mit ihrem Namen an. Danken Sie ihnen auch im Projektalltag für ihre Arbeit.

Wichtig ist das Interesse am Menschen auch jenseits der Patenschaft. Nutzen Sie be-sondere Anlässe wie Geburts- und Ehrentage, einen Studienabschluss oder die Geburt eines Kindes oder Enkels, um der Patin oder dem Paten Glückwünsche zukommen zu lassen. Erkundigen Sie sich nach dem persönlichen Umfeld der Patin oder des Paten. Wenn er oder sie in der Vergangenheit etwas aus diesem Umfeld erwähnt hat – bei-spielsweise einen anstehenden Urlaub oder die Krankheit eines Familienangehörigen –, dann fragen Sie beim nächsten Treffen nach. Nehmen Sie Anteil daran, was Ihre ehren-amtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bewegt. Wenn es Ihnen schwerfällt, sich solche Dinge zu merken, machen Sie sich Notizen, die Sie regelmäßig, in jedem Fall aber vor einem geplanten Treffen konsultieren.

Unterstützen Sie den kontakt zwischen den Patinnen und Paten und deren gegensei-tige Wahrnehmung. Deren Einverständnis vorausgesetzt, können Sie beispielswei-se monatlich eine Liste mit den bevorstehenden Geburtstagen veröffentlichen oder andere Patinnen und Paten monatlich an die Geburtstage ihrer Kolleginnen und Kollegen erinnern, die sich über entsprechend viele Glückwünsche freuen können.

Wenn eine Patin oder ein Pate einen besonderen beitrag geleistet (zum Beispiel einen gemeinsamen Ausflug organisiert) hat, heben Sie diesen besonders heraus. Je nach dem Naturell der Patin oder des Paten können Sie dies im persönlichen Gespräch oder auch in größerer Runde tun.

Richten Sie einen briefkasten für Verbesserungsvorschläge ein (ein Schuhkarton genügt) und kommunizieren Sie deutlich, dass auch anonyme Meldungen willkom-men sind. Viele Menschen scheuen sich, Dinge über die sie sich ärgern, persönlich und explizit anzusprechen. Kritik ist aber für das gute Miteinander in jedem Projekt wertvoll. Zeigen Sie deshalb, dass jeder Vorschlag willkommen ist.

C.1 Anerkennung ohne Budget

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Wenn Sie als Projekt attraktive einladungen erhalten – etwa von Stiftungen, Bildungsträgern oder politischen Institutionen zu Vorträgen, Empfängen oder Aus-stellungen –, dann geben Sie diese auch einmal an Ihre Patinnen und Paten weiter.

C.2 Anerkennung mit geringem Budget

kosten: weniger als 5 Euro Zeitaufwand: maximal 1 Stunde

Nehmen Sie sich regelmäßig Zeit für gespräche mit Ihren Patinnen und Paten. Ha-ben Sie ein offenes Ohr für deren Anliegen. Rufen Sie sie in regelmäßigen Abständen an, erkundigen Sie sich, wie es ihnen geht und ob sie Fragen oder Gesprächsbedarf haben. Zeigen Sie, dass Ihnen diese Gespräche wichtig sind, und vereinbaren Sie bei größerem Gesprächsbedarf persönliche Termine.

Nutzen Sie die positive Wirkung von kleinen aufmerksamkeiten und geschenken. Stel-len Sie beispielsweise für neue Patinnen und Paten ein Willkommenspaket mit Infor-mationen rund um die Patenschaft zusammen – öffentlich erhältliche Infobroschüren (zum Beispiel zu Freizeitangeboten mit Kindern in Ihrer Region), Projektinformationen, Material und Vorlagen zu organisatorischen Themen wie Versicherung, Fahrtkosten- erstattung usw. – und legen Sie diesem Paket ein kleines Geschenk bei, zum Beispiel ein Tütchen Blumensamen als Symbol für eine fruchtbare Zusammenarbeit.

Schreiben Sie zu Anlässen wie Geburtstagen, Weihnachten oder Ostern individuelle Karten oder persönliche E-Mails und danken Sie darin den Patinnen und Paten für ihr bisheriges Engagement. Auch der Start eines neuen Tandems oder eine bestimmte „runde“ Anzahl von Patentreffen können Anlässe sein. Zur Gestaltung solcher Karten können Sie schöne Fotos verwenden. Sammeln Sie Gedichte und andere Texte, die zum Thema Patenschaft oder zu einzelnen Aspekten oder Herausforderungen passen.

Einige Vorschläge haben wir Ihnen im Anhang zusammengestellt. Herzlichen Dank dafür an die Bürgerstiftung Göttingen!

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Überreichen Sie der Patin oder dem Paten eine kleine Aufmerksamkeit, zum Beispiel eine Rose, und verbinden Sie dies mit einem herzlichen und aufrichtigen Dankeschön.

Erstellen Sie für alle Patinnen und Paten einen ansprechend gestalteten, einheit- lichen Projektausweis mit dem Logo Ihres Projekts. Sie können auch ein Foto der Patin beziehungsweise des Paten aufkleben. Ein solcher Ausweis demonstriert Zuge-hörigkeit und wird in der Regel mit Stolz vorgezeigt.

Wenn Sie zu Beginn einer Patenschaft einen symbolischen Vertrag zwischen Mento-rin beziehungsweise Mentor und Mentee schließen, reichern Sie diesen mit Fotos an, um die neue Verbindung sichtbar zu machen.

Regen Sie die Patenkinder dazu an, einen persönlichen Dankesbrief oder eine Karte an ihre Patin oder ihren Paten zu schreiben. Bieten Sie dafür eine gesonderte Bastel-stunde an: Im Frühling und Sommer können Sie mit den Kindern Blumen pflücken und trocknen oder pressen, im Herbst Kastanienmännchen basteln. Auch Collagen aus alten Zeitschriften sind fast kostenlos.

IRMI WEILAND, BÜRGERSTIFTUNG GöTTINGENPERSöNLICH GESTALTETE DANkESkARTEN

Beim Patenschaftsprojekt der Bürger-stiftung Göttingen gestaltet Irmi Wei-land individuelle Karten für die Mento-rinnen und Mentoren. Sie sucht Texte und Gedichte aus, die thematisch zu den Themen der Patenschaft passen: zum Beispiel über Zeit, Kraft, Ent-wicklung, Begleitung oder Mut. Auch zahlreiche Bilder hat sie im Laufe der Jahre gesammelt, die diese Themen illustrieren. Eigene Fotos ergänzen die Sammlung.

