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Blickpunkte Geschäftsbericht des Landkreises Ludwigslust-Parchim für das Jahr 2012 www.kreis-swm.eu Mecklenburg - Vorpommern

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BlickpunkteGeschäftsbericht des LandkreisesLudwigslust-Parchim für das Jahr 2012

www.kreis-swm.euMecklenburg - Vorpommern

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4 Vorwort Kreistagspräsidentin Gisela Schwarz

5 Vorwort Landrat Rolf Christiansen

6-7 Umzug der Kreisverwaltung Behörde vereint und effektiv an zwei Standorten

8 Geodatenportal Informationen des Landkreises für Bürger sind online

9 Bürgerbüros Ortsnaher Service zieht weite Kreise

10-11 Finanzen Erster gemeinsamer Haushalt aufgestellt

12-13 Metropolregion Hamburg Starker Partner in einer starken Gemeinschaft

14 Gesundheit Der Eichenprozessionsspinner: klein, aber gefährlich

15 Abfallwirtschaft

Auf dem Weg zu einem einheitlichen System

16 Bundesautobahn A 14 Wichtige Impulse für die Wirtschaft durch neue Trasse

17 Wirtschaftsförderung Kreiseigene Gesellschaft jetzt kreisweit tätig

18 Schülerbeförderung Konstruktives Zusammenspiel von Politik und Verwaltung

19 Schule „An der Bleiche“ Ludwigslust Bessere Lernbedingungen für Förderschüler

20-23 Statistiken

Inhaltsverzeichnis

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stets zum

W e c h s e l

eines Jahres

gehört es

zum guten

Ton, Bilanz

zu ziehen.

Das mag

z u w e i l e n

eine nicht ganz so spannende An-

gelegenheit sein, wenn ich an die

eine oder andere Rede vor dieser

Kulisse denke. Der Geschäftsbe-

richt der Kreisverwaltung, den ich

heute druckfrisch in Händen halte,

ist alles andere als dies. Er ist keine

lästige Pflichtaufgabe. Vielmehr

ist er Ausdruck für ein Selbstver-

ständnis der Kreisverwaltung, das

nicht selbstverständlich ist.

Wer sich auskennt in der kom-

munalen Gemeinschaft, der weiß:

Zwischen dem Lippenbekenntnis

zum Bürokratieabbau und dem

tatsächlichen Praktizieren moder-

ner Verwaltung liegen mancher-

orts Welten. Auch Bürgerinnen

und Bürger können davon ein Lied

singen, dass Anspruch und Wirk-

lichkeit zuweilen nicht deckungs-

gleich sind. Klar, Verwaltung

handelt nicht im luftleeren Raum.

Sie handelt orientiert an Geset-

zen, Verordnungen und anderen

verbindlichen Regelungen. Das

kann sicherlich zuweilen als büro-

kratisch ausgelegt werden, auch

wenn es keinen anderen Weg

gibt. Im Großen und Ganzen aber,

in der Bürgernähe und -freund-

lichkeit, im der Nachvollziehbar-

keit, in der Berechenbarkeit und

in der Transparenz zeigt sich der

Unterschied. Wir im Landkreis

Ludwigslust-Parchim können auf

eine moderne, gut aufgestellte

Kreisverwaltung bauen.

Innerhalb der demokratischen

Fraktionen, innerhalb der Aus-

schüsse und in der großen Run-

de mit seinen 77 Mitgliedern hat

der Kreistag Ludwigslust-Parchim

im vergangenen Jahr wichtige

Weichen für die Zukunft des

Landkreises gestellt. Und es ist

– trotz mancher Meinungsver-

schiedenheiten in der Sache – ein

konstruktives und vertrauens-

volles Zusammenspiel von Politik

und Verwaltung. Denn die Ziele

an sich verbinden: im Sinne der

Bürgerinnen und Bürger Politik-

felder nachhaltig und finanzier-

bar zu gestalten. Das setzt nicht

zuletzt, allen Sparzwängen zum

Trotz, auch künftig eine personell

gut aufgestellte, leistungsfähige

Verwaltung voraus. Dass wir ge-

meinsam viel bewegen können,

dokumentieren auch die ausge-

wählten Themen des Jahres 2012

in diesem Bericht der Verwaltung.

Es kann keinesfalls schaden, sich

darauf zu besinnen.

Herzlichst

Ihre Gisela Schwarz,

Kreistagspräsidentin

Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,

„Wir können auf einemoderne, gut aufgestellte Verwaltung bauen.“

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bürgernah,

kundenori-

entiert und

leistungsbe-

wusst – so

ve r s tehen

wir uns als

K r e i s v e r -

w a l t u n g

Ludwigslust-Parchim. Kern dieses

Selbstverständnisses ist ein höchst-

mögliches Maß an Transparenz.

Was wir tun, muss für unsere Kun-

den, die Bürgerinnen und Bürger,

durchsichtig und nachvollziehbar

sein. In diesem Sinne freue ich mich

zum Beispiel sehr darüber, dass

die Informationsvielfalt und -tiefe

unseres Internetportals Anklang

findet. Als Verwaltung arbeiten wir

stetig daran, diese und weitere An-

gebote auszubauen, Möglichkeiten

zur Interaktion besser zu nutzen

und so die Wege zu Verwaltungs-

dienstleistungen zu vereinfachen

und zu verkürzen.

Einblick in die Arbeit der Verwal-

tung wird Ihnen auch das vorlie-

gende Heft geben. Es ist der in-

zwischen zehnte Geschäftsbericht,

den ich als Landrat präsentieren

kann. Gleich einem Unternehmen,

das seinen Kunden verpflichtet sein

muss, wollen wir auch als öffent-

liche Verwaltung handeln. Das war

der Ansatz des ersten Geschäftsbe-

richtes, den wir als Kreisverwaltung

im Januar 2004 veröffentlicht ha-

ben. Über die Jahre sind wir dieser

Idee treu geblieben. Und weil wir

ja einen guten Ruf als modernisie-

rungsfreudige Verwaltung haben,

haben wir die Jubiläumsausgabe

für das Jahr 2012 optisch und in-

haltlich neu aufgestellt.Anlass für

diese „Renovierung“ ist die Ein-

sicht, dass wir Vollständigkeit im

Sinne eines „regulären“ Geschäfts-

berichtes weder in der Vergangen-

heit noch heute erreichen konnten

noch wollten. Wie viele Seiten wä-

ren das geworden? Wer hätte das

alles noch lesen mögen? Selbst-

verständlich legen wir an anderer

Stelle vollständig Rechenschaft über

unser Handeln als Verwaltung ab.

Auch das können Sie, wie etwa die

Haushaltsplanung, im Internet-Por-

tal nachlesen. Nunmehr möchten

wir Ihr Interesse auf zehn wichtige

Ereignisse des Jahres lenken, an

denen wir als Kreisverwaltung An-

teil hatten. Schlaglichter des Jahres,

sozusagen.

Ich würde mich freuen, wenn

Sie meinen Eindruck teilen, dass

die ausgewählten Themen ganz

gut die Entwicklung von Kreisver-

waltung und Landkreis widerspie-

geln – auch wenn man diese Liste

sicherlich leichter Hand um einige

Geschehnisse erweitern könnte.

Aber schauen Sie am besten selbst.

Ich wünsche Ihnen eine informative

und unterhaltsame Lektüre dieses

Jahresrückblicks.

Mit besten Grüßen

Ihr Rolf Christiansen,

Landrat

Liebe Leserinnen und Leser,

„Unser Handeln mussdurchsichtig und

nachvollziehbar sein.“

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Seit September 2011 bilden die

bisherigen Landkreise Ludwigslust

und Parchim den neuen Landkreis

Ludwigslust-Parchim. Die Kreis-

verwaltung, mit mehr als 1 200

Beschäftigten einer der größten

Arbeitgeber der Region, wurde seit-

her Schritt für Schritt zusammenge-

führt.

Das heißt: Am Sitz der Kreisver-

waltung in Parchim und am Stand-

ort der Verwaltung in Ludwigslust

wurden die Fachdienste neu auf-

gestellt – ein Unterfangen mit er-

heblichem logistischem Aufwand.

Viele Akten und technische Geräte

mussten zwischen den beiden Ver-

waltungsstandorten transportiert

werden. Diese komplexe Aufgabe

wurde unter der Regie des Fach-

dienstes Gebäudemanagement und

zentraler Service und mit Hilfe des

Computerprogramms „KeyLogic“

und eines Umzugsunternehmens

kosten- und termingerecht gelöst.

