Blickpunkt 02/2011
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Licht in der Stadt: schön und immer sparsamer
2 11
Erneuerbare Energie Wer Wind sät,
wird Strom ernten
Ein wildes Paradies und ein Waldkindergarten
Weitere Themen
Hausgemachtes ganz natürlich vom Schultenhof
blickpunktwww.avu.de Das Magazin der GRÜN GEHT VOR
WINDKRAFT
Wer Wind sät …_… wird Strom ernten. Überlegungen zum Ausbau der Windenergie in der Region.
VOR ORT
Ab in den Wald_Im Waldkindergarten Sprockhövel gehen Kinder auf Tuchfühlung mit der Natur.
BELEUCHTUNG
Lichter der Stadt_Moderne Beleuchtungskonzepte setzen spannende Akzente und sind sparsam.
GENIESSEN
Gutes vom Schultenhof_Wo kräftige Auerochsen weiden und das Bunte Bentheimer Schwein zu Hause ist.
08_11_TITELGESCHICHTE
NATURSCHUTZ
Wildes Tierparadies_In der „Ökozelle Blankenstein“ finden seltene heimische Tierarten Unterschlupf.
PAULS TIPP
Ökostrom von der AVU_Grünen Strom gibt es bei uns schon für einen Euro im Monat mehr.
Seite_12
Seite_14
Seite_16
Seite_18
Seite_04
Liebe Leserinnen,
liebe Leser,
seit Fukushima
wird intensiv über
das Thema Ener-
gie diskutiert. Über Umweltschutz
und vernünftige Konzepte zur Erzeu-
gung sauberen Stroms. Und das ist
auch gut so! Denn für eine „Energie-
wende“ müssen wir umdenken. Die
AVU hat dabei eine besondere öko-
logische Verantwortung. Und die
nehmen wir sehr ernst. Bereits seit
1996 gibt es unser Förderprogramm,
das Sie bei Ihrer Investition in „Erneu-
erbare“ unterstützt, und seit 1998
unser Fördermodell „GrünStrom“.
Bald geht die dritte Bürgersolar -
an lage in der Region in Betrieb. Seit
Jahresbeginn gehören der AVU zwei
große Solarfelder in Süd- und Ost-
deutschland. Und wenn am 9. Juli
das große Fest EN-City Mobil startet,
dann werden auf dem AVU-Gelände
drei große und hocheffiziente
Sonnensegel-Photovoltaikanlagen
eingeweiht – finanziert aus dem
„GrünStrom“-Fördertopf. Daneben
gibt es viel Spaß, Unterhaltung und
eine Menge Informationen über um-
weltfreundliche Mobilität. Erdgas-
Autos und Elektrofahrzeuge stehen
zur Probefahrt bereit.
Eine schöne Sommerzeit wünscht
Britta Worms
Editorial
Britta Worms, für den blickpunkt verantwort-liche Redakteurin
EN-City mobil – wenn Eltern kleiner Kinder diesen Namen hören,
dann wissen sie: Das wird ein tolles Wochenende für die ganze
Familie. Und so ist es auch! Beim 7. Fest der Mobilität am Sams-
tag, den 9. Juli, 12 bis 19 Uhr und Sonntag, den 10. Juli, 11 bis
18 Uhr auf dem AVU-Gelände in Gevelsberg, An der Drehbank 18,
gibt es eine Menge Programm für Groß und Klein. Neben Spiel-
spaß im Freien hat auch die AVU viel zu bieten. Denn die neuen
AVU-Sonnensegel werden eingeweiht. Eine spannende Sache, ge-
nauso wie die AVU-E-Mobile, die zur Testfahrt bereitstehen. Ein
völlig neues Fahrgefühl für die Großen, mindestens so gut wie der
Bobbycar-Cup, das Highlight für die Kleinen … Außerdem gibt es
bei EN-City mobil einen Familiengarten vom Deutschen Familien-
verband, ein Fußballzelt, eine große Tombola, den „Planet-Scooter“-
Elektro roller-Parcours, Trommelzauber und und und.
E-Autos auf dem StundenplanHeute auf dem Stundenplan: Elektromobilität! Noch bis zu den Sommerferien bietet die AVU ein
Umweltprojekt für die Schulen in der Region an. Über 90 Klassen von 35 Schulen – das sind ins-
gesamt rund 3.000 Schülerinnen und Schüler – waren und sind dabei! Die Aktion läuft in Zusam-
menarbeit mit der Deutschen Umwelt-Aktion e.V. (DUA). Die Schüler lernen spielerisch, wie E-Autos funktionie-
ren und wie sie aufgeladen werden. Gerade angehende Kfz-Mechatroniker interessieren sich sehr für die Elektro-
mobilität: Bereits im März war eine Klasse des Berufskollegs Ennepetal zu Gast bei der AVU. Sie ließ sich den
„grünen Antrieb“ an einem echten AVU-Elektroauto und die Funktionsweise der Ladesäule erklären.
Gute Qualität und hohe Zufriedenheit haben die Ver-
braucher dem Trinkwasser der AVU bescheinigt. Das
ist eines der Ergebnisse einer großen Kundenbefra-
gung, die die AVU und 16 weitere Wasserversorger in
Nordrhein-Westfalen durchgeführt haben. Ein weiteres
interessante Ergebnis: Das Trinkwasser ist wesentlich
billiger als viele Kunden annehmen. So betragen die
Wasserkosten pro Person am Tag nur durchschnittlich
25 Cent in NRW. Der Leistungsvergleich ist der dritte
in Folge, und er zeigt außerdem, dass sich die Beurtei-
lung von Qualitätssicherung, Umweltschutz, Wartung
und Einhaltung der Vorschriften im Laufe der Jahre
verbessert hat.
Erdgasfahrzeuge sind eine saubere Sache. Beim Schadstoffaus-
stoß schneiden sie deutlich besser ab als herkömmliche Autos.
Daher setzt auch die AVU auf Erdgas und hat fast ihre gesamte
Pkw-Flotte umgestellt. Zudem belohnt sie bei ihren Kunden den
Kauf eines Erdgasautos mit einem satten Tankgutschein. Damit
fährt man die ersten rund 10.000 Kilometer praktisch umsonst.
Und der Clou: An den Erdgas-Tankstellen der AVU bleibt der
Kraftstoffpreis in diesem Jahr stabil. Ganz im Gegensatz zu
Benzin oder Diesel!
