Bildungssysteme im internationalen Wettbewerb Herausforderungen an das Bildungssystem im Lichte der...

Bildungssysteme im internationalen Wettbewerb

Herausforderungen an das Bildungssystem im Lichte der Ergebnisse der OECD PISA

Studie

Andreas SchleicherHead, OECD PISA Programme

Organisation for Economic Co-Operation and Development

PISA – ein neues Instrument zur nachhaltigen Darstellung der Leistungen der Bildungssysteme und des Vorbereitungsgrades

unserer Jugend auf das Leben als Erwachsene

22 Lernen für das Leben

1.1. Der Kontext

2.2. Wie die Ergebnisse heute sind Resultate der OECD-PISA Studie

3.3. Wie die Ergebnisse sein könnten Beispiele der leistungsstärksten

Staaten

4.4. Blick nach vorne

1.1.

Der KontextÜberzeugende Anreize für den Einzelnen und die Gesellschaft insgesamt führen zu steigender Bildungsbeteiligung und neuen

Bildungsangeboten



44 Die treibenden Kräfte ...

Rapider sozialer und technologischer Wandel

Globalisierung und Liberalisierung des Handels

Veränderungen in der Arbeitswelt Zunehmende gesellschaftliche und

soziale Vielfalt Ungleiche Chancenverteilung

55 … die Konsequenzen ...

Ungekannte Möglichkeiten für diejenigen die gut gerüstet sind

Sinkende Lebensqualität für Personen und Staaten insgesamt die am Übergang in die Wissensgesellschaft scheitern

66

- 0.2

0

0.2

0.4

0.6

0.8

1

1.2

Veränderung der Wachstumsrate der

Pro- Kopf- Produktion (1980- 1990, %)

Bildungsstand

Handelsliberalisierung

Variabilität der Inflation

Investitionsquote

Bevölkerungswachstum

Größe des staatl. Sektors

… die Konsequenzen (2) ... Ein Beispiel: Bildungsbeteiligung und Wirtschaftswachstum

77 … und ihre politischen Auswirkungen

Lebensbegleitendes Lernen Kern von Bildungs - und Arbeitsmarktpolitik Setzt voraus...

… dass der einzelne motiviert ist, ständig dazuzulernen

… mit den erforderlichen kognitiven und sozialen Fähigkeiten ausgestattet ist, um eigenverantwortlich zu lernen

… Zugang zu den verschiedenen Bildungsangeboten hat

… entsprechende kulturelle Anreize erhält um zu lernen

…

2.2.

OECD/PISAWo wir heute stehen



99

1

2

12

3

4

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6

7

8

9

10

11

Overall qualityof system

performance

Institutional performance

andquality of

instructional delivery

Distribution of knowledge and

skills

System-wide institutional

settings, resource allocations and

policies

The learning environment at

school

Teaching and learning practices

Student motivation,

engagement, attitudes and

behaviour

National educational, social

and economic context

Community and school

characteristics

Teacher background

characteristics

Student background

characteristics

Auf der Suche nach Antworten zu Fragen der Bildungspolitik

Outputs and

OutcomesImpact of Learning

Policy LeversThat shape Outcomes

Antecedentsthat

contextualise or constrain policy

Country or system

Education service

provider

Instructional setting

Individual learner

1111 Auf der Suche nach Antworten zu Fragen der Bildungspolitik

Der Bildungsertrag an grundlegenden curricularen und fachübergreifenden Kompetenzen wird einem Monitoring unterzogen... ...regelmäßig......in international vergleichbarem Rahmen, der

in Zusammenarbeit der teilnehmenden Länder entstanden ist…

...anwendbar, effizient und aktuell

Sucht eine Basis zum Dialog über gemeinsame Bildungsziele...

zu den für das Erwachsenenleben als relevant erkannten Kenntnissen und Fähigkeiten

1212 Was PISA bietet...

Beurteilung der kurrikularen und fachübergreifenden Bildungserträge

durch Schule und darüber hinaus Vergleichssicherheit beim Messen von

Kenntnissen und Fähigkeiten kann die Bildungspolitik und die Mechanismen

der Ressourcenzuwendung verläßlich steuern Einsichten in das Zusammenspiel der

Faktoren, die Kompetenzen fördern und wie diese Faktoren im Vergleich der

Länder ähnlich oder verschieden wirken Eine starke multikulturelle Basis zur

Definition von Leistungszielen

1313 Der PISA Projektzyklus

Der Dreijahreszyklus soll sicherstellen Einen regelmäßigen und verläßlichen Input

für die Bildungspolitik Grundlagen zum Bildungsmonitoring Aufzeigen von Engpässen bei Ressourcen

