Blickpunkt 02/2011

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Licht in der Stadt: schön und immer sparsamer 2 11 Erneuerbare Energie Wer Wind sät, wird Strom ernten Ein wildes Paradies und ein Waldkindergarten Weitere Themen Hausgemachtes ganz natürlich vom Schultenhof blickpunkt www.avu.de Das Magazin der GRÜN GEHT VOR

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Kundenmagazin der AVU AG für den Kreis Ennepetal

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Licht in der Stadt: schön und immer sparsamer

2 11

Erneuerbare Energie Wer Wind sät,

wird Strom ernten

Ein wildes Paradies und ein Waldkindergarten

Weitere Themen

Hausgemachtes ganz natürlich vom Schultenhof

blickpunktwww.avu.de Das Magazin der GRÜN GEHT VOR

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WINDKRAFT

Wer Wind sät …_… wird Strom ernten. Überlegungen zum Ausbau der Windenergie in der Region.

VOR ORT

Ab in den Wald_Im Waldkindergarten Sprockhövel gehen Kinder auf Tuchfühlung mit der Natur.

BELEUCHTUNG

Lichter der Stadt_Moderne Beleuchtungskonzepte setzen spannende Akzente und sind sparsam.

GENIESSEN

Gutes vom Schultenhof_Wo kräftige Auerochsen weiden und das Bunte Bentheimer Schwein zu Hause ist.

08_11_TITELGESCHICHTE

NATURSCHUTZ

Wildes Tierparadies_In der „Ökozelle Blankenstein“ finden seltene heimische Tierarten Unterschlupf.

PAULS TIPP

Ökostrom von der AVU_Grünen Strom gibt es bei uns schon für einen Euro im Monat mehr.

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Liebe Leserinnen,

liebe Leser,

seit Fukushima

wird intensiv über

das Thema Ener-

gie diskutiert. Über Umweltschutz

und vernünftige Konzepte zur Erzeu-

gung sauberen Stroms. Und das ist

auch gut so! Denn für eine „Energie-

wende“ müssen wir umdenken. Die

AVU hat dabei eine besondere öko-

logische Verantwortung. Und die

nehmen wir sehr ernst. Bereits seit

1996 gibt es unser Förderprogramm,

das Sie bei Ihrer Investition in „Erneu-

erbare“ unterstützt, und seit 1998

unser Fördermodell „GrünStrom“.

Bald geht die dritte Bürgersolar -

an lage in der Region in Betrieb. Seit

Jahresbeginn gehören der AVU zwei

große Solarfelder in Süd- und Ost-

deutschland. Und wenn am 9. Juli

das große Fest EN-City Mobil startet,

dann werden auf dem AVU-Gelände

drei große und hocheffiziente

Sonnensegel-Photovoltaikanlagen

eingeweiht – finanziert aus dem

„GrünStrom“-Fördertopf. Daneben

gibt es viel Spaß, Unterhaltung und

eine Menge Informationen über um-

weltfreundliche Mobilität. Erdgas-

Autos und Elektrofahrzeuge stehen

zur Probefahrt bereit.

Eine schöne Sommerzeit wünscht

Britta Worms

Editorial

Britta Worms, für den blickpunkt verantwort-liche Redakteurin

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EN-City mobil – wenn Eltern kleiner Kinder diesen Namen hören,

dann wissen sie: Das wird ein tolles Wochenende für die ganze

Familie. Und so ist es auch! Beim 7. Fest der Mobilität am Sams-

tag, den 9. Juli, 12 bis 19 Uhr und Sonntag, den 10. Juli, 11 bis

18 Uhr auf dem AVU-Gelände in Gevelsberg, An der Drehbank 18,

gibt es eine Menge Programm für Groß und Klein. Neben Spiel-

spaß im Freien hat auch die AVU viel zu bieten. Denn die neuen

AVU-Sonnensegel werden eingeweiht. Eine spannende Sache, ge-

nauso wie die AVU-E-Mobile, die zur Testfahrt bereitstehen. Ein

völlig neues Fahrgefühl für die Großen, mindestens so gut wie der

Bobbycar-Cup, das Highlight für die Kleinen … Außerdem gibt es

bei EN-City mobil einen Familiengarten vom Deutschen Familien-

verband, ein Fußballzelt, eine große Tombola, den „Planet-Scooter“-

Elektro roller-Parcours, Trommelzauber und und und.

E-Autos auf dem StundenplanHeute auf dem Stundenplan: Elektromobilität! Noch bis zu den Sommerferien bietet die AVU ein

Umweltprojekt für die Schulen in der Region an. Über 90 Klassen von 35 Schulen – das sind ins-

gesamt rund 3.000 Schülerinnen und Schüler – waren und sind dabei! Die Aktion läuft in Zusam-

menarbeit mit der Deutschen Umwelt-Aktion e.V. (DUA). Die Schüler lernen spielerisch, wie E-Autos funktionie-

ren und wie sie aufgeladen werden. Gerade angehende Kfz-Mechatroniker interessieren sich sehr für die Elektro-

mobilität: Bereits im März war eine Klasse des Berufskollegs Ennepetal zu Gast bei der AVU. Sie ließ sich den

„grünen Antrieb“ an einem echten AVU-Elektroauto und die Funktionsweise der Ladesäule erklären.

Gute Qualität und hohe Zufriedenheit haben die Ver-

braucher dem Trinkwasser der AVU bescheinigt. Das

ist eines der Ergebnisse einer großen Kundenbefra-

gung, die die AVU und 16 weitere Wasserversorger in

Nordrhein-Westfalen durchgeführt haben. Ein weiteres

interessante Ergebnis: Das Trinkwasser ist wesentlich

billiger als viele Kunden annehmen. So betragen die

Wasserkosten pro Person am Tag nur durchschnittlich

25 Cent in NRW. Der Leistungsvergleich ist der dritte

in Folge, und er zeigt außerdem, dass sich die Beurtei-

lung von Qualitätssicherung, Umweltschutz, Wartung

und Einhaltung der Vorschriften im Laufe der Jahre

verbessert hat.

Erdgasfahrzeuge sind eine saubere Sache. Beim Schadstoffaus-

stoß schneiden sie deutlich besser ab als herkömmliche Autos.

Daher setzt auch die AVU auf Erdgas und hat fast ihre gesamte

Pkw-Flotte umgestellt. Zudem belohnt sie bei ihren Kunden den

Kauf eines Erdgasautos mit einem satten Tankgutschein. Damit

fährt man die ersten rund 10.000 Kilometer praktisch umsonst.

Und der Clou: An den Erdgas-Tankstellen der AVU bleibt der

Kraftstoffpreis in diesem Jahr stabil. Ganz im Gegensatz zu

Benzin oder Diesel!