Weitere Infos unter www.avu.de
02_03_BLICKWINKEL
EN-City mobil
Alles klar beim Wasser
Erdgas im Tank
Tretauto-Rallye für die Kleinen, elek-
tromobiles Fahrge-fühl für die Großen
bei EN-City mobil
blickpunkt_JUNI_2011
Künstliches Licht macht die Nacht le-
bendig und lädt zum Verweilen ein – so
wie hier auf dem Hat-tinger Untermarkt mit
dem angestrahlten Glockenturm im Hin-
tergrund.
Lesen Sie weiter auf der nächsten Seite.
04_05_STRASSENBELEUCHTUNG
Lichter der StadtDas alte Rom war nachts dunkel, der Lebensrhythmus richtete sich nach dem Licht von Sonne und Mond. Heute wäre so eine Stadt ohne Licht kaum vorstellbar. Beleuchtung macht Straßen und Plätze in der Nacht sicherer, sorgt für Glanz und Atmosphäre und lockt Touristen, Einkäufer sowie Nacht-schwärmer an. Stadtgestaltung mit Licht ist ein wichtiges Thema für Kommu-nen geworden – doch dabei soll sie den Etat nicht unnötig belasten. Die Stadt Hattingen macht es vor. Mithilfe der AVU hat sie ihre Wahrzeichen ebenso eindrucksvoll wie effizient in Szene gesetzt.
„Ich schütze die Umwelt, weil ich bei der AVU ganz ak-tiv den Bau von Anlagen zur Erzeugung erneuerbarer Energien vorantreiben kann.“
Christian Fasel ist Energieberater bei der AVU.,,
Ein 280 Meter langes „Lichtband“
entlang der Hattinger Stadtmauer illuminiert
die mittelalterliche Stadtbefestigung. Alle fünf
Meter beleuchten Bodenstrahler die erhaltenen
Mauerteile zwischen Holschen- und Bruchtor.
Das ist sparsam dosiert, aber wirkungsvoll. Aus
etwas Distanz, bei ganzheitlicher Betrachtung,
zeichnet die Illumination ein höchst eindrucks-
volles Bild des historischen Gemäuers. „Beson-
ders auf die Lichtfarbe kommt es an“, erklärt
Frank Fox, Planungsleiter für Straßenbeleuch-
tung bei der Netzgesellschaft der AVU. „Wir
haben ein weißliches, tageslichtähnliches Licht
verwendet, das die natürlichen Farben des Sand-
steins auch nachts optimal zur Geltung bringt.“
Für die Stadt Hattingen haben die AVU-Be-
leuchtungsspezialisten im Kulturhauptstadtjahr
2010 die Stadtmauer und weitere markante
Bauwerke der Hattinger Altstadt stimmungsvoll
in Szene gesetzt. Rundum illuminiert wird die
Die rostenden Stahl-skulpturen nah der Stadt-mauer – die „Eisenmän-ner“–, die an den Kampf um den Stahlstandort Hattingen erinnern, wur-den von der AVU ins rechte Licht gerückt.
blickpunkt_JUNI_2011
Straßenbeleuchtung: effizient und sicher
Die AVU setzt die Städte Hattingen und Wetter ins rechte Licht. Sprich: Die Leuchten für Straßen, Wege und Plätze, für Brü-cken, Durchgänge und Unterführungen – 6.272 in Hattingen und 2.916 in Wetter – müssen nicht nur bei Defekten repariert, sondern auch regelmäßig gewartet und die Lampen ausge-tauscht werden. Dabei sind Instandhaltung und die kos ten-günstige Erneuerung auf dem aktuellen Stand der Technik geboten. In einer kleinen Prüfwerkstatt in den AVU-Betriebs-stellen werden regelmäßig Leuchten unter die Lupe genom-men. Die Monteure prüfen sie auf Funktion, die elektrische Sicherheit und Verarbeitung, suchen nach Rissen, porösen
Stellen oder blindem Glas. Fast täglich machen die Mitarbei-ter Kontrollfahrten, um den Zustand der Straßenbeleuchtung in Augenschein zu nehmen. Und da es bei gelegentlichen Stö-
rungen schnell gehen muss, sind die Kollegen der Be-triebsstellen auch im Bereit-schaftsdienst. Doch die AVU kann natürlich nicht überall zugleich sein und ist deshalb für Hinweise aufmerksamer Anwohner sehr dankbar.
St. Georgs Kirche, das Alte Rathaus hat
vier Strahler bekommen, beim „Bügel-
eisenhaus“ mit dem Heimatmuseum wird
die bekannte Giebelseite angeleuchtet.
Über 100 Bodenstrahler beleuchten die
Wahrzeichen der Hattinger Altstadt – doch
damit die zukünftigen Betriebskosten die
Stadtkasse nicht unnötig belasten, werden
sie abends über die Steuerung der allge-
meinen Straßenbeleuchtung ein- und um
Mitternacht dann wieder ausgeschaltet.
Auch bei der Erschließung neuer Wohn-
gebiete berät die AVU, die in Hattingen
und Wetter die Betriebsführung der Stra-
ßenbeleuchtung managt, ihre kommunalen
Auftraggeber. Die AVU-Experten erstel-
len komplette Beleuchtungskonzepte und
setzen sie in Abstimmung mit den Städten
um. Die Konzepte werden am PC mit
einer Lichtplanungssoftware auf Grund-
lage der gültigen DIN-Normen und der
Wirtschaftlichkeit erstellt.
Großes SparpotenzialEnergieeffizienz ist ein Thema, das die
meisten Kommunen heute bewegt. Und
gerade in der Straßenbeleuchtung steckt
ein enor mes Sparpotenzial. Seit 2001
stellt die AVU in Wetter und Hattingen
einen Straßenzug nach dem anderen auf
moderne energiesparende Leuchten mit
gleichzeitig höherer Lichtausbeute um.
„So können in beiden Städten bis 2015 gut
36 Prozent Energie eingespart werden“,
resümiert Frank Fox.
Die Kommunen sparen auch, weil die AVU
zum Ein- und Ausschalten der Straßenbe-
leuchtung statt eines reinen Zeitschaltuhr-
Systems eine zentrale Steuerung mittels
eines „Lichtfängers“ einsetzt. Das ist eine
kleine Fotozelle, die beim Erreichen einer
festgelegten Beleuchtungsstärke in der
Umgebung das Schaltsignal gibt. Eine wei-
tere Einsparmöglichkeit, welche die AVU
den Kommunen anbietet, ist die, auf nachts
weniger befahrenen Hauptverkehrsstraßen
zum Beispiel ab 22 Uhr die Leis tung der
Beleuchtung zu reduzieren.