Kreativ und liebevoll kombiniert Irmi Weiland immer wieder neue Bilder und Texte. Jede Karte ergänzt sie mit einem individuellen handschriftlichen Text für die jeweilige Mentorin beziehungs-weise den jeweiligen Mentor und dankt ihr oder ihm für das Engagement.

Einige Vorschläge und Ideen von Frau Weiland finden Sie unter D. ARBEITS-HILFEN in den Abschnitten 2.1 und 2.2 im Anhang dieses Handbuchs.

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Werben Sie Sachspenden oder Preisnachlässe bei Produkten ein, die Sie an Patinnen und Paten weitergeben können: zum Beispiel Bücher rund um die Themen Bildung und interkulturelle Kommunikation, die Sie mit persönlichen Widmungen versehen können; Schreibutensilien; Süßigkeiten; Gutscheine für Cafés.

Lassen Sie kleine, nützliche Gegenstände mit dem Logo des Projekts produzieren, die Sie an Ihre Patinnen und Paten verteilen können. Mit einem Budget von 5 Euro pro Patin be-ziehungsweise Pate können Sie beispielsweise Einkaufswagen-Chips, Schlüsselbänder, Kugelschreiber herstellen oder auch kleine Süßigkeiten-Verpackungen bedrucken lassen.

Bieten Sie Veranstaltungen und gemeinsame aktivitäten an. Werten Sie die Treffen zum Erfahrungsaustausch der Patinnen und Paten auf. Organisieren Sie zum Beispiel gemeinsam die Verpflegung: Kaffee und Kuchen, ein Neujahrsfrühstück, gemeinsa-mes Kochen oder Glühweintrinken im Advent.

Suchen Sie nach kostenlosen Veranstaltungen und Ereignissen in Ihrer Region und schlagen Sie vor, diese gemeinsam zu besuchen: Weihnachtsmärkte, Stadtfeste, kostenlose Stadtführungen, Museumsbesuche, Vorträge an der Universität, Stif-tungsempfänge oder ähnliche Anlässe sind hier sehr gut geeignet. Oder regen Sie ge-meinsame Aktivitäten mit Patinnen und Paten sowie den Patenkindern/Mentees an: kostenlose Museumsbesuche, Lehrpfade, Ausflüge zum Badesee oder Ähnliches.

Versuchen Sie, bei Einrichtungen wie Museen, Sportvereinen, Theatern, Schwimmbä-dern oder Tiergärten Gutscheine oder ermäßigte Eintrittskarten einzuwerben, und geben Sie diese an die Patinnen und Paten weiter.

Recherchieren Sie nach Qualifizierungsmöglichkeiten für Ihre Patinnen und Paten wie Vorträgen mit thematischem Bezug an Universitäten oder in Stiftungen – etwa zu Pädagogik, Integration oder interkultureller Kommunikation. Organisieren Sie die gemeinsame Teilnahme mit Patinnen und Paten, die sich für Weiterbildung interessie-ren. Denken Sie bei der Referentensuche besonders an Personen, die hauptamtlich einen „Aufklärungsauftrag“ in einem bestimmten Themenfeld haben (zum Beispiel Berufsberatung der Arbeitsagentur).

Unterstützen Sie die öffentliche anerkennung und ehrung Ihrer Patinnen und Paten. Versuchen Sie, auch im Rahmen der Öffentlichkeitsarbeit Ihren Patinnen und Paten

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Anerkennung auszudrücken: Erwähnen Sie bei Vorträgen oder in Interviews explizit Namen oder die Arbeit der Patinnen und Paten allgemein und verbinden Sie dies mit einem Dank. Binden Sie in Broschüren, Flyern, Jahrbüchern oder auf Postern, die Ihr Projekt veröffentlicht, Namen und Bilder von Patinnen und Paten ein, um diesen zu danken und der freiwilligen Tätigkeit ein Gesicht zu verleihen.

Recherchieren Sie nach öffentlichen Anlässen, die sich für eine Danksagung eignen, beispielsweise Empfänge für Bürgerinnen und Bürger bei Ihrer Stadt, Ihrer Kommune oder Ihrem Bundesland, und melden Sie Patinnen und Paten dafür an.

Diese Formen der Anerkennung sind nur geeignet für Freiwillige, die auch gern einmal in der Öffentlichkeit stehen (vergleiche Abschnitt B.1). Vergewissern Sie sich unbedingt vorher, dass es diesen Personen recht ist, im Rampenlicht zu stehen – und achten Sie dabei auch da-rauf, dass sich andere Patinnen und Paten nicht ausgegrenzt fühlen. Wenn bei einem solchen Anlass eine Patin oder ein Pate stellvertretend für alle anderen genannt wird, erwähnen Sie dies immer explizit!

C.3 Anerkennung mit mittlerem Budget

kosten: 5 bis 15 Euro Zeitaufwand: 1 bis 2 Stunden

gespräche, Information und einbindung in entscheidungen sind wichtig. Informieren Sie regelmäßig über Aktivitäten und Neuigkeiten aus dem Projekt, zum Beispiel mit einem Newsletter oder Mailing. So tragen Sie dazu bei, dass die Patinnen und Paten zu einer Gemeinschaft zusammenwachsen.

Führen Sie ein längeres, intensives persönliches Gespräch. Nehmen Sie einen Kon-fliktfall in der Patenschaft zum Anlass oder auch Ideen, wie sich die Patenschaft noch interessanter gestalten lässt. Bereiten Sie sich stets gut auf das Gespräch vor, und überlegen Sie sich vorher Fragen und Lösungsansätze. Falls es nötig ist, bitten Sie

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eine Pädagogin/einen Pädagogen oder eine Psychologin/einen Psychologen dazu, die beziehungsweise der aus der externen Perspektive wertvolle Impulse und Hilfestel-lung bieten kann.

Binden Sie die Patinnen und Paten in die Entscheidungsprozesse des Projekts ein: Holen Sie deren Meinungen ein, wenn Sie Veranstaltungen organisieren, eine Koope-ration mit Universitäten oder Theatern aufbauen wollen – oder auch, wenn der Ge-meinschaftsraum des Projekts neu gestrichen werden soll. Sie zeigen ihnen damit, dass ihre Ansichten wichtig für das Projekt sind.

DIDEM yÜkSEL, kooRDINAToRIN BEI „INTEGRATIoN PLUS LoTSEN“ DER TÜRkISCHEN GEMEINDE IN DEUTSCHLAND E. V.NETZWERkEN FÜR LoTSINNEN UND LoTSEN

„Wir gehen mit unseren ehrenamtlich engagierten Lotsinnen und Lotsen ge-meinsam auf Exkursionen. Zu unseren Unternehmungen gehören Museums-besuche, aber auch Bundestagsfüh-rungen. Außerdem versuchen wir, für andere Veranstaltungen wie Konzerte Freikarten zu bekommen. Wir bieten je nach Interesse der Lotsinnen und Lotsen Infoveranstaltungen mit ver-schiedenen Modulen an, und im An-schluss essen wir gemeinsam.

