Bis zu vier Jahre Arbeitslosenhilfe -...

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HEIDELBERGER NACHRICHTEN Montag, 6. März 2017 73. Jahrgang / Nr. 54 Einzelpreis 1,70 Rhein-Neckar-Zeitung GmbH, Neugasse 2, 69117 Heidelberg Internet: www.rnz.de. Erscheint werktäglich in 9 Ausgaben Zustell-Service: Tel. (0 62 21) 5 19 - 13 00, Fax 5 19 - 9 13 00. Anzeigen-Annahme: Tel. (0 62 21) 5 19 - 11 90, Fax 5 19 - 9 11 50. Verlag und Redaktion: Tel. (0 62 21) 5 19 - 0, Fax 5 19 - 9 50 00. Bariton Samuel Hasselhorn gewinnt Lied-Wettbewerb – S. 13 DIE ECKE Familienglück Die Freude über den Nachwuchs im Hause Gabriel muss für den Nur- Noch-Außenminister die Enttäu- schung aufwiegen, die der Aufstieg von Martin Schulz zum Kandidaten der Herzen bedeutet. Der sich die Sache auch noch einfacher macht, indem er Schröders Honigtöpfe plündert. Aber menschlich darf man Gabriel zum Er- freulichsten beglückwünschen, was einem Mann in seinem Alter gesche- hen kann. Wen hat „Mutti“? Die hat nur uns. Dieser Tausch bei der SPD – der kleinen Thea sei Dank – kennt fast nur Gewinner: die glücklichen Eltern, den Kandidaten, die Partei, das poli- tische Klima. Schulz als demokrati- sche Alternative wirkt. Und das ist in einer populistisch versifften Welt noch wichtiger als die Frage, wer von zwei respektablen Kandidaten gewinnt. RNZ-Forum: Der Koran und der Terror Heidelberg. (RNZ) Gibt es einen Zu- sammenhang zwischen Religion und Ter- ror? Bekennen sich ausschließlich sozial Abgehängte zu IS und Co. – oder befin- den sich auch gut Ausgebildete unter den Attentätern in Europa? Diesen Fragen geht das RNZ-Forum „Die Verführung des Terrors“ am 13. März, 20 Uhr, im Karlstorbahnhof in Heidelberg nach. Es diskutieren der Journalist Elmar The- veßen, die Islamwissenschaftlerin Chris- tine Schirrmacher, die Pädagogin Havva Engin und der Theaterautor Hubert Ha- big – Moderation: RNZ-Chefredakteur Klaus Welzel. Wer dabei sein möchte, kann sich heu- te ab 14 Uhr telefonisch anmelden: 06221- 519-5606 oder eine Mail senden an rnz- [email protected] AUS DER REGION Foto: dpa/RNZ-Repro Bis zu vier Jahre Arbeitslosenhilfe SPD will das „ALG Q“ einführen, wenn Arbeitnehmer sich fortbilden – Union dagegen – Linke: Dafür gäbe es schon heute eine Mehrheit Von Rasmus Buchsteiner, RNZ Berlin Berlin. SPD-Kanzlerkandidat Martin Schulz stößt mit seinen Vorschlägen für ei- ne verlängerte Bezugsdauer beim Ar- beitslosengeld I auf scharfe Kritik in der Union. „Nach dem Motto ‚Zurück in die Zukunft‘ will die SPD Deutschland of- fenbar wieder zum kranken Mann Euro- pas machen. Anders kann ich mir diese Retro-Vorschläge nicht erklären“, er- klärte CSU-Landesgruppenchefin Gerda Hasselfeldt gestern im Gespräch mit un- serer Berliner Redaktion. „Wir haben die geringste Arbeitslosigkeit seit der Wie- dervereinigung. Die Arbeitsmarktrefor- men haben also gewirkt.“ Jetzt bis zu vier Jahre Arbeitslosengeld in Aussicht zu stel- len, fördere Langzeitarbeitslosigkeit und Frühverrentung. „Schon jetzt kann bei ei- ner Qualifizierungsmaßnahme das Ar- beitslosengeld länger gezahlt werden“, so Hasselfeldt weiter. „Die SPD übt sich in Vergangenheitsbewältigung, das könnte für die deutsche Wirtschaft und die Ar- beitnehmer zur Gefahr werden.“ Die SPD will am heutigen Montag ein Konzept für Korrekturen an den Ar- beitsmarktreformen der Agenda 2010 prä- sentieren. Die Bezugsdauer des Arbeits- losengeldes I soll demnach um bis zu 24 Monate verlängert werden, wenn die Be- troffenen Qualifizierungsmaßnahmen wie Umschulungen machen. „Wir wollen ein neues Arbeitslosengeld Q für die Dauer der Teilnahme an Qualifizierungsmaßnah- men einführen“, heißt es in der Be- schlussvorlage für den SPD-Parteivor- stand, die unserer Berliner Redaktion vor- liegt. Das „ALG Q“ soll nicht auf den An- spruch auf Arbeitslosengeld I angerech- net werden. Qualifizierungen, die von der Bundesagentur für Arbeit gefördert wer- den, dauern bislang bis zu 24 Monaten. CDU-Wirtschaftsexperte Michael Fuchs hält nichts von den Vorschlägen und bezeichnet sie als „gigantisches Frühver- rentungsprogramm“. „Das ist das Ge- genteil von dem, was wir brauchen“, so der Unionsfraktionsvize gestern im Gespräch mit unserer Berliner Redaktion. „Es wird ein falscher Anreiz gesetzt. Die großen Fir- men werden das nutzen, um sich älterer Beschäftigter zu entledigen. Die Betrof- fenen werden nicht wieder in den Ar- beitsmarkt zurückkehren.“ Der Linkspartei gehen die Vorschläge der SPD nicht weit genug. Parteichefin Katja Kipping forderte im Gespräch mit unserer Berliner Redaktion eine Abstim- mung über weitergehende Reformschrit- te. „Wir haben im Bundestag aktuell eine Mitte-Links-Mehrheit. Die sollten wir nutzen, um den Menschen zu helfen, die unter sozialer Verunsicherung leiden“, so Kipping. „Es wäre fahrlässig, damit bis nach der Bundestagswahl zu warten. Wenn Martin Schulz und die SPD es ernst da- mit meinen, nicht weiter auf Große Koa- lition zu machen und eine soziale Wende in die Wege leiten zu wollen, sollten sie jetzt aktiv werden.“ > Hintergrund S. 2 China erwartet weniger Wachstum Peking. (dpa) China plant in diesem Jahr mit einem langsameren Wirtschafts- wachstum von rund 6,5 Prozent und muss mehr Schulden machen. Das Haushalts- defizit steigt im Vergleich zum Vorjahr um 200 Milliarden auf 2,38 Billionen Yuan (rund 324 Mrd Euro), wie Regierungschef Li Keqiang am Sonntag zum Auftakt der Plenarsitzung des Volkskongresses in Pe- king sagte. Vor dem Hintergrund der Handelsspannungen mit Europa und den USA kündigte Li Keqiang einen Abbau von Überkapazitäten sowie besseren Marktzugang an. Auf die Drohungen des neuen US-Präsidenten Donald Trump mit Strafzöllen gegen China ging Li Keqiang nicht ein. > RNZ-Lexikon S. 2 / Politik S. 11 Gegen Tusk: Polen stellt Kandidaten auf Warschau. (dpa) Trotz des Widerstands der polnischen Regierung gegen ihren Landsmann Donald Tusk zeichnet sich dessen Wiederwahl als EU-Ratspräsi- dent beim EU-Gipfel ab. „Donald Tusk ist der EVP-Kandidat für den Ratsprä- sidenten. Er wird einhellig von der ge- samten EVP-Parteienfamilie unter- stützt“, sagte EVP-Chef Manfred Weber (CSU) am Sonntag. Zuvor hatte War- schau Tusk offiziell ihre Unterstützung verweigert. Sie schlug statt dessen den polnischen Europaabgeordneten Jacek Saryusz-Wolski vor. Weber drohte: Soll- te Saryusz-Wolski seine Kandidatur auf- recht erhalten, werde er aus der EVP- Fraktion ausgeschlossen. > Politik S. 10 Trump wirft Obama Spitzelei vor Washington. (AFP) US-Präsident Donald Trump hat mit unbelegten Spitzel-Vor- würfen gegen seinen Vorgänger Barack Obama für Aufsehen gesorgt. „Habe ge- rade erfahren, dass Obama meine Leitung im Trump Tower kurz vor dem Sieg an- zapfen ließ“, schrieb der US-Präsident bei Twitter. „Das ist Nixon/Watergate“, schrieb er. Der Skandal um illegal ange- zapfte Telefone hatte in der 1970ern zum Rücktritt des republikanischen Präsi- denten Richard Nixon geführt. „Wie tief ist Obama gesunken, um meine Telefone während des geheiligten Wahlprozesses anzapfen zu lassen?“, fragte Trump. Be- lege blieb er schuldig. Obama ließ die Vorwürfe zurückweisen. > Politik S. 11 Erdogan eskaliert den Konflikt „Deutschland wendet Nazi-Praktiken an und hat mit Demokratie nichts zu tun“ Kommentar S. 2 / Politik S. 10 HEUTE Szalai trifft doppelt bei „Hoffe“-Sieg Der Ungar Adam Szalai hatte mit zwei Toren maßgeblichen Anteil daran, dass 1899 Hoffenheim beim 5:2-Sieg gegen den FC Ingolstadt einen neuen Bun- desliga-Heimrekord aufstellte. Die Mannschaft von Trainer Julian Na- gelsmann blieb im zwölften Spiel hin- tereinander in der Rhein-Neckar- Arena ungeschlagen. > Sport S. 15 Ehrungen und Irritationen In Hamburg wurde am Samstagabend wieder die Goldene Kamera verlie- hen. Für Verwirrung sorgte der Auf- tritt eines Doppelgängers. > Aus aller Welt S. 12 Die „First Lady“ des Weltraums Valentina Tereschkowa flog 1963 als erste Frau ins All. Heute wird die eins- tige Kosmonautin und Weltraum-Iko- ne 80 Jahre alt. > Aus aller Welt S. 12 Doppeltes Premieren-Glück Mit der Shakespeare-Komödie „Som- mernachtstraum“ im Heidelberger Theater und der Mannheimer Insze- nierung der Monteverdi-Oper „Die Heimkehr des Odysseus“ erlebte das Publikum der Metropolregion erfolg- reiche Premieren. > Feuilleton S. 13 Remis für Sandhausen, KSC siegt Fußball-Zweitligist SV Sandhausen hat nach vier Niederlagen ein 2:2 beim 1. FC Heidenheim erreicht. Der ab- stiegsbedrohte Karlsruher SC feierte gegen Hannover 96 einen 2:0-Sieg. > Sport S. 17 Perfekter Teint Pudrig, mattierend, glänzend die Wahl der richtigen Foundation ist ei- ne Herausforderung. Worauf es zu achten gilt: > Service S. 25 RNZ.DE In unserem Onlineangebot finden Sie Fotogalerien und Video vom Mathai- semarkt in Schriesheim sowie weitere Fotogalerien. LOTTOZAHLEN Gewinnzahlen: 1, 19, 22, 23, 41, 45 Superzahl: 2 Spiel 77: 2621069 Super 6: 330232 13er-Wette: 1, 0, 2, 1, 1, 1, 2, 1, 1, 0, 0, 1, 2 6 aus 45: 2, 10, 11, 15, 33, 34 Zusatzspiel: 36 Eurojackpot 5 aus 50: 3, 7, 16,18, 25 Eurozahlen 2 aus 10: 2-10 (Ohne Gewähr) GEBURTSTAGE Geburtstage: Smudo (49, dt. Rapper, Band „Die Fantastischen Vier“), Gabriel García Márquez (1927–2014, kolumb. Schrift- steller, „Hundert Jahre Einsamkeit“) Namenstag: Fridolin, Kunigunde WETTER Stark bewölkt, zeitweise Schauer. > S. 27 + 11 / 2 Polizeigewerkschafter vom Staat bezahlt Düsseldorf. (dpa) Die Bezahlung des Po- lizeigewerkschafters Rainer Wendt aus Steuermitteln, obwohl er nicht als Polizist arbeitete, hat ein politisches und straf- rechtliches Nachspiel. Auf Antrag der CDU-Opposition soll NRW-Innenminis- ter Ralf Jäger (SPD) dem Innenausschuss des Landtags dazu Rede und Antwort ste- hen. Der Linke-Innenpolitiker Jasper Prigge erstattete Strafanzeige gegen Jäger – wegen des Verdachts der Untreue. Gewerkschaftschef Wendt, der in vie- len Talkshows als Kämpfer für Recht und Ordnung aufgetreten war, erklärte am Sonntag: „In der Summe übersteigen meine Einkünfte das Gehalt eines Haupt- kommissars nicht.“ > Politik S. 10 50 000 Besucher beim Mathaisemarkt Schriesheim. (cab) Der Mathaisemarkt hat gut angefangen: An den ersten drei Volksfesttagen kamen 50 000 Besucher. Zuschauermagnet für Gäste aus der gan- zen Region war gestern der große Fest- zug der Vereine und Organisationen un- ter dem Motto „Schriesheimer Origina- le“ (Foto: Kreutzer). > Metropolregion S. 9 Zwei Tote nach Wohnungsbrand Mannheim. (dut) Bei einem Brand in ei- nem Mehrfamilienhaus im Mannheimer Stadtteil Neckarstadt sind in der Nacht zum Samstag zwei Männer ums Leben ge- kommen. Ein dritter Mann wurde schwer verletzt. Wie die Polizei am Sonntag mit- teilte, konnte der 49-jährige Mieter nur noch tot aus seiner Wohnung geborgen werden. Ein zweiter Mann, dessen Iden- tität noch unklar ist, erlag am Sonntag in einer Klinik seinen schweren Verlet- zungen. Der Brand ist nach ersten Er- kenntnissen in der Wohnung des 49-Jäh- rigen im dritten Stock ausgebrochen. Die Brandursache ist noch nicht geklärt. Auch die Todesursache des Mieters ist noch un- klar. Das Haus mit zehn Mietwohnungen wurde evakuiert. Das Kriminalkommis- sariat Mannheim ermittelt. 4 1 9 0 5 8 4 9 0 1 7 0 4 1 0 1 1 0

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HEIDELBERGER NACHRICHTEN

Montag, 6. März 201773. Jahrgang / Nr. 54 Einzelpreis 1,70 €

Rhein-Neckar-Zeitung GmbH, Neugasse 2, 69117 HeidelbergInternet: www.rnz.de. Erscheint werktäglich in 9 Ausgaben

Zustell-Service: Tel. (0 62 21) 5 19 - 13 00, Fax 5 19 - 9 13 00.Anzeigen-Annahme: Tel. (0 62 21) 5 19 - 11 90, Fax 5 19 - 9 11 50.Verlag und Redaktion: Tel. (0 62 21) 5 19 - 0, Fax 5 19 - 9 50 00.

Bariton Samuel Hasselhorn gewinnt Lied-Wettbewerb – S. 13

DIE ECKE

FamilienglückDie Freude über den Nachwuchs imHause Gabriel muss für den Nur-Noch-Außenminister die Enttäu-schungaufwiegen,diederAufstiegvonMartin Schulz zum Kandidaten derHerzen bedeutet. Der sich die Sacheauch noch einfacher macht, indem erSchröders Honigtöpfe plündert. Abermenschlich darf man Gabriel zum Er-freulichsten beglückwünschen, waseinem Mann in seinem Alter gesche-hen kann. Wen hat „Mutti“? Die hatnur uns. Dieser Tausch bei der SPD –der kleinen Thea sei Dank – kennt fastnur Gewinner: die glücklichen Eltern,den Kandidaten, die Partei, das poli-tische Klima. Schulz als demokrati-sche Alternative wirkt. Und das ist ineiner populistisch versifften Welt nochwichtiger als die Frage, wer von zweirespektablen Kandidaten gewinnt.

RNZ-Forum: DerKoran und der TerrorHeidelberg. (RNZ) Gibt es einen Zu-sammenhang zwischen Religion und Ter-ror? Bekennen sich ausschließlich sozialAbgehängte zu IS und Co. – oder befin-den sich auch gut Ausgebildete unter denAttentätern in Europa? Diesen Fragengeht das RNZ-Forum „Die Verführungdes Terrors“ am 13. März, 20 Uhr, imKarlstorbahnhof in Heidelberg nach. Esdiskutieren der Journalist Elmar The-veßen, die Islamwissenschaftlerin Chris-tine Schirrmacher, die Pädagogin HavvaEngin und der Theaterautor Hubert Ha-big – Moderation: RNZ-ChefredakteurKlaus Welzel.

Wer dabei sein möchte, kann sich heu-te ab 14 Uhr telefonisch anmelden: 06221-519-5606 oder eine Mail senden an [email protected]

AUS DER REGION

Foto: dpa/RNZ-Repro

Bis zu vier Jahre ArbeitslosenhilfeSPD will das „ALG Q“ einführen, wenn Arbeitnehmer sich fortbilden – Union dagegen – Linke: Dafür gäbe es schon heute eine Mehrheit

Von Rasmus Buchsteiner, RNZ Berlin

Berlin. SPD-Kanzlerkandidat MartinSchulz stößt mit seinen Vorschlägen für ei-ne verlängerte Bezugsdauer beim Ar-beitslosengeld I auf scharfe Kritik in derUnion. „Nach dem Motto ‚Zurück in dieZukunft‘ will die SPD Deutschland of-fenbar wieder zum kranken Mann Euro-pas machen. Anders kann ich mir dieseRetro-Vorschläge nicht erklären“, er-klärte CSU-Landesgruppenchefin GerdaHasselfeldt gestern im Gespräch mit un-serer Berliner Redaktion. „Wir haben diegeringste Arbeitslosigkeit seit der Wie-dervereinigung. Die Arbeitsmarktrefor-men haben also gewirkt.“ Jetzt bis zu vierJahre Arbeitslosengeld in Aussicht zu stel-

len, fördere Langzeitarbeitslosigkeit undFrühverrentung. „Schon jetzt kann bei ei-ner Qualifizierungsmaßnahme das Ar-beitslosengeld länger gezahlt werden“, soHasselfeldt weiter. „Die SPD übt sich inVergangenheitsbewältigung, das könntefür die deutsche Wirtschaft und die Ar-beitnehmer zur Gefahr werden.“

Die SPD will am heutigen Montag einKonzept für Korrekturen an den Ar-beitsmarktreformen der Agenda 2010 prä-sentieren. Die Bezugsdauer des Arbeits-losengeldes I soll demnach um bis zu 24Monate verlängert werden, wenn die Be-troffenen Qualifizierungsmaßnahmen wieUmschulungen machen. „Wir wollen einneues Arbeitslosengeld Q für die Dauer derTeilnahme an Qualifizierungsmaßnah-

men einführen“, heißt es in der Be-schlussvorlage für den SPD-Parteivor-stand, die unserer Berliner Redaktion vor-liegt. Das „ALG Q“ soll nicht auf den An-spruch auf Arbeitslosengeld I angerech-net werden. Qualifizierungen, die von derBundesagentur für Arbeit gefördert wer-den, dauern bislang bis zu 24 Monaten.

CDU-Wirtschaftsexperte MichaelFuchs hält nichts von den Vorschlägen undbezeichnet sie als „gigantisches Frühver-rentungsprogramm“. „Das ist das Ge-genteil von dem, was wir brauchen“, so derUnionsfraktionsvize gestern im Gesprächmit unserer Berliner Redaktion. „Es wirdein falscher Anreiz gesetzt. Die großen Fir-men werden das nutzen, um sich ältererBeschäftigter zu entledigen. Die Betrof-

fenen werden nicht wieder in den Ar-beitsmarkt zurückkehren.“

Der Linkspartei gehen die Vorschlägeder SPD nicht weit genug. ParteichefinKatja Kipping forderte im Gespräch mitunserer Berliner Redaktion eine Abstim-mung über weitergehende Reformschrit-te. „Wir haben im Bundestag aktuell eineMitte-Links-Mehrheit. Die sollten wirnutzen, um den Menschen zu helfen, dieunter sozialer Verunsicherung leiden“, soKipping. „Es wäre fahrlässig, damit bisnachderBundestagswahlzuwarten.WennMartin Schulz und die SPD es ernst da-mit meinen, nicht weiter auf Große Koa-lition zu machen und eine soziale WendeindieWegeleitenzuwollen,solltensie jetztaktiv werden.“ > Hintergrund S. 2

China erwartetweniger Wachstum

Peking. (dpa) China plant in diesem Jahrmit einem langsameren Wirtschafts-wachstum von rund 6,5 Prozent und mussmehr Schulden machen. Das Haushalts-defizit steigt imVergleichzumVorjahrum200 Milliarden auf 2,38 Billionen Yuan(rund 324 Mrd Euro), wie RegierungschefLi Keqiang am Sonntag zum Auftakt derPlenarsitzung des Volkskongresses in Pe-king sagte. Vor dem Hintergrund derHandelsspannungen mit Europa und denUSA kündigte Li Keqiang einen Abbauvon Überkapazitäten sowie besserenMarktzugang an. Auf die Drohungen desneuenUS-PräsidentenDonaldTrumpmitStrafzöllen gegen China ging Li Keqiangnicht ein. > RNZ-LexikonS.2 /PolitikS.11

Gegen Tusk: Polenstellt Kandidaten auf

Warschau. (dpa) Trotz des Widerstandsder polnischen Regierung gegen ihrenLandsmann Donald Tusk zeichnet sichdessen Wiederwahl als EU-Ratspräsi-dent beim EU-Gipfel ab. „Donald Tuskist der EVP-Kandidat für den Ratsprä-sidenten. Er wird einhellig von der ge-samten EVP-Parteienfamilie unter-stützt“, sagte EVP-Chef Manfred Weber(CSU) am Sonntag. Zuvor hatte War-schau Tusk offiziell ihre Unterstützungverweigert. Sie schlug statt dessen denpolnischen Europaabgeordneten JacekSaryusz-Wolski vor. Weber drohte: Soll-te Saryusz-Wolski seine Kandidatur auf-recht erhalten, werde er aus der EVP-Fraktion ausgeschlossen. > Politik S. 10

Trump wirft ObamaSpitzelei vor

Washington. (AFP) US-Präsident DonaldTrump hat mit unbelegten Spitzel-Vor-würfen gegen seinen Vorgänger BarackObama für Aufsehen gesorgt. „Habe ge-rade erfahren, dass Obama meine Leitungim Trump Tower kurz vor dem Sieg an-zapfenließ“, schriebderUS-PräsidentbeiTwitter. „Das ist Nixon/Watergate“,schrieb er. Der Skandal um illegal ange-zapfte Telefone hatte in der 1970ern zumRücktritt des republikanischen Präsi-denten Richard Nixon geführt. „Wie tiefist Obama gesunken, um meine Telefonewährend des geheiligten Wahlprozessesanzapfen zu lassen?“, fragte Trump. Be-lege blieb er schuldig. Obama ließ dieVorwürfe zurückweisen. > PolitikS.11

Erdogan eskaliertden Konflikt

„Deutschland wendet Nazi-Praktiken anund hat mit Demokratie nichts zu tun“

Kommentar S. 2 / Politik S. 10

HEUTE

Szalai trifft doppelt bei „Hoffe“-Sieg

Der Ungar Adam Szalai hatte mit zweiTorenmaßgeblichenAnteildaran,dass1899 Hoffenheim beim 5:2-Sieg gegenden FC Ingolstadt einen neuen Bun-desliga-Heimrekord aufstellte. DieMannschaft von Trainer Julian Na-gelsmann blieb im zwölften Spiel hin-tereinander in der Rhein-Neckar-Arena ungeschlagen. > Sport S. 15

Ehrungen und IrritationenIn Hamburg wurde am Samstagabendwieder die Goldene Kamera verlie-hen. Für Verwirrung sorgte der Auf-tritt eines Doppelgängers. > Aus allerWelt S. 12

Die „First Lady“ des WeltraumsValentina Tereschkowa flog 1963 alserste Frau ins All. Heute wird die eins-tige Kosmonautin und Weltraum-Iko-ne 80 Jahre alt. > Aus aller Welt S. 12

Doppeltes Premieren-GlückMit der Shakespeare-Komödie „Som-mernachtstraum“ im HeidelbergerTheater und der Mannheimer Insze-nierung der Monteverdi-Oper „DieHeimkehr des Odysseus“ erlebte dasPublikum der Metropolregion erfolg-reiche Premieren.>FeuilletonS.13

Remis für Sandhausen, KSC siegtFußball-Zweitligist SV Sandhausenhat nach vier Niederlagen ein 2:2 beim1. FC Heidenheim erreicht. Der ab-stiegsbedrohte Karlsruher SC feiertegegen Hannover 96 einen 2:0-Sieg.> Sport S. 17

Perfekter TeintPudrig, mattierend, glänzend – dieWahl der richtigen Foundation ist ei-ne Herausforderung. Worauf es zuachten gilt: > Service S. 25

RNZ.DE

In unserem Onlineangebot finden SieFotogalerien und Video vom Mathai-semarkt in Schriesheim sowie weitereFotogalerien.

LOTTOZAHLEN

Gewinnzahlen: 1, 19, 22, 23, 41, 45Superzahl: 2Spiel 77: 2621069Super 6: 33023213er-Wette: 1, 0, 2, 1, 1, 1, 2, 1, 1,

0, 0, 1, 26 aus 45: 2, 10, 11, 15, 33, 34Zusatzspiel: 36Eurojackpot 5 aus 50: 3, 7, 16,18, 25Eurozahlen 2 aus 10: 2-10

(Ohne Gewähr)

GEBURTSTAGE

Geburtstage: Smudo (49, dt. Rapper, Band„Die Fantastischen Vier“), Gabriel GarcíaMárquez (1927–2014, kolumb. Schrift-steller, „Hundert Jahre Einsamkeit“)Namenstag: Fridolin, Kunigunde

WETTER

Stark bewölkt, zeitweiseSchauer. > S. 27

+ 11 / 2

Polizeigewerkschaftervom Staat bezahlt

Düsseldorf. (dpa) Die Bezahlung des Po-lizeigewerkschafters Rainer Wendt ausSteuermitteln, obwohl er nicht als Polizistarbeitete, hat ein politisches und straf-rechtliches Nachspiel. Auf Antrag derCDU-Opposition soll NRW-Innenminis-ter Ralf Jäger (SPD) dem Innenausschussdes Landtags dazu Rede und Antwort ste-hen. Der Linke-Innenpolitiker JasperPrigge erstattete Strafanzeige gegen Jäger– wegen des Verdachts der Untreue.

Gewerkschaftschef Wendt, der in vie-len Talkshows als Kämpfer für Recht undOrdnung aufgetreten war, erklärte amSonntag: „In der Summe übersteigenmeine Einkünfte das Gehalt eines Haupt-kommissars nicht.“ > Politik S. 10

50 000 Besucherbeim Mathaisemarkt

Schriesheim. (cab) Der Mathaisemarkthat gut angefangen: An den ersten dreiVolksfesttagen kamen 50 000 Besucher.Zuschauermagnet für Gäste aus der gan-zen Region war gestern der große Fest-zug der Vereine und Organisationen un-ter dem Motto „Schriesheimer Origina-le“ (Foto: Kreutzer). > Metropolregion S. 9

Zwei Tote nachWohnungsbrand

Mannheim. (dut) Bei einem Brand in ei-nem Mehrfamilienhaus im MannheimerStadtteil Neckarstadt sind in der Nachtzum Samstag zwei Männer ums Leben ge-kommen. Ein dritter Mann wurde schwerverletzt. Wie die Polizei am Sonntag mit-teilte, konnte der 49-jährige Mieter nurnoch tot aus seiner Wohnung geborgenwerden. Ein zweiter Mann, dessen Iden-tität noch unklar ist, erlag am Sonntagin einer Klinik seinen schweren Verlet-zungen. Der Brand ist nach ersten Er-kenntnissen in der Wohnung des 49-Jäh-rigen im dritten Stock ausgebrochen. DieBrandursache istnochnichtgeklärt.Auchdie Todesursache des Mieters ist noch un-klar. Das Haus mit zehn Mietwohnungenwurde evakuiert. Das Kriminalkommis-sariat Mannheim ermittelt.4 190584 901704

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HINTERGRUND2 Rhein-Neckar-Zeitung / Nr. 54Montag, 6. März 2017

Karikatur: Martin Erl

K O M M E N T A R E

Vorbild bleibenKlaus Welzel zum richtigen Umgangmit dem Despoten Erdogan

Ja, es stimmt: Die Türkei ist in unse-rem Sinn kein Rechtsstaat. Menschenwerden dort wegen ihrer Meinung insGefängnis gesteckt, sie werden wegenangeblicher Zugehörigkeit zur Gü-len-Bewegung aus dem Staatsdienstentlassen, Journalisten wird Terror-Unterstützung vorgeworfen, wenn siemit PKK-Vertretern reden. Partei-treue dürfen zu tausenden demonst-rieren, Kritiker werden verprügelt.Und der türkische Präsident Erdoganüberzieht Deutschland mit absurdenVorwürfen, holt die Nazi-Keule raus,tritt das deutsche Recht mit Füßen under pocht auch noch darauf, dass seineMinister (und er?) hier vor Landsleu-ten Wahlkampf betreiben dürfen. Dasist unerträglich.

Wäre Deutschland die Türkei, danngäbe es überhaupt keine Debatte: DieVeranstaltungen würden abgesagt, diePolitiker mit Einreiseverboten belegt.Doch zum Glück ist DeutschlandDeutschland. Deshalb dürfen türki-sche Politiker hier öffentlich spre-chen, wenn in Zusammenhang mit ih-rem Auftritt nicht die Sicherheit ge-fährdet ist.DieBundesregierungmachtin diesen Tagen alles richtig, weil sieden diplomatischen Kontakt nicht ab-reißen lässt. Und Erdogans Hasstira-den sagen einiges über seine Angst aus,das Referendum zum Wechsel ins Prä-sidialsystem zu verlieren. Je kühler undrationaler Deutschland darauf re-agiert, umso besser für die Demokra-tie – auch in der Türkei.

Mit MaßRasmus Buchsteiner zu denReformvorschlägen der SPD

Da werden einige in der SPD-Linken,bei Grünen oder Linkspartei, die aufeine Generalabwicklung der Agenda2010 gehofft hatten, mächtig ent-täuscht sein. Martin Schulz präsen-tiert ein Konzept, das eine längere Be-zugsdauer beim Arbeitslosengeld I nurin Verbindung mit Weiterbildung oderUmschulung vorsieht. Wird die Chan-ce zur Qualifizierung konsequent ge-nutzt, wäre dem vom SPD-Kanzler-kandidaten so oft zitierten 50-Jähri-gen geholfen, der nach Jahrzehnten inArbeit Angst hat, seinen Job zu ver-lieren und nach 15 Monaten ALG Iauch noch sein Häuschen und das Er-sparte. Er hätte Sicherheit und einePerspektive, aus der er in Eigenver-antwortung etwas machen kann.

Dass die SPD darauf verzichtet, dasSozialleistungs-Füllhorn auszu-schütten und das Arbeitslosengeld be-dingungslos zu verlängern, ist ein Sig-nal der Vernunft. Eben noch standendie Sozialdemokraten unter Verdacht,das Reform-Erbe von Gerhard Schrö-der zu verraten und in Sozialpopu-lismus zu verfallen. Nun präsentierensie Vorschläge, die immerhin dem Ge-danken des lebenslangen Lernens undder zunehmenden Bedeutung desFachkräftemangels Rechnung tragen.Schulz wird dem linken Lager seinePläne allerdings sehr gut erklärenmüssen – denn bei ihnen hatte er hö-here Erwartungen geweckt.

PRESSESPIEGEL

Schulz muss noch mehr liefernDer „Trierische Volksfreund“ schreibt zuden Agenda-Plänen der SPD:

„Schulz ist nun mal angetreten, älterenArbeitnehmern die Angst vor Arbeitslo-sigkeitunddenAbsturz inHartz IVzuneh-men. An dieser Angst ändert auch seinneuerVorschlagnichts.ZumalSchulznochnicht verraten hat, wo die Milliarden her-kommen sollen, die er für „ALG Q“ be-nötigt. Da muss er alsbald noch liefern.“

Realitätsferne in AnkaraDie „Neue Zürcher Zeitung“ meint zumStreit um Auftrittsverbote für türkischePolitiker in Deutschland:

„Bedurfte es noch eines Beweises, wieüberreizt und realitätsfern sich die türki-sche Regierung derzeit gegenüberDeutschland verhält, so hat ihn Justizmi-nister Bekir Bozdag am Freitag geliefert:Es sei „eine faschistische Maßnahme“, dassdie Stadt Gaggenau ihn nicht auftretenlasse, um vor Türken für die Einführung ei-nes Präsidialsystems zu werben. Das istblanker Unsinn. Es ist keine faschistische,sondern eine rechtsstaatlich einwandfreieMaßnahme des Verwaltungsrechts. (...) Si-cherheit und Ordnung sind nicht nur ge-fährdet durch die verschleiernde Art derGesuchstellung.Gefährdenkönntesieauchder Inhalt der Reden, etwa des türkischenWirtschaftsministers, der über politischeGegner schon sagte: „Sie werden in zweiQuadratmeter großen Löchern sterben wieKanalratten.““

Frexit wäre Todesstoß für die EUDer britische „Observer“ (London) warntfür einem Sieg Marine Le Pens:

„Wenn es nach Le Pen geht, würde Frank-reich aus der Eurozone und der EU aus-treten. Der Brexit ist ein schwerer Schlagfür das europäische Projekt, aber ein Fre-xit – ein EU-Austritt Frankreichs – wür-de ihm den Todesstoß geben. (...) Um-fragen, wonach Le Pen eine Stichwahlniemals gewinnen könnte, wer immerdann ihr Gegner wäre, mögen beruhi-gend klingen. Doch wie wir alle wissen,können Analysten und Meinungsfor-scher furchtbar falsch liegen.“

RNZ-LEXIKON

VolkskongressDer Nationale Volkskongress ist Chi-nas Parlament. Die etwa 3000 Abge-ordneten werden alle fünf Jahre vonlokalen Volkskongressen der Provin-zen, autonomen Regionen, Städte so-wie der Volksbefreiungsarmee ent-sandt. Der Frauenanteil in der aktu-ellen, zwölften Legislaturperiode be-trägt 23,40 Prozent (699 Delegierte)und von den 55 offiziell anerkanntennationalen Minderheiten sind 409 De-legierte (13,69 Prozent) im Volks-kongress vertreten.

Die rund 3000 Delegierten kom-men jedes Jahr in der Großen Halle desVolkes in Peking zur Plenarsitzungzusammen. Dazwischen erledigt einStändiger Ausschuss die legislativeArbeit, in dem lediglich 161 Mitglie-der sitzen. Dieser Ausschuss tagtsechsmal im Jahr.

Der Nationale Volkskongress bil-ligt Gesetze, ändert die Verfassung,bestätigt die Regierung, nimmt denHaushalt an und diskutiert über dieLage im Land. Alle wichtigen Ent-scheidungen hat allerdings schon zu-vor das Politbüro der Kommunisti-schen Partei getroffen. dpa

I M P R E S S U M

Gegründet 1945 als erste deutscheZeitung in Württemberg-Baden

Herausgeber: Inge Höltzcke, Joachim Knorr,Michael Gindele

Chefredakteure: Inge Höltzcke, Dr. Klaus Welzel

Chef vom Dienst: Joachim Knorr, Thomas Heilmann ·Politik: Dr. Klaus Welzel, Stellv. Christian Altmeier ·Magazin: Alexander R. Wenisch · Feuilleton: VolkerOesterreich · Wirtschaft: Thomas Veigel · Sport: JoachimKlaehn, Stellv. Claus Weber · Metropolregion/Berg-straße: Peter Wiest, Stellv. Carsten Blaue · RedaktionHeidelberg: Dr. Micha Hörnle, Stellv. Sebastian Riemer ·Region Heidelberg: Thomas Frenzel · Service-/Kinder-redaktion: Inge Höltzcke · Verlagsleiter: Joachim Knorr,Thomas Heilmann · Anzeigen: Andreas Miltner · Ver-trieb: Michael Engert

Alle 69117 Heidelberg, Neugasse 2,Telefon: 0 62 21 / 519-0

Verlag: Rhein-Neckar-Zeitung GmbHDruck: Heidelberger Mediengestaltung-HVA GmbH,

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Es bleibt bei Fördern und FordernMartin Schulz verordnet der Agenda 2010 nur sanfte Reformen – Mehr Geld für Qualifizierung

Von Rasmus Buchsteiner, RNZ Berlin

Berlin. Vor zwei Wochen hatte SPD-Kanzlerkandidat Martin Schulz ein Kon-zept für Korrekturen bei den Arbeits-marktreformen der Agenda 2010 ange-kündigt. Fehler zu machen, sei nicht eh-renrührig, wichtig dagegen, sie abzu-stellen, so Schulz. Die Vorschläge sollenheute vorgestellt werden. NotwendigeKorrekturen oder fatales Signal für mehrFrühverrentung? Hintergründe zu denSPD-Plänen für das Arbeitslosengeld I.

> Was ist der zentrale Punkt im SPD-Konzept? Die Bezugsdauer beim Ar-beitslosengeld I wird verlängert – bei Äl-teren um bis zu 24 Monate. Vorausset-zung ist jedoch, dass die Betroffenen sichweiter qualifizieren, etwa eine Umschu-lung machen. Währenddessen soll künf-tig ein „Arbeitslosengeld Q“ gezahlt wer-den. Ziel sei es, „dass eine längere Phaseder Arbeitslosigkeit möglichst vermiedenwird beziehungsweise dass Phasen derArbeitslosigkeit genutzt werden, um dievorhandene Qualifikation zu erweitern“,heißt es in dem SPD-Papier, das unsererBerliner Redaktion vorliegt.

> Wie ist die Lage bisher? Im Nor-malfall wird zwölf Monate Ar-beitslosengeld I gezahlt. Wer älterals 50 Jahre alt ist, bekommt es für15 Monate, über 55-Jährige für 18Monate und über 58-Jährige für 24Monate. Bei Weiterbildung ver-längert sich die Bezugsdauer be-reits heute. Beispiel: Wer ein hal-besJahreineQualifizierungmacht,erhält drei Monate länger Ar-beitslosengeld I.

> Wie wird das Arbeitslosengeld Ibislang genutzt? Im November2016 gab es 66 519 Männer undFrauen, die das Arbeitslosengeld Ibei Weiterbildung bezogen. Zu-letzt hatte die Arbeitslosenversi-

cherung rund 14 Milliarden Euro jähr-lich für das Arbeitslosengeld I ausgege-ben. Im November 2016 wurden 779 238Anspruchsberechtigte für die Leistungbei Arbeitslosigkeit gezählt, 313 446 da-von waren 50 Jahre oder älter. Die durch-schnittliche Bezugsdauer lag bei 136 Ta-gen. Auch ältere Arbeitslose schöpfen diemaximale Frist in der Regel nicht aus. Beiden gut 220 000 Über-55-Jährigen, die imvergangenen Jahr Arbeitslosengeld I be-zogen hatten, lag die durchschnittlicheBezugsdauer bei gut 210 Tagen. Der An-spruch beläuft sich für diese Alters-gruppe auf 15 bis 24 Monate.

> Welche Änderungen sind darüber hi-naus geplant? Arbeitslose sollen ein Rechtauf Weiterbildung erhalten. Falls sie in-nerhalb von drei Monaten keinen Job ha-ben, soll die Bundesagentur für Arbeit einQualifizierungsangebot machen müssen.Nach den Plänen der SPD würde dieNürnberger Behörde in eine Bundes-agentur für Arbeit und Qualifizierungumgebaut. Die Hürden für den Bezug vonArbeitslosengeld I will die SPD senken.Voraussetzung für die Zahlung soll künf-

tig sein, dass der Betroffene vorher min-destens zehn Monate innerhalb von dreiJahren gearbeitet hat. Bis jetzt liegt dieGrenze bei zwölf Monaten innerhalb vonzwei Jahren. Darüber hinaus will die SPDdas Schonvermögen bei Hartz IV ver-doppeln – auf 300 Euro je Lebensjahr.

> Wie teuer wäre die Reform? In SPD-Kreisen ist die Rede von Mehrkosten inHöhe von circa einer Milliarde Euro jähr-lich. Die Rücklagen der Arbeitslosen-versicherung liegen aktuell bei 11,5 Mil-liarden Euro – und das, obwohl der Bei-tragssatzseitdemStartderAgenda-2010-Reformen um mehr als die Hälfte ver-ringert worden ist.

> Wirft Schulz mit dem Konzept dieAgenda 2010 komplett über den Haufen?Es handelt sich um Korrekturen, eineWeiterentwicklung. Qualifizierung zurVoraussetzung für eine längere ALG-I-Bezugsdauer zu machen, entspricht nachLesart der Sozialdemokraten dem Prin-zip von Fördern und Fordern. Die SPDhält an Hartz IV fest und damit daran,dass Langzeitarbeitslose lediglich eine

Grundsicherung erhalten unddafür ihre Einkommens- undVermögensverhältnisse voll of-fenlegen müssen.

> Was sagen Kritiker der SPD-Pläne? Linken und Grünen ge-hen die Pläne nicht weit genug.Sie kritisieren, dass die SPDHartz IV weitestgehend unan-getastet lassen und auch an denSanktionen festhalten will. DieArbeitgeber warnen vor fal-schen Weichenstellungen. „Dierückwärtsgewandten Vorschlä-ge verführen zu Warteschleifen,an deren Ende nicht Beschäfti-gung, sondern Frühverrentungsteht“, erklärte Steffen Kam-peter, Hauptgeschäftsführer derBundesvereinigung BDA.

Mutmachen heißt die Devise innerhalb der SPD in Würzburg, dieAgenda2010sollalserstesGroßprojektreformiertwerden.Foto:dpa

Wieder eine TochterSigmar Gabriel wurde zum dritten Mal Vater – Kurz danach twitterte er das erste Foto von Theas Hand

Von Michael Fischer

Berlin. Das Foto zeigt eine große männ-liche Hand mit schmalem, goldenem Ehe-ring. Darin liegt ein winzig kleines Händ-chen, den Zeigefinger umgreifend. Aufdem rosa Armband steht: „Gabriel Thea,04.03.17, 3020g“. Es ist die Hand der drit-ten Tochter des Außenministers und SPD-Vorsitzenden Sigmar Gabriel, die in derNacht zu Samstag elf Tage vor dem er-rechneten Geburtstermin zur Welt kam.Das Bild twitterte der stolze Vater fünfStunden nach der Geburt und schrieb.„Heute um 3.41 wollte unsere Thea end-lich die Welt kennen lernen. Wir sind ganzglücklich. Anke, Marie und Sigmar.“

ImAltervon57Jahren istGabrielnocheinmal Vater geworden. Wieder ist es einMädchen. Aus einer früheren Beziehunghat er eine erwachsene Tochter, Saskia.2008 lernte er seine jetzige Frau Anke (40),eine Zahnärztin, in der Notaufnahme derUniversitätsklinik Halle kennen. Diebeiden heirateten 2012 kurz nach der Ge-burt der gemeinsamen Tochter Marie, dieim April fünf Jahre alt wird. Die Familielebt im niedersächsischen Goslar.

Lange Zeit ging Gabriel sehr dezent mitseinem Familienglück um. Vor gut einemJahr änderte sich das langsam. Im De-zember 2015 erwähnte der SPD-Chef Ma-rie erstmals in einer Parteitagsrede. Erschilderte, wie sich diese über seine Teil-nahme an einer Kabinettssitzung in Berlin

beschwerte. „Sag mal, wie lange musst Dudenn noch immer zu Angela Merkel fah-ren?“, habe sie ihn gefragt. „Da habe ich ge-sagt: „Keine Angst, nur noch bis 2017.““

Mittlerweile vermischt Gabriel Poli-tik und Privatleben. Bei seinem Amts-antritt als Außenminister begleiteten ihn

Frau und Tochter den ganzen Tag. In sei-ner Antrittsrede im Weltsaal des Aus-wärtigen Amts lobte er, dass es in dem Mi-nisterium auch Legosteine gebe.

Die Familie war für Gabriel nicht derHauptgrund, auf SPD-Vorsitz und Kanz-lerkandidatur zu verzichten, aber einwichtiger. „Meine Frau ist die meiste Zeiteigentlich alleinerziehende Mutter, weilich immer irgendwo unterwegs bin. Undes ist einfach traurig, wenn man nie daist, wenn etwas passiert“, sagte Gabrielin dem „Stern“-Interview, in dem er sei-ne Entscheidung verkündete. Eigentlichhabe er permanent ein schlechtes Ge-wissen. „Die ersten Schritte, die erstenWorte, das Schwimmenlernen oder derKindergeburtstag zu Hause – das allesfindet in der Regel ohne mich statt.“

Gabriel glaubt, dass er nach seinemRückzug vom Parteivorsitz in zwei Wo-chen als „Nur-noch-Außenminister“mehr Zeit haben wird. Seine Hoffnung,sich als Außenminister die Wochenendenfreinehmenzukönnen,zerschlugsichaberschnell. Zu seiner ersten Dienstreise bracher an einem Samstag nach Paris auf. Die-ses Wochenende blieb er aber zu Hause.

„Gabriel Thea, 04.03.17, 3020g“ steht aufdem rosa Armband. Foto: dpa

WIRTSCHAFTSTELEGRAMM

Deutsche Bank behält PostbankKapital erhöhen, Postbank behalten:Die Deutsche Bank, die in den vergan-genen beiden Jahren deutliche Fehlbe-träge verzeichnete, hat am Sonntag ihrKonzept zur strategischen Neuausrich-tung veröffentlicht. Kernpunkte sindeine Kapitalerhöhung, durch die achtMilliarden Euro erlöst werden sollen,sowie die Zusammenführung der Post-bank, die ursprünglich verkauft werdensollte, mit dem Privat- und Firmenkun-dengeschäft des traditionsreichenGeldhauses. Durch die Ausgabe von biszu 687,5 Millionen neuen Aktien soll dieMilliarden-Summe erlöst werden.

Opel-Übernahme bis Ende 2017?Der französische Autokonzern PSAmacht bei der geplanten ÜbernahmevonOpelTempo.Eswirderwartet,dassdie Franzosen und der Opel-Mutter-konzern General Motors an diesemMontag eine Absichtserklärung mitEckpunkten über den Opel-Verkaufverkünden. Nach einem Bericht derfranzösischen Wirtschaftszeitung„LesEchos“sollderKaufpreisfürOpelzwischen 1,6 und 1,8 Milliarden Euroliegen. Ziel sei es, den Deal bis Endedes Jahres abzuschließen.

HEIDELBERG 3Nr. 54 / Rhein-Neckar-Zeitung Montag, 6. März 2017

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Königstuhl: Investor will ab Mai bauenLeerstand morgen Thema im Bauausschuss – Stadt kann Besitzer nicht zur Sanierung zwingen – Mittlerweile alle Planungsprobleme beseitigt

VonMichaHörnle

Das seit Jahren leer stehendeKönigstuhl-Hotel kommt amDienstag vor einen Aus-schuss des Gemeinderats –und dabei deutet es sich ge-rade an, dass sich in abseh-barer Zeit wirklich etwas tunwird. Die Grünen hatten be-reits Ende November dieStadtverwaltung beauftragt,einen Sachstandsbericht zugeben – dabei wurden sie vonder SPD, der Fraktionsge-meinschaft aus FDP undFreien Wählern und derBunten Linken unterstützt.Bei der Sitzung des Bau- undUmweltausschusses morgen(ab 17 Uhr, Neuer Sitzungs-saal)wirddieservorgestellt.

Hintergrund ist die jah-relange Untätigkeit auf demHeidelbergerHausberg:„DerBau verkommt zusehends“,schreiben die Grünen – unddie Stadtverwaltung mögesich doch Mittel und Wegeüberlegen, den Eigentümerzu einem Umbau zu zwingen,damitsichendlichetwastut.

Die schlechte Nachricht: AußerhalbbebauterOrtsteile–unddazuzähltnunmalder Königstuhl – hat die Stadt praktischkein Druckmittel. Zwar kennt das Bauge-setzbuch das Instrument eines „Bauge-bots“, das Besitzer zur Sanierung zwingt,aber nur „innerhalb im Zusammenhangbebauter Ortsteile angeordnet werdenkann. Das Vorhaben liegt jedoch im Au-ßenbereich. Ein Baugebot kann daher nichtergehen“,schreibtdasBaurechtsamt.

Die gute Nachricht: Ein solches Gebotist womöglich gar nicht nötig: BesitzerWolfgang Scheidtweiler sagte auf RNZ-

Anfrage, dass er sehr bald damit rechne,endlich die Baugenehmigung zu bekom-men, nachdem alle strittigen Fragen ge-klärt worden seien. „Im Mai soll es endlichlosgehen“, sagte er der RNZ, eine Baufirmahabe eigens Kapazitäten freigehalten. DerBesitzer des Pforzheimer Brauhauses unddes Eppinger Palmbräuhauses plant einHotel mit 60 Zimmern samt Tiefgarage, fürdie rund 20 alte Buchen gefällt werdenmüssen. Mittlerweile wurde bereits der inden 1960er Jahren errichtete Pavillon samtTerrasse direkt am 120 Jahre alten Haupt-haus abgerissen, der noch bestehende An-

bau im Norden soll bald folgen. Dort wirdes größere Neubauten geben. Mittlerweileist auch das 1894 errichtete Gebäude nichtmehr denkmalgeschützt, allerdings gilt fürdas Areal eine Gesamtanlagenschutzsat-zung.Scheidtweilerwilleserhalten.

Tatsächlich gab es in den vergangenenJahren die unterschiedlichsten Termine,wann es am Königstuhl losgehen sollte –aber das lag nicht unbedingt an Scheidt-weiler. So gab es bereits am 31. Juli 2014 ei-ne Baugenehmigung, allerdings legte diebenachbarte Falknerei Widerspruch ein –wohl weil die Anbauten der 80er Jahre, die

heute noch erhalten sind,nach den damaligen Pla-nungen stehen bleiben soll-ten. Unterdessen änderteScheidtweiler mehrfach sei-ne Pläne – so steht es zumin-dest in der Informations-vorlage fürdieStadträte.EinKnackpunkt war die Halte-stelle des 39er-Busses, diegrundsätzlich erhalten wer-den sollte – aber just dort ist,wo nach den Plänen die Au-tos in die Tiefgarage ein- undausfahren sollen. Dazu wur-de im November 2016 einweiterer ÄnderungsantragScheidtweilers, mittlerweileder vierte, eingereicht. Ne-ben einigen kleineren Ände-rungen bei den Neubautenkaufte der Investor einigeQuadratmeter von der Stadt,um die Garageneinfahrtverlegen zu können. Das istmittlerweile über die Bühnegegangen, und bei einemTreffen aller Beteiligten am16. Januar war man sich ei-nig:ImGrundekönnteesnunendlich losgehen.

Scheidtweiler gehörtevor vier Jahren neben einer Gruppe vonHeidelbergern, darunter der GastronomJoachim von der Linde, zu denjenigen, diedem einst beliebten Ausflugsziel neues Le-ben – vor allem als Wirtschaft für Wanderer– einhauchen wollten. Am Ende blieb nurder Pforzheimer übrig, der in seinen Pla-nungen dann den Akzent stärker auf dieneueNutzungalsHotel legte.Die langeZeitder Planungen hat ihn bisher nicht ver-drossen: Er glaube an die Zukunft des Are-als. Man baue für die nächsten 100 Jahre.Da sei es im Grunde egal, wann das Groß-projektstarte.

Seit acht Jahren steht das ehemalige Bergrestaurant und Hotel am Königstuhl leer – und schon damals wurde es vor allemals Biergarten genutzt. Nun soll noch in diesem Frühjahr mit dem umfangreichen Umbau begonnen werden. Foto: Alex

Wenn Mieter und Vermietermal wieder im Clinch liegen

Aktuelle Gerichtsentscheidungen: Beide Seiten dürfen nicht eigenmächtig handeln

Von Holger Buchwald

Die einen können nicht ohne die anderen– und doch geraten Mieter und Vermieteroft aneinander. Wie die Streitigkeitenausgehen können, wenn sie juristisch aus-getragen werden, zeigen einige aktuelleFälle des Heidelberger Amtsgerichts.> Statt 65 Quadratmeter hatte eine Woh-nung mit Dachschräge in der Parkstraßenach den Berechnungen des Amtsgerichtsnur 53 Quadratmeter Wohnfläche. Einesolche Abweichung müsse der Mieter nichthinnehmen, so das Gericht. Für 44 Mo-nate musste daher der Vermieter monat-lich rund 74 Euro zurückzahlen – insge-samt also 3300 Euro (25 C 2/16).> Den Strom abstellen darf ein Vermie-ter nicht so ohne Weiteres, auch wenn derMieter im Zahlungsrückstand ist und ei-ne berechtigte Räumungsklage bei Ge-richt anhängig ist. Zwar kann ein Ver-mieter Druck ausüben, indem er seine ei-genen Leistungen einstellt. Hat der Mie-ter aber selbst einen Vertrag mit einemStromanbieter abgeschlossen, so wie dieshäufig üblich ist, dürfen keine Leitungengekappt werden (30 C 161/16).> Das Schloss einer Garage einfach soauszuwechseln, nur weil der Mieter seiteiniger Zeit nicht gezahlt hat, ist eben-falls verboten. Im aktuellen Fall lief die

Räumungsklage schon seit einiger Zeit.Doch dem Kläger ging es nicht schnell ge-nug. Also ergriff er selbst die Initiativeund wollte damit verhindern, dass seinKontrahent die Garage nutzen kann. DasAmtsgericht verpflichtete ihn nun, dieneuen Schlüssel an seinen Mieter he-rauszugeben (23 C 310/16).> Wenn Eigenbedarfskündigungen vorGericht angefochten werden, überprüfendie Richter vor allem ihre Vernünftigkeitund Nachvollziehbarkeit. So bekam einEigentümer einer Erdgeschosswohnungin Neckargemünd-Waldhilsbach Recht,der seine langjährigen Mieter aus derWohnung klagen wollte. Der Immobili-enbesitzer beabsichtigte, dort seine be-tagte und gehbehinderte Mutter unter-zubringen. Der Grund: Die bisherigeWohnung der Mutter war nicht ebener-dig gelegen und somit nicht altersge-recht. (25 C 38/16). Ganz ähnlich ent-schied das Amtsgericht am 10. Juni 2016in einem zweiten Fall. Auch hier hatte dieVermieterin wegen Eigenbedarfs ge-kündigt, weil sie eine Wohnung für ihreältere Mutter benötigte. Auch hier muss-ten die Mieter das Appartement räumen.Denn die 84-jährige Mutter der Klägerinhätte in ihrer alten Wohnung sonst wei-terhin Tag für Tag viele Treppenstufensteigen müssen (25 C 20/16).

> Verhüllungskunst am Balkon muss derVermieter nicht gestatten. Ein Mieter inLeimen hatte als Sicht- und Sonnen-schutz rundum einen Plastikvorhang an-gebracht, was laut Amtsgerichtsdirek-torin Jutta Kretz an die Verhüllung desReichstags durch den Verpackungs-künstler Christo erinnerte. PotenzielleMietinteressenten für andere Wohnun-gen könnten durch die optische Beein-trächtigung vom Vertragsschluss abge-halten werden, urteilte der zuständigeRichter, daher müsse der Vorhang ent-fernt werden. (Aktenzeichen: 30 C 83/16)> Einen Sichtschutz mit Pflanzkübelnund Zaunelementen hatte ein Mieter imKirchheimer Wohngebiet Höllenstein umseine Terrasse herum gezogen. Nach ei-nem Urteil des Amtsgerichts muss er ihnnun wieder entfernen. Im Mietvertrag istnämlich geregelt, dass das Einzäunen vonTerrassen untersagt ist. Und das, obwohlimmer wieder Nachbarn über das Grund-stück gegangen waren (AZ: 25 C 122/16).> Nicht jede Art von Werbung muss sichein Hausbesitzer an seiner Fassade gefal-len lassen. So musste ein Anbieter von Thai-Massagen seine lilafarbene Leuchtwer-bung in der Bergheimer Vangerowstraßewieder entfernen. Die Leuchtwerbung er-wecke den Eindruck eines Rotlichtmilieus,so die Richter. (45 C 18/16).

Heidelberg hat ein Herz für Holland„Pulse of Europe“ geht für die europäische Idee auf die Straße – Schon in 34 Städten aktiv

dns. Zum Abschluss stellen sich diegut 200 Demonstranten gestern umkurz vor 15 Uhr auf dem Uniplatznoch einmal in Herzform auf. Zuden zahlreichen Europa-Flaggenkommen Bänder in Blau, Weiß undRot – den Farben der niederländi-schen Nationalflagge. Der Heidel-berger Ableger von „Pulse of Eu-rope“ schickt zehn Tage vor dendortigen Parlamentswahlen einenGruß ins Nachbarland. „Wir hof-fen, dass der dort ankommt“, er-klärt Thilo Hatscher, der die pro-europäische Bürgerbewegung miteinigen Freunden nach Heidelberggeholt hat. Im besten Fall soll die-ses „Herz für Holland“ bei einigenNiederländern dafür sorgen, dasssie ihre Stimme den proeuropäi-schen Parteien geben – das heißt inerster Linie nicht Geert Wilders’„Partei für die Freiheit“ – und so-mit auch die Zukunft der Euro-

päischen Union sichern. „Ich bin darelativ optimistisch. Ich denke, dieMehrheit der Niederländer stehtnicht hinter den Rechtspopulis-ten“, so Hatscher. Etwas besorgt seier dennoch. Schließlich sagen ak-tuelle Umfragen voraus, dassWilders’ Partei stärkste Kraft imParlament werden könnte.

Diese Sorge – und der bangeBlick auf die anstehenden Wahlenin Frankreich und Deutschland, woeuropafeindliche Kräfte aller Vo-raussicht nach jeweils stark zule-gen werden – hatte ein FrankfurterAnwaltsehepaar im November 2016dazu gebracht, „Pulse of Europe“zu gründen. In Abgrenzung zuRechtspopulisten und Nationalis-ten will die überparteiliche Bewe-gung ein positives Signal für Eu-ropa setzen. Mittlerweile tut sie dasregelmäßig in 34 Städten, jedenSonntag gleichzeitig von 14 bis 15

Uhr. Auch in Paris und Amster-dam haben sich Ableger gegrün-det. In Heidelberg wurde gesternbereits zum vierten Mal demonst-riert, dreimal in Folge kamen über200 Europa-Freunde in die In-nenstadt, darunter auch die grüneBundestagsabgeordnete FranziskaBrantner und mehrere Stadträteverschiedener Parteien.

„Die europäische Einigung hatuns 70 Jahre Frieden gebracht“, er-klärt Hatscher seine Motivation.„Wir dürfen nicht den Fehler ma-chen und sie als selbstverständlichhinnehmen, sondern müssen unsaktiv dafür einsetzen.“

Fi Info: „Pulse of Europe“ de-monstriert noch mindestens bis23. April – dem Tag der fran-zösischen Präsidentschaftswahl– jeden Sonntag um 14 Uhr aufdem Universitätsplatz.