Inzwischen haben die Fachdienste

sich entsprechend den neuen An-

forderungen umstrukturiert. Zahl-

reiche Umzüge zwischen dem Sitz

der Kreisverwaltung Parchim und

dem Standort Ludwigslust waren zu

organisieren, so dass die Mitarbeiter

der Fachdienste an jeweils einem

Standort zusammen arbeiten. Aus-

nahmen bilden die Fachdienste, die

starken Besucherverkehr zu ver-

zeichnen haben - diese unterhalten

weiterhin Anlaufstellen an beiden

Standorten.

Knapp die Hälfte aller Kolleginnen

und Kollegen haben ihren Arbeits-

platz gewechselt. Von Parchim nach

Ludwigslust, oder umgekehrt. Der

Grund ist, dass weder am Hauptsitz

der Verwaltung in der Kreisstadt

Parchim, noch am Sitz der Verwal-

tung in Ludwigslust genügend Platz

für alle ist.

Der Verwaltungsvorstand mit dem

Landrat und den drei Beigeordne-

ten hat seinen Sitz in Parchim. Das

Gleiche gilt für das Büro des Land-

rates, die Stabsstellen Controlling

und Verkehrsüberwachung, das

Büro für Chancengleichheit sowie

für die Fachdienste Personal, Or-

ganisation und IT, Rechnungs- und

Gemeindeprüfung, Finanzen und

Beteiligungen, Recht und Kommu-

nalaufsicht, Bildung, Kultur und

Sport, Soziales, Straßenverkehr und

auch Straßen- und Tiefbau.

In der Dienststelle Ludwigslust

sind die Genehmigungsbehörden

für wirtschaftliche Investitionen

etc. konzentriert. Das betrifft die

Fachdienste Geschäftsstelle Gut-

achterausschuss, Vermessung und

Kreisverwaltung vereint und effektivan zwei StandortenUmzug und Strukturveränderungen im Landkreis Ludwigslust-Parchim in Folge der Landkreisneuordnung abgeschlossen: Mehr als 500 Beschäftigte wechselten den Arbeitsort

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Geoinformation, Bauordnung und

Umwelt sowie die Eigenbetriebe

Abfallwirtschaft und Rettungs-

dienst.

Zudem werden die Stabsstelle

Jugendhilfe und Sozialplanung so-

wie die Fachdienste Bürgerservice,

Volkshochschule und Kreismusik-

schule am Standort Ludwigslust

arbeiten.

Das Jobcenter hat seinen Haupt-

sitz in Parchim, ist aber mit Außen-

stellen auch an weiteren bisherigen

Standorten im Landkreis vertreten.

An den Standorten Parchim und

Ludwigslust haben die Fachdienste

Gebäudemanagement, Ordnung,

Veterinär- und Lebensmittelüberwa-

chung, Jugend und Gesundheit ihre

Arbeit aufnehmen. Auch der Per-

sonalrat wird auf eigenen Wunsch

ebenfalls an beiden Standorten für

die Kollegen da sein.

Von der Kreisgebietsreform waren

auch die bestehenden Kreisarchive

in Parchim und in Ludwigslust mit

Außenstelle in Hagenow betroffen.

Durch den Zusammenschluss beider

Kreisarchive beträgt jetzt die Ge-

samtbestandsmenge 6 400 laufen-

de Meter Akten.

Würden die Akten hintereinan-

der gelegt, ergibt dies eine Strecke

von Ludwigslust nach Grabow (ca.

7 km).

Als Anlaufstellen bleiben die Bür-

gerbüros erhalten und werden ste-

tig im gesamten Landkreis erwei-

tert. Somit ist es für die Bürgerinnen

und Bürger nicht notwendig für

Behördengänge oder bei persön-

lichen Problemen bis nach Parchim

zu fahren.

Von der Umzugsplanung betrof-

fen waren insgesamt 955 Büros an

beiden Verwaltungsstandorten, de-

ren größter Teil mit zwei oder mehr

Arbeitsplätzen ausgestattet ist. Das

Verwaltungsgebäude in der Kreis-

stadt Parchim zählt 465 einzelne

Büros. Im Verwaltungsgebäude in

Ludwigslust sind es 490 Räume. Die

Büromöbel blieben in der Regel in

den bisherigen Büros stehen. Aus-

nahmen waren Spezialmöbel wie

Kartentische oder Hängeregistra-

turen. Auch die Computertechnik

wurde nicht immer umgesetzt. Oft

genügte es, vor Ort die benötigten

Programme auf der bereits vor-

handenen Technik zu installieren

beziehungsweise Schnittstellen

einzurichten. Die Einrichtung der

PC-Arbeitsplätze übernahmen die

Mitarbeiter der EDV bzw. T-Systems.

Somit wechselten lediglich die ein-

zelnen Verwaltungsmitarbeiter die

Plätze sowie deren Akten und son-

stige Arbeitsunterlagen. Auf einen

umziehenden Mitarbeiter kamen

rein statistisch rund 15 Umzugskar-

tons, die zu bewegen waren.

Insgesamt erfolgten 237 Raum-

wechsel und 212 Ortswechsel an

beiden Standorten. Bereits einen

Tag nach einem Umzug war die

volle Arbeitsfähigkeit wieder herge-

stellt. Für den gesamten Umzug der

Kreisverwaltung wurden insgesamt

213 000 Euro ausgegeben.

Der Umzug in Zahlen

Bürostühle: 820 StückTische: 497 StückSchränke/Regale: 1131 StückPinnwand, Magnettafel,Flipchart, Projektions-Leinwand: 45 StückAktenvernichter/Kopierer: 46 StückPflanzen (ab 0,70 m): 34 StückPC-Einheiten(Monitore, Rechner, Tastatur, Maus): 97 StückUmzugskartons: 14610 Stück

©RainerSturm/pixelio.de (3x)

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Seit geraumer Zeit greifen zahl-

reiche Mitarbeiterinnen und Mitar-

beiter des Landkreises Ludwigslust-

Parchim im Rahmen ihrer täglichen

Arbeit auf ein webbasiertes Geoin-

formationssystem (WebGIS) zu, das

der Fachdienst Vermessung und Ge-

oinformation zur Erfassung, Verar-

beitung, Analyse und Präsentation

raumbezogener Informationen be-

treibt. Auch die Bürgerbüros, dem

Landkreis angehörende Kommu-

nen, Amtsverwaltungen und diverse

weitere Stellen nutzen dieses Ange-

bot des Landkreises als Teil einer zu-

kunftsorientierten Verwaltungsinfra-

struktur.

Geodatenportale finden heutzu-

tage breite Anwendung. Um mög-

lichst vielen Nutzern diese Informati-

onsquelle auf einfache und schnelle

Art zu erschließen, hat die EU im Jahr

2007 mit der INSPIRE-Richtlinie die

Grundlage für den Aufbau einer

einheitlichen Geodateninfrastruk-

tur geschaffen. Mittels europaweit

festgelegter rechtlicher Rahmen-

bedingungen sollen Verfügbarkeit,

Qualität, Organisation, Zugänglich-

keit und gemeinsamen Nutzung von

Geodaten grundlegend verbessert

werden. Inzwischen erfolgt die regi-

onale Umsetzung auf Kreis- und Ge-

meindeebene.

Mit der im Herbst 2012 erfolgten

Freischaltung des BürgerGIS wird

nun auch den Bürgerinnen und Bür-

gern des Landkreises, Planern, Inve-

storen, Heimatforschern, Touristen

und vielen anderen Interessierten

ein Werkzeug angeboten, mit dem

sich ausgewählte raumbezogene

Daten aktuell und anschaulich prä-

sentieren lassen. Das BürgerGIS er-

möglicht es, Geodaten aus ganz ver-

schiedenen thematischen Gebieten

darzustellen und zu kombinieren,

zum Beispiel Standorte oder aktuelle

Angebote von Einrichtungen aus

den Bereichen Bildung, Kultur, Ge-

sundheit, Soziales oder Wirtschaft.

Die Darstellung kann wahlweise auf

Basis topographischer Karten oder

digitaler Luftbilder erfolgen. Zusätz-

lich ist eine Adressrecherche inte-

griert. Der Inhalt des Kartenfensters

kann jederzeit als PDF-Dokument

ausgegeben werden.

Das – natürlich kostenfrei nutzbare

– Angebot im BürgerGIS soll dyna-

misch um zusätzliche Angebote er-

gänzt und erweitert werden, etwa

zum Thema Bodenrichtwerte, also

den aus Kaufpreisen ermittelten

durchschnittlichen Bodenwerten im

Landkreis Ludwigslust-Parchim.