Wenn wir Einladungen erhalten, zum Beispiel zu Preisverleihungen wie den ‚Großen Stern des Sports’, geben wir sie gerne an interessierte Lotsinnen

und Lotsen weiter. Sie sehen dies als Abwechslung und Motivation und nutzen diese Veranstaltungen gerne auch zum Netzwerken: Sie knüpfen, organisieren und pflegen Kontakte.

Eine besondere Anekdote: Ich wusste, dass eine Lotsin sich für die Arbeit in einer Organisation bewerben wollte. Als wir von dieser Organisation eine Einladung zum Neujahrsempfang be-kamen, gaben wir sie ihr weiter. Kurz darauf hat sie diese Stelle bekommen, und sie war der Ansicht, dass der Be-such dieses Empfangs für ihre Ein-stellung von Vorteil gewesen sei.“

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Kleine aufmerksamkeiten und geschenke erhalten die Freundschaft – und auch die Motivation in Patenschaften. Individuelle Geschenke sind dabei wirkungsvoller als ano-nyme Massenartikel. Überlegen Sie, was Sie über die Patin oder den Paten wissen: Was mag, wofür interessiert sie oder er sich? Zum Ende einer Patenschaft ist beispielsweise ein gerahmtes Foto des Tandems eine schöne und sehr persönliche Geschenkidee.

Nutzen Sie eine Wand in einem zentralen Raum Ihres Projekts nur dafür, Bilder von aktuellen und ehemaligen Patinnen und Paten sowie Patenkindern und Mentees auf-zuhängen. So stärken Sie das Teamgefühl und dokumentieren, dass viele Einzelne ein großes Ganzes ergeben.

Stellen Sie nach Veranstaltungen oder Fortbildungen Fotos und Informationsmate-rial zusammen und brennen Sie für jede Teilnehmerin und jeden Teilnehmer eine CD. Sie können auch ein Daumenkino mit dem Logo Ihres Projekts oder anderen Motiven erstellen, die mit der Projektarbeit zu tun haben.

Motivieren Sie die Patenkinder und Mentees, ein kleines Geschenk für ihre Patin oder ihren Paten zu basteln. Dafür können Sie für die jüngeren Patenkinder eine Bastelstunde anbieten, in der diese beispielsweise mit Kartoffeldruck ein Kissen oder ein T-Shirt bedrucken; für ältere Mentees eine Foto-AG oder etwas anderes ihrem Alter Entsprechendes.

Lassen Sie Anstecknadeln oder Buttons produzieren, die Sie Patinnen und Paten für deren Projektmitarbeit oder für besondere Leistungen „verleihen“. Überlegen Sie sich dafür vorher klare Kriterien und machen Sie sie für alle Beteiligten transparent, damit sich niemand ausgeschlossen fühlt.

Entwerfen Sie Visitenkarten, die Ihre Patinnen und Paten als Mitarbeiterin bezie-hungsweise Mitarbeiter Ihres Projekts ausweisen. So festigen Sie einerseits deren Bindung an Ihr Projekt und zeigen andererseits, dass sie als offizielle Repräsentan-ten erwünscht sind. Bei Patinnen und Paten, die Jugendliche im Übergang von der Schule in den Beruf begleiten und Informationsgespräche organisieren möchten, stärken solche Karten auch das Ansehen bei Behörden und Unternehmen.

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Bieten Sie den Patinnen und Paten an, ihnen ihre Auslagen für Fahrtkosten, Kopien und Ähnliches zu erstatten. Einige Menschen können sonst eine freiwillige Tätigkeit gar nicht ausüben.

Es gibt viele sehr gute und interessante Bücher über Pädagogik oder interkulturelle Fragestellungen. Suchen Sie ein Buch aus, das zu den persönlichen Interessen und/oder dem Tandem der jeweiligen Patin beziehungsweise dem Paten passt. Verleihen Sie ihm mit einer persönlichen Widmung eine besondere Note.

Verschenken Sie Gutscheine für „eine Stärkung“, beispielsweise in einer Bäckerei in Ihrem Ort. So signalisieren Sie der Patin oder dem Paten, dass Ihnen bewusst ist, dass deren Arbeit Kräfte zehrt. Vielleicht können Sie sogar eine Partnerschaft aufbauen: Die Bäckerei spendet einen Teil ihrer Einnahmen werbewirksam an Ihr Projekt, und dafür „kaufen“ Sie die Gutscheine ein.

Lassen Sie Gegenstände mit dem Logo des Projekts produzieren und geben Sie sie an Ihre Patinnen und Paten weiter. Wenn möglich, personalisieren Sie diese Gegen-stände. Mit einem Budget von 5 bis 15 Euro pro Patin beziehungsweise Pate können Sie Tassen, Kalender, USB-Sticks, Mousepads oder T-Shirts mit dem Logo oder mit Fotos bedrucken lassen. Auch Sportartikel wie Fußbälle, Frisbeescheiben oder Trink-flaschen sind denkbar – und lassen sich bei einigen Projekten darüber hinaus auch im Rahmen der Patenschaftsarbeit einsetzen.

Verschenken Sie Eintrittskarten zu (kulturellen) Veranstaltungen wie Theater, Kino, Konzerten, Ausstellungen oder Sportereignissen.

Tipp: Verschenken Sie jeweils zwei Tickets pro Patin beziehungsweise Pate, denn zu zweit freut man sich noch mehr über einen Veranstal-tungsbesuch. Bedenken Sie aber, dass Sie die Kosten dann trotzdem auf eine Person umlegen müssen, um das Budget einzuhalten.

Bieten Sie Veranstaltungen und gemeinsame aktivitäten an. Werten Sie Mentoren-treffen auf, in denen sich die Patinnen und Paten austauschen können: Organisieren

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Sie beispielsweise zu Weihnachten eine Verlosung oder im Sommer ein Grillfest im Garten als Rahmen, oder gehen Sie gemeinsam in ein Restaurant.

Suchen Sie nach kostengünstigen Veranstaltungen und Ereignissen in Ihrer Region und organisieren Sie die Teilnahme für Ihre Patinnen und Paten: zum Beispiel Rad-touren des ADFC, Sportveranstaltungen, Ausstellungs- oder Zoobesuche. Gesellige Patinnen und Paten freuen sich besonders über solche Angebote.