Weitere Infos unter www.avu.de

02_03_BLICKWINKEL

EN-City mobil

Alles klar beim Wasser

Erdgas im Tank

Tretauto-Rallye für die Kleinen, elek-

tromobiles Fahrge-fühl für die Großen

bei EN-City mobil

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blickpunkt_JUNI_2011

Künstliches Licht macht die Nacht le-

bendig und lädt zum Verweilen ein – so

wie hier auf dem Hat-tinger Untermarkt mit

dem angestrahlten Glockenturm im Hin-

tergrund.

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04_05_STRASSENBELEUCHTUNG

Lichter der StadtDas alte Rom war nachts dunkel, der Lebensrhythmus richtete sich nach dem Licht von Sonne und Mond. Heute wäre so eine Stadt ohne Licht kaum vorstellbar. Beleuchtung macht Straßen und Plätze in der Nacht sicherer, sorgt für Glanz und Atmosphäre und lockt Touristen, Einkäufer sowie Nacht-schwärmer an. Stadtgestaltung mit Licht ist ein wichtiges Thema für Kommu-nen geworden – doch dabei soll sie den Etat nicht unnötig belasten. Die Stadt Hattingen macht es vor. Mithilfe der AVU hat sie ihre Wahrzeichen ebenso eindrucksvoll wie effizient in Szene gesetzt.

„Ich schütze die Umwelt, weil ich bei der AVU ganz ak-tiv den Bau von Anlagen zur Erzeugung erneuerbarer Energien vorantreiben kann.“

Christian Fasel ist Energieberater bei der AVU.,,

Ein 280 Meter langes „Lichtband“

entlang der Hattinger Stadtmauer illuminiert

die mittelalterliche Stadtbefestigung. Alle fünf

Meter beleuchten Bodenstrahler die erhaltenen

Mauerteile zwischen Holschen- und Bruchtor.

Das ist sparsam dosiert, aber wirkungsvoll. Aus

etwas Distanz, bei ganzheitlicher Betrachtung,

zeichnet die Illumination ein höchst eindrucks-

volles Bild des historischen Gemäuers. „Beson-

ders auf die Lichtfarbe kommt es an“, erklärt

Frank Fox, Planungsleiter für Straßenbeleuch-

tung bei der Netzgesellschaft der AVU. „Wir

haben ein weißliches, tageslichtähnliches Licht

verwendet, das die natürlichen Farben des Sand-

steins auch nachts optimal zur Geltung bringt.“

Für die Stadt Hattingen haben die AVU-Be-

leuchtungsspezialisten im Kulturhauptstadtjahr

2010 die Stadtmauer und weitere markante

Bauwerke der Hattinger Altstadt stimmungsvoll

in Szene gesetzt. Rundum illuminiert wird die

Die rostenden Stahl-skulpturen nah der Stadt-mauer – die „Eisenmän-ner“–, die an den Kampf um den Stahlstandort Hattingen erinnern, wur-den von der AVU ins rechte Licht gerückt.

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blickpunkt_JUNI_2011

Straßenbeleuchtung: effizient und sicher

Die AVU setzt die Städte Hattingen und Wetter ins rechte Licht. Sprich: Die Leuchten für Straßen, Wege und Plätze, für Brü-cken, Durchgänge und Unterführungen – 6.272 in Hattingen und 2.916 in Wetter – müssen nicht nur bei Defekten repariert, sondern auch regelmäßig gewartet und die Lampen ausge-tauscht werden. Dabei sind Instandhaltung und die kos ten-günstige Erneuerung auf dem aktuellen Stand der Technik geboten. In einer kleinen Prüfwerkstatt in den AVU-Betriebs-stellen werden regelmäßig Leuchten unter die Lupe genom-men. Die Monteure prüfen sie auf Funktion, die elektrische Sicherheit und Verarbeitung, suchen nach Rissen, porösen

Stellen oder blindem Glas. Fast täglich machen die Mitarbei-ter Kontrollfahrten, um den Zustand der Straßenbeleuchtung in Augenschein zu nehmen. Und da es bei gelegentlichen Stö-

rungen schnell gehen muss, sind die Kollegen der Be-triebsstellen auch im Bereit-schaftsdienst. Doch die AVU kann natürlich nicht überall zugleich sein und ist deshalb für Hinweise aufmerksamer Anwohner sehr dankbar.

St. Georgs Kirche, das Alte Rathaus hat

vier Strahler bekommen, beim „Bügel-

eisenhaus“ mit dem Heimatmuseum wird

die bekannte Giebelseite angeleuchtet.

Über 100 Bodenstrahler beleuchten die

Wahrzeichen der Hattinger Altstadt – doch

damit die zukünftigen Betriebskosten die

Stadtkasse nicht unnötig belasten, werden

sie abends über die Steuerung der allge-

meinen Straßenbeleuchtung ein- und um

Mitternacht dann wieder ausgeschaltet.

Auch bei der Erschließung neuer Wohn-

gebiete berät die AVU, die in Hattingen

und Wetter die Betriebsführung der Stra-

ßenbeleuchtung managt, ihre kommunalen

Auftraggeber. Die AVU-Experten erstel-

len komplette Beleuchtungskonzepte und

setzen sie in Abstimmung mit den Städten

um. Die Konzepte werden am PC mit

einer Lichtplanungssoftware auf Grund-

lage der gültigen DIN-Normen und der

Wirtschaftlichkeit erstellt.

Großes SparpotenzialEnergieeffizienz ist ein Thema, das die

meisten Kommunen heute bewegt. Und

gerade in der Straßenbeleuchtung steckt

ein enor mes Sparpotenzial. Seit 2001

stellt die AVU in Wetter und Hattingen

einen Straßenzug nach dem anderen auf

moderne energiesparende Leuchten mit

gleichzeitig höherer Lichtausbeute um.

„So können in beiden Städten bis 2015 gut

36 Prozent Energie eingespart werden“,

resümiert Frank Fox.

Die Kommunen sparen auch, weil die AVU

zum Ein- und Ausschalten der Straßenbe-

leuchtung statt eines reinen Zeitschaltuhr-

Systems eine zentrale Steuerung mittels

eines „Lichtfängers“ einsetzt. Das ist eine

kleine Fotozelle, die beim Erreichen einer

festgelegten Beleuchtungsstärke in der

Umgebung das Schaltsignal gibt. Eine wei-

tere Einsparmöglichkeit, welche die AVU

den Kommunen anbietet, ist die, auf nachts

weniger befahrenen Hauptverkehrsstraßen

zum Beispiel ab 22 Uhr die Leis tung der

Beleuchtung zu reduzieren.

… und schaffen Atmosphäre und Gemütlichkeit.

Wenn es Nacht wird in Hattingen, …

… sorgen Straßenleuchten für Sicherheit und Orientierung …

… setzt Stadtraumbeleuch-tung attraktive architekto-nische Akzente, …

Fortsetztung von Seite 05

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Sie haben eine hohe Lichtausbeute und eine gute Farb-

wiedergabe, ihre Lichtfarbe ist wandelbar, sie lassen sich dimmen

und sie sind den Herstellerprognosen zufolge äußerst langlebig –

Leucht dioden, kurz LEDs, gelten als die Lichtquelle der Zukunft.