Das BürgerGIS ist über die Home-

page des Landkreises und über

http://geoportal.kreis-swm.de zu er-

reichen:

Geodaten des LandkreisesLudwigslust-Parchim sind onlineBürgerGIS eröffnet schnelle und kostenfreie Nutzungausgewählter raumbezogener Daten

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Mit Eröffnung des kooperativen

Bürgerbüros in Sternberg zum

1. November 2012 sind der Land-

kreis und das Amt Sternber-

ger Seenlandschaft einen wich-

tigen Schritt zur Verbesserung des

ortsnahen Bürgerservice gegan-

gen. Zum einen verkürzen sich für

die Bürgerinnen und Bürger die

Wege zu den Verwaltungsstand-

orten, zum anderen erhalten sie

dort Dienstleistungen des Land-

kreises und des Amtes aus einer

Hand. Ein überwiegender Teil der

Bürgeranliegen kann zentral, durch

entsprechend im Service geschulte

Mitarbeiter des Amtes bearbei-

tet werden. Neben gemeindlichen

Aufgaben wie dem Einwohnermel-

dewesen wird im Bürgerbüro eine

Reihe von Landkreis-Leistungen an-

geboten. Dazu zählen die Bereiche

Kfz-Zulassung, Fahrererlaubniswe-

sen, Berufsausbildungsförderung,

Kreisvolkshochschule, soziale Leis-

tungen, Auskünfte Liegenschafts-

kataster, Grundstückmarktinforma-

tionen und Abfallberatung inklusive

Behälterdatenerfassung und -än-

derung.Dabei sind die Bürgerbera-

terinnen im Bürgerservice vorran-

gig für Auskunft und Information,

Antragsannahme und Prüfung der

Anträge und die Weiterleitung zur

Endbearbeitung an die zuständigen

Fachdienste oder Ämter zuständig.

Im Landkreis Ludwigslust-Parchim

mit einer Fläche von 4 752 Quadrat-

kilometern und einer geringen Be-

siedlungsdichte von 46 Einwohnern

je Quadratkilometer hat der Aus-

bau des Bürgerbüro-Netzes wesent-

lichen Stellenwert. Kooperative Bür-

gerbüros bestehen in Boizenburg,

Dömitz, Stralendorf, Zarrentin, Lüb-

theen, Wittenburg, Hagenow und

nun auch in Sternberg. Zudem be-

stehen kreiseigene Bürgerbüros im

Landratsamt in Parchim und in der

Dienststelle Ludwigslust der Kreis-

verwaltung. Für die kommenden

Jahre ist die Errichtung weiterer Bür-

gerbüros geplant, so zum Beispiel in

Crivitz und Plau am See.

Auch die Bildung des Fachdiens-

tes Bürgerservice per 1. Septem-

ber 2012, der sich insbesondere

um den weiteren Ausbau des Bür-

gerservice und die Verbindung zwi-

schen den Fachdiensten der Kreis-

verwaltung und den kooperativen

Bürgerbüros kümmert, unterstrei-

cht den Modernisierungskurs.

Weiterhin verfolgt der Landkreis

Ludwigslust-Parchim bereits in fünf

Bereichen – Katasterwesen, Vete-

rinär- und Lebensmittelüberwa-

chung, Kfz- und Führerscheinwe-

sen, Bafög und Rettungsleitstelle

– weitreichende Kooperationen mit

der Landeshauptstadt Schwerin in

Form von Servicecentern.

Bürgerservice zieht weite KreiseLandkreis Ludwigslust-Parchim und Amt Sternberger Seenland-schaft eröffnen gemeinsames Bürgerbüro am Markt in Sternberg

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Eine der größten Herausforde-

rungen des Jahres 2012 war die

Erstellung des ersten gemeinsamen

Kreishaushaltes. Wurden die beiden

Althaushalte der Landkreise Lud-

wigslust und Parchim im Jahr 2011

noch getrennt zu Ende geführt, galt

es im Jahr 2012 ein verlässliches ge-

meinsames Werk auf die Beine zu

stellen. Im Dialog zwischen Politik

und Verwaltung wurde in vielen

Sitzungen, vor allem des Haus-

halts- und Finanzausschus-

ses, an den Planansätzen

gefeilt und über Konsolidie-

rungspotenziale verhandelt.

Auf dieser Basis konnte der

Kreistag in seiner Sitzung am

31. Mai 2012 den ersten ge-

meinsamen Haushalt des Land-

kreises Ludwigslust-Parchim verab-

schieden.

Trotz aller Anstrengungen konnte

für das Jahr 2012 kein ausgegli-

chener Haushalt vorgelegt werden.

Das jahresbezogene geplante De-

fizit des Finanzhaushaltes musste

demnach mit 17,1 Millionen Euro

ausgewiesen werden. Diese Zahl

gibt wider, in welchen Umfang

die laufenden Einzahlungen nicht

ausreichen die laufenden Auszah-

lungen und die Kredittilgung zu

bedienen. Diese Deckungslücke

muss der Kreis, ähnlich wie ein Pri-

vathaushalt, mit einem Dispo-Kredit

vorfinanzieren, um seine laufenden

Aufgaben finanzieren zu können.

Das Landkreis Ludwigslust-Par-

chim weist dabei jahresbezogen

folgendes Haushaltsvolumen im

Ergebnishaushalt auf, der auch die

nicht kassenwirksamen Geschäfts-

vorfälle, insbesondere Ressourcen-

verzehr durch Nutzung in Form von

Abschreibungen berücksichtigt:

Erstmalige Erhebungder Altfehlbetragsumlage

Mit der Kreisgebietsreform hat

der Landesgesetzgeber eine aus

seiner Sicht einfache Antwort auf

die Frage: „Wer trägt die Altfehl-

beträge der Landkreise?“ gefun-

den. Die ist in § 25 Landkreisneu-

ordnungsgesetz festgeschrieben

und lautet: „Die Gemeinden des

jeweiligen Altkreises haben für die

dort aufgelaufenen Fehlbeträge

zum Stand der Fusion aufzukom-

men.“ Für den Altkreis Parchim

ordentlicheEinzahlungen/Erträge

Auszahlungen/Aufwand

Unterdeckung

Ergebnishaushalt 261 738 900 EUR 281 969 300 EUR 219 957 400

Der Haushalt 2012Die Aufstellung des ersten gemeinsamen Etatserfolgreich gemeistert

Schwerpunkt der Ausgabeseite bildete dabei auch im Jahr 2012 die Aufwendungen des Landkreises für die Sicherstellung der Pflichtaufgaben im Be-reich Soziales und Jugend.

Ergebnishaushalt 2012 – Aufwendungen

Versorgungs-aufwendungen 1%

Abschreibungengem. §2, Abs. 1 Nr. 14

GemHVO5 %

Zuwendungen, Umlagen undsonstige Transferaufwendungen 3%

Sonstige laufendeAufwendungen5% stellen. Im Dialog zwischen Politik

und Verwaltung wurde in vielen

Sitzungen, vor allem des Haus

meinsamen Haushalt des Land

kreises Ludwigslust-Parchim verab

schieden.

aufwendungen 1%aufwendungen 1%Aufwendungen5%

Aufwendungen dersozialen Sicherung51%

Aufwendungen f. Sach- und Dienstleistungen

14%

Personalaufwendungen21%

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Hierauf war im Rahmen der stra-

tegischen Ausrichtung des Land-

kreises eine Antwort zu finden.

Diese konnte im Interesse künf-

tiger Generationen nur eine Redu-

zierung der Kreditverpflichtungen

heißen. Das erklärte Ziel der Haus-

haltplanung 2012 war daher eine

Neuaufnahme von Investitions-

krediten zu vermeiden, gleich-

zeitig aber auch die begonnen

Investitionsvorhaben der Altkreise

fortzuführen. Mithin war das Inve-

stitionsvolumen durch strikte Pri-

oritätensetzung den verfügbaren

Eigenmitteln anzupassen.

So konnte bereits im ersten

gemeinsamen Jahr ein Investiti-

onsvolumen von 9,706 Millionen

Euro völlig ohne Kreditaufnahme

in Angriff genommen werden. Für

das Jahr 2012 ist eine Tilgung von

Investitionskrediten von 5,5 Millio-

nen Euro realisiert worden.

Ludwigslust Parchim Ludwigslust-Parchim

Kreditvolumen 2010davon Flughafen

38 340 601,20 72 170 447,578 163 838,69

110 511 048,77

EUR/EW 312,82 753,36 506,09

Kreditvolumen 2011davon Flughafen

35 985 343,07 70 392 600,847 188 924,93

106 377 943,91

EUR/EW 293,60 734,80 487,16

Verschuldung der Einwohner.