Gut200DemonstrantendrücktengesternaufdemUniversitätsplatz ihreZuneigungzudenNiederlandenaus:DieBür-gerbewegung „Pulse of Europe“ will die europäische Idee wiederbeleben und geht dafür auf die Straße. Foto: Rothe

Satirischer Blickauf Taubenkot

Kunstausstellung von CharlesKaufman in der Sofienstraße

ste. Seit etwa zwei Wochen gibt es in derSofienstraße eine ungewöhnliche Kunst-ausstellung. In einem Schaukasten zwi-schen Post und Deutsch-Amerikani-schem Institut wirft der NußlocherKünstler Charles Kaufman einen satiri-schen Blick auf die stetig wachsende Tau-benpopulation der Stadt. Unter dem Ti-tel „Wir lieben Taubenkot“ zeigt er zehnWerke, die sich mit dem Thema be-schäftigen. Teil der Ausstellung ist auchein wachsender Haufen ganz realer Tau-benausscheidungen auf dem Gehweg vordem Schaukasten. Kaufmann hat ihn mitKreide eingerahmt und mit dem Schrift-zug „Vorsicht Kunst“ versehen.

Seit etwa zwei Jahren hat Kaufmanden Kasten gemietet, um seine Kunst zupräsentieren. „Das Gebäude wurde vorKurzem zu einem Magnet für Tauben undderen Kot. Wir haben bereits mehrfach

den Vermieter kontaktiert, um das Prob-lem in den Griff zu bekommen, jedochwurde bisher nichts gegen die Ver-schmutzung unternommen“, berichtetKaufman. Er habe auch auf die Mög-lichkeit hingewiesen, die Vögel mit Me-tallstäben vom Landen auf dem Vordachabzuhalten, aber keine Antwort bekom-men. „Also habe ich mich entschlossen,mir einen Spaß mit der Situation zu er-lauben und habe eine Kunstausstellungmit integriertem Taubenkot auf die Bei-ne gestellt.“ Bunte Bilder, Skulpturen,Kunst-Kisten, ein sich drehendes Ka-russell und weitere Objekte zeigen jetztin vielfältiger Weise das Problem der vie-len Tauben und deren Ausscheidungen.

Die Werke sind zunächst nicht für denVerkauf gedacht, obwohl sich schon In-teressenten gemeldet hätten. „Vielleichtspäter einmal, wenn die Ausstellung wie-der abgebaut ist“, sagt Karola Kaufman,die Frau des Künstlers. Die Werke sindzunächst auf unbestimmte Zeit zu sehen.Derweil arbeitet Charles Kaufman schonan seiner nächsten Ausstellung. Der Ti-tel: „Heidelberg needs more sculptures“.

Teil der Ausstellung sind auch die ganz rea-len Taubenausscheidungen auf dem Gehwegvor dem Schaukasten. Foto: privat

Was Trump fürEuropa bedeutet

Heute Vortrag im DAI

RNZ. Donald Trumphat es verstanden,nicht nur die sozialeMisere vieler seinerWähler,sondernauchgrundlegende Defi-zite der amerikani-schen Wirtschaft undPolitik für seineZwecke zu nutzen –und wurde vor vierMonaten zum US-Präsidenten gewählt.

Europa, auch Deutschland, hat ähnlicheProbleme. Und die europäischen Popu-listen analysieren Trumps Erfolgsrezeptgenau. Ist die freiheitliche Demokratie desWestens am Ende? Werden die sozialenHerausforderungen in den USA auch ih-ren Schatten auf Europa werfen?

Fragen wie diesen widmet sich JosefBraml in seinem heutigen Vortrag amDeutsch-Amerikanischen Institut (DAI),Sofienstraße 12. Braml ist USA-Expertebei der Deutschen Gesellschaft für Aus-wärtige Politik und stellt am heutigenMontag die Thesen seines neuesten Bu-ches „Trumps Amerika – auf Kosten derFreiheit“ vor; bereits bei den vorletztenPräsidentschaftswahlen 2012 hatte er dasBuch „Der amerikanische Patient“ vor-gelegt. Beginn ist um 20 Uhr. Der Eintrittkostet regulär acht, ermäßigt fünf Euro.

USA-Experte JosefBraml. Foto: privat

HEIDELBERG4 Rhein-Neckar-Zeitung / Nr. 54Montag, 6. März 2017

KINO

Gloria/Gloriette, Tel. 06221/25319Bibi & Tina 4 (15), Der junge Karl Marx(18.40, 21.10), La La Land (20.50), La LaLand (15.50, OmU), Neruda (18.30)

Kamera, Tel. 06221/409802Elle (18.15), Lion - Der lange Weg nachHause (21), Lion - Der lange Weg nachHause (15.45, OmU), Mein Leben als Zuc-chini (14.15)

Karlstorkino, Tel. 06221/978918T2 Trainspotting (19, OmdtU), CertainWomen (21.30, OmdtU)

THEATER

ZimmertheaterDas Abschiedsdinner, Komödie vonMatthieu Delaporte/Alexandre de la Pa-tellière, 20 Uhr, Tel. 2 10 69.

Theater der StadtTanzatelier, 19 Uhr, Probebühne Fried-rich5, Anmeldung [email protected]; Schwiegermütter küsstman nicht, Komödie von Thomas Barth,Perkeo-Volkstheater, 19.30 Uhr, AlterSaal, zum letzten Mal, Tel. 5 82 00 00.

Zwinger1BiedermannunddieBrandstiftervonMaxFrisch, 20 Uhr, Tel. 5 82 00 00.

ROCK - POP - JAZZ

Halle 02Teesy Wünschdirwas-Tour, Zollhofgar-ten 2, 20 Uhr.

JUGEND

Projekt FranziskuskinderTelefonische Beratung für Kinder sucht-kranker Eltern, Mo-Fr 8-17 Uhr,06221/1498-20 und -23 oder per SMS an0170/5444009. Nottelefon: Mo-Fr 17-23Uhr, am Wochenende rund um die Uhr er-reichbar unter Tel. 0800/2802801.

Fantasy RollenspieltreffNeueinsteiger von 11-16 Jahren, 16.30-19.30 Uhr. Für Geübte, 18-23 Uhr, Kul-turfenster, Kirchstraße 16.

City CultVilla Klingenteich, Klingenteichstraße12, Mo-Do 15-19.30 Uhr.

AUSSTELLUNGEN

Hochschule für Jüdische StudienZum Greifen fern - Fotografien von Mi-chael Utz aus dem Jüdischen Museum

Berlin, Landfriedstraße 12, Mo-Do 9-20Uhr, Fr 9-15 Uhr, So 12-18 Uhr, bis 26.3.

Seniorenzentrum Bergheim

Meeresbilder, Werke von Jo Schulte-Frohlinde, Kirchstraße 16, Mo-Fr 9-17Uhr.

Seniorenzentrum Weststadt

Leben in Freiheit, Acrylmalerei PeggySchmidt, Dantestraße 7, Mo-Do 9-17 Uhr,Fr 9-16 Uhr, bis 31.8.

St. JosefskrankenhausVielfalt erleben, Malerei Edda Konold,Landhausstraße 25, täglich. Bis Ende Ap-ril.

Café Schafheutle

Zwischen zwei Welten, Malerei von Jes-sica Dienemann, Hauptstraße 94, Mo-Fr9.30-19 Uhr, Sa 9-18 Uhr, bis 31.3. ver-längert.

Bürgeramt Handschuhsheim

Vielfalt der Farben in Harmonie, Aqua-rell- und Acrylmalereien auf Leinwandund Seide von Edda Konold, Dossen-heimer Landstraße 13, Mo und Fr 8-12Uhr, Di und Mi 8-16 Uhr, Do 8-18 Uhr,bis 30.4.

Tankturm

Lost in translation, Werke von Yang Jie-chang und Heinz Pelz, Eppelheimer Stra-ße 46, Mo bis Fr 9-18 Uhr, bis 31.4.

Carl Bosch MuseumNobelpreisträger Carl Bosch, Dauer-ausstellung, Schloss-Wolfsbrunnenweg48, täglich außer donnerstags 10-17 Uhr.

Büchergilde Buch und KulturKarikaturen, Zeichnungen und Buchil-lustrationen von Karl Holtz, Klein-schmidtstraße 2, Mo-Fr 10-18 Uhr, Sa 10-14 Uhr, bis 6.5.

ProvidenzkirchePro-Asyl - Asyl ist Menschenrecht,Hauptstraße 90a, täglich, bis 28.3.

HeiliggeistkircheAufs Maul geschaut - Mit Luther in dieWelt der Wörter, Hauptstraße 189, Mo bisSa 11-17 Uhr, sonn- und Feiertage 12.30-17 Uhr, bis 26.3.

JustizgebäudeWerke von Philine Maurus und Bodo Bre-mer, Foyer, Kurfürstenanlage 15, Mo-Fr8-16 Uhr, bis Ende März.

Botanischer GartenDie Letzten ihrer Art - Gefährdete Wild-pflanzen in Botanischen Gärten, Im Neu-enheimer Feld 361, Mo bis Do 9-16 Uhr,Fr 9-14.30 Uhr, Sonn- und Feiertage 9-16 Uhr.

Zahnarztpraxis EbensbergerMalerei und Zeichnungen von FannyHarter, Kurfürstenanlage 43, Mo-Fr 7-20Uhr, Fr bis 19 Uhr.

VolkshochschuleArbeitsproben von Teilnehmern des Jah-reskurses Kunst 2016, bis 8.3., Berg-heimer Straße 76, Mo-Fr 9-21 Uhr, Sa 9-18 Uhr.

Galerie ArabeskeSchwarz Weiß - Politische Karikaturenvon Fares Garabet, Dossenheimer Land-straße 69, Terminvereinbarung unter Tel.06221/43 61 12.

PKF Riedel Appel Hornig GmbHAlexander Ehhalt - Stones, Water and Ti-me & Oliver Janssen - Pura Vida, ImBreitspiel 11, Mo-Fr 9-16 Uhr, bis MitteNovember.

DrugstorePortraits en passant, Fotografien Nico-lae Vatra - 50 Jahre Drugstore, Ketten-gasse 10, Mo-Do 9-1 Uhr, Fr, Sa 9-3 Uhr,So 12-24 Uhr.

RathausStadt Dresden - Kauf mich?! Frauen undMänner in der Werbung, Marktplatz 10,Mo bis Fr 8-18 Uhr, bis 17.3.

Keller 42Unter Anderem auch Ameisen, Gemäldeund Kunstobjekte von Hugo Cardona,Keller 42, Märzgasse 18, nach Anfrage imKeller, Tel. 6 73 45 21, bis 7.7.

Galerie Heger & SöhneFormat.Mensch - Holzskulpturen Bern-hard Reißfelder, Märzgasse 20, Mo-Fr 16-20 Uhr, So 15-18 Uhr, Mi & Fr 10-13 Uhr,Sa 10-14 Uhr, bis 18.3.

Augustinum EmmertsgrundBilder im Trio, Arbeiten auf Papier vonVerena Pfisterer-Ludwig, Jaspersstraße2, täglich 10-20 Uhr, bis 28.3.

Eye and Art AugenoptikAltes Hallenbad Heidelberg, Fotografienvon Sabine Arndt, Hauptstraße 114, Mo-Fr 10-19 Uhr, Sa 10-18 Uhr.

Helm Stierlin InstitutGeborgene Schätze, Schloss-Wolfs-brunnenweg 29, werktags 9-15 Uhr, bis20.5.

Zwischen DAI und Deutsche PostWir lieben Taubenkot, Kunstinstallationvon Charles Kaufman, Sofienstraße 6-10,rund um die Uhr.

FÜHRUNGEN

Orgeltechnik am Beispiel von St. AnnaDas Innenleben und die Technik einerKirchenorgel wird vorgestellt, Vortragund Führung Eberhard Grieshaber, Ver-

ein Alt Heidelberg, St. Anna Kirche, EckePlöck/Nadlerstraße, 19 Uhr (Gäste will-kommen).

Stadttouren mit dem CabriobusStart und Ziel: Karlsplatz, täglich 11-16Uhr, jeweils zur vollen Stunden, Infote-lefon: 06221/584 44 44.

SchlossTägliche Taktführungen (ohne Anmel-dung): Mo-Fr 11, 12, 14 und 16 Uhr inDeutsch, Mo-Fr 11.15, 12.15, 14.15 und16.15 Uhr in Englisch, Sa, Sonn- und Fei-ertage stündlich zwischen 11-16 Uhr inDeutsch und zwischen 11.15-16.15 Uhr inEnglisch.

SENIOREN

Akademie für ÄltereEspana es diferente - Spanien: Einfüh-rung in die Landeskunde und die Spra-che, Vortragsreihe Dr. Thomas Paeffgen(E06 EG), 12.20 Uhr; Ich hab mein Herzin Heidelberg verloren - Variationen imStile alter Meister, Vortrag Prof. HeinzAcker (E06 EG), 15.40 Uhr, BergheimerStraße 76.

VORTRÄGE

Herzgesundheit, die man essen kannWas kann ich für meine Herzgesundheittun?, Ursula Moos, SeniorenzentrumHandschuhsheim,ObereKirchstraße5,15Uhr.

Trumps AmerikaAuf Kosten der Freiheit, Josef Braml,Deutsch-Amerikanisches Institut, So-fienstraße 12, 20 Uhr.

VERSCHIEDENES

WochenmarktWeststadt: Wilhelmsplatz, 8-13 Uhr.

Kostenloser KrebsinformationsdienstTäglich 8-20 Uhr: Tel.: 0800/4 20 30 40.

Telefon-Beratungszeiten FrauennotrufMo, Mi und Fr 10-12 Uhr, Di und Do 14-16 Uhr, Tel.: 06221/18 36 43.

Botanischer Garten

Gewächshäuser, Im Neuenheimer Feld340, Mo-Do 9-16 Uhr, Fr 9-14.30 Uhr,Sonn- und Feiertage 10-16 Uhr.

Psychologische Beratungsstelleder PSH, Mo, Mi, Do und Fr 13-14 Uhr,Di 18-20 Uhr, Tel. 412481.

Hanfverband Rhein-Neckar

Offene Sitzung, Laden für Kultur und Po-litik, Kaiserstraße 62, 19 Uhr.

Psychosoziale Beratungsstellefür Patienten und Angehörige bei Krebs,Terminvereinbarung unter Tel. 5622722Mo und Mi 8-12 Uhr, Di und Do 13-17 Uhr,VerkehrsübungsplatzMo, Mi, Fr 14-17 Uhr, Sa, Sonn- und Fei-ertage 10-16 Uhr, Pleikartsförster Straße114.Aids-HilfeTelefonberatung rund um HIV und Aids,Mo 10-14 Uhr, Di 14-16 Uhr, Mi 16-18Uhr, Fr 13-15 Uhr, Tel.: 06221/19411.

ZooTiergartenstraße 3, täglich 9-17 Uhr.

Treff allein erziehender MütterPro Familia, Plöck 2a (Kinder und Ju-gendförderung), 16-18 Uhr, Infotelefon.06221/184440.

Kleiderstube KinderschutzbundTheaterstraße 11, Mo 10-12 Uhr, Di 17-19Uhr,Mi10-14Uhr,Do14.30-16.30Uhr.

Bürozeiten Kinderschutzbund

Theaterstraße 11, Mo-Fr 8-16 Uhr, Te-lefon: 60 03 00 oder [email protected].

Heidelberger Selbsthilfebüro

Alte Eppelheimer Str. 38, SprechzeitenMo und Mi 10-13 Uhr, Di 14-16 Uhr, Do14-18 Uhr, Tel. 18 42 90.

Frühstück im Winter

Bedürftige und wohnsitzlose Menschen,Kreuz- & St. Bartholomäus GemeindenWieblingen, Gemeindehaus, Mannhei-mer Straße 252, 8-10 Uhr (bis 12.3.).

Sprechstunde bei Wolfgang Erichson

Für Menschen mit Migrationshinter-grund, Palais Graimberg, Kornmarkt 5,16-18 Uhr, Voranmeldung:06221/5820600.

MontagsdemoVerein Üsoligenial, Heidelberger Bünd-nis gegen Sozialabbau, Bismarckplatz,montags ab 18 Uhr.

Neues Konferenzzentrum

Architektenwettbewerb beginnt, Info-veranstaltung, Halle 02, Zollhofgarten 2,18 Uhr.

BÄDER

Öffnungszeiten der Hallenbäder

City-Bad: Heute geschlossen (Einbauneuer Kassenautomaten). Hallenbad Ha-senleiser: 15-22 Uhr, Sauna 12-22 Uhr.Köpfel: 7-22 Uhr, Sauna gemischt 10-22Uhr, heute Warmbadetag.

NOTDIENSTE

Ärztlicher NotfalldienstVon 19 bis 7 Uhr, Tel.: 116117, Zentraleund ärztlicher Behandlungsraum: AlteEppelheimer Straße 35.

Feuerwehr, Notarzt, RettungsdienstTel. 112.

Krankentransporte: 19222.

Zahnärztlicher NotfalldienstSofienstraße 29, von 19 bis 6 Uhr. Tel.:06221/3544917.Notfalldienst der FrauenärzteKlinik Sankt Elisabeth, Max-Reger-Str.5-7, Telefon: 06221/488-0.Frauenhaus Tel. 833088Unterkunft und Beratung täglich.

Ärztl. Akut-Dienst f. Privatpatientenrund um die Uhr, Telefon: 01805/304505.

Unabhängige PatientenberatungMo bis Fr 10-18 Uhr, Tel.: 0800/0117722.

HeiHieLs-Hotline 06221/1878390Notfallhilfe bei Kinderbetreuung undTierversorgung (0-24 Uhr).

Konflikt-Hotline 0180/26622464Beratung für alle am Arbeitsplatz vonKonflikt Betroffenen: Mo-Do 9-19 Uhr,Fr 9-14 Uhr.

Notfallambulanz Unfallchirurgieund Orthopädie, Atos Klinik, Bis-marckplatz, werktags 8-20 Uhr, Sa 10-17Uhr, So/ Feiertage 10-15 Uhr, Tel. 983330.

ApothekennotdienstApotheke am Atzelhof Handschuhsheim,Steubenstraße 32, Tel. 48 07 46, Stern Ap-toehke Bergheim, Römerstraße 1, Tel. 538 50.

K U R Z N O T I E R T

Offene Sitzung des HanfverbandesDer Hanfverband lädt am heutigenMontag, 6. März, um 19 Uhr in den La-den für Kultur und Politik, Kaiserstraße62, zur offenen Sitzung ein.

Das Innenleben einer OrgelAm Beispiel der Orgel der St.-Anna-Kir-che, Ecke Plöck/Nadlerstraße, erfahrendie Gäste des Vereins Alt-Heidelbergheute um 19 Uhr mehr über das Innen-leben und die Technik dieses Kirchen-instruments. Los geht es um 19 Uhr.

Virtuoses KlavierkonzertDie Pianistin Cinzia Bartoli spielt amheutigen Montag unter dem Motto „Gas-pard de la nuit“ Werke von Chopin, Ra-vel und Münch. Das Konzert im Rahmendes Neckarmusikfestivals beginnt um 20

Uhr im Restaurant Wolfsbrunnen,Wolfsbrunnensteige 16. Eintritt: 6 Euro.

Infoveranstaltung: Frauen im BerufIn der Agentur für Arbeit, Kaiserstraße69/71, können sich berufstätige Frauenam Dienstag, 7. März, um 9 Uhr darüberinformieren, wie sie die Balance zwi-schen Beruf und Familie hinbekommen.Die Veranstaltung ist kostenlos und ei-ne Anmeldung dafür ist nicht erforder-lich. Fragen zur Veranstaltung könnentelefonisch unter 06221 / 524220 geklärtwerden.

Trends bei BrustimplantatenDer Facharzt für plastische und ästhe-tische Chirurgie Prof. Günter Germanninformiert am Dienstag, 7. März, um 19Uhr im Ethianum, Voßstraße 6, über ak-tuelle Trends bei Brustimplantaten. Ei-

ne Anmeldung ist erforderlich – telefo-nisch unter 06221 / 87230 oder per E-Mail an: [email protected]

Vortrag über die HalligenDie weltweit einmalige Natur- und Kul-turlandschaft der Halligen gehört zu denökologisch ungewöhnlichsten Lebens-räumen der Erde. Sturmfluten undLandverluste prägen ihre Geschichte.Am Dienstag, 7. März, gibt es zum The-ma „Die Halligen – Schwimmende Träu-me im Meer“ einen Vortrag um 19 Uhrin der Volkshochschule, BergheimerStraße 76. Der Eintritt kostet sechs, er-mäßigt vier Euro.

Gesund essen – besser arbeitenAnlässlich des offiziellen bundesweitenTages der gesunden Ernährung veran-staltet die Dr. Rainer Wild-Stiftung für

gesunde Ernährung am Dienstag, 7.März, ein informatives kulinarischesLunch-Event im Sitz der Stiftung, Mit-telgewannweg 10. Zwischen 11.30 Uhrund 14 Uhr erwartet Mitarbeiter der um-liegenden Unternehmen in Wieblingenein gesundes Mittagessen, ein Mineral-wassertest, Kaffee und jede Menge Tippsund Kostproben für Selbstgemachtes fürden Arbeitsplatz.

Erdgastankstelle geschlossenAufgrund von Erneuerungsarbeiten istdie Erdgastankstelle in der Eppel-heimer Straße bei der KK-Tankstelle amDienstag, 7. März, geschlossen. Bis Don-nerstag, 9. März, finden anschließendweitere Umbaumaßnahmen statt, wes-wegen es zu kurzzeitigen Unterbre-chungen im Tankstellenbetrieb von ma-ximal 30 Minuten kommen kann.

Teesyin derHalle 02

Vor zwei Jahren hatte der sin-gende Sympathieträger undrappende Romantiker ToniMudrack, besser bekannt als„Teesy“, seinen ersten Auf-tritt in Heidelberg. Heutekommt er erneut in dieHalle 02,Zollhofgarten2.DerSongwriter, der beim Bun-desvision Song Contest 2014den dritten Platz belegte undbereits mit Cro durchDeutschland tourte, ist mitseinem zweiten Album„Wünschdirwas“ unterwegs.Tickets gibt es noch in derRNZ-Geschäftsstelle, Neu-gasse 4-6, Telefon06221 / 5191210 und ab 19Uhr für 28Euro an der Abend-kasse.BeginndesKonzerts istum 20 Uhr. Foto: privat

Heute in HeidelbergUNSER TAGESTIPP

Der letzte Streich derFünften Jahreszeit

Das hat sich der Holzwaren-Fabrikant Karl Reichenbachanders vorgestellt: Seine Toch-ter hat gerade ihr Studium vol-lendet, und er möchte sie un-verzüglich mit seinem Kom-pagnon verkuppeln. Aber so-wohl seine eigenwillige Toch-ter als auch seine Frau wollensich das nicht gefallen lassenund haben eigene Pläne. Dieturbulente Verwechslungsko-mödie „Schwiegermütter küsstman nicht“ stammt aus der Fe-der von „Perkeo“ ThomasBarth. Das Gastspiel des Volks-theaters im städtischen Thea-ter, Theaterstraße 10, beginntam heutigen Montag um 19.30Uhr. Das Ensemble der Per-keo-Gesellschaft wird unter-stützt von den Sängern Caro-lyn Frank, Winfrid Mikus undWilfried Staber. ami / Foto: Welker

HEIDELBERG 5Nr. 54 / Rhein-Neckar-Zeitung Montag, 6. März 2017

Der Traum vom „Helmut-Schmidt-Effekt“Sky du Mont las im Augustinum aus seinem Buch „Steh ich jetzt unter Denkmalschutz?“ – „Wen interessiert schon das wahre Gewicht“

Von Daniela Biehl

Seine „Midlife-Crisis“ begann an einemMontagmorgen, nach einer langen Nacht.„Aber nicht so, wie Sie denken“, lächelt Skydu Mont, der für eine Lesung ins Augusti-num gekommen ist. Der 66-jährige Prota-gonist aus seinem neuen Roman „Steh ichjetzt unter Denkmalschutz?“ sei nur des-halb so müde, weil sein Sohn, ein Säug-ling, die ganze Nacht durchgeschrien habe.„Ich habe mir meinen Helden ja auch an-ders vorgestellt“, meint du Mont und klapptdas Buch auf. „Aber so ist es nun einmal.“

Du Mont ist das zweite Mal in Heidel-berg, er war hier schon einmal für einenFilm, und „fasziniert von der Uni“, wo so-gar philosophische Sprüche auf den Kloshingen. Und er stellt sogleich klar, dass das,was er gleich liest, „nicht autobiografischist“: Total übermüdet steht sein 66-jähri-ger Held an der Supermarktkasse, kaumansprechbar, zwischen Senioren und einerHochschwangeren. Da aber passiert es:Man lässt ihn vor, will ihm die Tüten pa-cken – ja hält ihn schon für tüdelig. Und

auch sein Verstand sagt ihm: Er ist alt ge-worden. Die Haare sind weniger gewor-den, der Bauch dicker. Und überall fallenihm diese Zeitschriften und Bücher auf.„Mein Vater, die Demenz und ich“ oder„Wieder jung in zehn Tagen“.

DuMontselbsthat sichniewirklichGe-dankengemachtübersAltwerden.UndseinProtagonist ebenso wenig. „Das ist einschleichender Prozess, man wacht ja nicht

plötzlich auf und ist irgendwie alt“, sagter und schmunzelt. Da ist dieses eine Ka-pitel, das beschreibt, was er immer übersÄlterwerden dachte. „Der Dorfälteste“,heißt es, und erzählt von einer Zeit, als mandie Oldies noch anbetete. „Als es gut war,alt zu sein.“ Als die Jugend das schätzte.„Aber keine Sorge“, meint du Mont: „Daskommt wieder.“ Er nennt das „Helmut-Schmidt-Effekt", je älter, desto verehrter.Schob man den Altkanzler aufs Podium,brandete tosender Applaus auf, steckte ersich eine Kippe an, war das Kult. „Ja, altund geschätzt sein, das wäre was.“

Seinem Protagonisten ergeht es da al-lerdings anders, er hadert mit seinem Al-ter. Mal nimmt der 66-Jährige widerwilligan einer Kaffeefahrt teil, fühlt sich unterden 80-Jährigen plötzlich wieder jung, malmogelt er beim Auffüllen von Formularen:„Wen interessieren schon, die echte Haar-farbe, das wahre Gewicht.“ Und mal treibter auf Drängen seiner Frau – und nach ei-nem Blick in den Spiegel – Sport, oder ver-sucht es zumindest. „Ich kam, ich sah, ichlitt“, liest du Mont. „Und ich hechelte.“

Oder: „Ich kam nicht mehr aus dem Bett,weil mich der Muskelkater in seinen Klau-en hatte.“

Die Zuschauer jaulen – und du Mont istamüsiert. „Sie kennen das also mit demSport?“, fragt er ins Publikum. Die Zu-schauer sind an diesem Abend gut ge-launt, man lacht gerne, steht in den Pau-sen bei du Mont im Foyer, will Auto-gramme oder ein Buch ergattern. Und derSchauspieler scheint nie genervt, nicht ein-mal, als während der Lesung ein Handyklingelt, was manch andere Schriftstellerschon zur Weißglut gebracht hätte. Aberdu Mont sagt nur: „Gehen Sie ruhig dran,es könnte etwas Wichtiges sein.“

Er bleibt eben ein Gentleman. Und einbegnadeter Erzähler, der weiß, wie manwirklich komisch ist. „Mach die Witze überDich selbst“, sagt er. Er könne nicht leug-nen, dass er schon einmal schneller undleistungsfähiger gewesen sei. Doch eines seisicher:„Älterwerdenbedeutetjanicht,dassman nicht mehr gefragt ist“, meint er: „Eswird ihn wiedergeben, den Helmut-Schmidt-Effekt.“

Gut gelaunt präsentierte sich Sky du Mont imWohnstift Augustinum. Foto: Hoene

Timo Gross war einer von sieben Top-Gitarristen, die ebenso wie das Pub-likum begeistert waren von der „Night of Guitars“. Foto: Rothe

Zum erstenMal Grillen!

Der Samstag brachte auch inHeidelberg einen ersten Hauchvon Frühling – und schnell wardie Neckarwiese wieder beiTemperaturen von fast 20 Gradgut gefüllt. Einige konnten esnicht abwarten und startetenauch gleich in die Grillsaison.Das Brutzeln war vorgestern al-lerdings noch eher die Aus-nahme, die meisten ließen sicheinfach auf der Wiese die lau-en Lüfte um die Nase wehen.Schon am Abend kam der re-gen – undmit ihm die Kälte. Diewechselhafte Witterung soll einpaar Tage anhalten. Aber wenndie Meteorologen recht behal-ten, dannwird es schon amFrei-tag mit 16 Grad ähnlich sonnigund halbwegs warm wie amSamstag. hö/Foto: Rothe

Familientreffen bei der „Night of Guitars“Exzellente Rock-Musiker aus der Region und ihre Fans gaben sich in Kirchheim ein Stelldichein

Von Peter Wiest

Als ob man es nicht schon längst ge-wusst hätte: Was gibt es für groß-artige Rock-Musiker in Heidelbergund der Region! Auch deshalb wareine Veranstaltung wie die „Nightof Guitars“ überfällig – und wirdhoffentlich nicht die letzte ihrer Artgewesen sein.

Ausverkauftes Haus also in derKirchheimer „Goldenen Rose“; da-zu allerbeste Stimmung – beimPublikum wie auch den Musikernselbst. Und gut drei Stunden Rock-

Musik, wie sie fetziger, mitreißen-der, ehrlicher und auch lauter kaumhätte sein können.

Sie war eine Art Familientref-fen, diese „Night of Guitars“. Pub-likum und Musiker kannten sichgut; schon bei der Begrüßung gab’sein großes Hallo. Auch die Setlistdes Abends entsprach den Erwar-tungen: Kaum ein Blues- undHardrock-Hit der frühen Jahrefehlte. Dass sie alle schnörkellosrüberkamen, dafür garantierte ein„Who is Who“ der Musiker aus derRegion: Gleich sieben Gitarreros

waren gekommen. Einer exzellen-ter als der andere – und jeder einmusikalisches Unikum.

Alle hatten sie sichtlich undhörbar Spaß – ob sie allein oder zumehreren auf der Bühne standen.Herausragend dabei eine atembe-raubende Version von Jimi Hen-drix’ „Little Wing“, bei der sichWolfgang Sing und Jochen Seiterlein unglaubliche musikalische Hö-hen trieben; zum anderen TimoGross’ mehr als authentische Ver-sion von John Mayalls und EricClaptons „All your Love“.

Aber auch Stefan Rößler, Hend-rik Schröder, Alex Kraft und DonEnder bewiesen nachhaltig, wiemeisterlich sie auf den sechs Sai-ten daherkommen, die für sie dieWelt bedeuten. Dahinter legtenDrummer Jochen Rautenstrauch,Keyboarder Patrick Enbach undÜnsal Bass ein stets solides Fun-dament. Und selbst StimmvirtuoseMarcus „BC“ Pföhler war sich nichtzu schade, fast den ganzen Abendüber nur Background zu singen.

Fazit: Keep on rocking! Undbitte mehr solche Nächte!

Autodiebe stahleneinen Mitsubishi

pol. Schon wieder waren Autodiebe inHeidelberg unterwegs. Dieses Mal er-wischte es die Besitzerin eines Mitsubi-shi ASX. Sie hatte ihren Wagen am Frei-tag gegen 11.30 Uhr in der Bürgerstraße(Kirchheim), Höhe Hagellachstraße, amStraßenrand abgestellt. Gegen 18.30 Uhrstand das Fahrzeug noch dort. Am Sams-tagmittag bemerkte die Frau jedoch ge-gen 13 Uhr, dass ihr Auto verschwundenwar. Sie suchte anschließend die Umge-bung erfolglos nach ihrem fahrbaren Un-tersatz ab, bevor sie Anzeige bei der Po-lizei erstattete. Beide Fahrzeugschlüsselsind noch vorhanden. Die Ermittlungenergaben, dass das Auto nicht abge-schleppt wurde.

Zeugen, die verdächtige Wahrneh-mungen gemacht haben oder sachdien-liche Hinweise geben können, werden ge-beten, sich beim Polizeirevier Süd, Te-lefon 06221 / 34180, zu melden.

Statisten für den„Freischütz“ gesucht

ami. Bereits am Ende dieses Monats, ge-nauer am Freitag, 31. März, feiert die ro-mantische Oper „Der Freischütz“ vonCarl Maria von Weber im Marguerre-Saaldes städtischen Theaters, Theaterstraße10, Premiere. Dafür sucht das Theater sobald wie möglich noch Statisten. Ge-sucht werden Männer von 25 bis 60 Jah-ren, die sich als Bauern und Jäger aus-probieren möchten und Spielfreude mit-bringen. Die musikalische Leitung liegtin den Händen von Dietger Holm, Regieführt Sandra Leupold. Ihre Inszenie-rungen wurden bereits an den Staats-theatern Darmstadt, Wiesbaden, Saar-brücken und Mainz, am Theater Lübeck,der Hamburgischen Staatsoper und derDeutschen Oper Berlin aufgeführt. Wei-tere Informationen erteilt die Leiterin derStatisterie Silke Kurpiers [email protected]. Bei ihrkann man sich auch anmelden.

Fünfte Neckarbrücke– muss die sein?

hob. Der Glaubenskrieg schwelt seitJahrzehnten: Universität und Klinkenwünschen sich dringend eine Fünfte Ne-ckarquerung von Wieblingen ins Neu-enheimer Feld. Doch die Bewohner desStadtteilsundUmweltschützer lehnendieBrücke durch das Fauna-Flora-Habitat,ein Naturschutzgebiet von europäischemRang, vehement ab. Bei einer Diskussi-onsveranstaltung des Wieblinger SPD-Ortsvereins am Donnerstag, 9. März,werden beide Seiten ihre Argumente aus-tauschen. Das Verkehrsprojekt ist einzentraler Bestandteil des MasterplansNeuenheimer Feld.

Auf dem Podium sitzen Baubürger-meister Jürgen Odszuck, Bernd Müller,Leiter des Amts Mannheim-Heidelbergder Behörde „Vermögen und Bau“ (frü-heres Universitätsbauamt) sowie Karl-Friedrich Raqué, Naturschutzbeauf-tragter der Stadt Heidelberg. Die Dis-kussion moderiert SPD-Stadträtin Mo-nika Meißner, die selbst aus Wieblingenstammt. Die Veranstaltung beginnt um19.30 Uhr und findet im Bürgersaal desAlten Rathauses Wieblingen, Mannhei-mer Straße 259, statt.

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HEIDELBERG6 Rhein-Neckar-Zeitung / Nr. 54Montag, 6. März 2017

Der Exorzismusdes „Studio Braun“

Humorkollektiv im Schloss: Hemmungs- aber auch teilweise lieblos

Von Sebastian Riemer

Paste. Mama. Dörte. Hinter diesen Be-griffen stecken die drei größten Problemeder Heidelberger. Fachmännisch auf hun-dertfachen Zuruf aus dem Publikum he-rausdiagnostiziert von Jacques Palmin-ger, dem wohl seriösesten Drittel des Irr-sinnstrios Studio Braun. Mittels eines kol-lektivtherapeutischen Exorzismus gelanges ihm am Freitagabend gemeinsam mitseinen beiden „Lebensendpartnern“Heinz Strunk und Rocko Schamoni, denrund 600 Besuchern im Königssaal desHeidelberger Schlosses ihre Pein für im-mer zu nehmen. Das klang jetzt irre undwenig nachvollziehbar, aber was will manerwarten: Studio Braun, diedrei Avantgardisten der bes-seren Laune, machen seit 20Jahren Sachen, die sie selbernie so richtig verstanden ha-ben. Wäre so ein Liveauftritterklärbar, man müsste das„norddeutsche Exzellenzcluster“ als ge-scheitert ansehen.

Die erste Studio-Braun-Tour diesesJahrzehnts basiert auf ihrer Werkschau„Drei Farben Braun“, einem drei Kilo-gramm schweren Buch, mit dem man lautPalminger „bequem eine Rotte Eich-hörnchen erschlagen kann“. Der Foliantzeichnet das Schaffen seit den AnfängenMitte der 90er nach – „diese ganzen er-folglosen Versuche“, wie Rocko Scham-oni in einem aufrichtigen Moment be-kennt. Und es stimmt ja: Der kommerzi-elle Erfolg von Studio Braun hinkte ihrerkulturellen Wirkung und der ihnen ent-gegenbrachten Heldenverehrung in denFeuilletons und anderen interessiertenKreisen stets hinterher.

Was sie auf der Bühne bieten, ist einerecht wahllos wirkende Best-of-Auswahlihres Œuvres – verpackt in einen Dia-vortrag, der durch Elemente eines Volks-

musikabends („Die Pflaumen sind reif,Manuela“), einer Modenschau („Bei die-ser Kollektion haben wir uns ganz be-wusst an den Stil rumänischer Lutsch-mönche angelehnt“) und sogenannter Se-xualschmunzeleienangereichertwird.DerAuftritt wirkt unaufgeräumt wie stets: DieDrei gleiten hemmungslos und völlig oh-ne Brüche „von der Pubertät nahtlos indie Altersexzentrik ab“ (Palminger). Dawerden lieber noch drei Haken geschla-gen, bis endlich die erlösende Pointe aus-gelassen wird. Studio Braun schmeißensich nicht ran an neuere „Kunden“, wiedie Hamburger Surrealisten die Besucherihrer Lustbarkeiten nennen.

Für viele noch immer vornehmlich be-kannt als Urheber eines ei-genen Gag-Genres, des Te-lefonstreichs, geben StudioBraun an diesem Abend ih-ren weniger populären Er-findungen mehr Raum. Etwader „freiwilligen Werbung“,

die mit Slogans wie „Fanta gibt es“ oder„Fanta immer gut auftrinken“ ihrer ZeitmarketingmäßigumJahrevorauswar.Ausihrer niemals versiegenden Inspirations-quelle machen sie keinen Hehl: „Wir ar-beiten sehr viel mit Alkohol.“

Etwas lieblos wirkt manches, viel-leicht haben die drei Männer über 50 dieSchnoddrigkeit etwas auf die Spitze ge-trieben. Andererseits: Die drei letztengroßen, deutschen Dadaisten lebendig er-leben zu dürfen, ist ein Geschenk, für dasdie 600 Heidelberger im fast ausver-kauften Saal dankbar sind. Besingt Ro-cko Schamoni dann ganz am Ende das„hässliche, alte Polizeiboot Norbert“, be-gleitet von Heinz Strunk auf der Quer-flöte und betanzt von Jacques Palmingerauf Amphetaminen – da wirkt der Ein-trittspreis von lächerlichen 30 Euro wieeine grobe Fehleinschätzung des Ma-nagements.

„Wir arbeitenviel mit Alkohol“

Heidelberg-Haus: Mit viel Auftrieb aus dem JubiläumsjahrTrägerverein beruft Nadine Gruner als Direktorin in Montpellier – Altstadträtin Margret Hommelhoff neu im Vorstand

Von Fritz Quoos

Durch herausragende Veranstaltungenzum 50. Jubiläum des Heidelberg-Hau-ses in Montpellier hat das renommiertedeutsche Kulturinstitut in der französi-schen Partnerstadt im letzten Jahr zu-sätzlichen Auftrieb erhalten. Bei der or-dentlichen Mitgliederversammlung imSenatssaal der Universität zogen derVorsitzende des Vorstands, Prof. Wolf-ram Hahn, und sein Stellvertreter inMontpellier, Prof. Maurice Godé, einerundum positive Bilanz. Demnach habennicht nur die Besucherzahlen bei den Ver-anstaltungen zugenommen, sondern auchdas Jubiläumsfest mit prominenten Gäs-ten, die Konzerte mit der „Camerata Ca-rolina“ unter Franz Wassermann und mitdem Rektor der Musikhochschule Mann-heim, Rudolf Meister, sowie die Karika-turen-Ausstellung der Ebert-Gedenk-stätte zur Weimarer Zeit und die Jubi-läumsschau zur Geschichte des Hausesbesonderen Eindruck hinterlassen.

Inzwischen ist die bisher kommissa-rische Institutsleiterin Nadine Grunernach der Rückkehr aus ihrem Mutter-schaftsurlaub als Direktorin berufenworden. Sie hatte als stellvertretendeLeiterin schon im Sommer 2016 – assis-tiert von der Verwaltungsleiterin Janina

Gillé – die Geschäfte übernommen, nach-dem sich der Verein von dem bisherigenLeiter Hans Demes einvernehmlich ge-trennthatte.GrunersBerufungwurdevonder Mitgliederversammlung mit Beifallaufgenommen. Einstimmig folgte dasGremium auch dem Vorschlag des Vor-stands, Altstadträtin Margret Hommel-

hoff aus Heidelbergzur stellvertretendenVorsitzenden desTrägervereins zuwählen. Sie ist damitNachfolgerin vonAlexandra Beilharz,die aus beruflichenGründen ihr Mandatniedergelegt hat undnun für ihr Engage-ment besonderenDank entgegennahm.

Mit Hommelhoffwurden auch fünfneue Mitglieder auf-genommen. Außer-dem war schon zuvorder in Montpellier le-bendeVorsitzendedesVereins der Freundedes Heidelberg-Hau-ses, Wolfgang Meyer,als weiteres Beirats-

mitglied begrüßt worden.Wie der engagierte „Statthalter“ des

Trägervereins in Montpellier, Prof. Go-dé, berichtete, will man vor Ort jetzt denAufwind nutzen, um neben dem reich-haltigen Kultur- und Sprachprogrammdes Hauses zwei neue Projekte voranzu-bringen: die Weiterbildung von Deutsch-

lehrern in Zusammenarbeit mit den Uni-versitäten Heidelberg und Montpelliersowie die Wiedereinführung der frühe-ren Sommerkurse des Hauses für jüngereund ältere Heidelberger, inklusive einerEntdeckungstour für den Midi. Außer-dem will der Trägerverein einen Beitragzu mehr Mobilität von französischen Stu-denten in Montpellier leisten, denn nurwenige von ihnen entschließen sich zu ei-nem Studium in Deutschland, weil ihnendie Sprachkenntnisse fehlen. BesondereSprachkurse sollen da helfen.

Wie der Belegschaft des Hauses wur-de bei der Mitgliederversammlung auchdem Vorstand des Trägervereins Dank fürsein Engagement im Jubiläumsjahr aus-gesprochen. Prof. Hahn schloss die Ver-sammlung mit besonderem Dank für alleUnterstützung in diesem für den Vereinso außergewöhnlichen Jahr – von derUniversität über die Stadt bis hin zumKlett-Verlag, der mit einer stattlichenSpende zur Hilfe kam.

Doch das Jubiläum wirkt noch wei-ter: Am 21. März wird der deutsche Bot-schafter in Frankreich, Nikolaus Meyer-Landrut, zu einem besonderen Vortragerwartet – eine freundliche Wiedergut-machung dafür, dass er zum Festakt desHauses am 6. Oktober nur einen Vertre-ter schicken konnte.

Das Heidelberg-Haus in Montpellier feierte 2016 sein 50-jährigesBestehen mit vielen Veranstaltungen. Foto: Heidelberg-Haus

L E S E R B R I E F E

Bericht / „Offen gesagt“ zur Amokfahrt

Zu schnell geurteiltIch fand den Artikel „Wollte der Amok-fahrer sterben?“ und den zugehörigenKommentar zur „Amokfahrt“ am Samstagzum Schweigen der Staatsanwaltschaftzum Motiv sehr zweischneidig, um es vor-sichtig auszudrücken. Sie schreiben imKommentar, dass Ihnen sehr sichere In-formationen vorlägen, dass der mutmaßli-cheTäterunterDepressionenleideunddasses viel zur Aufklärung beitragen würde,dieseInformationzuveröffentlichen.

Nein, das tut es in der Form, wie Sie dasgetan haben, nicht. Denn Sie verschweigen,vermutlichweilSieesgarnichtwissen,dasses gar keinen Zusammenhang zwischendiesem Umstand und der Tat geben muss.Daher zunächst ein paar Fakten: Soge-nannte erweiterte Suizide sind trotz derallgemein sehr hohen Suizidrate bei Men-schen mit Depressionen sehr selten. Denndie Betroffenen wollen eben nicht primärandere töten, sondern sich selbst. Noch sel-

tener sind erweiterte Suizide, bei denen derBetroffene ihm völlig fremde Menschen tö-tet, um sich selbst das Leben zu nehmen.Meistens sind davon nahe Angehörige be-troffen. Darüber hinaus sagen erweiterteSuizide gerade wegen ihrer Seltenheitnichts über die Gewalttätigkeit von Men-schen mit Depressionen gegenüber anderenaus. Menschen, die unter Depressionen lei-den, sind im Allgemeinen nicht gewalttäti-gerzuanderenalsandereMenschen.

Natürlich ist es nicht völlig ausge-schlossen, dass es in diesem Einzelfall einendieser sehr seltenen Zusammenhänge gibt.Ich kann auch verstehen, dass Sie etwas be-richten wollen und die Öffentlichkeit Ant-worten erwartet. Aber den Zusammenhangbegründet herzustellen und zu belegen, istnicht Aufgabe der Presse, der in der Regeldazu jegliche Fachkenntnis fehlt. Das istAufgabe sachkundiger Gutachter, die fürdiese Aufgabe entsprechend geschult sind.Sie stehen vor keiner leichten Aufgabe,wenn der mutmaßliche Täter schweigt. Zu-dembrauchteinsolchesVerfahrenZeit.DieVeröffentlichung vorläufiger Ergebnissedurch die Behörden verbietet sich so lange.Daher ist das Schweigen der Staatsan-waltschaft in diesem Fall nichts anderes als

reine Sorgfalt und ebenso zu loben wie dasbesonnene Vorgehen der Polizei am letztenWochenende.

Ihre voreilige Konstruktion eines Zu-sammenhangs birgt dagegen das Risiko,dass es zu Spekulationen kommt, in derenZuge Menschen mit Depressionen als all-gemein gewalttätig und Gefahr für die All-gemeinheit stigmatisiert werden. Den obengenannten Fakten können Sie jedoch ent-nehmen, dass solche Stigmatisierungenfalsch sind. Leider können Sie jedoch beiBetroffenen eine Verschlimmerung derSymptomatik auslösen. Daher sehe ich eineBerichterstattungindieserFormkritisch.

Ich halte es für eine Sorgfaltspflicht derPresse, solche Stigmatisierungen zu ver-meiden. Deshalb hätte ich zumindest er-wartet, dass Sie mit Nachdruck auf die Tat-sache eingehen, dass ein möglicher Zusam-menhang in diesem Einzelfall nichts überdie Gefährlichkeit von Menschen mit De-pressionen im Allgemeinen aussagt. Leiderist dieser wichtige Hinweis unterblieben.Noch besser wäre es natürlich gewesen, erstzu berichten, wenn wirklich gesicherte Fak-ten über einen Zusammenhang vorliegen,anstattdarüber imVorfeldzuspekulieren.

AlexanderSchestag,Heidelberg

Kritische Vorträge zu Martin Luther

Niedriges NiveauEs ist äußerst lobenswert, dass uns leicht-gläubigen und einfältigen Evangelischen inden Beiträgen über zwei kritische Vorträgedie ganze „Wahrheit“ über unseren bishergeschätzten Martin Luther verkündetwurde, und dass mit den jahrhundertealten„gängigen Klischees und Irrtümern“ end-lich aufgeräumt wurde. Endlich erfährt dieWelt aus berufenem Koryphäen-Munde,dass wir jahrhundertelang die Unwahrheitüber Luther eingebläut bekommen haben,und dass dazu nur eine Sache hervorhe-benswert ist, nämlich dass Luther in Wirk-lichkeit ein „intellektuell anspruchsloserGeist“ war und alles andere ins Reich an-geblicher„Wundergeschichten“gehört.

DaserinnertmichirgendwieandenUS-PräsidentenTrumpundseinenUmgangmitFakten und „alternativen Fakten“. Schade,dass der hochgeehrte PhilosophiehistorikerFlasch auf solch „intellektuell anspruchs-losem“ Niveau argumentiert. Da fragt mansich unwillkürlich, wer der „intellektuellanspruchsloseGeist“ inWirklichkeit ist.

RainerJ.Weber,Schönau

Fastnachtsorden für Horst Tappert

Ehrung für SS-MannMag sein, dass der bekannte Schauspie-ler 1984 in der Fastnachtszeit eine Kar-nevalsehrung erfahren hat. Aber damalswusste man nichts von seiner eher un-rühmlichen Vergangenheit. Denn „Der-rick“-Schauspieler Horst Tappert warebenso in der SS, wie der Erfinder der Se-rie, Herbert Reinecker. Vier Jahre nachseinemTodistenthülltworden,dassHorstTappert als Soldat des SS-Regiments„Totenkopf“ während des Zweiten Welt-krieges an der Ostfront kämpfte. Dazukommt, dass der „Derrick“-Drehbuch-schreiber Reinecker in der Waffen-SS alsPropagandajournalist des Nazi-Regimesdiente.

Als das bekannt wurde, hat das nie-derländische Fernsehen die Serie „Der-rick“ausdemProgrammgestrichen.Auchdas ZDF soll sich dazu entschlossen ha-ben, die Reihe, die in über 100 Ländernim Fernsehen lief, in Zukunft nicht mehrauszustrahlen. Warum kommt er also ineiner Fastnachtsausgabe der RNZ vor?

Norbert Theobald, Schwetzingen

ImKönigssaal des Heidelberger Schlosses begeisterte das norddeutsche Humorkollektiv „Stu-dio Braun“ – bestehend aus Jacques Palminger, Heinz Strunk und Rocko Schamoni (vonlinks) – seine „Kunden“. Foto: Philipp Rothe

Der Zoo als Lernortfür Kleinkinder

RNZ. Kinder lieben Tiere – und könneneiniges von und mit ihnen lernen. Des-halb bieten die Heidelberger Zooschuleund der Kinderschutzbund nun eine ge-meinsameFortbildungfürTageselternan.Ziel ist es, den Zoo als Lernort für Klein-kinder kennenzulernen. Die Tageselternerfahren, wie Zoo und Tiere sinnvoll ge-nutzt und erlebbar gemacht werden kön-nen. Durch den Vormittag führt DanielaBeckert, die pädagogische Leiterin derZoo-Schule. Die Fortbildung findet amSamstag, 11. März, von 9.30 bis 12.30 Uhrstatt und kostet 20 Euro. Treffpunkt istder Eingang des Zoos. Die Teilnehmer er-halten gratis eine Jahreskarte für den Zoodazu. Interessenten können sich auf derInternetseite des KinderschutzbundesWiesloch unter www.kinderschutzbund-wiesloch.de anmelden.

Ins Bauamt nurnoch mit Termin

Änderung gilt ab heute

RNZ. Die Mitarbeiter der Baubezirke desHeidelberger Amtes für Baurecht undDenkmalschutz sind ab dem heutigenMontag nur noch mit vorheriger Ter-minvereinbarung erreichbar. Zudemwerden die Baubezirke dienstags unddonnerstags ab 12 Uhr telefonisch nichtmehr erreichbar sein. Ziel der Änderungist es laut der Stadt, den Service für An-tragsteller zu verbessern, Wartezeiten zuvermeiden und die Bearbeitung von An-trägen zu beschleunigen. Die Neurege-lung betrifft Bauherren sowie Architek-ten, die sich zu bereits gestellten Bau-anträgen beraten lassen wollen. Die Bau-bezirke des Amtes für Baurecht sind imVerwaltungsgebäude Prinz Carl, Korn-markt 1, zu finden. Termine können un-ter 06221 / 5825500 vereinbart werden.Die Öffnungszeiten des TechnischenBürgeramtes bleiben unverändert.

Der Holländerfliegt wieder

Neue Vorstellungen im Theater

RNZ. „Der Fliegende Holländer“ ist zu-rück auf der Bühne des Heidelberger The-aters.AufgrunddergroßenNachfragestehtdie romantische Oper Richard Wagners abDienstag, 7. März, wieder auf dem Spiel-plan. Im Mittelpunkt steht dabei KapitänBernard Fokke, der dazu verflucht ist, oh-

ne Rast über die Weltmeere zu fahren. Nurdie Liebe einer Frau kann ihn erlösen.

Vor der morgigen Vorstellung (19.30Uhr) findet um 18.45 Uhr eine Werkein-führung im Theaterfoyer statt. WeitereVorstellungen werden am 11. und 18. Märzgezeigt. Infos und Tickets gibt es online un-ter www.theaterheidelberg.de sowie unterTelefon 06221 / 5820000.

Szene aus dem „Holländer“. Foto: Taake

MANNHEIM 7Nr. 54 / Rhein-Neckar-Zeitung Montag, 6. März 2017

LOKALREDAKTION MANNHEIM

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FILMSPIEGEL

Atlantis, Tel. 0621/21200: Der junge KarlMarx, 14, 16.30, 19 Uhr; Silence, 21 Uhr; El-le, 18.30 Uhr; Empörung, 16.30 Uhr; Ma-dame Christine und ihre unerwarteten Gäs-te, 14 Uhr; La La Land, (OmU) 21.30 Uhr. -Cinema Quadrat, Tel. 0621/21242: Die StadtalsBeute,19.30Uhr.-CinemaxX,Tel.01805/625466: Arrival, 19.15 Uhr; Bibi & Tina - To-huwabohu total, 16.20 Uhr; Boston, 19.45Uhr; Fifty Shades of Grey - Gefährliche Lie-be,16.40,18.10,21Uhr;FistFight,17.10Uhr;Hacksaw Ridge - Die Entscheidung, 19 Uhr;John Wick: Kapitel 2, 16.50, 20, 22.50 Uhr;Logan - The Wolverine, 17, 19.40, 22.45 Uhr;Offline-DasLebenistkeinBonuslevel,15.35Uhr; Recep Ivedik 5, OmU, 17.30, 20.10, 23Uhr; Resident Evil - The Final Chapter, 3D,22.10 Uhr; Rings, 22.40 Uhr; Schatz, nimmDusie!,15.20Uhr;SneakPreview,20.15Uhr;Split, 19.50, 22.30 Uhr; The Lego BatmanMovie, 3D, 17.20 Uhr; Vaiana, 15.30 Uhr;Wendy - Der Film, 15.15 Uhr; Why Him?,16.10 Uhr; Wolves at the Door, 20.45, 22.50Uhr; xXx: Die Rückkehr des Xander Cage,3D, 22 Uhr. - Cineplex, Tel. 01805/ 625466:A Cure for Wellness, 20.10 Uhr; Bailey - EinFreund fürs Leben, 14.25, 17.20 Uhr; Bal-lerina, 14.10 Uhr; Bibi & Tina - Tohuwa-bohu total!, 14, 16.45 Uhr; Bob, der Streu-ner, 14 Uhr; Der junge Karl Marx, 16.15, 19Uhr; Die Blumen von gestern, 19.50 Uhr;Hidden Figures - Unerkannte Heldinnen, 17,19.25 Uhr; La La Land, 17.05, 20.15 Uhr; Li-on - Der lange Weg nach Hause, 16.30, 19.20Uhr; Logan - The Wolverine, (Orig.), 14.05,16.40, 20 Uhr; Mein Blind Date mit dem Le-ben, 17 Uhr; Mein Leben als Zucchini, 14.20Uhr; Plötzlich Papa!, 14.05 Uhr; T2 Train-spotting, 20.05 Uhr; The Lego Batman Mo-vie, 14.20 Uhr. - Odeon, Tel. 0621/ 1565509:Die Frau im Mond, 19 Uhr; Neruda, 17 Uhr;Manchester by the Sea, 21.30 Uhr.

Die Wohnung brannte lichterlohFeuer in der Neckarstadt forderte zwei Tote und einen Schwerverletzten – 250 000 Euro Schaden

Von Julie Dutkowski

Dramatische Szenen spielten sich in derNacht zum Samstag in der Neckarstadtab. Bei einem Brand in einem Mehrfa-milienhaus in der Landwehrstraße sindzwei Menschen gestorben, ein Mann wur-de schwer verletzt.

Gegen 3 Uhr ist der Brand in der Woh-nung im dritten Obergeschoss ausgebro-chen. Als die Feuerwehrleute dort ein-trafen, brannten die Räume bereits lich-terloh, Flammen schlugen aus den Fens-tern, wie Augenzeugen berichteten. Der49-jährige Mieter der Wohnung war zudiesem Zeitpunkt bereits tot. Er wurdevon Feuerwehrleuten in seiner Wohnungentdeckt. Nach Erkenntnissen der Ein-satzkräfte ist dort auch der Brand ausge-brochen. Rettungskräfte mussten zwei

verletzte Männer noch vor Ort reanimie-ren. Sie kamen in Kliniken.

Einer der beiden Männer, dessen Iden-tität noch unklar ist, erlag gestern auf derIntensivstation eines Krankenhaus seinenschweren Verletzungen. Der zweite Ver-letzte, ein 57-jähriger Besucher des Woh-nungsmieters, ist mittlerweile außer Le-bensgefahr, wie ein Polizeisprecher aufNachfrage mitteilte. Seine Verletzungenmüssen weiterhin intensivmedizinischbehandelt werden. Unterdessen hat sicheine vierte Person mit leichteren Ver-brennungen in der Klinik gemeldet.

Über die Todesursache des verstor-benen Mieters liegen noch keine weite-ren Informationen vor. Auch die Ursachefür das Feuer ist noch völlig unklar, sag-te der Sprecher. Die Wohnung im drittenStock des Mehrfamilienhauses ist wegen

giftiger Rauchgase noch nicht begehbar.„Sie muss erst gelüftet werden, bevor dieKollegen sie betreten können.“ Noch inder Nacht begannen aber Beamte der Kri-minalpolizei mit ersten Ermittlungen.

Die Berufsfeuerwehr Mannheimkonnte das Feuer am Samstag, gegen4.30 Uhr, löschen. Allerdings brannte dieWohnung vollständig aus. Das Haus mitzehn Mietwohnungen wurde evakuiert.Der Sachschaden an dem Anwesen wirdauf rund 250 000 Euro geschätzt. Sowohldie Brandwohnung als auch die darüberliegenden Räume sind nicht mehr be-wohnbar. Um die Unterbringung der be-troffenen Mieter kümmert sich die Stadt.Die Ermittlungen des Kriminalkommis-sariats Mannheim dauern an.

Fi Info: Mehr Bilder auf www.rnz.de

Accessoires machen Platz für AutosEngelhorn eröffnete E-Mobility Center im Modehaus

hab. Kleidung, Schuhe, Accessoires,Handtaschen. Dafür kennt und kannteman bisher das Modehaus von Engelhornin der Mannheimer Planken. Dass dortaber drei Elektroautos von Tesla imSchaufenster stehen und dahinter18 Elektro-Bikes der Hochpreis-MarkenFlyer, Giant und Scott ist neu. „Wir woll-ten einfach deutlich machen, dass wir inSachen Elektromobilität ein wichtigerMitspieler sind“, erläutert Fabian En-gelhorn, geschäftsführender Gesell-schafter der Mannheimer Kaufhauskette.

Er ist der Überzeugung, dass Engel-horn-Kunden auch potenzielle Tesla-Kunden sind. Der Elektroautoherstellersoll derzeit auf der Suche nach inner-städtischen Standorten sein. In Mann-heim steht damit europaweit der ersteTesla-Shop in einem Innenstadtkauf-haus.

„InspiriertvonKarlDrais,dervorzweiJahrhunderten eine Revolution der Fort-bewegung einleitete, wollen wir mit un-serem Center für nachhaltige Mobilität inder Mannheimer Innenstadt ein Zeichensetzen“, erläutert Andreas Hilgenstock,geschäftsführender Gesellschafter beiEngelhorn. Vor genau 200 Jahren rolltedas erste Zweirad durch die Gassen derQuadratestadt.