Bisher gibt es allerdings kaum Langzeiterfahrungen mit der neu-

en Technik, insbesondere im Außenbereich und bei realen, sprich

manchmal extremen Witterungen. Das soll sich für die Region EN

bald ändern. Bereits 2009 hat die AVU in Hattingen-Welper die

erste Teststraße mit fünf LED-Leuchten eingerichtet, und ab

Herbst setzt das Unternehmen für die Stadt Wetter im Baugebiet

„An der Borg“ in Volmarstein die LED-Technik erstmals in der

Fläche ein. Installiert werden dort LED-Leuchten auf dem neues-

ten technischen Stand. Ihr Vorzug gegenüber älteren Modellen:

Sie sind modular aufgebaut. Im Wartungsfall muss nur das LED-

06_07_STRASSENBELEUCHTUNG

LED-Hingucker

28 hocheffiziente und war-tungsfreundliche LED-Leuch-ten vom Typ TRILUX Convia LED (Bild unten) wird die AVU in Volmarstein installieren. LEDs ermög lichen sehr kleine, flache Bauformen, damit fügen sich die Leuchten harmonisch in jedes Stadtbild ein.

Zukunftslicht für VolmarsteinUm Praxiserfahrungen zu sammeln und die Kommunen optimal beraten zu können, testet die AVU zurzeit LED-Lichtsysteme in der Straßenbeleuchtung. In Wetter -Volmarstein wird im Herbst 2011 erstmals ein Baugebiet vollständig mit der modernen Technik erschlossen.

Modul, nicht jedoch der gesamte Leuchtenkopf ausgewechselt

werden. Natürlich entsprechen die ausgesuchten Leuchten den

DIN-Vorschriften für Wohngebiete, zum Beispiel bei der Be-

leuchtungsstärke und der Gleichmäßigkeit des Lichts.

Marktreife steht noch aus„Noch ist die LED-Technik nicht voll ausgereift und die Leuch-

ten sind weiterhin zu teuer“, räumt Frank Fox von der AVU ein.

Entwick lungspotenzial sieht der Experte bei der Lichtausbeute

und der -technik. Doch dort, wo es sinnvoll ist, setzt die AVU die

LEDs schon seit Längerem ein – oder um gestalterische Akzente

zu setzen wie im Durchgang am Museum in Blankenstein oder

auf der Mittelachse der Hattinger Siedlung Altland. Hier weisen

blau-leuchtende Wegfliesen durch das Wohngebiet.

Achtung Baustelle! LEDs inspirie-ren Designer und Stadtgestalter. Doch erst in ein paar Jahren wer-den LED-Straßenleuchten reif für den Massenmarkt sein, schätzen Experten.

Foto

: Phi

lips

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blickpunkt_JUNI_2011

Wer Wind sät …… wird Strom ernten. Die Energiewende steht bevor: Weg vom Atomstrom und von dem, der in Kohle-kraftwerken erzeugt wird. Weg auch von Öl und Gas und hin zu erneuerbaren Energien, die neben dem Klima auch die fossilen Reserven unseres Planeten schonen – aus Biomasse, Photovoltaik, Wasser- und Windkraft. Die mit Abstand ertragreichste und damit wirtschaftlichste erneuerbare Energieform ist die Windkraft, sagen Experten übereinstimmend. Doch gerade damit sieht es im Ennepe-Ruhr-Kreis derzeit noch eher bescheiden aus.

Page 9: Blickpunkt 02/2011

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08_09_WINDKRAFT

„Nur Windkraft ist geeignet, um

im EN-Kreis einen spürbaren Beitrag zur

Energiewende zu leisten“, sagt Thorsten

Coß, AVU-Fachmann für Energiefragen

rechtlicher und ökonomischer Art. „Derzeit

gibt es elf Windenergieanlagen im Netz

der AVU, neben 643 Photovoltaikanlagen,

84 Blockheizkraftwerken, vier Wasser-

kraftanlagen und fünf Bio-, Deponie- oder

Klärgasanlagen.“ Das hat mit den topogra-

fischen Gegebenheiten zu tun, aber auch mit

der Genehmigungspraxis der vergangenen

Wind ist eine güns-tige, endlos vorhan-dene, saubere und er-neuerbare Ressource, die in Zukunft immer mehr an Bedeutung gewinnen wird. Die Windnutzung macht zudem von teuren Rohstoff-Importen un-abhängiger.

Jahre: Da der Kreis nicht nur recht bergig,

sondern auch dicht besiedelt ist, kommen

nur wenige Flächen infrage. Sie müssen

möglichst hoch oben liegen, um ordentlich

Wind abzubekommen, zugleich aber auch

ausreichend weit von der Bebauung ent-

fernt sein, damit Schall und Rotorschatten

nicht die Anwohner stören. Bislang haben

Umweltschutzbelange und ein nicht selten

eher „vorauseilender“ Emissionsschutz der

Kommunen die Genehmigung vieler Anla-

gen verhindert. Obendrein führen mehrere

Page 10: Blickpunkt 02/2011

So funktioniert die Windkraft

Von jeher nutzt der Mensch die Windkraft. Während sie früher vor allem in mecha-nische Energie umgewandelt wurde (Windmühle), wird heute daraus vor allem elek-trische Energie. Moderne Windräder bestehen meist aus drei Rotorblättern und einem Horizontalachsenrotor, der sich entsprechend der Windrichtung dreht. Die Blät-ter werden durch das Auf-triebsprinzip bewegt, das auch in der Segelschiff- und der Luftfahrt genutzt wird. Um Strom zu gewinnen, wird die Bewegungsenergie des

Aufwindes von den Rotorblät-tern in eine Drehbewegung umgewandelt, die einen Ge-nerator antreibt – ähnlich wie bei einem Fahrrad-Dynamo. Eine moderne Windkraft an-lage kann dem Wind bis zu 50 Prozent seiner Bewe-gungsenergie abtrotzen.

Einflugschneisen für den Luftverkehr über das Kreisgebiet.

Nun aber hat die EU im vergangenen Jahr ihre Strategie „Eu-

ropa 2020“ beschlossen: Bis zum Jahr 2020 sollen 20 Prozent

weniger Gesamtenergieverbrauch, 20 Prozent weniger Treib-

hausgasemissionen und 20 Prozent erneuerbare Energien erreicht

werden. Die Bundesregierung hat für die Erneuerbaren sogar

einen 30-Prozent-Anteil als Mindestziel bis 2020 gesetzt, und

die NRW-Landesregierung hat sich überdies vorgenommen, den

CO2-Ausstoß um 25 statt um 20 Prozent zu verringern – allesamt

ehrgeizige Vorhaben, die ohne Windkraft nicht erreicht werden

können. Daher basteln derzeit Experten an einem neuen Wind-

energie-Erlass für NRW, der im Sommer erwartet wird.

blickpunkt_JUNI_2011

Darin sollen die emissions- und umweltschutztechnischen Auf-

lagen vereinfacht und die Genehmigung von größeren Anlagen,

anders als bisher, auch im Wald ermöglicht werden.