… und schaffen Atmosphäre und Gemütlichkeit.
Wenn es Nacht wird in Hattingen, …
… sorgen Straßenleuchten für Sicherheit und Orientierung …
… setzt Stadtraumbeleuch-tung attraktive architekto-nische Akzente, …
Fortsetztung von Seite 05
Sie haben eine hohe Lichtausbeute und eine gute Farb-
wiedergabe, ihre Lichtfarbe ist wandelbar, sie lassen sich dimmen
und sie sind den Herstellerprognosen zufolge äußerst langlebig –
Leucht dioden, kurz LEDs, gelten als die Lichtquelle der Zukunft.
Bisher gibt es allerdings kaum Langzeiterfahrungen mit der neu-
en Technik, insbesondere im Außenbereich und bei realen, sprich
manchmal extremen Witterungen. Das soll sich für die Region EN
bald ändern. Bereits 2009 hat die AVU in Hattingen-Welper die
erste Teststraße mit fünf LED-Leuchten eingerichtet, und ab
Herbst setzt das Unternehmen für die Stadt Wetter im Baugebiet
„An der Borg“ in Volmarstein die LED-Technik erstmals in der
Fläche ein. Installiert werden dort LED-Leuchten auf dem neues-
ten technischen Stand. Ihr Vorzug gegenüber älteren Modellen:
Sie sind modular aufgebaut. Im Wartungsfall muss nur das LED-
06_07_STRASSENBELEUCHTUNG
LED-Hingucker
28 hocheffiziente und war-tungsfreundliche LED-Leuch-ten vom Typ TRILUX Convia LED (Bild unten) wird die AVU in Volmarstein installieren. LEDs ermög lichen sehr kleine, flache Bauformen, damit fügen sich die Leuchten harmonisch in jedes Stadtbild ein.
Zukunftslicht für VolmarsteinUm Praxiserfahrungen zu sammeln und die Kommunen optimal beraten zu können, testet die AVU zurzeit LED-Lichtsysteme in der Straßenbeleuchtung. In Wetter -Volmarstein wird im Herbst 2011 erstmals ein Baugebiet vollständig mit der modernen Technik erschlossen.
Modul, nicht jedoch der gesamte Leuchtenkopf ausgewechselt
werden. Natürlich entsprechen die ausgesuchten Leuchten den
DIN-Vorschriften für Wohngebiete, zum Beispiel bei der Be-
leuchtungsstärke und der Gleichmäßigkeit des Lichts.
Marktreife steht noch aus„Noch ist die LED-Technik nicht voll ausgereift und die Leuch-
ten sind weiterhin zu teuer“, räumt Frank Fox von der AVU ein.
Entwick lungspotenzial sieht der Experte bei der Lichtausbeute
und der -technik. Doch dort, wo es sinnvoll ist, setzt die AVU die
LEDs schon seit Längerem ein – oder um gestalterische Akzente
zu setzen wie im Durchgang am Museum in Blankenstein oder
auf der Mittelachse der Hattinger Siedlung Altland. Hier weisen
blau-leuchtende Wegfliesen durch das Wohngebiet.
Achtung Baustelle! LEDs inspirie-ren Designer und Stadtgestalter. Doch erst in ein paar Jahren wer-den LED-Straßenleuchten reif für den Massenmarkt sein, schätzen Experten.
Foto
: Phi
lips
blickpunkt_JUNI_2011
Wer Wind sät …… wird Strom ernten. Die Energiewende steht bevor: Weg vom Atomstrom und von dem, der in Kohle-kraftwerken erzeugt wird. Weg auch von Öl und Gas und hin zu erneuerbaren Energien, die neben dem Klima auch die fossilen Reserven unseres Planeten schonen – aus Biomasse, Photovoltaik, Wasser- und Windkraft. Die mit Abstand ertragreichste und damit wirtschaftlichste erneuerbare Energieform ist die Windkraft, sagen Experten übereinstimmend. Doch gerade damit sieht es im Ennepe-Ruhr-Kreis derzeit noch eher bescheiden aus.
Lesen Sie weiter auf der nächsten Seite.
08_09_WINDKRAFT
„Nur Windkraft ist geeignet, um
im EN-Kreis einen spürbaren Beitrag zur
Energiewende zu leisten“, sagt Thorsten
Coß, AVU-Fachmann für Energiefragen
rechtlicher und ökonomischer Art. „Derzeit
gibt es elf Windenergieanlagen im Netz
der AVU, neben 643 Photovoltaikanlagen,
84 Blockheizkraftwerken, vier Wasser-
kraftanlagen und fünf Bio-, Deponie- oder
Klärgasanlagen.“ Das hat mit den topogra-
fischen Gegebenheiten zu tun, aber auch mit
der Genehmigungspraxis der vergangenen
Wind ist eine güns-tige, endlos vorhan-dene, saubere und er-neuerbare Ressource, die in Zukunft immer mehr an Bedeutung gewinnen wird. Die Windnutzung macht zudem von teuren Rohstoff-Importen un-abhängiger.
Jahre: Da der Kreis nicht nur recht bergig,
sondern auch dicht besiedelt ist, kommen
nur wenige Flächen infrage. Sie müssen
möglichst hoch oben liegen, um ordentlich
Wind abzubekommen, zugleich aber auch
ausreichend weit von der Bebauung ent-
fernt sein, damit Schall und Rotorschatten
nicht die Anwohner stören. Bislang haben
Umweltschutzbelange und ein nicht selten
eher „vorauseilender“ Emissionsschutz der
Kommunen die Genehmigung vieler Anla-
gen verhindert. Obendrein führen mehrere
So funktioniert die Windkraft
Von jeher nutzt der Mensch die Windkraft. Während sie früher vor allem in mecha-nische Energie umgewandelt wurde (Windmühle), wird heute daraus vor allem elek-trische Energie. Moderne Windräder bestehen meist aus drei Rotorblättern und einem Horizontalachsenrotor, der sich entsprechend der Windrichtung dreht. Die Blät-ter werden durch das Auf-triebsprinzip bewegt, das auch in der Segelschiff- und der Luftfahrt genutzt wird. Um Strom zu gewinnen, wird die Bewegungsenergie des
Aufwindes von den Rotorblät-tern in eine Drehbewegung umgewandelt, die einen Ge-nerator antreibt – ähnlich wie bei einem Fahrrad-Dynamo. Eine moderne Windkraft an-lage kann dem Wind bis zu 50 Prozent seiner Bewe-gungsenergie abtrotzen.