Dieselben Aktivitäten können Sie auch für die jeweiligen Tandems an-bieten; bedenken Sie dann jedoch, dass Sie die Kosten für zwei Tickets auf eine Patin beziehungsweise einen Paten übersetzen müssen, um das Budget einzuhalten.

Versuchen Sie, bei Einrichtungen wie Theatern, Kinos oder Veranstaltungszentren Gutscheine oder ermäßigte Eintrittskarten einzuwerben, und geben Sie diese an die Patinnen und Paten weiter.

Bitten Sie Patinnen und Paten, die Spaß daran haben, Ideen für Aktivitäten mit Patenkindern und Mentees zu sammeln und als eine Art projektinterne Arbeitshil-fe aufzubereiten. Wenn nötig, begleiten Sie sie dabei. Auf diese Art zeigen Sie Ihren Freiwilligen, dass Sie deren eigene Ideen für Ihr Projekt als wichtig und wertvoll einschätzen.

Laden Sie zu einem Mentorentreffen eine Referentin oder einen Referenten ein, die beziehungsweise der ehrenamtlich oder gegen ein geringes Honorar einen Vortrag zur Qualifizierung Ihrer Patinnen und Paten hält. Mögliche Themen sind Pädagogik, interkulturelle Kommunikation oder frühkindliche Entwicklung. Besonders Patin-nen und Paten, die innerhalb der Patenschaft etwas lernen möchten, werden einen solchen Vortrag begeistert annehmen.

Informieren Sie sich über das Kursangebot von städtischen Einrichtungen und/oder der örtlichen Volkshochschule, und organisieren Sie die Teilnahme Ihrer Patinnen und Paten an thematisch passenden Kursen (zum Beispiel einen kostenfreien Erste-Hilfe-Kurs in Kooperation mit dem Roten Kreuz).

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Stellen Sie nachweise für die ehrenamtliche Tätigkeit aus. Ein solches Dokument kann bei Bewerbungen überaus hilfreich sein, ist aber auch ganz allgemein eine Bereicherung für den Lebenslauf vieler Menschen.

Sie können beispielsweise ein Anerkennungsschreiben formulieren, in dem Sie auf das Engagement der betreffenden Person eingehen. Adressieren Sie dieses Schrei-ben persönlich an die Patin beziehungsweise den Paten, und stellen Sie deren bezie-hungsweise dessen Beitrag für Ihr Projekt so detailliert wie möglich positiv dar. Legen Sie dabei den Schwerpunkt auf das Lob, nicht auf den Dank – so wird das Dokument aussagekräftiger für potenzielle künftige Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber.

Auf Wunsch können Sie auch ein Empfehlungsschreiben formulieren: Dies ist dann direkt an eine potenzielle Arbeitgeberin beziehungsweise einen potenziellen Ar-beitgeber und D. ARBEITSHILFEN oder an eine Betreuungsperson an der Universität (Professor/-in, Dozent/-in) gerichtet und sollte ganz gezielt die Aspekte des ehren-amtlichen Engagements hervorheben, die einen Bezug zu der angestrebten Tätigkeit oder den Studieninhalten haben.

Auch ein Kompetenznachweis kann ein nützliches Dokument sein: Dabei liegt der Schwerpunkt darauf, die im Verlauf der Patenschaft neu erworbenen Fähigkeiten über-sichtlich darzustellen. Die Beschreibung der Tätigkeiten steht hierbei nicht im Vorder-grund, ist aber natürlich notwendig und nützlich, um den Nachweis der Kompetenzen möglichst greifbar zu gestalten. In vielen Bundesländern können auch offizielle Do-kumente im Namen des Landes für die Patinnen und Paten ausgestellt werden. Dafür muss man sich in der Regel als Projekt bei den zuständigen Stellen registrieren lassen.

Nicht zuletzt können Sie Ihren Patinnen und Paten ein Zeugnis über deren ehrenamt-liches Engagement ausstellen. Gestalten Sie alle Zeugnisse einheitlich, und drucken Sie sie auf dickem, hochwertigem Papier aus. Legen Sie Zeitpunkte fest, zu denen Sie standardmäßig Zeugnisse ausstellen, etwa beim Ausscheiden aus dem Projekt, zur Be-endigung einer Patenschaft und natürlich auch dann, wenn eine Patin oder ein Pate die hauptberufliche Tätigkeit wechseln und das Zeugnis für Bewerbungen nutzen möchte.

Material im Anhang:Unter D. ARBEITSHILFEN, 3.2 finden Sie eine Vorlage für ein Zeugnis.

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39Ideenhandbuch anerkennung

C.4 Anerkennung mit größerem Budget

kosten: mehr als 15 Euro Zeitaufwand: mindestens 2 Stunden

Es gibt zahlreiche Ideen für aufmerksamkeiten und geschenke. Sammeln Sie positive Zitate von Patenkindern und Mentees über die Patenschaft sowie über die Patinnen und Paten. Bereiten Sie diese ansprechend auf, beispielsweise mit Fotos als Broschüre, und überreichen Sie sie den Patinnen und Paten als Geschenk.

Einheitliche Kleidungsstücke erzeugen ein Zusammengehörigkeitsgefühl aller Projektbeteiligten. Gleichzeitig sind sie natürlich auch gute Werbeträger, um neue Patinnen und Paten auf Ihr Projekt aufmerksam zu machen. Lassen Sie T-Shirts, Basecaps, Schals, Sweatshirts oder Sportjacken mit dem Logo Ihres Projekts bedrucken und statten Sie alle Patinnen und Paten damit aus.

Erfragen Sie vorher die Kleidergrößen Ihrer Patinnen und Paten, um Überschuss zu vermeiden.

Stellen Sie nützliche Informationen und arbeitshilfen für die Patinnen und Paten auf einer eigenen Webseite bereit. In einem internen, passwortgeschützten Bereich nur für die aktiven Patinnen und Paten können Sie Downloads, Kalender, Informationen zu Stellenausschreibungen in Ihrem Projekt und Ähnliches platzieren. Eine solche Infor-mationsbasis stärkt das Gemeinschafts- und Zugehörigkeitsgefühl zu Ihrem Projekt.

Suchen Sie einen Partner in Ihrer Stadt oder region, der das engagement der Patin-nen und Paten würdigt. Das kann eine Universität sein, aber auch ein Unternehmen. Versuchen Sie, mit diesem Partner ein Kooperationsprogramm aufzubauen – das kostet anfangs sehr viel Zeit und Mühe, wird aber zu einem großen Gewinn, wenn sich die Zusammenarbeit eingespielt hat. Verschiedene Patenschaftsprojekte verfü-gen hier über gute Erfahrungen.