Volle Kraft vorausDie Windkraft an Land kann laut „Bundesverband WindEnergie“

bis zu 65 Prozent des deutschen Strombedarfs bereitstellen. Neue

und leistungsstärkere Anlagen sind gefragt, und das stellt vor allem

die Energieversorger vor eine große Aufgabe. „Jetzt müssen wir

handeln“, sagt Thorsten Coß, Geschäftsführer der AVU-Tochter

„Serviceplus“. Die AVU sucht derzeit per Anzeige Flächen im

EN-Kreis, wo Windenergieanlagen gebaut werden können und

steht bereits mit den ersten Land- und Forstwirten in Verhand-

lung. Dabei geht es um Windräder mit mindestens 100 Metern

Naben höhe – kleinere zu bauen, lohnt sich heute nicht mehr – ,

von denen jedes einen Jahresertrag von sieben bis acht Millionen

Kilowattstunden (kWh) bringt. Das ist umgerechnet der Bedarf von

mindestens 2.000 Haushalten. Und da es im EN-Kreis „nur“ rund

120.000 Haushalte zu versorgen gibt, wären diese mit einem größe-

ren Windpark komplett bedient. Aber da gibt es ja noch die Indus-

trie, die Kommunen und so einiges mehr: Insgesamt haben die

AVU-Kunden im Kreisgebiet 2010 die unvorstellbare Summe

von 1,18 Billionen kWh verbraucht – und die wollen erst einmal

erzeugt sein. „Wenn etwa nachts die Photovoltaik keinen Ertrag

bringt, wird der Strom aus der Windkraft ins Netz eingespeist.

Wichtig ist nur, in Flautezeiten eine konstante Versorgung sicher-

zustellen“, erklärt AVU-Fachmann Thorsten Coß. Möglich werde

das mithilfe einer intelligenten Steuerung, einem eng vermaschten

Stromnetz und vielen Speichermöglichkeiten für die zu anderen

Zeiten anfallenden Stromüberschüsse, an denen derzeit gearbeitet

wird: „Dann wäre es möglich, dass unser Strom zu einem deutlich

größeren Anteil in der Region erzeugt wird – eine schöne Aussicht!“

Fortsetzung von Seite 09

Große Erwartungen werden in die Offshore-Technik gesetzt. Für die Energiewende brauchen wir aber auch Windparks an Land.

Nur ein paar kleine Punkte auf dem Radar: der größte dänische Offshore-Windpark „Horns Rev“

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10_11_WINDKRAFT

Seit 1991 ist Heinrich-Rudolf

Reuter Betreiber eines Windrades – so-

zusagen ein Mann der ersten Stunde, was

die Erzeugung „grünen“ Stroms vor der

Haustür angeht. Und auch heute ist der

Landwirt vom Bergerhof in Hattingen ein

Verfechter der Windkraft. Mitten in der

schönen Elfringhauser Schweiz baute er

damals seine erste „Windmühle“, kämpfte,

wie übrigens auch beim Bau der zweiten

Anlage, mit vielen organisatorischen Hür-

den und bekam eine Menge Gegenwind zu

spüren.

Doch seine Investitionen zahlten sich

aus – in jeder Hinsicht. Und so wurde das

Windrad am Bergerhof ein selbstverständ-

licher Teil eines beliebten Ausflugsziels.

Die Gäste genießen dort die Idylle mitten

im Grünen und finden es prima, dass der

Imbiss, den sie dort zu sich nehmen, mit

Windkraft muss seinWind und Energie, das gehört für Heinrich-Rudolf Reuter einfach zusammen. Vor 20 Jahren wurde der Landwirt zum Windmüller – und hofft auf Rückenwind für den Ausbau der erneuerbaren Energien.

Der Bergerhof

Der Bergerhof bietet nicht nur reizvolle Landschaft und schöne Aussichten, sondern auch eine Freiland-Gastronomie, einen Hofladen und eine Landmetzgerei. Gekocht und gebacken wird mit Sonne und Wind. Adresse: Bergerhof, Bergerweg 8, 45527 Hattingen, Telefon: 02324 72478, E-Mail: [email protected], geöffnet täglich von 9 bis 18 Uhr auch sonn- und feiertags. Infos: www.bergerhof.de

Vier Generationen unter einem Dach: Groß - familie Reuter von der Uroma bis zum Enkel

Heinrich Rudolf Reuter (links) und ein Techniker im „Maschinenhaus“ des Windrads, der sogenannten Gondel

umweltfreundlicher Energie zubereitet

wird. Auf Windkraft setzt Reuter aus vie-

lerlei Gründen. „Ich bin Unternehmer mit

sozialem und ökologischem Gewissen“,

sagt er. Als Landwirt fühle er sich ver-

pflichtet, die Ressourcen zu nutzen, die

ihm die Natur bieten.

Nachhaltige Technik„Die Gefahren, die von Atomkraftwer-

ken ausgehen, sind mittlerweile jedem

so bewusst, dass sich gerade jetzt die

Frage ,Windkraft Ja oder Nein?‘ gar nicht

mehr stellen darf“, erklärt Reuter ganz

pragmatisch. Er lässt das Argument, ein

Windrad verschandele die Umwelt, nicht

gelten. Und er hält es auch nicht für ange-

bracht, denn man müsse die vorhandenen

Kapazitäten für neue Windkraftanlagen

auf unseren Höhenzügen sinnvoll nutzen.

„Wenn die Technik sich so rasant wie der-

zeit fortentwickelt, können diese Anlagen

irgendwann wieder abgebaut werden. Und

zwar ohne Restrisiko, also ganz anders als

bei einem Atomkraftwerk.“

Der Landwirt wünscht sich mehr Konse-

quenz in der Diskussion über Energiefra-

gen. „Es ist Zeit für klare Entscheidungen.

Schließlich wollen wir unseren Nachkom-

men eine intakte Umwelt hinterlassen.“

Per Leiter geht es im Innern

des 100 Meter hohen Berger-hof-Windrads

hinauf.