Ludwigslust

312,82 293,60

753,36 734,80

506,91 487,16

20112010

Parchim Ludwigslust-Parchim

waren per 3. September 2011

Fehlbeträge im Finanzhaushalt in

Höhe von 15,079 Millionen Euro

aufgelaufen. Diese sind nunmehr

abzudecken. Nach Abzug von Zu-

weisungen hierfür haben die Ge-

meinden des Landkreises letztlich

11,3 Millionen Euro zusätzlich zur

laufenden Kreisumlage aus ihren

Haushalten zu tragen.

Für das Jahr 2012 hat der Kreistag

mit seinem Beschluss zum Haus-

halt eine erste Rate von 2,287 Mil-

lionen Euro zur Erhebung im Jahr

2012 festgesetzt. Mit dieser Höhe

war sichergestellt, dass zusammen

mit der laufenden Kreisumlage die

Belastung aus der Kreisumlage des

Jahres 2011 nicht überschritten

wird. Mit dem Einstieg in die Erhe-

bung der Altfehlbetragsumlage ist

die Tilgung der Altfehlbeträge in

einem überschaubaren Zeitraum

eingeleitet.

Einstieg in den Abbau der Inve-stitionskredite

Die finanzielle Leistungsfähigkeit

eines Landkreises hängt auch im-

mer entscheidend davon ab, wie

dieser mit Kapitaldienst belastet ist.

Die Entwicklung der investiven Ver-

schuldung stellte sich für die Jahre

2010 und 2011 wie folgt dar:

© T

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en W

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ixel

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e

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Die Metropolregion Hamburg

(MRH) ist größer geworden: Dem

bisherige Zusammenschluss von

14 Landkreisen und der Hanse-

stadt sind die Stadt Neumünster

und die Hansestadt Lübeck so-

wie die Landkreise Ostholstein,

Nordwestmecklenburg und

Ludwigslust-Parchim beitreten.

Ein entsprechendes Abkommen

wurde im Rahmen eines Festaktes

im Hamburger Rathaus von drei

Ministerpräsidenten, dem Ersten

Bürgermeister der Freien und

Hansestadt Hamburg sowie 19

Landräten und Bürgermeistern

unterzeichnet.

Mit Wirkung vom 1. Mai 2012

umfasst die Metropolregion

Hamburg – mit der Erweiterung

die zweitgrößten Metropolregion

Deutschlands – 17 Kreise und

Landkreise, zwei kreisfreie Städte

sowie die Stadt Hamburg. Die

vier Bundesländer Niedersachsen,

Schleswig-Holstein, Hamburg und

Mecklenburg-Vorpommern sind

ebenfalls Träger dieser Kooperati-

on. Die Metropolregion Hamburg

ist somit die erste Metropolregion

mit Trägern aus den alten und

neuen Bundesländern. In Zahlen

heißt dies, dass die Fläche der

Metropolregion Hamburg von

19 800 um gut 6 000 auf über

26 000 Quadratkilometer wächst.

Die Bevölkerungszahl steigt von

derzeit etwa 4,3 Millionen um cir-

ca 730 000 auf gut fünf Millionen

Bewohnerinnen und Bewohner.

Die Förderfonds, mit denen in

der Region Projekte angeschoben

werden, sind dann mit 300 000

Euro zusätzlich ausgestattet und

umfassen 2,7 Millionen Euro

jährlich.

Für die neugeschnittene Me-

tropolregion standen in Folge

der Erweiterung drei wichtige

Aufgaben an: erstens, die Zusam-

menarbeit und Integration der

neuen Partner. Es geht darum, die

Kooperation in der neuen Struktur

„einzuüben“ und zu „leben“.

Zweitens, die Fortführung der

Strukturreform, etwa die Einbin-

dung der Wirtschaft in die Metro-

polregion Hamburg. Erweiterung

und Strukturreform sind nur dann

sinnvoll, wenn sie die Arbeit an

den Projekten der Metropolregion

Hamburg befördern. So wird die

dritte wichtige Aufgabe die Fort-

entwicklung von gemeinsamen

Leitprojekten sein. Es gilt, Projekte

durchzuführen, die dem dop-

pelten Ziel der Metropolregion

dienen - die Zusammenarbeit im

Starker Partner in einerstarken GemeinschaftPer 1. Mai 2012 wurde der Landkreis Ludwigslust-Parchim Mitglied der Metropolregion Hamburg, einer der wettbewerbsfähigsten Regionen Deutschlands und Europas

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Inneren zu festigen und die inter-

nationale Wettbewerbsfähigkeit

aller zu steigern.

Bereits 2003 wurden der

Landesregierung Mecklenburg-

Vorpommern, dem Landkreis

Ludwigslust und der Hansestadt

Lübeck aus fachlichen und strate-

gischen Gründen der Gaststatus

in den Facharbeitsgruppen der

MRH verliehen. Das Angebot, sich

an den Beratungen und Projekten

zu beteiligen, haben die Gäste

seither aktiv genutzt. Der Land-

kreis Ludwigslust wurde zudem –

wie die Kreise und Landkreise der

MRH auch - Mitgesellschafter der

Hamburg Marketing GmbH.

„An erster Stelle steht der fach-

lich-strategische Austausch, der

es auch den ,Neuen` ermöglicht,

an der Entwicklungsdynamik der

Metropolregion Teil zu haben“,

sagte Landrat Rolf Christiansen

nach dem Festakt im Hambur-

ger Rathaus. „Wir bringen viele

Potenziale ein und sehen unsere

Mitgliedschaft nicht als Einbahn-

straße. Gemeinsame Projekte

lassen uns Aufgaben anpacken,

die im Alleingang nicht sinnvoll

zu lösen wären. Speziell für die

Mecklenburger Kreise gilt es, die

norddeutsche Identität zu stärken,

global als Teil der Marke Hamburg

wahrgenommen zu werden und

die deutsche Teilung endlich Ge-

schichte werden zu lassen.“

Gremien der Metropolregion

Hamburg sind der Regionsrat als

oberstes Beschlussgremium, der

koordinierende und steuernde

Lenkungsausschuss, die Regional-

konferenz und die vom Lenkungs-

ausschuss eingesetzten Facharbei-

tsgruppen zu den Themenfeldern

Wirtschaft, Tourismus, Bildung,

Siedlungsentwicklung, Natur-

haushalt, Verkehr, Klimaschutz so-

wie das Koordinierungsgremium

Geodateninfrastruktur.

Zu den jüngsten Aktionen der

Metropolregion Hamburg zählte

im Jahr 2012 die Tourismuskam-

pagne „Radfahrfreu(n)de“. Über

50 000 verteilte Flyer und 140 000

Klicks auf die Tourentipps auf der

Homepage machen die Aktion zur

bisher erfolgreichsten Tagestouris-

muskampagne der Metropolregi-

on. Für die Kampagne wurden 36

Radtouren in der Metropolregion

Hamburg zusammengestellt, die

in die Themenbereiche Natur,

Genuss und Kultur unterteilt sind.

Auf ihnen können besonders

Freunde, Kollegen, Nachbarn

und Vereine die Metropolregion

zwischen Ost- und Nordsee, von

der Heide über die Elbe bis nach

Holstein entdecken. Auch im

Landkreis Ludwigslust-Parchim

war das Markante Tandem als

Werbeträger der Kampagne

„Radfahrfreu(n)de“ eine Woche

unterwegs.

Mehr Informationen unter

www.metropolregion.hamburg.

de sowie im Landkreis-Portal

www.kreis-swm.eu

Page 14: Blickpunkte - kreis-lwl.de€¦ · im vergangenen Jahr wichtige Weichen für die Zukunft des Landkreises gestellt. Und es ist – trotz mancher Meinungsver-schiedenheiten in der Sache

14

Eichenprozessionsspinner, oder

besser gesagt: deren Haare sind

nicht zu unterschätzen. Die in Bü-

scheln auf der Raupenhaut sit-

zenden Haare sind nur 100 bis

200 Mikrometer lang, aber sie

sind mit Widerhaken ausgerüstet.

Und wer mit ihnen in Berührung

kommt, kann im schlimmsten Fall

einen allergischen Schock erlei-

den. Neben Juckreiz und Pusteln

auf der Haut gehört Atemnot zu

den Symptomen.

Wegen seines vergleichsweise

häufigen Vorkommens in einigen

Regionen im Landkreis Ludwigs-

lust-Parchim ist auch die Kreisver-

waltung mit diesem Raupentier

befasst. So klein es auch ist, do-

minierte es im Jahr 2012 die Ar-

beit im Bereich Umweltmedizin. Es

war seit 2007 das Jahr mit der bis-

her größten Ausdehnung der Vor-

kommen und damit verbunden

auch mit der bisher größten Ar-

beitsbelastung für den Fachdienst

Gesundheit. Insgesamt gingen

im Jahr 2012, in der Saison von

Mai bis Oktober, beim Landkreis

etwa 100 Meldungen von Ärzten

wegen Krankheitserscheinungen

nach Kontakt mit dem Eichenpro-

zessionsspinner ein.