Um die Fahrzeuge im Modehaus un-terzubringen, mussten die bisher dort an-

gebotenen Luxusaccessoires umziehen.Zwei Zentimeter rechts, zwei Zentimeterlinks. Gerade noch soviel Platz soll ge-wesen sein beim Hereinschieben der dreiTesla-Autos durch die Kaufhaus-Ein-gangstür. Jetzt stehen zwei Fahrzeuge indem rund 400 Quadratmeter großenShowroom, den Tesla angemietet hat. Einbesonderer Blickfang ist das Modell X mitnach oben geklappten Flügeltüren. Bei69 000 Euro fängt die Tesla-Preistabelleerst an. Die Fahrzeuge stehen auch zuProbefahrten zur Verfügung. Aber nichtdie drei Ausstellungsstücke im Ver-kaufsraum, sondern sechs weitere Autosder Marke, die in der Tiefgarage dafür be-reit gehalten werden.

Während der Markt für Elektroautosnoch ein wenig zu wünschen übrig lässt,boomt der Markt für Elektrobikes, er-klärt Armin Weger, Geschäftsführer beiEngelhorn Sports.

MitdenTesla-Fahrzeugenwillmandieeigene Kompetenz in Sachen E-Mobili-tät unterstreichen. Seit Januar ist En-gelhorn auch Premiumpartner von Job-fahrrad, dem Projekt einer namensglei-chen Firma aus Freiburg. Dabei steigengroße Unternehmen wie BASF oder SAPvom Auto auf das Elektrofahrrad um.Statt eines Firmenwagens bekommenausgesuchte Mitarbeiter E-Bikes zurVerfügung gestellt.

AusbislangungeklärterUrsache ist ineinemMehrfamilienhaus inderNeckarstadt inderNachtzumSamstageinBrandausgebrochen.ZweiMän-ner kamen ums Leben. Das Haus mit zehn Mietwohnungen musste evakuiert werden. Foto: Priebe

Abfahrt Parkring ab heute gesperrtArbeiten an der Kurt-Schumacher-Brücke gehen weiter

RNZ. Auf der Abfahrt Parkring Rich-tung Hafenstraße stehen die Restarbei-ten der letztjährigen Grunderneuerungdes Kurt-Schumacher-Brückenkopfesan. Ab dem heutigen Montag, 6. März, bisvoraussichtlich Donnerstag, 16. März,wird der 200 Meter lange Bereich saniertund die Deckschicht erneuert. Wie dieStadt mitteilt, ist aus diesen Gründen dieAbfahrt im genannten Zeitraum nichtnutzbar. Umleitungen über die Lud-wigsbadstraße, Werfhallenstraße undRheinstraße sind ausgeschildert.

Die Arbeiten waren ursprünglich fürletztes Jahr geplant. Doch umfangreicheMehrarbeiten im Bereich der Kurt-Schu-macher-Brücke sorgten dafür, dass sichdie Bauzeit verlängerte. Angesichts derangespannten Verkehrssituation in derVorweihnachtszeit wurden die Arbeitendann ins Frühjahr 2017 verschoben.

Weil diese umfangreicher ausfallen alsursprünglich geplant, wurde seit Herbstim Zweischichtbetrieb gearbeitet, aucheine Spezialfirma wurde hinzugezogen.Defekt sind unter anderem Spannglie-der, die die Tragfähigkeit der Brücke si-cherstellen. Durch die Spezialfirma wur-de zudem das Bauverfahren umgestellt.„An der Abfahrt Richtung Parkring mussebenfalls aufwendiger saniert werden“,hieß es aus dem Rathaus.

Im Bereich der Brückenlagerung seider Beton sehr stark geschädigt. MehrereEisen sind durchgerostet. Diese werdennun aufwendig freigelegt und ersetzt.Auch diese Arbeiten sichern langfristigdie Tragfähigkeit der Brücke. Die Er-neuerung der Fahrbahnbeläge und derÜbergangskonstruktion am Brücken-kopf für rund 1,8 Millionen Euro war ur-sprünglich für Oktober geplant.

Smart stattMaserati

22-jähriger „Poser“ ohneFahrerlaubnis unterwegs

dut. Der 22-Jährige, der Ende Januar inder Innenstadt einen schweren Ver-kehrsunfall verursacht hatte, wurde er-neut von der Polizei erwischt. Diesmalwar der unbelehrbare „Poser“ allerdingsmit einem Smart unterwegs. Wie die Po-lizei am Sonntag mitteilte, fiel einemBeamten der Smart in den Quadraten auf.Als Fahrer erkannte der Polizist den 22-jährigen jungen Mann – der allerdingskeinen Führerschein besitzt.

Eine Polizeistreife fand den geparktenSmart wenig später in H 2. Der Fahrerwurde in einem nahe gelegenen Lokalausfindig gemacht. Der Smart wurde be-schlagnahmt und abgeschleppt. Gegenden jungen Mann, gegen den seit dem Un-fall die Verkehrspolizei ermittelt, wurdenweitere Ermittlungen wegen fortgesetztenFahrens ohne Fahrerlaubnis eingeleitet.

Der 22-Jährige war am 28. Januar mitseinem 400 PS starken Wagen in der ver-längertenFressgasse,einer30er-Zone,vielzu schnell unterwegs und stieß mit einemaus einer Seitenstraße kommenden VWCaddy zusammen. In der Folge prallte derMaserati noch auf vier parkende Fahr-zeuge. Die Bilanz: zwei Leichtverletzte –der 22-Jährige und der Beifahrer im Cad-dy –, zwei zerstörte und vier beschädigteAutos sowie rund 120 000 Euro Schaden.

TAGESKALENDER

Nationaltheater, Tel.: 0621/ 1680-0: StudioWerkhaus, 20 Uhr, „Kalami Beach“.Technoseum, Museumsstr. 1, Tel.: 0621/ 4298-9: „2 Räder - 200 Jahre. Freiherr von Draisund die Geschichte des Fahrrades“; geöffnet:täglich 9-17 Uhr.Rosengarten, 20 Uhr, V. Akademiekonzert:Gustav Mahler -Symphonie Nr. 9 (Kartentel.:0621/ 26044).Abendakademie, U 1, Saal, 15 Uhr, Vortrag:„Das Grundgesetz im Wandel der Zeit“.Cafebar Alte Feuerwache, 21 Uhr, Live Jazz-Session.

VorankündigungKurpfälzisches Kammerorchester, Do 16.3.,20.15 Uhr, Zusatztermin „Traumkonzert imSchloss“, (Schloss, Rittersaal), Kartentele-fon: 0621/ 14554.Abendakademie, Sa 11.3., 9-16 Uhr, „Wan-derlust - Barockes Mannheim“, Wander-tour zu Sehenswürdigkeiten des Barock,Anmeldung und Info unter Tel.: 0621/1076150.Club Speicher 7, Rheinvorlandstr. 7, 8.3. 19Uhr, Lesung Prof. Carlo Strenger: „Aben-teuer Freiheit. Ein Wegweiser für unsichereZeiten“, Anmeldung per Email unter:[email protected]äsidium Mannheim, L 6, 1, Mi 8.3.,17 Uhr, Gruppeninformationsabend zumThema Berufseinstieg bei der Polizei Ba-den-Württemberg. Anmeldungen unter Tel.:0621/ 174-1591 oder -1592 oder per Mail [email protected].

Vorverkauf fürMaimarkt startet

Regionalmesse ab 29. April

RNZ. Ab dem heutigen Montag startetwieder der Vorverkauf für den Mann-heimer Maimarkt mit ermäßigten Ein-trittskarten und VRN-Tickets. Vom29. April bis 9. Mai präsentieren rund1400 Aussteller auf dem MannheimerMaimarkt mehr als 20 000 Produkte undDienstleistungen.

Der Maimarkt ist Treffpunkt der Met-ropolregion, Einkaufsparadies für dieganze Familie und Marktplatz für Neu-heiten, Bewährtes und Kurioses. In Son-derschauen lernt man Fairen Handel oderinnovatives Handwerk und beim „Dialogim Dunkeln“ die Lebenswelt blinder undsehbehinderter Menschen besser kennen.Die Besucher können Rettungshelfer inAktion erleben oder beim Internationa-len Reit- und Springturnier mitfiebern.

Die Maimarkt-Eintrittskarten kostenim Vorverkauf für Erwachsene 4,50 Eurostatt 8 Euro an der Tageskasse, für Kin-der von sechs bis 14 Jahren drei statt 4,50Euro. Erwachsene, die mit Bus und Bahnzum Maimarkt kommen, zahlen für dasVRN-Maimarkt-Ticket 9,70 Euro. FürKinder kostet das Kombiticket 5,40 Euro.

Fi Info: Tickets gibt es in der RNZ-Ge-schäftsstelle, Neugasse 4-6, Heidel-berg, Tel. 06221/5190. Öffnungszei-ten: Montag bis Freitag, von 8 bis 17Uhr, Samstag, von 8 bis 12 Uhr.

Betrunkene bissPolizistin in Knöchel

RNZ. Eine 19-jährige Betrunkene hat amSamstagmorgen in Mannheim eine Poli-zistin verletzt. Wie die Polizei mitteilte,lag die Frau um kurz nach 5 Uhr auf derStraße an der Kreuzung R 4/S 5 und warnicht mehr in der Lage aufzustehen. Aufdem Weg zum Streifenwagen wurde diejunge Frau aggressiv und trat um sich; aufdem Polizeirevier biss sie einer PolizistinindenKnöchel.NachdemsieihrenRauschausgeschlafen hatte, wurde sie freige-lassen. Die Polizei ermittelt.

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REGION HEIDELBERG8 Rhein-Neckar-Zeitung / Nr. 54Montag, 6. März 2017

REGION HEIDELBERG

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Vierburgenstadt wurde zur BücherstadtZum elften Mal lockten 36 Verlage zur „Kleinen Buchmesse“ – Historische Romane und regionale Krimis voll im Trend

Von Elisabeth Hinz

Neckarsteinach. Es wurde wieder einrichtiges Bücherfest. Zum elften Malstand die Vierburgenstadt ein ganzes Wo-chenende lang im Zeichen von Büchern,Bücherliebhabern und Buchverlagen.Und das frühlingshafte Wetter – vor al-lem am Samstag – trug auch viel dazu bei,dass viele Besucher einen Ausflug in dasNeckartal mit einem Besuch der Buch-messe im Bürgerhaus „Zum Schwanen“verbanden.

Schon zur Eröffnung am spätenSamstagvormittag konnten sich die Ver-anstalter – der Heimat- und Kulturver-ein in Zusammenarbeit mit der Stadt –über ein „volles Haus“ freuen. Als Vor-sitzender des Vereins begrüßte Bürger-meister Herold Pfeifer die Gäste, da-runter den parlamentarischen Staatsse-kretär Michael Meister und zahlreicheMitglieder der Kreis- und Kommunal-gremien. Mit einem „Bonmot“ aus der ak-tuellen Ausgabe der „Zeit“ hatte er dieLacher auf seiner Seite, dass nämlich ei-ne Studie gezeigt habe, dass Bücher-freunde um fast zwei Jahre länger lebtenals Nichtleser. Er wünschte deshalb den

Anwesenden „ange-nehme und lebens-verlängernde Stun-den“ im Bürgerhausund dankte allen, diediese Buchmesse vor-bereitet hatten. Dazugehört in erster Liniedas Ehepaar Nadineund Walter Sauer vomVerlag „Edition Tin-tenfaß“, das vor Jah-ren die „Kleine Buch-messe im Neckartal“initiiert hatte.

Inzwischen seidiese Messe ein „Ver-leger-Familientref-fen“ geworden,scherzte VerlegerSauer, aber auch einBestandteil des kul-turellen Lebens derStadt, auf das manstolz sein könne. DieSchönheit eines ge-druckten Buches ge-genüber einem E-Bookbetonte Vierburgen-königin Sophia, bevorsie die Messe offiziell eröffnete. Musi-kalisch umrahmt wurde das geschehenvon Helen Schneidewind-Ojak mit ihrerFlöte und dem Verleger FriedrichSchneidewind an der Harfe.

Dem Aufruf Sauers – „der Worte sindgenug gewechselt, jetzt lasst uns endlichBücher sehen“ – folgten die Anwesendennur zu gerne. Denn 36 kleine und größe-re Verlage aus der Region hatten ihre ge-druckten Produkte anschaulich präpa-riert und präsentiert.

Das lesefreudige Publikum mussteschoneinigeZeitmitbringen,umdieWahlzwischen allen Genres der Literatur zutreffen. Besonders groß war das Angebotan regionalen Krimis und voll im Trendliegen auch historische Romane mit ört-lichen Schauplätzen. Und selbst das Re-formationsjubiläum diente als Hinter-

grund für einen Krimi mit dem Titel „Ei-ne feste Burg“ oder für den Roman „Lu-ther und der stumme Himmel“.

Ein Verlag hatte sich auf ins Deut-sche übersetzte ausländische Literaturwie zum Beispiel „Amerikanische Mär-chen“ spezialisiert. Liebevoll gestalteteKinderbücher wie die „Froschmahlzeit“erregten das Interesse junger Familien,und mit den „Astronauten“ von AnnetteHass wurden jugendliche Leser ange-sprochen.

Sehr vielfältig war aber auch das An-gebot an Wanderbüchern, Kochbüchernmit alten Rezepten oder Ratgebern für al-le Lebenslagen. Und wer auf literarischeEntdeckungsreise ging, fand schön ge-staltete Lyrikbände, skurrile und amü-sante Kurzerzählungen und auch wis-senschaftliche Abhandlungen.

Sehr gut angenommen wurden die Le-sungen, die in halbstündigem Wechsel anzwei getrennten Plätzen stattfanden. Ei-ner davon war ein Leseschiff, das von derRhein-Neckar-Fahrgastschiffahrt amNeckarlauer verankert worden war. Hierkonnte man neben dem Lese- und Hör-vergnügen auch noch die wunderschöneFlusslandschaft genießen. Meistens lasenhier die Autoren selbst aus ihren Neuer-scheinungen.

Die junge Besucherin KatharinaKraus aus Spechbach brachte es auf denPunkt: „Ich bin schon zum vierten Malhier und habe mich schon lange auf dieneue Buchmesse gefreut. Vor allem derregionale Schwerpunkt gefällt mir sehr.Hier kann man in aller Ruhe schmökernund sich auch mit den Autoren gut un-terhalten.“

Alles, was das Leseherz begehrt, gab es bei der „Kleinen Buchmesse“ an den Tischen der vielen Verlage. Foto: Alex

Die obligatorische Buchmesse-Torte in Formder Manessischen Liederhandschrift mit demVerlegerehepaar Walter und Nadine Sauer,Vierburgenkönigin Sophia I, Bundestagsab-geordnetem Michael Meister und Bürger-meister Herold Pfeifer (v.l.). Foto: Alex

„Windenergie im Rhein-Neckar-Kreis ist Blödsinn“Heiligkreuzsteinacher Gespräche zur Windkraft: FDP-Mitglieder, Experten und Bürgermeisterin Sieglinde Pfahl bezogen klar Stellung

Von Thomas Seiler

Heiligkreuzsteinach. Mit seinem Fazitbrachte der Vorsitzende der FDP Rhein-Neckar, Alexander Kohl, die gesamteProblematik auf den Punkt und erntetein dem aus allen Nähten platzenden„Hirsch“uneingeschränktenBeifall:„DieNutzung von Windenergie im Rhein-Ne-ckar-Kreis ist Blödsinn!“ Schützenhilfefür diese These bei den vierten Heilig-kreuzsteinacher Gesprächen erhielt ervon jedem Referenten. Angefangen beidem energiepolitischen Sprecher derFDP-Fraktion, dem Landtagsabgeord-neten Andreas Glück, und dem im Ort le-bendenden Biologen Markus Sonnbergerüber Bernhard Stay von der Bürgerini-tiative „Lebenswerter Odenwald“ (Leo)bis hin zu Bürgermeisterin SieglindePfahl.

Pfahl bezog sich unmissverständlich

auf die jüngst im Gemeinderat einstim-mig verabschiedete Resolution des Ge-meindeverwaltungsverbandes Schönau,dass die „derzeit vorgesehenen Flächenentlang der Verbandsgrenzen auf hessi-scher Seite in dieser Ausdehnung völliginakzeptabel“ seien. Sie bezog sich dabeiauf die bereits genehmigten Anlagen derWindparks „Stillfüssel“ und „GreinerEck“ sowie auf das Areal „Flocken-busch“. Sie trat dabei für „maximal fünfAnlagen“ auf jedem der Areale ein, zu-mal „das alles vor unserer Nase sitzt undkeine länderübergreifende Abstimmungder Planung stattfand“.

Pfahl appellierte deshalb an alle Ver-antwortlichen, die Landschaft „um jedenPreis“ zu erhalten, da sich der „Oden-wald für die Windkraft nicht“ eigne. Sietrat stattdessen für Landschafts- und Ar-tenschutz ein und belegte dies mit einerStellungnahme der Unteren Natur-

schutzbehörde des Landratsamts, wo-nach gerade beim „Stillfüssel“ eine „er-hebliche Beeinträchtigung für das Land-schaftsbild,die Erholungseignungund dieEigenart der Landschaft“ stattfindet.

Schockiert über die Genehmigung im„Stillfüssel“ zum Jahreswechsel und denfolgenden Rodungsarbeiten zeigte sichimmer noch die Bürgerinitiative „Le-benswerter Odenwald“, so Stay. Aus sei-ner Sicht zerschneide man nun eines derletzten zusammenhängenden Waldge-biete im Odenwald und verletze hierbeiden Artenschutz. „Wir lassen aber nichtlocker“, betonte er.

Im Gegenteil: Man gründet am 21.März in der „Krone“ in Eiterbach einenVerein, „um noch mehr Gewicht zu be-sitzen“. Ein Hebel könnte dazu diegrundsätzliche Forderung sein, „alle Ge-nehmigungen über förmliche Verfahrenmit Umweltverträglichkeitsprüfung und

Öffentlichkeitsbeteiligung“ durchzu-führen, erläuterte Biologe Sonnberger.Dass er mit seiner zweiten Mahnung,„keine Windräder im Gemeindewald“zuzulassen, bei der Bürgermeisterin of-fene Türen einrannte, verstand sich vonselbst.

Auch Andreas Glück untermauerte,dass der Odenwald viel zu wenig Windfür Windparks bringe und die Windrä-der nur zur Vernichtung der vorhande-nen Population von Schwarzstörchen,Rotmilanen oder Mäusebussards führe.„Erinnern Sie Christdemokraten undGrüne an deren Grundsätze zur Ener-giepolitik“, gab der Landespolitiker denAnwesenden mit auf den Weg und rief siedazu auf, sich vehement gegen die Wind-kraft zu wehren. „Auch wenn es viel-leicht ein Kampf David gegen Goliath ist,schauen Sie einfach in die Bibel“, mach-te er mit dem Ergebnis dort Mut.

Der Nobelpreisträger fragt:„Wann krepier’ ich denn endlich?“

Prinz-Carl-Ensemble zeigt „Der Meteor“ von Dürrenmatt

Von Karin Katzenberger-Ruf

Neckargemünd. „Auguste, zieh dich aus...!“ Das tut die Gemahlin des Kunst-malers Hugo Nyffenschwander, um mitdem Literaturnobelpreisträger WolfgangSchwitter auf dessen Sterbebett Liebe zumachen. Eine skurrile Szene, die sich derSchweizer Schriftsteller Friedrich Dür-renmatt (1921-1990) da ausgedacht hat.Sie gehört zu seinem Theaterstück „DerMeteor“ aus dem Jahr 1966, mit dem dasPrinz-Carl-Ensemble Neckargemündjetzt im Alten E-Werk Premiere feierte.

In dem Stück tut sich besagter No-belpreisträger schwer mit dem Sterben,flieht aus der Klinik in sein ehemaligesAtelier, obwohl er eigentlich für tot er-klärt ist. Die Auferstehung gelingt ihmsogar zwei Mal, während die Menschenum ihn herum nach und nach das Zeit-liche segnen. „Ich leg mich jetzt ins Bettund dann wird gestorben“, sagt er mal.Keine Chance, es klappt einfach nicht.„Wann krepier’ ich denn endlich?“, willder Nobelpreisträger am Ende des Stü-ckes wissen. Schon am Anfang hat er an-derthalb Millionen Mark in den Kamingeworfen, sozusagen „verheizt“, bevor erselbst „verröcheln“ wollte.

Im Stück schlüpft Martin Heiming in

die Hauptrolle des Nobelpreisträgers undhatte deshalb auch den meisten Text zulernen. Mit seiner Frau Olga (Eva Ste-phani) hat er eine leidenschaftliche, aberauch komplizierte Beziehung. SeineSchwiegermutter Frau Momsen (DorisPrinzl-Wimmer) lernt er erst gegen EndederAufführungkennen.SeinemSohnundseinem Arzt (beide dargestellt von GabyGlogner) begegnet er schon früher.

Ebenso dem Kunstmaler (FranzeffMüller), der seine Auguste immer nur als„Modell“ sah. Walter Berroth spielt dieRolle mit Bart und in Frauenkleidern. Dashat zunächst mal ein bisschen was von„Männerballett“, zumal er sich bei sei-nen Auftritten entsprechend bewegt unddie Stimmlage quasi eine Oktave höherschraubt. Doch daran kann man sich in-nerhalb der ersten 20 Minuten gewöhnenund dann wird es auch wieder stimmig.

Katharina Ley, die beim Prinz-Carl-Ensemble Regie führt, ist selbst ausge-bildete Schauspielerin. Woldemar undEvelyn Görler hatten die Idee, doch malDürrenmatts „Meteor“ auf die Bühne zubringen und spielen bei der Inszenierungden Pfarrer und einen Unternehmer – alsozwei männliche Rollen. Zwischen der Ver-legerin (jene für die Werke des Nobel-preisträgers) und dem Hauswart jongliert

Jutta Reibl. Doris Prinzl-Wimmer hat ih-ren Auftritt als Star-Kritiker bei der Trau-erfeier und als besagte Schwiegermutter.

Der „Meteor“ scheint ein bisschen inVergessenheit geraten zu sein. Genaudeshalb nahm ihn Katharina Ley ins Pro-gramm. Dürrenmatt nannte das StückKomödie, angesichts des schwarzen Hu-mors könnte man es auch „Groteske“nennen. Wer nochmals beim „Schönersterben“ in all seine Facetten zuschauen

und dabei Martin Heiming als grandio-sen Schauspieler erleben will, hat dazunoch einmal am kommenden Wochen-ende in Heidelberg Gelegenheit.

Fi Info: Das Prinz-Carl-Ensemble gas-tiert mit „Der Meteor“ von Freitag bisSonntag, 10. bis 12. März im „Theaterim Kulturhaus Karlstorbahnhof(TiKK)“ in Heidelberg. Beginn ist um20 Uhr, am Sonntag bereits um 19 Uhr.

Schwarzer Humor und skurriler Plot: Die Darsteller des Prinz-Carl-Ensembles begeisterten imAl-ten E-Werk bei der Aufführung von Dürrenmatts „Der Meteor“. Foto: Katzenberger-Ruf

300 Meterfür fast

1,5 MillionenDie Hirtwiesenstraße bleibt

auch weiterhin Baustelle

Leimen. (fre) Die Hirtwiesenstraße, dieLeimens südwestliche Wohngebiete andie Rohrbacher Straße (L 594) anbin-det, ist ein teurerSanierungsfall.UnddieAnwohner wie ebenfalls die Nutzermüssen sich darauf einstellen, dass dieStraße auch noch – mindestens – in dennächsten anderthalb Jahre Baustellebleibt. Derweil der erste Bauabschnittder Straßensanierung noch nicht abge-schlossen ist, beschloss der Gemeinde-rat jetzt den zweiten Sanierungsab-schnitt. Der reicht vom Fasanenweg biszur Rohrbacher Straße.

Billig kommt dieser etwa 300 Meterlange Straßenabschnitt nicht. Ganz imGegenteil. Knapp 1,5 Millionen Euromüssen investiert werden. Der über-wiegende Teil davon entfällt mit rundeiner Million auf den Straßenunter-grund, auf die Kanalisation. Unter an-derem muss hier ein nicht mehr benö-tigtes Regenüberlaufbecken, das beiStarkregen in eine Bachverdohlung ab-leitet, außer Funktion gesetzt werden.Das war in den Sitzungsunterlagennachzulesen.

Neue Parkstreifen machen dieFahrbahn enger

Thematisiert wurden diese Tief-bauarbeiten nicht. In den kargen Wort-meldungen ging es allenfalls um den ei-gentlichen Straßenraum. Nach Wortenvon Oberbürgermeister Hans D. Rein-wald werden sich auch in diesem zwei-ten Bauabschnitt die Fahrbahnbreitenändern. Eine Breite von sechs Meternwird in der Hirtwiesenstraße künftigzwischen Fasanenweg und Bürger-meister-Weidemaier-Straße genügen;derRestbiszurRohrbacherStraßebleibtbeidervorhandenenFahrbahnbreitevonacht Metern. Von der teilweisen Fahr-bahnverengung profitieren die künftiggepflasterten Bürgersteige und neueParkstreifen. Deren Stellplätze sollten,so Hans Appel (CDU), auch deutlichmarkiert werden – schon alleine, um demstädtischen Ordnungsdienst die Arbeitleichter zu machen.

Der Beschluss, das städtische Bau-amt und die involvierten städtischen Ei-genbetriebe für Abwasser und Wasser-versorgung die Sanierung ausschreibenzu lassen, erfolgte einstimmig. PeterSandner (SPD) und Rudolf Woesch (FW)empfanden dies nur als folgerichtig, dain Sachen Hirtwiesenstraße der ersteSanierungsabschnitt nahezu abge-schlossen sei.

15-jähriger batweinend um HilfeAlkohol und Drogen konsumiert,Auto geschnappt, Unfall gebaut

Bammental. (nb) Eine folgenschwereSpritztour mit dem Auto der Mutter einesFreundes hat ein 15-Jähriger am frühenSamstag gewagt. Laut Polizei wird nun ge-gen ihn wegen Straßenverkehrsgefähr-dung, unbefugter Ingebrauchnahme einesFahrzeuges, Verdachts der Körperverlet-zung sowie des Verdachts des Drogenbe-sitzes ermittelt. Er muss außerdem mit ei-ner langen Führerscheinsperre rechnen.

Was war passiert? Der 15-Jährige mel-dete sich gegen 4.30 Uhr bei der Leitstelleund bat um Hilfe, da er in der Schwimm-badstraße einen Unfall gebaut hätte. DieStreife traf ihn zusammengekauert unddesorientiert auf dem Boden sitzend an.Unter Tränen gab er zu, die Schlüssel zumMitsubishiansichgenommenzuhabenundgegen einen Bauwagen gekracht zu sein.Der Sachschaden des Autos wird auf rund10 000 Euro geschätzt. Ein Alkoholtest er-gab über 1,2 Promille, ein Drogentest re-agierte ebenfalls positiv auf Cannabis undAmphetamin. Während der Streife wurdekurz nach 5 Uhr der ebenfalls 15 Jahre al-te Freund des Unfallfahrers vor dem Rat-haus angetroffen, ebenfalls leicht alko-holisiert mit einer Prellung an der Stirn.Ob er an der Ausfahrt seines Freundes teil-genommen hatte, ist noch unklar.

METROPOLREGION 9Nr. 54 / Rhein-Neckar-Zeitung Montag, 6. März 2017

Der Platz zum Feiernreicht fast nicht

Guter Start: Bislang 50 000 Besucher auf dem Mathaisemarkt

Von Carsten Blaue

Schriesheim. Das Wetter hielt gestern bisnach dem Festzug. So konnte der Regen,der gegen Abend einsetzte, die gute Zwi-schenbilanz des Schriesheimer Mathaise-markts nach dem ersten Wochenende nichtmehr verwässern. Offiziellen Angaben zu-folge kamen seit Freitagabend gut 50 000Besucher zum ersten großen Volksfest desJahres in der Region. Ein ordentlicherSchnitt. Alleine den Weg des großen Fest-zugs der Vereine unter dem Motto„Schriesheimer Originale“ säumten amgestrigen Sonntag rund 30 000 Zuschauer.So viele waren es im vergangenen Jahr anden ersten drei Tagen zusammen gewesen.

Entsprechend konnten sich die Strauß-wirtschaften sowie Festwirtin Ilona Böhmüber Riesenandrang und gute Geschäfte

freuen. Die Bankreihen bebten bis spätabends, und auch die Schausteller auf demRummelplatz waren zufrieden. Aus Sichtder Rettungs- und Sicherheitskräfte ver-lief der Mathaisemarkt bislang trotzdemausgesprochen ruhig.

Die Bereitschaftsleiterin des RotenKreuzes, Stefanie Zöllner, sprach von ei-nem friedlichen Fest. Dem schloss sich diePolizei an. Drei Diebstähle wurden ange-zeigt und drei Besucher mit Drogen er-wischt. Laut Polizeisprecher MichaelKlump griffen auch die intensiven Ju-gendschutzkontrollen. Einige Jugendlichemussten Zigaretten und Alkohol abgeben.Ein anderer lag am Samstagabend gegen21 Uhr betrunken vor dem Festzelt. Der Al-koholtest ergab 1,6 Promille. Die Ju-gendschutzstreife übergab den Jugendli-chen schließlich seiner Mutter.

Zudem hatte esdie Polizei mitStreithähnen zutun, die sich nichtum die gegen sieausgesprochenenPlatzverweisescherten. So wurdeam Samstagabendum 23 Uhr ein Ran-dalierer aus demFestzelt in Ge-wahrsam genom-men, der seinen 2,2-Promille-Rauschim WeinheimerPolizeirevier aus-schlafen konnte.Zwei andere muss-ten am frühenSonntagmorgen inder Gewahrsams-

zelle des Schriesheimer Polizeipostenswarten, bis so ziemlich alle Besucher dasFestgelände verlassen hatten. Gegen 2 Uhrhatte sie die Polizei mitgenommen, weil diebeiden vor einer Straußwirtschaft mit ei-nem anderen Gast Streit suchten. Einer derbeiden Männer bezeichnete die Polizistenals „Nazis“, als er den Posten verließ.

Hier tauchten am Samstagnachmittagzwei Kinder mit einem dreijährigen Mäd-chen auf, dessen sie sich angenommen hat-ten. Die Kleine hatte ihre Eltern gesucht,die eine Streife auf dem Festgelände aus-

findig machen konnte. Die Polizei lobte dasVerhalten der beiden Kinder als „äußerstvorbildlich“.

Nicht zur Nachahmung empfohlen istdas Verhalten eines Lastwagenfahrers ausLitauen. Dieser hatte seinen Lkw auf ei-nem Autobahnparkplatz an der A 5 ab-gestellt und war zum Feiern auf den Mat-haisemarkt gegangen. Betrunken und da-zu ohne Ortskenntnis, verlief er sich aufdem Rückweg, so dass er auf der L 536 inRichtung Ladenburg herumirrte. Die Po-lizei nahm auch ihn in Gewahrsam und be-

hielt seine Fahrzeugschlüssel. – Bürger-meister Hansjörg Höfer sprach von einembislang „sehr harmonischen Mathaise-markt“: „Und wir bräuchten fast nochmehr Platz, um alle, die feiern wollen, un-terzubringen.“

Gut besucht soll am heutigen Mon-tagnachmittag auch das Festzelt sein. Um16.30 Uhr beginnt hier die Mittelstands-kundgebung des Bundes der Selbststän-digen (BDS). Festrednerin ist dieses JahrBaden-Württembergs Wirtschaftsminis-terin Nicole Hoffmeister-Kraut.

Die Rettungs- und Sicherheitskräfte sprachen von einem ruhigen und friedlichen Auftakt des Mathaisemarkts. Im Festzelt und in den Strauß-wirtschaften war kein Platz mehr zu bekommen. Dagegen hatte man auf dem Rummel noch etwas Bewegungsfreiheit. Fotos: Kreutzer

Freuten sich über Sonne beim Festzug: Weinkönigin Lisa und ihre Prin-zessinnen Annalena (rechts) und Sophie (links).

Aus dem Spielzeugauto wird ein Acht-Tonnen-TruckDie Ehrlich Brothers zauberten einmal mehr eine gewaltige Show in die SAP-Arena – Da verzieh das Publikum auch kleine Schwächen

Von Philipp Weber

Mannheim. Sie sind schon über die Büh-ne geschwebt, haben sich gegenseitig mitHeliumgas verkleinert und auf einerStreckbank vergrößert – und über einhalbes Dutzend Schwiegermütter ausdem Publikum quer durch die Halle „te-leportiert“. Aber erst kurz vor der Pauseist die Show der „Ehrlich Brothers“ in derSAP-Arena an ihrem ersten Höhepunktangekommen: Andreas Ehrlich lässt ei-nen Monstertruck in Spielzeuggröße perFernsteuerung auf die Bühne rollen. „Ha-ben uns solche Dinge nicht alle mal fas-ziniert – und haben sie nicht irgendwannihren Reiz verloren?“, wendet er sich ansPublikum.

Dieses darf mitmachen – wie in bei-nahe allen Nummern der aktuellen Show„Faszination“. Die beiden Magier holenwieder Zuschauer auf die Bühne. Diekönnen von allen Seiten beobachten, wiedas Spielzeug unter einem weißen Tuchverschwindet. Tricks hinter den Kulissensind ausgeschlossen.

Dann wummert die Musik, das Tuchwölbt sich immer weiter, Andreas Ehr-lich ist plötzlich darunter verschwun-den. Sein Bruder Chris saust auf der Büh-ne auf und ab – ehe das das Tuch fällt undAndreas am Steuer eines lebensgroßenMonstertrucks mit haushohen Rädern

auftaucht. Acht Tonnen schwer und 2000PS stark ist Fahrzeug, erfährt das ap-plaudierende Publikum.

Die Brüder aus Ostwestfalen haben eswieder geschafft: Mit aufwendigen Illu-sionen, viel Spektakel und einem engenDraht zum Publikum rollt ihre Show„Faszination“durchsLand.Rund400 000Tickets sind verkauft; erste Zusatzter-mine stehen. Schon die Premierenshow

lockte Zehntausende Fans in die Frank-furter Fußballarena. Das Programm„Faszination“ ist eine nahtlose Fort-schreibung früherer Shows: Die Ehrlichsmachen aus der tradierten Zauberei mitSchnurrbärten, Zylindern und schwar-zen Umhängen eine rauschende Party.Unter neun Lkw mit Ausrüstung und 100Helfern machen sie’s nicht mehr.

Dass die Musik zur Show – von Guns‘

N‘ Roses bis zu den Backstreet Boys – fastdurchweg aus den 1990ern stammt, wirdden Magiern auch in Mannheim verzie-hen. Ebenso wie die Tatsache, dass vieleder Ehrlich’schen Mann-Frau-Witzewohl noch älter sind und die Sprüche zurNachbarstadt Heidelberg irgendwannlangweilen.

Dass die Brüder auch die nachdenk-lichen Töne beherrschen, zeigt der zwei-te Teil der Show. Andreas Ehrlich danktmit bebender Stimme und unter Applausdes Publikums seinem Vater. Der hat denErfolg seiner Söhne nicht mehr erlebt,starb vor dreieinhalb Jahren. Aus schwe-benden Drähten formen Andreas undChris für ihn das Wort „Danke“.

Für die Kinder im Publikum gibt esnoch einen Flohzirkus – ehe das großeSpektakel mit einer Persiflage auf den„Magier mit der Maske“ weitergeht. Derverrät im Fernsehen die Tricks seinerKollegen – und wird von den Ehrlichs alsDilettant entzaubert in einer Nummer miteinem brüllenden Löwen, der wie aus demNichts in einem Käfig auftaucht.

Die makaberste Nummer kommt zumSchluss: Eine gewaltige Säge „trennt“Andreas von seinen Beinen; so dass derschadenfrohe Bruder auf vier Beinentanzt, zur Musik der Backstreet Boys.Lauter Applaus. Zwei Zugaben. Mann-heim huldigt der „Faszination“.

Und ab in die Kiste: „Faszination“ heißt die neue Show der Ehrlich Brothers, mit der sie amSamstag gleich zweimal in der Mannheimer SAP Arena auftraten. Foto: Alfred Gerold

Protestmarsch gegenCastoren-Transporte

Heilbronn. (lsw) Kernkraftgegner habenam Samstag in Heilbronn gegen Pläne desEnergieunternehmens EnBW zumSchiffstransport von Castoren mit ra-dioaktivem Müll auf dem Neckar pro-testiert. Nach Angaben der Polizei folg-ten rund 650 Menschen einem Aufruf desAktionsbündnisses „Neckar castorfrei“zu einem Protestmarsch und einer Kund-gebung. Beide seien friedlich verlaufen.

„Wir wollten vor dem Jahrestag derKatastrophe von Fukushima vom 11.März 2011 ein Zeichen setzen und vorCastor-Transporten auf dem Fluss durchdicht besiedeltes Gebiet warnen“, sagteder Sprecher des AktionsbündnissesHerbert Würth. Bundesumweltministe-rin Barbara Hendricks (SPD) hat hinge-gen keine Bedenken. Die Alternative wä-re ein Straßentransport, sagte sie. Zu-dem handele es sich um Schiffe, die„praktisch unsinkbar sind“.

EnBW will 15 Castorbehälter mit 342abgebrannten Brennelementen aus demabgeschalteten Kernkraftwerk Obrig-heim in das Zwischenlager nach Ne-ckarwestheim bringen. Ende Februarhatte das Unternehmen einen Probelaufmit Castoren ohne radioaktives Materialfür den Transport unternommen. Für dieSchiffstransporte mit echten Brennele-menten steht die Genehmigung des Bun-desamtes für kerntechnische Entsor-gungssicherheit (BfE) noch aus.

Michelle darf’s gerne wieder tunSo sehen es zumindest die Fans der Sängerin nach einem umjubelten Auftritt im Rosengarten

Von Sandrina Lederer

Mannheim. Sie ist ein wahres Stehauf-männchen. Mehr als zweieinhalb Jahr-zehnte schon behauptet sich die 1,56 Me-ter kleine Powerfrau Michelle im Pop-schlager-Business. „Ich würd‘ es wiedertun“, der Titel ihrer aktuellen Tournee,könnte daher nicht besser passen. ImMannheimer Rosengarten gab die 45-Jährige 1300 Fans genau das, was siewollten: Eine Show mit Sexappeal, in dersie viel von sich preisgab.

Mehr als zwei Millionen Schallplat-ten hat Tanja Hewer, wie die Schlager-sängerin mit bürgerlichem Namen heißt,bereits verkauft und zahlreiche Preise ge-wonnen. Ihre zahlreichen Auf und Abs,privat und beruflich, haben sie nur stär-ker gemacht, wie sie ihrem Publikum ver-kündet. Daher ist es auch nicht verwun-derlich, dass sie ihre Fans während derzweistündigen Show in „verschiedeneWelten“ mitnehmen möchte.

Gefühlswelten, die „verletzlich, fet-zig, lustig, schön oder mal traurig“ sein

können. „Ich habe schon einige Lach-falten gesammelt und Narben, eben al-les, was das Leben so hergibt“, verkün-det die Sängerin, die aktuell auch nebenDieter Bohlen in der Jury der Casting-show „Deutschland sucht den Super-star“ sitzt. Mit eng sitzender Lederhoseund schwarzem Shirt gibt sie zu Beginndie Rockerbraut, die mit „Wir feiern dasLeben“ oder „Du und die, das geht nie“alle sofort von ihren Sitzen zieht – nur,um im Anschluss mit der Ballade „Träu-me haben Flügel“ für romantische Stim-mung zu sorgen. Dazu zeigen Leinwändeim Bühnenhintergrund einen Flug überverschiedene Landschaften der Erde.

Dieser geht weiter, musikalisch be-gleitet von der Band, während Michelleverschwindet, um sich umzuziehen. MitHot-Pants und Overknee-Stiefeln ver-zückt die dreifache Mutter dann beson-ders die Männer im Publikum. Sie gibtsich gerne sexy, was auch ihre anderenOutfits zeigen: Ob glitzerndes Minikleidoder hautenge Hosen – Michelle liebt dieglamouröse, sexy Inszenierung.

Dabei hätte sie das gar nicht nötig,denn sie weiß durchaus mit ihrer Na-türlich- und Ehrlichkeit zu überzeugen.So sucht sie immer wieder den direktenKontakt zu den Fans. Zuerst holt sie Kin-der auf die Bühne, die mit ihr „KleinePrinzessin“ singen, ein Lied, das sie ih-rer erstgeborenen Tochter gewidmet hat.Beim Titel „Du Idiot“, den Michelle imOriginal mit Ex-Freund Mathias Reimsingt, darf ein glücklicher Besucher mitihr auf der Bühne stehen, was diesersichtlich genießt. Für Gänsehaut sorgt dasim Irish-Stil vorgetragene „Wie Flam-men im Wind“, das an gemütliche Pub-Abende erinnert. Dem Hit „Kleine Ta-schenlampe brenn‘“ folgt ein Medley be-kannter Neuer-Deutsche-Welle-Songs,die vorübergehend Ballermann-Stim-mung aufkommen lassen. Aber die Sän-gerin kann mehr und beweist das nocheinmal mit den Balladen „Ewig im Mo-ment“ und „Wer Liebe lebt“.

Michelle vereint eben beides: Fröhli-chen und ernsthaften Schlager. Und ge-nau dafür feiern sie ihre Fans.

Eine echte Powerfrau: Schlagersängerin Mi-chelle machte im Rahmen ihrer „Ich würdees wieder tun“-Tournee Station im Mann-heimer Rosengarten. Foto: vaf

N A C H R I C H T E N

Mann stürzte von Brücke in Rhein

Ludwigshafen. Ein 32-Jähriger ist amSonntagmorgen von der Konrad-Ade-nauer-Brücke zwischen Ludwigsha-fen und Mannheim in den Rhein ge-stürzt. Wie die Polizei mitteilte, wur-de mit Booten und einem Hub-schrauber nach dem Mann aus Mann-heim gesucht – ohne Erfolg. Er war denAngaben zufolge mit zwei Begleiternzu Fuß unterwegs Richtung Mann-heim, als er über das Geländer derBrücke kletterte und abstürzte. Es ge-be im Moment keine Hinweise aufFremdverschulden, man gehe von ei-nem Unglücksfall aus.

Fendrich-Konzert verlegt

Ludwigshafen Wegen Stimmband-problemen hat Sänger Rainhard Fen-drich mehrere Konzerte abgesagt – soauch einen für den 9. März in der Lud-wigshafener Eberthalle geplantenAuftritt. Wie der Veranstalter mit-teilt, gibt es bereits einen Nachhol-termin am 12. April. Für das Konzertam 9. März gekaufte Tickets behaltendafür ihre Gültigkeit.

POLITIK10 Rhein-Neckar-Zeitung / Nr. 54Montag, 6. März 2017

„Es gab Spekulationen um meinen Auftritt ...“: Der türkische Wirtschaftsminister Nihat Zeybekci (l.) bei seinem Grußwort in Leverkusen. Foto: Marius Becker

„Wenn ihrmich nicht sprechen lasst . . .“Der türkische Präsident Erdogan droht Deutschland – Sein Wirtschaftsminister gibt sich zahm – „Hergekommen, um Freude zu bereiten“

Von Martin Oversohl und Melih Serter

Köln. Nihat Zeybekci könnte zufriedensein. Ursprünglich hatte der 56-Jährigetrotzig angekündigt, „von Kaffeehaus zuKaffeehaus, von Haus zu Haus“ zu zie-hen, um wie geplant die Werbetrommelfür das umstrittene Präsidialsystem zuschlagen, über das die türkischen Wäh-ler Mitte April abstimmen. Doch andersals andernorts konnte Wirtschaftsmi-nister Zeybekci am Sonntag wie geplantauftreten: Zunächst als Gast eines Kon-zerts in Leverkusen. Später im Schattendes Kölner Doms, in einem Hotel.

Und der Minister gab sich dabei zu-nächst freundlich. „Es gab Spekulatio-nen um meinen Auftritt“, sagte er am frü-hen Abend in einem Grußwort bei demKonzert zu Ehren eines verstorbenen tür-kischen Musikers vor rund 100 Gästen.„Ich möchte es mal so sagen: Ich bin her-gekommen, um Freude zu bereiten.“Schöne, friedliche Worte – die allerdings

so gar nicht zu dem passen sollten, wasder türkische Präsident Recep Tayyip Er-dogan am gleichen Tag verkündet hatte.

„Eure Praktiken machen keinen Un-terschied zu den Nazi-Praktiken in derVergangenheit“, hatte Erdogan in Is-

tanbul auf einer Veranstaltung der re-gierungsnahen Frauenorganisation „Ka-dem“ in Istanbul zu Protokoll gegeben.Weiter sagte er, Deutschland habe nichtsmit Demokratie zu tun.

Schon damit hatte er empörte Reak-tionen provoziert. „Unverschämt, ge-schichtsvergessen, anmaßend!“, urteilteCDU-Vize Julia Klöckner. Und CSU-Ge-

neralsekretär Andreas Scheuer sprachvon einer „ungeheuerlichen Entgleisungdes Despoten vom Bosporus“. „Der Na-zi-Vergleich ist ebenso unverschämt wieabwegig“, so der Bayer.

Zielführender Protest? Natürlichnicht. „Ich habe gedacht, der National-sozialismus in Deutschland ist vorbei,aber er geht noch immer weiter“, legte Er-dogan am Sonntagabend in Istanbul so-gar noch einmal nach. Zu Berichten, dasser selbst einen Auftritt in Deutschlandplane, sagte Erdogan: „Wenn ich will,komme ich morgen. Ich komme und wennihr mich nicht hereinlasst oder mich nichtsprechen lasst, dann werde ich einen Auf-stand machen.“

Erdogan konterkarierte damit Be-mühungen um eine Verständigung zwi-schen Ankara und Berlin. Ministerprä-sident Binali Yildirim telefonierte amWochenende rund eine Stunde mit Kanz-lerin Angela Merkel (CDU) – auch überdie Wahlkampfauftritte. Die Türkei wer-

de ihre „Taktik beim Wahlprogramm et-was ändern“, wurde Yildirim anschlie-ßend zitiert. Das Gespräch wurde in Ber-lin bestätigt, Details aber nicht genannt.

Beim Auftritt des türkischen Wirt-schaftsministers in Leverkusen äußertensich die Besucher politisch zurückhal-tend. „Ein Rede- und Wahlkampfverbotin Deutschland halte ich für kontrapro-duktiv“, sagte Kazim Aslan, ein Abge-ordneter der Oppositionspartei CHP.„Jeder sollte das Recht haben, seine Mei-nung mitzuteilen.“

Auch Ayhan Aydan ist in Leverkusenmit dabei. Der 53-Jährige will sich auchdurch Zeybekcis Auftritte nicht beein-flussen lassen bei seiner Stimmabgabe.„Ich werde mich selbst in das Thema ein-lesen und die 18 Änderungsvorschlägeanalysieren“, sagt Aydan, der seit 37 Jah-ren in Deutschland lebt. Er ist ent-täuscht: „Bisher reden die Befürworterder Verfassungsänderung ebenso um denheißen Brei herum wie die Gegner.“

Tages-thema

Wird Tusk alsEU-Ratspräsident

abgesägt?Polen ist gegen den eigenen MannVon Verena Schmitt-Roschmann

Brüssel. Der Titel „Chef der Europäi-schen Union“ dürfte Donald Tusk amü-siert haben. US-Präsident Donald Trumphat ihn so genannt, als dürfte er viel be-stimmen. Tatsächlich ist der 59-Jährigeals Präsident des Europäischen Rats eherder Chef-Moderator der 28 Mitglieds-staaten – ein Fahnder nach Schnittmen-gen im Wirrwarr widerstreitender Inte-ressen. Anfangs habe Tusk die Rolle frust-riert, sagen Vertraute. Immerhin war derPole vor Übernahme des Brüsseler Pos-tens 2014 sieben Jahre Regierungschefseines Landes, ein drahtiger Macher mitstraffen wirtschaftsliberalen Überzeu-gungen. Inzwischen reizt den Ratschefseine Aufgabe so, dass er bis 2019 weitermachen will. Am Donnerstag könnte er imAmt bestätigt werden – obwohl sein Hei-matland querschießt.

Dazu muss man wissen, dass der Li-berale Tusk als politischer Erzfeind vonJaroslaw Kaczynski gilt, des mächtigenChefs der konservativen Regierungs-partei Recht und Gerechtigkeit. Gegendessen Bruder Lech verlor Tusk 2005 diePräsidentschaftswahl. Zwei Jahre späterwurde er dann aber Ministerpräsident. Esbegann ein Dauerclinch der beiden überdie Reform- und Sparpolitik. Als Präsi-dent Kaczynski im April 2010 bei einemFlugzeugabsturz umkam, wurde Tuskmangelnder Eifer bei der Aufklärungvorgeworfen. Experten gehen von einem

Unglück aus, doch Kazcynskis Zwil-lingsbruder Jaroslaw vermutet bis heuteSabotage oder Schlimmeres.

Anders als die Kazcynskis ist Tusküberzeugter Streiter für die EU. Als pol-nischer Regierungschef verankerte er seinLand fest in der EU und stellte sich hin-ter den Vertrag von Lissabon. 2010 er-hielt er für seinen Einsatz den AachenerKarlspreis. Schließlich ließ er sich 2014nach Brüssel wegloben – der erste Ost-europäer in so hoher EU-Position.

Politisch drehte Tusk erst in den ver-gangenen Monaten auf. Seit dem Brexit-Votum müht er sich als Chef der EU-Gip-fel, die bleibenden 27 Länder zusam-menzuhalten. Als US-Präsident Trumpgegen die EU polemisierte, mahnte er dieEuropäer in einem flammenden Appell zuGeschlossenheit, Stolz und Würde.

Hinter vorgehaltener Hand gibt esauch bisweilen Kritik, weil Tusk das Mo-derieren eben doch nicht immer kraftvollgelinge. Doch Brexit und Trump reichenals Herausforderung – Personalquerelenwill man sich ersparen. Und so gibt es imKreis der Staats- und Regierungschefskaum sichtbaren Widerstand gegen einezweite Amtszeit für Tusk. Ausgenommeneben Polen. Die Regierung kündigte amWochenende offiziell Widerstand gegenTusk an und nominierte einen weitgehendunbekannten Europaabgeordneten alsGegenkandidaten. Der dürfte allerdingschancenlos sein – und die übrigen EU-Länder können Tusk auch ohne polnischeUnterstützung im Amt bestätigen.

Seit 2014 „Chef-Moderator“ unter den EU-Regierungschefs: Donald Tusk. Foto: dpa

Verräterischer FilmheldIm Spielfilm „Reis“ lässt sich Erdogans Aufstieg erleben – Ein Propagandastreifen mit eindeutiger Aussage

Von Heinz Gstrein, RNZ Istanbul

Istanbul. „Nein“ zum Auftritt der Er-dogan-Getreuen: Das scheint die Ten-denz in deutschen Städten von Gagge-nau bis Köln zu sein. Doch jetzt ist Er-dogan am Wochenende selbst zu uns ge-kommen: Auf der Kinoleinwand. Muss dieVorführung des Propagandaschinkens„Reis“ verboten werden?

Das ginge zu weit. Aber gut scheint,dass dieser Film so auch einem kriti-scheren Publikum zugänglich wird, als esihn in der Türkei schon bejubelt. Denner gibt wertvollen, geradezu entlarven-den Einblick in das, was Erdogan wirk-lich will und wo er steht. Seine Aussageist verbindlich, da der Streifen klar mitBilligung des Machthabers von Ankaragedreht und gestaltet wurde.

Verräterisch schon der Titel: „Reis“anstelle des türkischen Baskan (Präsi-dent). Reis ist ein alter osmanischer Aus-druck. Er bezeichnet in allen Bereichen

den Höchsten, sei es den völkischen „Füh-rer“, einen Kapitän zur See oder denOberkellner im Speisesaal. Besonderswird darunter ein gottgesandter Retter fürsein Volk und dessen Glauben verstanden.Genau so sieht sich Erdogan.

Der Film zeigt ihn schon von Kindes-beinen als einen Berufenen, der gegen dievon Atatürk europäisierte Ordnung, fürdie Rückkehr zum Islam und damit für einWiedererstehen alter osmanischer Größekämpft: Als Jungen, der den damals aufArabisch verbotenen Gebetsruf an-stimmt, nachdem auch der letzte er-wachsene Beter von der Polizei niederge-knüppelt ist. Oder als unerschrockenenPolitiker mit Reislamisierungsparolenvor Gericht und im Gefängnis.

Seine Widersacher kommen vom Mi-litär, der Justiz, sind ungläubige Intel-lektuelle, emanzipierte Türkinnen undüberhaupt die gesamte verwestlichtestädtische Oberschicht. An der Seite Er-dogans stehen die einfachen Bauern,

Handwerker, Händler und bekopftuchteHausfrauen.

Erdogans Fixiertheit auf ein Zurückzu Osmanentum und Islam verfehlt je-doch jede innere Erneuerung, verliert sichin äußerlicher Restauration. Bezeich-nend dafür seine liebevolle Wiederin-standsetzung von Baudenkmälern aus derSultanszeit. Als er aber 2013 den Istan-buler Gezipark zubauen will, kommt seinTraum mit der Wirklichkeit in Konflikt.

Seitdem kämpft Erdogan verbissenmit wachsenden Misserfolgen. In derTürkei kann er seine Ziele vom Kopftuchbis zum Regierungsstil eines Sultans nurmehr mit wachsender Unterdrückunganpeilen. In Syrien und dem Irak liegt sei-ne Politik einer Rückgewinnung vonMossul und anderer alt-osmanischer Ge-biete in Scherben.

Gut nur, dass „Reis“, der Film, schon1999 endet. Bis dahin jedenfalls ist der ju-gendliche Held nicht unsympathisch –aber was daraus geworden ist ...

Er durfte den neuen „Sultan“ spielen: Erdo-gan-Darsteller Reha Beyoglu. Foto: dpa

Klare Sprache – unklare FinanzenKritik an Polizeigewerkschafter Wendt – Zu Unrecht als Kriminalkommissar bezahlt worden?

Von Basil Wegener

Berlin. Rainer Wendtgilt als Law-and-order-Mann. Viel dagegeneinzuwenden hat derChef der Deutschen Po-lizeigewerkschaft(DPolG) nicht: „Ich fin-de es schon richtig, dassman sich an Recht undGesetz hält.“ Sein ei-genes Verhalten ist nunaber im Zwielicht, wur-de Wendt doch vom Land Nordrhein-Westfalen jahrelang als Polizist in Teil-zeit bezahlt. Dabei machte er nicht Po-lizei-, sondern Gewerkschaftsarbeit. Der60-Jährige verabschiedete sich nach Be-kanntwerden der Angelegenheit in denvorzeitigen Ruhestand. Damit dürfte dasletzte Wort aber nicht gesprochen sein.

Linke und Grüne greifen Wendt scharfan – aber auch den nordrhein-westfäli-

schen Innenminister Ralf Jäger (SPD).Der Fall Wendt, so meinen manche, könn-te noch zum Fall Jäger werden. WennWendt seinen Beamtensold nämlich zuUnrecht bekommen haben sollte, dürftedas heikle Fragen an seinen oberstenDienstherrn aufwerfen.

Wendt selbst hatte Journalisten von„Report München“ laut deren Bericht zu-erstgesagt, erwerdenichtvomLandNRWbezahlt, sondern von der Gewerkschaft.Nach dem Interview rief er demnach dieJournalisten nochmal an, bat um ein neu-es Gespräch und räumte seine Besoldungals Hauptkommissar ein. Beim ersten Ge-spräch habe er Jäger schützen wollen, er-läuterte er laut dem Bericht.

In der Öffentlichkeit ist Wendt be-kannt. Der Duisburger zog in den ver-gangenen Monaten auf Veranstaltungenund in den Medien alle Register. Wie im-mer eigentlich, jetzt aber noch einmal be-sonders, da viele Menschen sich um dieöffentliche Sicherheit sorgen und Angst

vor Terroristen und Gewalttätern haben.Er versteht sich als Fürsprecher für ei-nen starken Staat, für mehr Polizei, istCDU-Mann und zieht in seinem Buch„Deutschland in Gefahr“ gegen „Ku-scheljustiz“ und „Spaßpädagogik“ zuFelde. Den Bucherlös spendete Wendtübrigens an die Verkehrsunfall-Opfer-hilfe und die DPolG-Stiftung Bayern, wieer vor Monaten mitteilte. Wendt hat fünfKinder und drei Enkel – und sagt übersich, als „straffer Vertreter von Recht“spreche er gern „eine klare Sprache“.Bundeschef seiner Gewerkschaft istWendt seit 2007. Für ihn ist der DPolG-Spitzenposten auch die Möglichkeit zur„politischen Arbeit“.

Mit Spannung wird nun erwartet, obund wie sich die NRW-Landesregierungund Wendts Gewerkschaft zu den Vor-würfen seiner Bezahlung als Polizist oh-ne Polizeidienst näher äußern. Gewerk-schaftschef will Wendt vorerst bleiben.Seine Amtszeit endet in drei Jahren.

Polizeigewerk-schafter Wendt.

NACHRICHTEN

Spitzenkandidatin Alice Weidelscheitert in Südwest-AfDDie Spitzenkandidatin für die Bundes-tagswahl, Alice Weidel (38), scheiterteam Samstag beim AfD-Parteitag in Sulzam Neckar mit dem Versuch, auch Lan-desvorsitzende zu werden. Statt der li-beral-konservativen UnternehmerinwähltendieDelegiertenRalfÖzkara(46)zum Landeschef. Er war bisher Büro-leiter des AfD-Bundeschefs Jörg Meut-hen. Dieser hat sich in einer Rede gegendie Vereinbarkeit von Bundestagsman-dat und Amt ausgesprochen. Das wurdeals Affront gegen Weidel aufgefasst.

Fillon kämpft um PräsidentschaftDer angeschlagene Präsidentschafts-kandidat der französischen Konserva-tiven, François Fillon, hat sich bei einerKundgebung seiner Anhänger in Parisweiter kämpferisch gezeigt. „Sie den-ken, ich sei allein“, rief er am Sonntagbei strömendem Regen den tausendenTeilnehmern der Kundgebung zu. „AberIhr werdet nie aufgeben.“ Er habe seinGewissen geprüft, sagte der 63-Jährige

und bekräftigte, er lasse sich von seinenKritikern nicht vor die Tür setzen.

Koalition der Gegner in Nordirland?Erstmals haben die protestantisch-pro-britischen Parteien (Unionisten) ihreMehrheit im nordirischen Parlamentverloren. Nach den Wahlen müssen nunzwei zerstrittene Parteien, die probri-tische DUP und die katholische SinnFein, binnen drei Wochen eine Regie-rung in der Ex-Bürgerkriegsregion bil-den.DieDUPkamauf28Sitze.DieSinn-Fein-Partei ist künftig mit 27 Sitzen imParlament vertreten.

Philippinen: Terroropfer gefundenNach der Ermordung des deutschenSeglers Jürgen Kantner durch die phi-lippinische Islamistengruppe Abu Say-yaf ist seine Leiche gefunden worden.Soldaten hätten die Leiche in der Abu-Sayyaf-Hochburg Sulu gut tausend Ki-lometer südlich von Manila entdeckt,teilte die Armee mit. Die Behörden be-reiten nun die Überführung der Leichenach Deutschland vor.

POLITIK 11Nr. 54 / Rhein-Neckar-Zeitung Montag, 6. März 2017

Trump über Obama:„Kranker Typ“

Soll Wutausbruch von Berichten über Russland-Kontakten ablenken?