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Wildes Tierparadies2.000 Flugkilometer liegen hinter ihnen. Jetzt sitzt der eine in einem Apfelbaum und zwitschert ohne Unterlass. Der andere, zehn Meter weiter in einem Kirschbaum, antwortet ebenso intensiv. Doch es sind keine Freudengesänge, es ist der Kampf ums Revier. Die beiden Mönchsgrasmücken-Männchen – spatzen - große, unscheinbare, 20 Gramm leichte Vögel – machen lautstark untereinander aus, wer den Sommer hier in Blankenstein verbringen darf. Irgendwo im Gebüsch wartet still das Weibchen auf den Sieger.

blickpunkt_JUNI_2011

Der unterlegene Vogel muss sich

ein anderes Revier suchen. Aber das ist

gar nicht so einfach, denn Räume, wie

sie die „Ökozelle Blankenstein“ bietet,

gibt es immer seltener. Wild gedeihende

Sträucher, unbeschnittene hochwachsende

Obstbäume, staubige Wege, umgefallene

Bäume, eine halb verfallene Trockenmauer,

Totholz, Gras und viele Wildkräuter be-

decken die 3.000 Quadratmeter an einem

Hang zwischen Äckern und Feldern. Mit

einem gepflegten Garten hat das überhaupt

nichts gemein. Und doch steckt darin

mindestens genauso viel Arbeitskraft wie

in einem von leuchtenden Zierbüschen

umstandenen bunten Blumenbeet. Arbeit,

die vier Männer, Mitglieder der NABU-

Ortsgruppe Hattingen, seit Herbst 2010

dort leisten. Aber immer nur samstags,

die Woche über haben Tiere und Pflanzen

Ruhe vor den Menschen. „Das Gelände hat

uns Wolfgang Teckenberg zur Verfügung

gestellt, er hilft und fördert uns auch“,

freut sich Erich Füllbeck, der die Arbeiten

leitet. Zunächst wurde der schon lange

nicht mehr genutzte Obstgarten von den

alles überwuchernden Brombeersträuchern

befreit, dann drei Tümpel angelegt. Da es

an dem Hang keine Quellen gibt, half die

Jugendfeuerwehr Blankenstein und flutete

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Kontakt

Die NABU-Ortsgruppe Hattingen hat sich im Herbst 2008 gegründet und ist inzwi-schen auf 180 Mitglieder (davon 30 Ak-tive) gewachsen. Im Kreisverband Enne-pe-Ruhr sind es sogar über 1.000.Auskünfte gibt Ortsvorsitzender Michael Schindler, Telefon: 02324 962651, Internet: www.nabu-hattingen.de

12_13_NATURSCHUTZ

Mitglieder der NABU-Orts-gruppe Hattingen in Aktion (vorn, von links): Thomas Griesohn-Pflieger, Christia-ne und Erich Füllbeck. Et-was im Hintergrund: Wolf-gang Teckenberg und Hans-Jürgen Hendricks

die kleinen Teiche. „Da müssen wir noch

ein wenig nacharbeiten“, meint Thomas

Griesohn-Pflieger, ein anerkannter Voge-

lexperte und -fotograf, mit Blick auf den

sinkenden Wasserspiegel. 45 Vogelarten hat

er in der Ökozelle schon entdeckt, von de-

nen gut die Hälfte dort auch brütet. Dabei

auch der Gartenrotschwanz, der Vogel des

Jahres 2011. Ein Specht hat sich bereits an

einem abgestorbenen Baum versucht. Bald

werden auch die ersten Molche, Kröten,

Blindschleichen und Ringelnattern hier

ihre neue Heimat finden.

Herbergen und HotelsSie finden genau wie Igel, Marder und

Mäuse Unterschlupf in den „Totholzhau-

fen“, die die NABU-Mitarbeiter an mehre-

ren Stellen aufgeschichtet haben. Insekten

sind schon da, auch weil die Ev. Kinderta-

gesstätte St. Georg eine ganze Woche lang

„Insektenhotels“ gebastelt hat: Angebohrte

Holzscheiben bieten viele Schlupfhöhlen

für Bienen und Hummeln. Und wenn die

fleißig von Blüte zu Blüte geflogen sind,

gibt es im Herbst ganz viel Obst. „Das wird

aber nicht geerntet“, versichert Hans-Jürgen

Hendricks, einer der Mitarbeiter. So finden

Vögel, Klein säuger, Reptilien und Insekten

auch im Spätherbst noch genug Futter.

Lernen in der NaturNächstes Projekt ist ein Sichtschutz, denn

demnächst sollen vor allem Kindergarten-

Gruppen und Schulklassen die Möglichkeit

haben, all die Tiere zu beobachten, die in

Blankenstein früher an jedem Wiesenrand

zu sehen waren und jetzt ein Refugium brau-

chen, um zu überleben. Die Umweltbildung

soll dazu beitragen, verlorengegangene

Lebensräume neu zu erschaffen. Kontakt

wurde auch schon zur Gesamtschule in der

Marxstraße und zur VHS geknüpft. Aber

es wird keinen „Massentourismus“ geben,

versichert Erich Füllbeck: „Nur durch behut-

same Besuche gewöhnen sich die Tiere an

den Menschen.“ „Für eine Stadt wie Hattin-

gen brauchten wir vier bis fünf Ökozellen“,

nennt Thomas Griesohn-Pflieger das Ziel.

Sonst muss das unterlegene Mönchsgrasmü-

cken-Männchen im August als Junggeselle

hinter seinem Konkurrenten mit Frau und

Kindern zurück nach Nordafrika fliegen.

Die Mitglieder des NABU geben verdrängten und bedrohten heimischen Tierarten eine neue Heimat und Schutzräume.

Alles hängt mit allem zusammen: Ohne Bienen keine Obstblü-te und ohne Obst kein Futter für Vögel, Kleinsäuger und Co.

Es summt und brummt bereits im neuen „Insektenhotel“. Hier haben Bienen und Hummeln Unterschlupf gefunden.

„Ich schütze die Um-welt, indem ich ganz bewusst Energie und

Wasser spare. Auch, um mei-nen Kindern ein gutes Bei-spiel zu sein

und sie zu sensibilisieren

für den Umwelt-schutz.“

Hannelore Kötting ist Kunden-beraterin in den AVU-Treff-punkten.

,,

Page 14: Blickpunkt 02/2011

blickpunkt_JUNI_2011

Ab in den WaldSo richtig nach Herzenslust in der Matsche wühlen und einfach nur Kind sein, welcher Dreikäsehoch wünscht sich das nicht? Für die Kinder, die von August an den neuen Waldkindergarten in Sprockhö-vel besuchen, geht dieser Wunsch dann in Erfüllung.

„Wenn die Kinder sauber aus

dem Wald kommen, haben wir etwas

falsch gemacht“, formuliert es überspitzt

die Leiterin des Sprockhöveler Kinder-

Aktions-Zentrums (KAZ), Frauke Schit-

tek, stellvertretend für den Trägerverein

des neuen Kindergartens. In Prof. Dr.

Dietrich Grönemeyer fand der Verein

Schirmherr, Stifter und Namensgeber zu-

gleich. So nennt sich die Einrichtung im

Untertitel „der kleine Medicus“.

Warum ist dem prominenten Mediziner

eine solche Einrichtung so wichtig?

„Ganz einfach, weil es Studien gibt, die

besagen, dass ,Naturkinder‘ auf schu-

lische Anforderungen besser vorbereitet

und zudem gesünder sind“, so Schittek.