Einflugschneisen für den Luftverkehr über das Kreisgebiet.
Nun aber hat die EU im vergangenen Jahr ihre Strategie „Eu-
ropa 2020“ beschlossen: Bis zum Jahr 2020 sollen 20 Prozent
weniger Gesamtenergieverbrauch, 20 Prozent weniger Treib-
hausgasemissionen und 20 Prozent erneuerbare Energien erreicht
werden. Die Bundesregierung hat für die Erneuerbaren sogar
einen 30-Prozent-Anteil als Mindestziel bis 2020 gesetzt, und
die NRW-Landesregierung hat sich überdies vorgenommen, den
CO2-Ausstoß um 25 statt um 20 Prozent zu verringern – allesamt
ehrgeizige Vorhaben, die ohne Windkraft nicht erreicht werden
können. Daher basteln derzeit Experten an einem neuen Wind-
energie-Erlass für NRW, der im Sommer erwartet wird.
blickpunkt_JUNI_2011
Darin sollen die emissions- und umweltschutztechnischen Auf-
lagen vereinfacht und die Genehmigung von größeren Anlagen,
anders als bisher, auch im Wald ermöglicht werden.
Volle Kraft vorausDie Windkraft an Land kann laut „Bundesverband WindEnergie“
bis zu 65 Prozent des deutschen Strombedarfs bereitstellen. Neue
und leistungsstärkere Anlagen sind gefragt, und das stellt vor allem
die Energieversorger vor eine große Aufgabe. „Jetzt müssen wir
handeln“, sagt Thorsten Coß, Geschäftsführer der AVU-Tochter
„Serviceplus“. Die AVU sucht derzeit per Anzeige Flächen im
EN-Kreis, wo Windenergieanlagen gebaut werden können und
steht bereits mit den ersten Land- und Forstwirten in Verhand-
lung. Dabei geht es um Windräder mit mindestens 100 Metern
Naben höhe – kleinere zu bauen, lohnt sich heute nicht mehr – ,
von denen jedes einen Jahresertrag von sieben bis acht Millionen
Kilowattstunden (kWh) bringt. Das ist umgerechnet der Bedarf von
mindestens 2.000 Haushalten. Und da es im EN-Kreis „nur“ rund
120.000 Haushalte zu versorgen gibt, wären diese mit einem größe-
ren Windpark komplett bedient. Aber da gibt es ja noch die Indus-
trie, die Kommunen und so einiges mehr: Insgesamt haben die
AVU-Kunden im Kreisgebiet 2010 die unvorstellbare Summe
von 1,18 Billionen kWh verbraucht – und die wollen erst einmal
erzeugt sein. „Wenn etwa nachts die Photovoltaik keinen Ertrag
bringt, wird der Strom aus der Windkraft ins Netz eingespeist.
Wichtig ist nur, in Flautezeiten eine konstante Versorgung sicher-
zustellen“, erklärt AVU-Fachmann Thorsten Coß. Möglich werde
das mithilfe einer intelligenten Steuerung, einem eng vermaschten
Stromnetz und vielen Speichermöglichkeiten für die zu anderen
Zeiten anfallenden Stromüberschüsse, an denen derzeit gearbeitet
wird: „Dann wäre es möglich, dass unser Strom zu einem deutlich
größeren Anteil in der Region erzeugt wird – eine schöne Aussicht!“
Fortsetzung von Seite 09
Große Erwartungen werden in die Offshore-Technik gesetzt. Für die Energiewende brauchen wir aber auch Windparks an Land.
Nur ein paar kleine Punkte auf dem Radar: der größte dänische Offshore-Windpark „Horns Rev“
10_11_WINDKRAFT
Seit 1991 ist Heinrich-Rudolf
Reuter Betreiber eines Windrades – so-
zusagen ein Mann der ersten Stunde, was
die Erzeugung „grünen“ Stroms vor der
Haustür angeht. Und auch heute ist der
Landwirt vom Bergerhof in Hattingen ein
Verfechter der Windkraft. Mitten in der
schönen Elfringhauser Schweiz baute er
damals seine erste „Windmühle“, kämpfte,
wie übrigens auch beim Bau der zweiten
Anlage, mit vielen organisatorischen Hür-
den und bekam eine Menge Gegenwind zu
spüren.
Doch seine Investitionen zahlten sich
aus – in jeder Hinsicht. Und so wurde das
Windrad am Bergerhof ein selbstverständ-
licher Teil eines beliebten Ausflugsziels.
Die Gäste genießen dort die Idylle mitten
im Grünen und finden es prima, dass der
Imbiss, den sie dort zu sich nehmen, mit
Windkraft muss seinWind und Energie, das gehört für Heinrich-Rudolf Reuter einfach zusammen. Vor 20 Jahren wurde der Landwirt zum Windmüller – und hofft auf Rückenwind für den Ausbau der erneuerbaren Energien.
Der Bergerhof
Der Bergerhof bietet nicht nur reizvolle Landschaft und schöne Aussichten, sondern auch eine Freiland-Gastronomie, einen Hofladen und eine Landmetzgerei. Gekocht und gebacken wird mit Sonne und Wind. Adresse: Bergerhof, Bergerweg 8, 45527 Hattingen, Telefon: 02324 72478, E-Mail: [email protected], geöffnet täglich von 9 bis 18 Uhr auch sonn- und feiertags. Infos: www.bergerhof.de
Vier Generationen unter einem Dach: Groß - familie Reuter von der Uroma bis zum Enkel
Heinrich Rudolf Reuter (links) und ein Techniker im „Maschinenhaus“ des Windrads, der sogenannten Gondel
umweltfreundlicher Energie zubereitet
wird. Auf Windkraft setzt Reuter aus vie-
lerlei Gründen. „Ich bin Unternehmer mit
sozialem und ökologischem Gewissen“,
sagt er. Als Landwirt fühle er sich ver-
pflichtet, die Ressourcen zu nutzen, die
ihm die Natur bieten.