Die Ausprägungen der erfassten Testdomänen… … beginnen mit methodisch sicheren und

erprobten Testdomänen… beziehen fachübergreifende

Kompetenzen und affektive Lerndimensionen schrittweise ein

1414Analysieren, vergleichen, und

bewertenKreativ mit Information umgehen

Wissen in realitätsnahen Bezügen anwenden

PISA „Literacy“Über die Fähigkeit junger Erwachsener, kreativ

und effizient mit schriftlicher Information umzugehen

Gedankengänge und Ideen wirkungsvoll mitteilen

1515

Lesekompetenz

Geschriebenes verwenden,

interpretieren und reflektieren

1717Mathematische Grundbildung

Mathematische Aufgabenstellungen des täglichen Lebens erkennen, formulieren und lösen. Analysieren,

begründen und kommunizieren

Lesekompetenz



1818

Naturwissenschaftliche Grundbildung

Wissenschaftliche Kenntnisse einsetzen, wissenschaftliche Fragestellungen erkennen, auf Beobachtung beruhende Schlüsse ziehen sowie fundierte Entscheidungen treffen

Mathematische Grundbildung

Mathematische Aufgabenstellungen des täglichen Lebens erkennen, formulieren und lösen. Analysieren,

begründen und kommunizieren

Lesekompetenz



2020

Unterhalb Stufe 1Diese Jugendlichen mögen Lesen können, haben aber nicht die Kompetenz ihre Lesefähigkeit zum Lernen

einzusetzen

Lesekompetenz Stufe 1Hauptthema eines vertrauten Sachverhaltes erkennen und

einfache Verbindungen herstellen

10%

22%

12%

6%

22%

29%

OECD Average

Die PISA KompetenzstufenLesekompetenz Stufe 5Informationen bewerten und

Hypothesen erstellen, dabei Fachwissen einbringen

Mit Konzepten umgehen, die im Gegensatz zu eigenen Erwartungen stehen

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Prozentsatz der Schüler pro Kompetenzstufe Lesekompetenz

Stufe 2

Stufe 1

Unter Stufe 1

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Stufe 5

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Prozentsatz der Schüler pro Kompetenzstufe Lesekompetenz

Stufe 5

Stufe 4

Stufe 3

Stufe 2

Stufe 1

Unterhalb Stufe. 1

2323

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Leistungsunterschiede

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- 100

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Leistungsunterschiede zwischen den Schulen

Leistungsunterschiede innerhalb der Schulen

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Leistungsunterschiede zwischen den Schulen

Leistungsunterschiede innerhalb der Schulen

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Unterschiedliche Schulformen

2727

Günstige VoraussetzungenPISA Index des sozialen Hintergrunds

Sozialer Hintergrund hat starken Einfluß auf Schülerleistungen ...

… jedoch sind schwache Leistungen keine automatische Folge

Hohe LeistungSch

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Lese

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Sozialer Hintergrund und Schülerleistung

Ungünstige Voraussetzungen

Niedrige Leistung

2828

Günstige VoraussetzungenPISA Index des sozialen Hintergrunds

Hohe LeistungSch

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Sozialer Hintergrund und Schülerleistung

Ungünstige Voraussetzungen

Niedrige Leistung

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Finland Korea UK J apan

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Migrantenkinder im Leistungsvergleich

% ‘Erstgeneration

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geboren

Leistung “im Inland geboren”

Leistung “Erstgeneration

” Leistung “nicht im Inland geboren”

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Eff ekte des Schülerhintergrunds Eff ekte des Schulhintergrunds

Effekte des soziökonomischen Hintergrundes der Schüler und Schulen auf

das Leistungsprofil

3131 Was können Schulen bewirken ?

Lehrmethodenund -praktiken

Vorhandene und genutzte Resourcen

Öffnen wir die Black Box

Lernumfeld undUnterrichtsorganisation

3232 Was können Schulen bewirken ?

Lernumfeld undUnterrichtsorganisation

•Ergebnisorientiertes Klima

•Gute Lehrer-Schüler Beziehungen

•Hausaufgaben

•Faktoren auf der Lehrerseitedie das Schulklima beeinflussen

•Persönlicher Einsatz der Lehrer

•Handlungsfreiräume

•Nutzung von Schulresourcen•Schüler-Lehrerquote (>30)•Lehrerqualifikation und -spezialisierung•Qualität der Realresourcen der Schule

Vorhandene und genutzte Resourcen

Lehrmethodenund -praktiken

3.3.

Wo wir sein könntenWas die besten Staaten anders machen



3434 Ergebnisorientierung

PISA unterstreicht positiven Einfluss von...… Positiver Leistungserwartung… Schulklima und Schüler-

Lehrerbeziehungen Viele der erfolgreichen Staaten haben den

Schwerpunkt von zentraler Input-Steuerung auf Lernergebnisse verlagert Verbindliche und transparente Festlegung

von Bildungszielen System-monitoring Unterstützung der Einzelschule

3535 Ergebnisorientierung

Schulen haben oft größere Freiräume…… Lernumgebung und Fächerangebot

zu gestalten… Ressourcen zu verwalten

… aber sie sind auch stärker für Ergebnisse verantwortlich Konstruktiver Umgang mit