Im Wald ist’s stillerSchon allein an der herrschenden Lärm-

kulisse in häuslich ausgerichteten Kin-

dergärten lässt sich dies gut belegen.

„Im Wald ist es wesentlich leiser, da die

Wände den Schall nicht halten“, erklärt

die Gründerin des KAZ. Ein wesent-

licher Aspekt, insbesondere für Kinder

mit Konzentrationsschwächen. Hinzu

kommen positive Auswirkungen auf das

Immunsys tem sowie die beobachtbare

Abnahme von Allergien. Auch die mo-

torischen Fähigkeiten werden intensiver

gefördert. Das Laufen über Stock und

Stein will geübt sein, Gleichgewicht und

Balance kommen so zum Einsatz. „Die

Gruppe ist jeden Vormittag von neun bis

zwölf Uhr im Wald, an der frischen Luft

und dies bei Wind und Wetter“, erklärt

die Erzieherin das Konzept. Also auch bei

Regen, Schnee, Kälte und Hitze, solange

die Wetterlage keine Gefahr wie Sturm

oder Gewitter verheißt. Somit lernen die

drei- bis sechsjährigen Waldkinder, die

natürliche Umgebung mit all ihrer Viel-

falt einzuschätzen, oder besser gesagt:

wertzuschätzen. „Im Waldkindergarten

gibt es ganz feste Regeln, die eingehalten

werden müssen“, so Schittek.

Gemeinsam mit vier Begleitpersonen und

einem Bollerwagen zieht die Gruppe all-

morgendlich los. Den obligatorischen

Stuhlkreis müssen sich die Kids selber

mit Ästen und Steinen bereiten. Auf Wan-

derungen, Exkursionen, bei Projektar-

beiten und Rollenspielen oder auch ein-

fach im freien Spiel sind sie der Natur auf

Rucksack gepackt, das Frühstück verstaut, der

Anorak angezogen – auf geht’s im Gänsemarsch

in die Natur. Im neuen Waldkindergarten Sprock-

hövel bekommen die Kids viel Bewegung und

reichlich frische Luft.

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Ein erfrischendes Bad im Laub vom letzten Herbst – so sehen zu-friedene Kinder aus.

Informationen

Kinder-Aktions-Zentrum (KAZ)Gesamtleitung Frauke SchittekGutenbergstraße 2, 45549 SprockhövelServicenummer: 0180 529 4636 *www.kinder-aktions-zentrum.de

* 14 Cent/Min. aus dem deutschen Festnetz, Handytarife weichen ab.

14_15_VOR ORT

Kreativität ist gefragt: Ein holziges Fundstück wird kurzerhand zum Sitzmöbel für den mor-gendlichen Stuhlkreis umfunktioniert.

Trau’ ich mich oder nicht? Zwei stille Beobachter schau-en zu, wie die größeren …

Frische Luft macht hungrig: die kleinen Naturburschen und -mä-

dels mit ihren Betreuern beim zünftigen Picknick.

… Kinder auf dem Hosenboden die Böschung herun-terrutschen. Macht Riesenspaß!

Abenteuer Wald: Hier gibt es eine Menge guter Verstecke

und man kann die tollsten Bu-den bauen.

Hier sind kleine Naturforscherinnen am Werk: Was krabbelt denn da drin?

die Fersen. Was macht der Regenwurm im

Waldboden? Wo bauen Vögel ihre Nester?

Wer wohnt unter dem Moos? Dies sind

nur einige Fragen, die es durch kindliche

Neugierde und Phantasie aufzuklären gilt.

Wer müde ist, der baut sich ein Sofa aus

Moos und Laub. Dabei steht der Schutz

des Waldes, der Tiere und der Pflanzen

ganz oben im schriftlich niedergelegten

Verhaltenskodex. Nichts darf in den Wald

geworfen werden, nichts darf dauerhaft

verändert, abgebrochen, niedergetrampelt

oder plattgehauen werden. „Die Kinder

erfahren so, dass die Natur höchst schüt-

zenswert ist, sie gehen später mit offenen

Augen durchs Leben“, versichert die Initi-

atorin. Die rege Nachfrage gibt ihr offen-

bar Recht. Nicht nur aus Wetter haben

sich schon Naturburschen und -mädels für

den Waldkindergarten angemeldet.

„Ich schütze die Umwelt, weil ich die Einzigartig-keit der Natur für unsere

Kinder erhalten will.“

AVU Mitarbeiter Elmar Hieronymus engagiert sich für den Hegering

Ennepetal.

,,

Page 16: Blickpunkt 02/2011

Mitten im Ruhrgebiet, in Hattin-

gen, liegt der Schultenhof zu Füßen der

Isenburg-Ruine. Seit 1232 ist die Familie

in Hattingen ansässig. Damals standen

„Schulte ob de Stade“ in der Gunst des

Grafen von Isenburg, der der Familie unter

anderem das Jagdrecht einräumte. Heute

ist der Schultenhof die erste Adresse für all

diejenigen, die sich ein erstklassiges und

ökologisches Catering wünschen.

Für Alfred Schulte-Stade gibt es keinen bes -

seren Ort zum Leben und zum Arbeiten. Nur

wenige Autominuten von der Innenstadt er-

strecken sich soweit das Auge reicht Wiesen

und Felder bis hinunter zur Ruhr. Langsam

rumpelt der Geländewagen über die Ruhr-

wiesen. Alfred Schulte-Stade sucht seine

Auerochsen. 150 dieser kraftstrotzenden

Hausgemachtes ganz natürlichSeit Jahrhunderten lebt die Familie Schulte-Stade von der Landwirtschaft, der Viehzucht und der hauseigenen Verarbeitung ihrer Erzeugnisse. Im Laufe der Zeit wurden diese traditionellen Standbeine immer weiter ausge-baut. Heute kann der „Schultenhof“ mit seinem Party- und Veranstaltungsservice große Events und Kongresse bewirten. Die Feier im kleinen Rahmen liegt dem Familienbetrieb aber mindestens genauso am Herzen.

europäischen Waldrinder lässt der Landwirt

und Unternehmer auf seinem Land ohne

Einschränkungen weiden. Da kann es schon

einmal vorkommen, dass er zehn Minuten

fährt, bevor er seine Rinderherde findet.

Das Bunte Bentheimer Schwein, eine

weitere Spezialität des Hauses, lebt in den

umgebenden Eichenwäldern.

ArtgerechtDas gefleckte Schwein erlebt im Schul-

tenhof seine Renaissance, denn die tra-

ditionelle Eichelfütterung der Tiere war

unüblich geworden. Genießer schätzten

das feste, marmorierte und aromatische

Fleisch des Schweins, das im Schultenhof

in natürlichen Verbänden zusammenlebt.

Ökologische Viehwirtschaft? Alfred

blickpunkt_JUNI_2011

Seine 150 Auerochsen lässt Alfred Schulte-Stade uneingeschränkt auf seinem Land weiden.