Washington. (dpa) Ohne jeden Beleg hatUS-Präsident Donald Trump seinemVorgänger Barack Obama vorgeworfen,er habe ihn vor der Präsidentschaftswahl2016 im Trump-Tower abhören lassen. Ineiner Serie wütender Tweets schriebTrump: „Wie tief ist Präsident Obama ge-sunken, meine Telefone während des hei-ligen Wahlprozesses anzuzapfen. Böser(oder kranker) Typ!“ Ein Sprecher Oba-mas wies alle Vorwürfe zurück.

Trump zog einen Vergleich zur Wa-tergate-Affäre, als US-Präsident Ri-chard Nixon infolge einer Affäre zu-rücktreten musste, in der es auch um an-gezapfte Telefone ging. Trump dürfte sichmit seiner Anschuldigung auf Untersu-chungen beziehen, die FBI und Geheim-dienste 2016 in seinem Umfeld vorge-nommen haben sollen. Angeblich solltenmögliche finanzielle Verbindungen nachRussland überprüft werden. Am Don-nerstag hatte das rechtsgerichtete TalkRadio von Mark Levin berichtet, Obamastecke hinter Untersuchungen gegenTrump. Am Freitag griff „BreitbartNews“ das auf. Es handle sich um eineArt Staatsstreich. Am Samstag twitterteder Präsident. Danach verbreitete seinUmfeld die „Breitbart“-Darstellung.

Dazu erklärte der Sprecher Obamas,Kevin Lewis: „Es war eine Kardinalregelder Regierung Obama, dass kein Mitar-beiter des Weißen Hauses sich jemals ineine unabhängige Untersuchung ein-mischt, die vom Justizministerium ge-führt wird.“ Weiter erklärte Lewis: „Die-ser Praxis zufolge hat weder PräsidentObama noch sonst jemand aus dem Wei-ßen Haus jemals die Überwachung einesUS-Bürgers angeordnet. Alle anderenUnterstellungen sind einfach falsch.“

Trumps Sprecher Sean Spicer nanntedie Berichte „sehr beunruhigend“. Er er-klärte, Trump fordere das Geheim-dienstkomitee des Kongresses auf, imRahmen seiner Untersuchungen russi-scher Aktivitäten herauszufinden, ob Re-

gierungsstellen ihre Ermittlungsmacht2016 missbräuchlich genutzt hätten. Bisdiese Arbeit getan sei, würden weder dasWeiße Haus noch der Präsident die An-gelegenheit weiter kommentieren.

Am Wochenende legten Reaktionennahe, Trump wolle mit seiner Aufsehenerregenden Aktion von größeren Schwie-rigkeiten ablenken, die sich aus nicht ge-klärten, möglichen Beziehungen seinesWahlkampfteams und nun seiner Re-gierung zu Russland ergeben. Berichtenzufolge soll Trump extrem wütend überden Rückzug von Justizminister Jeff Ses-sions von möglichen Ermittlungen im Zu-sammenhang mit Russland und demWahlkampf gewesen sein. Man habe ihnnoch nie so aufgebracht erlebt. Der frisch gewählte Präsident Trump (l.) am 10. November 2016 zu Besuch beim damaligen Amtsinhaber Obama. Foto: dpa

Die zahme GroßmachtChinesischer Volkskongress: Peking gibt sich betont gemäßigt – Land hofft, auf internationaler Bühne die USA abzulösen

Von Jörn Petring

Peking. Donald Trump? Angesprochenauf den neuen US-Präsidenten, wirkt LiuJiakun angefressen. „Wir müssen auf-hören, so höflich mit ihm umzugehen“,sagt der Abgeordnete des chinesischenVolkskongresses, als er die Stufen zurGroßen Halle des Volkes hinaufeilt:„China ist groß. Wir dürfen uns nichtmobben lassen.“

Laute Töne wie diese hört man amSonntag zum Auftakt des Volkskon-gresses in Peking nur ganz selten. DieJahrestagung des chinesischen Parla-ments ist einer der wichtigsten politi-schen Termine in China. Doch statt diegroße Bühne zu nutzen, um ein Signal derStärke nach Washington zu senden, fälltPekings Botschaft am Auftaktwochen-ende des elftägigen Spektakels kalku-

liert defensiv aus. Die Führung verzich-tet auf Konfrontation.

Im Gegenteil: Während Trump erstvergangene Woche eine satte Erhöhungder US-Militärausgaben um zehn Pro-zent forderte, erklärt sich Peking nunförmlich zum Friedensengel. Mit rundsieben Prozent sollen die Ausgaben für dieStreitkräfte so langsam wie seit sieben

Jahren nicht mehr steigen. Als Premier-ministerLiKeqiangdannamSonntagdenDelegierten wie üblich den 32-seitigenRegierungsbericht Wort für Wort vor-liest und auch die Budgetpläne veröf-fentlicht werden, tauchen die Militär-Zahlen überraschend überhaupt nichtmehr auf. „China wird immer auf der Sei-te des Friedens und der Stabilität ste-hen“, lässt Li die Abgeordneten wissen.

Dort, wo Trump auf der internatio-nalen Bühne Porzellan zerschlägt und dieMuskeln spielen lässt, steht Pekingschnell mit gemäßigten und weltmänni-schen Tönen bereit, um die Lücke zu fül-len und die Führungsrolle zu überneh-men – zumindest, solange es mit den ei-genen Interessen zu vereinbaren ist.

Chinas Staats- und Parteichef Xi Jin-ping sieht sein Land bereit dafür, auf derinternationalen Bühne eine tragende

Rolle zu spielen. Legt Trump im Welt-handel den Rückwärtsgang ein, hilft dasXi Jinping auch dabei, eines seiner wich-tigsten Projekte voranzutreiben: Unterseiner Führung soll die „Neue Seiden-straße“ Gestalt annehmen – ein globalesHandelsnetz, bei dem China der Dreh undAngelpunkt ist.

Wirtschaftlich steht ein Wandel an.Chinas Führung plant derzeit einen am-bitionierten Strukturwandel. Die inves-titionsgestützte, staatlich forcierte Ex-pansionspolitik der vergangenen Jahr-zehnte soll in ein weniger störanfälligeskonsumgestütztes Modell übergehen. Fürdas laufende Jahr gab MinisterpräsidentLi Keqiang ein Wachstumsziel von nurnoch 6,5 Prozent aus. Auch die Umweltbereitet weiter Sorgen. „Wir werden denHimmel wieder blau machen“, kündigteer striktere Umweltrichtlinien an.

„Immer auf der Seite des Friedens“: Premi-erminister Li Keqiang. Foto: dpa

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AUS ALLER WELT12 Rhein-Neckar-Zeitung / Nr. 54Montag, 6. März 2017

Beilagenhinweise: In Teilen dieser Ausgabeliegt ein Prospekt der Firma Vögele bei.

Der falsche Gosling irritierte alleTV-Komiker überraschen mit Streich bei der „Goldenen Kamera“ – Auch ernste Worte – Medley für Dieter Thomas Heck

Von Oliver Beckhoff

Hamburg. Die TV-Spaßmacher Joko (38)und Klaas (33) haben die Traditionsver-anstaltung Goldene Kamera offensicht-lich gehörig aufs Kreuz gelegt. Vor denAugen von drei Millionen Zuschauernkapern die ProSieben-Komiker amSamstagabend zeitweise die live ausge-strahlte ZDF-Fernsehgala. Sie schmug-geln statt des angekündigten WeltstarsRyan Gosling (36) ein Double auf die Büh-ne, um eine Trophäe für den Kinohit „LaLa Land“ entgegenzunehmen. Der Dop-pelgänger verkündete auf Englisch: „Ichbin Ryan Gosling. Und ich widme diesenPreis Joko und Klaas. Herzlichen Dank.In Hamburg sagt man ,Tschüss‘.“

Im Saal und wohl auch an den Bild-schirmen bleibt vielen Menschen derMund offen stehen. Erinnerungen an diediesjährige Oscar-Panne werden wach.Noch während der Show reklamieren dieTV-Komiker den Streich via Twitter fürsich. „Wir danken dem echten Ryan Gos-ling, dass er uns die Goldene Kamera ge-

widmet hat.“ Offen bleibt, wie der Dop-pelgänger so weit kommen konnte.

Der falsche Gosling bleibt nicht dieeinzige Verbindung zur Oscar-Panne. Sotritt Schauspieler Matthias Matschke, derzusammen mit Kollegin Annette Frierdurch einen Teil des Abends führt, als rie-siger Briefumschlag kostümiert auf. Mit

einer Tanzeinlage lassen Frier undMatschke viele Zuschauer ratlos zurück.In den sozialen Medien setzt sich schnelleine Interpretation durch: „Peinlich“.

Abseits des Klamauks wird es oft po-litisch. So wünscht sich Leonard Carow(22), bester Nachwuchsschauspieler,häufiger unter der Regie von Frauen zu

drehen. Von der Branche fordert er „ehr-liche, aber vor allem kompromisslose Fil-me“ – sie könnten die Welt verbessern.

Dass andere an diesem Abend eben-falls Handlungsbedarf für eine „bessereWelt“ sahen, zeigt sich auch in den Dan-kesreden der TV-Journalisten Caren Mi-osga („Tagesthemen“), Marietta Slomka(„heute-journal“) und Peter Kloeppel(„RTL-aktuell“), die stellvertretend fürihre Redaktionen den Preis für die besteInformationssendung entgegennehmen.„Wir bleiben stark“, sagt Jane Fonda(Goldene Kamera für Lebenswerk) zurerschwerten Arbeit von Medien unter US-Präsident Donald Trump.

Einer der bewegendsten Momente ge-hört jedoch einem Mann, den in Deutsch-land fast jeder, in Hollywood wohl kaumjemand kennt: Dieter Thomas Heck. Mehrals 39 Jahre prägte er mit der „Hitpara-de“ die deutsche Fernsehlandschaft. Da-für bekommt er nicht nur die Goldene Ka-mera, sondern auch ein Medley von Bar-bara Schöneberger, Roberto Blanco, MaxGiesinger und Howard Carpendale.

HINTERGRUND

Die PreisträgerDie Goldene Kamera ist zum 52. Malverliehen worden. Die Preisträger sind:

> Lebenswerk International: JaneFonda> Beste internationale Schauspielerin:Nicole Kidman> Bester internationaler Schauspieler:Colin Farrell> Beste Musik: Ed Sheeran> Lebenswerk National: Dieter Tho-mas Heck> Beste deutsche Schauspielerin: LisaWagner

> Bester deutscher Schauspieler: Wo-tan Wilke Möhring> Bester deutscher Fernsehfilm: „Aufkurze Distanz“ (Das Erste)> Bester deutscher Mehrteiler/Mini-serie: „Morgen hör ich auf“ (ZDF)> Beste Information: Caren Miosga(„Tagesthemen), Marietta Slomka(„heute-journal“), Peter Kloeppel(„RTL aktuell“)> Nachwuchspreis: Leonard Carow> Publikumswahl – Beliebteste Satire-Show: „heute show“ (ZDF)> Bester Film International: „La LaLand“

Die Goldene Kamera sorgte wie immer für bunte Bilder und gute Laune. Es gab aber auch ernste Worte – etwa von Jane Fonda, ausgezeichnet für ihr Lebenswerk. Fotos: dpa

Größer, buntergefährlicher?

Rio diskutiert über Karneval

Von Georg Ismar

Rio de Janeiro. Das hat gerade noch ge-fehlt. 70 000 Menschen feiern im Mor-gengrauen die siegreiche SambaschulePortela, als plötzlich in Rios Sambódro-mo Schüsse fallen. Ein Streit, ein Mannkrümmt sich am Boden. Er kommt sofortin ein Krankenhaus.

Die Organisatoren in Rio de Janeirohatten gehofft, dass wenigstens die Sie-gerparade der sechs besten Schulen gutüber die Bühne geht. Zumindest ist derangeschossene Zuschauer nicht lebens-bedrohlich verletzt.

Über diesem Karneval liegt ein Schat-ten, trotz der tollen Bilder. Die Negativ-serie steht symbolisch für die Problemeder Stadt. Rios Karneval ist ein Festivalder Superlative. Der Anspruch lautet, das„größte Spektakel der Welt“ zu liefern.Teils 15 Meter sind die Wagen hoch, ge-krönt von Drachen, Adlern und Fabel-wesen. In den Tagen vor der Parade gabes beim Samba-Wettstreit gleich vier Un-fälle im Sambódromo. Einer der Wagenverlor die Kontrolle und fuhr in eine Men-schenmenge, ein anderer brach zusam-men. Die beispiellose Pannenbilanz derKarnevalswoche: 32 Verletzte, Kno-chenbrüche, Quetschungen, auf Tragenabtransportierte Sambatänzerinnen.

Nun fragen sich viele: Wurde bei derSicherheit gespart? Der Chef des für Si-cherheitsprüfungen zuständigen Insti-tuts Inmetro, Carlos Augusto de Azeve-do, sagt, es gebe bisher keine verbindli-che Abnahme für die Karnevalswagen,also keinen TÜV. Eine solche Abnahmesoll nun ab 2018 verbindlich werden.

Dieser Karneval war von Pannen überschat-tet, es gab 32 Verletzte. Foto: dpa

Die erste Frau im AllValentina Tereschkowa wird 80 – Die einstige Fallschirmspringerin flog 1963 in den Weltraum

Von Thomas Körbel

Moskau. „First Lady des Kosmos“ undRaumfahrtikone Russlands: ValentinaTereschkowa, die erste Frau im Welt-raum, hat in der Sowjetunion einekommunistische Vorzeigekarrierehingelegt. Heute sitzt sie für dieKremlpartei Geeintes Russland imParlament. Mehr als 50 Jahre nach ih-rem historischen Flug gilt sie als le-bende Legende. An diesem Montagwird Tereschkowa 80 Jahre alt.

Als die damals 26-Jährige am 16.Juni 1963 mit „Wostok 6“ zu fast 49Erdumrundungen aufbricht, feiert dieSowjetunion sie als Heldin. Auf ih-rem knapp dreitägigen Flug nähert siesich auf wenige Kilometer an dieKapsel „Wostok 5“ an, in der ihr Kol-lege Waleri Bykowski sitzt.

Es ist die Zeit, als die UdSSR imkosmischen Wettlauf gegen die USATriumph an Triumph reiht: 1957 schicktsie den ersten Satelliten ins All, 1961kreist Juri Gagarin als erster Mensch umdie Erde. Die Erfolge beflügeln den Wett-streit der Supermächte im Kalten Krieg.

Doch was die Sowjet-Führung als„Beweis für die Gleichberechtigung derGeschlechter im Sozialismus“ preist,bleibt lange Zeit eine Eintagsfliege. Zwar

sind seit 1963 rund 60 Frauen ins All ge-flogen, aber nur vier Russinnen. Auch dieEuropäer steckten bislang nur drei Frau-en in Raumanzüge, 46 Astronautinnenkommen aus den USA.

Bis zum Flug von Swetlana Sawiz-kaja 1982 bleibt Tereschkowa sogar dieeinzige Frau, die je die Erde verlassen hat.„Raumfahrt ist nichts für Frauen“, mein-

te die Raumfahrtlegende AlexejLeonow noch vor wenigen Jahren.

Bester Gegenbeweis sind die 46US-Astronautinnen mit PeggyWhitson an der Spitze. Die 57-jäh-rige Biologin arbeitet derzeit auf derISS und stellt mit ihrem drittenRaumflug Rekorde auf: als ältesteFrau im All und als Frau mit demlängsten Weltraumaufenthalt.

Tereschkowa Weg zu den Ster-nen war nicht vorgezeichnet. Ge-boren 1937 in einem Dorf an derWolga, wächst sie ohne Vater auf. Alsengagierte Jungkommunistin ar-beitetsie ineinerTextilfabrik.„Dochich wollte dem Himmel nahe sein.Daher begann ich mit Fallschirm-springen“, erinnert sie sich. Später

kam sie zum Raumprogramm.„Ich war bereit, mein Leben der

Raumfahrt zu opfern, und ich bin es nochimmer“, sagt sie. Heute würde sie gernezum Mars fliegen.

Ex-Kosmonautin und Raumfahrtikone Valentina Te-reschkowa 1963 (l.) und heute (r.). Fotos: dpa

Wirbel um falschenEndspiel-Ball

Kassel. (dpa) Der WM-Sieg von Deutsch-land 1954 ging als Wunder von Bern indie Fußballgeschichte ein. Wegen einesLederballs, mit dem angeblich im Finalegespielt wurde, hat die Geschichte für ei-nen 66-Jährigen nun ein Nachspiel vorGericht. An diesem Montag steht er we-gen versuchten Betrugs und Urkunden-fälschung vor dem Amtsgericht Kassel.

Der Mann aus dem sächsischen Erz-gebirgskreis soll den angeblichen Origi-nal-Ball im Dezember 2015 bei einemAuktionshaus in Kassel zur Versteige-rung angeboten haben. Der Mann be-hauptete, der Ball sei einer der äußerstseltenen und begehrten Bälle aus demEndspiel der Weltmeisterschaft 1954.

Zweifel kamen dem Auktionshausdann laut Staatsanwaltschaft vor alleman der Echtheit des Zertifikats. Nun dro-hen dem Mann bis zu fünf Jahre Haft.

IN ALLER KÜRZE

Kritik an Ludwigshafen-TatortSchauspielerin Sa-bine Postel (62; Foto:dpa) hat den künst-lerischen Einsatz vonLaiendarstellern imjüngsten Ludwigs-hafener Tatort kri-tisiert:„Ichfinde,dasist ein Schlag ins Ge-sicht unserer ganzenGattung.“ Postel spielt im BremerTatort Kommissarin Inga Lürsen.

Arne Friedrich spielt KlavierArne Friedrich (37;Foto: dpa) spielt jetztKlavier. Er probiereviele neue Dinge aus,sagte der Ex-Natio-nalspieler. „Kampf-sport und Com-pound-Bogenschie-ßen etwa.“ Außer-dem habe er ange-

fangen, Spanisch zu lernen. Der Fuß-baller hatte 2013 seine Karriere be-endet. Fußball spiele er so gut wie nichtmehr, so der Wahl-Berliner.

Rod Stewart entschuldigt sichDer britische Rock-star Rod Stewart (72;Foto: dpa) hat sichfür ein Video ent-schuldigt, in dem erin der Wüste von AbuDhabi eine Ent-hauptung nachstellt.Das Video sei miss-verstanden worden,schrieb er auf Twitter. Er habe nur mitFreunden herumgeblödelt und eineFilmszene nachgestellt, so Stewart.

Natalie Portman bekommt TochterDie US-Schauspie-lerin Natalie Port-man (35; Foto: dpa)hat eine Tochter zurWelt gebracht.Amalia sei bereits am22. Februar geborenworden, sagte ihrSprecher. „Mutterund Baby sind

glücklich und gesund“, teilte er mit.

Familiendrama inOberndorf

Oberndorf. (dpa) In einem Einfamilien-haus in Oberndorf am Neckar ist ein 52-jähriger Familienvater tot aufgefundenworden. Seine 49 Jahre alte Frau und der13-jährige Sohn kamen schwer verletzt inein Krankenhaus, wie die Polizei amSonntag mitteilte. Was genau passiert ist,war zunächst unklar. Hinweise auf einenÜberfall oder andere kriminelle Hand-lungen von außen lägen nicht vor.

Schusswaffen hätten im Tatverlaufkeine Rolle gespielt. „Schussverletzun-gen nein, das kann man sagen. Ob Stich-verletzungen zum Tode geführt habenoder möglicherweise sogar andere Dinge,das sind Sachen, die wir im Moment sonicht bestätigen können“, sagte MichaelAschenbrenner vom zuständigen Poli-zeipräsidium in Tuttlingen. „Die Polizeiund die Staatsanwaltschaft ermitteln inalle Richtungen.“

Zum Tathergang oder Hintergründenkönnten vorerst keine konkreten Anga-ben gemacht werden. Beim Tatort han-delt es sich um ein gepflegtes Einfamili-enhaus in einer wohlhabenden Gegend.Die Ermittlungen werden von der Staats-anwaltschaft Rottweil geführt, die sichheute näher zu dem Fall äußern wollte.

Grausiger Fund in NiedersachsenBabyleiche auf Müllhalde entdeckt – Todesursache noch unklar

Von Sigrun Stock

Knesebeck. Müllsammler haben in Nie-dersachsen die Leiche eines Babys in ei-ner Supermarkt-Plastiktüte gefunden.Der kleine Junge wurde auf einer ille-galen Müllhalde südlich der OrtschaftKnesebeck entdeckt. Wie das Kind zu To-de kam, konnte bei einer ersten Obduk-tion nicht geklärt werden.

Der Verwesungszustand des Körperssei schon zu weit fortgeschritten gewe-sen, sagte Polizeisprecher Thomas Reu-ter. Nun soll eine Gewebeuntersuchungdabei helfen, Todesursache und Todes-zeitpunkt zu klären. Die Auswertungkönne mehrere Wochen dauern.

„Der Rechtsmediziner hat uns keinegroßen Hoffnungen gemacht, dass wirnoch rauskriegen, wie das Kind gestor-ben ist“, sagte Reuter. Theoretisch könn-

te das Baby auch tot zur Welt gekommensein.HinweiseaufdieElterngebeesnicht.

Entdeckt wurde die Babyleiche bei ei-ner großen Müllsammelaktion, zu der derLandkreis Gifhorn am Samstagvormit-tag alle Einwohner aufgerufen hatte. 63Ortschaften beteiligten sich, auch Ver-eine und Schulklassen machten mit.

Südlich der 2500-Einwohner-Ort-schaftKnesebeckmachteeineGruppevonMännern dann gegen 11.30 Uhr die grau-sige Entdeckung. „Erst beim zweitenHinsehen wurde klar, dass es sich um eintotes Baby handeln könnte“, sagte Poli-zeisprecher Reuter.

Ein 72-jähriger Mann alarmierte diePolizei, der Fundort wurde weiträumigabgesperrt. Die Leiche des kleinen Jun-gen wurde in die rechtsmedizinische Ab-teilung der Medizinischen HochschuleHannover gebracht.

Vier Tote beiExplosion in Mexiko

Tultepec. (dpa) Gut zwei Monate nach ei-ner schweren Explosion auf einem Marktfür Pyrotechnik ist es im Zentrum vonMexiko erneut zu einem Unglück mitFeuerwerk gekommen. Bei der Explosi-on einer Pyrotechnik-Werkstatt in derOrtschaft Tultepec nördlich von Mexi-ko-Stadt kamen vier Menschen ums Le-ben, wie die Regierung des BundesstaatsMéxico am Samstag mitteilte. Sechs wei-tere Menschen wurden verletzt.

An der Unglücksstelle kamen zu-nächst drei Menschen ums Leben, da-runter zwei Kinder. Eine Frau wurde mitschweren Verbrennungen in eine Klinikgebracht. Sie erlag ihren Verletzungen.

Tultepec ist ein Zentrum der Feuer-werk-Produktion. Am Samstag beganndort das Nationale Pyrotechnik-Festival.Bürgermeister Armando Portuguez Fu-entes kondolierte den Angehörigen.

FEUILLETON 13Nr. 54 / Rhein-Neckar-Zeitung Montag, 6. März 2017

Sensationeller Auftakt der Monteverdi-ReiheAm Nationaltheater Mannheim wurde „Die Heimkehr des Odysseus“ im Großen Haus zu Recht gefeiert

Von Matthias Roth

Eines kann man dem Mannheimer Opern-Intendanten Albrecht Puhlmann nichtnachsagen: dass er keinen Mut zum Ri-siko hätte. Sein Spielplan geht kreuz undquer durch alle Epochen und Stile undmacht selbst vor Projekten nicht halt, diegar nichts mit Oper zu tun haben oder diegänzlich jenseits des bisherigen Natio-naltheater-Horizonts lagen – und weit abder Möglichkeiten des hier beschäftigtenEnsembles. Konkret: Die jetzige Premi-ere von Claudio Monteverdis „Il riturnod’Ulisse in patria“ (Die Heimkehr desOdysseus) von 1640 wurde in Mannheimals Werk aus der frühen Entstehungs-phase der Gattung Oper bis dato noch niein Mannheim aufgeführt – aus gutemGrund. Nun eröffnete es einen Monte-verdi-Zyklus, der die nächsten Jahre hierrealisiert werden soll.

Es gehört nicht geringe Verwegenheitdazu, sich Monteverdi an einem in derWagner- und Strauss-Tradition stehen-den Haus vorzunehmen, und es kann nurmit einschneidenden Kompromissenfunktionieren. Der Kompromiss heißthier: Ein instrumentales Spezialen-semble für Alte Musik einzukaufen. Denndas Nationaltheaterorchester muss dabeikapitulieren: Denn auch der historischbestens informierte moderne Musiker hatnormalerweise weder die passenden Inst-rumente zur Verfügung (etwa Zinken,Regal oder Lirone), noch die Kenntnisse,diese zu spielen – und auch gar nicht die

Zeit, sich eingehend damit zu befassen.Das verhindert solche Produktionen miteigenen Kräften an kommunalen Thea-tern heute normalerweise.

Betrachtet man diese Idee nun aller-dings aus dem Rückblick der Auffüh-rung, die jetzt zustande gekommen ist,kehren sich die Zweifel alle um, und esbleibt ein riesiges Staunen: Das Stutt-garter Ensemble „Il Gusto Barocco“ unddie Sänger des Nationaltheaters sowie diejungen Mitglieder des NT-Opernstudiosgestalten im Jahr 40 nach HarnoncourtsZürcher Jahrhunderttat unter Leitungdes in Basel geschulten Jörg Halubek ei-ne nicht nur hoch respektable, sondernexzellente Aufführung, die allen heuti-gen Kriterien einer angemessenen Um-setzung voll gerecht wird (Instrumenta-tion: Alexander Gergelyfi). Es gelingt eingeradezu sensationeller Auftakt zur ge-planten Monteverdi-Reihe: Ein Muss fürjeden Freund frühbarocker Musik undBühnenkunst! Zum 450. Geburtstag desKomponisten, der die Erfindung des mu-sikalischen Theaters zur ersten Blütebrachte, gelingt es ausgerechnet inMannheim, ihm ein in jeder Phase hin-reißendes, bewundernswertes Denkmalzu setzen – wer hätte das gedacht?

Zum überragenden Erfolg trägt dieBühnenkonstruktion von Robert Schweerbei, der eine runde Bühne in Form von ro-tierenden Zwiebelschalen über den Or-chestergraben und in den Zuschauer-raum hinein baut, was das Große Haus er-heblich verkleinert und so das zarte Inst-

rumentarium auch akustisch bestens un-terstützt. Eine geniale Lösung.

Sie ist der entscheidende Punkt für dasGelingen dieses Projekts: Instrumenta-listen und Sänger teilen sich den glei-chen Ort, der durch Muskelkraft auchveränderbar ist. So entsteht eine faszi-nierende Flexibilität der Bühne, die Re-gisseur Markus Bothe geschickt für al-lerlei Effekte nutzt. Die Kostüme vonJustina Klimczyk und das Licht von Da-mian Chmielarz tun ein Übriges, damites bei gut drei Stunden Aufführungszeit(die übrigens im Foyer beginnt) niemalslangweilig wird.

Das Ganze ist ein wunderbares Team-work aller Beteiligten und kann als sol-che nur begeistern. Bei den Sängern ist al-len voran Nikola Diskic ein grandioserOdysseus. Er studierte bei Piernay undQuasthoff und war Teilnehmer in Ham-psons Heidelberger „Lied Akademie“2011. Seit 2012 ist er Ensemblemitgliedin Mannheim und sang hier Figaro, Pa-pageno und andere Rollen. Wie alle seineSängerkollegen in dieser Produktion ver-zichtet er weitestgehend auf vokale Aus-drucksmittel des 19. Jahrhunderts undartikuliert dabei bestens. Gezeichnet vonKriegsheimkehrer-Traumata, ist seineRache an den Schmarotzern und Freiernan Penelopes Hof die einer rastlosenKampfmaschine, die letztlich daranzweifelt, ob das grausame Morden wirk-lich noch ihre eigene Entscheidung ist.

Marie-Belle Sandis’ Penelope undDavid Lee als Telemaco, Eunju Kwon als

Dienerin Melanto oder Christopher Dif-fey als Hirte: Alles fantastische Sänger-darsteller, die sich stilsicher in ihren Rol-len bewegen und auch Verzierungen his-torisch sauber anzubringen wissen. Lu-dovica Bello (Minerva) und Uwe Eiköt-ter (Iro) sind darüber hinaus brillanteVerkörperungen frühbarocker Bühnen-figuren, die nur noch von den drei Frei-ern (Pascal Herington, Ilya Lapich, Va-lentin Anikin und Raphael Wittmer) antheatralischer Wirksamkeit übertroffenwerden. Hochachtung vor diesen jungenSängern aus dem NT-Opernstudio!

Volles Risiko, voller Gewinn: DieseAufführung wird schon aus technischenGründen kaum ein jahrelanger Dauer-brenner im Nationaltheaterrepertoirewerden und wohl auch keine Steilvorla-ge für Festliche Opernabende: Aber sie istein echter musikalisch-szenischer Hö-hepunkt dieser Saison und ein Verspre-chen auf folgende Monteverdi-Produk-tionen. Wärmstens zu empfehlen und vomPublikum zurecht bejubelt.

Fi Info: Aufführungen am 7., 9., 22. und24.März.Kartentelefon0621/1680150.

Szene aus der Neuproduktion von Claudio Monteverdis „Heimkehr des Odysseus“ im Mann-heimer Opernhaus des Nationaltheaters. Foto: Hans-Jörg Michel

In der Heimat des deutschen LiedesFinale des International Song Competition in der Stadthalle Heidelberg – Sieger wurde Bariton Samuel Hasselhorn

Von Rainer Köhl

„Viel Spaß beim Musizieren!“: So jovialbegrüßte Thomas Quasthoff die Wett-bewerbsteilnehmer in der ersten Rundevon „Das Lied“ in Heidelberg. Der re-nommierte Gründer und Juryvorsitzendedieses Wettbewerbs, der nun von Berlinnach Heidelberg, in die Heimat des deut-schen Lieds gezogen ist, hatte auch im Fi-nale in der Stadthalle sichtlich Spaß.

Während Quasthoff ganz entspanntden Gesängen der sieben Lied-Duoslauschte und die Lieder gelegentlichstumm mitsang, blieben seine Jurykol-legen regungslos konzentriert. Und siehaben am Ende eine gute Entscheidunggetroffen: Der 1. Preis, mit 15 000 Eurostattlich dotiert von der Manfred Lau-tenschläger Stiftung, ging an SamuelHasselhorn. Der 26-jährige Bariton, derin Hannover studierte, bekam den Preisneben Konzertauftritten in London,Madrid und Heidelberg.

In der Tat bot der junge Mann eineüberragende Vorstellung. Ein großer Ge-

stalter, der sehr eindringlich und glei-chermaßen klangschön sang, reich anNuancen und herrlichen Farben. Wun-derschöne Lyrik, Innigkeit und Emphase

brachte er zu bester Wirkung. Mit ein-drucksvollen Pianissimo-Werten wussteHasselhorn das Geheimnisvolle in Schu-manns „Tragödie II“ und „Belsazar“Gänsehautwirkung zu erzielen.

Der 2. Preis (7 500 Euro) ging an dieMezzosopranistin Clara Osowski, die vonTyler Wottrich hochberedt begleitetwurde. Die 31-jährige Amerikanerin be-geisterte mit sympathischer Schlagfer-tigkeit im Verlauf des Wettbewerbs eben-so wie mit feinen Nuancen und glühen-der Intensität ihrer vortrefflich ausge-bildeten Stimme. Großartig visionär ge-riet ihr Schuberts „Im Abendrot“. Der 3.Preis und auch der Publikumspreis (je-weils in Höhe von 5 000 Euro) gingen anJóhann Kristinsson aus Island. SchönesMaterial hat der 28-jährige Bariton zwei-fellos, der schmiegsame Lyrik strömenließ. Ebenso zurückhaltend wie gleich-förmig tönte dies.

Leider leer ausgegangen ist der TenorJulian Habermann, der mit einem wun-derschönen Timbre begeisterte. Eine fa-belhafte Klavierbegleiterin hatte er in

Victoria Guerrero, die hochmusikalischund leidenschaftlich musizierte und zuRecht den Preis als beste Begleiterin be-kam. Den durfte sich die Spanierin mitder ebenso intensiv musizierenden AnnaAnstett teilen, die mit dem Bariton Mo-destas Sedlevicius als einziges Liedduovon der Musikhochschule Mannheimteilnahm. Eine wunderbare Einheit anFarben und Stimmungen bildete das Duo,changierte fein zwischen lieblichen Vi-sionen und Leidenschaften.

Den Förderpreis muss sich der Li-tauer mit dem 27-jährigen Bariton And-ré Baleiro aus Portugal teilen: Tief ver-setzte sich dieser in die Charaktere sei-ner Figuren, ließ Leidenschaften far-benreich und feurig glühen.

Staunenswert war die vorbildlicheDiktion sämtlicher Teilnehmer, Grund-voraussetzung für die Gattung des deut-schen Lieds. Das Publikum darf sichfreuen auf einen Wettbewerb von Welt-geltung, der alle zwei Jahre unter der Ägi-de des Festivals Heidelberger Frühlingausgetragen wird.

Sieger 2017 wurde der Bariton Samuel Has-selhorn. Foto: Martin Walz

Es ist eine alte Geschichte, doch bleibt sie immer neuÄsthetisch, komisch, gut: Das Heidelberger Theater zeigt Shakespeares „Sommernachtstraum“ in der Inszenierung Holger Schultzes

Von Volker Oesterreich

Geht’s um Shakespeare – schlag nach beiHeine. Denn auch bei dem steht was drin.Gereimte Lebensweisheiten zum Bei-spiel. Die lassen sich auf den großen Al-ten aus Stratford upon Avon beziehen. Sokann man die Liebeswirrsal, in die alleBeteiligten beim „Sommernachtstraum“im Zauberwald vor den Toren Athens ge-raten, zu den ersten vier Versen der Num-mer 39 des „Lyrischen Intermezzos“ ver-dichten: „Ein Jüngling liebt ein Mäd-chen, / Die hat einen andern erwählt; /Der andre liebt eine andre, / Und hat sichmit dieser vermählt.“

Das ist, stark verkürzt, die Quintes-senzderKomödie,dieganzweitobenstehtauf den Long- und Bestsellerlisten un-serer Bühnenliteratur. Die dritte Stro-phe des kleinen Heine-Gedichts passt na-türlich auch zu diesem Stück, das Hei-delbergs Intendant Holger Schultze mitgroßem Aufwand und viel Gespür für äs-thetischen Klamauk im Marguerre-Saaldes Theaters inszeniert hat: „Es ist einealte Geschichte, / Doch bleibt sie immerneu; / Und wem sie just passieret, / Dembricht das Herz entzwei.“

Schultze wählte die Übersetzung desGespanns Angela Schanelec, JürgenGosch und Wolfgang Wiens für seine Pro-duktion. Sie kommt nicht gravitätischdaher, sondern schön gefällig in heutigerPoesie, sodass die „alte Geschichte“ ausLiebe, Lust und Leidenschaft, aus Ei-fersucht, freudianisch verzauberndenWaldwesen und der schauspielerischenKomödiantik von Zettel, Schnauz & Co.wieder „neu“ aufblühen kann. Da es hiernicht nur um ein, sondern gleich um dreiliebesverrückte Paare geht, und da der

Kobold Puck natürlich auch diesmal wie-der das von Oberon verordnete Aphro-disiakum in die falschen Augen träufelt,geschehen die tollsten Eseleien in dem vonElfen beherrschten Zauberwald, in densich die verliebten Athener begeben. Wie

bestrickend das ist, verdeutlicht das sym-bolistische Bühnenbild Marcel Kellers.Bei ihm sieht man den Wald vor lauterBändern nicht. Etliche rote Gummi-strippen sind vom Schnürboden bis zurDrehbühne gespannt. Sobald sie sich ein

bisschen dreht, bildet sich ein noch ab-strakterer Dschungel, der obendrein nochatmosphärisch ausgeleuchtet wird. Dassdie liebestollen Opfer von den roten Li-anen gefesselt werden, versteht sich fastvon selbst.

Die Liste der Pluspunkte diesesAbends ist lang, beschränken wir unsdeshalb nur auf fünf weitere, um in kei-ne leiernde Aufzählnummer zu geraten.

Erstens: Schultze hat für seinen be-eindruckenden Besetzungszettel vieleKönner engagiert, darunter auch eineReihe von Gästen wie den hochbegabtenSteffen „Schortie“ Scheumann. Ein Voll-profi, der es als Puck nicht nur faustdickhinterdenKoboldohrenhat,sondernauchKlamotten trägt, die diesen Hansdampfin passenden Momenten dampfen lassen.

Zweitens: Die Kostümbildnerin Eri-ka Landertinger konnte auch für die üb-rigen Akteure aus dem Vollen schöpfen.Sie hat für die holde Weiblichkeit aller-lei Laszives kreiert und die tölpelhafteTruppe der schauspielernden Handwer-ker in elisabethanisch anmutende Ge-wänder gesteckt. Ist noch Fasching?

Drittens: Für Steffen Gangloffs Zet-tel kann man das berühmte Shakes-peare-Zitat „Gut gebrüllt, Löwe!“ in„Gut geiaht, Esel!“ umschreiben. Er ka-rikiert ganz prima das Klischee, Schau-spieler seien extrovertierte Rampensäue.

Viertens: Die Inszenierung lässt demSprachklang den nötigen Nachhall undverplempert ihn nicht durch Video- oderDekonstruktions-Schnickschnack.

Und fünftens: Es wird zwar auf die ko-mödiantische Tube gedrückt, aber dasDing fliegt nie aus der Kurve.

Fazit: Der Schlussapplaus fälltfreundlich aus, hätte aber ruhig etwas en-thusiastischer sein können. Mag daranliegen, dass der „Sommernachtstraum“wegen seiner komplizierten Verwick-lungen erst bei Wiederholungstätern sei-ne ganze Wirkung entfaltet. Deshalb:Nochmals reingehen!

In zauberhaftes Blaulicht getaucht: Maria Magdalena Wardzinska als Helena und Marko Albrecht als Oberon im „Sommernachtstraum“. In-szeniert wurde die Shakespeare-Komödie von Heidelbergs Intendant Holger Schultze. Foto: Annemone Taake

KULTUR KOMPAKT

Dichter Ernesto Cardenal geehrt

Der nicaraguanische Dichter ErnestoCardenal hat die Ehrendoktorwürdeder Bergischen Universität Wupper-tal erhalten. Ausgezeichnet wurde der92-jährige Schriftsteller für seinenBeitrag zur Weltliteratur und sein En-gagement für den kulturellen Aus-tausch zwischen Nicaragua undDeutschland. Als einer der bekann-testen Autoren seiner Heimat machteder in Deutschland populäre DichterHalt in Wuppertal, dort erscheinen seit1967 seine deutschsprachigen Bücher.

Kleinkunstpreis für Tobias Mann

Der Mainzer Kabarettist Tobias Mannhat den Deutschen Kleinkunstpreis inder Sparte Kabarett erhalten. Den Eh-renpreis des Landes Rheinland-Pfalznahm der Münchner LiedermacherKonstantin Wecker entgegen. WeitereTräger der mit jeweils 5000 Euro do-tierten Ehrung sind Nico Semsrott inder Sparte Kleinkunst, das Gesangs-duo „die feisten“ mit Mathias Zeh undRainer Schacht sowie die SchweizerKabarettistin Hazel Brugger mit demFörderpreis der Stadt Mainz.

KLARO!14 Rhein-Neckar-Zeitung / Nr. 54Montag, 6. März 2017

ALLES KLARO?

Um als Dra-maturg arbei-ten zu können,muss man sichmit Theaterauskennen.Dafür studiertman etwa Li-teraturwissen-schaft oder Theaterwissenschaft. Da-beilernenzukünftigeDramaturgenzumBeispiel etwas über Theater-Ge-schichte. Wichtig für diesen Beruf sindaber vor allem praktische Erfahrun-gen. Diese bekommen Dramaturgenunter anderem bei Praktika an Thea-tern, also wenn sie dort für einige Zeitmitarbeiten. Außerdem sollten sie vieleStücke im Theater schauen. Dadurchbekommen sie „Seh-Erfahrung“. Sonennt es Jens Paulsen vom Schau-spielhaus Kiel. Dramaturgen müssennämlich sehen können, ob ein Stück gutoder schlecht gespielt wird.

NACHRICHTEN FÜR KINDER

Schatzsuche ohne ErlaubnisSchatzgräber suchen nach sehr altenGegenständen. Oftmals buddeln siedafür tief in der Erde. Vor allem dort,wo es einst Siedlungen oder Gräber al-

ter Völker gegebenhat. Mit modernenGeräten entdeckensie dann etwaMünzen, Waffen,Werkzeuge undandere Gegen-stände. Und diesekönnen sehr wert-

voll sein. Nach Schätzen graben darfaber nicht jeder. Dafür braucht maneine Erlaubnis. Trotzdem versuchenmanche Leute, an bestimmten Stellenim Boden Schätze zu finden. Für For-scher ist das ein großes Problem. Dennje weniger Fundstücke sie selbst ent-decken, desto schwieriger ist es für siezu verstehen, wie Völker vor vielenJahrhunderten gelebt haben.

Ein Sack zum DudelnEin Volk, das man am Klang erken-nen kann: die Schotten. Der unver-wechselbare Klang stammt von Du-

delsäcken. Für diese Instrumente istSchottlandberühmt.SchottlandisteinLandesteil des Vereinigten König-reichs Großbritannien.

Der Dudelsack besteht aus einemSack, aus dem lange Pfeifen heraus-stehen. Durch ein Rohr bläst der Du-delsackspieler Luft in den Sack. DieLuft strömt aus den Pfeifen wieder he-raus. So entstehen verschiedene Töne.Eine der Pfeifen hat zusätzlich nochLöcher wie eine Flöte. Darauf spieltder Musiker Melodien.

Wer das Instrument spielen möch-te, muss nicht nur Töne und Rhyth-mus lernen. Dudelsack-Spieler müs-sen beim Musizieren auch auf eine be-stimmte Art und Weise atmen.

FlauschigerEindringling

Das Grauhörnchen in Englandsieht genauso kuschelig aus wiesein Verwandter in Deutsch-land. Hier gibt es diese Tiereaber nicht. Für das rot-brauneEichhörnchen ist das auch bes-ser so. Das Grauhörnchenstammt eigentlich aus Nord-amerika. Aber vor einigen Jah-ren sind einige Tiere auch nachEuropa gekommen. Besondersin Großbritannien wurde daszum Problem. Denn das Grau-hörnchen ist ein starker Kon-kurrent für das kleinere, roteEichhörnchen. Das Grauhörn-chen hat es leichter bei der Su-che nach Futter. Es klaut zumBeispiel öfter Nahrung von sei-nen Artgenossen. „In Großbri-tannien haben die Grauhörn-chen die roten Eichhörnchenschon fast vollständig ver-drängt“, erklärt ein Experte.„Das möchte man im Rest Eu-ropas verhindern.“ Deshalbfangen Fachleute die Grau-hörnchen ein.

Was macht ein Dramaturg?Er kümmert sich zum Beispiel um die Stücke am Theater – Aber das ist längst nicht alles

Was ein Schauspieler amTheater macht, weiß je-der. Aber es gibt auchMitarbeiter am Theater,die man nicht auf derBühne sieht – zum Bei-spiel den Dramaturgen.Jens Paulsen ist Chef-Dramaturg am Schau-spielhaus Kiel. Die Auf-gaben eines Dramatur-gen an einem Stadttheater sind vielfältig.

Zunächst einmal bestimmt der44-Jährige, welche Stücke gespielt wer-den. Das ist manchmal gar nicht so ein-fach. „Da geht es nicht darum, welcheStücke man selber am liebsten hat. Son-dern wir müssen eine möglichst großeBandbreite anbieten“, erklärt Jens Paul-sen. Bandbreite bedeutet: Die Stücke sol-

len sich unterscheiden und verschiedeneTheaterbesucher ansprechen.

Für die Stücke lädt Jens Paulsen Re-gisseure ein. Diese arbeiten nicht fest amTheater. Meist leiten sie nur eine Insze-nierung. Damit ist die Art gemeint, wieein Stück aufgeführt wird. Jede Insze-nierung ist anders. Denn Regisseure ha-ben unterschiedliche Ideen. Es gehe nichtnur darum, den Text aufzuführen, er-klärt Jens Paulsen.

Als Dramaturg ist er für mehrere In-szenierungen zuständig. Er überlegt mitdem Regisseur, ob der Text verändert wer-den soll. Die beiden müssen auch gemein-sam über das Bühnenbild entscheiden. Tonund Licht gehören ebenfalls dazu.

Die Proben mit den Schauspielernfangen erst spät an. Meist sechs bis achtWochen vor der Premiere. Bei den Pro-

ben ist der Dramaturg häufig dabei. Erschaut, ob alles funktioniert. Oder er gibtTipps, wenn etwas geändert werden soll.

Und war es das dann an Aufgaben fürden Dramaturgen? Nein. Jens Paulsenmacht auch Werbung fürs Theater. Dasheißt, er erstellt Monatspläne, Pro-grammhefte und die Theaterzeitung.

Bei so vielen Aufgaben gibt es immereiniges zu tun. Oft arbeitet er abends oderam Wochenende. „Einen typischen Ar-beitstag gibt es eher nicht. Aber das istauch schön“, findet Jens Paulsen.

Urlaub hat er in der Spielzeit nicht soviel. Da werden am Theater Stücke ge-probt und aufgeführt. Aber im Juli undAugust hat das Theater geschlossen. Dasnennt sich Theaterferien. „Da haben wirdann wie Schüler Urlaub“, erklärt JensPaulsen und lächelt.

Jens Paulsen

Micah undder Lichtkrümmer

Micah ist zehn Jahrealt. Seit seine Elternbei einem Bootsun-fall ums Leben ge-kommen sind, istGroßvater Ephraimsein liebster Mensch.Doch sein Opa istschwer krank ge-worden. Da erzählt Ephraim seinem En-kel ein wichtiges Geheimnis: Der Licht-krümmer aus dem Zirkus Mirandusschulde ihm noch die Einlösung einesVersprechens. Kann Magie den Großva-ter retten? Wie durch ein Wunder stehtder Zauber-Zirkus kurz darauf tatsäch-lich vor der Stadt.

Mit dem Hörbuch „Zirkus Mirandus“reist du in eine fremde Welt voller Magieund Schönheit.

Fi Info: Cassie Beasley: Zirkus Mirandus.Spielzeit: 5 Stunden und 38 Minuten,Preis: 16,95 Euro, ab 10 Jahren.

Er fertigt Schuhe von HandDirk Kohlke ist von Beruf Schuhmacher

Wer Schuhe braucht, kauft sie meistensim Schuhladen oder im Internet. Mankann aber auch zu einem Schuhmachergehen und sich Schuhe anfertigen lassen.Das ist dann allerdings meist viel teurer.

Ein Schuhmacher, der so etwasmacht, ist zum Beispiel Dirk Kohlke. Inseiner Werkstatt in Berlin gibt es vieleMaschinen, Garne und Leder. Diebraucht der Schuhmacher-Meister fürseine Arbeit.

Pro Jahr fertigt Dirk Kohlke zwi-schen zwölf und zwanzig Maßschuhe.Damit er weiß, wie groß die Schuhe wer-den müssen, werden die Füße des Käu-fers per Abdruck vermessen.

Dann wird ein Modell in Form einesFußes erstellt und ein Rohling aus durch-sichtigem Plastik. Früher waren dieseModelle in der Regel aus Holz und wur-den Leisten genannt. „Der Kunde kommtdann noch einmal zur Anprobe, damithinterher auch wirklich alles passt“, er-klärt der Schuhmacher.

Hier vernähtDirkKohlke geradedieRänder ei-nes Schuhs.

Moore sind wichtig für die ErdeSie nehmen Kohlendioxid auf – Das Gas kann dem Klima schaden

Wusstest du eigentlich schon, dass Moo-re wichtig für unseren Planeten sind? Siespeichern nämlich Gase, die schädlichfür das Klima sind. Das läuft so: DiePflanzen im Moor nehmen beim Wach-sen das Gas Kohlendioxid auf. Sterbendie Pflanzen, wird Kohlenstoff im Torf-boden gespeichert. So ist weniger Koh-lendioxid in der Luft.

Das Gas entsteht zum Beispiel, wennÖl und Kohle verbrannt werden. Es steigtdann nach oben und wirkt dort ähnlichwie die Glaswände eines Gewächshau-ses. Das Gas lässt die Wärme der Sonnenicht so gut ins All zurück. Und in der Fol-ge heizt sich die Erde auf.

Viele Moore wurden von Menschenbereits zerstört. Diese bauten dort zumBeispiel Torf ab, den man vor allem frü-her zum Heizen nutzte. Torf besteht zueinem Großteil aus Überresten vonPflanzen. Und er entsteht nur sehr lang-sam. Im Schnitt wächst die Torfschichteines Moores um einen Millimeter proJahr. Außerdem haben die Leute vieleMoore trockengelegt, etwa um das Landbenutzen zu können. Auch heute noch

drohen viele Moore auszutrocknen. DasProblem dabei ist: Wird ein Moor ent-wässert, wird das Gas Kohlendioxid wie-der freigesetzt. Unter anderem deshalb

setzen sich Naturschützer dafür ein, dassmöglichst viele Moore erhalten bleiben.Und dass trockene Moore wieder Feuch-tigkeit zurückbekommen.

Ein Mann stapft durch das Ahrensfelder Moor bei Osterholz-Scharmbeck in Niedersachsen.

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SportDie aktuellen Berichte und Hintergründe vom Wochenende

AufgeholtDie Rhein-NeckarLöwenhabensichnacheinem großen Rück-stand noch ein 30:30-Remis bei den Füch-sen Berlin erkämpft.

AbgesetztRegionalligist SVWaldhof hat durch ein3:1 gegen Ulm den Ab-stand auf den drittenTabellenplatz ver-größert.

AusgebautBiathletin LauraDahlmeier hat ihreSiegesserie in Pyeong-chang auf fünf Welt-cup-Erfolge nachei-nander ausgebaut.

Rhein-Neckar-ZeitungAusgabe Nr. 54 – Montag, 6. März 2017

L I N K S A U S S E N

Weil die Sonnekräftig scheint

Von Claus-Peter Bach

Haben Sie, lieber Leser, heute schonnach der deutschen Rugby-National-mannschaftgefahndet?Früherwardaseinfach. Man musste die EM-Tabellenur von hinten lesen – schwupps, wur-de man fündig. Die deutschen Rug-byasse, obwohl schon seit 1927 im in-ternationalen Wettbewerb, warenAmateure reinsten Wassers, genossenkeine nennenswerte Förderung undwaren eine klassische Fahrstuhl-mannschaft. Drei Mal – 1981, 2008 und2014 – fuhr der Fahrstuhl bis in dieoberste Etage (Division 1, die neuer-dings Europe Championship heißt,weil man am Rugby Europe-Sitz inParis Englisch lernt), manchmalrauschte er aber hinunter in den Kel-ler, wo Dänen, Zyprioten und Malte-ser mit dem ovalen Ball kämpfen.Spieler und Trainer haben sich vielMühe gegeben, doch der ganz großeErfolg war unmöglich, weil es dem15 000 Mitglieder großen Verband anden Mitteln fehlte, um die National-teams intensiv zu schulen. Man trafsich freitags und spielte samstags ...

Seit dem 7. März 2007 geht es berg-auf. Und nach dem 41:38 gegen Vize-europameister Rumänien im Februarund dem 34:29 vom Samstag gegenBelgien steht die deutsche Fünfzehnnicht mehr im Tabellenkeller, son-dern ist hinter Titelverteidiger Geor-gien und Rumänien Dritter, nimmt inder Europarangliste hinter den imSechs-Nationen-Turnier (ohne Auf-und Abstieg) privilegierten England,Irland, Schottland, Wales, Frankreichund Italien sowie hinter Georgien (dasgerne aufsteigen würde) und Rumä-nien den neunten Platz ein. So gut, lie-be Leserin, waren die deutschen Hü-nen seit Zweiten Weltkrieg noch nie!

Im Rugby geht’s steil bergauf

An jenem Mittwoch im März 2007standen im Olympiastützpunkt Rhein-Neckar bei einem Training des Box-weltmeisters Wladimir Klitschko, dereine halbe Stunde brauchte, um wer-bewirksam die Handschuhe zu schnü-ren, der Klitschko-Sponsor Dr. Hans-Peter Wild, OSP-Chef „Lambi“ Le-ciejewski und ein Rugbyfunktionärzwanglos beieinander. Man plauder-te, verabredete sich für den nächstenTag und schloss einen Vertrag. Fortanschlürften die Rugbyrecken – Bier warout! – ein Isogetränk. Das freilichfloppte am Markt ebenso wie das Teamin der EM, die 2008/09, weil gut DingWeile braucht, alle zehn Spiele verlorund wieder in den Keller rauschte.

Seit über dem deutschen Rugbyaber die Capri-Sun so heftig scheintwie die „Sommer-Sunn iwwer der Ne-ckarwies“, wie einer der fürs harteRugby typischen Humoristen be-merkte, läuft die Chose, haben dieDRV-Verantwortlichen ihr Navi so-gar auf ein bisher ganz weit entfern-tes Ziel programmiert: Die erstmaligeTeilnahme an einer WM-Endrunde –2019 in Japan wäre das möglich, wenndie Deutschen auch am Ende der EM2018 auf dem dritten Rang stünden.

Der DRV und der spendableFruchtsaft-Weltmarktführer aus Ep-pelheim haben alles erneuert: Neu sinddie Trainer Kobus Potgieter und Pie-ter Jordaan, die aus Südafrika kom-men, der Teammanager Robert Mohr,der seine Erfahrungen als Kapitän desfranzösischen Erstligisten La Ro-chelle einbringt, die aus den großenRugby-Nationen engagierten Fach-trainer für Athletik, die Hinter-mannschaft, die Sturmarbeit, die De-fensive, die Videoanalyse und das See-lenheil und der große Stab an Ärztenund Betreuern, die den Spielern, nunüberwiegend Profis, jeden Wunsch vonden Lippen ablesen. Neu sind auchviele Spieler aus dem Ausland, dieaufgrund ihrer familiären Wurzeln fürDeutschland spielen dürfen. Und dieSpiele sind auf Sport1 zu sehen undgenerieren ein wachsendes Publikum.

Nur eine einzige Kehrseite hat diehübsch glänzende Medaille: Da fastalle Neu-Deutschen für den Bran-chenführer Heidelberger Ruderklubspielen, hat die Bundesliga, die früherspannenden Sport geboten hatte, starkan Attraktivität verloren. Wetten, dassdas Finale 2017 wieder HRK gegenPforzheim heißen wird?

Auf Andrej Kramaric (r.) ist Verlass: Der Kroate erzielt gegen Ingolstadts Florent Hadergjonaj und Torwart Hansen das vorentscheidende 3:2. Foto: APF

An der Temposchraube gedreht1899 Hoffenheim schlägt den FC Ingolstadt nach 60 schwachen Minuten noch mit 5:2 – Szalai mit Doppelpack

Von Achim Wittich

Sinsheim. Es war am Samstagnachmit-tag eine zähe Angelegenheit für die TSG1899 Hoffenheim gegen den Tabellen-vorletzten aus Ingolstadt, doch am Endestand ein neuer Rekord. Das zu hoch aus-gefallene 5:2 (1:1) gegen die Audi-Städ-ter war für den Kraichgau-Klub derzwölfte Heimspielauftritt ohne Nieder-lage! Die Mannschaft von Trainer JulianNagelsmann klopft immer vehementer andie Tür zu einem internationalen Wett-bewerb. Der Vorsprung auf Platz sieben,derzeitvondenGeißböckendes1.FCKölnbelegt, beträgt bereits stolze acht Zähler.

Kein Grund für Nagelsmann, sich aufder Pressekonferenz aus der Reserve lo-cken zu lassen: „Wir haben ein internesZiel, und das bleibt auch intern.“ Auchnach Überschreitung der 40-Punkte-Marke – die irrtümlicherweise immer nochals Rettungsanker für den Nichtabstieggilt – will der Tabellenvierte keineswegsforscher auftreten. Mehrheitseigner Diet-mar Hopp zog sich nach der torreichen,

aber nicht hochklassigen Begegnung ge-schickt aus der Affäre. „Herr Hopp, gehtes jetzt nach Europa?“, wurde er in derMixed-Zone befragt. „Oh, ich glaube, ichhabe mein Gehörgerät nicht dabei“,schmunzelte der Ober-Fan beim üblichenGang in die Mannschaftskabine.

In den 90 Minuten zuvormusste nicht nur Hopp(„Wir sind in den letzten 30MinutenGottseiDankindieSpur gekommen“) um denvermeintlichen Pflichtsieggegen den Abstiegskandi-daten bangen. Zwar hatte Bayern-Ab-wanderer Sebastian Rudy, bester Hof-fenheimer, mit einem fulminanten Dis-tanzschuss die TSG in der 17. Minute indie Spur gebracht. Doch gegen die ag-gressiven und wild entschlossenen„Schanzer“ lief es keineswegs rund. Al-mog Cohen durfte nach schlafmützigemAbwehrverhalten von „Hoffe“ ausglei-chen (38.) und nach der Pause leistete sichder zweite Bald-Münchner Niklas Sülenach einer Stunde gar ein Eigentor.

Gut nur, dass mit Julian Nagelsmannein Trainer auf der Hoffenheimer Banksitzt, der für jede Partie und jede brenz-lige Situation die passenden Maßnah-men ergreift. Diesmal ließ der 29-Jährigeden Ungarn Adam Szalai von Beginn anran und wurde dafür gleich doppelt be-

lohnt. Erst machte der Na-tionalspieler Süles Missge-schick mit dem 2:2 (62.)schnell wett, dann traf erauch noch zum 4:2 (79.) Da-zwischen schoss der einge-wechselte Andrej Kramaric

– es war bereits das zwölfte (!) Joker-Torunter Nagelsmann in dieser Saison undbedeutet Liga-Bestmarke – sein Team mitdem 3:2 auf die Siegerstraße (62.). Pas-send auch das Finale: Ausgerechnet derehemalige Ingolstädter Benjamin Hüb-ner sorgte per Kopf dafür, dass der FCIam Ende mit einer herben Klatsche vonder Rhein-Neckar-Arena weg fuhr (88.).

Es war wahrlich ein bisschen zu vieldes Guten, doch es zeigte auch gleich-zeitig, wie gefestigt die Hoffenheimer

mittlerweile sind. Nagelsmann resü-mierte genauso treffend wie lässig: „Wirhaben in den ersten 60 Minuten Proble-me gehabt, ins Spiel zu kommen. In denletzten 20 Minuten haben wir gut an derTemposchraube gedreht.“

Die Gäste von der Donau dagegen ha-derten wieder einmal mit dem Schieds-richter. Nach Rudys Einsteigen gegen Co-hen (51.) hatten sie vehement Elfmetergefordert. Ihre neun Minuten späterglücklich erzielte Führung hielt aller-dings auch nur kurze Zeit... Die TSG hatunter Nagelsmann eben fasst immer eineerfolgreiche Antwort parat.

In den nächsten Wochen sollte sich dasnicht ändern. Es wartet ein schwierigesProgramm auf die Hoffenheimer Him-melsstürmer. Auswärts geht es nach Frei-burg, Berlin und Hamburg und in Sins-heim geben sich Bayer Leverkusen – dannmit neuem Trainer – die Bayern und diewieder wild springenden Fohlen ausGladbach die Ehre. „Hoffe“ wird weiterkräftig an der Temposchraube drehenmüssen.