Nachhaltige Technik„Die Gefahren, die von Atomkraftwer-
ken ausgehen, sind mittlerweile jedem
so bewusst, dass sich gerade jetzt die
Frage ,Windkraft Ja oder Nein?‘ gar nicht
mehr stellen darf“, erklärt Reuter ganz
pragmatisch. Er lässt das Argument, ein
Windrad verschandele die Umwelt, nicht
gelten. Und er hält es auch nicht für ange-
bracht, denn man müsse die vorhandenen
Kapazitäten für neue Windkraftanlagen
auf unseren Höhenzügen sinnvoll nutzen.
„Wenn die Technik sich so rasant wie der-
zeit fortentwickelt, können diese Anlagen
irgendwann wieder abgebaut werden. Und
zwar ohne Restrisiko, also ganz anders als
bei einem Atomkraftwerk.“
Der Landwirt wünscht sich mehr Konse-
quenz in der Diskussion über Energiefra-
gen. „Es ist Zeit für klare Entscheidungen.
Schließlich wollen wir unseren Nachkom-
men eine intakte Umwelt hinterlassen.“
Per Leiter geht es im Innern
des 100 Meter hohen Berger-hof-Windrads
hinauf.
Wildes Tierparadies2.000 Flugkilometer liegen hinter ihnen. Jetzt sitzt der eine in einem Apfelbaum und zwitschert ohne Unterlass. Der andere, zehn Meter weiter in einem Kirschbaum, antwortet ebenso intensiv. Doch es sind keine Freudengesänge, es ist der Kampf ums Revier. Die beiden Mönchsgrasmücken-Männchen – spatzen - große, unscheinbare, 20 Gramm leichte Vögel – machen lautstark untereinander aus, wer den Sommer hier in Blankenstein verbringen darf. Irgendwo im Gebüsch wartet still das Weibchen auf den Sieger.
blickpunkt_JUNI_2011
Der unterlegene Vogel muss sich
ein anderes Revier suchen. Aber das ist
gar nicht so einfach, denn Räume, wie
sie die „Ökozelle Blankenstein“ bietet,
gibt es immer seltener. Wild gedeihende
Sträucher, unbeschnittene hochwachsende
Obstbäume, staubige Wege, umgefallene
Bäume, eine halb verfallene Trockenmauer,
Totholz, Gras und viele Wildkräuter be-
decken die 3.000 Quadratmeter an einem
Hang zwischen Äckern und Feldern. Mit
einem gepflegten Garten hat das überhaupt
nichts gemein. Und doch steckt darin
mindestens genauso viel Arbeitskraft wie
in einem von leuchtenden Zierbüschen
umstandenen bunten Blumenbeet. Arbeit,
die vier Männer, Mitglieder der NABU-
Ortsgruppe Hattingen, seit Herbst 2010
dort leisten. Aber immer nur samstags,
die Woche über haben Tiere und Pflanzen
Ruhe vor den Menschen. „Das Gelände hat
uns Wolfgang Teckenberg zur Verfügung
gestellt, er hilft und fördert uns auch“,
freut sich Erich Füllbeck, der die Arbeiten
leitet. Zunächst wurde der schon lange
nicht mehr genutzte Obstgarten von den
alles überwuchernden Brombeersträuchern
befreit, dann drei Tümpel angelegt. Da es
an dem Hang keine Quellen gibt, half die
Jugendfeuerwehr Blankenstein und flutete
Kontakt
Die NABU-Ortsgruppe Hattingen hat sich im Herbst 2008 gegründet und ist inzwi-schen auf 180 Mitglieder (davon 30 Ak-tive) gewachsen. Im Kreisverband Enne-pe-Ruhr sind es sogar über 1.000.Auskünfte gibt Ortsvorsitzender Michael Schindler, Telefon: 02324 962651, Internet: www.nabu-hattingen.de
12_13_NATURSCHUTZ
Mitglieder der NABU-Orts-gruppe Hattingen in Aktion (vorn, von links): Thomas Griesohn-Pflieger, Christia-ne und Erich Füllbeck. Et-was im Hintergrund: Wolf-gang Teckenberg und Hans-Jürgen Hendricks
die kleinen Teiche. „Da müssen wir noch
ein wenig nacharbeiten“, meint Thomas
Griesohn-Pflieger, ein anerkannter Voge-
lexperte und -fotograf, mit Blick auf den
sinkenden Wasserspiegel. 45 Vogelarten hat
er in der Ökozelle schon entdeckt, von de-
nen gut die Hälfte dort auch brütet. Dabei
auch der Gartenrotschwanz, der Vogel des
Jahres 2011. Ein Specht hat sich bereits an
einem abgestorbenen Baum versucht. Bald
werden auch die ersten Molche, Kröten,
Blindschleichen und Ringelnattern hier
ihre neue Heimat finden.
Herbergen und HotelsSie finden genau wie Igel, Marder und
Mäuse Unterschlupf in den „Totholzhau-
fen“, die die NABU-Mitarbeiter an mehre-
ren Stellen aufgeschichtet haben. Insekten
sind schon da, auch weil die Ev. Kinderta-
gesstätte St. Georg eine ganze Woche lang
„Insektenhotels“ gebastelt hat: Angebohrte
Holzscheiben bieten viele Schlupfhöhlen
für Bienen und Hummeln. Und wenn die
fleißig von Blüte zu Blüte geflogen sind,
gibt es im Herbst ganz viel Obst. „Das wird
aber nicht geerntet“, versichert Hans-Jürgen
Hendricks, einer der Mitarbeiter. So finden
Vögel, Klein säuger, Reptilien und Insekten
auch im Spätherbst noch genug Futter.
Lernen in der NaturNächstes Projekt ist ein Sichtschutz, denn
demnächst sollen vor allem Kindergarten-
Gruppen und Schulklassen die Möglichkeit
haben, all die Tiere zu beobachten, die in
Blankenstein früher an jedem Wiesenrand
zu sehen waren und jetzt ein Refugium brau-
chen, um zu überleben. Die Umweltbildung
soll dazu beitragen, verlorengegangene
Lebensräume neu zu erschaffen. Kontakt
wurde auch schon zur Gesamtschule in der
Marxstraße und zur VHS geknüpft. Aber
es wird keinen „Massentourismus“ geben,
versichert Erich Füllbeck: „Nur durch behut-
same Besuche gewöhnen sich die Tiere an
den Menschen.“ „Für eine Stadt wie Hattin-
gen brauchten wir vier bis fünf Ökozellen“,
nennt Thomas Griesohn-Pflieger das Ziel.
Sonst muss das unterlegene Mönchsgrasmü-
cken-Männchen im August als Junggeselle
hinter seinem Konkurrenten mit Frau und
Kindern zurück nach Nordafrika fliegen.