Schul te-Stade zuckt nur mit den Schultern.

Was für die einen ein modernes Schlag-

wort ist, das ist für den Landwirt und

Unternehmer eine Selbstverständlichkeit.

„Meine Philosophie war es immer schon,

artgerecht zu halten“, sagt er. Lange bevor

sein Hof vor vier Jahren das Bio siegel

bekam, setzte Schulte-Stade auf natür-

liche Haltung, Fütterung und tierärztliche

Betreu ung ohne Hormone. „Ich habe einen

neuen Slogan, ,Kulinarisch ökologisch‘,

benutzt, und um den so weiter führen zu

dürfen, musste ich den Betrieb zertifizieren

lassen“, erinnert er sich. Das Biosiegel

ist für ihn nur das i-Tüpfelchen auf dem

Selbstverständlichen. Gesagt, getan – über-

haupt ist Schulte-Stade ein Mann der Tat.

„Wenn ich eine Idee habe, dann will ich sie

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16_17_GENIESSEN

Rezept_2_2011

Der Schultenhof

Der Familienbe-trieb Schultenhof überzeugt mit einem Top-Service und Öko-Qualität.

Frischer Salat vom Walbecker Stangenspargel mit Frühlings-lauch, Kirschtomaten und Eismeershrimps (4 Personen)

Spargel >> 750 g Walbecker Spargel, Wasser, Salz, Zucker, ButterDressing >> 1– 2 mittelgroße Zwiebeln, 2–3 EL weißer Balsa-micoessig, 2–3 EL kalte Fleischbrühe, 2 TL Zitronensaft, 4 EL gehackte Kräuter (Petersilie, Dill, Schnittlauch, Oregano, Estra-gon etc.), 2 hartgekochte Eier, Pfeffer, Salz, Zucker, 6 EL sehr mildes Oliven- oder Walnussöl, 400 g Eismeershrimps, 1 Bund Frühlingslauch, 100 g Kirschtomaten, 1 Kopf Lollo Bionda

Spargel zubereiten >> Spargel waschen, schälen und in 3 bis 4 cm lange Stücke schneiden. In Salzwasser mit etwas Zucker und Butter etwa 10 bis 15 Minuten bissfest kochen. Spargel anschließend abtropfen lassen.Zubereitung der Vinaigrette >> Zwiebeln schälen, fein hacken und mit Essig, Fleischbrühe, Zitronensaft, Zucker, Salz, Pfeffer und Öl abschmecken. Anschließend die gehackten Kräuter und ein fein zerkleinertes Ei hinzugeben. Die Kirsch-tomaten vierteln, den geputzten und gewaschenen Früh-lingslauch in feine Ringe schneiden. Die Eismeershrimps unter heben und alles vermengen. Die Vinaigrette über den noch warmen Spargel geben und mindestens eine halbe Stunde ziehen lassen.Anrichten >> Den Salat waschen, abtropfen lassen und tro-cken schleudern (es geht auch mit einem sauberen Geschirr-tuch, wenn keine Salatschleuder vorhanden ist). Die Salat-blätter vom Strunk befreien und kreisförmig auf die Teller verteilen. Den Spargelsalat in die Mitte des Tellers anrichten und mit dem sorgfältig gewürfelten anderen Ei garnieren.

+...

Foto

s: fo

tolia

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Königsteiner Straße 103, 45529 Hattingen Telefon: 02324 9858-0, Fax: 02324 9858-88E-Mail: [email protected]: www.der-schultenhof.de

Fleisch- und Wurstverkauf: freitags von 9 bis 18.30 Uhr und samstags von 9 bis 13 UhrBuffetbesprechungen: montags bis freitags von 9 bis 18.30 Uhr und samstags von 9 bis 13 Uhr

Vom Koch zum gefragten Caterer: Alfred Schulte-Stade

Im Hofladen gibt es zweimal die Woche Feines aus der eigenen Fleischerei.

auch leben.“ Dieses Motto gilt fürs Private

wie fürs Geschäftliche. Einst als Koch bei

den Opelwerken gestartet, ist Schulte-Stade

heute unter anderem Service-Partner der

Messe Essen und ein vielgefragter Ausrich-

ter für Feste und Veran staltungen im und

rund um das Ruhrgebiet. Die Regionalität

liegt dem Chef von rund 80 Mitarbeitern in

Hattingen am Herzen. „Wir sind ein reiner

Familienbetrieb.“ An dieser Geschäftsphi-

losophie hat Alfred Schulte-Stade festge-

halten und auch deshalb die Entscheidung

getroffen, die Tiere vor Ort, im Schultenhof

zu schlachten, um die Qualität sicher in

eigener Hand zu halten. „Wir kontrollieren,

was die Tiere fressen und ihre Aufzucht,

und wir legen höchsten Wert auf die Verar-

beitung des Fleisches in unserer Metzgerei,

deshalb wollen wir auch die Kontrolle bei

der Schlachtung behalten.“

Das verarbeitete Fleisch stammt aus artgerechter Viehhaltung, und es wird auf dem Hof selbst ge-schlachtet.

Page 18: Blickpunkt 02/2011

Sie möchten effiziente und umweltschonende Technik nutzen? Dann ist unser Pluspunkte-

Programm das Richtige für Sie. Es bietet Modernisierern ein ganzes Bündel an Förder-

möglichkeiten und macht dabei die Entscheidung für erneuerbare Energien leichter.

Sichern Sie sich jetzt Ihren Zuschuss für die Umrüstung auf Solarthermie zur Warmwas-

serbereitung. Wenn Sie schon mit Erdgas heizen, bekommen Sie bis zu 150 Euro. • Für die

Umstellung Ihrer Etagenheizung im Mehrfamilienhaus von Öl, Kohle, Wärmespeicher oder

Flüssiggas auf eine neue Erdgasheizung oder eine Wärmepumpe, gibt es von der AVU je

nach Anzahl der Wohneinheiten von 150 Euro bis zu 800 Euro. • Für die Umstel-

lung auf Erdgas oder Wärmepumpe, die Heizöltank- und Restölentsor-

gung oder die Installation von Solaranlagen bietet Ihnen die AVU

ein Darlehen mit einen festen Zinssatz von 4,59 Prozent an. Lauf-

zeit bis 60 Monate, je Wohnung bis zu 15.000 Euro, pro Eigentümer

maximal 25.000 Euro. P.S.: Wir fördern auch die Anschaffung von Erdgasautos

mit einem Tankgutschein über 500 kg Erdgas, das entspricht 10.000 km in

maximal zwei Jahren. Mehr Infos unter:

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Liebe Leserinnen und Leser!Die Reaktorkatastrophe von Fukushima hat in die Diskussion über die Zukunft der Energieversorgung Bewegung ge-bracht – erneuerbare Energien liegen im Trend. Die AVU bietet gleich drei Tarife für Umweltbewusste an. Warum also

nicht jetzt wechseln?