Eine Zusammenarbeit mit einer Hoch- oder Fachhochschule bietet sich an, wenn Sie vor allem mit jungen Patinnen und Paten zusammenarbeiten (möchten). Die

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Anerkennung als Teil der Studienleistung ist für sie ein zusätzlicher Anreiz, sich zu engagieren. Die Universität muss für eine solche Kooperation in der Regel zusätz-liches Personal zur Verfügung stellen. Überzeugen Sie sie!

Mit einem Unternehmen aus Ihrer Region können Sie beispielsweise vereinbaren, dass Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für das Ehrenamt stundenweise von der Arbeit freigestellt werden. Davon profitiert auch das Unternehmen: Seine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter erwerben in der Patenschaft neue Soft Skills, die sich positiv auf ihre Arbeit im Unternehmen auswirken. Zudem setzen sie mit ihrem Engagement als Patin oder Pate einen Kontrapunkt zu ihrer Erwerbstätigkeit und beeinflussen damit ihr Engagement und ihre Kreativität im Unternehmen positiv.

In einigen Regionen gibt es Ehrenamts-Karten. Nehmen Sie mit Ihrem Projekt an einem solchen Modell teil. Mit einer solchen Karte erhalten Freiwillige in einer Region oder einem Bundesland bei zahlreichen Partnern wie öffentlichen Schwimmbädern, Kaufhäusern oder Kulturveranstaltern Vergünstigungen. Oder Sie geben eine eigene Mitgliedskarte heraus und handeln Rabatte bei lokalen Anbietern für Ihre Patinnen und Paten aus.

Organisieren Sie Veranstaltungen und gemeinsame aktivitäten, an die sich jeder gern erinnert. Werten Sie Mentorentreffen auf, bei denen Patinnen und Paten sich austauschen können. Organisieren Sie beispielsweise einen halb- oder ganztägigen Patentag: Denken Sie an einen Fachvortrag zur Kinder- und Jugendpsychologie oder an ein Training zur interkulturellen Kommunikation. Je nach Veranstaltungsort, Rah-menprogramm und Verpflegung kann ein solcher Patentag recht kostspielig sein. Planen Sie genug Zeit für die Vorbereitung ein!

Organisieren Sie eine projektinterne Dankesveranstaltung, zum Beispiel zu Ostern, zu Weihnachten oder „einfach nur so“ ein gemeinsames Abendessen. Sie können auch die Patenkinder und Mentees für ihre Patinnen und Paten kochen lassen, oder es kochen alle gemeinsam. Die Patenkinder und Mentees können Sie auch in anderer Weise in die Veranstaltung einbinden, etwa mit einer kleinen Aufführung. Laden Sie zu dieser Veranstaltung alle Patinnen und Paten ein, gegebenenfalls auch deren Lebensgefährtinnen und -gefährten.

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Nutzen Sie Veranstaltungen in Ihrer Region, um Ihren Patinnen und Paten etwas Besonderes zu bieten, beispielsweise „Action“-Angebote wie Bogenschießen oder den Besuch in einem Hochseilgarten.

Natürlich können Sie hier auch die Patenkinder und Mentees einbezie-hen – bedenken Sie aber, dass Sie in diesem Fall pro Patin beziehungs-weise Pate höhere Kosten berücksichtigen müssen.

Bieten Sie den Patinnen und Paten eine Plattform für ihre privaten Aktivitäten. Wenn eine(r) Ihrer Patinnen oder Paten malt oder fotografiert, organisieren Sie eine Aus-stellung in Ihren Projekträumen. Jede Art von speziellem Talent in Kombination mit der Bereitschaft, dies öffentlich zu zeigen, eignet sich für derartige Veranstaltungen (zum Beispiel auch Gesangs- oder Zauberkünste).

Rufen Sie einen Wettbewerb aus, beispielsweise um das beste Foto von gemein-samen Aktivitäten der Tandems oder um die beste Darstellung der Leitidee einer Patenschaft. Loben Sie dafür einen schönen und hochwertigen Preis aus, zum Beispiel Fotorahmen und Material.

Veranstalten Sie Fortbildungen und Workshops. Sie sind eine Form der Anerkennung für lernbegierige Patinnen und Paten und nützen gleichzeitig der Patenschaftsarbeit, wenn sie einen thematischen Bezug haben.

Interne Workshops bieten sich an, wenn es darum geht, im Projekt vorhandenes Wissen weiterzugeben, zum Beispiel zur Konfliktbewältigung in Patenschaften. In der Regel sind sie kostengünstiger als externe Fortbildungen, aber meist auch aufwendiger zu organisieren, weil die Projektmitarbeiterinnen und -mitarbeiter inhaltlich tiefer einsteigen müssen.

Sehr nützlich, aber in der Regel ebenfalls teuer, kann es sein, das Wissen ausgewie-sener Expertinnen und Experten zu relevanten Themen (Pädagogik, interkulturelle Kommunikation usw.) ins Projekt hereinzuholen, um die Patinnen und Paten zum Beispiel mit den neuesten Erkenntnissen der Sprachförderung vertraut zu machen.

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Regen Sie öffentliche anerkennung und ehrungen an. Binden Sie die Patinnen und Paten in Ihrem Projekt gezielt in Ihre Öffentlichkeitsarbeit ein: Viele haben Freude daran, Berichte zu schreiben, Interviews zu geben oder das Projekt auf Veranstaltun-gen Dritter vorzustellen. Geben Sie ihnen diese Möglichkeit und zeigen Sie, dass Sie ihre Professionalität schätzen und ihnen zutrauen, das Projekt zu repräsentieren. Planen Sie Zeit dafür ein, Berichte abzustimmen und den Weg zur Veröffentlichung zu begleiten.

Loben Sie einen (Sach-) Preis für Patinnen und Paten aus, zum Beispiel einen Gut-schein für eine Schifffahrt auf einem Fluss in Ihrer Nähe oder ein schönes Essen zu zweit. Legen Sie von vornherein die Kriterien fest, und kommunizieren Sie sie: zum Beispiel drei Jahre Arbeit im Projekt, 100 freiwillige Arbeitsstunden oder der Abschluss der fünften Patenschaft. Vermeiden Sie aber, Patinnen und Paten auszugrenzen, die diese Kriterien nicht erfüllen (können). Denken Sie auch unter dem PR-Aspekt über eine öffentliche Verleihung nach. Berücksichtigen Sie aber die Befindlichkeiten der verschiedenen Patinnen und Paten (vergleiche Abschnitt B.1).