Hopp vergaßHörgerät

EINZELKRITIK

Baumann: An den beiden Gegentorenschuldlos. In zwei Szenen bärenstark.Süle: Mr. Zuverlässig hatte diesmal ei-nen Aussetzer im Verbund mit Szalaiund bugsierte das Spielgerät in den ei-genen Kasten. Ansonsten ordentlich.Vogt: Sah beim ersten Ingolstädter Torschlecht aus. Dazu ein gewagter Rück-pass zu Baumann.Hübner:KeinJubelbeimTorgegendenEx-Klub. Sah bereits die siebte GelbeKarte. Besser als Süle und Vogt.Rudy: Wieder einmal stärkster Hof-fenheimer. Torschütze- und Vorbe-reiter. Dreh- und Angelpunkt.Amiri: Sein fehlgeschlagener Rück-pass zu Baumann führte zur Ingol-städter Ecke, aus der das 2:2 ent-sprang. Nicht sein stärkster Tag.Zuber: Schweizer Präzisionsarbeitgelang ihm diesmal nicht. Stamm-kraft mit Luft nach oben.Demirbay: Neben Rudy der Auffäl-ligste. Öffnete Kramaric mit seinemZuspiel den Weg zum 3:2.Terrazzino: Der Neckarauer Bub wur-de von Nagelsmann kurz nach derHalbzeit vom Rasen geholt. Terraz-zino konnte sein Startdebüt diesmalnicht rechtfertigen.Szalai: Der Ungar wirkt in einigen Ak-tionen behäbig, aber Doppeltor-schütze. Alles gut.Wagner: Wie immer Einpeitscher fürdie Fans. Schwach. Sturm-KollegeSzalai stahl ihm die Schau.Kramaric: Er kommt rein und trifft.Glücklich, wer ihn als Joker bringenkann.Toljan: Gab sein zehnminütigesComeback nach Verletzung.Bicakcic: Fünf Minuten dabei. awi

Nagelsmann findet es „schleierhaft“Der TSG-Trainer zeigt kein Verständnis für den enttäuschenden Zuschauerzuspruch

Sinsheim. (awi) Elf Spieltage vor Sai-sonende hat sich 1899 Hoffenheim aufdem vierten Tabellenplatz festgesetzt.Steht der Dorfklub auch nach der letz-ten Partie gegen den FC Augsburg am 20.Mai noch auf dieser Position, darf er dieQualifikation zur Champions League be-streiten. Trotzdem pilgerten nur offiziell23 028 Fans gegen Ingolstadt in die Are-na am Technik Museum. Die Rhein-Ne-ckar-Zeitung hat die Stimmen nach demzehnten Saisonsieg der TSG gesammelt.> Trainer Julian Nagelsmann: „Ich habenoch nie gesagt, dass der Klassenerhaltunser Ziel ist. Das wollen alle 18 Klubs.In den letzten 20 Minuten haben wir esfußballerisch sehr gut gemacht. Am En-de ist der Sieg verdient, auch wenn dasErgebnis etwas zu hoch ausfällt. AdamSzalai hat einen sehr guten Charakter undbringt immer eine gute Komponente inunser Spiel. Die Zuschauerzahl ist schongrenzwertig, das muss ich ehrlich sagen.Das trifft bei mir auf wenig Verständnisund ist mir schleierhaft. Gegen die Bay-ern ist es dann voll, dann kommen alle we-gen denen.“> Sportdirektor Alexander Rosen: „Wirhaben uns lange schwer getan, Lösungenzu finden. Wenn halt mal einer nicht trifft,bringen wir so einen wie Kramaric rein.Wir können sicher planen für eine wei-tere Erstliga-Saison (lacht). Ich möchtemal ein Lob an die Zuschauer ausspre-chen, die da sind.“> Adam Szalai: „Ich habe lange daran ge-arbeitet, damit ich diese Möglichkeit vonBeginn an bekomme.Es war bei meinemWechsel hierher klar, dass ich nicht die

erste Wahl bin und ist auch verständlich.Ichhabeaber immeranmichgeglaubtunddas wird irgendwann belohnt. So war dasauch bei der Europameisterschaft.“> Andrej Kramaric: „Ich wusste, dass esein schweres Spiel werden würde und daswar auch so. Wir können besser spielen,so wie wir das die letzten 20 Minuten ge-macht haben. Eine unserer Stärken ist,dass wir während eines Spiels immer zu-rückkommen können. Manchmal zeigenwir nicht alles, was wir können, aber esist gut, dass wir die Begegnung heute nochdrehen konnten.“> Benjamin Hübner: „Mein Tor war et-

was Besonderes für mich, weil es meinerstes für Hoffenheim in der Bundesligawar. Es lag am Spielstand und am Res-pekt vor meinem ehemaligen Klub, dassich nicht gejubelt habe. Adam Szalai istein absolutes Phänomen und ein abso-luter Teamspieler.“> Ingolstadts Trainer Maik Walpurgis:„MeinenGlückwunschanHoffenheimfüreine hervorragende Leistung, vor allem inder letzten Viertelstunde. Sie spielen inder letzten Ebene mit einer sehr hohenPräzision und Geschwindigkeit. Wir ha-ben heute bei einer Spitzenmannschaftder Bundesliga verloren.“

„Humba-Humba“: Adam Szalai war der Vorsänger nach dem Triumph von 1899. Foto: APF

SPORT16 Rhein-Neckar-Zeitung / Nr. 54Montag, 6. März 2017

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Champions-LeagueEuropaligaAbsteigerRelegation

Freitag, 10. MärzLeverkusen - Bremen 20:30Samstag, 11. MärzFC Bayern - Frankfurt 15:30Hertha BSC - Dortmund 15:30Darmstadt - Mainz 15:30Freiburg - Hoffenheim 15:30Leipzig - Wolfsburg 15:30Ingolstadt - Köln 18:30Sonntag, 12. MärzSchalke - Augsburg 15:30Hamburg - Mönchengladbach 17:30

Torjäger

1.P. E. Aubameyang (Dortmund) 212.R. Lewandowski (Bay. München) 193.Anthony Modeste (1. FC Köln) 174.Timo Werner (RB Leipzig) 145.Sandro Wagner (Hoffenheim) 10

Javier Hernandez (Leverkusen) 10Serge Gnabry (Werder Bremen) 10

Zuschauer 8.477.998(40.760)

BundesligaFC Augsburg - RB Leipzig 2:2Borussia Dortmund - Bayer 04 Leverkusen 6:21. FSV Mainz 05 - VfL Wolfsburg 1:11. FC Köln - Bayern München 0:3Werder Bremen - SV Darmstadt 98 2:01899 Hoffenheim - FC Ingolstadt 5:2Bor. M’gladbach - FC Schalke 04 4:2Eintracht Frankfurt - SC Freiburg 1:2Hamburger SV - Hertha BSC 1:0

1. Bayern München 23 17 5 1 57:13 562. RB Leipzig 23 15 4 4 43:24 493. Borussia Dortmund 23 12 7 4 52:25 434. 1899 Hoffenheim 23 10 11 2 44:24 415. Hertha BSC 23 11 4 8 30:25 376. Eintracht Frankfurt 23 10 5 8 26:24 357. 1. FC Köln 23 8 9 6 31:25 338. SC Freiburg 23 10 3 10 30:40 339. Bor. M’gladbach 23 9 5 9 29:31 32

10. Bayer 04 Leverkusen 23 9 3 11 36:38 3011. 1. FSV Mainz 05 23 8 5 10 32:38 2912. FC Augsburg 23 7 7 9 23:30 2813. FC Schalke 04 23 7 6 10 28:27 2714. Werder Bremen 23 7 4 12 30:43 2515. VfL Wolfsburg 23 6 5 12 21:34 2316. Hamburger SV 23 6 5 12 22:45 2317. FC Ingolstadt 23 5 3 15 21:39 1818. SV Darmstadt 98 23 3 3 17 15:45 12

23. Spieltag

SO SPIELTEN SIE

1899 Hoffenheim - FC Ingolstadt 5:2Hoffenheim: Baumann - Süle, Vogt, Hübner - Rudy -Amiri (80. Toljan), Demirbay, Terrazzino (52. Kra-maric), Zuber - Szalai, Wagner (85. Bicakcic).

Ingolstadt: Hansen - Matip, Tisserand, Bregerie - Mo-rales (87. Jung), Cohen - Hadergjonaj, Suttner - Hin-terseer (82. Kittel), Groß (72. Lex) - Lezcano.

Schiedsrichter:Dankert (Rostock)- Tore:1:0Rudy(17.),1:1 Cohen (38.), 1:2 Süle (60., Eigentor), 2:2 Szalai (62.),3:2 Kramaric (77.), 4:2 Szalai (79.), 5:2 Hübner (88.) -Zuschauer: 23.028 - Beste Spieler: Rudy, Demirbay /Cohen, Suttner.

Spielfilm17. Minute: 1:0 – Hoffenheims Kapitän Sebastian Ru-dy mit einem herrlichem Distanzknaller.

38. Minute: Der Ausgleich: Schneller Einwurf Ingol-stadt. Vogt sieht nicht gut gegen Lezcano aus und imZentrum verwandelt Cohen dessen Zuspiel.

60. Minute: Die Führung für den FCI: Amiris Rück-pass zu Torwart Baumann misslingt und landet im Tor-aus. Nach der anschließenden Ecke verlängert Süleden Ball unglücklich ins eigene Tor.

62. Minute: Nach einem weit geschlagenen Freistoßvon Süle schraubt sich Szalai in die Lüft und köpftzum 2:2 ein.

69. Minute: Vogt überlistet fast seinen eigenen Tor-wart Baumann.

70. Minute: Baumann mit zwei tollen Paraden gegenSuttner und Leczano.

74. Minute: Baumann fischt den Freistoß von Suttner.

77. Minute: Demirbay legt klasse für den eingewech-selten Kramaric auf – „Hoffe“ führt wieder.

79. Minute: Kramaric passt flach nach innen zu Sza-lai. Der Ungar macht sein zweites Tor.

88. Minute: Umjubelter Schlusspunkt: Ecke von De-mirbay, Kopfball Hübner – 5:2.

StatistikLaufleistung: 110,81/108,66; Ballbesitz: 60/40 Pro-zent; Zweikämpfe: 55/45 Prozent; Fouls/Hand: 19/21;Abseits: 5/3; Ecken: 3/6. awi

Bor. Mönchengladbach - Schalke 04 4:2Mönchengladbach: Sommer - Jantschke, Christensen(81. Kolodziejczak), Vestergaard, Wendt - Kramer (46.Strobl), Dahoud - Herrmann (65. Hofmann), Johnson- Stindl, Raffael.

Schalke: Fährmann - Höwedes, Nastasic, Badstuber(85. Konopljanka) - Stambouli - Schöpf, Goretzka,Bentaleb, Kehrer - Burgstaller (71. Di Santo), Cali-giuri (72. Huntelaar).

Schiedsrichter: Gräfe (Berlin) - Tore: 1:0 Johnson (28.),1:1 Bentaleb (38., Foulelfmeter), 2:1 Johnson (64.), 3:1Wendt (67.), 4:1 Raffael (76.), 4:2 Goretzka (82.) - Zu-schauer: 54.014 (ausverkauft) - Beste Spieler: John-son, Vestergaard / Bentaleb, Fährmann.

1. FC Köln - Bayern München 0:3Köln: Kessler - Olkowski, Sörensen (56. Maroh), Sub-otic, Heintz, Rausch - Höger (73. Jojic) - Clemens (63.Rudnevs), Zoller - Osako, Modeste.

München: Neuer - Lahm, Martinez, Alaba, Bernat -Thiago, Vidal (73. Kimmich) - Coman (82. Rafinha),Thomas Müller, Costa (52. Ribery) - Lewandowski.

Schiedsrichter: Drees (Münster-Sarmsheim) - Tore: 0:1Martinez (25.), 0:2 Bernat (48.), 0:3 Ribery (90.) - Zu-schauer: 50.000 (ausv.) - Beste Spieler: Osako, Heintz/ Thiago, Bernat.

Bor. Dortmund - Bayer Leverkusen 6:2Dortmund: Bürki - Piszczek, Sokratis, Bartra - Weigl,Castro - Durm, Guerreiro - Dembele (73. Kagawa), Reus(44. Pulisic) - Aubameyang (81. Schürrle).

Leverkusen: Leno - Henrichs, Jedvaj, Toprak (86. Dra-govic), Wendell - Aranguiz (38. Bellarabi), Lars Bender- Mehmedi (66. Hernandez), Kampl - Havertz, Volland.

Schiedsrichter: Dingert (Lebecksmühle) - Tore: 1:0Dembele (6.), 2:0 Aubameyang (26.), 2:1 Volland (48.),3:1 Aubameyang (69.), 3:2 Wendell (74.), 4:2 Pulisic (77.),5:2 Schürrle (85., Foulelfmeter), 6:2 Guerreiro (90.+2) -Zuschauer: 79.100 - Beste Spieler: Dembele, Auba-meyang / Volland.

FSV Mainz 05 - VfL Wolfsburg 1:1Mainz: Lössl - Donati, Bell, Ramalho, Bussmann - Frei,Latza - Öztunali, De Blasis (90. Gbamin) - Muto (67.Samperio), Cordoba (90.+2 Quaison).

Wolfsburg: Casteels - Blaszczykowski, Bruma (75.Horn), Knoche, Ricardo Rodriguez - Bazoer, Luiz Gus-tavo - Didavi (78. Mayoral), Arnold, Malli - Gomez.

Schiedsrichter: Cortus (Röthenbach) - Tore: 0:1 Go-mez (20.), 1:1 Cordoba (24.) - Zuschauer: 27.238 - Bes-te Spieler: Donati, Öztunali / Luiz Gustavo, Malli.

Werder Bremen - SV Darmstadt 98 2:0Bremen: Wiedwald - Gebre Selassie, Sane, Moisander,Bauer - Fritz (39. Grillitsch), Junuzovic (32. Eggestein)- Bartels, Gnabry - Pizarro (78. Kainz), Max Kruse.

Darmstadt: Heuer Fernandes - Sirigu, Niemeyer, Sulu,Holland (78. Boyd) - Gondorf, Altintop - Sam (87. Schip-plock), Vrancic (72. Guwara), Heller - Colak.

Schiedsrichter: Winkmann (Kerken) - Tore: 1:0 Kruse(75., Foulelfmeter), 2:0 Kruse (90.+2) - Zuschauer: 41.000(ausv.) - Beste Spieler: Wiedwald, Kruse / Sulu, Colak.

Eintracht Frankfurt - SC Freiburg 1:2Frankfurt: Hradecky - Hector, Hasebe, Oczipka - Ma-scarell, Gacinovic (80. Meier) - Chandler, Tawatha (65.Barkok) - Blum, Rebic (74. Tarashaj) - Hrgota.

Freiburg: Schwolow - Kübler, Gulde, Kempf, Günter- Schuster (88. Torrejon), Höfler (83. Abrashi) - Frantz,Grifo - Haberer, Niederlechner (85. Petersen).

Schiedsrichter: Perl (Pullach) - Tore: 1:0 Hrgota (11.),1:1 Niederlechner (25.), 1:2 Niederlechner (59.) - Zu-schauer: 50.000 - Beste Spieler: Blum / Niederlech-ner, Kübler.

Hamburger SV - Hertha BSC 1:0Hamburg: Adler - Diekmeier, Papadopoulos, GideonJung, Ostrzolek - Ekdal, Walace (73. Gotoku Sakai) -Nicolai Müller, Holtby (58. Kostic), Hunt (89. Grego-ritsch) - Wood.

Berlin: Jarstein - Pekarik, Langkamp, Brooks, Plat-tenhardt - Niklas Stark (52. Duda), Skjelbred - Ha-raguchi (84. Esswein), Darida, Kalou - Ibisevic.

Schiedsrichter: Brych (München) - Tor: 1:0 Ekdal (77.)Zuschauer: 44.445 - Beste Spieler: Papadopoulos, Mül-ler / Jarstein, Brooks.

FC Augsburg - RB Leipzig 2:2Augsburg: Hitz - Danso, Kacar, Hinteregger - Fram-berger (52. Teigl), Moravek (76. Halil Altintop), Kohr,Stafylidis - Koo - Ji (58. Leitner), Bobadilla.

Leipzig: Gulacsi - Schmitz, Orban, Compper, Hals-tenberg - Ilsanker, Demme (83. Burke) - Keita, Fors-berg - Sabitzer, Timo Werner.

Schiedsrichter: Ittrich (Hamburg) - Tore: 1:0 Stafyli-dis (19.), 1:1 Timo Werner (25.), 1:2 Compper (52.), 2:2Hinteregger (60.) - Zuschauer: 28.314 - Beste Spieler:Danso, Hinteregger / Keita, Sabitzer.

Immer wieder FehlerEintracht-Coach Kovac regt sich über Schiedsrichterleistung auf

Von Hartmut Scherzer

Frankfurt. „Immer wieder sonntags ...“ –es wäre zu schön gewesen für Nico Ko-vac und Eintracht Frankfurt, wenn derOhrwurm von Cindy und Bert aus densiebziger Jahren seine Gültigkeit behal-ten hätte. Dem war aber nicht so: Nach ei-nem hektischen Spiel mit zwei höchstumstrittenen, spielentscheidenden Sze-nen hatten die Hessen gestern gegen ei-nen kompakten, schlau undschnell spielenden SC Frei-burg höchst unglücklich mit1:2 verloren.

Bis dahin hatte Kovacnoch jedes seiner vier Sonn-tagsspiele gewonnen, seit ervor genau einem Jahr nach Frankfurt ge-kommen war. Die Eintracht hatte sogarseit sechs Spielen sonntags nicht verlo-ren. Der Nimbus ging den Main runter.Nach der schnellen Führung durch Bra-nimir Hrgota (11. Minute) schoss derpfeilschnelle Florian Niederlechner Aus-gleichs- (25.) und Siegtreffer (59.). Dieneue Serie ist höchst negativ: Vier Nie-derlagen in Folge. Und dennoch – und dasverwundert schon – steht die Eintrachtweiterhin auf einem Europapokal-Platz.

Den „umkämpften“ Auswärtssieg„gegeneinestarkeEintracht“ordneteSC-Trainer Christian Streich als „sehr, sehrglücklich ein, klar.“ Denn ohne die um-strittenen, um nicht zu sagen falschenEntscheidungen von SchiedsrichterGünter Perl und seiner Assistenten an derLinie, hätte Frankfurt und nicht Frei-burg nach einer Stunde 2:1 führen müs-sen. Das astreine Kopfballtor von AnteRebic in der 33. Minute nach einem Eck-ball von Hasebe erkannte Perl nicht an.Alexander Schwolow hatte sich leichtverschätzt, Mijat Gacinovic stand ihm imWeg. Torwart-Behinderung entschied der

Münchner Unparteiische und zeigte demSerben obendrein Gelb. Eine krasse, un-strittige Fehlentscheidung war indesNiederlechners zweiter Treffer aus selbstvon der Tribüne erkennbaren Abseits-stellung. „Das waren keine zehn Zenti-meter, sondern ein ganzer Meter“, em-pörte sich Kovac. Doch die Fahne vonThomas Stein blieb unten. Kovac regt sichdes weiteren darüber auf, dass sich Jour-nalisten auf der Pressekonferenz nur an

dem einen Aufreger fest-bissen. In einem Gedrängewie bei einem Rugby-Spielerwarteten Freiburger undFrankfurter am Strafraumdes SC einen Freistoß ausgefährlicher Entfernung,

Rebic riss dabei Kübler um und trat demam Boden Liegenden auf den Fuß.

Kovac hatte keine Lust mehr, darü-ber zu reden, sondern verwies auf einenanderen „Umfaller“, über den niemanddiskutierte: Hector wurde im FreiburgerStrafraum umgerissen, der Umreißerspielte den Ball obendrein mit der Hand– aber kein Elfmeter. Ein Schuss Höflers(71.) knapp über das Tor war der einzigeFreiburger Versuch in der zweiten Halb-zeit außer dem zweiten Torschuss Nie-derlechners. Für den 26-jährigen Sie-gesschützen gab es keine Debatte. „Wirsind eine geile Truppe.“ Auch spielerischüberzeugend. Deswegen steht der Auf-steiger auf Rang acht.

Die Eintracht aber kann froh sein, dasssie in der Vorrunde so stark war. Doch inder Rückrunde brechen ihr die Eckpfei-ler nacheinander weg. Gegen Freiburgfehlte die eingespielte InnenverteidigungAbraham (rot-gesperrt) und Vallejo(Muskelfaserriss). Spielmacher Fabianmuss schon seit Jahresbeginn wegen Rü-ckenproblemen pausieren. Und dannnoch die vielen gelben und roten Karten.

„Sehr glücklich“für Freiburg

Auf dem Weg zum Torerfolg: Freiburgs Florian Niederlechner erzielte zwei Treffer. Foto: dpa

Der BVB schießtSchmidt ab

Nach dem Dortmunder 6:2 entlässt Bayer Leverkusen den Trainer

Von Marcus Bark

Dortmund/Leverkusen. Es wird kritischfür einen Trainer, wenn aus einer Selbst-verständlichkeit eine Nachricht wird.„Schmidt leitet Bayer-Training amSonntag“, meldete der Sportinformati-onsdienst (sid) gestern Morgen. RogerSchmidt habe sich sogar Zeit für „ein Sel-fie mit den Fans“ genommen, hieß es wei-ter. Es war die letzte Möglichkeit zu solcheinem Foto. Während Schmidt auf demPlatz die tags zuvor erlittene 2:6-Nie-derlage bei Borussia Dortmund aufar-beitete, begann der Krisenstab des Fuß-ballklubs und des dazugehörigen Kon-zerns mit einer Sitzung. Stunden späterverkündete der Klub die sofortige Tren-nung von Schmidt, dessen Vertrag nochbis 2019 gültig war.

„Ich halte Roger Schmidt für einenabsoluten Top-Trainer und habe michdeshalb immer und über-all aus voller Überzeu-gung für ihn eingesetzt.Aber wir mussten jetzthandeln, wenn wir unsereZielenichtvollendsausdenAugen verlieren wollen“,wurde Sportdirektor RudiVöller zitiert.

Der Nachfolger vonSchmidt, der 2014 von RBSalzburg zu Leverkusengewechselt war, soll „zeit-nah“ präsentiert werden.Vermutlich lüftet der Ver-ein schon heute ab 13 Uhrdas Geheimnis. Dann wirdeseinePressekonferenzmitVöller und Geschäftsfüh-rer Michael Schade geben.Es heißt, dass es eine Interimslösung biszum Saisonende geben soll. Bereits vorWochen hatte das Fachmagazin kickergemeldet, dass Leverkusen an den Main-zer Trainer Martin Schmidt herangetre-ten sei, ob der für die kommende Spiel-zeit infrage komme.

Der Werksklub spielt die schwächsteBundesligasaison seit 14 Jahren, kas-sierte in Dortmund bereits die elfte Nie-derlage der Saison. „Wir müssen uns ein-gestehen, dass unsere Ziele außer Reich-weite sind“, sagte Lars Bender nach derPartie in Dortmund: „Die ChampionsLeague ist weg.“ Die Leverkusener ge-hen am 15. März mit einem 2:4-Rück-stand in das Rückspiel des Achtelfinalsbei Atlético Madrid.

Am Samstag stapfte Schmidt lang-sam die Treppen herauf, die Hände in denHosentaschen, mal wieder mit traurigerMiene. Er musste Rücksicht auf seinenGesprächspartner Marco Reus nehmen,der ein bisschen humpelte. Eine Mus-kelverletzung am Oberschenkel behin-derte ihn. „Faserriss an der linken Ober-schenkel-Rückseite“, teilte der BVB ges-

tern Nachmittag mit. Vermutlich werdeReus bis Anfang April ausfallen. Die bei-den Länderspiele gegen England und inAserbaidschan wird er sicher verpassen.

„Das ist eine traurige Nachricht, dieden Sieg trübt. Ein Einsatz am Mittwochist wohl ausgeschlossen“, hatte Dort-munds Trainer Thomas Tuchel schon amSamstag befürchtet. Ein paar Minutenvorher war er noch mit einem leichtenGrinsen die Treppen hinauf gehuscht, aufder Reus und Schmidt so schleppend vo-rankamen. Der Sieg gegen Leverkusenwar der dritte Bundesligasieg hinterei-nander. Die beiden Spiele zuvor endeten3:0, was den Gegnern noch schmeichelte.

Der BVB zeigt wieder die Offensiv-wucht, die ihn schon im ersten Drittel derSaison auszeichnete. Am Mittwoch ste-hen die Dortmunder vor der Aufgabe, ei-nen 0:1-Rückstand aus dem Hinspiel ge-gen Benfica Lissabon umzubiegen, um in

das Viertelfinale der Champions Leagueeinzuziehen.

Das sollte gelingen, auch wenn mitReus einer der besten Spieler der ver-gangenen Wochen fehlen wird. Es gibt daja noch diesen Pierre-Emerick Auba-meyang, der nach zwei Treffern gegen Le-verkusen nun 21 Saisontore aufweist. Esgibt auch Christian Pulisic, der für Reuseingewechselt worden war, ein Tor vor-bereitete und eines erzielte. Aber sie wa-ren nur gut bis sehr gut.

Überragend war – wieder mal – Ous-mane Dembélé. Mit einem dicken Eis-beutel am rechten Fuß schlich er durchden Kabinengang. Ein bisschen verlorenund schüchtern sah er aus. Das Eis kühl-te den Fuß, der einen herzhaften Tritt vonKarim Bellarabi abbekommen hatte. Al-les wohl halb so wild.

Dembélé war auf dem Platz das ex-akte Gegenteil von lahm, schüchtern undverloren. Sein irres Tempo überfordertedie Leverkusener genau wie seine Tricks.Er schoss das 1:0, bereitete das 3:1 vor.Zu seinen sechs Saisontoren in der Bun-desliga kommen nun zehn Vorlagen.

Aus für „absoluten Top-Trainer“: Roger Schmidt. Foto: dpa

Das Tripleim Sinn

Bayern auch für Köln zu stark

Köln. (dpa) Die mutmaßliche Vorent-scheidung im Meisterkampf nimmtFranck Ribéry am Ende der 11:0-Tore-Woche ohne große Emotionen hin – derFranzose denkt bereits viel weiter. „Wirwollen so viele Titel wie möglich gewin-nen“, sagte Ribéry nach dem erneut sou-veränen 3:0 (1:0)-Erfolg des FC BayernMünchen in der Bundesliga beim 1. FCKöln. Ribéry hat natürlich die Wieder-holung des Triple-Coups von vor vierJahren im Sinn.

Schon unter Woche hatte er erklärt,er habe „ein Gefühl wie 2013“. Der Siegin Köln untermauerte eindrucksvoll dieAmbitionen in drei Wettbewerben. „ImMoment läuft’s. Wir müssen nur so wei-termachen“, erklärte Ribéry, der bei sei-nem 38-minütigen Liga-Comeback nachfünf Wochen mit dem Tor zum 3:0 in der90. Minute den Schlusspunkt setzte.

Als Entscheidung im Titelrennenwollte der Dribbelkönig die sieben Punk-te Vorsprung auf RB Leipzig bei noch elfausstehenden Spielen freilich noch nichtwerten: „Aber es war ein großer Schritt.“Jetzt kämen „die drei wichtigen Mona-te“, führte der 33-Jährige aus undschwärmte vom Teamgeist unter CoachCarlo Ancelotti. „Wir sind ein echtesTeam. Wir wollen etwas zusammen ge-winnen. Und wir haben eine Super-Be-ziehung zum Trainer. Wir lachen viel.“

So konnten die Bayern auch dem FC„früh den Zahn ziehen“, wie KapitänPhilipp Lahm stolz anmerkte. Obwohl dieKölnerzunächstvielmutigerauftratenalszuvor der Hamburger SV beim 0:8 oderSchalke 04 beim 0:3, hatte der Tabel-

lenführer am Ende alles im Griff. 75 Pro-zent Ballbesitz, 20:6 Torschüsse, 9:2Ecken und 652:157 Pässe zum Mitspielerdokumentierten die Dominanz: Selbst derordentlich spielende Tabellensiebte warfür die Über-Bayern kein ernsthafterPrüfstein. „Ich habe das Gefühl, dass ei-ne Bayern-Führung die Gegner zer-mürbt“, sagte Torhüter Manuel Neuer.

In der Tat ist die Konkurrenz derzeitrat- und machtlos. „In der Verfassung, inder sie gerade sind, sind sie für uns nichtzu schlagen“, gestand Kölns Sportdi-rektor Jörg Schmadtke nach der erstenHeimniederlage seit fast elf Monaten ein.AuchFC-TrainerPeterStögererklärtedieMeisterschaft für beendet. „Sonderlichspannend wird die Saison nicht mehrwerden“, sagte der Österreicher im ZDF-Sportstudio.

Dabei konnte sich Ancelotti sogarverstärkte Rotation erlauben. Stars wieMats Hummels, Arjen Robben oder XabiAlonso blieben 90 Minuten auf der Bank.

Jubel-Bayern: Torschütze Javier Martinez (r.)feiert mit Arturo Vidal. Foto: dpa

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SPORT 17Nr. 54 / Rhein-Neckar-Zeitung Montag, 6. März 2017

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VfL Bochum - Fortuna Düsseldorf 1:2Union Berlin - Würzburger Kickers 2:0Dynamo Dresden - 1. FC Kaiserslautern 3:3Karlsruher SC - Hannover 96 2:0TSV 1860 München - FC St. Pauli 1:2SpVgg Greuther Fürth - 1. FC Nürnberg 1:01. FC Heidenheim - SV Sandhausen 2:2Arminia Bielefeld - Erzgebirge Aue 2:2Eintr. Braunschweig - VfB Stuttgart Mo. 20:15

1. VfB Stuttgart 22 15 2 5 39:23 472. Union Berlin 23 13 5 5 37:23 443. Hannover 96 23 12 6 5 39:29 424. Eintr. Braunschweig 22 11 7 4 34:23 405. Dynamo Dresden 23 9 8 6 35:29 356. 1. FC Heidenheim 23 9 7 7 33:23 347. Greuther Fürth 23 9 5 9 25:31 328. SV Sandhausen 23 8 7 8 31:25 319. Fortuna Düsseldorf 23 7 9 7 23:24 30

10. Würzburger Kickers 23 7 8 8 25:24 2911. 1. FC Nürnberg 23 8 5 10 35:38 2912. VfL Bochum 23 7 8 8 31:36 2913. 1. FC K’lautern 23 6 9 8 19:22 2714. TSV 1860 München 23 7 4 12 28:33 2515. FC St. Pauli 23 6 6 11 23:28 2416. Karlsruher SC 23 4 9 10 19:33 2117. Arminia Bielefeld 23 4 8 11 29:42 2018. Erzgebirge Aue 23 4 7 12 23:42 19

Zuschauer 4.275.322(20.855)

Torjäger

1.Simon Terodde (Stuttgart) 152.Guido Burgstaller (Nürnberg) 143.Martin Harnik (Hannover 96) 124.Domi Kumbela (Braunschweig) 11

Fabian Klos (Bielefeld) 11

Freitag, 10. MärzStuttgart - Bochum 18:30St. Pauli- Union Berlin 18:30Aue - Karlsruhe 18:30Samstag, 11. MärzHannover - 1860 München 13:00Würzburg - Dresden 13:00Sonntag, 12. MärzNürnberg - Bielefeld 13:30Kaiserslautern - Heidenheim 13:30Sandhausen - Fürth 13:30Montag, 13. MärzDüsseldorf - Braunschweig 20:15

2. Bundesliga23. Spieltag

AufsteigerAbsteigerRelegation

Nur ein kleiner Schritt für SandhausenDer SVS musste nach früher 2:0-Führung in Heidenheim noch das 2:2 hinnehmen – Starkes Comeback von Jakub Kosecki

Von Claus Weber

Heidenheim. Kenan Kocak war hin- undhergerissen. „Ich weiß nicht, ob ich michfreuen oder ärgern soll“, sagte der Trai-ner des SV Sandhausen nach dem 2:2 (2:1)gestern Nachmittag beim 1. FC Heiden-heim, „vor dem Spiel wäre ich mit einemPunkt zufrieden gewesen. Aber jetzt …“

So nah dran am ersten Sieg auf derOstalb und am zweiten Erfolg gegen Hei-denheim im Profifußball überhaupt wa-ren die Kurpfälzer schon lange nichtmehr. Nach 27 Minuten führten sie nachden Treffen von Jakub Kosecki (2.) undDenis Linsmayer (27.) völlig verdient undhätten ihren Vorsprung sogar noch aus-bauen können. „Wir haben in der erstenHalbzeit ein wirklich tolles Spiel abge-liefert“, schwärmte Kocak.

Doch dann brachte sich SandhausendurchzweivermeidbareFehler,diezudenGegentreffern durch Arne Feick (45.+2)und Marc Schnatterer (66. Handelfme-ter) führten, um den Lohn der Arbeit. „AmEnde hätten wir sogar noch verlierenkönnen“, gab Torwart Marco Knaller zu.

Jürgen Machmeier war stolz und ent-täuscht zugleich. „Wahnsinn, was wir fürFehler machen“, schimpfte der SVS-Prä-sident, „dabei war die erste Halbzeit sogut.“ Der Chef fand aber auch versöhn-liche Worte: „Es war wichtig, die Seriezu durchbrechen.“ Die letzen vier Spielehatte Sandhausen verloren. „Heute“, soMachmeier, „haben wir immerhin einenkleinen Schritt nach vorne gemacht.“

Die Kurpfälzer legten los wie die Feu-er, überrannten Heidenheim in der An-fangsphase – und durften schon nach zweiMinuten jubeln. Lucas Höler spielte denBall an der Strafraumkante zurück aufPhilipp Klingmann. Dessen Flankedrückte Kosecki ins rechte Toreck.

Besser hätte das Comeback des Polenkaum sein können. Nach einer sensatio-

nellen Vorrunde in der vergangenen Sai-son schien der 26-Jährige auf dem Ab-stellgleis gelandet. In zwölf von 23 Sai-sonspielen musste er draußen bleiben, zu-letzt spielte er Ende Januar. Die Form-schwäche des Dribbelkünstlers machtedie Sandhäuser ratlos.

Und nun dieser Aufritt! Auch das 2:0(27.) durfte sich Kosecki zur Hälfte gut-schreiben. 25 Meter sprintete der Pole,passte auf Denis Linsmayer und derschoss flach ein. „Ich habe ihn wegen sei-ner guten Trainingsleistung aufgebo-ten“, erklärte Kocak, „dieses Vertrauenhat ’Kuba’ gerechtfertigt.“

Doch dann der Bruch im Spiel: LeartPaqarada klärte nicht konsequent ge-

nug, der FCH kam zu seiner ersten Ecke,die Schnatterer auf den ungedecktenFeick schnitt, der köpfte zum 1:2 ein.

Heidenheim drängte nun, Sandhau-sen wackelte, hielt aber hinten dicht. Biszur 66. Minute. Dann fuhr Tim Knippingim Strafraum ungeschickt den Arm aus.Der Ball sprang dagegen und Schieds-richter Christian Dietz bleib keine an-dere Wahl, als auf Elfmeter zu entschei-den, den Marc Schnatterer verwandelte.

Am Ende musste der SVS um denPunkt bangen. Doch Marcel Titsch-Ri-vero (67.) sowie dreimal Denis Thomalla(85. und 87.) vergaben gute Chancen.

Bereits morgen um 17 Uhr haben dieSandhäuser ihren nächsten Auftritt.

Trainer Kocak, Kapitän Kulovits undGeschäftsführer Schork stehen der RNZbeim Schriesheimer MathaisemarktesRede und Antwort und geben Auto-gramme. Unter den Zuschauern werdenfünf Mal zwei Eintrittskarten für dasnächsteHeimspielamSonntag,13.30Uhr,gegen die SpVgg Greuther Fürth verlost.

Heidenheim: Kevin Müller - Philp (46. Thomalla), Mathi-asWittek,Beermann(33.Skarke),Feick-Griesbeck,Titsch-Rivero - Schnatterer, Theuerkauf - Verhoek, Kleindienst.

Sandhausen: Knaller - Klingmann, Gordon, Knipping, Pa-qarada (53. Roßbach) - Linsmayer (38. Lukasik), Kulovits- Pledl, Kosecki (62. Stiefler) - Höler, Sukuta-Pasu.

Schiedsrichter: Dietz (München); Zuschauer: 11.500; Tore:0:1 Kosecki (2.), 0:2 Linsmayer (27.), 1:2 Feick (45.+2), 2:2Schnatterer (66., Handelfmeter); Gelb-Rot: Verhoek (90.+3,wdh. Foulspiel)/Lukasik (90.+1, wdh. Foulspiel).

Jakub Kosecki ist wieder da! Mit diesem strammen Schuss erzielte der Sandhäuser das 1:0 in Heidenheim. Foto: imago

Richtige ReaktionKSC feiert ein verdientes 2:0 gegen Aufstiegsanwärter Hannover

Von Christoph Ruf

Karlsruhe. Es dauerte ein paar Minuten,bis die KSC-Spieler nach dem Schluss-pfiff Richtung Kabine gehen konnten. Vordem D1-Block, in dem die treuesten Fansdas Team angefeuert hatten, ließen sichDimitrios Diamantakos und Co. nach al-len Regeln der Gesangeskunst feiern. Unddas vor einem riesigen Transparent, dasdie Ultras bereits vor Anpfiff präsentierthatten: „Aufgeben ist keine Option!“,stand darauf zu lesen.

Das wiederum schienen die Karlsru-her Spieler am Samstag tatsächlich lan-ge vor Anpfiff verinner-licht zu haben. Denn beim2:0 (1:0) gegen den völligenttäuschenden Erstliga-Absteiger aus Hannoverwaren die Blau-Weißenüber 90 Minuten die bes-sere Mannschaft. Der Sieg hätte mit einwenig Glück sogar weit höher ausfallenkönnen, ohne dass sich im Lager der Nie-dersachsen jemand beschwert hätte.

„DaswardiepassendeAntwortaufdas0:5 bei St. Pauli“, freute sich KSC-Trai-nerMirkoSlomka,derseinenzweitenSiegim sechsten Spiel unter seiner Ägide ein-fuhr und nach dem Sieg gegen das Teamaus seiner Heimatstadt ebenso erleich-tert wirkte wie Sportdirektor OliverKreuzer. „Alles, was wir in Hamburg ha-ben vermissen lassen, haben wir heute aufden Platz gebracht.“

Schon im ersten Durchgang brandeteimmer wieder Applaus auf, wenn derKSC, bei dem Moritz Stoppelkamp 90 Mi-nuten auf der Bank blieb, seine Angriffevortrug. Erst recht, nachdem man schonin der zehnten Minute in Führung ging.Nach einem langen Ball von BenediktGimber, der in seinem zweiten Spiel alsProfi eine gute Partie in der Innenver-teidigung zeigte, rutschte HannoversFlorian Hübner am Ball vorbei. So kam

KSC-Angreifer Stefan Mugosa völlig freian den Ball, ließ 96-Torwart PhilippTschauner aussteigen und schob zum 1:0ein – der zweite Saisontreffer des An-greifers, den der KSC im Winter von 1860München loseiste. In der 43. Minute ver-gab der Montenegriner die Vorentschei-dung, als er mit dem Abschluss so langezögerte, bis 96-Kapitän Manuel Schmie-debach den Ball über die Latte lenkte.Zuvor hatte die Karlsruher Bank vehe-ment einen Elfmeter gefordert, nachdemHannovers Uffe Bech nach einer Flankevon Diamantakos den Ball per Hand ab-gewehrt hatte. Doch Schiedsrichter Pat-

rick Alt ließ weiterspielen(21.).

Mit einer 1:0-Führungging es also in die Pause. Unddie war völlig verdient, dennHannover hatte außer ei-nem Schuss von Martin

Harnik, den KSC-Torwart Dirk Orlis-hausen abwehrte (42.), nichts zu bietenund blieb auch im zweiten Durchgang al-les schuldig, was einen erklärten Auf-stiegsaspiranten ausmachen sollte. DerKSC zeigte hingegen eine hochkonzent-rierte, spielerisch wie kämpferisch über-zeugende Leistung und kam zu weiterenChancen durch Enrico Valentini (60./65.).Und dann zeigte Alt doch auf den Punkt– und das zu Recht: Nach einem Foul von96-Verteidiger Miiko Albornoz, der Er-win Hoffer umriss, verwandelte Dia-mantakos zum 2:0-Endstand (70.), der denBadenern wieder Hoffnung im Ab-stiegskampf verschafft.

„Heute haben wir von der ersten Mi-nute an alles reingeworfen“, freute sichBenedikt Gimber nach seinem gelunge-nen Heimdebüt in der Innenverteidi-gung. „Das war eine sensationelle Team-leistung, kaum zu glauben, dass wir denTabellendritten geschlagen haben.“Schon am kommenden Freitag steht nuneine Partie auf dem Programm, die an-

gesichts des Tabellen-standes zu den wich-tigsten der Rückrundegehört: Eine Niederla-ge bei Abstiegskon-kurrent Erzgebirge Auekann sich die Slomka-Elf nicht leisten.Karlsruhe: Orlishausen - Bader,Figueras, Gimber, Kempe - Kom,Meffert - Valentini (82. Yamada),Prömel (90.+2 Mehlem), Dia-mantakos - Mugosa (67. Hoffer).

Hannover: Tschauner - Sorg (46.Fossum), Anton, Hübner, Albor-noz - Schmiedebach, Bakalorz -Sarenren-Bazee (58. Füllkrug),Karaman, Bech (74. Maier) - Har-nik.

Schiedsrichter: Alt (Heusweiler)- Tore: 1:0 Mugosa (10.), 2:0 Dia-mantakos (70., Foulelfmeter) -Zuschauer: 15.415

KSC-Fans als Mutmacher nach dem 0:5 – es half ... Foto: dpa

„SensationelleTeamleistung“

STIMMEN AUS HEIDENHEIM

Kenan Kocak, Sandhäuser Trainer:„Es ist ärgerlich, dass wir uns mit sol-chen Fehlern, die zu den Gegentorengeführt haben, um den Lohn unsererArbeit bringen.“Frank Schmidt, Trainer des 1. FC Hei-denheim: „In der zweiten Halbzeit ha-ben wir Charakter bewiesen und unsreingebissen.“Tim Knipping, SVS-Verteidiger: „DerBall istunglücklichaufgesprungen, ichhabe ihn an den Arm bekommen, dassah blöd aus. Das tut mir leid für dieMannschaft, das Gegentor geht aufmeine Kappe.“Manuel Stiefler, SVS-Mittelfeldspie-ler: „Wir haben sehr gut ins Spiel ge-funden, haben absolut verdient ge-führt. Wären wir doch nur mit dem 2:0in die Pause gegangen. Der Gegen-treffer kurz vor der Halbzeit hat Hei-denheim zurück ins Spiel gebracht.“Denis Linsmayer, SVS-Mittelfeld-spieler: „Wir hatten Heidenheim in derersten Halbzeit total im Griff. DieChance hier zu gewinnen, war seltenso gut wie heute. Das 2:2 ist bitter. Fürmich überwiegtdie Enttäuschung.“ber

HSV siehtwieder Land

1:0 im Abstiegskampf gegenenttäuschende Hertha

Hamburg. (dpa) Beim Siegestanz desHamburger SV im Mittelkreis war AlbinEkdal der gefeierte Mann. Dank des ers-ten Bundesliga-Tores des Schweden hatder HSV im Abstiegskampf der Bundes-liga einen großen Schritt gemacht. Durchdas 1:0 (0:0) gegen Europapokal-Aspi-rant Hertha BSC schlossen die zuletzt sogebeuteltenHanseatennachPunktenzumVfL Wolfsburg auf, der als 15. auf demersten Nicht-Abstiegsplatz steht.

Ekdal verlängerte mit seinem Trefferin der 77. Minute am Sonntagabend dieAuswärts-Misere der Berliner, die seitfünf Ligaspielen nicht mehr auf fremdenPlätzen punkten konnten. „Es ist ein sehrschönes Gefühl, das erste Bundesliga-Torzu erzielen – gerade in so einer wichtigenPhase“, sagte Ekdal. Torhüter René Ad-ler ergänzte: „Das fühlt sich gut an, dasswir uns belohnt haben, für den Auf-wand, den wir betreiben. Wir haben essehr gut gemacht. Die Hertha hatte keinerichtige Torchance.“

Von Nachwirkungen des 0:8-Deba-kels in München und dem Pokal-Aus ge-

gen Borussia Mönchengladbach war beimHSV nichts zu sehen. Die Mannschaft vonTrainer Markus Gisdol war von Beginnan höchst engagiert und mutig bei der Sa-che. Gisdol signalisierte vor dem Anpfiffim TV-Sender Sky seine Bereitschaft füreinen Verbleib auch im Fall des erstenAbstiegs des Bundesliga-Gründungs-mitgliedes. Der Coach ersetzte den ver-letzten Innenverteidiger Mergim Mavrajdurch Gideon Jung, Johan Djourou saßwegen eines Infektes nur auf der Bank.

Die auswärts zuletzt harmlosen Ber-liner forderten die HSV-Defensive im 250.Bundesligaspiel von Hertha-Kapitän Ve-dad Ibisevic in der ersten Halbzeit nurselten. Stattdessen war die Gäste-Ab-wehr vor allem in der ersten halben Stun-de häufiger gefragt, auch wenn es nur we-nige kritische Situationen im Hertha-Strafraum gab. Aaron Hunt passte maß-gerecht auf Nicolai Müller, der allein vorHertha-Torwart Rune Jarstein am blitz-artig reagieren Norweger scheiterte (19.).

Die Hamburger blieben auch nachWiederbeginn die aktivere Mannschaft,insgesamt verflachte das Niveau zuse-hends. Doch in der 77. Minute durften die44 445 Zuschauer im Volksparkstadionendlich jubeln,alsEkdalnachZuspielvonHunt direkt zum insgesamt gerechten Er-folg traf.

Schoss das Siegtor: Albin Ekdal. Foto: dpa

FUSSBALL-NACHRICHTEN

DFB-Frauen torlosDie deutschen Fußball-Frauen habenbeim Vier-Nationen-Turnier in denUSA auch im zweiten Spiel einen Siegverpasst. Das Team von Bundestrai-nerin Steffi Jones musste sich in Har-rison mit einem torlosen Remis gegenFrankreich begnügen. Wenige Tagezuvor hatte die DFB-Auswahl eine 0:1-Niederlage gegen die amerikanischenGastgeberinnen kassiert.

Heldt neuer Sportdirektor bei 96Zweitligist Hannover 96 hat Ge-schäftsführer Martin Bader freige-stellt und Horst Heldt als neuen Sport-direktor engagiert. Das teilte der Ver-ein am Sonntagabend mit. Der 47 Jah-re alte Heldt war zuletzt bei Schalke04 tätig. Auch der bisher als Sportli-cher Leiter arbeitende Christian Mö-ckel ist nach 96-Angaben nicht mehrfür Hannover tätig.

SV Sandhausen ist MeisterDie C-Junioren des SV Sandhausensind Süddeutscher Meister im Futsalund haben sich für die DeutschenMeisterschaften am letzten März-Wo-chenende in Gevelsberg qualifiziert.Die Schützlinge von Trainer JensGroßmann besiegten im Endspiel denNachwuchs von 1860 München mit 3:2.Held des Tages im bayerischen Nörd-lingen war Hendrik Brauch. Der 14-jährige Gymnasiast aus Robern imOdenwald drehte im Finale nach ei-nem 1:2-Rückstand mit zwei Toren inden letzten drei Minuten das Spiel(ausführlicher Bericht folgt). wob

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SPORT18 Rhein-Neckar-Zeitung / Nr. 54Montag, 6. März 2017

Plötzlich mochte Waldhof sogar die PfälzerDie Chancen des Tabellenführers der Regionalliga Südwest sind gestiegen, wieder an den Aufstiegsspielen teilzunehmen

Von Frank Enzenauer

Mannheim. Historisches, schier Un-glaubliches geschah am 4. März 2017:Waldhof-Fans applaudierten dem 1. FCKaiserslautern. Als StadionsprecherStephan Christen am Samstag den 3:0-Sieg der U23 des FCK gegen den TSVSteinbach verkündete, war für einen kur-zen Moment die blau-schwarze Lieb-lingsfeindschaft vergessen – dafür mach-te sich Zufriedenheit breit im Carl-Benz-Stadion. Dank der pfälzischen Schüt-zenhilfe und der 3:1 (2:0)-Eigenleistunggegen den SSV Ulm konnte Waldhof denAbstand zum dritten Tabellenplatz aufneun Punkte vergrößern und hat nun al-lerbeste Aussichten, abermals an denAufstiegsspielen zur Dritten Liga EndeMai teilzunehmen. „Ein Superspieltag!“,jubelte Jannik Sommer auch mit Blick aufdie unerwartete Niederlage des 1. FCSaarbrücken in Pirmasens, womit wohldie Saarländer im Kampf um die beidenbesten Ränge in der Regionalliga Süd-west ausgeschieden sind.

Kritik an der Stadt

Nach einer Schweigeminute für den inZagreb 56-jährig verstorbenen Ex-Bun-desligaprofi Zvjezdan Cvetkovic ließengleich die Blau-Schwarzen die über 5000Zuseher im Stadion spüren, ihre Lehrenaus den Punkteverlusten in Kassel, nachzuvor zehn Siegen in Serie, gezogen zuhaben. Forsch startete der Spitzenreiter.Einen Kopfball von Innenverteidiger Mi-chael Schultz kratze der Ulmer JohannesReichert von der Linie (3.), wenig späteraber erklang die erste Jubelmusik desNachmittags, als Torjäger Nicolas He-bisch ein präzises Zuspiel vom gutenWinter-Neuzugang Simon Tüting vol-lendete (9.). „Wir haben das sehr souve-

rän gemacht und nichts anbrennen las-sen“, sagte treffend nach der Partie Gi-anluca Korte, der in der 25. Minute fürden muskelverletzten Ali Ibrahimaj ein-gewechselt wurde und unmittelbar vordem Halbzeitpfiff die 2:0-Führung köpf-te, nach Sommer-Flanke und Hebisch-Ballverlängerung.

Gegen personell arg gerupfte Ulmer„Spatzen“ geriet Waldhofs Erfolg nie inGefahr, selbst nach dem Anschlusstref-fer durch David Braig (60.) infolge Ab-wehrleichtsinns behielten die Waldhöferstets die Spielkontrolle. Begünstigt durch

ein Fehlurteil des Schiedsrichters, sorgteJannik Sommer mit seinem Handelfme-ter-Tor für die zeitige Entscheidung (68.).Sogar ein höherer Sieg war möglich, Tü-tings Freistoß knallte an die Latte (71.).Obendrein durften die Waldhof-Fans se-henswerte Spielzüge bestaunen – Kunst-stücke trotz unebenen Rasens.

Widrigkeiten sind sie gewohnt. Docherstmals attackierte Waldhof-TrainerGerd Dais die Stadt Mannheim. „UnserTrainingsplatz ist eine Katastrohe, jederBall verspringt, die Verletzungsgefahrwird täglich größer“, schimpfte Dais nach

dem Samstagsdreier über die Bedin-gungen am Alsenweg. Seit Monaten habeer keine städtischen Rasenpfleger auf derSepp-Herberger-Anlage gesehen, Daiswurde sarkastisch, sagte fragend: „Sinddie noch im Winterschlaf?“Waldhof: Scholz - Marco Müller, Schultz, Marcel Seegert,Amin - Ibrahimaj (25. Korte), Fink, Tüting (85. Kiefer),Sommer - Koep (83. Rothenstein), Hebisch.

Ulm: Betz - Celiktas, Pangallo, Reichert, Kücük - Nie-richlo, Sauter, Hörger (46. Gondorf), Graciotti - Rathge-ber (77. Michel), Halil (46. Braig).

Schiedsrichter: Schlosser (Montabaur) - Tore: 1:0 Hebisch(9.), 2:0 Korte (44.), 2.1 Braig (60.), 3:1 Sommer (60., Hand-elfmeter) - Zuschauer: 5318.

Getroffen! Jannik Sommer (r.) verwandelt einen Handelfmeter zum 3:1 für den SV Waldhof gegen den SSV Ulm. Foto: vaf

RegionalligaSüdwest27. Spieltag

Zuschauer 414.834(1.721)

Torjäger

1.Patrick Schmidt (Saarbrücken) 172.Muhamed Alawie (Eintr. Trier) 153.Sargis Adamyan (TSV Steinbach) 144.Max Oesterhelweg (Elversberg) 13

Samstag, 11. März

Pirmasens - Hoffenheim 14:00Stuttgart - Trier 14:00Walldorf Nöttingen 14:00Saarbrücken - Watzenborn-St. 14:00Steinbach - Homburg 14:00Kassel - Kaiserslautern 14:00Ulm - Elversberg 14:00Offenbach - Stuttgart 14:00

Sonntag, 12. MärzKoblenz - Waldhof 14:00

Mögliche Absteiger AbsteigerTeilnehmer Aufstiegsspiele

FK Pirmasens - 1. FC Saarbrücken 2:0Stuttgarter Kickers - TuS Koblenz 0:1SV Waldhof - SSV Ulm 3:1SV Elversberg - Hessen Kassel 2:01. FC Kaiserslautern II - TSV Steinbach 3:0Watzenborn-Steinb. - FC-Astoria Walldorf 3:2Eintracht Trier - Kickers Offenbach 1:01899 Hoffenheim II - FC Homburg 5:2FC Nöttingen - Wormatia Worms Mo. 19:30

1. SV Waldhof 26 17 5 4 43:21 562. SV Elversberg 26 16 7 3 42:15 553. TSV Steinbach 25 14 5 6 43:26 474. 1899 Hoffenheim II 26 13 7 6 54:24 465. 1. FC Saarbrücken 26 13 6 7 38:31 456. TuS Koblenz 25 11 6 8 24:21 397. SSV Ulm 25 11 4 10 38:36 378. Hessen Kassel 24 10 7 7 29:30 379. Wormatia Worms 25 9 6 10 26:26 33

10. FC-Astoria Walldorf 26 9 6 11 32:40 3311. VfB Stuttgart II 25 9 5 11 36:40 3212. FC Homburg 25 9 3 13 31:40 3013. FK Pirmasens 26 8 4 14 26:44 2814. 1. FC Kaiserslautern II 25 7 6 12 37:39 2715. Kickers Offenbach* 25 9 8 8 35:31 2616. Stuttgarter Kickers 26 5 11 10 34:38 2617. Eintracht Trier 26 7 4 15 33:39 2518. Watzenborn-Steinb. 25 7 4 14 28:44 2519. FC Nöttingen 25 4 2 19 22:66 14

* 9 Punkte wegen Insolvenzverfahrens bereits abgezogen

Walldorf verspielt FührungZu wenige Entlastungsangriffe beim 2:3 in Watzenborn

Watzenborn. (mm) Der FC-Astoria Wall-dorf nahm trotz einer komfortablen 2:0-FührungnacheinerStundeSpielzeitbeimTabellenvorletzten SC Teutonia Wat-zenborn-Steinberg keine Punkte mit aufdie Heimreise. Das 2:3 schmerzte.

Auf schwierigem Geläuf merkten bei-de Mannschaften schnell, dass es in die-sem Regionalliga-Spiel keinen Schön-heitspreis zu gewinnen gab. Walldorf gingdurch einen blitzsauber vorgetragenenKonter in Führung, auf Zuspiel von Hil-lenbrand traf Marcus Meyer erst noch denPfosten, den abgeprallten Ball drücktedann Hillenbrand unhaltbar über die Li-nie (17.). In der Folge hatten die Wall-dorfer weitere gute Kontersituationenund erzielten nach einer fixen Ballsta-fette durch Dauth das 0:2 (54.). Dem ein-gewechselten Avdic glückte aber mit ei-nem abgefälschten Schuss der 1:2-An-

schlusstreffer (63.). In der Folge kam dieElf von Trainer Matthias Born kaum nochzu Entlastungsangriffen. In der 77. Mi-nute bekam Watzenborn einen umstrit-tenen Elfmeter zugesprochen, zu allemÜberdruss sah „Übeltäter“ Jonas Kier-meier wegen wiederholten Foulspiels indieser Situation auch noch die Gelb-Ro-te Karte. Markus Müller verwandelte denElfer sicher zum 2:2-Ausgleich (78.) undzwei Minuten vor Schluss gelang Lemkesogar noch der 3:2-Siegtreffer.Watzenborn: Dauth – Lemke, Spang, van Gelderen, Vi-dosevic (57. Avdic) – Kotzke, Golafra (46. Koutny), Gon-calves, Kodes (61. Simon) – Marceta, Müller.

Walldorf: Rennar – Kiermeier, Nyenty, Malanga, Stadler –Haas (67. Kizilyar), Polat (84. Kern), Meyer, Schön (46. Va-rese), Hillenbrand – Carl.

Schiedsrichter: Falcicchio (Fulgenstadt) - Tore: 0:1 Hil-lenbrand (17.) , 0:2 Meyer (54.), 1:2 Avduic (62.), 2:2 Mül-ler (77., Foulelfmeter), 3:2 (88.) Lemke - Zuschauer: 844 -Gelb-Rote Karte: Kiermeier (77., wdh. Foulspiel).

Auf dem Vormarsch„Hoffes“ U23 ist in Torlaune und dürfte hoch in die Dritte Liga

Sinsheim. (jag). Die U23 der TSG Hof-fenheim befindet sich weiter auf demVormarsch. Gegen den FC Homburg fei-erte die Mannschaft von Trainer MarcoWildersinn einen 5:2 (2:1)-Erfolg und da-mit bereits den dritten Sieg im dritten Re-gionalliga-Spiel des Jahres. Damit ver-besserte sich die zweite Mannschaft derTSG, für die der Verein die Unterlagenfür die Drittligalizenz eingereicht hat, inder Tabelle auf den vierten Platz.

Im Hoffenheimer Dietmar-Hopp-Stadion stellte die TSG von Anfang an ih-re spielerische Klasse unter Beweis. Nach28 Minuten traf Hoffenheims Rechtsau-ßen Jannik Dehm sehenswert in den lin-ken Winkel. Nur sechs Minuten später er-höhte Marco Engelhardt nach einemFreistoß von Robin Szarka auf 2:0. FünfMinuten vor der Halbzeitpause ver-kürzte der FCH jedoch durch Kai Hesse

und erhielt neuen Auftrieb. Doch danntraf die TSG durch Stefan Posch (68.) undJoshua Mees (73.) zum 3:1 und 4:1. Derzweite Homburger Treffer durch den ein-gewechselten Marc Gallego kam für dieGäste zu spät. Stattdessen sorgte Hof-fenheims Joker Yusuf Coban mit dem 5:2in der Nachspielzeit für den Schluss-punkt. TSG-Trainer Wildersinn: „Direktnach der Halbzeit hatten wir keine gutePhase, aber insgesamt bin ich zufrieden,denn wir haben nicht viel zugelassen.“Hoffenheim: Kobel - Lorenz, Posch, Engelhardt – Szarka(72. Ikpide), Dehm (79. Bühler), Ochs, Waack, Geiger – Ade-mi (70. Coban), Mees.

Homburg: Jakusch – Stegerer, Markiet, Heerings, Lensch– Kröner, Gaiser (89. Zöllner), Amri (65. Edwini-Bonsu),Kluft (75. Gallego), Cecen – Hesse.