Erste Befallmeldungen gab es

bereits am 10. Mai. Schon früh

begann der Fachdienst Gesund-

heit, durch Öffentlichkeitsarbeit

aufzuklären, die Kommunen mit

heranzuholen und eng mit dem

Fachdienst Ordnung, dem Lan-

desamt für Gesundheit und So-

ziales (Lagus) und dem Ministeri-

um für Arbeit, Gleichstellung und

Soziales zusammenzuarbeiten. Im

Laufe des Jahres fanden zwei In-

terministerielle Arbeitsberatungen

unter Beteiligung des Landkreises

Ludwigslust-Parchim statt.

Im Fachdienst Gesundheit wur-

de im Mai ein Fragebogen erstellt,

der an alle Haus- und Kinderärz-

te, Hautärzte, Augenärzte, Kran-

kenhäuser und den Rettungs-

dienst verschickt wurde. Die Ärzte

wurden gebeten, klinische Fäl-

le zu melden, die auf den Kon-

takt mit dem Eichenprozessions-

spinner zurückzuführen sind. Eine

Auswertung der gemeldeten Fäl-

le ist dann im Lagus erfolgt, Die

Mitarbeiter der Ordnungsämter

im Landkreis wurden geschult,

in das Geodatenportal des Land-

kreises nachgewiesene Vorkom-

men einzutragen, sodass eine Be-

standskarte für den Nachweis von

Eichenprozessionsspinnern jeweils

für ein Jahr erstellt werden kann.

Der Eichenprozessionsspinner:klein, aber gefährlichSchädling dehnt sich weiter im Landkreis Ludwigslust-Parchim aus – und entwickelt sich zu einem Arbeitsschwerpunkt des Fachdienstes Gesundheit

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Mit Inkrafttreten der Landkreis-

neuordnung standen im Bereich

der öffentlichen Abfallwirtschaft

im Landkreis Ludwigslust-Parchim

unterschiedliche Entsorgungsstruk-

turen, Dienstleistungsangebote,

Entsorgungsverträge, Vertrags-

laufzeiten sowie Kosten-, Gebüh-

ren- und Organisationsstrukturen

aus den Altkreisen gegenüber. Auf

seinen Sitzungen am 31. Mai und

6. September 2012 haben die Mit-

glieder des Kreistages eine Vielzahl

von Beschlüssen zur Zusammen-

führung beider Abfallwirtschafts-

systeme gefasst. Im Fokus standen

hier Vereinheitlichungen, Kosten-

reduzierungen und Effizienzsteige-

rungen im Bereich der öffentlichen

Abfallwirtschaft. Dazu gehörten

insbesondere:

• die Zusammenführung der Ab-

fallwirtschaftsbereiche in einen

gemeinsamen Abfallwirtschafts-

betrieb (Eigenbetrieb) zum

1. Januar 2013

• die Verschmelzung der Parchimer

Entsorgungs GmbH – PEG mit

dem Abfallwirtschaftsbetrieb,

rückwirkend zum 1. Januar 2013

• Neufassungen und Anpas-

sungen von Abfallsatzungen-

und Abfallgebührensatzungen

zum 1. Januar 2013

• einheitliche Planungen zur

Vergabe von Entsorgungslei-

stungen, z.B. für den Umschlag

und den Transport von Abfällen,

der Entsorgung von Problemab-

fällen, Altpapier sowie Garten-

und Grünabfällen

• Anpassungen von bestehenden

Entsorgungsverträgen und Ver-

tragslaufzeiten

• Anpassung von komplexen

Softwareanwendungen zum

1. Januar 2013

Mit den ersten europaweiten

Ausschreibungen von Entsorgungs-

leistungen konnten Entsorgungs-

kosten bereits deutlich reduziert

werden.

Sichergestellt ist, dass Entsor-

gungsverträge einheitlich am

31. Dezember 2016 beendet und

dann Entsorgungsleistungen für

das gesamte Kreisgebiet zum

1. Januar 2017 neu ausgeschrieben

und vergeben werden können. Ziel

ist es, ab dem 1. Januar 2015 ein-

heitliche Entsorgungsgebühren im

Landkreis Ludwigslust-Parchim zu

erheben.

Abfallwirtschaft imLandkreis Ludwigslust-ParchimAuf dem Weg zu einem einheitlichen System

Daten zur Abfallwirtschaft 2012im Landkreis Ludwigslust-Parchim:

Eingesammelte Mengen: Hausmüll: 25 600 t

Sperrmüll: 10 500 t

Altpapier: 10 350 t

Garten-und Grünabfall: 18 900 t

Anzahl aufgestellter Hausmüllbehälter60 Liter 14 330

80 Liter 28 700

120 Liter 39 150

240 Liter 1 780

1 100 Liter 1 700

Wertstoffhöfe (Annahme von

Garten- und Grünabfällen): 14

Bereitstellung von Containern

für die Sammlung von

Garten- und Grünabfällen: 62

Annahmestellen für Elektro-

und Elektronikschrott: 8

Sperrmüll: 3

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16

Voraussichtlich im Herbst 2015

wird die Autobahn 14 zwischen

Grabow und dem Autobahnkreuz

A 24 fertiggestellt sein. Der Bau-

beginn für diesen etwa 16 Kilome-

ter langen Abschnitt im Landkreis

Ludwigslust-Parchim erfolgte am

1. November 2012.

Den feierlichen Akt des 1. Spa-

tenstichs vollzogen Mecklenburg-

Vorpommerns Ministerpräsident

Erwin Sellering, Infrastrukturmini-

ster Volker Schlotmann, der Par-

lamentarische Staatssekretär beim

Bundesminister für Verkehr, Bau

und Stadtentwicklung, Jan Mücke,

und Landrat Rolf Christiansen. Sie

unterstrichen in ihren Grußworten

die Bedeutung dieser neuen Trasse

für den Tourismus, die gut für die

wachsende Logistikbranche und

die wirtschaftliche Entwicklung.

„Mit der A 14 werden sich neue

Unternehmen ansiedeln und da-

mit wichtige Arbeitsplätze in der

Region schaffen“, sagte Landrat

Christiansen. „Wenn wir junge

Menschen in der Region halten

wollen, brauchen wir innovative

Unternehmen mit attraktiven Ar-

beitsplätzen. Diese werden nur

entstehen, wenn die Verkehrsin-

frastruktur stimmt.“

Teil des Bauvorhabens sind um-

fangreiche Ausgleichsmaßnahmen

im Natur- und Umweltschutz. Sie

sind dargestellt im landschaftspfle-

gerischen Begleitplan und ebenso

im Planfeststellungsbeschluss.

Mit der A 14 entsteht eine über

die neuen Bundesländer verlau-

fende überregionale Verbindung

in Nord-Süd-Richtung von der Ost-

seeregion bis nach Mitteldeutsch-

land. Im mecklenburgischen Teil

führen 25 Kilometer der neuen

Autobahn durch den Landkreis

Ludwigslust-Parchim. In dem nun

begonnenen Bauabschnitt wer-

den zwölf Brücken als Über- bzw.

Unterführungsbauwerke errichtet.

Außerdem sind eine Wildwechsel-

brücke und der Bau einer unbe-

wirtschafteten Rastanlage mit WC

vorgesehen. Für die Beschilderung

werden 26 Schilderbrücken her-

gestellt. Zur Anbindung des Teil-

stücks an die Autobahn 24 wird

das Autobahndreieck Schwerin zu

einem Autobahnkreuz erweitert.

Die Baukosten für diesen Abschnitt

in Höhe von rund 148 Millionen

Euro werden vom Bund und der

EU getragen. Mit einer Fertigstel-

lung ist voraussichtlich zum Herbst

2015 zu rechnen. Das Planfeststel-

lungsverfahren für den etwa neun

Kilometer langen A 14-Abschnitt

von Grabow bis zur brandenbur-

gischen Landesgrenze hat im De-

zember 2012 begonnen.

Wichtige Impulse für die Wirtschaftdurch neue TrasseIm Landkreis Ludwigslust hat der Bau der Autobahn 14 begonnen

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Zu Beginn des Jahres 2012 hieß es

für die Wirtschaftsförderungsgesell-

schaft Südwestmecklenburg (Wi-

fög): Aktivitäten auf das gesamte

Gebiet des neuen Großkreises aus-

dehnen, Strukturen zusammenfüh-

ren, Kontakte herstellen, kurz: Eine

für alle zu sein.