Mit einer Urkunde, die von einem offiziellen Würdenträger wie dem Ministerpräsi-denten des Bundeslandes persönlich unterschrieben ist, machen Sie vielen Patin-nen und Paten eine sehr große Freude. Die Erfahrung zeigt, dass der Abstimmungs-aufwand bezüglich Text und Gestaltung einer solchen Urkunde recht groß ist; wenn Sie solche Urkunden im Rahmen einer Veranstaltung übergeben möchten, planen Sie deshalb etwa ein halbes Jahr für die Vorbereitung ein.

Melden Sie Ihr Projekt zu öffentlichen Ehrenamtswettbewerben an, die häufig über-regional ausgeschrieben werden und so einen Multiplikatoreffekt für die Anerken-nungswirkung haben. Ein Beispiel hierfür ist der „Brückenpreis“ in Rheinland-Pfalz (www.wir-tun-was.de). Die öffentliche Auszeichnung wird in fünf Kategorien ver-geben. Die Ehrung durch den Ministerpräsidenten erfolgt im Rahmen des Interna-tionalen Tags der Freiwilligen am 5. Dezember. Sie besteht aus einer Urkunde, einer symbolischen Brücke sowie einer finanziellen Unterstützung von 2.000 Euro.

Richten Sie zum „Tag des Ehrenamts“ eine Veranstaltung im Namen Ihres Projekts aus. Dabei können Patinnen und Paten als offizielle Botschafter für das Projekt auftreten und sich mit anderen Ehrenamtlichen und Interessierten austauschen.

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Sorgen Sie dafür, dass der Zeitaufwand für die ehrenamtliche Arbeit sowohl inner-halb Ihres Projekts als auch (und insbesondere) öffentlich wahrgenommen wird. Denn viel zu häufig wird der zeitliche Einsatz von freiwillig Tätigen drastisch un-terschätzt. Registrieren und dokumentieren Sie, wie viele Stunden jede Patin und jeder Pate für Ihr Projekt arbeitet, und machen Sie diese Informationen transparent. Vermeiden Sie aber den Eindruck der Überwachung; veröffentlichen Sie beispiels-weise nur Gesamtzeiten und betonen Sie, dass es um einen gemeinschaftlichen Einsatz geht. Respektieren Sie es, wenn manche Patinnen und Paten hier keine Rechenschaft ablegen möchten.

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D. ARBEITSHILFEN – Checklisten und Vordrucke

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D. ARBEITSHILFEN –

Checklisten und Vordrucke

In diesem Abschnitt haben wir verschiedene Dokumente, Erläuterungen und Vor- lagen für Sie zusammengestellt, die Sie dabei unterstützen können, die Anerkennung für die Patinnen und Paten in Ihrem Projekt vorzubereiten und zu organisieren:

1. Projektplanung und -management1.1 Vorlage für Profile der Patinnen und Paten für Ihre unterlagen1.2 Fragetechniken, mit denen Sie nicht kommunizierte Motive für das freiwillige engagement erkennen1.3 Vorlage für die Jahresplanung von anerkennungsmaßnahmen1.4 checkliste Veranstaltungsplanung

2. aufmerksamkeiten zum Selbermachen2.1 beispiele für die gestaltung persönlicher karten 2.2 Vorschläge für Texte mit bezug zu Patenschaften

3. dokumente und nachweise3.1 Vorlage für einen symbolischen Patenschaftsvertrag3.2 Zeugnis/nachweis: Vorlage3.3 Zeugnis/nachweis: beispiel

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47Ideenhandbuch anerkennung

Aufgaben im Projekt: Sonstiges:

1. Projektplanung und -management1.1 Vorlage für Profile der Patinnen und Paten für Ihre unterlagen

Name: Adresse:

Telefon: Mobil:

E-Mail:

Geburtstag:

Im Projekt aktiv seit:

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1.2 Fragetechniken, mit denen Sie nicht kommunizierte Motive für das freiwillige engagement erkennen

Um geeignete Formen der Anerkennung zu finden, ist es wichtig, die Motive der Patinnen und Paten zu kennen. Nicht immer kommunizieren die Freiwilligen diese Beweggründe explizit; manche sind ihnen gar nicht bewusst, andere möchten sie vielleicht nicht nennen. In einem persönlichen Gespräch können Sie mehr über die ungenannten Motive erfahren.

Bereiten Sie sich auf ein solches Gespräch gut vor und überlegen Sie, welche möglichen Motivationen Sie abklären möchten. Beziehen Sie verschiedene Ebenen ein, indem Sie nach Gefühlen, nach Gedanken und Verhaltensweisen fragen. Stellen Sie offene Fragen (keine Ja-/Nein-Fragen), damit Ihr Gesprächspartner gefordert ist, sich zu äußern. Hören Sie aufmerksam zu und seien Sie einfühlsam, damit Sie auch die Aussa-gen zwischen den Zeilen wahrnehmen können. Achten Sie auf die Körpersprache: Bei welchen Aussagen strahlt Ihr Gegenüber, wann wird ihre beziehungsweise seine Gestik besonders lebhaft, wann beugt sie beziehungsweise er sich interessiert nach vorn?

Bestimmte Fragetechniken helfen Ihnen, sich diesen bisher ungenannten Motiven zu nähern.

Tarzan-TechnikBei dieser Technik schwingen Sie sich von Frage zu Frage. So sichern Sie einen guten Gesprächsfluss, vertiefen wichtige Punkte und decken alle Aspekte eines Themen-feldes ab. Starten Sie mit einer offenen Frage zu einem bestimmten Thema. Suchen Sie sich aus der Antwort einen interessanten Aspekt heraus, aus dem Sie dann wieder eine neue Frage formulieren usw.

beispiel:F: Was unternehmen Sie gern in Ihrer Freizeit?A: Ich mache viel Sport und besuche auch sehr gerne kulturelle Veranstaltungen.F: Das ist interessant. Welche Sportarten üben Sie denn aktiv aus?A: Ich spiele schon seit vielen Jahren begeistert jeden Sonntag Fußball, und im Winter gehe ich so oft wie möglich Skifahren.F: Was macht Ihnen an diesen Sportarten besonders viel Spaß?

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A: Toll finde ich es, gemeinsam mit Freunden etwas zu unternehmen und im Team Spaß zu haben. Insbesondere beim Fußball kann man aber auch gut neue Leute kennenlernen und sich sportlich so richtig austoben.F: Würden Sie dann auch gemeinsam mit Ihrem Patenkind gern etwas Sportliches unternehmen?A: Ja, gemeinsam mit dem Patenkind Sport zu machen und etwas Spannendes zu unternehmen, wäre toll. Ich würde aber auch gern aktive Hilfestellungen geben, um das Patenkind in seiner Entwicklung zu fördern.F: Welche Arten von Hilfestellung haben Sie da im Kopf?A: Ich würde gern meine Erfahrungen als Personaler weitergeben, also zum Beispiel bei Bewerbungen helfen oder generell bei der Berufsorientierung. Als meine eigenen Kinder in dieser Phase steckten, hatte ich viel zu wenig Zeit für sie, sodass sie weitgehend auf sich allein gestellt waren. Heute weiß ich, wie sehr sie sich damals gewünscht hätten, mich ansprechen zu können.

offene Fragen, mit denen Sie nicht kommunizierte Motive erkennen könnenDiese Fragen eignen sich selbstverständlich auch als Einstiege in die Tarzan-Technik (siehe oben).