Schiedsrichter: Günsch (Marburg) - Tore: 1:0 Dehm (28.),2:0 Engelhardt (34.), 2:1 Hesse (40.), 3:1 Posch (68.), 4:1Mees (73.), 4:2 Gallego (84.), 5:2 Coban (90.+2) - Zu-schauer: 200.

Verblüffende Vereinfachung des SpielsDie Gladbacher wie entfesselt beim 4:2-Sieg in der ersten Episode der Schalke-Trilogie

Von Daniel Theweleit

Mönchengladbach. Als großer Erfolgs-manager ist Christian Heidel bisherwahrlich nicht in Erscheinung getreten,seit er im vorigen Sommer nach Gelsen-kirchen zog, um den FC Schalke 04 in ei-nen blühenden Spitzenklub zu verwan-deln. Aber immerhin hat der Sportvor-stand Erstaunliches als Krisenmoderatorgeleistet. Trotz zahlreicher enttäu-schender Leistungen und Ergebnisse gehtes harmonisch zu wie seit Jahren nicht aufSchalke. Heidel argumentiert zuverläs-sig geschickt und fast immer sehr über-zeugend, doch nach dem 2:4 in Mön-chengladbach am Samstag wusste aucher keinen Rat mehr. Die Leute im Gäs-teblock pfiffen und pöbelten angesichtsder biederen Stagnation, und der Ma-nager konstatierte: „Ich habe totales Ver-ständnis, wenn Leute sagen: Die Ent-wicklung in den letzten Wochen ist nichtgut. Weil man sieht die Entwicklungnicht.“

Das ist eine schmerzhafte Erkenntniszu diesem Zeitpunkt der Saison, der ja ei-gentlich großes Potenzial für eine Wendezum Guten birgt. Die Mannschaft vonTrainer Markus Weinzierl hätte mit ei-nem Sieg zur lange Zeit noch heftiger kri-selnden Borussia aufschließen können, siehätte sich Selbstvertrauen für die beidenausstehenden Episoden der großen Glad-bach-Schalke-Trilogie erarbeiten kön-nen, „das war ein Big-Point-Spiel“, sag-te Heidel. Doch am Ende wurde Schalkevon einem entfesselten Gegner „an die

Wand gespielt“, wie Tony Jantschke denVerlauf der zweiten Halbzeit treffend zu-sammen fasste.

Es sind die Gladbacher, die beein-druckend vorführen, wie sich eine schwe-re Zeit der Erfolglosigkeit beenden undins Gegenteil verwandeln lässt. Die Bo-russia ist tatsächlich die beste Rück-rundenmannschaft, hat gute Chancen, imPokalhalbfinale gegen Eintracht Frank-

furt das Endspielvon Berlin zu er-reichen, und na-türlich sind sienun der klare Fa-vorit für die bei-den Europa-League-Duellegegen die mattenSchalker an denkommenden bei-den Donnersta-gen. „Ich hätte esnicht für möglich

gehalten, dass wir so schnell den Turn-around schaffen“, sagte SportdirektorMax Eberl am Samstag, denn noch vorwenigen Wochen wirkte diese Mann-schaft müde und überfordert. Selbst derFC Schalke 04 schien die günstigerenPerspektiven zu haben.

Doch in Gelsenkirchen führen auchkomplette Trainingswochen und nach-lassende Verletzungsprobleme nicht zueiner Stabilisierung der Leistung, wäh-rend für die Borussia plötzlich alles mög-lich ist: Eine Europapokalqualifikationüber die Bundesliga würde niemanden

mehr überraschen, und selbst Titel in denPokalwettbewerbenwirkenplötzlichsehrrealistisch. Über einen Gewinn der Eu-ropa-League lässt sich sogar eine er-neute Champions-League-Teilnahme re-alisieren, und die Stabilität, die die Glad-bacher unter dem neuen Trainer DieterHecking entwickelt haben, ist faszinie-rend. Weil sie so einfach erscheint.

Statt wie der im Dezember entlasseneAndré Schubert für jeden Gegner akri-bisch die passenden Spieler auszuwäh-len und ausgeklügelte Matchpläne zuentwickeln, lässt Hecking immer die glei-che Mannschaft im gleichen System an-treten. InderDefensive formiertdasTeamsich in einem glasklaren 4-4-2-System,wie eine Perlenkette reihen sich die bei-den Viererketten vor dem eigenen Straf-raum auf. Und neun von elf Fußballernstehen praktisch immer in der Startelf,wenn sie gesund und nicht gesperrt sind,lediglich auf den offensiven Flügelnnimmt der Trainer Veränderungen vor.„Irgendwann wird der Tag kommen, wowirrotierenmüssen“,sagteHeckingzwar,aber zum zweiten Teil der großen Glad-bach-Schalke-Trilogie, die mit diesemBundesliga-Duell begann, sind erst malkeine Umbaumaßnahmen zu erwarten.

Das Gladbacher Erfolgsgeheimnisliegt demnach in einer verblüffendenVereinfachung des Spiels. „Gladbachwollte nur auf Konter spielen, und wir ha-ben sie dummerweise dazu eingeladen“,lautete die ebenso schlichte wie treffen-de Spielanalyse von Schalke-KapitänBenedikt Höwedes. Foto: dpa

Dieter Hecking

Die Besserenverlieren

Nur Lob für Darmstadt 98

Von Frank Hellmann

Bremen. Zunächst konnte es auch Tors-ten Frings kaum fassen. Nach Schluss-pfiff stand der Trainer des SV Darm-stadt 98 ein bisschen ratlos auf dem Ra-sen herum zwischen all den grün-weißenProtagonisten, die sich gerade ab-klatschten und der 40-Jährige doch fastalle kannte. Seine Profis in den grell oran-gefarbenen Trikots sendeten aus demBremer Weserstadion bereits symboli-sche Bilder des nahenden Abstiegs aus:Antonio-Mirko Colak starrte in den Him-mel, Peter Niemeyer hockte auf demSpielfeld, Jerome Gondorf nahm denSchluck aus der Wasserflasche.

Die Mischung aus Enttäuschung undResignation, Wut und Verzweiflung warbeim Tabellenletzten nach dem ziemlichunverdienten0:2 (0:0)beimSVWerdermitHänden zu greifen, als sich der dreist fei-xende Claudio Pizarro zum Lilien-Coachbegab. Die beiden einstigen Heroen aus

besseren BremerZeiten plauschteneine ganze Weile –und Frings schiensichtlich zu ge-fallen, was ihm derin die Jahre ge-kommene Werder-Stürmer sagte.„Claudio hat mirzu unserer Rie-senleistung gra-tuliert“, verriet

Frings später, weil es seine These stützte,dass an diesem Nachmittag „nicht diebessere Mannschaft gewonnen hat“.

Aus diesem bisweilen bizarren Bun-desligaspiel abzuleiten, Darmstadt seibereits abgestiegen und Bremen gleich-zeitig gerettet, wäre womöglich die fal-sche Schlussfolgerung. „Mit 25 Punktenhat noch niemand die Klasse gehalten“,warnte denn auch Werder-VerteidigerRobert Bauer, der zudem „eine schläfri-geersteHälfte“bemängelte,dieschonfastals Bremer Offenbarungseid durchgehenmuss. Was bitte war denn da los? „Für dieerste Halbzeit muss ich mich beim Pub-likum entschuldigen, für die zweite Halb-zeit bei der Mannschaft bedanken“, sag-te Trainer Alexander Nouri, der die Be-gegnung in der Kategorie „ambivalent“verortete. Wenn der angeblich so limi-tierte Tabellenletzte am Ende bei denTorschüssen (15:9), Ecken (7:2) und Flan-ken (27:8), beim Ballbesitz (58 Prozent)oder der Laufleistung (113,4 zu 107,8 Ki-lometer) vorne ist, kann das kaum alleinan der Erwartungshaltung liegen, „dieschwere Beine macht“ (Bauer).

Letztlich verließen sich die nun drei-mal erfolgreichen Hanseaten auf dieKomponenten, die schon beim VfLWolfsburg in einen merkwürdigen Siegmündeten: den engen Pakt mit Fortunaund die individuelle Klasse – diesmal vonMax Kruse. Der 28-Jährige verwandeltesicher jenen Elfmeter, den DarmstadtsKapitän Aytac Sulu an Pizarro ver-schuldet hatte (75.), und machte in derNachspielzeit den Deckel drauf. Foto: dpa

Max Kruse

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SPORT 19Nr. 54 / Rhein-Neckar-Zeitung Montag, 6. März 2017

Und jetzt warten die EisbärenAm Dienstag beginnt das Playoff-Viertelfinale der Adler Mannheim gegen Berlin

Von Rainer Kundel

Mannheim. Zwischen dem Hauptrun-den-Zweiten Adler Mannheim und denEisbären Berlin liegen 38 Punkte. DerPlayoff-Modus stellt ab morgen, wenn dieBerliner zum ersten Viertelfinalspiel desbest-of-seven-Modus in der SAP Arena(19.30 Uhr) antreten, alles wieder auf null.Den Adlern bleibt nur der Heimvorteil ineinem eventuellen siebten Spiel. Wäh-rend sich die Adler vor einer Woche miteiner Heimniederlage gegen Straubingden Weg über einen vermutlich ange-nehmeren Gegner aus Bremerhaven ver-baut haben, setzte sich der Vorrunden-achte in der ersten Playoff-Runde in zweiSpielen gegen die Niederbayern durch.Dazu war eine dritte Verlängerung nö-tig, bis nach 103 Minuten ein Treffer vonJamie MacQueen das sechstlängste Spielder DEL beendete

Die Berliner standen in der Vergan-genheit den Adlern oft im Weg. Bei den

Meisterschaften 2007 und 2015 umgin-gen die Blau-Weiß-Roten einem direktenAufeinandertreffen. Im dramatischenvierten Spiel der Finalserie 2012 rissendie Berliner den Adlern bei deren 5:2-Führung 14 Minuten vor Schluss denMeisterpokal aus den Händen.

Torhüter: Petri Vehanen (39) war Ga-rant der oft knappen Ergebnissen bei den21 Siegen. Die beiden „Back-up“-Goa-lies Cüpper und Franzreb reichen nichtan die Qualität des Finnen heran.

Verteidiger: Die Vielzahl der Gegen-tore sind einigen langfristigen Ausfällenim Abwehrverbund zurückzuführen. MitGervais, DuPont und Hördler verfügendie „Bären“ über überdurchschnittlicheOffensiv-Verteidiger, an Abräumern fehltes dagegen. Die Rolle des Rauhbeinsübernimmt mit Kapitän Andrè Rankel einAngreifer.

Stürmer:EtlicheAkteurewurdennachder Titelserie mit langfristigen Verträ-gen ausgestattet, zahlten den Vertrau-

ensvorschuss jedoch nicht zurück. Derlangjährige Top-Scorer Tallackson saßzuletzt auf der Tribüne. Um das physi-sche Element zu erhöhen, wurde mitLinglet (34) und Aubry (25) das Import-spieler-Kontingent ausgeschöpft.

Trainer: Stanley-Cup-Sieger UweKrupp blieb bisher wie bei seiner erstenKlubstation in Köln auch in der Haupt-stadt den großen Erfolg schuldig. Aller-dings machten ihm etliche Verletzungeneinen Strich durch die Rechnung. Erst seiteiner Woche konnte der ehemalige Bun-destrainer wieder vier komplette Blöckeaufbieten. Am 26. Januar wurde Kruppmit Stephane Richer (50) ein zweiter Co-Trainer zur Seite gestellt. Das Trikot desehemaligen Adler-Kapitäns, der inMannheim vier Meisterschaften feierte,hängt unter dem Dach der SAP Arena.

Umfeld und Erwartungen: Nach dreiSpielzeiten ohne Titel und dem neuerli-chenHauptrunden-MittelmaßhatsichdieUnruhe um die einstigen Dynamos bis

zum Klubeigner nach Los Angeles aus-geweitet. Eisbären-Manager Peter Leemusste im Januar bei der Anschuetz-Or-ganisation um Mittel betteln, damit derKader ergänzt werden konnte. Vier Wo-chen später berief das US-Imperium deneinstigen NHL-Star der Kings, Luc Ro-bitaille, zum Aufsichtsratschef der Ber-liner. Die Meinungen dazu gehen von„feindlicher Übernahme“ bis zu „nötiger

Hilfestellung“. Fest steht, dass ange-sichts der hohen Verluste der Klub mitden Hohenschönhauser Wurzeln unterKuratel der Kalifornier steht.Hauptrunde 16/17 aus Adler-Sicht: Heim 3:1, 4:3 n.P., Aus-wärts: 3:4, 2:3 n.V. ; Bisherige Playoff-Serien: 1997/98 Fi-nale (3:1 Siege), 1998/99 Halbfinale (3:1),, 2001/02 Halb-finale (3:1), 2008/09 Halbfinale (1:3) 2011/12 Finale (2:3).

Viertelfinale (best-of-seven): 7.3. (19.30 Uhr) und 12.3. (14Uhr) in Mannheim, 10.3. und 14.3. (jeweils 19.30 Uhr in Ber-lin), weitere Termine (falls erforderlich) : 17.3., 19.3. 21.3.

Die Fanghand schnappt zu: Goalie Petri Vehanen ist der Rückhalt der Eisbären. Foto: Imago

Kristin Gierisch (r.) freute sich über Dreisprung-EM-Gold, MTG-Sprinterin Alexandra Burghardt über ihre persönliche Bestzeit. Fotos: dpa

Der DLV sammelt neun MedaillenÜberraschungs-Gold bei der Leichtathletik-EM für Dreispringerin Kristin Gierisch

Von Thorsten Eisenhofer

Belgrad. Neun Medaillen hat der Deut-sche Leichtathletik-Verband (DLV) beider Hallen-EM in Belgrad gewonnen. Da-bei präsentierten sich auch die Starter derMTG Mannheim mit Platzierungen unterden ersten Sechs sehr stark.

Nach dem Überraschungs-Gold vonDreispringerin Kristin Gierisch amSamstag, die als erste Deutsche in dieserDisziplin siegte, kam gestern am Ab-schlusstag der kontinentalen Titel-kämpfe noch drei Mal Bronze für den DLVhinzu. Auf Rang drei im Weitsprung flogClaudia Salman-Rath. Die Frankfurte-rin verbesserte sich auf 6,94 m – dabei istsie eigentlich Siebenkämpferin. Bronzegewann auch der Dreispringer Max Heß.Der junge Chemnitzer hatte am Freitagin der Qualifikation die Konkurrenz mitdem Deutschen Rekord von 17,52 m über-rascht, gestern fehlten ihm mit 17,12 mein Zentimeter zu Silber und acht zu Gold.Ebenfalls Dritter wurde Richard Ringerüber 3000 m, der das Rennen zeitweise be-herzt von der Spitze bestimmt hatte.

Im EM-Finale über 60 m der Frauengestern Abend standen überraschend dreiDeutsche – zum ersten Mal seit 1988 üb-rigens. Neben der Deutschen MeisterinRebekka Haase waren auch AlexandraBurghardt von der MTG Mannheim undLisa Mayer (Sprintteam Wetzlar), die in

Mannheim bei MTG-LeistungssportchefRüdiger Harksen trainiert, dabei. Wäh-rend Haase als Achte enttäuschte, über-raschte Mayer mit Rang fünf und bliebdabei in 7,19 Sekunden nur eine Hun-dertstelsekunde über ihrer Bestzeit.Burghardt erreichte zeitgleich als Sechs-te das Ziel und stellte dabei ihre per-sönliche Bestzeit ein.

„Dass ein fünfter Platz dabei für michherausgesprungen ist, das ist einfach un-glaublich“, sagte Mayer gegenüber derInternetplattform leichtathletik.de.Burghardt sprach von einer positiv ver-laufenen EM: „Es war schön, dass ich imFinale stand und meine Bestzeit bestä-tigt habe.“ Die Schweizerin MujingaKambundji, die in Mannheim wie Burg-hardt bei Sprinttrainer Valerij Bauertrainiert, wurde beim Sieg von der BritinAsha Philip Vierte (7,16).

Nadine Gonska belegte zum Ab-schluss der Titelkämpfe mit der deut-schen 4x400-m-Staffel Rang sechs. DieOlympia-Teilnehmerin aus Mannheimlief auf Position zwei und übergab denStaffelstab jeweils als Fünfte. SechsTeams waren vom europäischen Ver-band für die Titelkämpfe in der Staffeleingeladen worden, die Polinnen ge-wannen die Goldmedaille.

Bereits am Freitagabend hatte Ri-carda Lobe Rang sechs über 60 m Hür-den belegt – in einem schwierigen Fina-

le. Beim ersten Startversuch waren dieacht Läuferinnen schon 20 m weit, als siezurückgeschossen wurden – wegen einesFehlstarts, der später zurückgenommenwurde. Lobe aus Edingen-Neckarhausenlief im Endlauf 8,03 Sekunden, in den bei-den Runden zuvor hatte sie das Ziel nach8,07 Sekunden (Vorlauf) und 8.00 Se-kunden (Halbfinale) erreicht. „Mit demsechsten Rang kann ich sehr zufriedensein. Das Finale war das Hauptziel undalles andere Zugabe“, sagt Lobe.

Neben Gierischs Gold hatten zudemStabhochspringerin Lisa Ryzih vom ABCLudwigshafen mit 4,75 m, die kurzzeitigauf Gold hoffen durfte, und Lauf-AssKonstanze Klosterhalfen über 1500 m(4:04,45/Deutscher U23-Rekord) Rangzwei erreicht und Kugelstoß-WeltmeisterDavid Storl Bronze gewonnen (21,30). Be-reits am Freitag zum Auftakt der dreitä-gigen Hallen-Titelkämpfe gab es zweiMedaillen für den DLV: Cindy Rolederhatten bei Lobes sechstem Platz die 60 mHürden gewonnen, Pamela DutkiewiczRang drei belegt.

„Gold war mal wieder fällig“, sagteHarksen, der auch Hürden-Bundestrai-ner der Frauen ist. Roleder tritt mit ih-rem Gold auch in die Fußstapfen von Ca-rolin Dietrich, die 2011 bei der Hallen-EMunter ihrem Mädchennamen Nytra denTitel gewonnen hatte – und damals für dieMTG Mannheim startete.

Irre Aufholjagdim Fuchsbau

Die Rhein-Neckar Löwen erkämpfen sich ein 30:30-Remis in Berlin

Von Daniel Hund

Berlin. Was für ein Spiel, was für ein Ner-venkitzel. 50 Minuten lang sahen dieRhein-Neckar Löwen bei den BerlinerFüchsen wie der sichere Verlierer aus undhätten sich in der allerletzten Sekundebeinahe doch noch den Sieg gekrallt. DasProblem: Der bis dahinüberragende Gudjon ValurSigurdsson scheiterte mitseinem finalen Wurf an Na-tionalkeeper Silvio Heine-vetter.

30:30. Unentschieden.Kein Sieger. Oder doch? „Also ich würdeschon sagen, dass es für uns zumindestein Punktgewinn war“, grinste Löwen-Trainer Nikolaj Jacobsen, „nach dem 2:2waren wir ja permanent in Rückstand.“

SchonnachwenigenMinutenwarklar,dass in der Max-Schmeling-Halle einKraftakt her musste. Immer wieder rann-ten die Löwen gegen die Berliner Mauer

an – und „zerschellten“. Es gab einfachkein Durchkommen. Zu schnell, zuleichtfüßig wuselten die Füchse um deneigenen Kreis herum. Ach ja, und dannwar da ja noch einer, der den Löwen schonso häufig schlaflose Nächte beschert hat-te. Torhüter Heinevetter natürlich. Be-weglich wie eh und je hechtete der durchden eigenen Kreis.

8:3 stand es nach 13 Minuten. Für die

Berliner, gegen den deutschen Meister.Die Löwen waren völlig von der Rolle.Normalform erreichte in der Anfangs-phase eigentlich nur Alexander Peters-son. Der Ex-Fuchs ging dahin, wo es wehtut, wühlte sich regelrecht durch die geg-nerischen Abwehr-Hünen – und wurdebelohnt. Vier der ersten sechs Treffer gin-

gen auf seine Kappe. Am Er-gebnis änderte dies abernichts. Die Füchse waren zulistig, führten nach 25 Mi-nuten immer noch mit sechsToren (13:7). Es war zumHaare raufen.

Dass es letztlich doch noch halbwegsversöhnlich mit 12:16 in die Pause ging,lag an Löwen-Keeper Andreas Palicka,der Mitte der ersten Halbzeit für MatiasAppelgren auf die Platte stürmte, und mittollen Reflexen glänzte.

Nach der Pause zogen dann auch sei-ne Vorderleute nach. Mit der 3-2-1-Ab-wehr standen Gedeon Guardiola und Co.

ihren Gegenspielern auf denFüßen herum und waren nunam Drücker. Mit Kempa-Tricks, präzisen Würfen undganz viel Kampfgeist. Für dieSchlagdistanz reichte es abertrotzdem nicht. Drei, vierTore waren es immer, diezwischen beiden Mann-schaften lagen. Bis zur 50.Minute. Plötzlich wurde esenger und enger. Vor allemdank Sigurdsson. Der Is-länder war eiskalt, siebenseiner zehn Treffer steuerteer von der Siebenmeter-Li-nie bei.

Und was bedeutet dasUnentschieden nun im Hin-blickaufdenTitelkampf?Na,dass in Flensburg wahr-

scheinlich gejubelt wurde. Die Nord-lichter haben nun zwei Minuspunkte we-niger als die Gelben auf dem Konto.Spannend bleibt es trotzdem...Spielfilm: 2:2, 6:2, 8:6, 13:17, 14:10, 16:12 (Halbzeit), 17:13,18:16, 22:19, 27:24, 27:26, 29:28, 30:29, 30:30 (Endstand).

Füchse Berlin: Tönnesen 8, Nenadic 7, Elisson 5, Drux 4,Lindberg 3/1, Gojun 2, Plaza Jimenez 1

Rhein-Neckar Löwen: Sigurdsson 10/7, Petersson 10, Gro-etzki 3, Pekeler 3, Larsen 1, Ekdahl du Rietz 1, Baena 1,Schmidt 1

Petersson mitzehn Toren

Löwen-Kreisläufer Rafa Baena (Nummer 16)musste amgeg-nerischen Kreis viel einstecken. Foto: dpa

Katerstimmung bei den Academics2. Basketball-Bundesliga Pro A: 72:81-Niederlage bei den Hamburg Towers – Chance auf den vierten Platz gesunken

Von Michael Wilkening

Hamburg. Es gab keine rauschende Par-tynacht auf der Reeperbahn, die Spielerder MLP Academics Heidelberg verlie-ßen Hamburg dennoch mit einem Kater.Der wurde nicht durch zu viel Alkoholausgelöst, sondern durch zu viele Punkteder Hamburg Towers. In einer engen Par-tie hatten die Academics in der Hanse-stadt mit 72:81 (31:37) verloren und dieMöglichkeit verpasst, sich in der 2. Bas-ketball-Bundesliga vorzeitig für diePlayoffs zu qualifizieren. Eine Leis-tungssteigerung gegenüber dem 62:101-Debakel eine Woche zuvor gegen Crails-heim reichte nicht, um sich bei den Nord-deutschen zwei Punkte zu sichern.

„Nach so einem Spiel wie gegen Crails-heim ist es schwierig, wieder auf die Bei-ne zu kommen. Deshalb kann ich mit demSpiel bei den Towers nicht unzufrieden

sein“, sagte Branislav Ignjatovic, ehe ersich in den Bus in Richtung Heimat setz-te. Der Trainer der Heidelberger hatte ei-nen couragierten Auftritt seiner Mann-schaft beobachtet, die sich in den ent-scheidenden Szenen in der Schlussphaseder Begegnung diesmal nicht behauptenkonnte. Vor mehr als 3300 Zuschauernkonnte die Heimfünf am Ende mehr zu-legen und machte nach einer knappen70:69-Führung (37.) innerhalb wenigerMinuten den Sack zu. „Das war bei dergroßen Kulisse schwer, in den letzten Mi-nuten dagegenzuhalten“, sagte Ignjatovic.

Innerhalb von 90 Sekunden hatten dieAcademics zuvor die Gelegenheit aus-gelassen, mit einem Polster in die ab-schließenden zehn Minuten zu gehen. ZurPause hatten die Heidelberger noch mit31:37 in Rückstand gelegen, ehe die Ignja-tovic-Schützlinge im dritten Viertel ihrebeste Phase hatten. Knapp eineinhalb

Minuten vor dem Ende führten sie mir56:51 und hatten sogar die Chance, wei-ter davonzuziehen. Doch mit ein paarkleinen Fehlern machten die Gäste dieHamburger wieder stark, die deshalb mitsechs Punkten in Folge in der Viertel-pause mit 57:56 vorne lagen. „Nachher istman immer schlauer, aber ich habe in die-ser Phase Kova und Philipp rausgenom-men, weil sie eine Pause brauchten“, sag-te Ignjatovic. Ohne Hrvoje Kovacevic undPhilipp Heyden verloren die Academicsdie Spielkontrolle und waren danachnicht mehr in der Lage, sie zurückzuge-winnen.

Die guten Offensiv-Leistungen vonVance Hall (19 Punkte) und BernardThompson (18) genügten deshalb nicht,um den noch fehlenden Erfolg im Play-off-Rennen zu landen. Doch trotz derzweiten Niederlage hintereinander ist dieWahrscheinlichkeit nicht gesunken, An-

fang April in der Post-Season dabei zusein. Vier Partien sind noch auszutragenund die Heidelberger haben drei Siegemehr als der Neunte auf dem Konto. Nurdie Chance, sich als Vierter das Heim-recht in der ersten Runde zu sichern, istviel kleiner geworden.

Derlei Tabellen-Rechenspiele sindaber ohnehin nichts für Ignjatovic, derSerbe beschäftigt sich lieber mit Dingen,die sich beeinflussen lassen. Und des-halb lautet die Aufgabe in den kom-menden 14 Tagen, das Team im Trainingbesser zu machen. Am kommenden Wo-chenende sind die Heidelberger nämlichspielfrei.Hamburg: Lansdowne 26/1 Dreier, Canty 16/2, Camphor12/2, Wolf 10, Liyanage 8/2, Raffington 7, Blessing 2.

Heidelberg: Hall 19/1, Thompson 18/2, Heyden 12, Kovacevic6/1, Würzner 5/1, Kuppe 5/1, Ney 5, White 2, Rupp, Schöpe.

Spielfilm: 7:11 (6.), 14:17 (10.), 26:19 (16.), 37:31 (Hz.), 40:43(24.), 51:56 (29.), 57:56 (30.), 65:58 (32.), 70:69 (37.), 81:72(Endstand). Zuschauer: 3301.

NACHRICHTEN

Demare gewinnt erste EtappeDerFranzoseArnaudDemarehatnach148,9 km die Auftakt-Etappe derFernfahrt Paris-Nizza im Spurt voreinem Landsmann Julian Alaphilippegewonnen. Auf der letzten kleinenSteigung vor dem Ziel in Bois d’Arcyhatten die beiden aus einer Spitzen-gruppe attackiert. Demare hatte imVorjahr den ersten Saison-KlassikerMailand-Sanremo gewonnen, der indiesem Jahr am übernächsten Sams-tag gestartet werden wird.

Zipser verliert mit ChicagoBasketball-Nationalspieler Paul Zip-ser hat mit den Chicago Bulls eineHeimniederlage hinnehmen müssen.Der Heidelberger verlor mit dem Tra-ditionsverein 91:101 gegen die Los An-geles Clippers. In knapp 18 MinutenEinsatzzeit kam Zipser auf zehn Punk-te und zwei Rebounds. Bester Werferder Bulls war Jimmy Butler mit 16 Zäh-lern. Bei den Clippers war Jamal Craw-ford mit 25 Punkten der Topscorer.

SPORT20 Rhein-Neckar-Zeitung / Nr. 54Montag, 6. März 2017

Ein Krimi mit Happy EndDie Zweitliga-Handballer der SG Leutershausen gewinnen gegen Schlusslicht Rostock mit 28:27

Von Daniel Hund

Leutershausen. Die Ausgangslage warklar. Diesmal zählte nur eins: ein Sieg.Egal wie – Hauptsache zwei Punkte. Dennnach den letzten Wochen ist die Luft fürdie SG Leutershausen in der Zweiten Li-ga dünner geworden. Vier Niederlagen inSerie weckten wieder die Abstiegsangst.Der HC Empor Rostock kam also genaurichtig. Tabellenletzter ist der, reiste mitnur neun Pluspunkten an. Ein Spazier-gang sollte es werden für den bären-starken Rückraum der SGL, geworden istes ein Krimi. Ein Kraftakt mit Happy End.Nach 60 Handball-Minuten leuchtete ein28:27 (12:14) von der Anzeigentafel.Rückraum-Granate Stefan Salger hattein der hektischen Schlussphase die Luft-hoheit und wuchtete den Harzball mehr-fach ins Gäste-Tor. „Ich bin jetzt natür-lich glücklich“, sagte SGL-Trainer MarcNagel danach mit einem Lächeln im Ge-sicht, „unsere letzten Angriffe waren ein-fach wieder richtig gut.“

Die davor teilweise weniger. Irgend-wie schien es fast so, als würde da eine an-dere Mannschaft auf der Platte stehen.Aber es waren die gleichen Spieler, ge-nau diese „Jungen Wilden“, die noch vor

ein paar Wochen im Unterhaus Angst undSchrecken verbreitet hatten. Mit einerLeichtigkeit, die imponierte. Am Sams-tag war die wie weggeblasen, dem Druckgewichen. Denn mittlerweile ist dasjüngste Team der Liga selbst zum Ge-jagten geworden. Hinzu kommt diejüngste Negativ-Serie. Das macht nach-denklich, das kratzt gehörig am Selbst-vertrauen. Umso wichtiger war es nun,dass man gemerkt hat, dass man auch sol-che Spiele gewinnen kann. Über denKampf, ohne Glanz.

Herausgeragt hat eigentlich nur ei-ner: Alexander Hübe, der Routinier zwi-schen den Pfosten. 33 Jahre hat er mitt-lerweile auf dem Buckel. Teuflisch gut ister immer noch. Mit seinen Reflexen ent-nervte er die Rostocker, vereitelte ihnenvon Beginn an eine Großchance nach deranderen. Das Problem: Vorne wechseltensich technische Fehler und schlechteWürfe munter ab. 8:8 stand es nach 19 Mi-nuten. Und so kam es wie es kommenmusste, die Gäste wurden immer muti-ger und belohnten sich bis zur Pause miteinem einer Zwei-Tore-Führung (14:12).Ein Zwischenstand, der schwer zu ver-dauen war. Mit hängenden Schulternschlichen die SGL-Asse in Richtung Ka-

bine. Manche fluchten auf der Flucht, an-dere schüttelten nur den Kopf.

Klar war, so konnte es nicht weiter-gehen. Und so ging es auch nicht weiter.Nach dem Seitenwechsel war mehr Herz-blut dabei. Mehr Wille. In Zahlen: Aus ei-nem 13:15 (32.) wurde ein 21:17 (42.). Dierund 600 Zuschauer klatschten sich dieFinger wund, sahen ihre Helden schon aufder Siegerstraße. Doch langsam, ganzlangsam, entschieden war noch nichts. Sowurde aus einem 24:20 (50.) plötzlich wie-der ein 24:24 (55.). Zittern und bibbernwar angesagt. Nur gut, dass Stefan Sal-ger cool blieb. Die letzten beiden Treffergingen auf die Kappe des 2,07-m-Hünen.

Und wie geht’s nun weiter? Ist die SGLbereits gerettet? Noch nicht ganz. Mo-mentan rangiert man mit 22:26-ZählernaufdemzehntenTabellenplatz.„Sechsbisacht Punkte werden wir sicher nochbrauchen“, erklärt Leutershausens Vor-standsmitglied Jörg Büßecker, „aber ichbin davon überzeugt, dass die Jungs dieauch holen werden. Ich tippe am Ende aufden zehnten Platz.“

SG Leutershausen: Wetzel 1, Salger 5, Räpple 5, Kupijai

3, Ruß 3, Bauer 3, Spohn 2, Möller 6

Spielfilm: 3:2, 10:8, 12:11, 12:14 (Halbzeit), 13:15, 21:17,

24:20, 24:24, 26:26, 28:27 (Endstand)

Tanz der Teufel: Die Spieler der SG Leutershausen feiern ihren wichtigen Heimsieg gegen den HC Empor Rostock. Foto: vaf

Die Revancheist geglückt

Nußloch besiegt Großsachsen – Sprung auf Rang zwei

Heidelberg. (msc/heka/pko)DasDuellSGNußloch gegen TV Großsachsen hatte inder 3. Handball-Liga zuletzt immer et-was Spannendes zu bieten. Doch die Be-gegnung am letzten Samstag war dannvergleichsweise ruhig: Der 33:26-Erfolgder SGN war – nimmt man die jüngste Er-gebnisse im direkten Duell aus – er-wartbar. Übermäßig harte Fouls gab eskeine, neben den üblichen kleinen Dis-kussionen gab es keine Auffälligkeiten.

Sowundertesnicht,dassamEndeauchbeide Trainer mit dem Spiel gut lebenkonnten. „Trotz allem haben wir den di-rekten Vergleich mit Nußloch im zweitenJahr in Folge gewonnen, da können wirauch ein bisschen stolz drauf sein“,schmunzelte TVG-Trainer Stefan Pohl.Dasgönnte ihmseinKollegeChristianJob:„Den direkten Vergleich gebe ich dir ger-ne“, sagte er. „Für uns war das Spiel heu-te wichtig, das habe ich der Mannschaftauch gesagt. Mein Respekt vor Groß-sachsen ist groß, die spielen eine superRunde.“ Job hatte zusätzlichen Grund zurFreude: Da der Tabellenführer HBW Ba-lingen-Weilstetten II überraschend gegendie SG Köndringen/Teningen patzte, sinddie Blauen nun Zweiter –punktgleich mit dem neu-en Spitzenreiter TGSPforzheim.

In der Anfangsphasesah es erneut nach einemüberraschenden Spiel aus:Nußloch tat sich gleichbeim ersten Angriffsver-such schwer, bei ange-zeigtem Zeitspiel schei-terte Rechtsaußen MaxSchmitt mit seinem Wurf.Auf der Gegenseite war esdann ausgerechnet der Ex-Nußlocher Michell Hil-debrandt, in der vergan-genen Saison noch Part-ner von Schmitt auf derrechten Außenbahn, der es besser mach-te. Er traf zur Führung für die Gäste. Auchbeim zweiten Angriff gab es für die SGNkeinen Treffer zu bejubeln, diesmal gingder Versuch von Simon Kuch am Ziel vor-bei, ehe Hildebrandt das 2:0 nachlegte.

Dann machte es sein Ex-Team aberbesser: Jochen Geppert und Kuch gli-chen aus, später war es Pierre Freudl dermit einem intelligenten Pass den am Kreispostierten Müller in Szene setzte. Nuß-loch baute die Führung weiter aus. Nachetwas mehr als vier Minuten in der zwei-

ten Halbzeit stand es 22:15, was die Vor-entscheidung bedeutete. Großsachen gabsich zwar nicht auf, lauerte auf einenDurchhänger der Hausherren, doch diewollten sich die beiden Zähler nicht mehraus der Hand nehmen lassen.

„Die SG Nußloch ist eine Spitzen-mannschaft“, erklärte Pohl: „Wir habenviel zu viele technische Fehler drin ge-habt und das bestrafen Spitzenmann-schaften. Der hohe Sieg ist durch das Aus-maß unserer Fehler zu Stande gekom-men.“ Warum die SGN zu den Topteamszählt, kann Job erklären. „Sebastian Kör-ner war drei Wochen beruflich weg undist jetzt wieder da, es fehlt nur noch Ste-fan Jochim“, so der Nußlocher Trainer.SG Nußloch: Lieb 1; Kuch 4, Müller 2, Geppert 7, Freudl10/3, K. Bitz 4, Pauli 5.TV Großsachsen: Gunst 2/2, Triebskorn 4, Schulz 6, Spil-ger 3, Ulrich 7, Unger 1, Hildebrandt 3.

Das Drittligateam der SG Kronau/Öst-ringen lieferte sich einen spannendenKampf mit Fürstenfeldbruck und setztesich in der Schlussphase mit 30:27 durch.Die Junglöwen sammelten somit zweiweitere Zähler für den Klassenverbleib.Kronau/Östringen: S. Trost 1, Zweigner 1, Röller 2, Soos

5, Haider 4, Bolius 10/7, Gerdon 1, Herrmann 2, Keller 4.

„Es war ein für Horkheim klar verdien-ter Sieg. Es wäre selbst in Bestbesetzunghier für uns kaum möglich gewesen, er-folgreich davonzuziehen,“ sagte MartinSchnetz, Trainer der HG Ofters-heim/Schwetzingen nach der 27:33-Nie-derlage in Horkheim. Neben den Lang-zeitausfällen von Adrian Fritsch und Da-niel Hideg, mussten auch Torwart Da-niel Unser (krank) und Daniel Häussler(Dienst als Assistenzarzt) passen.HG Oftersheim/Schwetzingen: Messerschmidt 3, Förch 3,Gartner 2, L. Sauer 3, Mehl 1, A. Sauer 5/3, Micke 10.

Warf vier Tore für Nußloch: Kevin Bitz. Foto: Pfeifer

Mit 540 PS durchNacht und Nebel

Rallye-Ass Walter Röhrl wird 70

Köln. Der Tod war nie weit weg. KeinWunder, wenn man Spaß daran findet, einbrüllendes 540-PS-Geschoss auf vier Rä-dern im Blindflug über Stock und Steinzu jagen. Niemand konnte das besser alsWalter Röhrl, der einstige Sekretär undDienstfahrer im Bischöflichen Ordina-riat Regensburg. Morgen feiert der zwei-

malige Rallye-Weltmeisterseinen 70. Ge-burtstag.

Erinnerun-gen sind beiRöhrl jederzeitabrufbar. Dawaren dieseTestfahrten mitMercedes imDezember 1980in Österreich:

„In der Früh auf einer Schneestraße,rechts und links Schneemauern, ich kom-me im Drift mit 180 km/h um eine langeRechtskurve.“ Vor ihm wie aus demNichts ein breiter Holz-Laster: „Da läuftdein Leben vor dir ab.“ So schräg, wie esnur ging, hat er „an die Schneemauer ran-gelenkt, damit sich das Auto ein biss-chen reinbeißt ohne abzuprallen“. Hatgeklappt, ist nix passiert: „Es war erst abder B-Säule alles abgerissen.“

Über den Unterschied zur Rallye-WMder Gegenwart sagt Röhrl, er sei „Gott seiDank zur richtigen Zeit“ dabei gewesen.Stets an Röhrls Seite: Christian Geistdör-fer, in der Hand das Gebetbuch, aus demer Röhrl im Stakkato vorliest, was dieserzu tun hat: „90 mittel links Kuppe 90 vollrechts.“ Immer mal wieder kitzelt ihn dieFrage, „ob ich wohl noch schnell genugbin“. 1980 und 1982 war er Weltmeister,viermal gewann er die berühmte RallyeMonte Carlo mit vier verschiedenen Au-tos, was außer ihm noch niemand ge-schafft hat. Außerdem war er im Sport-wagen und in der DTM erfolgreich unter-wegs. Die Formel 1 hat ihn nie gereizt.

Walter Röhrl. Foto: dpa

NACHRICHTEN

Boll feiert elften DM-TitelTimo Boll (Düsseldorf) hat bei derTischtennis-DM in Bamberg zum elf-ten Mal den Einzel-Titel gewonnen. ImFinale gewann er drei Tage vor sei-nem 36. Geburtstag gegen Abwehr-spezialist Ruwen Filus (Fulda) 4:0. Beiden Frauen verteidigte Kristin Sil-bereisen ihren Titel. Die 31-Jährigegewann das Endspiel gegen ShanXiaona nach einem 0:2-Satzrück-stand mit 4:2.

Hirscher WeltcupgesamtsiegerDer größte Skirennfahrer der Ge-genwart lässt sich auch vom Wetter-gott nicht die Laune vermasseln. AlsMarcel Hirscher beim Weltcup vonKranjska Gora seinen sechsten Ge-samtsieg perfekt macht und zum Re-kordfahrer in der langen Historie auf-steigt, schüttet es in Strömen. Das abertrübt die Freude des Österreichersnicht. „Regen ist flüssiger Sonnen-schein“, sagt Hirscher und genießt denMoment für die Geschichtsbücher. AmSonntag verpasste er als Slalom-Vier-ter zwar das Podest, schnappte sichaber trotzdem auch noch die kleineKugel in der Disziplin - nachdem ertags zuvor schon den Disziplin-Pokalim Riesenslalom gefeiert hatte. Im Zielballte Hirscher die Faust und machteSpaß-Selfies mit Felix Neureuther, derbeim Sieg des Österreichers MichaelMatt Dritter geworden war.

Ulm mit BBL-StartrekordVizemeister ratiopharm Ulm hat auchsein 24. Saisonspiel gewonnen und da-mit den Startrekord in der seit 1994von den Vereinen selbstständig orga-nisierten Basketball Bundesliga (BBL)eingestellt. Gegen Schlusslicht RastaVechta gelang dem Tabellenführer einschwer erkämpfter 75:70 (44:30)-Sieg.Alba Berlin hatte 1996/97 und 2000/01Rekorde aufgestellt. Den „ewigen“Rekord hält Bayer Leverkusen. DieRheinländer blieben in der Spielzeit1969/70 mit der zweigleisigen Bun-desliga und folgender Zwischenrundein allen 25 Saisonspielen unbesiegt.

Dahlmeier hatOlympia im BlickKonkurrenz wieder deklassiert

Pyeongchang. (dpa) Ihren großen Olym-pia-Wunsch hat Laura Dahlmeier schoneinmal im fernen Asien verewigt. „Go forGold und Gesundheit für alle“, schriebDeutschlands neuer Biathlon-Star auf ei-ne Kupferplatte, die im Dach des alten Wo-jeongsa-Tempels in Pyeongchang einge-baut wird und somit Glück bringen soll.Nach ihrem Weltcup-Double mit den Sie-gen in Sprint und Verfolgung auf denschweren Olympia-Strecken ist derzeitkaum vorstellbar, wer im nächsten Feb-ruar bei den Winterspielen in Südkorea ei-ne Laura Dahlmeier in Normalform schla-gen soll. „Ich hoffe, dass ich gesund blei-be und im nächsten Jahr mit einer gutenForm hier anreisen kann. Dann denke ich,dass gute Rennen möglich sind“, sagte sie.

Fast schon spielerisch beherrschtDahlmeier derzeit die Szene und eilt voneinem Rekord zum nächsten. Auch beimOlympia-Test deklassierte die Parten-kirchnerin die Konkurrenz. „Phänome-nal, wahnsinnig, traumhaft, gigantisch,hammergeil“, sagte die 23-Jährige nachihren Weltcupsiegen 15 und 16. Am Sonn-tag beim Staffelsieg von Nadine Horch-ler, Maren Hammerschmidt, DeniseHerrmann und Franziska Hildebrandfeuerte sie ihre Teamkolleginnen an derStrecke an. Sie schonte sich mit Blick aufdie letzten beiden Weltcup-Stationen.

Die Männer liefen ohne den er-krankten Massenstart-Weltmeister Si-mon Schempp mit Erik Lesser, RomanRees,BenediktDollundArndPeiffernacheiner Strafrunde von Doll und und ins-gesamt 14 Nachladern nur auf Platz sechs.Rang fünf von Lesser im Sprint und Platzacht von Sprint-Weltmeister Doll warendie besten Einzelresultate der Männer.

Dahlmeier hat sich weiter in die Re-kordlisten eingeschrieben. Nachdem sieals erste Biathletin elf WM-Medaillen inSerie gewann und zugleich erste Fünf-fach-Weltmeisterin bei einem Eventwurde, ist sie nun auch die zweite Ski-jägerinnachMagdalenaForsbergmit fünf

Weltcupsiegen am Stück. Die Schwedinschaffte sogar acht Erfolge in Serie. Aberauch das scheint für Dahlmeier möglich.

Sie strebt nun unaufhaltsam als ersteDeutsche seit Magdalena Neuner 2012dem Gewinn des Gesamtweltcups ent-gegen. Die siebenmalige Weltmeisterinführt mit 112 Punkten vor Titelverteidi-gerin Gabriela Koukalova aus Tsche-chien. „Ich komme dem Ziel immer nä-her“, sagte die Partenkirchnerin selbst-bewusst. Doch Olympia hat sie schon imHinterkopf. „Natürlich gibt es vielSelbstvertrauen, wenn man gute Rennenhier gezeigt hat. Ich habe jetzt positiveGefühle. Ich weiß, dass ich da gute Ren-nen machen kann.“

Auch Bundestrainer Gerald Hönig ge-hen angesichts der herausragenden Leis-tungen seiner Nummer eins langsam dieWorte aus. „Laura beherrscht die Sze-nerie, es kommt keine mit dieser Souve-ränität am Schießstand durch. Das ge-lingt nur ihr, dazu ihre tolle Laufform,da ist kaum ein Verschleiß zu erkennen“,sagte der 58-Jährige.

Wie es geht, zeigte Dahlmeier inPyeongchang in Sprint und Verfolgung.Mit fast schon traumwandlerischer Si-cherheit brachte sie als einzige im gan-zen Feld alle ihrer 30 Schuss ins Ziel, zu-dem lieferte sie im Sprint mal wieder dieLaufbestzeit ab.

Gewann auch beim Olympia-Test in Pyeong-chang: Laura Dahlmeier. Foto: dpa

Die Ski-Asse sogut wie nie

Langlauf bleibt Sorgenkind

Lahti. (sid) Die Kombinierer um WM-Kö-nig Johannes Rydzek unschlagbar, dieSkisprung-Asse Andreas Wellinger undCarina Vogt als Medaillen-Hamster: EinJahr vor Olympia lassen Deutschlandsnordische Stars mit einer Rekord-Aus-beute in Lahti von goldenen Winter-spielen in Pyeongchang 2018 träumen.Einzig die Langläufer bleiben wie be-fürchtet die Sorgenkinder. „Das WM-Er-gebnis ist hervorragend. Der Großteil derMannschaft hat hier seine Bestleistungabgerufen“, sagte DSV-SportdirektorinKarin Orgeldinger.

Auch Alfons Hörmann, Präsident desDOSB, lobte bei seiner Stippvisite: „DerDSV hat über Jahre hervorragend gear-beitet und ist mit Bundestrainern wieHermann Weinbuch und Werner Schus-ter sehr gut aufgestellt.“ Das Ergebniskonnte sich wahrlich sehen lassen: Mitsechs Goldmedaillen sorgte das DSV-Team für einen deutschen WM-Rekord,im Medaillenspiegel belegte Deutsch-land Platz zwei hinter Norwegen.

InsgesamtholtendeutscheAthletenelfMedaillen in 21 Entscheidungen, vor zweiJahren in Falun waren es acht, davon fünfin Gold. Wie im Rausch eilten besondersdie Kombinierer um Vierfach-Welt-meister Rydzek von Sieg zu Sieg. „Dasswir in allen Wettbewerben Gold gewin-nen, war nicht vorherzusehen. Das ist et-was Historisches, was so schnell nichtwiederholbar ist“, sagte Orgeldinger.

Sechs von acht möglichen Medaillenholte das alles überragende Weinbuch-Team. „Diese Tage hier in Lahti werdeich nie vergessen“, sagte Rydzek, der mitsechs Titeln zum Rekordweltmeister auf-stieg. Auch Weinbuch verneigte sich: „Ichhabe große Sportler trainieren dürfen,Ronny Ackermann, Eric Frenzel – Jo-hannes gehört jetzt auch dazu. Er hat sichaus dem Schattendasein gelöst, ist selbereine Lichtgestalt und kann sich in einemAtemzug mit den größten Kombinierernder Geschichte nennen.“

SPORT 21Nr. 54 / Rhein-Neckar-Zeitung Montag, 6. März 2017

Der 1. FC Dilsberg ärgerte die Eppelheimer erneutFußball-Landesliga Rhein-Neckar: Der Aufsteiger gewann beim Aufstiegsaspiranten mit 3:1 – FC Bammental siegte beim FV Brühl

Heidelberg. (domi) Am ersten Spieltag derFußball-Landesliga Rhein-Neckar nachder Winterpause musste die SG ASV/DJKEppelheim ihre dritte Saisonniederlagehinnehmen. Zwei davon gehen auf dasKonto des Aufsteigers 1. FC Dilsberg, dernach dem siegreichen Hinspiel auch inEppelheim mit 3:1 die Oberhand behielt.Der VfB Gartenstadt profitierte von Ep-pelheims Niederlage und ist nach demsouveränen 3:0-Sieg beim ASC Neuen-heim neuer Tabellenzweiter. Dem FCBammental gelang beim FV Brühl ein 2:1-Erfolg. Carsten Klein schoss beide Tref-fer für den Tabellenführer. Für den FCDossenheim schwindet die Aussicht aufden Klassenverbleib in der Landesligaimmer weiter. Nach der verdienten 0:3-Niederlage beim Schlusslicht TSV Ober-gimpern beträgt der Abstand auf das ret-tende Ufer bereits sechs Zähler.

SG ASV/DJK Eppelheim – 1. FC Dils-berg 1:3: Eppelheim war auf Wieder-gutmachung für die in der Vorrunde er-littene Niederlage aus. Als sich Eppel-heims Torwart Bel Hadj und ein Vertei-diger nicht einig waren, nutzte Björn Lip-schitz dies zum 0:1 (35.). Der Aus-gleichstreffer ließabernichtlangeaufsichwarten. Marcel Hofbauer traf mit einemfulminanten Schuss zum 1:1 (39.). Nacheinem Freistoß durfte Ruben Beck un-gestört zum 1:2 einköpfen (59.). Eppel-heim rannte sich immer wieder in derdichtgestaffeltenDilsbergerAbwehrfest.Soner Dilber machte mit einem Konteralles klar für den Aufsteiger (90.). rbSG ASV/DJK Eppelheim: Bel Hadj - Bauer (71. Schre-ckenberger), Huber, Treiber, Neusser, Hofbauer, Ünlü (62.Becker), Baumann, Hillger, Sommer, Haubrich.

1. FC Dilsberg: Mayer - Weitzell, Hlawatsch, Rittmeier,Lipschitz (85. Dilber), Scholl, Schmitt, Akgöl, Beck (85. Na-gy), Wallenwein, Rothenberger.

FV Brühl – FC Bammental 1:2: Der FVBrühl war mehrmals drauf und dran, dieFührung zu erzielen. Die Mannheimerkonnten jedoch Bammentals guten Kee-per Florian Hickel nicht überwinden.Bammental hingegen agierte mit der Ef-fektivität eines Spitzenreiters. CarstenKlein köpfte frei stehend zum 0:1 ein (32.).Trainer Volker Zimmermann vermisstenach dieser kalten Dusche ein echtes Auf-

bäumen seiner Mannschaft. Dennochstand bei Tim Heenes Kopfball nur dieLatte dem Ausgleich im Weg (68.). AlsCarsten Klein frei vor Brühls Torwartauftauchte, ließ er sich die Gelegenheitzum 0:2 nicht entgehen (83.). Der An-schlusstreffer von Patrick Greulich (87.)kam zu spät. vmFV Brühl: Yetkin – Schulze, Heene, J. Heuberger, K. Heu-berger, Lehr, Diederichs, Sen (69. Keklik), Böckli, Hess(82. Korpilla), Greulich.

FC Bammental: Hickel – Ohlheiser (57. Wacknitz), Zuber,Meinfelder (65. Bechtel), R. Welz, Wurm (74. Piesch), Orf,Lutz, Klein, A. Welz, Mayer (90. Brunner).

ASC Neuenheim – VfB Gartenstadt0:3: Der ASC Neuenheim dominierte zuBeginn. Janesch (10.), Plewa (14.) und Ja-spert (18.) nutzten ihre Torchancen nicht.Der VfB Gartenstadt schlug im Stile ei-nes Spitzenteams eiskalt zu. Adrian Na-kic traf zum überraschenden 0:1 (20.).Nachdem Theo Jaspert erneut in Gar-tenstadts Torwart Zimmermann seinenMeister gefunden hatte, erhöhte wiede-rum der pfeilschnelle Nakic (32.). NachdemSeitenwechsel sorgteDarnellHillmitseinem elegant abgeschlossenen 0:3 (51.)für die Entscheidung. Neuenheim man-gelte es an Durchschlagskraft, um dieballsicheren Mannheimer nochmals zu

gefährden. jwASC Neuenheim: Goos – Dokara, Ginter, Baumann, Haas(25. Terrazzino), Janesch, Plewa (71. Prior), Oestreich, Ja-spert, Kushida (71. Furrer), Tilki (71. Gatzky).

VfB Gartenstadt: Zimmermann – Hofstätter, Vidakovic,Schaaf (85. Chaouch), Krohne (86. Alexis), Hill, Urban,Heinzelmann, Kohl, Pah (80. Muja), Nakic (65. Wallerus).

TSG Eintracht Plankstadt – TSV Wie-blingen 1:1: Die TSG Eintracht Plank-stadt trotzte den spielerisch überlegenenWieblingern mit einer kämpferisch star-ken Leistung. In der insgesamt chan-cenarmen, aber aufgrund der Spannungpackenden Begegnung ließ Philipp Fi-scher Plankstadts Anhang erstmals ju-beln (62.). Wieblingen erhöhte den Druckund belohnte sich wenig später. Der ein-gewechselte Daniel Marzoll traf zum ge-rechten 1:1 (68.). rwTSG Eintracht Plankstadt: Böhl – Köbler, Badalak, Wolf,Patti, Barf (46. Vogelhuber), Herrmann (82. John), Cerasa,Weiss, Riedel (52. Adler), Fischer.

TSV Wieblingen: Wies – Lange, Zschau (76. Gözyuman),Blumhardt, Bauer, Tiryaki (37. Marzoll), Burkhard, Bei-sel, Marksteiner (65. Damm), Mühlbauer, Jung.

VfB St. Leon – TSV Michelfeld 0:0: Ineiner ereignisarmen Begegnung spieltesich das Geschehen vor allem im Mittel-feld ab. Erst in der Schlussminute wurdees aufregend. Zunächst lenkte Michel-

felds Torwart Sascha Schippl den Schussvon David Engelmann an den Pfosten. ImGegenzug prüfte Carsten Walther St. Le-ons Schlussmann Johannes Merz aus 20Metern Torentfernung. WiVfB St. Leon: Merz – Ruck, Fuchs, Gräf, Durst, Steeb, En-gelmann, Bitz, Just, Wickenheißer (81. Halter), Vogelba-cher.

TSV Michelfeld: Schippl – Schwarz, Max, Liotta, Hode-cker, Hansen, Gehrig, Spilger (88. Ghilazghi), Walther (90.Ince), Di Mauro, Yalman (70. Aldo).

TSV Obergimpern – FC Dossenheim3:0: Nach ausgeglichener Anfangsphasetraf Andy Siebert aus der Drehung zum1:0 für Obergimpern (21.). Den Freistoßvon Christopher Lakos konnte Dossen-heims Torwart Jens Zunker zwar ab-wehren, doch Philipp Funk erhöhte imNachschuss auf 2:0 (36.). Für Dossen-heim hatte Koch den Anschluss auf demFuß, doch Torwart Kipp wehrte ab (47.).Nach einem Gerangel sah DossenheimsJochen Probst die rote Karte (54.). Einschönes Zuspiel des kurz zuvor einge-wechselten Köbele verwandelte SimonLakos zum 3:0-Endstand (70.). wgTSV Obergimpern: Kipp – P. Braun, Bauer, Lock, Gfrerer,Buster, Funk (82. Appenzeller), Schweiger (67. Köbele), C.Lakos (86. N. Braun), S. Lakos, Siebert (75. Steeb).

FC Dossenheim: Zunker – Klauditz, Friedel (80. Ritt-mann), Daub, P. Apfel, Koch (80. Sandig), Probst, Wachs-muth, Körbel, Bolleyer (87. Hallatschek), Späth (84. Plail).

SV Waldhof II – VfL Kurpfalz Ne-ckarau 5:0: Das Spiel benötigte eine lan-ge Anlaufzeit, dann brach Alban Ramajmit dem 1:0 den Bann (39.). Den mögli-chen Ausgleich verhinderte WaldhofsTorhüter Konstantin Weis, der gegenPatrick Piontek hielt (42.). Nach demWechsel entschied ein Doppelschlag vonRamaj zum 3:0 die Partie (59. und 61.Spielminute). Die Neckarauer ergabensich zwar nicht ihrem Schicksal, muss-ten nach Abwehrfehlern aber noch zweiTore von Müslüm Arikan (80.) und Chris-tos Tsakirakis (82.) zum etwas zu hohen5:0-Endstand hinnehmen. rodiSV Waldhof II: Weis - Tzimanis, Sanyang (56.Tsakirakis),

Rodriguez-Schwarz, Winklmeier - Köroglu (72. Sen), Gärt-

ner, Goulas, Gavric (65. Arikan) - Fetahi, Ramaj (68. Ama-

rantidis).

VfL Kurpfalz Neckarau: Barreto - Perz (68. Roderig), Stem-

pel, Joksimovic, Notheisen - Piontek, Schmidt, Erhardt

(73. Yildirim), Okur - Markovic, Hahn.Der Eppelheimer Marcel Hofbauer (in Weiß) trifft zum 1:1 und lässt seine Mannschaft auf ei-nen Erfolg hoffen, doch die Dilsberger gewannen wie im Hinspiel. Foto: F&S

Just lässt die SGKirchheim jubeln

1:0-Sieg im Kellerduell in Viernheim – Weinheim gewinnt

Heidelberg. (RNZ) Die SG Kirchheim hatim Abstiegskampf der Verbandsliga einenwichtigen Sieg gelandet. Die Heidelbergersetzten sich in Viernheim mit 1:0 durch undhaben somit die Abstiegsränge verlassen.

TSV Amicitia Viernheim - SG Heidel-berg-Kirchheim 0:1. In einem schwachenKellerduell kam die SG Kirchheim zu ei-nem knappen und glücklichen 1:0-Aus-wärtssieg beim TSV Amicitia Viernheimund kletterte vom Relegationsplatz ans ret-tende Ufer. Man merkte allen Spielern an,dass de Partie richtungs-weisend sein könnte. GuteKombinationen hatten Sel-tenheitswert und die Ball-behandlung war verbesse-rungswürdig. Die Hausher-ren hatten etwas mehr vomSpiel und durch Kevin Foltz die Riesen-chance zur Führung, frei stehend zielte derAngreifer aber aus wenigen Metern am Torvorbei. Treffsicherer die Gäste, die nach ei-nem Patzer von Scheidel durch einenSonntagsschuss von Roman Just in Füh-rung gingen. Auch nach Wiederanpfiff ver-standen es die Südhessen nicht sich ent-scheidend in Szene zu setzen.TSV Amicitia Viernheim: Stattmüller, S. Scheidel, Youel Tes-fagaber (85. Wolf), Gülmez, Beck, Gomez Albarran, Urban(59. Mais), Kraft (59. Kolcak), Kuhn, Foltz (74. Smaijlovic),Sahin.

SG Kirchheim: Jäger, Rehm, Rau, Just, Hilbert, Kiefer, Ges-sel, Angermund (78. Gurley), Aydingülü, Heinrich, Rehber-ger.