Die Mitglieder des NABU geben verdrängten und bedrohten heimischen Tierarten eine neue Heimat und Schutzräume.
Alles hängt mit allem zusammen: Ohne Bienen keine Obstblü-te und ohne Obst kein Futter für Vögel, Kleinsäuger und Co.
Es summt und brummt bereits im neuen „Insektenhotel“. Hier haben Bienen und Hummeln Unterschlupf gefunden.
„Ich schütze die Um-welt, indem ich ganz bewusst Energie und
Wasser spare. Auch, um mei-nen Kindern ein gutes Bei-spiel zu sein
und sie zu sensibilisieren
für den Umwelt-schutz.“
Hannelore Kötting ist Kunden-beraterin in den AVU-Treff-punkten.
,,
blickpunkt_JUNI_2011
Ab in den WaldSo richtig nach Herzenslust in der Matsche wühlen und einfach nur Kind sein, welcher Dreikäsehoch wünscht sich das nicht? Für die Kinder, die von August an den neuen Waldkindergarten in Sprockhö-vel besuchen, geht dieser Wunsch dann in Erfüllung.
„Wenn die Kinder sauber aus
dem Wald kommen, haben wir etwas
falsch gemacht“, formuliert es überspitzt
die Leiterin des Sprockhöveler Kinder-
Aktions-Zentrums (KAZ), Frauke Schit-
tek, stellvertretend für den Trägerverein
des neuen Kindergartens. In Prof. Dr.
Dietrich Grönemeyer fand der Verein
Schirmherr, Stifter und Namensgeber zu-
gleich. So nennt sich die Einrichtung im
Untertitel „der kleine Medicus“.
Warum ist dem prominenten Mediziner
eine solche Einrichtung so wichtig?
„Ganz einfach, weil es Studien gibt, die
besagen, dass ,Naturkinder‘ auf schu-
lische Anforderungen besser vorbereitet
und zudem gesünder sind“, so Schittek.
Im Wald ist’s stillerSchon allein an der herrschenden Lärm-
kulisse in häuslich ausgerichteten Kin-
dergärten lässt sich dies gut belegen.
„Im Wald ist es wesentlich leiser, da die
Wände den Schall nicht halten“, erklärt
die Gründerin des KAZ. Ein wesent-
licher Aspekt, insbesondere für Kinder
mit Konzentrationsschwächen. Hinzu
kommen positive Auswirkungen auf das
Immunsys tem sowie die beobachtbare
Abnahme von Allergien. Auch die mo-
torischen Fähigkeiten werden intensiver
gefördert. Das Laufen über Stock und
Stein will geübt sein, Gleichgewicht und
Balance kommen so zum Einsatz. „Die
Gruppe ist jeden Vormittag von neun bis
zwölf Uhr im Wald, an der frischen Luft
und dies bei Wind und Wetter“, erklärt
die Erzieherin das Konzept. Also auch bei
Regen, Schnee, Kälte und Hitze, solange
die Wetterlage keine Gefahr wie Sturm
oder Gewitter verheißt. Somit lernen die
drei- bis sechsjährigen Waldkinder, die
natürliche Umgebung mit all ihrer Viel-
falt einzuschätzen, oder besser gesagt:
wertzuschätzen. „Im Waldkindergarten
gibt es ganz feste Regeln, die eingehalten
werden müssen“, so Schittek.
Gemeinsam mit vier Begleitpersonen und
einem Bollerwagen zieht die Gruppe all-
morgendlich los. Den obligatorischen
Stuhlkreis müssen sich die Kids selber
mit Ästen und Steinen bereiten. Auf Wan-
derungen, Exkursionen, bei Projektar-
beiten und Rollenspielen oder auch ein-
fach im freien Spiel sind sie der Natur auf
Rucksack gepackt, das Frühstück verstaut, der
Anorak angezogen – auf geht’s im Gänsemarsch
in die Natur. Im neuen Waldkindergarten Sprock-
hövel bekommen die Kids viel Bewegung und
reichlich frische Luft.
Ein erfrischendes Bad im Laub vom letzten Herbst – so sehen zu-friedene Kinder aus.
Informationen
Kinder-Aktions-Zentrum (KAZ)Gesamtleitung Frauke SchittekGutenbergstraße 2, 45549 SprockhövelServicenummer: 0180 529 4636 *www.kinder-aktions-zentrum.de
* 14 Cent/Min. aus dem deutschen Festnetz, Handytarife weichen ab.
14_15_VOR ORT
Kreativität ist gefragt: Ein holziges Fundstück wird kurzerhand zum Sitzmöbel für den mor-gendlichen Stuhlkreis umfunktioniert.
Trau’ ich mich oder nicht? Zwei stille Beobachter schau-en zu, wie die größeren …
Frische Luft macht hungrig: die kleinen Naturburschen und -mä-
dels mit ihren Betreuern beim zünftigen Picknick.
… Kinder auf dem Hosenboden die Böschung herun-terrutschen. Macht Riesenspaß!
Abenteuer Wald: Hier gibt es eine Menge guter Verstecke
und man kann die tollsten Bu-den bauen.
Hier sind kleine Naturforscherinnen am Werk: Was krabbelt denn da drin?
die Fersen. Was macht der Regenwurm im
Waldboden? Wo bauen Vögel ihre Nester?
Wer wohnt unter dem Moos? Dies sind
nur einige Fragen, die es durch kindliche
Neugierde und Phantasie aufzuklären gilt.
Wer müde ist, der baut sich ein Sofa aus
Moos und Laub. Dabei steht der Schutz
des Waldes, der Tiere und der Pflanzen
ganz oben im schriftlich niedergelegten
Verhaltenskodex. Nichts darf in den Wald
geworfen werden, nichts darf dauerhaft
verändert, abgebrochen, niedergetrampelt
oder plattgehauen werden. „Die Kinder
erfahren so, dass die Natur höchst schüt-
zenswert ist, sie gehen später mit offenen
Augen durchs Leben“, versichert die Initi-
atorin. Die rege Nachfrage gibt ihr offen-
bar Recht. Nicht nur aus Wetter haben
sich schon Naturburschen und -mädels für
den Waldkindergarten angemeldet.
„Ich schütze die Umwelt, weil ich die Einzigartig-keit der Natur für unsere
Kinder erhalten will.“
AVU Mitarbeiter Elmar Hieronymus engagiert sich für den Hegering
Ennepetal.