• Was unternehmen Sie in Ihrer Freizeit,was sind IhreHobbys, undwas gefällt Ihnen besonders daran?• HabenSiesichzuvorschonfreiwilligengagiert?Wo?WashatIhnendabeibeson- ders gefallen und was nicht?• WiedenktIhreFamilie/IhrBekanntenkreisüberIhrgeplantesEngagement?• WashatSieüberzeugt,sichalsPatin/Patebeiunszumelden?• WasglaubenSie,könnteIhrPatenkindvonIhnenlernen?• WasmöchtenSiefürIhrPatenkindmitderPatenschaftbewirken/erreichen?• WasglaubenSie,könntenSievonIhremPatenkindlernen?• WaswürdenSiegernmitIhremPatenkindunternehmen?• WelcheErfahrungenimUmgangmitKindernhabenSiebereits?WashatIhnen daran besonders gefallen, und was fanden Sie schwierig?• WelcheArtderUnterstützungseitensdesProjektshaltenSiefürwichtig?• WaserhoffenSiesichvomErfahrungsaustauschmitdenanderenPatinnen/Paten?• Wirdenkendarübernach,unserenPatinnenundPatenZeugnisseundKompe- tenzausweise auszustellen. Was halten Sie davon?

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Fallstudien/SituationenNutzen Sie auch Fallbeispiele, um typische Verhaltensweisen und Motivationslagen der Interessentin beziehungsweise des Interessenten zu ergründen.

beispiel: Sie müssen eine Verabredung mit Bekannten absagen, da für denselben Tag eine Aktivität mit Ihrem Patenkind geplant ist. Wie erklären Sie Ihren Bekannten diese Absage?

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51Ideenhandbuch anerkennung

1.3 Vorlage für die Jahresplanung von anerkennungsmaßnahmen

AkTIVITäT VERANTWoRTLICH J F M A M J J A S o N D

1) Geburtstagskarten

•Geburtstagskalender einrichten

•Geburtstageabfragen

•Kalenderpflegen

•Kartenerstellenund versenden

2) Vortrag zum Thema Zweisprachigkeit

•Teilnehmerkreisfestlegen

•ReferentenundOrtauswählen

•Verpflegungsicherstellen

•Einladungversenden

•Veranstaltungdurchführen

•Veranstaltungnachbereiten

3) ...

Ereignis an einem bestimmten Tag Zeitraum

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1.4 checkliste Veranstaltungsplanung

PLANUNGSSCHRITT STATUS

1) Art der Veranstaltung•ZielederVeranstaltungbesprechen

•CharakterderVeranstaltungplanen

2) Teilnehmerkreis•Teilnehmergruppefestlegen

•MaximaleTeilnehmerzahlbestimmen

3) Aktivitäten•AktivitätenseitensdesProjektsfestlegen

•Ggf.AktivitätenseitensderPatinnenundPatenerfragen

•Ggf.AktivitätenexternerPersonenanfragenundorganisieren

4) Termin•Termininternabsprechenundfestlegen

•TerminmitexternenPersonenabsprechen,fallsnötig(zumBeispielReferenten)

5) ort•FürdenAnlasspassendeRäumlichkeitidentifizierenundreservieren

– Nutzung der projekteigenen Räume

– Nutzung externer Räumlichkeiten

· Passenden Raum suchen

· Kosten, Bedingungen und Verfügbarkeit prüfen

· Reservierung vornehmen

•Dekorationauswählen

6) Verpflegung•Art/UmfangderVerpflegungplanen

– Jede(r) Teilnehmerin/Teilnehmer bringt etwas mit

– Vorbereitung durch das Projekt

– Externes Catering

· Angebot erfragen

· Wenn möglich, Sachspenden/Sponsoring oder spezielle Konditionen aushandeln

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53Ideenhandbuch anerkennung

PLANUNGSSCHRITT STATUS

7) Einladung•ArtderEinladungfestlegen

– Karte

– E-Mail

– Mündliche Ankündigung, persönlich oder per Telefon

•Inhaltefestlegen

– Titel und Inhalte der Veranstaltung

– Termin und Ort der Veranstaltung

– Ggf. organisatorische Hinweise (Bitte, etwas für die Verpflegung beizusteuern;

Teilnahme der Lebenspartner/-innen)

– Bitte um Antwort

•Erinnerungversenden

•ListemitZu-/Absagenanlegenundführen

8) Durchführung•DetailliertenAblaufplanerstellen

•HelferorganisierenundAufgabenverteilen

•Namensschildervorbereiten

•Räumevorbereitenunddekorieren(zumBeispielStühleundTischewiegewünschtaufstellen)

•Verpflegungbereitstellen

•Aktivitätenvorbereiten(zumBeispielRednerpult,Arbeitsmaterialien)

•Ggf.Fotosmachen

•DankanReferentenundHelferaussprechen

•Feedbackeinholen

9) Nachbereitung•Dokumentationerstellenundversenden

•Ggf.FotosaufCDbrennenundversenden

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2. Aufmerksamkeiten zum Selbermachen2.1 beispiele für die gestaltung persönlicher karten

Vielen Dank an Irmi Weiland von der Bürgerstiftung Göttingen für die Ideen und An-regungen dieser persönlich gestalteten Grußkarten.

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2.2 Vorschläge für Texte mit bezug zu Patenschaften

Dankeskarten sollten sich individuell an die jeweilige Patin oder den Paten richten. Mit einigen persönlichen, vielleicht sogar handschriftlichen Zeilen betonen Sie, dass Ihnen der Einsatz gerade dieser Person wichtig ist.

Mit Texten und Bildern, die zu den Themen der Patenschaft passen, können Sie die-se Karten ansprechend gestalten. Sammeln Sie Fotos und andere Bilder, oder foto- grafieren Sie selbst geeignete Motive. Suchen Sie zum Beispiel im Internet gezielt nach geeigneten Zitaten oder Gedichten, indem Sie Suchbegriffe wie Zeit, Kraft, Mut, Begleitung, Stärke oder Gemeinsamkeit eingeben.