Tore: 0:1 Just (35.); Besondere Vorkommnisse: rote Karte fürGessel (67./SGK wegen Tätlichkeit) und für Gomez Albar-ran (67./Vhm. wegen Beleidigung). Pietsch

VfB Eppingen - TSG Weinheim 3:5. Mitdem Anpfiff entwickelte sich sofort eineschnelle Partie mit Chancen auf beidenSeiten. Der VfB ging bereits in der 2. Mi-nute durch Münzer in Führung. In der 25.Minute konnte Adamek nach Abstim-mungsproblemen der Eppinger Hinter-mannschaft ausgleichen. Kevin Haaskonnte in der 36. Minute den VfB nach ei-nem Eckball mit 2:1 in Führung bringen.Weinheim ließ nicht locker und kam be-reits in der 38. Minute durch Ilhan zum 2:2Ausgleich, der auch der Pausenstand war.In der 50. Minute konnte Adamek den Ta-bellenführer mit 2:3 in Führung bringen.Der VfB rannte wiederum auf das gegne-rischeToranundlief inder72.Minute inei-nen Konter, den Eppingen‘s Schlussmann

mit einem Foulspiel im Strafraum stoppte.Den fälligen Strafstoß verwandelte Ilhansicher zum 2:4. Beim VfB ließen nun dieKräfte nach und die spielerische Klasse derWeinheimer nahm zu. Folgerichtig er-höhte Hiller in der 78. Minute mit einem se-henswerten Lupfer aus 25 Metern auf 2:5.Das 3:5 besorgte Soner Bostan (87.).VfB Eppingen: Sauer, Söder (70. Böhm),Hecker, Schwein-furth, Münzer (70. Babanatsas), Gherman (77. Bostan), Haas(83. Viera-Alves),Rudenko, Kappes, Kirchner, Stötzel

TSG Weinheim: Lentz, Geissinger, Makan (70. Meier-Küs-ter),Ilhan (85. Njie), Hiller (75. Engel), Lerchl, Gebhardt, Ada-mek, Schwöbel, Süß (75. Matthes), Malchow

Tore: 1:0 Münzer (2.), 1:1 Adamek (25.),2:1 Haas (36.), 2:2 Ilhan (38.), 2:3 Ada-mek (50.), 2:4 Ilhan (72.), 2:5 Hiller (78.),3:5 Bostan (87.); Schiedsrichter: Dill(Marxzell); Zuschauer: 200 Schröder

VfR Mannheim - 1. FCBruchsal 1:0. Mit einemknappen, aber verdienten

Sieg im Topspiel ist der VfR Mannheim indie Restrückrunde gestartet. Die 200 Zu-schauer im Rhein-Neckar-Stadion saheneine durchweg spannende Partie, die abererst in der 2. Halbzeit so richtig Fahrt auf-nahm. Bis dahin zeigte sich der VfR zwarals die spielbestimmende Mannschaft, ech-te Torchancen blieben aber zunächst Man-gelware. Den Siegtreffer steuerte der ein-gewechselte Niko Pavic bei (78.).VfR Mannheim: Bal - Denefleh, Gruber (57. Höhn), Kir-schner, Mantel, Herm (75. Izzeddine), Beyazal (54. Pavic),Haffa, Hariri, Kochendörfer, Zeric.

1.FC Bruchsal: Nell - Kaykun, Ehinger, Panneeselvam, Mal-sam, Pavkovic, Jones, Durmus, Reiß, Esswein, Saez.

Tore: 1:0 Pavic (78.); Schiedsrichter: Iljazi (Wurmberg); Zu-schauer: 200. sw

TSV Reichenbach - FC Zuzenhausen0:1. Das Ergebnis ist knapp, aber nicht un-verdient. Denn die Gäste ließen keine Tor-chance zu. Offensiv zündete der FCZ zwarauch kein Feuerwerk, doch Yannick Hein-lein war genau im richtigen Augenblick zurStelle. Nach einem Ballverlust des TSV vordem eigenen Strafraum kam der Ball anden langen Pfosten zum Mittelfeldakteur,der aus kurzer Distanz wenig Mühe hatteund sein erstes Saisontor erzielte (23.).TSV Reichenbach: Merz (58. Dittrich), Slotty (76. Kuhn), Zim-mermann, Frey (68. Müller), Saddedine, Hetzer, Alili, Kul-batzki, Rabsteyn, Kus, Islow

FC Zuzenhausen: Mistle, Keusch, Freymüller, Himmelhan,Landes, D. Zuleger (90.+8 Rausch), Heinlein (74. M. Zu-leger), Jost (90.+6 Yilmaz), Holzer, Schneckenberger, Teufel(74. Wild).

Tore: 0:1 Heinlein (23.); Schiedsrichter: Joshua Zanke (TSVÖtisheim); Zuschauer: 150 Reisenauer

VfR Mannheimbleibt oben dran

Auf die Siegerstraße gebracht: Yannick Wöppel (r.) erzielte für Heddesheim das wichtige Tor zum 1:0.

Hier im Zweikampf mit Peter Prokop. Foto: vaf

Heddesheim nicht zu stoppenVerbandsliga: Schwetzingen musste sich mit 0:3 geschlagen geben

Schwetzingen. (lofi) Der SV Schwet-zingen musste sich Fortuna Heddesheimmit 0:3 geschlagen geben. Die Schwet-zinger mussten auf ihre StammkräfteMichael Bitz und Malek Örum (gesperrt)sowie Michael Kettenmann (grippe-krank) verzichten. In den Anfangsmi-nuten konnten die Platzherren gegen denstarken Gegner gut dagegen halten undhatten durch Patrick Fetzer auch die ers-te Torchance zu verzeichnen (5.).

Dem 1:0 der Gäste aus Heddesheimging ein grober Schnitzer in der Schwet-zinger Abwehr voraus. Nutznießer warYannick Wöppel, der das Leder flach insuntere Eck der Platzherren einschoss(35.). Nach der Führung wurde Hed-desheim immer dominanter. ThorstenKniehl verpasste noch vor dem Seiten-wechsel nachzulegen. Auch nach derPause waren es die Gäste, die einen ge-pflegten Fußball boten und mit zuneh-mender Spieldauer immer mehr ihreKlasse aufblitzen ließen.

„Nach der Führung lief es für uns we-sentlich flüssiger und wir waren imzweiten Spielabschnitt dann auch dieklar bessere Mannschaft“, analysierte

FVH-Coach Rene Gölz, der sich mit demAuftreten seiner Protagonisten rundumzufrieden zeigte. SV-98-Keeper Yarah-madi hielt nach einem strammen Schussvon Kniehl sein Team zunächst noch imSpiel (57.), war allerdings machtlos, beim2:0 den Yannick Tewelde aus 15-Meternerzielte (60.). Jüllich (62.) und Hart-mann (63.) hätten bereits den Deckel aufdie überlegene Partie der Heddesheimersetzen können.

Besser machte es wenig später EgzonAbdullahu, der die Kugel zum 3:0 insSchwetzinger Gehäuse setzte. „Wir ha-ben im zweiten Spielabschnitt zu wenigdagegengehalten, das war für mich ent-täuschend“, übte der SV-98-Mittel-feldspieler Fabian Wild am Ende Selbst-kritik.

SV Schwetzingen: Yarahmadi-Lohrke, Prokop, Pfau,Härtel, Wild, Ruder, J. Can (56. Öztürk), Knöbl, Fetzer(69. Bouknight), Iseni

FV Heddesheim: Tsiflidis-Pritchett, Siby (79. Loviso) ,Nsowah, Hartmann, Wöppel (69. Wegmann), Wiley (50.Jüllich), Abdullahu, Schäfer (75. Marschlich), Kniehl,Tewlde.

Tore: 0:1 Wöppel (35.), 0:2 Tewelde (60.), 0:3 Abdullahu(65.); Schiedsrichter: Harris Kresser (Lobbach); Zu-schauer: 200

Axse BasCatssiegen glanzlos

Basketball: 70:59 gegen Keltern II

Heidelberg. (mir) Die Siegesserie der Ax-se BasCats USC Heidelberg in der 2. Bas-ketball-Bundesliga hält an, aber über-zeugen konnte der Tabellenführer undMeisterschaftsfavorit erneut nicht. Beim70:59 gegen die Rutronik Stars Keltern IIstimmte der kämpferische Einsatz, diespielerische Leichtigkeit ist den Heidel-bergerinnen aber abhanden gekommen.

Wenn am letzten März-Wochenendedie Bundesliga-Aufstiegsrunde beginnt,muss sich die Mannschaft deutlich stei-gern, sonst wird es nichts mit dem Fi-naleinzug. Die Zuschauer murrten deut-lich hörbar ob der Ballverluste und derWurfschwächen gegen einen keinesfallsstarken Gegner. Nur 24 von 53 WürfenausderNahdistanzverwandeltendieBas-Cats, bei den Gästen sah es noch schlim-mer aus (12/39).

„Wir müssen unterm Korb besserspielen“, gab die Slowakin Martina Let-kova, diesmal erfolgreichste Schützin, zu.Auch sie vergab einen ganz leichtenKorbleger.AusderDistanztrafendieBas-Cats ebenfalls nicht gut (2/8), da war Kel-tern mit sieben versenkten Dreipunkte-würfen deutlich treffsicherer. Dies warein Grund, dass die Gäste lange mithal-ten konnten, der zweite war ihre Ameri-kanerin Kristi Mokube, die 19 Punkte er-zielte und 14 Rebounds pflückte. Sietanzte Erica Carlson einige Male mit ganzschnellen Bewegungen einfach aus.

In der recht harten Partie – Serena Be-navente wurde von Mokube über denHaufen gelaufen, Laurien Lummer er-freute sich eines blauen Auges und He-lena Chatzitheodorou einer dicken Lippe– gewannen die BasCats aufgrund ihrertiefen Bank und eines 10:0-Laufes Mittedes vierten Viertels.

Trainer Dennis Czygan wollte mitBlick auf die Playoffs nicht schwarz ma-len. „Der Sieg war nie gefährdet. Wir ha-ben viel ausprobiert und viel rotiert“, warer gar nicht unzufrieden. Elena Hof-mann bekam 16 Minuten Spielzeit undüberzeugte mit sechs Punkten. „Viel-leicht denken wir zu viel an unsere Sys-teme, die Spontanität fehlt“, nannte Hof-mann einen möglichen Grund für manchmisslungene Offensivaktion.Stenogramm: 4:10 (4.), 11:10 (5.), 19:15 (10.), 29:24 (17.),35:32 (Halbzeit), 46:49 (23.), 46:55 (25.), 54:63 (30.), 60:70(34.), 60:79 (35.) 69:83.

Axse BasCats USC Heidelberg: Letkova 11/1, Benavente11, Krell 13, Meusel 11, Letkova 10, Kranzhöfer 8, Angol8/1, Chatzitheodorou 7/1, Palenickova 4, Carlson 4, Lum-mer 2, A. Hofmann 1, Karavassilis.

Seit zehn Spielenungeschlagen

SVS II siegt 2:1 in Göppingen

Heidelberg. (ms/fd) Bei katastrophalenPlatzverhältnissen gab es für den FC-Astoria Walldorf II gegen einen direk-ten Konkurrenten aus der unteren Ta-bellenregion nichts zu holen. Beim Of-fenburger FV setzte es ein 0:3 (0:1). Dermit einfachsten Mitteln agierende Gast-geber aus der Ortenau warf zu jeder Zeitdeutlich mehr in die Waagschale. Nacheinfachen Ballverlusten in der gegne-rischen Hälfte kam letztlich Petereit freistehend zum Abschluss und brachte sei-ne Elf mit 1:0 in Führung (38.). Nach demmehr als unnötigen Platzverweis vonMohr wegen Ballwegschlagens und demsehenswerten Distanztreffer von Bei-ser-Biegert zum 2:0 (63.) war das Spielentschieden. Das 3:0 erzielte Chrobok(70.).

Offenburger FV: Bergdorf - Kahle, Feger K., Junker (70.Baitenger), Lawson (57. Chrobok), Beiser-Biegert (67.Schätzle), Vollmer, Petereit, Schlieter, Tsolakis (75. Voll-mer), Anzaldi

FCA Walldorf: Bouchetob - Raab, Stojcevski, Becker(77.Atsay), Kerber (46. Gouras), Geist, Weber (74. Azi-zi), Mohr, Etzold (64. Teufel), Blank, Edelmann

Tore: 1:0 Petereit (38.), 2:0 Beiser-Biegert (63.),3:0 Chro-bok (70.); Schiedsrichter: Hafes Gerspacher (Heiters-heim)

Mit dem 2:1 Sieg beim 1. GöppingerSV ist die U23 des SV Sandhausen schonseit zehn Spielen ungeschlagen. „DerGegner hatte heute mehr vom Spiel, abergerade in der ersten Halbzeit waren wirvor dem gegnerischen Tor eiskalt“, sag-te SVS-Coach Kristjan Glibo. Gerademal acht Minuten waren gespielt, alsSterzing auf Graidia quer legte und die-ser zum 0:1 traf. Die zweite SVS-Chan-ce bedeutete das 0:2. Geisler spielteSterzing frei, dieser lief frei auf denGöppinger Schlussmann zu und ver-wertete den Ball im Tor. Die Göppingerkamen in der 63. Minute durch Claußnoch zum Anschlusstreffer.

1. Göppinger SV: Rombach – Clauß, Petruso, Loser, Stier-le, Ivezic, Dicklhuber, Renner, Schmidts, Ziesche (59.Llanes), Schwarz (57. Kadrija)

SV Sandhausen U23: Hiegl – Leimenstoll,, Walther,E.Stadler, Max. Schilling, Sailer, Sterzing (65. Jindra),Bauer (90. Mar. Schilling), R. Stadler, Geisler (80. Mach-meier), Graidia (67. Stellwagen)

Tore: 0:1 Graidia (8.), 0:2 Sterzing (38.), 1:2 Clauß (63.);Schiedsrichter: Erbst (Gerlingen); Zuschauer: 150

SPORT22 Rhein-Neckar-Zeitung / Nr. 54Montag, 6. März 2017

F FUSSBALL

FUBA Vier-Nationen-Turnier Frauen

Frankreich - Deutschland 0:0

Bundesliga Süd/Südwest A-JuniorenMainz 05 - FC Augsburg 2:21. FC Kaiserslautern - 1. FC Nürnberg 2:2SC Freiburg - Eintracht Frankfurt 4:4Stuttgarter Kickers - SpVgg Greuther Fürth 2:1TSG 1899 Hoffenheim - FC Ingolstadt 2:4Bayern München - Karlsruher SC 3:0TSV 1860 München - VfB Stuttgart 1:2

1. Bayern München 20 12 3 5 41 :22 392. FC Augsburg 20 9 7 4 32 :21 343. 1. FC Kaiserslautern 20 10 3 7 37 :37 334. TSG 1899 Hoffenheim 20 10 2 8 38 :35 325. Mainz 05 20 9 3 8 34 :28 306. SpVgg Greuther Fürth 20 9 2 9 33 :31 297. VfB Stuttgart 20 7 6 7 32 :28 278. 1. FC Nürnberg 20 6 8 6 30 :31 269. SC Freiburg 20 5 10 5 31 :33 25

10. Eintracht Frankfurt 20 7 4 9 26 :28 2511. FC Ingolstadt 20 6 6 8 26 :30 2412. Karlsruher SC 20 7 3 10 31 :41 2413. TSV 1860 München 20 5 6 9 27 :35 2114. Stuttgarter Kickers 20 5 3 12 21 :39 18

Bundesliga Süd/Südwest B-JuniorenEintr. Frankfurt - FC Augsburg 5:1SC Freiburg - VfB Stuttgart 2:2TSG 1899 Hoffenheim - Karlsruher SC 1:1TSV 1860 München - Bayern München 0:2Mainz 05 - Unterhaching 5:1Stuttgarter Kickers - SV Sandhausen 1:11. FC Kaiserslautern - Kickers Offenbach 4:1

1. Bayern München 19 13 1 5 48 :24 402. Karlsruher SC 19 11 5 3 43 :20 383. VfB Stuttgart 19 11 5 3 41 :20 384. FC Augsburg 19 10 4 5 40 :32 345. TSG 1899 Hoffenheim 19 10 3 6 36 :27 336. Eintracht Frankfurt 19 10 2 7 53 :33 327. Mainz 05 19 9 5 5 31 :23 328. 1. FC Kaiserslautern 19 9 4 6 33 :31 319. SC Freiburg 19 6 4 9 32 :36 22

10. Unterhaching 19 5 6 8 25 :35 2111. SV Sandhausen 19 5 3 11 26 :45 1812. Stuttgarter Kickers 19 4 4 11 21 :40 1613. TSV 1860 München 19 3 4 12 20 :40 1314. Kickers Offenbach 19 1 2 16 17 :60 5

3. BundesligaChemnitzer FC - Fortuna Köln 3:1Holstein Kiel - SC Paderborn 2:1Rot-Weiß Erfurt - FSV Zwickau 1:3Jahn Regensburg - Sportfreunde Lotte 2:0Hansa Rostock - VfR Aalen 1:1Sonnenhof Großaspach - FSV Frankfurt 3:1Preußen Münster - Hallescher FC 1:11. FC Magdeburg - Mainz 05 II 1:2SV Wehen Wiesbaden - VfL Osnabrück 2:1Werder Bremen II - MSV Duisburg 0:0

1. MSV Duisburg 25 12 11 2 29 :15 472. 1. FC Magdeburg 25 11 6 8 37 :26 393. Jahn Regensburg 25 11 6 8 39 :33 394. Chemnitzer FC 24 10 7 7 39 :28 375. Sonnenhof Großaspach 25 10 7 8 37 :31 376. Holstein Kiel 24 9 9 6 35 :20 367. Hallescher FC 25 8 12 5 24 :19 368. VfL Osnabrück 25 10 6 9 33 :32 369. VfR Aalen 25 7 14 4 29 :24 35

10. Sportfreunde Lotte 23 10 4 9 34 :27 3411. Hansa Rostock 25 7 12 6 28 :26 3312. Fortuna Köln 25 9 6 10 24 :38 3313. Werder Bremen II 25 9 5 11 23 :35 3214. SV Wehen Wiesbaden 25 8 7 10 28 :30 3115. FSV Zwickau 25 8 6 11 28 :35 3016. Rot-Weiß Erfurt 25 8 5 12 20 :33 2917. FSV Frankfurt 25 6 10 9 29 :26 2818. Preußen Münster 25 8 4 13 31 :34 2819. SC Paderborn 25 8 4 13 25 :42 2820. Mainz 05 II 25 6 5 14 21 :39 23Mittwoch, 19 Uhr: Lotte – Chemnitz; Freitag, 18.30 Uhr:Magdeburg – Münster; Samstag, 14 Uhr: Paderborn – Er-furt,Osnabrück–Kiel,Duisburg–WehenWiesbaden,MainzII – Bremen II, FSV Frankfurt – Halle, Aalen – Groß-aspach, Fortuna Köln – Regensburg; Sonntag, 14 Uhr: Zwi-ckau – Chemnitz, Lotte – Rostock.

Oberliga Baden-WürttembergGöppinger SV - SV Sandhausen II 1:21. CfR Pforzheim - FSV Bissingen 1:1Offenburger FV - FC-Astoria Walldorf II 3:0SSV Reutlingen - Stuttgarter Kickers II 1:2TSG Balingen - SV Oberachern 1:1Neckarsulmer SU - Bahlinger SC 2:0FSV Hollenbach - SV Spielberg 2:1SC Freiburg II - FV Ravensburg 4:2Karlsruher SC II - SpVgg Neckarelz 5:0

1. SC Freiburg II 23 15 3 5 46 :16 482. FSV Bissingen 23 13 7 3 49 :25 463. Neckarsulmer SU 23 13 3 7 41 :26 424. TSG Balingen 23 12 5 6 48 :25 415. FV Ravensburg 23 9 10 4 44 :29 376. 1. CfR Pforzheim 22 9 9 4 35 :26 367. SV Sandhausen II 23 10 4 9 35 :31 348. Bahlinger SC 23 9 5 9 30 :29 329. Göppinger SV 23 8 7 8 28 :20 31

10. Stuttgarter Kickers II 23 8 7 8 29 :29 3111. SV Spielberg 23 8 6 9 37 :41 3012. SSV Reutlingen 22 7 7 8 39 :38 2813. Karlsruher SC II 23 7 6 10 36 :34 2714. SV Oberachern 23 6 9 8 31 :38 2715. FC-Astoria Walldorf II 23 7 4 12 22 :38 2516. Offenburger FV 23 6 6 11 34 :44 2417. FSV Hollenbach 23 5 6 12 26 :45 2118. SpVgg Neckarelz 23 1 2 20 18 :94 5Samstag, 14 Uhr: Neckarelz – Freiburg II, Sandhausen II –Karlsruhe II; 15 Uhr: Offenburg – Hollenbach, Ravensburg– Reutlingen, Oberachern – Spielberg, Bissingen – Balin-gen, Bahlingen – Pforzheim; Sonntag, 14 Uhr: StuttgarterKickers II – Neckarsulm; 16 Uhr: Walldorf II – Göppingen.

Oberliga Baden-Württemberg FrauenFV Niefern - VfL Sindelfingen II 2:3

1. Sindelfingen II 17 7. TSV Tettnang 72. Alberweiler 15 8. Obertürkheim 63. Karlsruher SC 15 9. Viernheim 44. SV Hegnach 13 10. ASV Hagsfeld 05. Derendingen 13 11. FV Faurndau 06. FV Niefern 10 12. FCA Walldorf 0

Verbandsliga Nordbaden

VfB Eppingen - TSG Weinheim 3:5FV Lauda - TuS Bilfingen 0:1SV Schwetzingen - Fortuna Heddesheim 0:3TSV Reichenbach - FC Zuzenhausen 0:1Germania Friedrichstal - ASV Durlach 2:0SpVgg Durlach-Aue - TSV Strümpfelbrunn 7:1TSV Amic. Viernheim - SG Kirchheim 0:1VfR Mannheim - 1. FC Bruchsal 1:0

1. TSG Weinheim 17 15 1 1 54 :15 462. Fortuna Heddesheim 17 13 3 1 39 : 8 423. VfR Mannheim 17 12 1 4 36 :19 374. 1. FC Bruchsal 17 9 4 4 43 :21 315. Germania Friedrichstal 17 9 2 6 35 :19 296. ASV Durlach 17 7 4 6 29 :15 257. SpVgg Durlach-Aue 17 6 5 6 30 :26 238. TuS Bilfingen 17 6 5 6 24 :34 239. SV Schwetzingen 17 6 4 7 30 :26 22

10. VfB Eppingen 17 6 4 7 29 :36 2211. FC Zuzenhausen 17 5 6 6 22 :25 2112. SG Kirchheim 17 5 3 9 26 :34 1813. FV Lauda 17 5 1 11 19 :39 16

14. TSV Reichenbach 17 4 0 13 16 :35 1215. TSV Amic. Viernheim 17 2 4 11 22 :47 1016. TSV Strümpfelbrunn 17 1 3 13 13 :68 6Samstag, 15 Uhr: Mannheim – Schwetzingen, Strümpfel-brunn – Lauda, Weinheim – Reichenbach, Bruchsal – Ep-pingen, Kirchheim – Heddesheim, Bilfingen – Viernheim;Sonntag, 11 Uhr: Durlach – Durlach-Aue; 15 Uhr: Zu-zenhausen – Friedrichstal.

Verbandsliga FrauenVfK Diedesheim - VfB Wiesloch 3:2

1. TSV Neckarau 31 7. VfK Diedesh. 132. KIT Karlsruhe 22 8. FC Weiher 123. SV Zeutern 21 9. SC Seckach 104. Karlsruhe II 20 10. 1. SV Mörsch 95. VfB Wiesloch 15 11. Meck./Mönchzell 66. FSV Büchenau 15 12. Hagsfeld II 0

Landesliga Rhein-NeckarFV Brühl - FC Bammental 1:2TSV Obergimpern - FC Dossenheim 3:0ASC Neuenheim - VfB Gartenstadt 0:3SG ASV/DJK Eppelheim - 1.FC Dilsberg 1:3VfB St. Leon - TSV Michelfeld 0:0TSG Eintracht Plankstadt - TSV Wieblingen 1:1SV Waldhof II - VfL Kurpfalz Neckarau 5:0

1. FC Bammental 16 12 1 3 38 :18 372. VfB Gartenstadt 16 10 2 4 39 :21 323. SG ASV/DJK Eppelheim16 9 4 3 27 :15314. TSV Michelfeld 16 7 6 3 23 :15 275. TSV Wieblingen 16 8 2 6 41 :23 266. 1.FC Mühlhausen 15 7 5 3 34 :18 267. FV Brühl 16 7 5 4 36 :27 268. VfB St.Leon 16 7 3 6 28 :23 249. SV Waldhof II 16 6 5 5 31 :29 23

10. 1.FC Dilsberg 16 6 1 9 22 :42 1911. ASC Neuenheim 16 5 2 9 17 :26 1712. VfL Kurpfalz Neckarau 15 4 3 8 31 :38 1513. TSG Eintracht Plankstadt 16 4 3 9 25 :32 1514. FC Dossenheim 16 2 3 11 24 :39 915. TSV Obergimpern 16 2 1 13 18 :68 7Sonntag, 15 Uhr: Michelfeld – Plankstadt, Dossenheim –St. Leon, Dilsberg – Obergimpern, Gartenstadt – Eppel-heim, Neckarau – Neuenheim, Bammental – Mühlhausen,Wieblingen – Brühl.

Kreisliga Mannheim

SpVgg Ketsch - TSG Weinheim II 3:1Olympia Neulußheim - MFC Lindenhof 1:2TSG Lützelsachsen - Germania Friedrichsfeld 3:4Edingen-Neckarhausen - Turanspor Mannheim 1:0Türkspor Mannheim - SG Hemsbach/Sulzbach 4:2Phönix Mannheim - SpVgg Wallstadt 1:2Rot-Weiß Rheinau - Srbija Mannheim 2:0VfR Mannheim II - SV Schriesheim 0:1

1. Türkspor Mannheim 17 13 4 0 48 :16 432. SpVgg Ketsch 17 10 3 4 42 :23 333. TSG Weinheim II 17 9 4 4 47 :33 314. TSG Lützelsachsen 17 9 3 5 42 :27 305. Srbija Mannheim 17 10 0 7 26 :29 306. Rot-Weiß Rheinau 17 8 4 5 35 :32 287. Turanspor Mannheim 17 6 7 4 36 :30 258. SG Hemsbach/Sulzbach 17 6 6 5 31 :31 249. Olympia Neulußheim 17 7 3 7 30 :41 24

10. MFC Lindenhof 17 5 7 5 30 :33 2211. SpVgg Wallstadt 17 5 5 7 28 :36 2012. Germania Friedrichsfeld 17 4 4 9 34 :44 1613. Edingen-Neckarhausen 17 3 5 9 23 :35 1414. SV Schriesheim 17 3 4 10 16 :37 1315. Phönix Mannheim 17 3 3 11 21 :33 1216. VfR Mannheim II 17 3 2 12 22 :31 11

Kreisliga Sinsheim

VfB Eppingen II - TSV Kürnbach 0:3SV Rohrbach/S - SV Babstadt 0:0SG Waibstadt - VfB Epfenbach 1:1SV Reihen - TSV Michelfeld II 1:0FC Zuzenhausen II - TSV Waldangelloch 1:1VfB Bad Rappenau - Türkspor Eppingen 4:0TSV Neckarbischofsheim - SV Treschklingen 0:0TSV Dühren - TSV Helmstadt 1:2

1. SG Waibstadt 17 10 6 1 46 :23 362. SV Rohrbach/Sinsheim 17 10 5 2 43 :12 353. TSV Kürnbach 17 10 5 2 43 :21 354. SV Treschklingen 16 10 2 4 28 :18 325. TSV Helmstadt 16 9 3 4 30 :25 306. FC Zuzenhausen II 17 6 9 2 26 :16 277. TSV Waldangelloch 17 7 4 6 25 :29 258. VfB Eppingen II 17 6 6 5 36 :34 249. SV Reihen 17 5 6 6 17 :24 21

10. Neckarbischofsheim 17 5 5 7 24 :27 2011. VfB Bad Rappenau 16 5 3 8 24 :21 1812. TSV Michelfeld II 17 4 4 9 18 :28 1613. SV Babstadt 17 3 5 9 27 :45 1414. VfB Epfenbach 16 2 6 8 16 :26 1215. TSV Dühren 17 3 2 12 26 :49 1116. Türkspor Eppingen 17 3 1 13 15 :46 10

H HANDBALL

Champions League, Gruppe B

HC Meshkov Brest - Vardar Pro Skopje 30:26Pick Szeged - HC Osiguranje-Zagreb 26:21IFK Kristianstad - KS Vive Kielce 29:25

1. Vardar Pro Skopje 13 9 0 4 380:349 18 : 82. Rhein-Neckar Löwen 13 8 1 4 368:366 17 : 93. KS Vive Kielce 13 8 0 5 380:363 16 :104. Pick Szeged 13 7 1 5 346:326 15 :115. HC Meshkov Brest 13 5 4 4 356:350 14 :126. RK Celje 13 3 3 7 378:401 9 :177. IFK Kristianstad 13 3 2 8 352:379 8 :188. HC Osiguranje-Zagreb 13 3 1 9 309:335 7 :19

Mittwoch, 20.45 Uhr: Rhein-Neckar Löwen - Szeged.

Bundesliga Männer

HSC 2000 Coburg - HC Erlangen 30:28VfL Gummersbach - HSG Wetzlar 27:28Hann.-Burgd.. - Balingen-Weilstetten 26:29Füchse Berlin - Rhein-Neckar Löwen 30:30TBV Lemgo - Bergischer HC 23:25

1. Flensburg-Handewitt 22 20 1 1 681:518 41 : 32. THW Kiel 22 18 0 4 631:534 36 : 83. Rhein-Neckar Löwen 20 17 1 2 594:509 35 : 54. Füchse Berlin 22 15 3 4 629:561 33 :115. SC Magdeburg 22 14 2 6 624:602 30 :146. HSG Wetzlar 22 12 0 10 569:566 24 :207. SC DHfK Leipzig 21 10 2 9 538:530 22 :208. TSV Hannover-Burgd. 22 11 0 11 625:606 22 :229. HC Erlangen 22 11 0 11 579:589 22 :22

10. MT Melsungen 22 9 1 12 599:598 19 :2511. FA Göppingen 22 8 1 13 608:625 17 :2712. GWD Minden 22 8 1 13 549:624 17 :2713. VfL Gummersbach 21 7 1 13 541:564 15 :2714. TBV Lemgo 22 6 1 15 595:635 13 :3115. Balingen-Weilstetten 22 6 1 15 522:598 13 :3116. TVB 1898 Stuttgart 21 6 0 15 546:607 12 :3017. Bergischer HC 22 5 1 16 555:632 11 :3318. HSC 2000 Coburg 21 4 0 17 522:609 8 :34

Samstag, 19 Uhr: Rhein-Neckar Löwen - GWD Minden.

2. Bundesliga Männer

TV Emsdetten - HSG Nordhorn 28:24TuS N-Lübbecke - EHV Aue 31:20ASV Hamm-Westfalen - TV Neuhausen/E. 35:23ThSv Eisenach - HG Saarlouis 26:27TV Hüttenberg - VfL Bad Schwartau 25:23HSG Konstanz - TuS Ferndorf 24:26SG Leutershausen - HCE Rostock 28:27Rimpar Wölfe - TuSEM Essen 22:25SG BBM Bietigheim - Wilhelmshavener HV 26:25Dessau-Roßlauer HV - TSG LU-Friesenheim 25:24

1. TuS N-Lübbecke 24 19 1 4 686:585 39 : 92. TV Hüttenberg 24 17 2 5 676:607 36 :123. SG BBM Bietigheim 24 16 3 5 682:642 35 :134. Rimpar Wölfe 24 15 2 7 645:612 32 :165. VfL Bad Schwartau 24 14 2 8 622:567 30 :186. TSG LU-Friesenheim 24 14 1 9 663:637 29 :197. ThSv Eisenach 24 13 2 9 640:631 28 :208. HSG Nordhorn 24 11 3 10 616:616 25 :239. TV Emsdetten 24 10 3 11 667:658 23 :25

10. SG Leutershausen 24 10 2 12 618:645 22 :26

11. HSG Konstanz 24 10 2 12 612:660 22 :2612. TuSEM Essen 24 9 3 12 628:650 21 :2713. Dessau-Roßlauer HV 24 9 3 12 612:640 21 :2714. Wilhelmshavener HV 24 10 0 14 659:653 20 :2815. EHV Aue 24 9 2 13 606:633 20 :2816. HG Saarlouis 24 8 4 12 620:656 20 :2817. ASV Hamm-Westfalen 24 9 1 14 644:642 19 :2918. TuS Ferndorf 24 7 2 15 601:639 16 :3219. TV Neuhausen/E. 24 5 3 16 657:700 13 :3520. HCE Rostock 24 4 1 19 640:721 9 :39

2. Bundesliga FrauenBSV Sachsen Zwickau - SV Bremen 30:19TSG Ketsch - TG Nürtingen 29:22Haunstetten - HSG Bensheim-Auerbach 20:28SGH Rosengarten - HC Rödertal 29:23Mainz 05/Budenheim - HSG Badenstedt 32:26SG H2Ku Herrenberg - HSG Kleenheim 27:28TV Beyeröhde - SV Union Halle-Neustadt 35:32

1. B.-Auerbach 39:3 9. Mainz/Budenh. 21:212. TV Beyeröhde 27:15 10. HSG Kleenheim 18:243. Rosengarten 25:15 11. BSV Zwickau 16:264. HC Rödertal 25:17 12. TuS Lintfort 15:255. DJK MJC Trier 24:14 13. Badenstedt 15:276. Halle-Neust. 23:19 14. SV Bremen 14:287. TG Nürtingen 23:19 15. SG Herrenberg 13:298. TSG Ketsch 21:21 16. Haunstetten 13:29

3. Liga Süd MännerBal.-Weilstetten II - Köndringen-Teningen 26:32TV Hochdorf - HC Oppenweiler/Backnang 21:23VfL Pfullingen - TSG Haßloch 26:27SG Pforzheim Eutingen - TGS Pforzheim 22:25Kronau/Östring. II - TuS Fürstenfeldbruck 30:27SG Nußloch - TV Großsachsen 33:26TSB HN-Horkheim - Oftersheim-Schwetz. 33:27VTV Mundenheim - SV 64 Zweibrücken 23:23

1. TGS Pforzheim 22 16 1 5 651:584 33 :112. SG Nußloch 22 15 3 4 662:585 33 :113. TSB HN-Horkheim 22 15 2 5 637:576 32 :124. Balingen-Weilstetten II 22 16 0 6 625:584 32 :125. TV Großsachsen 22 12 3 7 645:598 27 :176. Oftersheim-Schwetz. 22 12 0 10 577:602 24 :207. Oppenweiler/Backnang 22 10 3 9 600:614 23 :218. VfL Pfullingen 22 10 2 10 609:604 22 :229. TV Hochdorf 22 10 2 10 590:581 22 :22

10. SG Kronau/Östringen II22 9 2 11 611:602 20 :2411. TSG Haßloch 22 9 2 11 603:614 20 :2412. Köndringen-Teningen 22 9 0 13 654:679 18 :2613. TuS Fürstenfeldbruck 22 8 1 13 400:394 17 :2714. SG Pforzheim Eutingen 22 3 5 14 525:556 11 :3315. VTV Mundenheim 22 4 2 16 513:628 10 :3416. SV 64 Zweibrücken 22 3 2 17 519:620 8 :36

Freitag, 20.30 Uhr: Großsachsen - Hochdorf, Samstag, 19Uhr: TGS Pforzheim - Kronau/Östringen, 19.30 Uhr: Of-tersheim/Schwetzingen - Nußloch.

Oberliga FrauenSG Nußloch - SV Allensbach II 28:24TS Ottersweier - TSV Wolfschlugen 28:24TuS Ottenheim - HSG Mannheim 34:30FSG Donzdorf/Geislingen - VfL Pfullingen 26:23TSV Bönnigheim - HSG St. Leon/Reilingen 27:27SF Schwaikheim - TuS Metzingen II 16:27

1. Metzingen II 32:4 8. Allensbach II 20:162. TSG Ketsch II 31:7 9. HSG Mannheim 18:203. St. Leon/R. 28:10 10. D./Geislingen 15:254. TSV Bönnigh. 25:11 11. Schwaikheim 14:245. Kapp./Steinb. 24:12 12. Pfullingen 8:306. Wolfschlugen 21:17 13. SG Nußloch 5:357. TuS Ottenheim 21:19 14. Ottersweier 4:36

Badenliga MännerSG Pforzh./Eutingen II - HG Oftersh./Schw. 21:23TSG Wiesloch - TV Hardheim 1895 28:32TSV Am. Viernheim - St. Leon/Reilingen 34:26TSV Birkenau - TV Knielingen 30:26TG Eggenstein - TV Friedrichsfeld 28:18SG Stutensee-Weingarten - TSG Plankstadt 29:31TV Bretten - HSV Hockenheim 25:25

1. TSV Viernheim 38:0 8. Friedrichf. 18:202. TSV Birkenau 23:15 9. Oftersheim 18:203. St.Le./Reil. 23:15 10. TV Knielingen 16:224. Pf./Euting. II 22:16 11. TV Hardheim 15:235. Weingarten 20:18 12. Plankstadt 13:256. Hockenheim 19:19 13. TSG Wiesloch 12:267. TG Eggenstein 19:19 14. TV Bretten 10:28

Badenliga Frauen

SG Pforzheim/Eutingen - TV Brühl 30:28TSG Wiesloch - HG Königshofen/Sachsenflur 23:29TSV Rot - TV Schriesheim 22:20SG Heddesheim - SG Heidelsheim/Helmsheim 20:24HG Saase - TG Neureut 31:27TSV Amicitia 06/09 Viernheim - TSV Malsch 29:25

1. HG Saase 28:6 8. SG Heddesheim 16:202. TSV Viernheim 24:10 9. TSG Wiesloch 15:193. TSV Rot 24:10 10. Schriesheim 13:234. H./Helmsheim 24:12 11. TG Neureut 10:245. Birkenau II 20:14 12. TSV Malsch 10:266. TV Brühl 18:18 13. Pf./Eutingen 8:287. K/Sachsenflur 18:18

Verbandsliga Männer

HSG TBB/Dittigheim - TV Eppelheim 34:29TSV Rot - TV Ispringen 33:21TSV Wieblingen - TSG Germania Dossenheim 26:25TV Neuthard - TSVG Germania Malsch 25:24Ettlingen/Bruchhausen - Langensteinbach 30:29HSG Walzbachtal - TV Büchenau 24:22SG Leutershausen II - HC Neuenbürg 2000 23:41

1. HC Neuenbürg 32:6 8. Ettl./Bruchh. 18:202. TSV Rot 31:7 9. TV Eppelheim 15:213. Dossenheim 25:13 10. TSVG Malsch 15:234. Walzbachtal 25:13 11. Langensteinb. 13:235. Wieblingen 21:17 12. TBB/Dittigh. 12:266. Leutersh. II 21:17 13. TV Büchenau 11:277. TV Neuthard 20:18 14. TV Ispringen 5:33

Verbandsliga Frauen

BSC Mückenloch - TSV Rintheim 29:25Viktoria Dielheim - TV Knielingen 20:19HC Mannheim-Vogelstang - KuSG Leimen 19:21Turnerschaft Mühlburg - Oftersheim/Schw. 12:32HSG Walzbachtal - SG Stutensee-Weingarten 25:28

1. Ofter./Schw. 27:5 7. Stutensee-W. 14:182. Mückenloch 22:10 8. TV Knielingen 13:193. KuSG Leimen 22:10 9. Vikt. Dielh. 13:214. TSV Rintheim 20:10 10. TG Neureut 2 8:225. MA-Vogelstang 20:14 11. Kronau/Östr. 8:246. TS Mühlburg 18:14 12. Walzbachtal 7:25

Landesesliga Männer

TV Germania Großsachsen II - TV Hemsbach 28:18TSV Am. Viernheim II - TSV 1863 Buchen 23:19TSV Malschenberg - TV Schriesheim 28:20TV Friedrichsfeld II - TV Bammental 25:21TSV Handschuhsh. - Königshofen/Sachsenflur 24:24

1. Kön./Sachs. 28:6 7. Schriesheim 14:162. TSV H’schuhsh 26:8 8. Viernheim II 11:213. Waldhof MA 24:8 9. Malschenberg 11:234. Großsachs. II 23:11 10. Friedr’f. II 10:205. TV Bammental 16:16 11. TSV Buchen 10:246. TV Hemsbach 16:18 12. PSV Knigh. HD 7:25

Landesliga Frauen

Spvgg Ilvesheim - TSV Germania Malsch II 16:16SG Walldorf Astoria 1902 - HSG Mannheim II 34:20

1. Waldbr. 21:5 6. TSV Malsch II 9:152. Meckesheim 21:5 7. TV Bammental 6:163. Walld. Ast. 21:5 8. Spvgg Ilvesh. 6:184. HSG Bergstr. 19:5 9. Waldhof MA 2:225. Steinsfurt 15:9 10. HSG Mannh. II 2:22

B BASKETBALL

Bundesliga

s.Oliver Baskets - Baskets Oldenburg 98:73ratiopharm Ulm - RASTA Vechta 75:70medi Bayreuth - Science City Jena 92:84MHP Ludwigsburg - Skyliners Frankfurt 70:68

Tigers Tübingen - Telekom Baskets Bonn 67:79Eisbären Bremerhaven - FC Bayern München 73:108BG Göttingen - ALBA Berlin 81:76

1. ratioph. Ulm 46 10. Jena 202. Brose Bamberg 42 11. Frankfurt 183. München 38 12. BG Göttingen 184. medi Bayreuth 32 13. Bremerhaven 125. Telekom Bonn 28 14. Tübingen 126. ALBA Berlin 28 15. s.Oliver 127. Oldenburg 26 16. Braunschweig 88. Ludwigsburg 22 17. RASTA Vechta 29. Gießen 46ers 20

2. Bundesliga Pro A

ETB Essen - Crailsheim Merlins 72:93Nürnberger BC - Mitteldeutscher BC 68:77VfL Kirchheim/Teck - TG Hanau 88:72Hamburg Towers - Academics Heidelberg 81:72Paderborn Baskets - BV TU Chemnitz 77:69Dresden Titans - FC messingschlager Baunach 73:85RheinSt. Köln - OeTTINGER Rockets Gotha 69:78Ehingen/Urspringschule - Gladiat. Trier 75:82

1. Mitteldeutscher BC 26 23 3 2243:1906 462. Crailsheim Merlins 26 21 5 2271:1928 423. VfL Kirchheim/Teck 26 18 8 2082:2031 364. BV TU Chemnitz 25 17 8 1899:1756 345. Academics Heidelberg 26 16 10 1921:1827 326. Rockets Gotha 26 15 11 2043:1914 307. Gladiators Trier 26 15 11 1914:1904 308. Paderborn Baskets 26 13 13 2040:2042 269. TG Hanau 26 13 13 1887:1883 26

10. RheinStars Köln 26 12 14 1936:1914 2411. Hamburg Towers 26 11 15 1928:1956 2212. Nürnberger BC 25 9 16 1834:1961 1813. Ehingen/Urspringschule 26 8 18 1936:2104 1614. FC Baunach 26 8 18 1855:2070 1615. ETB Essen 26 6 20 1918:2132 1216. Dresden Titans 26 2 24 1962:2341 4

2. Bundesliga Süd, Damen

Rhein-Main Baskets - Speyer/Schifferstadt 62:48Jahn München - Homburger TG 77:71TSV Wasserburg II - ASC Theresian. Mainz 64:73BasCats Heidelberg - Gr. Stern Keltern II 70:59SG Weiterstadt - TG Würzburg 65:69

1. BasCats Heidelberg 19 18 1 1417:1056 362. DJK Brose Bamberg 18 13 5 1175:1033 263. TG Würzburg 18 12 6 1168:1110 244. Homburger TG 18 11 7 1221:1234 225. Rhein-Main Baskets 18 11 7 1181:1084 226. SG Weiterstadt 18 8 10 1239:1201 167. Jahn München 18 8 10 1255:1309 168. SG Speyer/Schifferstadt 18 7 11 1117:1190 149. Grüner Stern Keltern II 18 5 13 1161:1274 10

10. TSV 1880 Wasserburg II 18 4 14 1132:1321 811. ASC Theresian. Mainz 19 3 16 1145:1399 6

Sonntag, 14.30 Uhr: BasCats Heidelberg - DJK Bamberg.

1. Regionalliga Herren

SV Tübingen II - SG Koblenz 81:70SC Karlsruhe - 1. FC Kaiserslautern 104:87MTV Stuttgart - REWE Aupperle Fellbach 75:69Saarlouis-Roden/Dillingen I - ASC Mainz 101:85Dürkheim Speyer - TV 1860 Lich II 65:66Baskets Limburg - USC Heidelberg 56:63Panthers Schwenningen - TV Langen 96:60

1. Schwenningen 38 8. TV Langen 172. SC Karlsruhe 30 9. Tübingen II 163. SG Koblenz 28 10. USC Heidelberg 164. Bas. Limburg 28 11. MTV Stuttgart 165. TV Lich II 28 12. REWE Fellbach 156. Dürkh. Speyer 28 13. Dillingen I 147. K’lautern 18 14. ASC Mainz 14

Regionalliga Damen

SV Böblingen - MTV Stuttgart 76:70KuSG Leimen - PS Karlsruhe LIONS 65:69TG Sandhausen - BSG Basket Ludwigsburg 52:61SpVgg Möhringen - USC Heidelberg II 72:41USC Freiburg II - SSC Karlsruhe 93:52

1. Freiburg II 28 7. SV Böblingen 122. Möhringen 28 8. SSC Karlsruhe 103. Karlsr. LIONS 26 9. TG Sandhausen 104. MTV Stuttgart 22 10. KuSG Leimen 85. Ludwigsburg 22 11. SG Mannheim 06. Heidelberg II 14

2. Regionalliga Herren

SV Möhringen - BB Ulm 84:67KKK Haiterbach - SG Mannheim 65:74TSG Schwäbisch Hall - SG Kirchheim 72:89BG Remseck - TSG Reutlingen 80:58TSV Crailsheim II - PS Karlsruhe 120:90Rot-Weiß Stuttgart - TuS Urspringschule 91:76VfL Kirchheim/Teck - Ludwigsburg So. 17:30

1. Crailsheim II 38 8. SG Kirchheim 162. SG Mannheim 36 9. PS Karlsruhe 163. Kirchh./Teck 26 10. Urspringsch. 164. Haiterbach 26 11. Ludwigsburg 125. SV Möhringen 26 12. RW Stuttgart 126. Schwäb. Hall 26 13. Reutlingen 127. BB Ulm 22 14. BG Remseck 10

Oberliga Herren

KIT Karlsruhe II - Heidelberger TV 64:54TSV Buchen - SG EK Karlsruhe 69:74TG Sandhausen - TSV Berghausen 89:71KuSG Leimen - SG Kirchheim II 49:76

1. Kirchheim II 38 8. USC Freiburg 242. Berghausen 30 9. KuSG Leimen 183. Wieblingen 28 10. TG Sandhausen 184. Mannheim II 26 11. TSV Buchen 105. KIT II 26 12. Goldstadt 86. SG Karlsruhe 26 13. TSG Wiesloch 67. Viernh./Weinh. 24 14. Heidelb. TV 6

Oberliga Damen

USC Freiburg III - TV Schwetzingen 75:49TG Sandhausen II - TS Durlach 53:64TSG Wiesloch - USC Heidelberg III 36:78TSV Berghausen - TSV Schönau 54:50

1. Heidelb. III 28 7. TSV Schönau 102. Freiburg III 26 8. TSG Wiesloch 83. Schwetzingen 20 9. SG Kirchheim 64. TS Durlach 20 10. Sandhausen II 45. Berghausen 14 11. Karlsr. LIONS 06. Herdern 12

N KEGELN

Bundesliga Männer

Franken Neustadt – SG Ettlingen 5429:5418VKC Eppelheim – RW Sandhausen 6060:5895KV Wolfsburg – Olympia Mörfelden 6129:5309KSV Kuhardt – TuS Gerolsheim 5655:5642GH/GW Sandhausen – 1. SKC Monsheim 5776:5788SKK Alt-München – BF Damm 6062:5836

1. VKC Eppelheim 36:2 7. BF Damm 16:222. RW Sandhausen 28:10 8. GH/GW Sandhsn.16:223. KV Wolfsburg 28:10 9. TuS Gerolsheim 14:244. Olymp. Mörfelden 26:12 10. 1. SKC Monsheim 8:305. SG Ettlingen 24:14 11. KSV Kuhhardt 6:326. Alt-München 20:18 12. Franken Neustadt 6:32

Eppelheim ist deutscher Meister.

2. Bundesliga Süd Männer

TSG Heilbronn – KSG Zweibrücken 5476:5392VKC Eppelheim 2 – RW Sandhausen 2 5637:5584SKG Ebersw./Gengenb. – FH Plankstadt 5503:5895SK Walldorf – BG Nußloch 5782:5598Fortuna Rodalben – SKC Hugsweier 5952:5611YS Karlsruhe – FH Eppelheim 5844:5587

1. FH Plankstadt 32:6 7. VKC Eppelh. 2 16:222. SK Walldorf 30:8 8. RW Sandhsn. 2 16:223. YS Karlsruhe 24:14 9. Ebersw./Geng. 14:244. Fortuna Rodalben 20:18 10. SKC Hugsweier 14:245. FH Eppelheim 20:18 11. TSG Heilbronn 12:266. BG Nußloch 18:20 12. Zweibrücken 12:26

A RUGBYEuropameisterschaft, Division 1

Deutschland - Belgien in Offenbach 34:29

Spanien - Georgien in Madrid 10:20

Russland - Rumänien in Sotschi 10:30

Tabelle: 1. Georgien (TV) 14 Punkte; 2. Rumänien 10; 3.Deutschland 8; 4. Spanien 4/29:39 Spielpunkte; 5. Russ-land 4/41:64; 6. Belgien 2.

Samstag, 15 Uhr: Belgien - Rumänien in Brüssel; 16.15Uhr: Deutschland - Spanien in Köln (live in Sport1); Sonn-tag, 15 Uhr: Georgien - Russland in Tiflis.

Division 2Niederlande - Portugal 10:26

Tabelle: 1. Portugal 14; 2. Niederlande 10; 3. Moldawien6; 4. Polen 4/32:35; 5. Schweiz 4/39:54; 6. Ukraine 0.

Division 4 SüdBosnien-Herzegowina - Türkei 25:0

Tabelle: 1. Slowenien 9; 2. Österreich 8; 3. Bosnien-Her-zegowina 5; 4. Serbien 4; 5. Türkei 0.

t TISCHTENNIS

Badenliga Herren

SV Niklashausen - TTSF Hohberg 9:7TTC Weinheim II - Spvgg Ottenau 5:9TTG Kleinsteinbach/Singen - TTC Singen 9:5Spvgg Ottenau - TTSF Hohberg 7:9

1. Kleinsteinbach 28 7. ESV Weil 132. 1. TTC Ketsch 25 8. TV Mosbach 123. TTC Singen 21 9. TTC Odenheim 124. Niklashausen 20 10. TTV Auggen 35. Spvgg Ottenau 18 11. Weinheim II 06. TTSF Hohberg 16

Verbandsliga Herren

TG Söllingen - TTC Oberacker 5:9TTV Ettlingen II - TTC Oberacker 9:4TG Söllingen - SV Adelsheim 9:6

1. TG Eggenstein 25 6. TTC Oberacker 112. Oftersheim 22 7. TSV Viernheim 103. TSV Karlsdorf 19 8. Heidelberg 94. Dietlingen 18 9. Ettlingen II 85. SV Adelsheim 17 10. TG Söllingen 5

Verbandsliga Damen

TTV Nüstenbach - TSG 78 Heidelberg 2:8TSG 78 Heidelberg - TTV Weinheim-West II 7:7

1. Weinheim-W II 23 6. VSV Büchig II 122. TSG 78 Heidelberg 23 7. DJK Käfertal 103. TV Brühl 21 8. Nüstenbach 94. Wsl.-Baiertal 17 9. TTC Reihen 45. Sch.-Auerbach 15 10. TTG Birkenau 4

Verbandsklasse Nord Damen

1. TTC Ketsch II - TTC Schwarz-Gold St. Ilgen 3:8

V VOLLEYBALL

3. Liga Süd Damen

TV Villingen - SSC Bad Vilbel 3:0SV Sinsheim - TV Waldgirmes 3:1TSG Bretzenheim - TV Holz 3:2TSG Rohrbach - Eintracht Frankfurt 3:0VC Wiesbaden II - TV Jahn Kassel 3:0BSP MTV Stuttgart - TSV Schmiden 1:3

1. TV Villingen 49 7. Bretzenheim 232. Wiesbaden II 45 8. TSG Rohrbach 173. SV Sinsheim 44 9. Bad Vilbel 164. TV Holz 42 10. BSP Stuttgart 155. TV Waldgirmes 40 11. TSV Schmiden 106. TV Kassel 29 12. Frankfurt 9

Regionalliga Süd Herren

TV Rottenburg II - TSV G.A Stuttgart II 3:0SG MADS Ostalb - MTV Ludwigsburg 3:0USC Freiburg - USC Konstanz 0:3TSG Blankenloch - SV Fellbach II 0:3

1. SG Ostalb 31 6. MTV Ludwigsb. 242. USC Konstanz 29 7. TSG Rohrbach 213. Blankenloch 27 8. Rottenburg II 194. Fellbach II 27 9. Stuttgart II 185. USC Freiburg 24 10. Karlsruhe II 17

Regionalliga Süd Damen

DJK Schwäbisch Gmünd - SV Beiertheim 1:3TSV Burladingen - Umkirch 0:3

1. SV Beiertheim 47 7. Burladingen 192. Tübinger Modell 37 8. Ettl./Rüppurr 123. Umkirch 34 9. SV Fellbach 114. TSV Stuttgart 30 10. Mosbach-Waldstadt 105. Schwäbisch Gmünd 30 11. TG Biberach 66. TTV Dettingen 28

Oberliga Herren

VC Offenburg - TV Kappelrodeck 1:3TSG Blankenloch II - SG Breisach-Gündlingen 1:3SG HTV/USC Heidelberg - USC Konstanz II 3:2Ettlingen/Rüppurr - FT Freiburg II 0:3

1. Kappelrodeck 37 6. B.-Gündlingen 222. SG HTV/USC HD 28 7. Konstanz II 203. Freiburg II 26 8. VSG Mannheim 174. Blankenloch II 24 9. KIT Karlsruhe 175. Ettlingen/Rüppurr 23 10. VC Offenburg 17

Oberliga Damen

USC Freiburg - TB Bad Dürrheim 3:0TSG Wiesloch - VSG Kleinsteinbach 3:0

l LEICHTATHLETIKMathaisemarktlauf in Schriesheim

Volksbank Kurpfalz-Lauf, Männer, M20 (37 Teilnehmer):1. Marc Trometer (Mannheimer TG) 35:19,1 Minuten, 2. Ste-fan Burger-Scheidlin35:23,9, 3. Hakim Hassanzadeh(MTG)35:59,5; M30 (50): 1. Christopher Gassert (TV Forst) 36:02,5,2. Raphael Grotti (TV Schriesheim) 36:02,9, 3. Filip Neu-wirth (Ladenburger SV) 38:07,9; M40 (59): 1. Jan Dum-beck (SG Nußloch) 36:17,9, 2. Armin Bodirsky (TSV Rot)36:40,2, 3. Martin Kohmann (Stern Mannheim) 37:03,3; M50(41): 1. Achim Schumacher (LAZ Mosbach-Elztal) 40:12,1,2. Enda Pendred 40:27,0, 3. Michael Manger (LCO Eden-koben) 41:00,5; M60 (15): 1. Thomas Schmich (LSV) 48:40,8,2. Gerhard Barth 50:31,1, 3. Heinz Pfeifer (beide SternMannheim) 51:23,4; M70 (4): 1. Erwin Hube (TV Schwet-zingen) 51:48,6, 2. Heinz Göhring (LT Hemsbach) 55:52,5,3. Klaus Pirngruber (TSG Dossenheim) 1:00:52,8.

Frauen, W20 (18): 1. Julia Sydow (SSC Karlsruhe) 39:52,4,2. Franziska Schildhauer (MTG) 41:10,7, 3. Caroline Fey(Physiofey & Sports) 41:54,8; W30 (14): 1. Relindis Age-then (MTG Triathlon) 44:19,3, 2. Friederike Kirschenlohr47:06,1, 3. Susanne Berggötz 47:41,6; W40 (11): 1. Birgit Bo-dirsky (TSV Rot) 42:10,0, 2. Gerhild Krauthauf (LSV)46:03,2, 3. Christiane Maurer (TSG Weinheim) 46:58,9; W50(8): 1. Anette-Judith Scholl (TSV Rot), 49:02,9, 2.Antje Maas(TuS Erkenschwick) 50:57,4, 3. Ulrike Rühle (Wilhelms-feld) 52:37,1; W60 (3): 1. Ulla Mayfield (LT Hemsbach)53:56,9, 2. Silvia Gottermeier (Marathon-Team Ketsch)54:52,1, 3. Claudia Lörsch (TV Schriesheim) 1:00:26,2.

Minimarathon, 4000 m, Männer (16): 1. Omar Jammeh (MTG)13:34,3, 2. Nicolas Dornblüth (Ving Tsun Schriesheim)15:0,3, 3. Dieter Schäfer (TV Rheinau) 15:55,0; Frauen (8):1. Sarah-Diane Gorges (Team SRH) 18:10,5, 2. AlexandraKynast (Xtrasports) 21:22,3, 3. Heidrun Krech 22:22,0.

Jugendlauf, 4000 m, Jugend A (4): 1. Sardar Khawari (MTG)13:50,8; Jugend B (14): 1. Max Janta (MTG) 13:30,2; Weib-liche Jugend A (4): 1. Alicia Koßmann (SG Leutershau-sen) 15:12,5; Weibliche Jugend B (1): 1. Gina-Marie Jukic(TSV Amicitia Viernheim) 17:43,3.

DSC-Kidsrun, 2000 m, Schüler A (6): 1. Sebastian Müller(VfL Bensheim) 7:09,9; Schüler B (20): 1. Julius Knatz (LCLorsch) 7:18,5; Schülerinnen A (10): 1. Miriam Bodirsky(TSV Rot) 7:22,5; Schülerinnen B (3): 1. Alisa Fahrbach(TSV Rot) 8:30,1.

ERGEBNISSE UND TABELLEN

SPORT IM FERNSEHEN

Montag, 6. März15.30 - 16.40 Uhr, Eurosport: Radsport, Paris - Nizza,

2. Etappe: Rochefort-en-Yvelines - Amilly.

20.15 - 22.15 Uhr, Sport1: Fußball, 2. Bundesliga, 23.Spieltag: Eintracht Braunschweig - VfB Stuttgart.

SPORT 23Nr. 54 / Rhein-Neckar-Zeitung Montag, 6. März 2017

Deutsches Rugby-Team feiert den EM-KlassenverbleibNach dem hart erkämpften 34:29-Erfolg über Belgien in Offenbach klettert das Team von Trainer Potgieter auf den dritten Platz

Offenbach. (CPB) Wer hätte das ge-dacht? Die deutsche Rugby-National-mannschaft hat in der Europameister-schaft schon nach dem dritten von fünfSpielen den Klassenverbleib und damitihr primäres Saisonziel erreicht. „Ich binsehr glücklich über das Ergebnis, mit un-serer Vorstellung aber bin ich nicht zu-frieden“, sagte Nationaltrainer KobusPotgieter (Heidelberg) nach dem 34:29(20:6) am Bieberer Berg von Offenbachgegen Belgien.