,,
Mitten im Ruhrgebiet, in Hattin-
gen, liegt der Schultenhof zu Füßen der
Isenburg-Ruine. Seit 1232 ist die Familie
in Hattingen ansässig. Damals standen
„Schulte ob de Stade“ in der Gunst des
Grafen von Isenburg, der der Familie unter
anderem das Jagdrecht einräumte. Heute
ist der Schultenhof die erste Adresse für all
diejenigen, die sich ein erstklassiges und
ökologisches Catering wünschen.
Für Alfred Schulte-Stade gibt es keinen bes -
seren Ort zum Leben und zum Arbeiten. Nur
wenige Autominuten von der Innenstadt er-
strecken sich soweit das Auge reicht Wiesen
und Felder bis hinunter zur Ruhr. Langsam
rumpelt der Geländewagen über die Ruhr-
wiesen. Alfred Schulte-Stade sucht seine
Auerochsen. 150 dieser kraftstrotzenden
Hausgemachtes ganz natürlichSeit Jahrhunderten lebt die Familie Schulte-Stade von der Landwirtschaft, der Viehzucht und der hauseigenen Verarbeitung ihrer Erzeugnisse. Im Laufe der Zeit wurden diese traditionellen Standbeine immer weiter ausge-baut. Heute kann der „Schultenhof“ mit seinem Party- und Veranstaltungsservice große Events und Kongresse bewirten. Die Feier im kleinen Rahmen liegt dem Familienbetrieb aber mindestens genauso am Herzen.
europäischen Waldrinder lässt der Landwirt
und Unternehmer auf seinem Land ohne
Einschränkungen weiden. Da kann es schon
einmal vorkommen, dass er zehn Minuten
fährt, bevor er seine Rinderherde findet.
Das Bunte Bentheimer Schwein, eine
weitere Spezialität des Hauses, lebt in den
umgebenden Eichenwäldern.
ArtgerechtDas gefleckte Schwein erlebt im Schul-
tenhof seine Renaissance, denn die tra-
ditionelle Eichelfütterung der Tiere war
unüblich geworden. Genießer schätzten
das feste, marmorierte und aromatische
Fleisch des Schweins, das im Schultenhof
in natürlichen Verbänden zusammenlebt.
Ökologische Viehwirtschaft? Alfred
blickpunkt_JUNI_2011
Seine 150 Auerochsen lässt Alfred Schulte-Stade uneingeschränkt auf seinem Land weiden.
Schul te-Stade zuckt nur mit den Schultern.
Was für die einen ein modernes Schlag-
wort ist, das ist für den Landwirt und
Unternehmer eine Selbstverständlichkeit.
„Meine Philosophie war es immer schon,
artgerecht zu halten“, sagt er. Lange bevor
sein Hof vor vier Jahren das Bio siegel
bekam, setzte Schulte-Stade auf natür-
liche Haltung, Fütterung und tierärztliche
Betreu ung ohne Hormone. „Ich habe einen
neuen Slogan, ,Kulinarisch ökologisch‘,
benutzt, und um den so weiter führen zu
dürfen, musste ich den Betrieb zertifizieren
lassen“, erinnert er sich. Das Biosiegel
ist für ihn nur das i-Tüpfelchen auf dem
Selbstverständlichen. Gesagt, getan – über-
haupt ist Schulte-Stade ein Mann der Tat.
„Wenn ich eine Idee habe, dann will ich sie
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Rezept_2_2011
Der Schultenhof
Der Familienbe-trieb Schultenhof überzeugt mit einem Top-Service und Öko-Qualität.
Frischer Salat vom Walbecker Stangenspargel mit Frühlings-lauch, Kirschtomaten und Eismeershrimps (4 Personen)
Spargel >> 750 g Walbecker Spargel, Wasser, Salz, Zucker, ButterDressing >> 1– 2 mittelgroße Zwiebeln, 2–3 EL weißer Balsa-micoessig, 2–3 EL kalte Fleischbrühe, 2 TL Zitronensaft, 4 EL gehackte Kräuter (Petersilie, Dill, Schnittlauch, Oregano, Estra-gon etc.), 2 hartgekochte Eier, Pfeffer, Salz, Zucker, 6 EL sehr mildes Oliven- oder Walnussöl, 400 g Eismeershrimps, 1 Bund Frühlingslauch, 100 g Kirschtomaten, 1 Kopf Lollo Bionda
Spargel zubereiten >> Spargel waschen, schälen und in 3 bis 4 cm lange Stücke schneiden. In Salzwasser mit etwas Zucker und Butter etwa 10 bis 15 Minuten bissfest kochen. Spargel anschließend abtropfen lassen.Zubereitung der Vinaigrette >> Zwiebeln schälen, fein hacken und mit Essig, Fleischbrühe, Zitronensaft, Zucker, Salz, Pfeffer und Öl abschmecken. Anschließend die gehackten Kräuter und ein fein zerkleinertes Ei hinzugeben. Die Kirsch-tomaten vierteln, den geputzten und gewaschenen Früh-lingslauch in feine Ringe schneiden. Die Eismeershrimps unter heben und alles vermengen. Die Vinaigrette über den noch warmen Spargel geben und mindestens eine halbe Stunde ziehen lassen.Anrichten >> Den Salat waschen, abtropfen lassen und tro-cken schleudern (es geht auch mit einem sauberen Geschirr-tuch, wenn keine Salatschleuder vorhanden ist). Die Salat-blätter vom Strunk befreien und kreisförmig auf die Teller verteilen. Den Spargelsalat in die Mitte des Tellers anrichten und mit dem sorgfältig gewürfelten anderen Ei garnieren.