Zitate und Gedichte unterliegen dem Urheberrecht. Wenn Sie sie in einem Kontext nutzen, der über eine persönliche Karte hinausgeht, sollten Sie zuvor klären, ob und zu welchen Bedingungen sie genutzt werden dürfen.

Quellen für Zitate im Internet:

www.zitate.dewww.aphorismen.de

Beispiele für Texte von Irmi Weiland, Patenprojekt der Bürgerstiftung Göttingen:

Gedicht „Du liebe Zeit“ von Erich FriedZitat „Der Fortschritt ist eine Schnecke“ von Günter GrassLiedtext „Alles muss klein beginnen“ von Gerhard SchöneGebet „Die kleinen Schritte gehen“ von Jo Pestum

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3. Dokumente und Nachweise3.1 Vorlage für einen symbolischen Patenschaftsvertrag

Patenschaftsvereinbarung (Seite 1 von 2) zwischen

Patin/Pate und Patenkind/Mentee

Unsere Patenschaft beginnt am und endet am .

So können wir einander erreichen:

Telefonnummer Patin/Pate Telefonnummer Patenkind/Mentee

Erreichbar zu folgenden Zeiten: Erreichbar zu folgenden Zeiten:

E-Mail-Adresse Patin/Pate E-Mail-Adresse Patenkind/Mentee

Wir verpflichten uns, die folgenden Vereinbarungen für unsere Patenschaft einzu-halten, die wir gemeinsam getroffen haben:

Wir werden uns -mal im Monat/alle Wochen treffen.

Wer wird die Treffen verabreden und planen? Patin/Pate Patenkind/Mentee

Wo werden die Treffen stattfinden?

Wenn ein Termin verlegt werden muss, werden wir das spätestens Tage vorher ankündigen.

Wir versprechen uns gegenseitig, dass wir alles, was wir bei unseren Treffen be-sprechen, nur dann anderen erzählen, wenn wir beide damit einverstanden sind.

Foto Foto

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Patenschaftsvereinbarung (Seite 2 von 2)

Ort, Datum

Unterschrift Patin/Pate Unterschrift Patenkind/Mentee

Patin/Pate Patenkind/Mentee

Das erwarte ich von unserer Patenschaft und von meinem Patenkind/Mentee:

Das erwarte ich von unserer Patenschaft und von meiner Patin/meinem Paten:

Mein(e) Ziel(e) für unsere Patenschaft: Mein(e) Ziel(e) für unsere Patenschaft:

Das möchte ich dazu beitragen: Das möchte ich dazu beitragen:

Sonstige Vereinbarungen:

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3.2 Zeugnis/nachweis: Vorlage

NACHWEIS für

NameGeburtstagGeburtsort

grunddaten des engagements

Tätigkeitsbeschreibung

erworbene kompetenzen

besondere Stärken der Patin/des Paten und danksagung

Ort, Datum Unterschrift

• Zeitraum• Funktion• Umfang

• Arbeitsbereich/Aufgaben• Schwerpunkte• Besonderheiten

• WissenundQualifikationen• BesuchteFortbildungsmaßnahmen

• Stärken(zumBeispielOffenheit,Teamfähigkeit,Hilfsbereitschaft,Toleranz)• DankfürdenEinsatz

LOGO des Projekts

AdresseAnsprechpartner

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3.3 Zeugnis/nachweis: beispiel

NACHWEIS für

Sabine Meiergeboren am 7. August 1957 in Bottrop

Frau Sabine Meier war in der Zeit vom 1. Februar 2008 bis 31. Januar 2009 in unse-rem Projekt als ehrenamtliche Patin engagiert. Im Rahmen ihres Engagements, das insgesamt 70 Stunden umfasste, begleitete sie den 11-jährigen Mehmet in seiner schulischen und persönlichen Entwicklung.

Mehmet war zu Beginn der Patenschaft ein verschlossenes, schüchternes Kind, das Schwierigkeiten hatte, sich sprachlich auszudrücken und seine Empfindungen zu äußern. Frau Meier traf sich einmal pro Woche für 1,5 Stunden mit Mehmet, half ihm bei den Hausaufgaben und übte insbesondere das flüssige Lesen und Schreiben mit ihm. In den Ferienzeiten trafen sie sich in größeren Abständen und unternahmen Ausflüge und sportliche Aktivitäten.

Durch ihre berufliche Tätigkeit als Sekretärin brachte Frau Meier gute Qualifikationen in der neuen Rechtschreibung mit. Die pädagogische Vorbildung ergab sich daraus, dass sie selbst zwei heute erwachsene Kinder hat. Im Rahmen der Patenschaft be-suchte sie eine ganztägige Fortbildung zum Thema interkulturelle Kommunikation sowie einen Vortragsabend zu den Grundlagen des kindlichen Lernens. Beide Veran-staltungen fanden in unserem Hause statt.

Wir haben Frau Meier als eine sehr geduldige und liebevolle Patin kennengelernt, die auch in schwierigen Phasen der Patenschaft ihren Humor behielt. Mehmet ist heute ein aufgeweckter Junge, der keine Scheu mehr hat, von sich zu erzählen. Seine Note in Deutsch hat sich von einer 4 minus auf eine gute 3 verbessert.

Wir danken Frau Meier sehr herzlich für ihr ehrenamtliches Engagement und würden uns jederzeit freuen, sie für eine neue Patenschaft in unserem Projekt zu gewinnen.

Ort, Datum Anja Schulz / Koordinatorin

LOGO des Projekts

Musterstraße 140223 DüsseldorfAnsprechpartnerin: Anja Schulz / Koordinatorin

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Für mehr Informationen zur „aktion zusammen wachsen“ wenden Sie sich bitte an:

Bundesweite Servicestelle „Aktion zusammen wachsen“c/o Roland Berger Strategy ConsultantsAlt-Moabit 101b10559 BerlinTel.: 030 / 399 27 3300Fax: 030 / 8968 3300E-Mail: [email protected]

www.aktion-zusammen-wachsen.de

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Impressum

Herausgeber:Die Beauftragte der Bundesregierung fürMigration, Flüchtlinge und IntegrationDorotheenstraße 8410117 Berlin

Verantwortlich:Oliver Mohrwww.integrationsbeauftragte.dewww.aktion-zusammen-wachsen.depresse@aktion-zusammen-wachsen.de

konzeption und Redaktion:Roland Berger Strategy Consultants GmbH, Berlin

Gestaltung und Produktion: ergo Kommunikation, Berlin

Bilder: ergo Kommunikation, Big Brothers Big Sisters Deutschland – Mentoren für Kinder und Jugendliche, Getty Images

Druck:schmitzdruck&medien GmbH & Co. KG, Brüggen

Stand: Juni 2009

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Gefördert von:

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