4126 Zuschauer im schmucken Sta-dion des deutschen Fußball-Pokalsiegersvon 1970 erlebten ein hoch dramatischesMatch mit zwei völlig unterschiedlichenHalbzeiten. Im ersten Spielabschnittzeigten die Deutschen, bei denen sich dasFehlen der eisenharten Sturmhünen Mi-chael Poppmeier und Damien Tussac imLaufe des Spiels deutlich bemerkbarmachte, eine sehr gute Leistung. Sie kont-rollierten den Ball, beherrschten dieStandardsituationen Gedränge und Gas-se, eroberten den Ball sogar nach vier geg-nerischen Einwürfen, verteidigten so si-cher, dass die Belgier nicht eine einzigeVersuchschance hatten und waren – wieBelgiens Trainer Guillaume Ajac be-dauerte – „so unglaublich effektiv, dasssie jede Chance nutzten.“

Das ergab zwei Versuche durch Ja-cobus Ottos „Eintauchen“ nach einemFünf-Meter-Gedränge (7.) und Jarrid Elsnach dessen Durchbruch und Solo über28 Meter (35.) sowie zwei Erhöhungen vonganz außen und zwei Straftritte von Ray-nor Parkinson. Deutschlands „Goldfüß-

chen“ setzte den Ball im Laufe des Spielssechs Mal zu den Goalstangen und trafsechs Mal. Diese 100-Prozent-Ausbeuteergab14PunkteundebenetedenWegzumSieg, denn Belgiens Spielmacher undVerbinder Alan Williams hatte zwei feh-lerhafte Erhöhungstritte. Die 20:6-Pau-senführung ließ jene Fans verstummen,die der Fünfzehn des Deutschen Rugby-Verbandes (DRV) einen steinigen Wegzum zweiten Saisonsieg prophezeit hat-ten. Sie sollten jedoch Recht behalten.

Denn in der zweiten Halbzeit kehrtendie Belgier, die im Sturm drei sehr mas-

sive „Obelixe“ einwechselten, zu ihremaus den letzten zehn Jahren bekanntenKampfstil zurück, die Nickligkeiten aufdem grünen Rasen nahmen zu, und derspanische Schiedsrichter Inigo Atora-sagasti pfiff zwar häufig, aber (zu) seltendie belgischen Fouls, dafür aber jededeutsche Abseitsstellung und Destruk-tion. In dieser heißen Phase zwischen der50. und 65. Minute verloren die Deut-schen, nun häufig ohne Ball und im Rück-wärtsgang, ihrespielerischeLinieunddenkämpferischen Zusammenhalt. ObwohlKapitän Sean Armstrong nach einem

herrlichen Angriff über das Dreiviertel-feld (47.) und Jamie Murphy nach einerverwirrenden Passkombination undDoppelfang (68.) zwei weitere von Par-kinson erhöhte Versuche legten und DieFünfzehn mit 27:6 und 34:21 führte, ver-ringerten die entfesselt kämpfenden Bel-gier ihren Rückstand durch drei Versu-che von Alan Williams (52., 77.) und JamesPearce (61.) sowieeineErhöhungundzweiStraftritte von Williams auf fünf Punkte.ImmerhäufigersuchtendieDeutschendieUhr auf der Anzeigetafel und waren froh,dass diese alsbald abgelaufen war.

Flankenstürmer Jarrid Els bricht durch die belgischen Linien und erzielt das 18:6. Foto: Keßler

SO SPIELTEN SIE

Deutschland - Belgien 34:29 (20:6), Deutschland: Aou-nallah (Heidelberger RK) - Liebig (HRK), Coetzee (Eas-tern Province Sharks), von Grumbkow (SC Neuen-heim, 21. Murphy/Bridgend Ravens), Mathurin (HRK)- Parkinson (HRK), Armstrong (Kapitän, HRK, 70.Menzel/RC Strasbourg) - Ferreira (HRK), Els (HRK),Otto (HRK) - May (TV Pforzheim, 53. Brenner/HRK),Marks (RC Rochelais-Atlantique) - Füchsel (SC Albi,78. Howells/SC Frankfurt 1880), Barber (False BayRFC, 53. Tyumenev/RC Strasbourg), Nostadt (SOChambéry, 78. Schröder/HRK).

Belgien: Reynaert - Debatty, Tores, Bontems, Muric -A. Williams, Berger (Kapitän, 22. Cocqu) - Lescar-boura, Demolder, Benoy (47. Van Laer) - Vervoort,Moelants (47. Billi) - De Clercq (65. Brebant), Dubois(47. Dienst), De Bakker (65. Pearce).

Schiedsrichter: Atorasagasti (Spanien); Seitenrichter:Molpeceres und Riera (Spanien); Zuschauer: 4176;Punkte: 0:3 (4.) Straftritt Williams; 7:3 (7.) Versuch Ot-to + Erhöhung Parkinson; 10:3 (10.) S Parkinson; 13:3(16.) S Parkinson; 13:6 (19.) S Williams; 20:6 (34.) VEls + E Parkinson; 27:6 (47.) V Armstrong + E Par-kinson; 27:13 (52.) V + E Williams; 27:18 (60.) V Pear-ce; 27:21 (65.) S Williams; 34:21 (68.) V Murphy + E Par-kinson; 34:26 (77.) V van Laer; 34:29 (81.) S Williams;Zeitstrafe: Parkinson (76.)/-. momo

DerVKCEppelheimbejubelt dendeutschenMeistertitel, hintereReihe v.l.n.r.: SteffenKarl,Betreuer TheoHolzmann,BürgermeisterDieterMörlein,GuntherDittkuhn, Jan Jacobsen,MarloBüh-ler, Trainer Matthias Ebert, Lars Ebert und Betreuer Heiner Seeger; vorne v.l.n.r.: Robin Loy, Benjamin Waldherr, Daniel Aubelj, Jürgen Cartharius und Tobias Lacher; rechts oben läuft Mar-lo Bühler zur Hochform auf, unten umarmt Jan Jacobsen seinen Kameraden Lars Ebert, während Matthias Ebert sich mit Horst Frey freut. Fotos: JAP

Freude und Trauer in EppelheimErst starb mit Dieter Zieher der beste Kegler aller Zeiten, dann wurde der Vollkugelclub deutscher Meister

Heidelberg. (mir) Freud und Leid, Jubelund Trauer liegen im Sport nah beiei-nander. Das musste der VollkugelclubEppelheim am Freitag erfahren. In derNacht starb Dieter Zieher im Alter von81 Jahren nach langer schwerer Krank-heit. Die Nachricht vom Tod des bestenKeglers aller Zeiten erreichte die Ver-antwortlichen am Nachmittag. „Ich ha-be es um 15.30 Uhr erfahren“, meinte derfrühere Vorsitzende Klaus Erni.

Die Frage war, ob die Mannschaft sokurz vor dem entscheidenden Spiel in-formiert werden sollte. Die Verantwort-lichen entschieden sich dafür. Der VKCwiderstand dieser zusätzlichen Nerven-belastung und sicherte sich mit dem6065:5895 gegen Rot-Weiß Sandhausenden deutschen Meistertitel.

Der Jubel war groß, als Marlo Bühlerum 22.48 Uhr die letzte Kugel gespielthatte. Zu gerne hätte er im letzten Wurfeinen Neuner auf die Bahn gezaubert,doch das gelang ihm nicht. Nicht mehrals ein Schönheitsfehler, denn der besteSpieler dieser Bundesligasaison war derSieggarant.

Man merkte Eppelheim den großenDruck an, die Würfe gingen nicht so leichtvon der Hand wie sonst. Zudem hieltSandhausen im Starttrio sehr gut mit undführte sogar. Vor allem in die Vollen hat-ten die Hardtwälder Vorteile. Dieter Ha-senstab kam bei seinem letzten Auftrittin der Classic Arena – er wird seine Bun-desliga-Karriere beenden – wie auchChristian Cunow auf 1013 Kegel. VomVKC schaffte nur Daniel Aubelj einenTausender, obwohl es bei ihm in die Vol-len nicht lief. 382 im Abräumen warensehr stark. Jürgen Cartharius leistete sichvier Fehler, einen davon sogar auf dieVollen, und musste gegen Cunow Federnlassen. Lars Ebert zeigte eine schlechtevierte Bahn, war aber immerhin noch 31Kegel besser als Kai Münch.

Mit nur neun Kegeln Vorsprung gin-

gen Marlo Bühler, Tobias Lacher und JanJacobsen auf die Bahnen. Die Sandhäu-ser witterten Morgenluft am Freitag-abend, schließlich kamen noch ihre Spit-zenspieler René Zesewitz und SimonHaas. Doch den Gästen fehlte der „Kil-lerinstinkt“. Haas war bei weitem nichtso stark wie in den letzten Wochen, auchZesewitz war in keiner guten Verfassungund wurde nach 100 Wurf gegen Jens Au-er ausgewechselt.

Sandhausen fehlt die Konstanz

Es war der Knackpunkt im Spiel. DieEppelheimer setzten sich unter den be-geisterten Anfeuerungsrufen ihrer Fansund Mitspieler zunehmend ab. Vor derletzten Bahn waren es 92 Kegel, und alsMarlo Bühler seine vierte Bahn mit 81 Ke-geln in zehn Würfen spielte, war die Ent-scheidung gefallen. „Wir hätten eigent-lich gewinnen müssen, aber wir habenunsere Chance nicht genutzt“, meinteRot-Weiß-Vorsitzender Mike Heckmann.

Es ist der entscheidende Unterschiedzwischen dem Vollkugelclub und Rot-Weiß: Die Eppelheimer sind mental vielstärker und können ihre Leistung abru-fen, wenn es darauf ankommt. Der dritteTitelgewinn seit Gründung der DCU 2012

ist verdient. Nervenstärke, spielerischeKlasse, Konstanz und Kampfgeist zeich-nen den neuen Meister aus.

Dass der Titelgewinn trotz der Über-legenheit etwas Besonderes ist, wurde beider rauschenden Meisterfeier deutlich.„Deutscher Meister, deutscher Meister,hey, hey!“ schallte es durch die Kata-komben der Classic Arena. In der Um-kleidekabine sprach Jan Jacobsen, Spie-ler und Vorsitzender zugleich, zur Mann-schaft – der Rest war feuchtfröhlicher Ju-bel. Nun soll im Juni in eigener Halle beimDCU-Pokalfinale das Double gelingen.

Auch die Frauen der SG BW/GHPlankstadt sicherten sich vorzeitig dendeutschen Meistertitel. Plankstadt schlugden KSC Mörfelden mit 2969:2745 undprofitierte von der überraschendenHeimniederlage des Verfolgers DSKCEppelheim mit 2637:2670. „Heute war derWurm drin“, meinte DSKC-Spielerinenttäuscht. Leimen wahrte dagegen dieChance auf Platz drei.

Der DKC Alt Heidelberg sicherte sichmit 2781:2641 beim DSKC Eppelheim IIdie Meisterschaft in der 2. Bundesliga undschaffte den Durchmarsch von der Ver-bandsliga in die höchste deutsche Spiel-klasse. „Unser Starttrio hat den Sieg per-fekt gemacht. Wir freuen uns riesig überden Aufstieg“, sagte Betreuerin JuliaGottfried.

KEGEL-BUNDESLIGEN IM STENOGRAMM

Bundesliga MännerVKC Eppelheim: Ebert 992, Aubelj 1020, Cartharius 994,Bühler 1065, Lacher 1002, Jacobsen 987.

RW Sandhausen: Münch 961, Hasenstab 1013, Cunow 1013,Zesewitz/Auer 495 + 456 = 955, Busse 968, Haas 985.

GH/GW Sandhausen: Woll 996, Goldbach 912, Schulz1002, Schneider 970, Brunner 935, Siefert 961.

2. Bundesliga MännerFH Plankstadt: Mergenthaler 1018, J. Schneider 977,Nord 967, Habicht 957, Tippl 985, Hörner 989.

Stolzer Kranz Walldorf: Gelbke 932, Körner 1041, Mül-

ler-Kurth 965, Sawusch 955, M. Cap 916, Steffan 973.

BG Nußloch: Nikisch 923, Olson 983, Eifler 938, T. Mahl

899, Bachert 932, Schielicke 923.

FH Eppelheim: Vucenovic 918, Rest 953, Ries 934, Stei-

ert 922, Sauer 928, Schmidt 932.

VKC Eppelheim II: Heizmann 950, Hafen 959, Henle 933,

Loy 852, Waldherr 940, Dittkuhn 1003.

RW Sandhausen II: Beez 966, Werle 917, Krug 940, Zim-

mermann 917, Heckmann 948, Beldermann 896. mir

SPORTSCHAU

MHC-Knaben sind deutsche MeisterDie Knaben A des Mannheimer HChaben bei der deutschen Hallenho-ckeymeisterschaft in Bad Kreuznachfür eine Überraschung gesorgt. DasTeam von Trainer Lucas Koch be-zwang im Finale den Berliner HC mit2:0 nach Penaltyschießen; nach regu-lärer Spielzeit hatte es 0:0 gestanden.Mit Platz drei nach einem 6:5-Erfolgin der Verlängerung des Penalty-schießens über den Düsseldorfer HC –nach Ende der regulären Spielzeitstand es 2:2 – kehrte die Jugend A desMHC aus Berlin zurück. Die Mann-schaft von Trainer Peter Maschke hat-te das Halbfinale gegen den späterenTitelträger und Gastgeber Blau-WeißBerlin mit 1:5 verloren. leo

Schwere Box-NiederlageEine 6:14-Niederlage gegen die Aus-wahl Niederschlesiens mussten dieBoxer Baden-Württembergs gesternbeim Schriesheimer Mathaisemarktakzeptieren. Nachdem Ahmet Sor ausBacknang, Drillon Rama aus Lud-wigsburg und Lokalmatador Dias Ku-zembaev vom KSV Schriesheim dieBaden-Württemberger mit Punktsie-gen mit 6:0 in Führung gebracht hat-ten, ging der Ländervergleich deshalbverloren, weil nach dem Ausgleich zum6:6 kein weiterer Kampf ausgetragenwerden konnte. Die als Verstärkungfür Baden-Württemberg angekün-digten ukrainischen Gastkämpferwaren nicht in Schriesheim ange-kommen, so dass vier Siege kampflosan die Polen gingen. cpb

Siebenerrugby-Team in HalbfinaleDie deutsche Siebenerrugby-Natio-nalmannschaft hat es bei den Las Ve-gas Invitational Sevens bis ins Cup-Halbfinale geschafft. Die Mannschaftvon Nationaltrainer Chad Shepherdfeierte in der Vorrunde drei Siege ge-gen die US Air Force (43:0), Samoa(34:12) und die Cayman-Inseln (38:12),musste sich der von Weltmeister Wai-sale Serevi betreuten Fidschi-Aus-wahl aber in der Nachspielzeit desCup-Halbfinales mit 12:19 geschlagengeben. Shepherd lobte seine junge Sie-ben: „Wir haben riesige Fortschrittegemacht.“ bee

Siegreiche Leimener RadballerZum Vorrundenabschluss in der 2.

Radball-Bundesliga musste der RSV

Leimen in Denkendorf antreten und

hattevierSpielezubestreiten.DasDuo

Dorian Doroftei/Felix Heil über-

zeugte als Aufsteiger auch diesmal.

Zum Auftakt erzielten sie ein 3:3 ge-

gen die Gastgeber. Gegen Pfalzverein

Bolanden musste sich das RSV-Team

verdient mit 3:6 geschlagen geben. Ge-

gen Klein-Gerau zeigten Dorof-

tei/Heil eine starke Vorstellung und

siegten mit 4:2. Gegen Tabellenführer

Mainz-Hechtsheim war es bis zum

Schlusspfiff dramatisch mit dem bes-

seren Ende für die Pfälzer. Der RSV

musste sich unglücklich mit 2:3 ge-

schlagen geben. Bei Halbzeit steht das

RSV-Duo auf dem achten Platz mit der

Erkenntnis,dassmaninder2.Ligavoll

mithalten kann. db

Marcel Fehr siegtim Elitelauf

Fabienne Amrhein souverän

Von Jürgen Autenrieth

Schriesheim. Marcel Fehr brachte es aufden Punkt. „Der Spaßfaktor ist enormgroß. Es herrscht eine tolle Stimmung “,beschrieb der Gewinner des Eliterennensüber zehn Kilometer, der KIA AutohausDoll Challenge, die Atmosphäre beimMathaisemarktlauf. Zum 23. Mal ver-anstaltete der TV Schriesheim den Wett-bewerb, bei dem Michael Stang undChristian Alles die Fäden ziehen.

„Wir sind zufrieden. Wir hatten tollesWetter, tolle Sponsoren und Helfer so-wie ein großartiges Publikum“, resü-mierte Stang, der sich über die schnellenZeiten in den sieben Rennen freute. Wa-ren es im Vorjahr über 1000 Teilnehmer,hatten dieses Mal nur knapp 700 gemel-det. „Wir wissen, dass sich unsere Ver-anstaltung oft mit den Faschingsferienüberschneidet“, nannte der ehemalige800-Meter-Läufer den Grund und fügtean: „Aber damit können wir gut leben.“

Die Bedingungen für Bestzeiten, dieschon länger von Martin Beckmann(30:20,2 Minuten) und Anja Schnabel(34:33,5) gehalten werden, waren gege-ben. Fehr, der beim Silvesterlauf in Back-nang über 10 000 Meter in 29:47,0 erst-mals die 30-Minuten-Marke unterbotenhat, hätte es schaffen können. „Aber es istecht schwer, den Rekord zu brechen. DieStrecke ist sehr anstrengend und an-spruchsvoll. Außerdem habe ich gerade dieHallensaison hinter mir. Ich war aber be-stimmt nicht das letzte Mal in Schries-heim“, erklärte Fehr, der mit seiner Zeitvon31:00,6Minuten„totalzufrieden“war.

Von Beginn an überquerten der 24-Jährige und Vorjahressieger Simon Stüt-zel, der in 31:16,4 Zweiter wurde, Seitean Seite die Ziellinie. In der achten Run-de auf der langen Geraden hinter demOEG-Bahnhof drückte Fehr aufs Tempound setzte sich ab. „In den Kurven wares nicht möglich. Aber auf der Geraden,ähnlich wie in der Formel 1, habe ich dasRennen schnell gemacht“, schilderte derSieger die Attacke mit dem entschei-dendem Raumgewinn. „Ich wusste, dasser schneller ist. Ich war froh, dass er mirnicht noch mehr abgenommen hat“,meinte ein keineswegs enttäuschter Stüt-zel, der nach dem Marathontraining undeiner längeren Pause erst wieder ange-fangen hat. Platz drei belegte FrederickUnewisse (LGR Karlsruhe/32:03,2) vorMarius Meyfarth (LC Haßloch/32:25,3)sowie dem Lokalmatador Kim Abel(32:32,0). 18 Männer waren am Start.

Dagegen lief Fabienne Amrhein eineinsames Rennen. Die Athletin derMannheimer TG gewann in 35:35,2 Mi-nuten vor Laura Chacon Biebach (Spi-ridon Frankfurt/37:52,4) sowie ValerieMoser (Running Team Ortenau/38:07,0).Dass die 24-Jährige es verpasste, denStreckenrekord zu verbessern, nahm sienicht tragisch. „Das ist ein harter Kursmit dem Kopfsteinpflaster und den klei-nen Steinchen. Ich wollte nur mein Tem-po laufen. Dennoch war ich überrascht,dass ichschnell soalleineunterwegswar“,resümierte Amrhein das Rennen undschob nach: „Ich habe mir noch etwas fürdie deutsche Crossmeisterschaft aufge-hoben.“ Für die beiden Schriesheime-rinnen Sophie Crommelinck (38:53,5) undJulia Bongiovanni (39:32,4) reichte es vorFriederike Freimuth (Nikar Heidel-berg/40:02,9) zudenRängenvierundfünf.

WährendsichAmrheinfolgerichtigdiebeiden Sprintprämien, die es nach Run-de eins und fünf gab, sicherte, verdientesich der Schorndorfer Alexander Köber,der nach zehn Runden auf dem letztenPlatz landete, die erste Geldprämie. Stüt-zel kassierte beim zweiten Mal.

Der Mathaisemarktlauf ist außerdemder Auftakt zu dem fünf Rennen umfas-senden Bergstraßen-Cup, der mit demSilvesterlauf in Heddesheim endet.

SPORT24 Rhein-Neckar-Zeitung / Nr. 54Montag, 6. März 2017

Wieslochs Torhüter Giovanni Vitali muss hier nicht eingreifen. Nusslochs Tim Jansen (2.v.r.) kommt nicht an den Ball. Foto: Pfeifer

St. Ilgen startet mit klarem SiegFußball-Kreisliga: FC Badenia bezwingt Rot 3:0 – Pfaffengrund kassiert 1:4 Niederlage in Baiertal

Heidelberg. (RNZ) Am ersten Spieltagnach der Winterpause in der Fußball-KreisligaHeidelbergließSpitzenreiterSt.Ilgen die Muskeln spielen und siegte 3:0gegen FC Rot. Der zweitplatzierte FCWiesloch gab sich aber ebenfalls keineBlöße und bleibt nach dem 4:2 gegen Nuß-loch punktgleich in Lauerstellung. Einenwichtigen Befreiungsschlag landete dieSpielvereinigung Baiertal mit dem kla-ren 4:1-Erfolg gegen Schlusslicht TSVPfaffengrund.

1. FC Wiesloch - FV Nußloch 4:2. Kei-ne Minute war gespielt, als Matteo Mo-netta zur 1:0 Führung traf. Im weiterenVerlauf war der FC nicht konsequent ge-nug im Abschluss. So dauerte es bis zur29. Minute, bis Andy Kühn Burak Gü-ner’s butterweiche Flanke zum 2:0 ver-senkte. In der 69. Minute stohl Canay Tu-ral einen Ball im Zentrum, schickte Ka-pitän Ümit Bozbay auf die Reise, derüberlegt zum 3:0 einnetzte. ErneutBozbay war der Torschütze zum 4:0.In den letzten zehn Minuten desSpiels verteilte das Heimteam Ge-schenke und so verkürzte erst Ke-vin Rottmann in der 81. Minute zum4:1, dann staubte Timo Baust mitdem Abpfiff zum 4:2 ab. MM

SpVgg Neckargemünd - VfBEberbach1:2.Neckargemündwar inder ersten Hälfte die klar überle-gene Mannschaft und ging durchTobias Kohl in der 35. Minute inFührung. Allerdings versäumte esdie Spielvereinigung, nachzulegen,so ging es lediglich mit 1:0 in diePause. Auch nach dieser gelang demHeimteam kein weiterer Treffer.Dann hatte Eberbach den längerenAtem und drehte durch zwei Torein der 70. und 80. Minute das Spiel.

VfL Heiligkreuzsteinach -DJK/FC Ziegelhausen-Peterstal2:2. Der VfL ging bereits in derzweiten Minute durch Emmerich inFührung. Ziegelhausen zeigte sichnicht beeindruckt, übernahm die

Initiative und erzielte in der 29. Minutedurch Mörgenthaler den Ausgleich. Kurzdarauf war es erneut Mörgenthaler (40.),der den 2:1-Führungstreffer für die Gäs-te erzielte. Der VfL kam wie ausge-wechselt aus der Pause und Jonas Em-medrich erzielte in der 52. Minute denAusgleich. Der VfL ließ in der Folgezeithochkarätige Torchancen aus und muss-te sich deshalb mit der Punkteteilung zu-frieden geben. HM

FC Badenia St. Ilgen - FC Rot 3:0. VonBeginn gab es keinen Zweifel, dass dieHausherren als Sieger vom Platz gehen.Zu dominant agierte der FC Badenia.Nach schöner Kombination über dierechte Seite vollendete Berkan Demirözin der 22. Minute zum 1:0. Das 2:0 durcheine tolle Einzelaktion erzielte MariusHilberer nur drei Minuten später. Nachder Pause spielte St. Ilgen die Partie sou-

verän Zu Ende und Nico Bergold erhöhtein der 65. Minute auf den 3:0- Endstand.

FT Kirchheim - SG Horrenberg 1:0. Ineinem lange Zeit ereignisarmen Spiel trafSascha Barth in der 38. Minute zum 1:0für die Freien Turner. Horrenbergkämpfte, hatte aber diesmal nicht diespielerischen Mittel, um den Ausgleichnoch erzielen zu können.

VfR Walldorf - VfB Leimen 4:0. Ei-nen wichtigen Sieg im Tabellenkeller fei-erte der VfR Walldorf. Mit einer über-zeugenden Leistung siegte der VfR gegenLeimen und überholte den VfL Heilig-kreuzsteinach in der Tabelle, wo er nunauf Platz 13 steht und vier Punkte Vor-sprungaufSchlusslichtPfaffengrundhat.Tim Müller brachte Walldorf mit seinemDoppelschlag in der 19. und 26. Minutefrüh auf die Siegerstraße. Danach ver-flachte das Spiel zusehends. Doch nach

der Halbzeitpause erhöhte dasHeimteam den Druck wieder undentschied die Partie in der 60. Mi-nutedurchJanHeck.Leimenwarnungeschlagen und Christian Silbereissetzte mit seinem Treffer zum 4:0 inder 85. Minute den Schlusspunkt.

SpVgg Baiertal - TSV Pfaffen-grund 4:1. Mit einer überzeugendenLeistung besiegte Baiertal den Ta-bellenletzten TSV Paffengrund.Nach frühen Toren von Bernd Fil-singer (6./15.) zeigte sich die Heim-mannschaft spielfreudig und legtenoch vor der Pause nach: Manuel Ad-ler traf zum 3:0 und beseitigte letzteZweifel am Heimsieg. AlexanderScheuermann kam hellwach aus derHalbzeit und markierte das 4:0 in der48. Minute. Danach nahm die Spiel-vereinigung einen Gang raus undspielte nicht mehr mit letzter Kon-zentration nach vorne. Die Folge warder Ehrentreffer für den TSV Pfaf-fengrund in der 70. Minute. Der ver-diente Sieg geriet dadurch freilichnicht mehr in Gefahr, obgleich derTSV bis zuletzt kämpfte.

Matteo Monetta (r.) bejubelt mit Kadir Bozbay sein frühesTor zum 1:0 für den 1. FC Wiesloch. Foto: Pfeifer

Walldorf gelingtBefreiungsschlagKreisklasse B: Yildirim trifft fürSafakspor zum 1:0 in Wiesloch

Heidelberg. (RNZ) Zum Rückrunden-auftakt in der Fußball-Kreisklasse B ge-lang dem SC Walldorf Safakspor mit ei-nem 1:0-Sieg bei Wieslochs Reserve einwichtiger Schritt aus der Abstiegszone.An der Spitze bleibt die Reihenfolge nachSiegen vom souveränen TabellenführerNeckarsteinach und den Verfolgern Ro-ckenau und Dielheim unverändert.

SpVgg Neckarsteinach – AramäerLeimen 2:0. Der Spitzenreiter domi-nierte die Partie von Beginn an. Die ersteHalbzeit endete aber torlos. Nach Wie-deranpfiff gingen die Gastgeber durch einEigentor in Führung (46.). Das ent-scheidende 2:0 erzielte Drescher per Elf-meter in der 72. Minute. as

SG Rockenau – FC Sandhausen 3:1.Die Gäste kamen gut in die Partie undgingen durch Geiss in Führung (11.). Kurzvor der Halbzeit schaffte die Heimelf denAusgleich. Balukcic traf mit einem Frei-stoß in den Winkel. Nach einer Kopf-ballverlängerung von Menges war es er-neut Balukcic, der das 2:1 erzielte (47.)Ein Eigentor in der 76. Minute brachtedie Entscheidung. kei

FC Wiesloch II – SC Walldorf Safak-spor 0:1. In der ersten Halbzeit konntensich weder die Gastgeber noch Walldorfdurchsetzen. Yildirim traf zum 0:1 für dieGäste (49.). Wiesloch drängte anschlie-ßend zwar auf den Ausgleich, doch trotzeines Platzverweises für Safakspor (77.)gelang dem FC kein Treffer.

Heidelberger SC – SG Dielheim 2:3.Nach einer ausgeglichenen Anfangs-phase brachte Jung die SG Dielheim miteinem Doppelschlag in der 35. und 39. Mi-nute in Führung. Nach dem Wechsel warder HSC agiler. Zunächst erzielte Agir-dogan das 1:2 (53.). Agirdogan markiertekurz darauf auch den Ausgleich. In der88. Minute erzielte Glasnovic den 3:2-Siegtreffer für Dielheim. kb

FC Frauenweiler – SG/ DJK Balz-feld/ Horrenberg II 4:3. Kitter brachteBalzfeld kurz nach Anpfiff durch einenFreistoß in Führung. In der 40. Minuteverwandelte Kitter erneut einen Freistoßdirekt. Frauenweiler gelang kurz daraufder Anschlusstreffer durch Wollschläger(45.). In der zweiten Halbzeit erhöhteHerrmann per Elfmeter auf 1:3 für dieGäste (54.) Die Hausherren blieben da-von unbeeindruckt. Scheck traf zum 2:3(63.) und abermals Wollschläger erzielteden Ausgleich (73.). Mroß erzielte den 4:3-Siegtreffer für den FC (85.).

VfB Rauenberg – FC Rot II 0:0. Zu nen-nenswerten Tormöglichkeiten kam es aufbeiden Seiten erst in der zweiten Hälfte.Rauenbergs Sauer traf in der 70. Minutemit einem Distanzschuss die Latte. Auchfünf Minuten vor dem Ende konnte derVfB eine Großchance nicht nutzen und esblieb beim torlosen Remis. ce

SVAltneudorf–SG-SVLobbachII1:4.Lobbach war die spielbestimmendeMannschaft. Denis Schindler stellte fürdie Gäste vor der Pause mit einem Hat-trick (20., 30., 43.) die Weichen auf Sieg.Nach dem Wechsel brachte Veloso dieHeimelf nach einem Freistoß nochmalsheran (65.). Zehn Minuten später sorgteJandeleit aber für die Entscheidung. ms

FC St. Ilgen II – TSV Handschuhs-heim 0:1. Die Partie blieb lange Zeit of-fen. Auch in der zweiten Hälfte konntenbeide Teams ihre Gelegenheiten nichtnutzen. Zajonic traf erst fünf Minuten vordem Ende und bescherte dem TSV denAuswärtssieg.

Erfolgreicher Auftakt für Leimens ReserveA-Klasse: Schlusslicht VfB II besiegt Rettigheim mit 1:0 – VfB St. Leon II überrascht Gauangelloch mit 2:0 – Mauer bleibt Spitzenreiter

Heidelberg. (RNZ) Am ersten Spieltag derRückrunde konnte der FC Dossenheimzufrieden sein. Um den Klassenerhaltspielend, entführte der FCD beim 3:3 ei-nen hart erkämpften Punkt aus Hirsch-horn. Die SG Mückenloch/Dilsberg II ge-wann gegen Wieblingen II 2:1 und schobsich am TSV Gauangelloch vorbei auf denzweiten Rang.

FC Hirschhorn – FC Dossenheim II 3:3.Hirschhorn startete überlegen und er-spielte sich gute Möglichkeiten. Walz er-zielte die verdiente Führung für die Hei-melf (26). Praktisch mit dem Halbzeit-pfiff verwandelte Blaszczyk einen Frei-stoß aus 20 Metern zum 2:0. Nach der Pau-se verkürzte Rami Amsha auf 2:1 (49.). Inder Folge erarbeitete sich Dossenheimmehr Spielanteile und glich durch Halb-edel aus (65.). In der 86. Minute sorgteHalbedel mit seinem zweiten Tor für dieerstmalige Führung der Gäste, doch Walzglich zum 3:3-Endstand aus (90.). tk

ASC Neuenheim II – SG Mauer 1:2. Ineiner umkämpften Partie ging der Ta-bellenführer aus Mauer durch Keusch inFührung (19.). Neuenheim kam nur müh-sam ins Spiel. Erst ab der 30. Minutehäuften sich die Torchancen für die Ana-

tomen. Gegen Ende der ersten Halbzeitwar es nur noch ein Spiel auf das Gäs-tetor, doch es blieb beim 1:0 für Mauer.Nach dem Wechsel setzte der ASC seinPowerplay fort. Der hochverdiente Aus-gleich fiel durch Servatius (58.). Die SGkam nur noch selten ins Spiel, umso über-raschender war das Tor zum 1:2 durchWalter (78.). Neuenheim stemmte sichanschließend erfolglos gegen die dro-hende Niederlage. WR

VfB St. Leon II – TSV Gauangelloch2:0. Der VfB kam gut aus den Startlö-chern und führte zur Halbzeit durch ein„Abstaubertor“ von Back und durch Wit-temann, der ebenso den Ball nach Vor-arbeit von Cortes noch einschieben muss-te, mit 2:0. Das Spiel war geprägt von vie-len Zweikämpfen, wurde jedoch in derzweiten Hälfte schwächer. St. Leon standin der Abwehr gut und brachte den Vor-sprung sicher über die Zeit. ah

SV Eberbach – SG Schatthau-sen/Baiertal II 1:1. Eberbach begann bes-ser, konnte jedoch hochkarätige Mög-lichkeiten nicht im im gegnerischen Torunterbringen. Nach der Pause vergab zu-nächst die SG die Möglichkeit zur Füh-rung. Besser machte es Steffen Joho, der

unhaltbar ins linke Eck zur EberbacherFührung schoss (59.). Nach einem Ab-wehrversuchdesSV-Torwarts landetederBall beim Gegner, der nur ins leere Torzum Ausgleich einschieben musste. DerSiegtreffer in letzter Minute blieb Eber-bach verwehrt. rb

SG Mückenloch/Dilsberg II – TSVWieblingen II 2:1. Die SG kam mit denPlatzbedingungen besser zurecht und warzunächst dominierend. HochkarätigeChancen blieben allerdings ungenutzt.Nach torloser ersten Hälfte kam Wie-blingen nun besser auf und Martin Fer-tig erzielte die Führung (60.). Nach einerNotbremse sah ein Wieblinger Spieler dieRote Karte. Den daraus resultierendenFoulelfmeter verwandelte Kilian sicher(67). Nur wenige Minuten später staubteKaufmann aus kurzer Distanz zur 2:1-Führung ab. Die Gäste drängten bis zumSchluss auf den Ausgleich, doch SG-Kee-per Öhlert verhinderte das Remis. GG

TB Rohrbach – FV Nußloch II 1:1. Fürdie frühe Gästeführung sorgte Sulu, derin der neunten Minute nach einem Eck-ball einköpfte. Den Ausgleich schossMüller, als er eine Hereingabe von Pfei-ler einschoss (23.). Der Turnerbund tat

sich in der Folge gegen die Gäste schwer,zumal das eigene Spiel sehr mit Fehlernbehaftet war. Nach der Pause war Rohr-bach zwar überlegen, doch Großchancenblieben ungenutzt. Schließlich rettete derstarke Gästetorwart Kröhnert den ver-dienten Punkt mit einer Glanzparade. mh

VfB Leimen II – TSV Rettigheim 1:0.Zu Beginn bewahrte VfB-Keeper Bendersein Team mehrmals vor einem Rück-stand. Je länger das Spiel dauerte, destobesser kam die Heimelf auf und zu Tor-chancen. Nach der Pause war Leimenphasenweise drückend überlegen. Kapi-tän Ullrich sorgte nach einer Freistoß-flanke von Spielertrainer Fischer für dieFührung. In der hitzigen Schlussphaseverteidigte der VfB seinen Vorsprung undfeierte einen verdienten Sieg . sst

SV 08 Waldhilsbach – VfB Wiesloch1:0. In einem kampfbetonten und ag-gressiven Spiel mit wenigen Torchancengab es bis zur Halbzeit keine nennens-werten Abschlüsse. Nach dem Wechselging es ähnlich weiter, mit der Ausnah-me, dass Rudy das Tor des Tages erzielte(63.). Beide Mannschaften hatten nochgute Chancen, doch am Ende blieben diedrei Punkte in Waldhilsbach. os

F FUSSBALL

Kreisliga Heidelberg

FT Kirchheim - SG Horrenberg 1:0SpVgg Neckargemünd - VfB Eberbach 1:2SpVgg Baiertal - TSV Pfaffengrund 4:1FC St.Ilgen - FC Rot 3:01.FC Wiesloch - FV Nußloch 4:2Heiligk’steinach - Ziegelhausen/Peterst. 2:2VfR Walldorf - VfB Leimen 4:0

1. FC St.Ilgen 16 12 4 0 46 :12 402. 1.FC Wiesloch 16 12 4 0 53 :24 403. FT Kirchheim 16 10 1 5 34 :21 314. Ziegelhausen/Peterst. 15 7 6 2 41 :19 275. FV Nußloch 16 8 3 5 42 :24 276. VfB Leimen 16 7 4 5 34 :32 257. SpVgg Neckargemünd 16 6 3 7 31 :39 218. FC Rot 16 5 4 7 24 :29 199. SG Horrenberg 16 5 3 8 30 :36 18

10. VfB Eberbach 16 5 3 8 24 :46 1811. SpVgg Baiertal 16 4 5 7 26 :26 1712. SG-SV Lobbach 15 4 1 10 30 :47 1313. VfR Walldorf 16 3 4 9 30 :50 1314. VfL Heiligkreuzsteinach 16 2 6 8 20 :39 1215. TSV Pfaffengrund 16 2 3 11 18 :39 9

Sonntag, 15 Uhr: TSV Pfaffengrund - FC St.Ilgen.VfB Eberbach - SpVgg Baiertal, SG Horrenberg - SpVggNeckargemünd, VfB Leimen - FT Kirchheim, Ziegelhau-sen/Peterst. - VfR Walldorf, FV Nußloch - SG-SV Lob-bach, FC Rot - 1.FC Wiesloch.

Kreisklasse A Heidelberg

FC Hirschhorn - FC Dossenheim II 3:3ASC Neuenheim II - SG Viktoria Mauer 1:2VfB St. Leon II - TSV Gauangelloch 2:0SV Eberbach - SG Schatthausen/Baiertal 1:1SG Mückenl./Dilsberg - TSV Wieblingen II 2:1TB Rohrbach - FV Nußloch II 1:1VfB Leimen II - TSV Rettigheim 1:0SV 08 Waldhilsbach - VfB Wiesloch 1:0

1. SG Viktoria Mauer 17 11 2 4 40 :31 352. SG Mückenl./Dilsberg 17 10 3 4 37 :26 333. TSV Gauangelloch 17 9 3 5 44 :28 304. TB Rohrbach 17 8 5 4 41 :31 295. TSV 1887 Wieblingen II 17 8 4 5 38 :24 286. ASC Neuenheim II 17 9 1 7 37 :34 287. TSV Rettigheim 17 8 3 6 29 :29 278. FC Hirschhorn 17 8 1 8 45 :38 259. SG Schatth./Baiertal 17 7 2 8 34 :45 23

10. SV Eberbach 17 5 6 6 35 :32 2111. VfB Wiesloch 17 5 5 7 40 :37 2012. VfB St. Leon II 17 5 5 7 24 :27 2013. SV 08 Waldhilsbach 17 6 2 9 20 :34 2014. FV Nußloch II 17 4 4 9 37 :51 1615. FC Dossenheim II 17 3 5 9 20 :29 1416. VfB Leimen II 17 4 1 12 27 :52 13

Samstag, 16 Uhr: TSV 1887 Wieblingen II - TB Rohrbach,Sonntag, 12.45 Uhr: FC Dossenheim II - SV Eberbach, FVNußloch II - TSV Rettigheim, 15 Uhr: SV Waldhilsbach -VfB Leimen II, SG Schatth./Baiertal - Mückenl./Dilsb.,TSV Gauangelloch - FC Hirschhorn, SG ViktoriaMauer - VfB St. Leon II, Wiesloch - ASC Neuenheim II.

Kreisklasse B Heidelberg

1.FC Wiesloch II - SC Walldorf Safak Spor 0:1FC St.Ilgen II - TSV Handschuhsheim 0:1SpVgg Neckarsteinach - Aramäer Leimen 2:0FC Frauenweiler - Balz./Horren. 4:3Heidelberger SC - SG Dielheim 2:3SG Rockenau - FC 1986 Sandhausen 3:1SV Altneudorf - SG-SV Lobbach II 1:4VfB Rauenberg - FC Rot II 0:0

1. SpVgg Neckarsteinach 17 14 3 0 60 : 9 452. SG Rockenau 17 9 7 1 49 :24 343. SG Dielheim 17 10 2 5 45 :21 324. Heidelberger SC 17 8 5 4 43 :31 295. VfB Rauenberg 17 9 2 6 31 :24 296. FC Frauenweiler 17 8 4 5 35 :31 287. FC Rot II 17 7 6 4 31 :19 278. 1.FC Wiesloch II 17 8 2 7 44 :33 269. FC 1986 Sandhausen 17 7 3 7 44 :29 24

10. FC St.Ilgen II 17 7 3 7 35 :35 2411. TSV Handschuhsheim 17 6 4 7 28 :33 2212. SG-SV Lobbach II 17 6 2 9 40 :38 2013. SC Walldorf Safak Spor 17 5 1 11 22 :44 1614. Aramäer Leimen 17 4 3 10 24 :59 1515. Balz./Horren. 17 3 2 12 19 :44 1116. SV Altneudorf 17 0 1 16 15 :91 1

Sonntag, 10.30 Uhr: Aramäer Leimen - FC Frauenwei-ler, 12.45 Uhr: FC Rot II - SpVgg Neckarsteinach, 15 Uhr:VfB Rauenberg - SV Altneudorf, SG Dielheim - SG Ro-ckenau, Balzfeld/Horrenberg - Heidelberger SC, TSVHandschuhsheim - 1.FC Wiesloch II, SC Walldorf SafakSpor - Lobbach II, 18 Uhr: FC 1986 Sandhausen - FCSt.Ilgen II.

Kreisklasse C Heidelberg-Ost

FT Kirchheim II - VfB Schönau 0:4SpVgg Neckargd. II - TSV Gauangelloch II 1:1SG Mittleres Neckartal - VfB Eberbach II 1:4SG Waldhilsb./Mauer - Ziegelh./Peterst. II 3:1Heiligk’steinach II - FC Vict. Bammental II 2:0FC Meckesh.-Mönchzell - FC Spechbach 0:1TSG Wilhelmsfeld - BW Neckargemünd 6:2SV Moosbrunn - DJK Handschuhsheim 2:2

1. TSG Wilhelmsfeld 20 14 2 4 66 :35 442. FC Vict. Bammental II 19 14 1 4 75 :28 433. Ziegelh./Peterstal II 19 14 1 4 53 :28 434. DJK Handschuhsheim 20 11 5 4 42 :29 385. VfB Schönau 20 11 3 6 52 :33 366. FC Spechbach 20 12 0 8 53 :39 367. SV Moosbrunn 19 10 5 4 45 :27 358. FC Meckesh.-Mönchzell 20 9 5 6 37 :24 329. TSV Gauangelloch II 20 6 6 8 63 :53 24

10. SG Waldhilsbach/Mauer 20 7 3 10 62 :58 2411. Heiligkreuzsteinach II 20 7 3 10 40 :42 2412. VfB Eberbach II 20 5 8 7 37 :52 2313. FC BW Neckargemünd 20 6 4 10 35 :60 2214. SpVgg Neckargemünd II 20 5 5 10 43 :54 2015. SG Mittleres Neckartal 20 5 4 11 38 :67 1916. FT Kirchheim II 20 2 1 17 25 :87 717. TSG Altenbach 19 1 2 16 26 :76 5

Sonntag, 12.30 Uhr: FC Vict. Bammental II - FT Kirch-heim II, 12.45 Uhr: VfB Eberbach II - TSG Wilhelmsfeld,TSV Gauangelloch II - Mittleres Neckartal, Ziegelh./Pe-terstal II - Heiligk’steinachII,15Uhr:VfBSchönau - SpVggNeckargemünd II, DJK Handschuhsheim - TSG Alten-bach, FC Spechbach - SV Moosbrunn, FC BWNeckargemünd - M.-Mönchzell.

Kreisklasse C Heidelberg-West

VfB Leimen III - SG Mühlh./Rettigheim 1:3Baiert./Schatthausen II - SG Dielheim II 3:0Heidelberger SC II - TSV Pfaffengrund II 0:0TB Rohrbach II - SV Lokomotive Walldorf 7:1VfB Rauenberg II - VfB Wiesloch II 3:2VfR Walldorf II - SG Tairnbach 1:0SG Eppelheim II - HD-Kirchheim II 0:7TSG Rohrbach - FG Union Heidelberg 3:1

1. SG HD-Kirchheim II 20 15 2 3 73 :17 472. FG Rohrbach 19 14 4 1 74 :22 463. TB Rohrbach II 19 14 4 1 70 :21 464. SG Mühlh./Rettigheim 18 13 4 1 57 :19 435. TSV Pfaffengrund II 20 11 4 5 69 :37 376. SG Tairnbach 20 10 3 7 41 :29 337. SG Eppelheim II 20 10 2 8 45 :47 328. VfB Leimen III 20 9 4 7 44 :46 319. VfR Walldorf II 20 8 5 7 26 :36 29

10. Baiert./Schatthausen II 19 9 1 9 39 :47 2811. VfB Rauenberg II 20 7 3 10 39 :42 2412. FG Union Heidelberg 20 6 5 9 36 :43 2313. Heidelberger SC II 20 4 4 12 24 :60 1614. SG Dielheim II 20 2 6 12 25 :47 1215. VfB Wiesloch II 20 3 1 16 40 :70 1016. TSG Rohrbach 20 2 3 15 19 :78 917. SV Lok.Walldorf 19 0 5 14 23 :83 5

Sonntag, 12.45 Uhr: VfB Rauenberg II - VfB Leimen III,SG Dielheim II - TSG Rohrbach, TSV PfaffengrundII - Baiert./Schatth. II, VfB Wiesloch II - VfR Walldorf II,15 Uhr: SG HD-Kirchheim II - Heidelberger SC II, SGTairnbach - SG Eppelheim II, FG Rohrbach - TB Rohr-bach II, 17 Uhr: SV Lokomotive Walldorf - M./Rettigheim.

SERVICE 25Nr. 54 / Rhein-Neckar-Zeitung Montag, 6. März 2017

ROMAN

Ein untadeliger MannRoman von Jane Gardam, Copyright by Carl Hanser Verlag,

aus dem Englischen von Isabel Bogdan

93. FortsetzungSie hatte Filths Angebot, die Hänge-

matte zu nehmen, ebenso vehement ab-gelehnt, wie sie die Sitzplatzangebote vonMännern in der UBahn ablehnte. Sieselbst bot ihren Platz oft älteren Frauenan. Manchmal lehnten auch diese älterenFrauen ab, weil sie sich noch nicht altfühlten. In der UBahn werden wirklichgroße Spiele gespielt, dachte sie, diewichtigste Sportart ist es, Blickkontaktmit den anderen Passagieren zu vermei-den. Oh, wie gut, dass ich genügend The-men zum Nachdenken habe. Arbeit. Wiefroh ich bin, dass ich das – nie einge-standene – Vergnügen, in der UBahn vonMännern gemustert, berührt, angeatmetzu werden, inzwischen im Griff habe. Dasbin ich los.

»Macht es Ihnen etwas aus, da obenin der Hängematte zu hängen und vonganz Saffron Walden gesehen zu werden,Eddie?«

Sie hatten ihn Eddie genannt. Manch-mal auch Teddy. Aber sie hatten ihn ihrnicht ordentlich vorgestellt. Sie benah-men sich, als müsste sie ihn kennen. »Sollich Sie noch mal anschaukeln?«

»Sie klingen wie Mr Pierrepoint«, sag-te er, ohne die Augen aufzumachen. »Ichfühle mich nicht exponiert. Überhauptnicht, vielen Dank. Und ich muss auchnicht angeschaukelt werden.«

»Wer ist denn Mr Pierrepoint?«»Wie gut, dass Sie sich nicht an ihn er-

innern. Er war der Henker. Er hat die letz-te Frau in Großbritannien gehängt, RuthEllis, die ihren untreuen Liebhaber er-

schossen hat, nachdem sie sein Baby ver-loren hatte und noch vollkommen durch-einander war.«

»Ach so, klar, ich weiß. Sie haben siein ungelöschtem Kalk im GefängnisWormwood Scrubs beerdigt, oder?«

»Genau. Das war natürlich vor IhrerGeburt, aber nicht allzu lang davor, glau-be ich.«

»Ich glaube«, sagte sie und goss Teedurch Claires edwardianisches Teesieb,»wir müssen der Geschichte sehr viel ver-zeihen.«

»Und ich glaube«, sagte er, »dass wirder Geschichte fast gar nichts verzeihensollten.«

»Ich habe den Regierungshenker vonHongkong kennengelernt«, sagte er nacheiner Weile. Ein Lüftchen ging über dieDahlien, ein Lüftchen ging über den See,die Hängematte schaukelte sacht. Es warwirklich warm für November. »Ich habelange mit ihm gesprochen. Ein Englän-der. Kein schlechter Mann. Nicht im Ge-ringsten sadistisch. Nur phantasielos undkonformistisch. Der gewöhnliche, häss-

liche Engländer. Sicher ein guter Ehe-mann.«

»Hat er seiner Frau nicht sogar seineMemoiren gewidmet?«

»Ja, das stimmt.«»Und nach Ruth Ellis ist er zurück-

getreten, oder?«»Ja. Das war interessant.«»Hatten Sie eine vielseitige Kanzlei in

Dorset?«»Junge Frau, ich habe Ihnen doch

schon gesagt, dass ich mich dort zur Ru-he gesetzt habe. Weg von dem ganzenHickhack. Von Hitze und Staub.«

Bei »Hitze und Staub« flackerte et-was in Vanessas Hirn auf. Ein Roman? EinFilm? Irgendetwas mit Anwälten im Aus-land?

»Haben Sie fernöstliches Blut?«, frag-te Filth.

»Sicher nicht, ich komme aus Bour-nemouth.«

»Sie erinnern mich an jemanden mitfreundlichen Händen. Sie sind sehr schön.Wie alt sind Sie?«

»Zweiunddreißig.« Fortsetzung fogt

DIE GLÜCKSZAHLEN

Süddeutsche Klassenlotterie4 Millionen Euro fielen auf die Los-nummer: 0 694 972, 100 000 Euro aufdie Losnummer: 0 990 069, 50 000 Eu-ro auf die Losnummer: 0 052 957, Je1000 Euro auf die Endziffer: 5 210, Je750 Euro auf die Endziffern: 06, 34, 45,67, 92. Es sind keine Ergänzungszügeangefallen.

GlücksspiraleWochenziehung: 3 gewinnt 10 Euro, 44gewinnt 20 Euro, 041 gewinnt 50 Eu-ro, 3 785 gewinnt 500 Euro, 25 151 ge-winnt 5 000 Euro, 923 955 gewinnt100 000 Euro, 538 703 gewinnt 100 000Euro. Prämienziehung: 4 307 202 und2 141 857 gewinnen 7500 Euro mo-natlich als Sofortrente.

Lotterie „Ein Platz an der Sonne“Wochenziehung:Los-Endziffern:0786616 und 4 803 386 gewinnen Audi, 6048 349 und 2 788 885 gewinnen Rei-se, 9 501 236 gewinnt 100 000 Euro.Prämienziehung (nur für Mega-Lose):Gewinnzahlen: 5 561 406 gewinnt1 Million Euro, 632 429 gewinnt100 000 Euro, 04 932 gewinnt 10 000Euro, 5 604 gewinnt 1 000 Euro, 22 ge-winnt 10 Euro.

(ohne Gewähr)Foundation wird in vielen verschiedenen Formen und Nuancen angeboten. Foto: Thinkstock

Für den perfekten TeintWahl der richtigen Foundation hängt vom Hautton ab – Grundierung am besten mit Schwamm auftragen

Von Andrea Abrell

Sie ist wie die Grundierung einer Lein-wand, auf denen die Farben eines Ge-mäldes perfekt zur Geltung kommen: DieFoundation sorgt für einen makellosenTeint. Geht man in eine Parfümerie odereine Drogerie, steht man vor einer riesi-gen Auswahl. Auf einigen steht „mat“ fürmattierend, andere schenken den „glow“,also zarten Schimmer. Und wieder an-dere Produkte sind „perfekt für den Nu-de-Look“, bleiben also möglichst un-auffällig. Was nur wählen? Es gibt einigeKriterien, die dabei helfen, das richtigeProdukt für sich zu finden:

> Der Hauttyp: „Ein trockener Teintbraucht eine ganz andere Textur alsMischhaut“, erklärt der Visagist PeterArnheim. „Ideal für erstere sind flüssigeFoundations mit einem hohen AnteilFeuchtigkeit spendender Wirkstoffe.“

Ganz anders verhält es sich bei fetti-ger Haut. Meistens tendiert bei diesemHauttyp die T-Zone aus Stirn, Nase undKinn zu erweiterten Poren und Hautun-reinheiten. „Diese Haut freut sich über ei-ne leichte, pudrige und ölfreie Foundati-on“, erklärt Peter Schmiedinger, Make-up-Experte für den VKE-Kosmetikver-band. „Da die Mischhaut sehr individuellist, an manchen Stellen fettig und an man-chen Stellen aber auch trocken, könnendie trockenen Partien auch eine cremi-gere Foundation vertragen.“ Sein Rat: BeiMischhaut sollte man ruhig zu zwei ver-schiedenen Texturen greifen. Wichtig ist,dass beide den gleichen Farbton haben.

> Der Hautton: „Das Produkt soll ja ganznatürlich wirken“, sagt Arnheim. „Des-halb ist es wichtig, dass man es vorher aneinem Bereich testet, dessen Ton der Ge-sichtsfarbe am nächsten kommt.“ Dafür

eignen sich vor allem zwei Stellen: die In-nenseite des Arms und der Übergang vomHals zum Dekolleté. Wichtig ist, dass mandas Ergebnis bei Tageslicht begutachtet.

> Die Hautstruktur: Neben Ton und Typstellt sich auch die Frage: Welche Struk-

tur hat die Haut? Gibt es feine Linien undFältchen, gerötete Stellen oder geplatzteÄderchen? Dann sollte die Foundationmehr Deckkraft haben. Jugendliche Hautmit kleinen Poren kommt hingegen oftschon mit einer getönten Tagescreme aus.

> Die Anwendung: Die Technik desSchminkens ist entscheidend dafür, wieperfekt das Ergebnis wird. „Es machtbeispielsweise Sinn, die Foundationnicht mit den Fingern, sondern mit ei-nem Schwämmchen aufzutragen“, er-klärt Visagistin und Beauty-ReferentinRicarda Zill. „Damit kann man Über-gänge besser verblenden und die Foun-dation so in die Haut einarbeiten, dasssie nahezu unsichtbar wird.“

Wer vor dem Schminken eine Tages-pflege benutzt, sollte darauf achten, dassmindestens eine Viertelstunde Zeit verge-hen muss, bevor man die Foundation auf-trägt. Grund: Die Creme muss zuerst kom-plett eingezogen sein. Sonst schwimmt dieFoundation auf der Haut und hält nicht.Apropos: „Besonders lange haltbar bleibtdas Make-up, wenn man vorher eine Basenimmt“, erklärt Zill. „Sie glättet die Struk-tur, füllt große Poren auf und verfeinert ge-nerell das Hautbild.“ Zwischen dem Auf-tragen der Make-up-Base und der Foun-dation muss dann keine Zeit verstreichen.

FrüherwareseinegoldeneRegel:Nachder Foundation muss man Puder benut-zen. Das gilt heute nicht mehr immer:„Wer ein mattierendes Produkt benutzt,braucht kein Puder mehr“, erklärt Arn-heim. Das gilt auch, wenn man bei Misch-haut zwei Foundations benutzt.

WOHLFÜHLTIPP

Wachmacher mal andersKoffein macht müde Krieger mor-gens munter. Aber nutzen Sie denWachmacher doch nicht nur zumTrinken, sondern gönnen Sie IhrerHaut auch etwas davon. Dazu einenEsslöffel Kaffeepulver mit einemhalben Esslöffel Öl – am besten eig-net sich Jojoba-Öl – und einem Ess-löffel Honig vermischen. Mit der Pa-ste sanft das Gesicht einreiben. DasPeeling ist super sanft und belebt zu-gleich die Haut. (csw)

Fit in denFrühling

LEICHT UND LECKER

Eier in SenfsoßeZutaten für 2 Portionen:

200 g Kartoffeln3 Eier15 g Butter1 EL Mehl125 ml Gemüsebrühe100 g Milch3 TL Frühlingszwiebeln100 g TK-Erbsen3 TL mittelscharfer SenfSalz

Kartoffeln schälen, grob würfeln undin Salzwasser etwa 15 Minuten garen.Die Eier in etwa 5 Minuten wachs-weich kochen. Butter in einem Topfzergehen lassen und das Mehl darin an-schwitzen. Anschließend mit Gemü-sebrühe und Milch unter ständigemRühren mit einem Schneebesen ablö-schen. Das Ganze aufkochen lassen undanschließend bei mittlerer Hitze etwa5 Minuten sanft köcheln lassen. Immerwieder umrühren. Frühlingszwiebelnputzen und in Ringe schneiden. Zu-sammen mit den Erbsen zur Soße ge-ben. Senf unterrühren und mit Salz ab-schmecken. Die Eier pellen, halbierenund auf Tellern anrichten. Mit Kar-toffeln und Soße servieren.

Burn-out imJob vermeiden

Immer wieder Pausen einlegen

tmn. Der Wecker klingelt, doch man istalles andere als ausgeschlafen. Jetzt zurArbeit zu fahren fühlt sich an wie eineStrafe.SelbstwerseinenBerufmag,kenntdiese Situation. Ist das nur Müdigkeit?Oder sind es Anzeichen für ein Burn-out?

„Die Grenzen sind fließend“, sagt dieDiplom-Psychologin Julia Scharnhorstvom Berufsverband der Deutschen Psy-chologinnen und Psychologen. Die Ent-stehung eines Burn-outs sei ein Prozess.Dass man morgens ab und an müde ist,sei normal. „Wenn die Erschöpfung zumDauerzustand wird, ist das aber einWarnsignal.“ Viele Betroffene schlafenschlecht, sind ständig gereizt, resignie-ren schnell und machen Fehler im Job. Jefrüher man solche Zeichen richtig deu-tet, desto besser stehen die Chancen, denProzess zu stoppen, sagt Scharnhorst.

Während der Arbeitszeit hilft es ihrzufolge, immer wieder kleine Pausen ein-zulegen. Außerdem sei es gut, sich einHobbyzusuchen,dasmöglichstwenigmitdem Beruf zu tun hat. Wer im Büro ar-beitet, geht in seiner Freizeit also am bes-ten raus in die Natur. Abends vor demFernseher zusammenzubrechen, sei da-gegen wenig sinnvoll, warnt Scharn-horst: „Dabei bleibt das Gehirn aktiv, undman schaltet nicht richtig ab.“

Wer das Gefühl hat, an einem Burn-outzu leiden, dem rät Scharnhorst zu einer am-bulanten Psychotherapie oder eine psy-chosomatische Rehamaßnahme über denHausarzt zu beantragen. Dort kann manmit Therapeuten besprechen, wie man seinLeben ausgewogener gestalten kann.

FERNSEHEN / WETTER 27Nr. 54 / Rhein-Neckar-Zeitung Montag, 6. März 2017

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