Leistungsheterogenität– Ohne „Sitzen bleiben“– Ohne frühe Selektion und institutionelle

Differenzierung– Deutsche Gesamtschule aber nicht Modell

3636 Lebensbegleitendes Lernen Schlüssel für Zukunftsfähigkeit

PISA unterstreicht positiven Einfluss von… … Engagement und Motivation… Effektive Lernstrategien

Viele der erfolgreichen Staaten… … stellen eigenverantwortliches

Lernen stärker in den Vordergrund… geben fächerübergreifenden

Kompetenzen größeres Gewicht

3737 Von den Institutionen zum Lerner

PISA zeigt dass Leistung maximieren und Chancengleichheit sicherzustellen keine politischen Alternativen sind

Viele der erfolgreichen Staaten verlagern den Schwerpunkt…… von den Programmen und Institutionen

zur individuellen Förderung des Lerners Kindertagesstätten mit klarem

Bildungsauftrag– und entsprechender Ausstattung

Zentrale Rolle der ersten Schuljahre Integrierte und flexible Bildungswege

3838 Bildung als InvestitionSchülerleistungen und Ausgaben pro Schüler

Ausgaben pro Schüler von der Einschulung bis zum Alter von 15 Jahren PPP EURO

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3939 Bildung als InvestitionAusgaben pro Schüler

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Primarstufe Sek I Sek I I Tertiär

OECD

G7

Deutschland

4.4.

Zusammenfassung und Blick nach vorne



4141 Zusammenfassung

Leistungsstandards anzuheben und ausgewogene Verteilung von Bildungschancen sicherstellen große Herausforderungen

… aber keine politischen Alternativen

Excellenz im Gesamtsystem realistisches Ziel

… zu einem bezahlbaren Preis– Finland, Japan, Canada, Korea and

Sweden good examples Bildungselite braucht breite Basis


Den Schwerpunkt verlagern… vom Bildungsangebot zum Lerner und

lernen– Mit Leistungsheterogenität konstruktiv umgehen– Flexibilität und Integration von Bildungswegen– Anhebung der effektiven Unterrichtszeit Mittel

um Defizite auszugleichen und Talente zu fördern

… von Schulbildung zu lebensbegleitendem Lernen– Kindergarten und Vorschule integraler

Bestandteil– Fächerübergreifende Kompetenzen

… von „Input“-zentrierter Bildungspolitik zu Lernergebnissen


Zukünftige Erhebungen werden zeigen ob Fortschritte in die richtige Richtung gemacht werden

2003 Mathematik und Problemlösen– Stärkere Einbeziehung von Lernen und Unterricht

2006 Naturwissenschaften und Informationstechnologien

– Lehrerbefragung 2009 Lesekompetenz und

Kommunikationsfähigkeit ...

4444 Ein Blick nach VorneErgebnisanalyse

Ein Grundprofil … des Wissens, der Kenntnisse und

Fähigkeiten der Schüler/innen sowie deren Einstellungen

Analysen … die die Leistungen der Schüler/innen und

der Schulen determinierende demographische, soziale, ökonomische und didaktische Schlüsselfaktoren deutlich machen

Trendindikatoren … um die Wirksamkeit bereits früher

getätigte Maßnahmen der Bildungspolitik beurteilen zu können


Thematischen Berichte “Quality and equality in learning outcomes“

– Gründe für Kompetenzdefizite und Konsequenzen – Der soziale Hintergrund und der Beitrag, den

Schulen zur Reduzierung ungleicher Chancen leisten können

“The most vulnerable students“– Benchmarks für Schülerleistung (international,

national und auf Schulniveau) und die Wirksamkeit des Instrumentariums zur positiven Gestaltung von Schullaufbahnen

“The role of engagement and motivation“– als Voraussetzung für Leistungserbringung und

Lebensplanung


Thematische Berichte Beschaffenheit, Entwicklung und Wirkung

der Schlüsselkompetenzen– Einschließlich ihres Zusammenhanges mit den

Kompetenzprofilen Erwachsener Basis für lebensbegleitendes Lernen

– Strategien des selbstregulierten Lernens und Selbsteinschätzung

Qualität und Chancenoptimierung mitbestimmende schulische Faktoren– organisatorische und strukturelle Merkmale,

Auswahl- und Aufnahmekriterien für Schüler und Schülerinnen, Entscheidungsprozesse und Ressourcenbeschaffung

4747 Ein Blick nach VornePISA 2003 und 2006

Analytische Prioritätensetzung Die Wirkung von Lern- und

Lehrstrategien auf Leistung Die Auswirkung von Schulorganisation

und -strukturen

Mathematikleistung, Motivation und Konfidenzgrad; Mathematik und der Geschlechtsaspekt, Bildungswege

Qualität der schulischen Ressourcen Kontext und Struktur von

Wissensvermittlung auf Schulebene

4848 Weitere Informationen

www.oecd.org www.pisa.oecd.org email: [email protected]

[email protected]

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