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Foto
s: fo
tolia
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Königsteiner Straße 103, 45529 Hattingen Telefon: 02324 9858-0, Fax: 02324 9858-88E-Mail: [email protected]: www.der-schultenhof.de
Fleisch- und Wurstverkauf: freitags von 9 bis 18.30 Uhr und samstags von 9 bis 13 UhrBuffetbesprechungen: montags bis freitags von 9 bis 18.30 Uhr und samstags von 9 bis 13 Uhr
Vom Koch zum gefragten Caterer: Alfred Schulte-Stade
Im Hofladen gibt es zweimal die Woche Feines aus der eigenen Fleischerei.
auch leben.“ Dieses Motto gilt fürs Private
wie fürs Geschäftliche. Einst als Koch bei
den Opelwerken gestartet, ist Schulte-Stade
heute unter anderem Service-Partner der
Messe Essen und ein vielgefragter Ausrich-
ter für Feste und Veran staltungen im und
rund um das Ruhrgebiet. Die Regionalität
liegt dem Chef von rund 80 Mitarbeitern in
Hattingen am Herzen. „Wir sind ein reiner
Familienbetrieb.“ An dieser Geschäftsphi-
losophie hat Alfred Schulte-Stade festge-
halten und auch deshalb die Entscheidung
getroffen, die Tiere vor Ort, im Schultenhof
zu schlachten, um die Qualität sicher in
eigener Hand zu halten. „Wir kontrollieren,
was die Tiere fressen und ihre Aufzucht,
und wir legen höchsten Wert auf die Verar-
beitung des Fleisches in unserer Metzgerei,
deshalb wollen wir auch die Kontrolle bei
der Schlachtung behalten.“
Das verarbeitete Fleisch stammt aus artgerechter Viehhaltung, und es wird auf dem Hof selbst ge-schlachtet.
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Energieberater Paul gibt gute Tipps.
Pauls Tipp: Ökostrom von der AVU
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Einfach und bequem
Für Fragen und Wünsche steht Ihnen die AVU gern zur Verfügung. Auskünf-te über alle Angebote und Dienstleistun gen erhalten Sie bei der AVU-Hotline. Sie errei-chen uns ganz einfach von zu Hause aus.
02332 73-123 – das ist Ihre Servicenummer. Montags bis freitags sind wir von 8 bis 18 Uhr für Sie da.
www.www.avu.de
Kann ich mich auch bei Ökostrom ge-gen steigende Preise absichern?Ja, mit AVU Ökostrom Fix bieten wir Ih-nen 100 Prozent Ökostrom zum garan-tierten Arbeitspreis noch bis Ende 2012.
Unter www.avu.de finden Sie weiterfüh-rende Informationen und Bestellformu-lare zum Herunterladen. Oder rufen Sie uns an unter 02332 73-123.
Herausgeber: AVU Aktiengesell-schaft für Versorgungs-Unterneh-men, An der Drehbank 18, 58285 Gevelsberg, Internet: www.avu.de,Telefon: 02332 73-168, Fax: 02332 73-314, E-Mail: [email protected];Mitarbeiter: Petra Backhoff, Ina Blumenthal, Studio Henkel und Jürgen Taake. Redaktion: Britta Worms. Verantwortlich: Klaus Bruder in Zusammenarbeit mit Kerstin Mahnke, Frank Trurnit & Partner Ver-lag GmbH, Putzbrunner Straße 38, 85521 Otto brunn. Layout/Satz: Sabine Drösler, FT&P, Ottobrunn; Druck: Hofmann Druck, Nürnberg. Der blickpunkt wird im Auftrag der AVU an alle Haushalte im AVU-Netzgebiet kostenlos vierteljährlich verteilt.
Ja, ich will gewinnen!
Die Aktion der AVU heißt:
QUIZ
BreckerfeldSchulstraße 1dienstags 9 bis 13 Uhr, donnerstags 14 bis 18 UhrTel.: 02332 73-827Fax: 02332 73-832
EnnepetalVoerder Straße 70montags und dienstags 14 bis 18 Uhrmittwochs, donnerstags und freitags 9 bis 13 UhrTel.: 02332 73-826Fax: 02332 73-833
GevelsbergMittelstraße 53montags bis freitags 9 bis 13 Uhr und 14 bis 18 UhrTel.: 02332 73-315Fax: 02332 73-599
HattingenAugustastraße 10montags bis freitags 9 bis 13 Uhr und 14 bis 18 UhrTel.: 02332 73-823Fax: 02332 73-834
SchwelmBahnhofstraße 3montags bis freitags 9 bis 13 Uhr und 14 bis 18 UhrTel.: 02332 73-821Fax: 02332 73-831
Der kundennahe Service rund um alle Energiethemen in den AVU-Treffpunkten
SprockhövelHauptstraße 56montags und donnerstags 14 bis 18 Uhrdienstags, mittwochs und freitags 9 bis 13 UhrTel.: 02332 73-828Fax: 02332 73-836
WetterKaiserstraße 78montags, dienstags, mittwochs und freitags 9 bis 13 Uhrdonnerstags 14 bis 18 UhrTel.: 02332 73-825Fax: 02332 73-835
18_19_AUF EINEN BLICK
Einfach und bequem
Impressum
AVU-Treffpunkte
Einsendeschluss: 21. August 2011
Das war die Lösung: Rohland - so heißt dass Wasserwerk der
AVU, in dem über 200 Kunden im März Wasserkunst aus der
Region erleben und zugleich die moderne Trinkwasseraufberei-
tung hautnah kennenlernen konnten.
Aus den richtigen Antworten des Rätsels im letzten Heft wur-
den folgende Gewinner gezogen: 1. Preis: Willi Josten aus
Hattingen; 2. Preis: Stefan Trost aus Sprockhövel; 3. Preis:
Lothar Bullert aus Breckerfeld.
Mitmachen undgewinnenUnsere Rätselfrage lautet: Wie heißt die Aktion der AVU, bei der die Nutzung erneuerbarer Ener-gien, Nachhaltigkeit und Umweltschutz im Vor-dergrund stehen. Kleiner Tipp: Sie erkennen die Initiative an einem großen lächelnden Smiley.
Schicken Sie ihre Antwort bis zum 21. August an: AVU-blick-
punkt, Stichwort: Rätselfrage, An der Drehbank 18, 58285
Gevelsberg. Oder mailen Sie uns Ihre Antwort an die Adresse
[email protected] (Bitte geben Sie auch dabei Ihren Namen
und Ihre Anschrift mit an!). Zu gewinnen gibt es als 1. Preis
150 Euro, als 2. Preis 90 Euro, der dritte Gewinner erhält
60 Euro. Wie immer dürfen sich AVU-Mitarbeiter und ihre
Familienangehörigen nicht am Rätsel beteiligen.
AVUblickpunktStichwort RätselfrageAn der Drehbank 1858285 Gevelsberg
Bitte freimachen, falls Marke
zur Hand
Das Magazin der
Die AVU gehört zu den Vorreitern der nachhaltigen und umweltschonenden Energieversorgung
ENergie – wir denken weiter
Grün geht vvv r!r!r!
Name /Vorname:
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E-Mail:
Telefon:
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