Die gesamte Arbeit im Jahres-

verlauf stand unter der obersten

Prämisse, Arbeitsplätze für den

Landkreis Ludwigslust-Parchim zu

schaffen und zu sichern. Bewährte

Formate wie Wirtschaftsförde-

rertreffen mit den Vertretern der

einzelnen Ämter und Städte, Netz-

werkveranstaltungen unter dem

Titel Wirtschaftssalon und Unter-

nehmensbesuche fanden ebenso

statt wie die Erstellung einer neuen,

einheitlichen und gleichberech-

tigten Präsenz der beiden Altkreise.

Für Gespräche mit potenziellen

Investoren konnten aus den 50

Gewerbegebieten maßgeschnei-

derte Angebote erstellt werden.

Im Januar startete die Wifög mit

einer vollständig überarbeiteten In-

ternetseite, deren einzelnen Portale

fortlaufend aktualisiert wurden. Ins-

besondere dem Karriereportal Me-

dizin kam 2012 eine hohe Bedeu-

tung zu: Hier werden offene Stellen

für Mediziner angeboten und In-

teressenten über die Lebensbedin-

gungen und Karrieremöglichkeiten

informiert; ein wichtiges Instrument

zur Absicherung der medizinischen

Versorgung im Landkreis.

Ein weiterer Meilenstein war die

Herausgabe der Zeitung Pendler-

post im Eigenverlag. Mit der Ziel-

setzung der Fachkräftesicherung

erhalten Unternehmen des Kreises

hier die Möglichkeit, ihre Stellenan-

gebote zu präsentieren. Die Wifög

übernahm die Erstellung, den Druck

und die Verteilung der Zeitung.

An der Schwelle zum Jahr 2013

kann die Wifög für sich konstatie-

ren, ein belastbares Fundament für

eine einheitliche Vermarktung des

Standortes Ludwigslust-Parchim

nach außen, aber auch für ein

Zusammengehen der Akteure im

Inneren geschaffen und neue Pro-

jekte erfolgreich umgesetzt zu ha-

ben.

Kontakt: Wirtschaftsförderungsgesellschaft

Südwestmecklenburg mbH

Lindenstraße 30

19288 Ludwigslust

www.invest-swm.de

Email: [email protected]

Tel.: +49 (0)3874 620440

Fax: +49 (0)3874 6204410

Eine für alleWirtschaftsförderungsgesellschaft Südwestmecklenburg mbHdes Landkreises ist kreisweit tätig

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18

Bildungspolitik und Familien-

freundlichkeit haben im Landkreis

Ludwigslust-Parchim einen hohen

Stellenwert. Das spiegelt auch die

Ende März 2012 vom Kreistag

mit großer Mehrheit beschlossene

Schülerbeförderungssatzung wider:

Mit dieser Satzung, die als freiwil-

lige Leistung einen jährlichen Zu-

schussbetrag je von maximal 750

Euro je Schüler an Schulen im Land-

kreis enthält, setze der Landkreis

klare haushaltspolitische Prioritäten

und gab gleichsam ein wichtiges

Signal zur Bindung von Familien an

die Region.

Hintergrund: Aufgrund der Bil-

dung des Landkreises Ludwigslust-

Parchim aus den Landkreisen Lud-

wigslust und Parchim bedurfte es

einer Zusammenführung bis dahin

bestehender Regelungen für die

Schülerbeförderung in einer neuen

Satzung. Es bestand das Ziel, eine

einheitliche Rechtsgrundlage mit

Wirkung zum Schuljahr 2012/2013

zu schaffen.

Die vom Kreistag verabschiedete

Satzung beinhaltet in Ergänzung zu

den pflichtigen Leistungen aus dem

Schulgesetz als freiwillige Leistung

eine Zuschussregelung, die als

auslaufende Bestandsregelung die

kostenlose Beförderung bzw. Ko-

stenerstattung für Schüler vorsieht,

die vor Inkrafttreten der Änderung

des Schulgesetzes M-V (2010) eine

örtlich nicht zuständige Schule be-

sucht haben und weiter besuchen.

Die Höhe des jährlichen Zuschuss-

betrages je Schüler wird auf 750

Euro begrenzt; das entspricht den

durchschnittlichen bisherigen jähr-

lichen Schülerbeförderungskosten

je Schüler.

Zu den Beratungen der Gremien

war auf Initiative des Landrates eine

Bürgerbeteiligung gestartet wor-

den, an der sich über 85 Einsender

beteiligt haben. Die Zuschriften

wurden anonymisiert im Internet-

portal des Landkreises veröffentlicht

und den Kreistagsmitgliedern zu-

gänglich gemacht. Ganz überwie-

gend kam darin das Anliegen zum

Ausdruck, gleiche Zugangsbedin-

gungen zu guten Bildungsange-

boten für alle Schüler zu schaffen,

die im Schulgesetz verankerte freie

Schulwahl nicht vom Einkommen

der Eltern abhängig zu machen und

mit einem vielfältigen und hoch-

wertigen schulischen Angebot die

Standortbedingungen gerade für

junge Familien und Unternehmen-

sansiedlungen zu verbessern.

Schülerbeförderung setzt ZeichenKonstruktives Zusammenspiel von Politik, Verwaltung und Bür-gern: Kreistag verabschiedet Satzung zur Schülerbeförderung und gibt damit zugleich haushalts- und bildungspolitische Signale

Im Landkreis Ludwigslust-Parchim besuchten im Schuljahr 2011/12 mehr als 17000 Schülerinnen und Schüler eine allgemein bil-dende Schule. Hiervon sind etwa 11000 Fahrschüler. Eine örtlich nicht zuständige Schule innerhalb und außerhalb des Landkreises besuchen etwa 1000 Schüle-rinnen und Schüler.

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An der Förderschule „An der

Bleiche“ in Ludwigslust began-

nen im Mai 2012 die Arbeiten

für einen Erweiterungsneubau.

Kernstück: ein eingeschossiger

Anbau mit einer Fläche von 500

Quadratmetern. Darin finden zwei

Klassenräume, Vorbereitungs-

räume und ein zwölf mal zwölf

Meter großer Gymnastikraum

Platz. Der befand sich bislang im

Dachgeschoss des unmittelbar be-

nachbarten alten Schulgebäudes.

Auch dieser Teil des Hauses wurde

in den folgenden Monaten um-

gestaltet: Im Erdgeschoss wurde

eine Lehrküche und ein Hausmei-

sterraum eingerichtet, im Oberge-

schoss kamen das Lehrerzimmer,

zwei Klassenzimmer nebst Vor-

bereitungsraum sowie ein Archi-

vraum unter. Das neue und das

alte Schulgebäude wurden bau-

lich durch einen Verbindungsflur

miteinander kombiniert.

Der Erweiterungsneubau an der

Förderschule „An der Bleiche“ hat

ein Kostenvolumen von 970 000

Euro. Es ist das größte Hochbau-

Vorhaben des Landkreises Lud-

wigslust-Parchim im Jahr 2012.

Fördergeld stand dafür nicht zur

Verfügung. Grund für das Enga-

gement des Landkreises als Schul-

träger ist die bisher geringe Raum-

kapazität an der Schule. Zurzeit

besuchen 88 Schülerinnen und

Schüler diese Förderschule mit

dem Förderschwerpunkt geistige

Entwicklung. Die Schülerzahl wer-

de weiter steigen, sagt Schulleiter

Gerd Laudon. Entsprechend er-

freut ist nicht nur die Schulleitung

über den Anbau, der den zehn

Klassen der Schule an der Bleiche

den erforderlichen Platz bieten

wird. Offiziell soll der Anbau im

Februar 2013 in Betrieb genom-

men werden.

Die Schule „An der Bleiche“

ist eine von neun Förderschulen

in Trägerschaft des Landkreises

Ludwigslust-Parchim. Insgesamt

befinden sich zurzeit 20 Schulen -

davon neun Förderschulen, sechs

Gymnasien, drei Kooperative

Gesamtschulen mit gymnasialer

Oberstufe und zwei berufliche

Schulen – in Trägerschaft des

Landkreises. Insgesamt gibt es im

Landkreis Ludwigslust-Parchim 83

allgemein bildende Schulen, von

denen sich vier in freier Träger-

schaft befinden. An den Schulen

im Landkreis Ludwigslust-Parchim

lernen gegenwärtig mehr als

17 000 Schülerinnen und Schüler.