Ökostrom kann ich mir nicht leisten.Wirklich nicht? Mit unserem AVU Öko-strom Kombi bekom-men Sie 100 Prozent Strom aus erneuer-baren Energien be-reits für nur einen Euro im Monat zu-

sätzlich zu Ihrem aktuellen Stromtarif. Garantiert CO2- und atomstromfrei aus österreichischen Wasserkraftanlagen.

Energieberater Paul gibt gute Tipps.

Pauls Tipp: Ökostrom von der AVU

Wer garantiert mir, dass, wo „öko“ dran steht, auch „öko“ drin ist?Unsere Ökostromtarife sind TÜV-zertifi-ziert. Damit sind die Kunden auf der si-cheren Seite. Regelmäßig überprüfen Fachleute vom TÜV-Nord die vertrags-mäßige Herkunft des Stroms, und dass unsere Einkaufmengen an erneuerbarer Energie exakt mit dem Verbrauch unserer Ökostromkunden übereinstimmen.

Wie kann ich hier vor Ort aktiv zur Energiewende beitragen?Indem Sie zu AVU GrünStrom wechseln, helfen sie der Umwelt gleich doppelt. Bei dem Fördermodell nutzen Sie 100 Pro-zent Ökostrom, und dazu steckt die AVU einen Cent für jede von Ihnen ver-brauchte Kilowattstunde GrünStrom in neue Anlagen zur umweltfreundlichen Energieerzeugung im EN-Kreis. Und Sie können sogar mitbestimmen in welche.

blickpunkt_JUNI_2011

Einfach und bequem

Für Fragen und Wünsche steht Ihnen die AVU gern zur Verfügung. Auskünf-te über alle Angebote und Dienstleistun gen erhalten Sie bei der AVU-Hotline. Sie errei-chen uns ganz einfach von zu Hause aus.

02332 73-123 – das ist Ihre Servicenummer. Montags bis freitags sind wir von 8 bis 18 Uhr für Sie da.

www.www.avu.de

Kann ich mich auch bei Ökostrom ge-gen steigende Preise absichern?Ja, mit AVU Ökostrom Fix bieten wir Ih-nen 100 Prozent Ökostrom zum garan-tierten Arbeitspreis noch bis Ende 2012.

Unter www.avu.de finden Sie weiterfüh-rende Informationen und Bestellformu-lare zum Herunterladen. Oder rufen Sie uns an unter 02332 73-123.

Page 19: Blickpunkt 02/2011

Herausgeber: AVU Aktiengesell-schaft für Versorgungs-Unterneh-men, An der Drehbank 18, 58285 Gevelsberg, Internet: www.avu.de,Telefon: 02332 73-168, Fax: 02332 73-314, E-Mail: [email protected];Mitarbeiter: Petra Backhoff, Ina Blumenthal, Studio Henkel und Jürgen Taake. Redaktion: Britta Worms. Verantwortlich: Klaus Bruder in Zusammenarbeit mit Kerstin Mahnke, Frank Trurnit & Partner Ver-lag GmbH, Putzbrunner Straße 38, 85521 Otto brunn. Layout/Satz: Sabine Drösler, FT&P, Ottobrunn; Druck: Hofmann Druck, Nürnberg. Der blickpunkt wird im Auftrag der AVU an alle Haushalte im AVU-Netzgebiet kostenlos vierteljährlich verteilt.

Ja, ich will gewinnen!

Die Aktion der AVU heißt:

QUIZ

BreckerfeldSchulstraße 1dienstags 9 bis 13 Uhr, donnerstags 14 bis 18 UhrTel.: 02332 73-827Fax: 02332 73-832

EnnepetalVoerder Straße 70montags und dienstags 14 bis 18 Uhrmittwochs, donnerstags und freitags 9 bis 13 UhrTel.: 02332 73-826Fax: 02332 73-833

GevelsbergMittelstraße 53montags bis freitags 9 bis 13 Uhr und 14 bis 18 UhrTel.: 02332 73-315Fax: 02332 73-599

HattingenAugustastraße 10montags bis freitags 9 bis 13 Uhr und 14 bis 18 UhrTel.: 02332 73-823Fax: 02332 73-834

SchwelmBahnhofstraße 3montags bis freitags 9 bis 13 Uhr und 14 bis 18 UhrTel.: 02332 73-821Fax: 02332 73-831

Der kundennahe Service rund um alle Energiethemen in den AVU-Treffpunkten

SprockhövelHauptstraße 56montags und donnerstags 14 bis 18 Uhrdienstags, mittwochs und freitags 9 bis 13 UhrTel.: 02332 73-828Fax: 02332 73-836

WetterKaiserstraße 78montags, dienstags, mittwochs und freitags 9 bis 13 Uhrdonnerstags 14 bis 18 UhrTel.: 02332 73-825Fax: 02332 73-835

18_19_AUF EINEN BLICK

Einfach und bequem

Impressum

AVU-Treffpunkte

Einsendeschluss: 21. August 2011

Das war die Lösung: Rohland - so heißt dass Wasserwerk der

AVU, in dem über 200 Kunden im März Wasserkunst aus der

Region erleben und zugleich die moderne Trinkwasseraufberei-

tung hautnah kennenlernen konnten.

Aus den richtigen Antworten des Rätsels im letzten Heft wur-

den folgende Gewinner gezogen: 1. Preis: Willi Josten aus

Hattingen; 2. Preis: Stefan Trost aus Sprockhövel; 3. Preis:

Lothar Bullert aus Breckerfeld.

Mitmachen undgewinnenUnsere Rätselfrage lautet: Wie heißt die Aktion der AVU, bei der die Nutzung erneuerbarer Ener-gien, Nachhaltigkeit und Umweltschutz im Vor-dergrund stehen. Kleiner Tipp: Sie erkennen die Initiative an einem großen lächelnden Smiley.

Schicken Sie ihre Antwort bis zum 21. August an: AVU-blick-

punkt, Stichwort: Rätselfrage, An der Drehbank 18, 58285

Gevelsberg. Oder mailen Sie uns Ihre Antwort an die Adresse

[email protected] (Bitte geben Sie auch dabei Ihren Namen

und Ihre Anschrift mit an!). Zu gewinnen gibt es als 1. Preis

150 Euro, als 2. Preis 90 Euro, der dritte Gewinner erhält

60 Euro. Wie immer dürfen sich AVU-Mitarbeiter und ihre

Familienangehörigen nicht am Rätsel beteiligen.

Page 20: Blickpunkt 02/2011

AVUblickpunktStichwort RätselfrageAn der Drehbank 1858285 Gevelsberg

Bitte freimachen, falls Marke

zur Hand

Das Magazin der

Die AVU gehört zu den Vorreitern der nachhaltigen und umweltschonenden Energieversorgung

ENergie – wir denken weiter

Grün geht vvv r!r!r!

Name /Vorname:

Straße/Nr.:

PLZ/Ort:

E-Mail:

Telefon:

QUIZ ...