Bessere Lernbedingungen fürFörderschülerUmfangreichstes Hochbau-Vorhaben des Landkreises Ludwigslust-Parchim im Jahr 2012: der Erweiterungsneubau an der Schule„An der Bleiche“ in Ludwigslust

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Der Landkreis Ludwigslust-Parchim im Jahr 2012 in Zahlen – unter

dem Aspekt, dass im flächenmäßig zweitgrößten Landkreis Deutsch-

lands über 1000 Mitarbeiter der Verwaltung in mehr als 20 Fachdiens-

ten täglich ihre Arbeit tun, kann man sich vorstellen, dass an dieser

Stelle aus tausenden erhobenen Daten nur eine Auswahl der am häu-

figsten nachgefragten Informationen veröffentlicht werden kann.

LageAls Teil der Metropolregion Hamburg ist der Landkreis verkehrstech-

nisch eng verbunden mit der Hansestadt Hamburg. Auch die Bundes-

hauptstadt Berlin ist über die Ost-West-Achse A 24 sowie eine ICE-

Strecke schnell erreichbar. In Nord-Süd-Richtung besteht über die A 14

Anbindung an die Ostseeautobahn A 20 und die Ostseehäfen sowie

künftig auch in Richtung Magdeburg.

Geografische DatenDer Landkreis, 2011 gebildet aus den Gemeinden der Landkreises

Ludwigslust und Parchim, ist der zweitgrößte Landkreis in Deutschland

und nahezu doppelt so groß wie das Saarland. Hinsichtlich der Bevöl-

kerungsdichte liegt der Landkreis deutschlandweit auf Rang sechs der

wenigsten Einwohner je Quadratkilometer.

• Fläche: 4 752 km²

• Ausdehnung:

Nord-Süd 75 km

Ost-West 118 km

• Bodenflächen: 475 151 ha

davon

Landwirtschaftliche Flächen: 284 223 ha

Waldflächen: 133 237 ha

Siedlungs- und Verkehrsflächen: 34 601 ha

Wasserflächen: 18 765 ha

VerkehrswegeAutobahnen: A 14, A 24

Bundesstraßen: B 5, B 103, B 104, B 106, B 191,

B 192, B 195, B 198, B 321

Straßennetz:

Bundesautobahn 125 km

Bundesstraßen 457 km

Landesstraßen 596 km

Kreisstraßen 978 km

Kommunale Straßen 4 307 km

Schienennetz: 304 km

Bundeswasserstraße: 149 km

KommunenDie amtsfreien Städte im Landkreis sind Boizenburg/Elbe, Hagenow,

Lübtheen, Ludwigslust und Parchim. Zum 01.01.2012 traten die letz-

ten Gebietsänderungen in Kraft, für 2013 gibt es in zwei Fällen Fusi-

onsverhandlungen, jedoch noch keine verbindlichen Aussagen.

Stand 31.12.2012:

Ämter: 17

Amtsfreie Städte: 5

Anzahl der Gemeinden: 162

darunter mit Stadtrecht: 16

Bevölkerung (Stand 31.12.2011)Die Demografische Entwicklung in M-V stellt eine große Herausfor-

derung an die Kommunen dar. Die Altersstruktur verschiebt sich auf

Grund rückläufiger bzw. stagnierender Geburtenzahlen und einer

hohen Abwanderungsquote zugunsten der Senioren. Von der Lan-

desregierung wurde ein Teil des Landkreises als Modellregion für die

Durchführung eines DemografieChecks ausgewählt. Zum Untersu-

chungsgebiet gehören die Ämter Plau am See, Eldenburg Lübz, Par-

chimer Umland, die Stadt Parchim sowie die vier Gemeinden Balow,

Brunow, Möllnbeck und Dambeck des Amtes Grabow. Ziel des Demo-

grafieChecks ist es, Kommunen zu befähigen, die sich aus dem demo-

grafischen Wandel ergebenden Chancen aktiv zu nutzen (mehr unter

www.kreis-swm.eu , unter Kreisverwaltung/Projekte).

• Einwohner: 216 759

männlich 108 577

weiblich 108 182

Ausländer: 5 068

• Einwohner / km²: 46

• Anteil an der Landesbevölkerung: 13,2 %

KinderbetreuungIm September 2012 wurde die durch die Fachdienste Jugend und

die Stabsstelle Jugendhilfe- und Sozialplanung erstellte „Kindertages-

stättenbedarfsplanung 2012 bis 2015“ vorgestellt und im Kreistag be-

schlossen. Die hier zu Grunde gelegten Zahlen wurden zum Stichtag

15.04.2012 erhoben:

Kindertagesstätten 156• davon in freier Trägerschaft 100

• in öffentlicher Trägerschaft 56

Kindertagespflegepersonen 166

Statistik 2012

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21

Betreuungsplätze gesamt 14 034

• davon in Kindertagesstätten 13 320

• in Tagespflege 714

Inanspruchnahme gesamt 12 483

prozentual 89 %

Inanspruchnahme nach Betreuungsart (Durchschnitt)

• Krippe 54 %

• Kindergarten 90 %

• Hort 62 %

Bildung Schuljahr 2011/2012

Allgemeinbildende Schulen gesamt 83

Grundschulen 37

Regionale Schulen 16

Regionale Schulen mit Grundschule 7

Gymnasien 6

Kooperative Gesamtschule 2

Kooperative Gesamtschule mit Grundschule 1

Kooperative Gesamtschule mit Grundschule und Förderschule 1

Förderschulen 9

Schulen in freier Trägerschaft:

• Grundschulen mit Orientierungsstufe 2

• Integrative Gesamtschule mit Grundschule 1

• Förderschule 1

Schüler an Allgemeinbildenden Schulen (Stand 09/2011) 17 777

Berufliche Bildung

Berufliche Schulen des Landkreises: 2

Berufliche Schule freier Träger 1

Schüler an Beruflichen Schulen 1 756

Gesundheit Zu den Akteuren des kreislichen Gesundheitswesens in der Region

Ludwigslust-Parchim gehören die in den Kliniken und Krankenhäusern

tätigen Ärzte und Angestellten, die niedergelassenen Ärzte, die Rettungs-

dienste, Apotheker und auch die Mitarbeiter im Fachdienst Gesundheit,

die gemeinsam an der Förderung und Erhaltung der Gesundheit sowie

an der Vorbeugung und Behandlung von Krankheiten und Verletzungen

arbeiten.

In den Arbeitskreisen Gesundheitsförderung der Ludwigsluster und

der Parchimer Region werden Informationen und Aktionen verknüpft

und unterschiedliche Interessengruppen vernetzt. Beleg der produktiven

Zusammenarbeit war der erfolgreiche Gesundheitsmarkt im September

dieses Jahres. Das Fachkräfteportal Medizin der Wirtschaftsförderungs-

gesellschaft Südwestmecklenburg mbH wirbt mit hoher Lebensquali-

tät und attraktiven Karrierechancen Assistenzärzte und Fachärzte an

(www.karriere-medizin.de).

• Krankenhäuser

Einrichtungen 7

Aufgestellte Betten 944

• Vorsorge- oder Rehabilitationseinrichtungen

Einrichtungen 4

Aufgestellte Betten 643

• Niedergelassene Ärzte 252

• Apotheker in öffentlichen Apotheken (2011): 84

Kultur, Freizeit und SportIm Jahr 2012 wurden durch den Kreistag die Richtlinien „zur Förde-

rung des Sports“ und „zur Vergabe von Zuwendungen für Projekte im

kulturellen Bereich“ verabschiedet. Damit ist gewährleistet, dass der

Landkreis im Rahmen seiner finanziellen Möglichkeiten kulturelle und

sportliche Aktivitäten unterstützt. Ein wichtiges Ereignis war die Fusion

der Kreissportverbände zum Kreissportbund Ludwigslust-Parchim e. V.

als Dachorganisation fast aller Sportvereine im Landkreis. Das kulturelle

Angebot für Einheimische und Gäste ist besonders in den Sommermo-

naten bunt und vielfältig. Zahlreiche private Veranstalter konkurrieren

vor allem an den Wochenenden mit kommunalen Großereignissen,

wie Stadt- und Dorffesten oder hochkarätigen Aufführungen nationa-

ler und internationaler Künstler, z. B. vielerorts anlässlich der Festspiele

M-V.

Kulturelle Einrichtungen und Sportvereine:

• Theater 1

• Museen 22

• Bibliotheken 24

• Heimatstuben 25

• Filmtheater 4

• Sportvereine/Mitglieder 252/ca. 25 000

Erwerbstätigkeit/ArbeitsmarktDer Chef der Schweriner Arbeitsagentur, Dirk Heyden, bezeichnete

zum Jahresanfang 2013 das Vorjahr mit Blick auf die Entwicklung auf

dem Arbeitsmarkt als „ein gutes Jahr“. Die Arbeitslosenquote bleibt

unter der 10-Prozent-Marke und ist mit 9,7 % für die Region West-

mecklenburg so gering wie nie zuvor im Monat Dezember. Auch die

Jugendarbeitslosigkeit (Jugendliche unter 25 Jahre) nahm im Vergleich

zum Vorjahr ab.

• Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte 30.06.2011 30.06.2012

am Wohnort 84 997 84 449

am Arbeitsort 61 115 61 438

• Arbeitslosigkeit 31.12.2011 31.12.2012Arbeitslosenquote 8,9 8,7

Arbeitslose 10 587 10 152

darunter Männer 5 819 5 619

darunter Frauen 4 768 4 533

darunter Jugendliche

unter 25 Jahren 1 084 971

darunter 50 und älter 3 871 3 811

Page 22: Blickpunkte - kreis-lwl.de€¦ · im vergangenen Jahr wichtige Weichen für die Zukunft des Landkreises gestellt. Und es ist – trotz mancher Meinungsver-schiedenheiten in der Sache

22

Ausgewählte Aufgaben der Verwaltung

Kreisverwaltung Ludwigslust-Parchim –Personalwirtschaft

Hinter den hier abgebildeten Personal-Zahlen verbergen sich alle Be-

schäftigten der Kreisverwaltung, die im Jahr 2012 auf Grund der Kreis-

neuordnung besonders vielen Veränderungen in ihrem Arbeitsum-

feld ausgesetzt waren. Es haben zahlreiche Umzüge zwischen den

Standorten Parchim und Ludwigslust stattgefunden und so manche

Stellenumbesetzung, bis in die Ebene der Fachdienstleiter hinein, hat

stattgefunden.

Mitarbeiter gesamt (Stand: 31.12.2012) 1 253

davon:

Beamte (darunter 11 Anwärter) 151

- Beamte in Vollzeit 114

- Beamte in Teilzeit 9

Angestellte (darunter 22 Auszubildende) 1 050

- Angestellte in Vollzeit 725

- Angestellte in Teilzeit 325

Mitarbeiter in den Eigenbetrieben des Landkreises 28

- Beamte 2

- Beschäftigte 26

Amtliche Fachassistenten (Fleischbeschauer) 24

Durchschnittsalter gesamt 47,31

und Fleischbeschautierärzte

(nicht in Mitarbeiterzahl von 1253 enthalten) 39

Bauordnung Das Jahr 2012 bot die Gelegenheit, erstmalig für den gesamten Land-

kreis Ludwigslust-Parchim eine Erfassung des genehmigungsrelevanten

Baugeschehens vorzunehmen.

2012Gewerbevorhaben (> 250 TE Rohbauwert) 80

Kleingewerbe (< 250 TE Rohbauwert) 280

Öffentliche Bauherren 68

Einfamilienhäuser/Wochenendhäuser 263

Wohnungsbau 6

Sonstige Wohnbauvorhaben (Um- und Anbauten) 301

Carports, Garagen u. ä. Nebengebäude 328

Abriss 31

Werbeanlagen 39

Befreiungsanträge und ähnliche Kleinvorhaben 111

Bauvoranfragen 225

Sanierungsgenehmigungen 70

Wohneigentumsbescheinigungen 13

Baulasten 300

Ordnungsverfügungen 323

Widersprüche (davon für FD 67/68) 92

Klagen 12

Summe 2 842

Auch 2012 stellten die Landwirte eine Reihe von Bauanträgen. Be-

triebserweiterungen und Modernisierungen waren dabei die Haupt-

themen. Die Gewerbetreibenden nutzten die gute Konjunkturlage, um

die Betriebe an die aktuellen Anforderungen anzupassen. Davon zeugt

die hohe Zahl der Vorhaben in diesen Rubriken. Schwerpunkt in Sachen

Gefahrenabwehr stellte wiederum die Sicherung von schlechten Bauzu-

ständen an Objekten dar. Besonders bemerkenswert ist hier, dass leer ste-

hende Häuser an vielbefahrenen Straßen der Städte unter Beobachtung

zu stellen waren. Der gestiegene Schwerlastverkehr und die daraus resul-

tierenden Erschütterungen setzen den ohnehin schon geschädigten Ge-

bäuden besonders zu. Fortgesetzt hat sich das Interesse am Bau von Ein-

familienhäusern. Die nach wie vor günstigen Finanzierungsbedingungen

haben sich in diesem Bereich förderlich ausgewirkt Hauptaugenmerk der

unteren Denkmalschutzbehörde war und bleibt die fachliche Begleitung

einer Vielzahl privater und öffentlicher Sanierungsvorhaben an geschütz-

ten Denkmalen. Im Laufe des Jahres wurde den Landkreisen die Zustän-

digkeit für die Genehmigung von Flächennutzungsplänen der Gemeinden

übertragen. Das stellt eine vollkommen neue Qualität im Bereich der Bau-

leitplanung dar, die es rechtssicher zu erschließen gilt.

Verteilung der in der Bauaufsichtsbehörde erfassten Vorgänge nach

Städten und Ämtern

Amt Anträge gesamtStadt Ludwigslust 165

Amt Zarrentin 163

Amt Wittenburg 142

Amt Plau am See 141

Amt Sternberger Seenlandschaft 138

Stadt Parchim 132

Amt Hagenow-Land 131

Amt Ostufer Schweriner See 127

Amt Grabow 125

Amt Stralendorf 125

Stadt Boizenburg 123

Amt Eldenburg Lübz 108

Amt Dömitz-Malliß 107

Amt Crivitz 104

Amt Ludwigslust-Land 99

Stadt Hagenow 92

Amt Neustadt-Glewe 82

Amt Boizenburg-Land 80

Amt Parchimer Umland 75

Amt Banzkow 68

Amt Goldberg-Mildenitz 65

Stadt Lübtheen 59

gesamt: 2 451

VerkehrsüberwachungOwi-Verfahren Verwarngeld BußgeldAnzahl der Fälle 2012 82 686 26 280

Erzielbare Erlöse 1 682 707 3 215 212

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Straßenverkehr-Zulassung Fahrzeugbestand

Datum Ludwigslust Parchim Schwerin31.12.2010 104 520 77 977 51 943

31.12.2011 106 391 78 776 52 695

31.12.2012 106 509 79 035 53 392

Ausgestellte Fahrerlaubnisse (gesamt)

2010: 10 019 2011: 9 609 2012: 9 156

Natur- und Umweltschutz

Naturschutz – Anzahl der zu verwaltenden ObjekteNaturdenkmale 1041

Landschaftsschutzgebiete (122 300 ha Fläche) 33

Naturschutzgebiete mit 12000 ha Fläche 84

Vogelschutzgebiete 24

FFH-Gebiet 48

Geschützte Biotope ca. 31 500

Jugendhilfe- und SozialplanungPersonen in Bedarfsgemeinschaften 19 735

Wohngeldempfänger 3 703

Hilfen zur Erziehung (ambulant, stationär, teilstationär) 1 128

• davon laufende Heimerziehung 182

• und Vollzeitpflege (Kinder in Pflegefamilien) 156

AltkreisLudwigslust

AltkreisParchim Gesamt

eingegangene Anträge, wasserrechtliche Erlaubnisse/Entscheidungen 1 748 368 2 116

erteilte wasserrechtliche Erlaubnisse/Entscheidungen 2 011 406 2 417

Fördermittelanträge 996 146 1.142

Zuwendungsbescheide 1 078 214 1 292

Auszahlungen 806 641 1 447

Auszahlungsbetrag 684 000 E 701 250 E 1 385 250 E

ImpressumHerausgeber:Landkreises Ludwigslust-Parchim, Der Landrat, Putlitzer Straße 25, 19370 Parchim

Telefon: 03871 722-0, E-Mail: [email protected], Internet: www.kreis-swm.eu

Fotos:Sabine Fröhlich (Seite 5), Landkreis Ludwigslust-Parchim, Metropolregion Hamburg

(Seite 12), Monika Lawrenz (Seite 4), ww.mediaserver.hamburg.de/aufwind-luftbilder.

de (Seite 13), Wirtschaftsförderungsgesellschaft Südwestmecklenburg mbH (Seiten

17, 20), www.pixelio.de (Seite 7, 10, 11)

Satz und Layout:PS.Werbung Sibylle Plust, Zum Kirschenhof 12, 19057 Schwerin-Warnitz

Telefon: 0385 557517, E-Mail: [email protected]

Internet: www.werbeagentur-plust.de

Druck:MOD – Offsetdruck GmbH, Gewerbestraße 3, 23942 Dassow

Auflage: 350

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